Beiträge

Imke Heymann trifft den Wuppertaler OB Peter Jung zum Gedankenaustausch

 

Die gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von CDU, FDP, FWE und Bündnis 90 / Die Grünen Imke Heymann war für einen Gedankenaustausch zu Gast bei Peter Jung, dem Vorsitzenden des Städtetages Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister von Wuppertal.

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jund [CDU] und Imke Heymann  Foto: © D. Heymann

Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jund [CDU] und Imke Heymann Foto: © D. Heymann

So wurden die Probleme des stationären Einzelhandels in beiden Städten thematisiert. Hier stellte Peter Jung das OCW Projekt (Online City Wuppertal) vor – ein Marktplatz im Internet, wo der stationäre Handel in Wuppertal sich gebündelt präsentiert. Lieferung am gleichen Tag und problemlose Abwicklung von Retouren direkt in den Läden seien hier wichtige Erfolgsfaktoren. Die Online City Wuppertal ist ein Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes und wird durch den Bund gefördert und soll dazu dienen die Gräben zwischen Online- und Offline-Handel zu überwinden.

„Das Projekt ist sehr erfolgreich angelaufen und zeigt deutlich, dass man auch mal etwas Neues wagen muss, wenn man weiter kommen will. Die OCW zeigt sehr eindrucksvoll, dass Onlinehandel und stationärer Handel sich nicht ausschließen, sondern einander hervorragend ergänzen können. Der stationäre Handel ist unter Druck und muss seine Stärken bewusst ausspielen, um bestehen zu können. Gerade für Ennepetal kann das ein guter Weg sein, um Geschäfte zu stärken, die auf Grund der aktuell zu geringen Kundenfrequenz in eine Schieflage geraten. Ob Ennepetal allein in der Lage ist, ein ausreichend großes, regionales Angebot aufzustellen muss geprüft werden – aber auch hier lohnt es sich über die Stadtgrenzen zu schauen und mit den Nachbarstädten zusammen zu arbeiten. Wenn das Angebot und der Service stimmen, bin ich davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, die Ennepetaler zu überzeugen, diese Angebote auch zu nutzen!“, so Imke Heymann.

Interessant war der Austausch zwischen Imke Heymann und Peter Jung auch vor dem Hintergrund, dass Peter Jung auch aus der Wirtschaft und nicht aus der Verwaltung heraus kandidiert hat. Gerade das Wissen, die Denkweise und die Erfahrungen aus der Wirtschaft seien für die Amtsführung ein echter Vorteil gewesen.

Verwaltungswissen ist in einer Verwaltung vorhanden – frische Impulse und Sichtweisen, die Fähigkeit zu begeistern, die Menschen auf dem Weg mitzunehmen und die Befähigung und Bereitschaft voran zu gehen sind hier gefragt.

Bürgermeisterkandidatin Imke Heymann

 

Genehmigter Screenshot der Internetpräsenz Imke Heymann

Screenshot der Internetpräsenz Imke Heymann

 

 

An dieser Stelle möchten wir den beiden Bürgermeisterkandidatinnen Platz und Gelegenheit geben, sich gegenüberstellend zu äußern und ihre Botschaften zur Bürgermeisterwahl zu überbringen.

Die an dieser Stelle  getätigten Veröffentlichungen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Auch liegt die Verantwortung für die übersandten Beiträge und Fotos, sowie die Beachtung evtl. Persönlichkeits- und Bildrechte in vollem Umfang bei der jeweiligen Kandidatin.

Sollten Sie in unserem Journal Kommentare unter einzelne Veröffentlichungen der Kandidatinen schreiben wollen, beachten Sie bitte die NETIQUETTE.

Wir hatten für Sie liebe Leser vom 20.6.2015 bis heute, 10.7.2015  die  Möglichkeit eingerichtet, sich über einen Klick auf obiges Bild mit der Internetpräsenz der Kandidatin zu verbinden und über bisher erschienene Beiträge zu informieren.
Diese Funktion wird nun eingestellt und lediglich uns zur Verfügung gestellte Informationen veröffentlicht.

 

 





Hat Schwelm endlich eine Entscheidung getroffen?

Vereinsvorstände  Foto: (c) Linde Arndt

Vereinsvorstände v.links Uli Sack, Hans Georg Müller Spielvereinigung Lindrhausen / Michael Starke und Wolfgang Marold vom VfB Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Einen Kunstrasen wird es vorerst nicht in Schwelm geben.

Am runden Tisch Kunstrasen mussten alle Sportvereine und die Politik die „Hosen runter lassen“.

Bürgermeister Jochen Stobbe hatte zum runden Tisch Kunstrasen gerufen um Klarheit über das Informationswirrwar, das durch den bürgerlichen Block von CDU/FDP,Bündnis90|Die Grünen, Die Bürger und BfS eingetreten war, zu schaffen. Nach den lancierten Meldungen über rechtliche Bedenken hinsichtlich des Grundstückskaufes in Linderhausen, den neuen Forderungen durch den 51 jährigen Architekturstudenten Uwe Hugendick zur Wiederbelebung der Rennbahn für zwei Kunstrasenplätze und an den Zweifeln ob der 30.06 2015 als letzter Tag als Option für den Grundstückskauf Bestand haben sollte (EN-Mosaik schrieb dazu ), war für die Stadtverwaltung eine Bestandsaufnahme gegeben. Bürgermeister Jochen Stobbe wollte die bestehenden Möglichkeiten vergleichbar darstellen.

Dazu lud er den 51 jährigen Studenten Uwe Hugendick für die Sportstättenplanung Rennbahn, Dipl.-Ing. Herbert Vennegeerts für die Sportstättenplanung auf allen Plätzen sowie Dipl.-Phys. Axel Hübel für den Lärmschutz ein. Dem gegenüber saßen die politischen Parteien und die Sportvereine die diese Kunstrasenplätze ja haben wollten.

Uwe Hugendick erklärt die Pläne  Foto: (c) Linde Arndt

Uwe Hugendick erklärt die Pläne Foto: (c) Linde Arndt

Uwe Hugendick, immerhin der Planer des bürgerlichen Blocks von CDU/FDP,Bündnis90|Die Grünen, stellte seine Planung hinsichtlich des Sportplatzes Rennbahn vor, nach dem der Sportplatz die beiden Kunstrasenplätze fassen könnte. Hinsichtlich der Starkstromleitungen oder des Lärmschutzes hatte er keine Bedenken.

Nun folgten Dipl.-Ing. Herbert Vennegeerts und Dipl.-Phys. Axel Hübel, die das ganze Unterfangen doch etwas differenzierter vortrugen. Demnach ist die Rennbahn mit erheblichen Risiken verbunden. Einesteils müsste der Leichtathletikbereich der Rennbahn zum Platz Rote Berge angelegt werden. Rote Berge war aber früher eine Müllkippe, also wären umfangreiche Vorarbeiten notwendig um sowohl ein Spielfeld und die Leichtathletik unterzubringen. An der Rennbahn müssten Lärmschutzmaßnahmen angebracht werden, weil bei Zuschauerzahlen von 20, 50 oder 100 Personen ein zu hoher und unzulässiger Lärmpegel entstehen würde. Anderseits müssten dementsprechende Parkplätze an der Rennbahn angelegt werden.

Dipl.-Ing. Herbert Vennegeerts  Foto: (c) Linde Arndt

Dipl.-Ing. Herbert Vennegeerts Foto: (c) Linde Arndt

 

Dipl.-Phys. Axel Hübel  Foto:  (c)Linde Arndt

Dipl.-Phys. Axel Hübel Foto: (c)Linde Arndt

Letztendlich führten die anstehenden Planungen zu fast identischen Kosten für den Sportpark Nord in Linderhausen als auch für das Projekt Sportplatz Rennbahn.

1,4 Millionen würde jeweils der Platz kosten, allerdings ohne die mit Sicherheit auftretenden Risiken im Hinblick der Maßnahmen die für die Rennbahn notwendig würden.

Für den VfB Schwelm stand damit eine Unterdeckung von 300.000,– Euro fest, denn auch er müsste ja noch investieren, Sportlerheim, Dusche, Umkleide usw., und käme damit beim Sportpark Linderhausen auf 2,1 Millionen Euro, kalkuliert hatte der VfB jedoch mit 1,8 Millionen. Und Fremdfinanzierung käme für den VfB Schwelm nicht in Frage, so Michael Starke und Wolfgang Marold vom VfB unisono. Und im übrigen bräuchte man für diese Entscheidungen, Grundstücksübereignung und Investition von 2,1 Millionen, eine dreiviertel Mehrheit des Vereins und die würde es nicht geben, so Michael Starke vom VfB. Oliver Flüshöh (CDU), der diesen Zwischenschritt mit „eingestielt“ hatte, wollte auf einmal auch eine Entscheidung der Vereine und lag damit auf der Linie von Bürgermeister Jochen Stobbe. So kann es gehen. Das Schlusswort hatte Bürgermeister Jochen Stobbe, denn der hatte eine klare und akzeptable Aussage der Sportvereine, in diesem Fall des VfB, erwartet. Nach dieser Aussage des VfB machen alle weiteren Bemühungen hinsichtlich der Kunstrasenplätze keinen Sinn.

Bleibt die Frage, mussten die Aufstände und niveaulosen Angriffe auf die Stadtverwaltung und den Bürgermeister sein, konnte der bürgerliche Block von CDU/FDP,Bündnis90|Die Grünen, Die Bürger und BfS dies alles nicht zivilisiert im Rat erörtern? Der Rat hat noch dringendere Aufgaben die erledigt werden müssten, man denke an den Haushalt 2015, und der Haushalt 2016 steht auch schon in den Startlöchern.

Hoffentlich taucht nicht noch ein Student auf, der die Kunstrasenproblematik nochmals erörtern möchte. Es war eine guten Entscheidung des VfB, auch im Hinblick darauf, dass Kunstrasen höchst umstritten sind. Warum wohl spielen die Profis auf Naturrasen? Sicherlich nicht, weil sie sich keinen Kunstrasen leisten können. Hier ein paar Links zu diesem Thema: Der Spiegel schreibt am 17.6.2015 und die TAZ schreibt dazu am 10.6.2015 .

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Entscheidungsschwäche des Schwelmer Stadtrates

 

[jpg] Nun sind die Schwelmer Stadträte doch für einen Außenstehenden sehr gewöhnungsbedürftig. Vernunft oder Ratio sind überwiegend im Rat der Stadt Schwelm Fremdworte – Eitelkeit ist die erste Wahl.

Da wird mal eben ein Schwelmer Unternehmer verprellt, der Bürgermeister wird indirekt mit einer Tasse Kaffee in die korrupte Ecke gedrückt, die Schwelmer Brauerei, immerhin ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt, lässt man gehen, der nachfolgende Neubau auf dem Grund wird so zerredet, sodass der Investor das Handtuch schmeißt. Im Rathaus kommt die Decke runter, und was passiert? Mehrere kostenpflichtige Gutachten werden erstellt und keine Entscheidung gefällt. Der Umzug der biologischen Station des EN-Kreises in das Martfeld Gelände wird torpediert und eine positive Entscheidung für Schwelm verhindert. Vorbereitende Arbeiten, wie der Architektenwettbewerb der durch einen Ehrenbürger bezahlt wurde, mussten abgeschrieben werden.

Jetzt hat der Schwelmer Stadtrat einen neuen Job, er möchte für die Sportvereine zwar zwei Kunstrasenplätze, auf der anderen Seite möchte er das aber nicht so umsetzen, wie er das schon 2013 beschlossen hat. Also alles zurück auf Start.

Da bereits für den Kauf des Linderhausener Grundstücks ein Termin besteht, nämlich der 30.06.15, versucht der Schwelmer Stadtrat mit dem bürgerlichen Block von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm den Termin in Frage zu stellen. Mehr noch, er versucht die Rechtmäßigkeit des zukünftigen Kaufvertrages anzuzweifeln.

Und die Sportvereine, die ja durch den in Aussicht gestellten Kauf der Grundstücke den jahrelangen Wunsch nach Kunstrasenplätzen erfüllt bekommen, scheinen sich durch den bürgerlichen Block von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm instrumentalisieren zu lassen. Und das auf niedrigem Niveau. Wie anders ist es sonst zu verstehen, wenn man seine eigenen Kinder für eine Demo vor Haus Martfeld auflaufen lässt. Niveau und Fair Play geht anders. Wobei, nebenbei bemerkt, werden die Kunstrasenplätze aus Sicht vieler Sportärzte in Frage gestellt. Aber im Fussballsport geht es ja nur noch um Geld und Macht, selbst in den unteren Regionen.

 

Stellt sich die Frage nach der Qualität oder dem Wert der Fußballvereine VfB Schwelm oder SpVg Linderhausen um eine Einordnung (wie wichtig sind diese Vereine für Schwelm) vorzunehmen. Nun, beide Vereine befinden sich in der Kreisliga. Das ist so ungefähr 13 Ebenen unterhalb der ersten Bundesliga und läuft, so die Profis der ersten Liga, unter „Hobbybolzer“ oder sportlicher Ertüchtigung. In diesen Kreisligen bekommt der Schiedsrichter auch mal handfest gezeigt wie er zu pfeifen hat. Da kann man verstehen wenn es die Vereine auch mit dem sportlichem Fair Play in der Gesellschaft nicht so genau nehmen.

Ob eine Stadt klamm ist, interessiert einen Sportverein nicht. Jetzt hat der bürgerliche Block mit CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm andere Interessen, nämlich die Stadtverwaltung  und den SPD Bürgermeister vorzuführen.

Jetzt kommt es aber noch dicker. Da tritt ein 51 jähriger Student aus dem „Unterholz“ auf, vom bürgerlichen Block von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm als Retter in Stellung gebracht, um den in Aussicht gestellten Kunstrasen auf dem Sportplatz Rennbahn ins Spiel zu bringen. 2013 wurde der Sportplatz Rennbahn durchgeplant und verworfen, übrigens, von allen Fraktionen. Aber so ein 51 jähriger Student hat ja sicher mehr drauf als die gesamte Stadtverwaltung in Schwelm. Besonders wenn es darum geht ein Projekt, was vor der Verwirklichung steht zu verwirklichen. Starkstrom, Lärmschutz oder Bodenbelastung, wird einfach beiseite gewischt, der 51 jährige Student Uwe Hugendick ist da Experte von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm. Die Stadtverwaltung hat da keine Ahnung von, sollte man meinen.

Foto: (c) Linde Arndt

v.l.: Vorstands-Vorsitzender Ulrich Sack [SpVg Linderhausen] und Vorstandsmitglied Wolfgang Marold [VfB] Foto: (c) Linde Arndt

Dieses ewige Hin und Her hatte die SPD Fraktion nun Leid und stellte den Antrag einen bindenden Vertrag mit den beiden Sportvereinen zu entwerfen um den anstehenden Kaufvertrag für die Grundstücke an der Gevelsbergerstraße mit dem Vereinsvermögen der beiden Vereine abzudecken. Kurz, sie wollte die beiden Vereine in die Verantwortung nehmen. Sonst, so die Argumentation, könnte die Stadt auf diesem Grundstück sitzen bleiben. Bei der Kassenlage der Stadt Schwelm wäre das sicher unverzeihlich. Lustig fanden das weder die Vereine, allen voran der VfB, noch der bürgerliche Block. Denn auf einmal sah man sich von der SPD und der Stadtverwaltung unter Druck gesetzt. Man merke, selber darf man Druck machen, möchte sich aber keinem Druck aussetzen! Und jetzt? Es wird nochmals einen runden Tisch geben, nochmals eine Ratssitzung aber eine Einigung ist nicht in Sicht. Warum? Weil, wie immer keiner entscheiden will, denn es könnte ja schief gehen. Und dafür möchte man nicht gerade stehen – für das schief gehen. Der schwarze Peter soll dauerhaft in der Stadtverwaltung bleiben – so der Plan von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm.

 

Der bürgerliche Block von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm entwickelte sich damit zum Verhinderer für eine nachhaltige Entwicklung der Schwelmer Kommune. Die Folge ist eine negative Innen- und Außenwirkung der Stadt Schwelm.

Den Gipfel des Zynismus stellte Marcel Gießwein, Bündnis90/Grünen her, indem er die GSWS, also Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, aufforderte ein Konzept für ein Stadtmarketing vorzulegen. Wie denn, möchte man meinen, wenn der bürgerliche Block von CDU|Die Bürger|Bündnis90/Die Grünen|FDP|SWG-Schwelm ein solch negatives Image durch sein Verhalten

Marcel Gießwein [Bündnis 90/Die Grünen]  Foto: (c) Linde Arndt

Marcel Gießwein [Bündnis 90/Grünen] Foto: (c) Linde Arndt

verbreitet? Welcher Investor möchte denn mit einer Stadt zusammen arbeiten, die einen 51jährigen Studenten als Stadtplaner aus dem Hut zaubert? Welcher Investor möchte denn mit einer Stadt zusammen arbeiten, deren Stadtverwaltung als inkompetent und überflüssig von der Mehrheit des Stadtrates gehandelt wird. Als lächerlich und peinlich kann man das nur bezeichnen.

Wie soll die GSWS Schwelm bewerben? „Wir haben noch immer jeden Investor in die Flucht geschlagen!“ Oder wie sollen sich umzugsbereite Familien die Leistungsfähigkeit der Stadt Schwelm bei diesem kruden Verhalten der Stadt vorstellen?

Zum Schluss sollte man sich einmal die Opfer betrachten die der Sport von der Stadt Schwelm erwartet. Wenn man den Haushalt und das HSK betrachtet, findet man viele Streichungen, und zwar teilweise heftige Streichungen, in den freiwilligen Bereichen „Kultur, Bildung und Soziales“. Der Sport, der bleibt allerdings außen vor, im Gegenteil, für den Sport verschuldet sich die Stadt noch.

Ich glaube nicht, dass eine Stadt, wie Schwelm, dass Alleinstellungsmerkmal „Sportstadt“ mit den paar Leuten bekommen wird, die vor einen Ball treten können. Wie gesagt, „Fair Play“ aber auch Verantwortung für seine Stadt übernehmen, geht anders.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Wahlkampfsparring der BM-Kandidatinnen in Ennepetaler

v.l.: Imke Heymann, theo Bicking, Marc Schulte, Anita Schöneberg  Foto: Linde Arndt

v.l.: Imke Heymann, Theo Bicking, Marc Schulte, Anita Schöneberg Foto: Linde Arndt

[jpg] Es war kalt, sehr kalt im Ennepetaler Industriemuseum. Offensichtlich hatte sich der Veranstalter, der Heimatverein Milspe, gedacht, die Kandidatinnen sollte sich warm reden, während das Publikum fröstelte. Frösteln konnte man schon; denn die beiden Kandidatinnen übten Wahlkampf, für eine Politik die noch in Gesetze gegossen werden muss.
Zuerst einmal, immer wieder wird das Bürgermeisteramt als ein Amt verstanden, welches die politischen Zielsetzungen der eigenen Partei durchsetzen soll. Es ist das Zusammenspiel von Bürgermeister und Stadtrat, als Verwaltung und Politik, die eine Stadt prosperieren lässt. Mehrheiten im Stadtrat sollen da nicht einfach beiseite geräumt werden. Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch darin, in einem komplexen politischen und administrativen System mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Interessen und Strukturen erfolgreich zu agieren und sich dabei selbst kontinuierlich zu optimieren. Ein Übermensch also? Nein, nur eine ganz normale Führungspersönlichkeit mit politischem Hintergrundwissen ist hier gefragt. So weit so gut.

Warum beide Kandidatinnen mehrfach betonten, dass sie eine Politik für den Bürger/Menschen in Ennepetal machen wollen, erschließt sich einem nicht. Mein Güte, für wen denn sonst soll Politik sein? Solche Bemerkungen sind unter Niveau. Marc Schulte (WDR Duisburg) entledigte sich seiner Aufgabe, den Moderator zu spielen, recht lustlos und wusste in der Redezeitverteilung keinen Ausgleich zu bringen. Hier hatte Anita Schöneberg mehr Zeit als ihre Mitbewerberin Imke Heymann. Technisch hätte sicher eine gute Schachuhr weiter geholfen. Erkennbar waren keine Themenfelder abgesprochen und wenn, dann ging man auch nicht in die Tiefe der Themen. Aber in der Tiefe und mit den Hintergründen werden erst die politischen Unterschiede deutlich. Schulte nutze auch nicht seine Position um mit Stichworten die Bewerberinnen zu mehr Substanz in ihren Ausführungen zu bringen. Ihm war es recht wenn ein bisschen an der Oberfläche herum gekratzt wurde. Schade eigentlich.

Setzen wir uns einmal mit den beiden Kandidatinnen einzeln auseinander.

Imke Heymann, Kandidatin der CDU|FDP|Bündnis90/Grüne|FWE

Imk-1

Bürgermeisterkandidatin Imke Heymann [CDU]
unterstützt von CDU, FDP, Bündnis 90 die Grünen/ FWE
Foto: Linde Arndt

Frau Heymann ist in Leipzig aufgewachsen und hat dort auch ihre ersten beruflichen Erfahrungen gemacht. Heute ist sie führend in der Galerie Kaufhof GmbH, Köln im Personalwesen tätig. Galerie Kaufhof GmbH ist eines der führenden deutschen Vollsortimenter mit 100 Warenhäusern und 17 Sportarena-Filialen in mehr als 80 deutschen Städten sowie 15 GALERIA Inno-Filialen in Belgien. Der jährliche Umsatz liegt bei rund 3,1 Milliarden Euro. Galerie Kaufhof GmbH ist eine Tochter (Vertriebsmarke) des weltweit agierenden Metro AG Konzerns mit einem Jahresumsatz von 63 Milliarden Euro. Frau Heymann hat sich von der Einzelhandelskauffrau kontinuierlich nach oben gearbeitet. Dies setzt Ehrgeiz und eine Willensstärke voraus, die eigentlich Grundlage jeder beruflichen Tätigkeit sein sollten. Auch ihre Herkunft aus der Leipziger Großstadt ist ein unbedingtes Plus, bietet doch eine Großstadt mehr strukturiertes und vielseitigeres Leben an, als eine Kleinstadt wie Ennepetal. Dieses andere Leben ist zwar nicht eins zu eins auf eine Kleinstadt wie Ennepetal zu übertragen, man kann es aber herunterbrechen.
Heute lebt Frau Heymann wie Frau Schöneberg im Stadtteil Ennepetal-Homberge.

Anita Schöneberg, Kandidatin der SPD

Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg [SPD] Foto: Linde Arndt

Bürgermeisterkandidatin Anita Schöneberg [SPD]
Foto: Linde Arndt

Frau Schöneberg gehört zum Ennepetaler „Inventar“. Sie ist hier geboren, ging hier zur Schule und wurde durch die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zur Bankkauffrau und mit der Zusatzausbildung Marketing und Vertrieb ausgebildet. 26 Jahre SPD prägen einen Menschen zu einem Parteimenschen in einem immerwährenden Anpassungsprozess. Zum dritten male tritt Frau Schöneberg als Bürgermeisterkandidatin der SPD an. Sie hat mehrmals die Position der ehrenamtlichen stellvertretenden Bürgermeisterin eingenommen und sich bis heute auf die erste stellvertretende Bürgermeisterin hochgearbeitet.
Sie ist in fast allen wichtigen Verwaltungsräten, wie AÖR, Haus Ennepetal oder der Sparkasse.
Frau Schöneberg ist selbstredend bestens in Ennepetal vernetzt, indem sie in allen wichtigen Vereinen eine Mitgliedschaft hat. Überregional hat Frau Schöneberg kaum Einflussmöglichkeiten oder Erfahrungen. Das sie sich mit der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ablichten lies oder in Brüssel einen Besuch in der Landesvertretung NRW absolvierte, gehört zum Alltagsgeschäft bei kurzfristigen Besuchen in Brüssel. Frau Schöneberg reklamierte auch sofort eine Erfahrung mit der Landes- und europäischen Politik. Klappern gehört eben zum Handwerk eines jeden Politikers. Seit einiger Zeit ist Frau Schöneberg bei der SIHK Ennepetal angestellt.

Zum 2. Diskussionsabend

Vorab, es sollen noch mehrere Diskussionen folgen, nichts genaues weiß man.
Frau Heymann als Kandidatin wird es schwer haben; denn der Ennepetaler Ureinwohner, hat es nicht gerne wenn er von Fremden, zumal sie denn nicht lange im Ort sind, regiert wird. Aber er hat auch keine Frau gerne  über sich, hier gelten noch die  „3 K´s“  (Küche, Kinder, Kirche).
Wie gesagt die Diskussion war mehr eine müde Veranstaltung, die noch durch einen lustlosen Moderator Marc Schulte (WDR Duisburg) in die Trivialität geführt wurde. Die beiden Kandidatinnen guckten sich kaum an, wobei der Moderator es nicht verstand Spannung in die Themen mittels Stichworten zu bringen. Beim Thema Haus Ennepetal, merkte man auch, der Moderator hatte sich nicht vorbereitet. Denn der Antrag der CDU lautete nicht auf Abriss des Haus Ennepetals, vielmehr war dieser Antrag als Prüfauftrag klar zu verstehen. Welche Möglichkeiten die Stadt mit Haus Ennepetal hätte, wenn a) saniert wird, b) renoviert wird und c) zu guter Letzt wenn abgerissen würde. Daraus jetzt einen Abrissauftrag zu konstruieren, da muss man schon die Interpretationsmöglichkeiten arg überdehnen. Das das Haus Ennepetal inzwischen ziemlich marode ist und jährliche Zuschüsse bis in den Millionenbereich verlangt, kann niemand in Ennepetal abstreiten. Nicht zu vergessen ist die veraltete Haustechnik, die viele Nutzungsmöglichkeiten unmöglich macht. Logischerweise sollte hier nach den Kosten gefragt werden um sichere Nutzungen zu gewährleisten. Frau Schöneberg verschweigt hierbei, dass die Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG mit ihrem Verwaltungsrat, zu dem Frau Schöneberg auch gehört, bis heute keine Ersatzinvestitionen genehmigt hat. Dieses ewige Schönreden in Ennepetal verhindert doch nur eines, Probleme werden nicht benannt und können dadurch auch nicht gelöst werden. Problem AÖR, jahrelang wurde dort mit Wissen des Verwaltungsrates schlampig zum Schaden der Stadt gearbeitet. Frau Schöneberg mit anderen Stadtratsmitgliedern wussten davon, nur keiner tat etwas dagegen. Heute wird die Führung mit einem Verwaltungsmenschen besetzt der bisher ein bisschen EDV machte.  Sachkompetenz für ein Amt geht doch wohl vor? Niemand rührte sich im Stadtrat auch Frau Schöneberg nicht.
In Zukunft soll Ennepetal nicht mehr schlecht geredet werden, so Frau Schöneberg. Heißt, Schäden werden einfach schön geredet.
Mit dem Thema Finanzen haperte es auch. Frau Heymann will erst einmal einen Kassensturz machen um dann zu entscheiden wie es weiter gehen soll. Dies ist nachvollziehbar. Frau Schöneberg  legt direkt los uns holt sich aus Düsseldorf oder Brüssel Zuschüsse. Toll, die Eigenanteile die dabei aufgebracht werden müssen, hat Ennepetal sicher schon gebunkert. Schön das Frau Schöneberg mit Europa rechnet, nur wo waren die konstruktiven Vorschläge von dem Ennepetaler Stadtrat als das europäische  Leader Projekt besprochen wurde? Ein Europa Projekt mit sehr großen Chancen für Ennepetal, nur ohne Frau Schöneberg. Es ging ja nur um 3,1 Mio Euro. Zuwenig? Ach ja die Zuschüsse sind alle auf den MFR (Mehrjährige Finanzrahmen)  in Brüssel ausgerichtet, ist eigentlich einfach. Kommt man von Anfang an nicht in den MFR  rein, so kann man bis 2020 Ehrenrunden drehen. Kommen wir zu dem FNP (Flächennutzungsplan) der Stadt Ennepetal. Frau Heymann hat Recht wenn sie sagt, man sollte  sich den nochmals ansehen und gegebenenfalls ändern. Frau Schöneberg griff dann an, dass ein FNP für 20 Jahre ausgelegt wäre. Richtig. Sollte er, muss er aber nicht. Spätestens hier hätte ein Zuruf erfolgen müssen, dass Frau Schöneberg es unterlassen sollte Meinungen als Fakten darzustellen. Das dem nicht so war, ist – wie gesagt  – der schlechten Vorbereitung des Moderators zu zuschreiben. Warum die Beiden sich das weiterhin antun wollen, bleibt sicher das Geheimnis beider Frauen. Frau Schöneberg wird sicher das Rennen machen, allerdings auf eine unfaire Art mit einem Moderator der ohne Zeitgefühl, ohne Vorbereitung eine angesetzte Diskussion zur Farce werden ließ, indem nur bekannte Versatzstücke der Kandidatinnen dar geboten wurden. Man sollte Kandidatinnen als Moderator fordern.

Bleibt die Beantwortung einer Frage offen, die der FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Haas stellte,  denn wie ist es mit den Mehrheiten im Stadtrat? Die sind eben nicht auf Seiten der SPD. Die Antwort von Frau Schöneberg, wir sind doch alle für die Stadt und ihre Bürger gewählt worden, hörte sich reichlich naiv an. Es geht schon los mit dem schön reden. Ja, Frau Schöneberg hat sehr viel von ihren Vorgängern, Wiggenhagen und Eckhardt gelernt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

2-bm-vorstellung

Will Schwelmer CDU und FDP jetzt auch dem Sport schaden?

Schwunk, Flüshöh, Kampschulte  Fotocollage: Linde Arndt

Michael Schwunk (FDP),Oliver Flüshöh(CDU) und Matthias Kampschulte (CDU) Fotocollage: Linde Arndt

[jpg] CDU und FDP immer voran! Und alle Bürgerlichen folgen. Schwelm hat mit dieser Art von Politik finanziell und imagemäßig Schaden genommen.

Die Schwelmer Brauerei, sie hätte noch bestehen können, sie ist weg. Mit einer Tasse Kaffee ging es weiter, der Bürgermeister wurde diskreditiert – Korruption wurde indirekt unterstellt. Gleichzeitig wurde ein alteingesessener Schwelmer Unternehmer mit Schmutz beworfen. Diesem Schwelmer Unternehmer wurde der Neubau eines Gebäudes auf der Brache „verwehrt“, hanebüchene Argumente wurden dafür benutzt. Er verkaufte das Grundstück an einen Ortsfremden Investor, der jetzt den Neubau mit geringfügigen Änderung hochzieht, wie es dem Schwelmer Unternehmer versagt war. Ein Glück, dass es noch vernünftige Schwelmer gibt; denn der Schwelmer Unternehmer musste nicht verkaufen.

Ein besonderes Highlight sind allerdings die mehrmonatlichen „Theateraufführungen“ der Haushaltsberatungen im Rat. Die Dramaturgie des bürgerlichen Blocks ist kaum zu überbieten, da gerade die monatelangen Beratungen zum Haushalt in der Regel zu Therapiesitzungen im Urschreiformat abgehalten werden. Das die Stadt Schwelm wirtschaftlich Schaden nimmt, ist dabei Kalkül.

Die Schwelmer Schulreform, die an und für sich schon 2010 in Ruhe über die Bühne gehen konnte, musste (!) dann in 2013 im Hauruckverfahren fehlerhaft ohne die Eltern umgesetzt werden. Noch heute justieren die Bürgerlichen an den Schulen herum. Gebäudemanagement ist für die Bürgerlichen ein Fremdwort. Da wird mal so eben eine Schule verkauft ohne Rücksicht auf bestehende Verträge und ohne Kaufinteressenten. Die Musikschule und die VHS müssen weichen. Wohin? Nichts genaues weiß man. Das Rathaus –  da ist das Dach kaputt, der Aufzug nicht barrierefrei, das gesamte Gebäude ein Energiefresser. Entscheidungen sind nötig – die Bürgerlichen verweigerten und verweigern sich.

Und weshalb? Weil es einen Bürgermeister gibt der mehr will, als nur alle Probleme auszusitzen. Da geht noch was, hatte Stobbe in seinem Wahlkampf 2009 versprochen, und es ging noch was. Auch, gegen den Widerstand der Bürgerlichen die ja immerhin die Mehrheit im Rat haben. Und trotz dieser Mehrheit konnte dieser bürgerliche Block nicht einen Erfolg verbuchen. Doch halt, dieser bürgerliche Block hat ziemlich viel verhindert, hat das Misstrauen untereinander gefördert, hat polarisiert, ausgegrenzt und selektiert. Und immer wusste der bürgerliche Block wie man etwas verzögern oder gar verhindern konnte.

Kunstrasen

Kunstrasen – Sportpark Linderhausen

Nun ist das nächste Projekt des bürgerlichen Blocks auf der Tagesordnung. Der Kunstrasenplatz für den Fußballsport in Linderhausen. Finanziell ist das von der Stadt nicht alleine zu stemmen, also mussten hier andere Wege gegangen werden. Die Vereine wollen fusionieren, die derzeitigen Plätze am Brunnen werden verkauft und einer Wohnbebauung zu geführt. Mit den daraus entstehenden Verkaufserlösen werden die Sportplätze in Linderhausen finanziert. Das dieses ganze Projekt gut vorbereitet sein will, muss man nicht extra erwähnen. Immerhin geht es um 450.000,– Euro aus dem Stadtsäckel.

Zu guter Letzt rief die Stadtverwaltung die Schwelmer ins Martfeld um die weiteren Möglichkeiten zu erörtern, Bestehendes zu erläutern oder zu ergänzen. Ein Bürgergespräch mit dem Schwelmer Bürgermeister und Egbert Lethmate vom Stadtentwicklungsbüro als Fachkraft sollte es werden.

Die Vorstellung konnte beginnen.

[Die folgenden Informationen wurden EN-Mosaik aus dem Umfeld übermittelt und durch Kooperationspartner bestätigt.]

Bürgermeister Jochen Stobbe Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe
Foto: Linde Arndt

Lethmate  Foto: Linde Arndt

Egbert Lethmate
Foto: Linde Arndt

Zuerst kamen so an die 80 Jugendliche mit selbstgemaltem Banner und forderten lautstark endlich den seit 7 Jahren überfälligen Kunstrasen. Dem Vernehmen nach wurden die Jugendlichen instrumentalisiert, was einige auf Befragen auch zugaben. Es war gewissermaßen das Vorspiel. Nun stellte sich Bürgermeister Jochen Stobbe mit Egbert Lethmate vom Stadtentwicklungsbüro um erstens die Wohnbebauung am Brunnen zu erläutern und im weiteren Verlauf den Sportplatz Linderhausen zu skizzieren.

Wie bestellt erschien im Eingangsbereich ein Landwirt ( Name ist der Redaktion bekannt ) der von Matthias Kampschulte (CDU) und Michael Schwunk (FDP) „sehnsüchtig“ erwartet wurde. Dieser Landwirt hatte wie „zufällig“ eine angeblich notariell beglaubigte Urkunde bei sich, die ihn als Inhaber des Grundstückes auswies, welches für die Sportplätze benötigt würde. Und der Landwirt wollte seine Flächen auf keinen Fall verkaufen. Der Landwirt wurde von Matthias Kampschulte (CDU) im Eingangsbereich „bewacht“, während Michael Schwunk (FDP) den Bürgermeister holen wollte. Michael Schwunk (FDP) kam kurz darauf, nicht mit dem Bürgermeister, sondern mit zwei Journalisten der Westfälischen Rundschau/Westfalenpost ( zufällig, versteht sich ), weil der Bürgermeister „nicht

Kämmerer Rolf Schweinsberg   foto: Linde Arndt

Kämmerer Rolf Schweinsberg
Foto: Linde Arndt

auffindbar“ war. Es gesellte sich noch der Kämmerer und Beigeordnete der Stadt Schwelm Ralf Schweinsberg dazu. Die prüften die Urkunde und stellten anscheinend fest, dass der Landwirt 6.500 qm ( 12.000 qm soll die Gesamtfläche betragen) des „geplanten Fussballplatz-Areals sein eigen“ nannte ( http://www.derwesten.de/staedte/schwelm/stadt-schwelm-sieht-sich-auf-der-sicheren-seite.id10491755.Html ). Das war für die beiden Journalisten ein Coup ohnegleichen, hatten sie damit doch die Stadtverwaltung anscheinend beim Falschspiel erwischt. Seit Monaten versucht man immer wieder der Stadtverwaltung mit dem bürgerlichen Block Unfähigkeit aufs Auge zu drücken, wobei der bürgerliche Block, CDU|FDP|Bündnis90/Grüne|SWG/BfS die Informationen dabei begleitet und kommentiert.

Der Landwirt durfte wieder gehen, er hatte seine Schuldigkeit getan. Matthias Kampschulte (CDU) und Michael Schwunk (FDP) gingen wieder in den ersten Stock um Oliver Flüshöh (CDU) die Information zu übermitteln, es hat geklappt? Und die beiden Journalisten kreierten in reinster Prosa bis jetzt 4 schöne Artikel in denen das Thema variiert wurde.

Die Stadtverwaltung, die ja sonst nichts zu tun hat, stellte nach Prüfung fest, es waren nur 500 qm der 6.500 qm des Landwirtes die man gerne im späteren Falle gehabt hätte, musste aber nicht sein.

Im Presseartikel war der Tenor, die Sportplätze stehen damit nicht mehr zur Verfügung. Aus die Maus? Für die beiden Journalisten wäre es ein leichtes gewesen eine Auskunft beim Katasteramt oder eine Einsicht in das Grundbuch zu bekommen, wurde aber nicht eingeholt. Warum wohl nicht? Die beiden rudern dann aber ein Stück weit zurück, sprechen dann von einer Teilfläche, die mal 500 qm und dann wieder 6.500 qm von jetzt 21.000 qm darstellen sollen. Der Landwirt hat jetzt sogar sieben Schreiben, für alle Fraktionsvorsitzende ein Schreiben, bei dem Ratsmitglied Matthias Kampschulte (CDU) (!) eingeworfen indem er erklärt, er wolle nicht verkaufen. Er kann ja auch nichts verkaufen; denn ihm fällt nur als Erbe etwas zu, was die Stadt nicht benötigt. Die tatsächlich benötigte Fläche für diesen Sportplatz beträgt 21.000 qm und die wird von der Stadt gehalten.

Kampagnenjournalismus bleibt aber am Ball bis ein Ziel erreicht ist. Das Ziel hier: Die Diskreditierung der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters. Wobei die Sportvereine, die Jugendlichen und der Landwirt nur nützliche Idioten sind um das Ziel zu erreichen. Die beiden Journalisten transportieren  Nachrichten, die die Sportvereine und die Bevölkerung gegen die Stadtverwaltung aufbringen sollten.

Es geht noch weiter. In einem weiteren Artikel werden mehrere Landwirte vorgeführt, die sich nachdrücklich über den Flächenverbrauch beschweren. So sei die Fläche Sportplatz Linderhausen über ihre Köpfe verplant worden. Das Bitumenwerk und die Ikeainvestition (Wuppertal-Nächstebreck) wird da kurzerhand der Schwelmer Stadtverwaltung zu geschlagen. Sicherlich hätten die Wuppertaler was gegen eine Landnahme durch die Schwelmer Politik.

Screenshot-Collage © Linde Arndt

Screenshot-Collage © Linde Arndt

Ein rührender Artikel, der sicherlich bei einfachen Menschen geeignet ist, dass Vorhaben Sportpark Linderhausen auf zu geben. Und hier kommen wir zum Ende der Argumentationskette. Wird der Sportplatz gebaut geht es auf das Konto des derzeitigen Bürgermeisters als Pluspunkt. Wird der Sportpark nicht gebaut, geht dies als Minuspunkt auf das Konto des Bürgermeisters. Und dann wartet im Hintergrund der noch nicht ausgerufene Bürgermeisterkandidat des bürgerlichen Blocks von CDU|FDP|Bündnis90/Grüne|SWG/BfS als Heilsgestalt und Retter für Schwelm in der Not. Nur weil CDU| FDP| Bündnis90/ Grüne| SWG/ BfS nicht in der Lage sind einen Konflikt schlüssig zu inszenieren.

Wie dumm müssen bei diesen Parteien denn die Schwelmer sein? Schwelmer als Kreti und Pleti, bei dem bürgerlichen Block?

Lassen wir das letzte Wort am Ende bei dem SWG/BfS-Fraktionsvorsitzender Jürgen Kranz, ich zitiere: „Am Ende kann nur eine Seite Recht haben.“ Was für ein intelligentes Schlusswort.

Wir haben aus einer Woche einmal einige Artikel aus der Westfälischen Rundschau/Westfalenpost nachfolgend verlinkt. CDU|FDP|Bündnis90/Grüne|SWG/BfS blieben bis auf Kampschulte (CDU) und Kranz (SWG/BfS) schön im Hintergrund, waren im Haus Martfeld jedoch als Strippenzieher auszumachen, so unsere Informanten.

 

Informationslinks

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Es ist geschafft. Schwelm hat einen Haushalt 2015

"Ratssitzung Schwelm" Foto-Collage: Linde Arndt

„Ratssitzung Schwelm“ Foto-Collage: Linde Arndt

[jpg] Die Tagesordnung für die Ratssitzung war geändert worden. Gott sei Dank! Die Punkte Haushalt 2015 waren ganz zu Anfang auf die Tagesordnung gesetzt worden. Und als die Punkte aufgerufen wurden, beantragten „Die Bürger“ die Begrenzung der Redezeit auf 5 Minuten. Mehrheitlich wurde diesem Antrag zu gestimmt.

Es folgte das Ritual „Ich-will-auch-mal-was-sagen“. Jede Fraktionsvorsitzende und jeder Fraktionsvorsitzender „musste“ natürlich darauf das Wort ergreifen und im Rahmen der 5 minütigen Redezeit mitteilen, wie toll seine Partei den Bürger vor der bösen Verwaltung beschützt habe.

Gemäß den jetzt folgenden Ausführungen der Redner wollte die Stadt den Bürgern mit der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer einiges abverlangen.

Tatsächlich ist das jedoch eine verzerrte Darstellung der Tatsachen. Denn ein Kämmerer, wie Ralf Schweinsberg, bringt zuerst immer einen Haushalt ein, der sowohl die Einnahmenseite, also Erhöhung der Steuereinnahmen und Gebühren, als auch die Ausgabenseite, also Senkung der städtischen Kosten, darstellt. Das der erste Haushaltsentwurf nur ein Vorschlag der Stadtverwaltung ist, verschwiegen die Redner geflissentlich.

So waren die Haushaltsberatungen denn in der Vergangenheit unrühmlich, teils peinliche Auftritte des Stadtrates. Lediglich die SPD setzte sich wohltuend mit ihrer Sachlichkeit von dem bürgerlichen Block von CDU, Bündnis90/Die Grünen, FDP und SWG/BfS und Die Bürger ab. Manchmal suchte man denn den nötigen Sachverstand im Ratssaal vergebens.

Das Schwelm dadurch in der Öffentlichkeit einen weiteren Imageschaden erlitten hatte, interessierte den bürgerlichen Block nicht die Bohne. Was soll ein potenzieller Investor wohl denken? Die Stadtverwaltung erhöht willkürlich die Steuern und ist nicht in der Lage zu sparen? Schaut man sich als Außenstehender die Infrastruktur, wie Straßen und Gebäude, an, so muss man unweigerlich zu dem Schluss kommen: Diese Stadt kann noch nicht einmal die notwendigsten investiven Ausgaben aufbringen. Geht man über den Hof der Gustav-Heinemann-Schule, sieht man Unfallschwerpunkte in Form von herausragenden Bodenplatten (Stolperfallen). Immerhin muss die Gustav-Heinemann-Schule für eine ganze Zeit als Rathaus herhalten. Da der Stadtrat ein behindertes Mitglied mit Rollstuhl in seinen Reihen hat, kann man das Ratshaus sowieso nicht nutzen, denn der „steinzeitliche“ Aufzug kann einen Rollstuhl nicht aufnehmen. Abgesehen davon, dass das Rathaus saniert werden müsste oder ein Neubau herhalten muss. Eine Entscheidung steht hier aus, dem bürgerlichen Block von CDU, Bündnis90/Die Grünen, FDP und SWG/BfS und Die Bürger, reicht das Provisorium. Entscheidungen für Schwelm scheint den bürgerlichen fremd zu sein.

Seien wir also froh, dass die peinliche Abstimmung, wonach der HSP vom Stadtrat abgeschmettert wurde, ein positives Ende gefunden hat. Soweit wollte der bürgerlich Block es doch nicht kommen lassen, dass der Stadt Schwelm die Zuweisung gem. dem Gemeindefinanzierungsgesetz gestrichen wird.

Zurück zur Sitzung. Nachdem sich alle im besten Licht darstellten und die Stadtverwaltung, wie soll es auch anders sein, ins schlechte Licht gestellt wurde, schritt man zur Abstimmung. Mehrheitlich, bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Haushalt 2015 endlich (!) beschlossen.

Endlich können die Abteilungen der Stadtverwaltung arbeiten. Blockade ist vorbei. Denn bis zur Genehmigung des Haushaltes 2015 durch die Aufsichtsbehörde bestehen für nicht gesetzliche Leistungen Haushaltssperren. Ende gut alles gut.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Schwelm, vom Kasperletheater zur Narrensitzung

Ratssitzung Schwelm am 22.01.2015  Foto: Linde Arndt

Ratssitzung Schwelm am 22.01.2015 Foto: Linde Arndt

[jpg] Wer in einem Loch sitzt, sollte aufhören zu graben. Es ist nur eine ungeschriebene Regel, die zu befolgen sicherlich vielen, ganz besonders im Schwelmer Stadtrat, sehr schwer fällt.
Es ging um den Haushalt 2015. Die Chancen standen 50 zu 50, dass dieser Haushalt vom Stadtrat nun endlich beschlossen würde. Der Regierungspräsident in Arnsberg sah von seiner Seite zumindest kein Hindernis den einmal abgelehnten Haushalt zu beschließen.

Aber, es hat nicht sein sollen. Der Schwelmer Stadtrat ließ den Haushalt nicht passieren – wieder einmal. Unter TOP 13 war das „Paket“ des Haushaltes aufgeführt. Der Stadtrat wollte das Paket jedoch aufgeschnürt sehen um über die einzelnden Elemente abzustimmen. Der Kämmerer warnte, da bei Ablehnung eines Elementes der gesamte Haushalt abgelehnt wäre. Und es kam wie es kommen musste, der Haushaltssanierungsplan 2015-2021, ein unumgänglicher Bestandteil des Haushaltes 2015, wurde abgelehnt ( Ja: 3, Nein: 17, Enthaltung: 17 beim Haushaltssanierungsplan ).
Betroffene und entsetzte Gesichter überall, so hatte man sich das nicht vorgestellt. Wollte man doch nur die Stadtverwaltung mal wieder vorführen.

Dabei fing die Sitzung durchaus mit einigen versöhnliche Tönen an. Hatte der Besuch beim Regierungspräsidenten gar Wirkung gezeigt? Nein. In der Nacht zu dieser Ratssitzung gingen zwei Anträge für diese Sitzung ein. Die Partei „Die Bürger“ brachten ihren Antrag zumindest um ~23:00h per Fax in das Rathaus. Und nach Mitternacht ging ein zweiseitiger Antrag des bürgerlichen Blocks ein. Beide Anträge sollten in den Haushalt 2015 für die Sitzung eingearbeitet werden. In der Sitzung stellte sich später heraus, dass bei Einarbeitung der in den Anträgen vorhandenen realistischen Vorschläge, dass gleiche Ergebnis erzielt wurde. Es war nur ein mehr oder weniger umbuchen von Posten. Das nur am Rande. Vorab erlebte man jedoch eine drei stündige Ratssitzung die wieder mehr als beschämend war. Es war jedoch wie immer, die Macht die den bürgerlichen Block berauschte und blind machte. Nur es war eben nur die Macht, die ohne Verantwortung keinen Sinn macht.

Hans-Werner Kick (SPD)   Foto: Linde Arndt

Hans-Werner Kick (SPD)
Foto: Linde Arndt

Hans-Werner Kick (SPD) betonte nochmals die Zustimmungsfähigkeit des Haushaltesm die ausdrücklich vom Regierungspräsidenten bestätigt wurde. Er kritisierte aber auch die Kurfristigkeit der eingegangenen Anträge durch die Parteien des bürgerlichen Blocks. Zweierlei Maß? Wenn die Verwaltung eine kurzfristige Tischvorlage vorlegt, so wird das kritisiert. Die Behinderung der Verwaltung ist Ziel des bürgerlichen Blocks. Und, es soll der Eindruck vermittelt werden, es wäre in den zurückliegenden Monaten nur halbherzig eine Konsolidierung des Haushaltes betrieben worden. Schlussendlich wurde der Realitätsgehalt der Vorlagen und Anträge des CDU geführten Blocks als fern ab einer brauchbaren politischen Vorlage gegeißelt. In den Anträgen wurden recht schwammige Formulierungen gewählt um eine Interpretation nach Gutdünken vorzubereiten. Macht die Verwaltung etwas in die eine Richtung, ist das zwangsläufig falsch und der CDU geführte Block kann die Verwaltung wieder bloßstellen.

Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) wollte zwischendurch (Lautstark) die Rede abgebrochen haben, Kritik behagte ihm wohl nicht. Und Herr Kick kommt zu dem Schluss, die Verwaltung soll schikaniert werden und darüber hinaus für die Bürgermeisterwahl vorgeführt werden. Bis heute hat der CDU Block es noch nicht überwunden einen SPD Bürgermeister zu haben. Er rief dazu auf dieses „üble“ Spiel zu beenden und zu einer sachorientierten Politik zurück zu finden.

Anleitungen und Zurechtweisungen der (neuen) Ratsmitglieder

Oliver Flüshö (CDU)  Foto: Linde Arndt

Oliver Flüshöh (CDU) Foto: Linde Arndt

Oliver Flüshöh (CDU) machte den Anfang indem er die Internetauftritte der Ratsmitglieder in den sozialen Medien kritisierte. So werden immer wieder Personalien auf Facebook negativ besprochen, was, für seine Begriffe, zu einer Beschädigung der betreffenden Person führen könnte. Thorsten Kirschner (SPD) erwiderte, dass sich auch CDU Mitglieder in Facebook über Personen negativ äußern. Und außerdem wäre Facebook ja nichts anderes als Gespräche am Stammtisch oder auf einer Kegelbahn, auch dort sind Multiplikatoren die das gesprochene Wort weiter trügen. Mehr noch in der realen Welt würden viel mehr Menschen diskreditiert als im virtuellen Leben. Auch wenn Flüshöh immer wieder betont es wäre kein Wahlkampf, es ist Wahlkampf und die Strategie steht schon fest.

Brigitta Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) gab eine Anleitung an die „Die Bürger“ Fraktion, den Tonfall und das Niveau im Stadtrat nicht so ernst zu nehmen. Das wäre halt so. Johanna Burbulla (DIE BÜRGER) hatte sich mehrfach über die Art und Weise des Umgangs im Stadtrat ausgelassen.
Brigitta Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) sieht offensichtlich die Stadtverwaltung als Prügelknabe der Fraktionen und ihre Ausführungen konnte man durchaus so interpretieren, dass man ruhig auf die Stadtverwaltung einprügeln kann; macht doch Spaß und baut Aggressionen ab.

Spitze war wie immer Michael Schwunk (FDP), der seinem Nachfolger im Vorsitz des Finanzausschuss eben mal kurz die (seine) Arbeitsweise zur Nachahmung empfehlen musste.

In dem vorgelegten Antrag schlägt Schwunk das Controlling für die Stadtverwaltung vor. Wie bitte? Schwunk vergaß, dass der Finanzausschuss ja das Controlling ist. In diesem Antrag wurde das Controlling innerhalb des Controllings beantragt. Indirekt gab er sein Versagen als ehemaliger Vorsitzender des Finanzausschusse zu. Wieso hatte er den Finanzausschuss nicht zu einem wirksamen Controlling geformt?
Sein Nachfolger Thorsten Kirschner (SPD) trug diese Anleitung mit Gelassenheit.

Diese ganzen Ausführungen hatten aber nichts mit dem Haushalt zu tun. Es ging um Rechtfertigungen und Profilierungsversuche. Damit kippte aber auch die Stimmung.

Die beiden Anträge

Bei beiden Anträgen des bürgerlichen Blocks fällt auf, dass die gemachten Vorschläge relativ spät kommen. Denn der Haushalt wurde ja schon im August 2014 vorgelegt. Wobei die Partei Die Bürger sich als neue Partei erst orientieren musste und ihr dadurch ein Bonus eingeräumt werden muss.
Der Hebesatz hat es beiden Anträgen angetan. Es scheint nur eine Seite der Bilanz zu geben, die Ausgaben und die damit daraus folgende Austeritätspolitik.
Da wird die Schule Kaiserstraße mal eben schnell geschlossen und veräußert, ohne zu fragen woher die derzeitigen Mieter geeignete Räumlichkeiten bekommen. In der Schule befinden sich die Bereiche Kultur, Jugend und Bildung. Brauchen wir diese Bereiche in Schwelm nicht? Und kostet der Umzug oder evtl. Rauswurf nichts? Das mit der Schule evtl. Verträge geschlossen wurden, wen interessiert das? Und der Verkauf dieses Gebäudes? Klar, die Leute stehen auf der Kaiserstraße Schlange um solch ein Gebäude zu erwerben.
Es geht weiter. Pauschal sollen in den einzelnen Bereichen Kürzungen vorgenommen werden ohne das die Produkte benannt werden. Die Aufsichtsbehörde würde solch einen Haushalt zerreißen. Aber ja, der Bürgermeister und der Kämmerer müssen ihre Köpfe für solch einen Haushalt hinhalten. Munition für den Wahlkampf?

Und ja, das Gymnasium hier steht wegen einer dringenden Dachsanierung im Haushalt, die verschoben werden soll. Hat sich jemand den Schaden mal angesehen? Nein? Dann aber mal fix; denn es besteht Gefahr für die Jugendlichen in dem die Feuchtigkeit die über das Dach eindringt in das Stromnetz gelangt. Macht nichts, können wir doch danach einen etwaigen Schaden über die Gemeindeversicherung abrechnen.

Dann stellt der Block für die Jahre 2011 bis 2013 fest, dass die Stadt Defiziterträge von bis zu 1,4 Millionen Euro verbucht hatte. Daraus folgt die Forderung, die Mittel für diesen Bereich zu senken. Nur, die Haushaltspolitiker des Blocks verschweigen, es waren außerordentliche einmalige Erträge die damals nach Erstellung und Verabschiedung des Haushaltes der Stadt zu geflossen waren. Sie waren schlicht und ergreifend nicht planbar. Eine Senkung in diesem Bereich wäre unseriös und nicht zu vertreten.
Unseriös sind die Einstellung von 500.000,– Euro für Personalabfindungen, um dem städtischen Personal den Weggang schmackhaft zu machen. In der Regel wird solch eine Maßnahme „stillschweigend“ auf den Weg gebracht um das Personal nicht zu beunruhigen. Ganz schlechter Stil.

Zu guter Letzt wird die Verwaltung mit Aufgaben betraut, die sie personell und damit auch finanziell übermäßig belasten, was den angestrebten Sparbemühungen widerspricht.

Torsten Kirschner (SPD)  Foto: Linde Arndt

Thorsten Kirschner (SPD)
Foto: Linde Arndt

Beide Anträge sind halt Wahlkampf pur.  Beide Anträge  zeigen aber auch das abgrundtiefe Misstrauen, welches der Stadtrat der Stadtverwaltung entgegen bringt. Eine Zusammenarbeit, wie es der Gesetzgeber vorgesehen hat, wird hier fast unmöglich gemacht. Kalkül?
Thorsten Kirschner (SPD) brachte es auf den Punkt indem er auf die Organtreue abzielte und fragte wie sich die derzeitige Zusammenarbeit auf eine zukünftige vertrauensvolle Zusammenarbeit niederschlagen soll.

Nachhilfe

Lenz  Foto: Linde Arndt

Heinz-Jürgen Lenz (CDU) Foto: Linde Arndt

Zwischendurch musste der Kämmerer der Stadt Schwelm Heinz-Jürgen Lenz (CDU) Nachhilfeunterricht in Sachen „Neue Kommunale Finanzmanagement“ (NKF) erteilen. Denn Herr Lenz hatte eine ganz andere Vorstellung wie im NKF gebucht werden sollte. Herr Lenz (CDU) sah aber denn auch ein, dass seine Vorstellungen nicht dem Regelwerk des NKF entsprach.

Meinungs- und Deutungshoheit

Der bürgerliche Block betonte zwar, dies wäre kein Bürgermeisterwahlkampf, nur glaubhaft war das nicht. Immer wieder flammte der Kampf um die Meinugs- und Deutungshoheit auf. Die Stadtverwaltung sollte kein Recht haben, sie sollte nieder gerungen werden. Dabei vergaß man die Abstimmung des Haushaltes 2015. Drei Stunden waren um, mehrere, für Schwelm übliche Pausen zur Besprechungen in den Nebenräumen, wurden in Anspruch genommen. Kämmerer Ralf Schweinsberg einigte sich auf die Zahlen des CDU geführten Blocks, die mit den beiden Anträgen in den Haushalt-2015 eingestellt werden sollten. Wieder eine Pause, während die Zahlen verarbeitet wurden. Dann das Ergebnis, unterm Strich hatte sich nichts geändert. Dafür drei Stunden sich gegenseitig fertigmachen? Die vorhandenen Zuschauer äußerten während der Pausen ihr Unverständnis über diese Sitzung. Ein Schwelmer war fassungslos über dieses Verhalten der Parteien.
Dann die Abstimmung. In der Regel wird immer ein Paket geschnürt über das dann abgestimmt wird. Nicht in Schwelm. Die Blamage war groß, die Aufsichtsbehörde wird sich sicher sehr freuen wenn Schwelm dieses Ergebnis vorlegt. Es war eine Narrensitzung, die der Würde eines Stadtrates sicher nicht zur Ehre gereicht.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

Mach mir den Bürgermeister in Schwelm

 

Die Schwelmer Bürgermeistersuche - Collage: Linde Arndt

Die Schwelmer Bürgermeistersuche – Collage: Linde Arndt

[jpg] In Schwelm Bürgermeister zu sein, ist was besonderes. Er muss sich beleidigen und beschimpfen lassen, er macht den Prügelknaben, er ist der Laufbursche oder gar der Unterhalter für Parteien im Schwelmer Stadtrat. Was aber noch schlimmer wirkt, er müsste sich der bestehenden Gesetzeslage entledigen. Manchmal konnte man den Eindruck haben, der Schwelmer Stadtrat arbeite nach einem “lex specialis derogat legi generali” (das speziellere Gesetz verdrängt die allgemeinen Gesetze), wonach die Rechte in Schwelm vor allen anderen Rechten in Deutschland gelten.  Diese “klugen” Stadträte,  die der ganzen fachlichen Kompetenz der Schwelmer Stadtverwaltung immer überlegen schienen, dürften doch kein Problem haben einen Bürgermeisterkandidaten zu stellen. So sollte man meinen. Er braucht ja nur das machen was der Stadtrat ihm sagt. Wenn´s daneben geht, kann der Bürgermeister ganz gewiss sein, dass er dann auch den Schuldigen machen darf. Dann gibt es noch rund 8.000,– Euro, einschließlich der Buffetternährung, oben drauf. Was also will man mehr?

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: Linde Arndt

Oliver Flüshöh [CDU] Foto: Linde Arndt

So inszenierten CDU, Bündnis90/Die Grünen und BfS/SWG im Haus Martfeld mit der lokalen Presse der Funke Mediengruppe, wie WAP, Westfälischen Rundschau/Westfalenpost und Radio Ennepe Ruhr einen Medien Scoop. Kritische Journalisten waren hierbei nicht erwünscht. Dramatisches wurde in den sozialen Medien für die Mitternachtsstunden angekündigt. Nur als die Nachricht raus war, interessierte dies niemanden. Es war nicht der Burner, war die dahinter stehende PR Aussage doch ziemlich schön gefärbt. Letztendlich stellte diese Aussage ein “Armutszeugnis” der vorgenannten Parteien dar.

Die Aussage: Wir suchen per Stellenanzeige einen zu Schwelm passenden Bürgermeister!

 Ob dem Schwelmer Jobcenter diese Stellensuche übermittelt wurde, war nicht heraus zu bekommen.

Jürgen Kranz [BfS / SWG] Foto: Linde Arndt

Jürgen Kranz [BfS / SWG] Foto: Linde Arndt

 So weit so gut. Es ist heute schon als alltäglich anzusehen, wenn der Hauptverwaltungsbeamte, also ein Bürgermeisterkandidat, von den Parteien gesucht wird. Denn einesteils verdient ein Bürgermeister nicht mehr wie ein Abteilungsleiter oder Gruppenleiter in der Wirtschaft und andererseits steht der Aufwand dieses Jobs in krassem Gegensatz zum persönlichen oder ideellen Nutzen. Zumal denn viele Stadträte die gute Kinderstube in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Bürgermeister vermissen lassen.

Kommen wir nun zum publizierten “Armutszeugnis” der Parteien  CDU, Bündnis90/Die Grünen und BfS/SWG das von ihren Leadern Oliver Flüshöh (CDU), Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) und Jürgen Kranz (BfS/SWG) im Haus Martfeld auf dem Weg gebracht wurde.

 Mit dieser Meldung weiß nun der Wähler,

  • Ja, wir haben keine kompetenten Mitglieder die Ahnung haben.
  • Und ja, wir können es nicht mit dem derzeitigen Bürgermeister Jochen Stobbe.
  • Und ja, wir wollen keines unserer Mitglieder einem Bürgermeister Bashing aussetzen.
  • Und ja, wir wissen nicht, wie man den von uns “in den Dreck gefahrenen Karren” wieder flott machen kann.
  • Und ja, wir sind nur “Schönwetter Demokraten” die einem Windstoß nicht standhalten.
Marcel Gieswein [Bündnis90/Grüne]  Foto: Linde Arndt

Marcel Gieswein [Bündnis90/Grüne] Foto: Linde Arndt

Typisch für diesen Stadtrat ist die jedes Jahr ritualisierte Ablehnung des städtischen Haushaltes, der auch in diesem Jahr mit dementsprechendem Getöse abgelehnt wurde. Mehr noch, in diesem Jahr bettelte der Stadtrat  gar nach dem “Sparkommissar”, also einem Beauftragten der Landesregierung nach § 124 GO NRW. Die Konsequenzen dieser Forderung werden dabei rührend naiv formuliert. Er soll etwas regeln was ein geballter gesunder Menschenverstand eines Stadtrates mit einer funktionierenden Stadtverwaltung in Schwelm nicht schafft. Im Einvernehmen, versteht sich. Einen ausgeglichenen  Haushalt.

Das der vorgelegte Haushalt 2015 nicht das Gelbe vom Ei war, ist dabei unwesentlich, nur er war genehmigungsfähig. Aber, der Schwelmer Stadtrat verweigerte die Zustimmung ohne konkrete Begründungen zu nennen. Dabei hatte der Schwelmer Stadtrat 4 Monate Zeit den Haushalt auf den Weg zu bringen. Ja, er hätte auch noch Sondersitzungen beantragen können. Wie auch immer. Die Haushaltsabstimmung ist zu einem Ritual verkommen.

So wird der Haushalt 2015, wie auch der Haushalt 2014, erst im nächsten Jahr verabschiedet. Ab 1. Januar 2015 wird die Stadt Schwelm nur die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgaben tätigen dürfen. In diesem Zeitraum wird die Stadtverwaltung  mit einem höheren Verwaltungsaufwand arbeiten müssen. Denn jeder auszutauschende Kanaldeckel bedarf der Duldung oder Genehmigung der Aufsichtsbehörde.

Ist denn dem Schwelmer Stadtrat klar was ein “Sparkommissar”,  der vom Innenminister geschickt wird, bedeutet? Er kommt als Exekutor, nicht als Berater des Stadtrates. Er wird/kann Spielplätze schließen, die Steuern erhöhen oder gar die Straßenbeleuchtung ausknipsen. Der Stadtrat steht dabei außen vor und die Stadtverwaltung muss diese Anweisungen umsetzen.

Dann hat Schwelm keine kommunale Selbstverwaltung mehr. Dann hat Schwelm eine Diktatur des Sparaufsehers.
Und der Bürgermeister? Der darf sich jeden morgen die Direktiven des Kommissars abholen um sie dann abzuzeichnen und dann umzusetzen. Dann ist endlich das Bashing zu Ende und er arbeitet mit einem kompetenten Menschen zusammen.

Und da soll jetzt ein Bürgermeister von außen Abhilfe schaffen? Wie naiv und  armselig ist das denn?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

Ennepetaler Haushalt bringt keine wirklichen politischen Entwicklungen zu Tage

Ausschuss-Sitzung im Rathaus  Foto: Linde Arndt

Ausschuss-Sitzung im Rathaus Foto: Linde Arndt

[jpg] Grundsätzlich sind Bund und Land für die Schwierigkeiten im Haushalt verantwortlich. Wirklich?

Das ist ja auch ziemlich bequem. Gebetsmühlenartig hört man dies im Ennepetaler Rathaus. Und dann ist man auch schon wieder fertig damit. Die meisten Haushaltspositionen werden fortgeschrieben, heißt, es werden immer die gleichen Ansätze genommen, mal mehr und mal weniger. Ist auch einfacher.

Allerdings gibt es schon unterschiedliche Bereiche, die einen die regelmäßig vernachlässigt werden und die anderen, die regelmäßig bevorteilt werden.

Wirtschaft und Sport stehen in der Verteilung von Finanzmittel immer an oberster Stelle. Kultur oder die klassischen sozialen Felder wie Jugend und Senioren sind nicht so beliebt.

Es sind immer wieder die vielen Widersprüchlichkeiten des Stadtrates und der Stadtverwaltung die einem immer in Erstaunen setzen.

Lassen wir einmal über die Geisteshaltung des Ennepetaler Rathauses reden.

Kämmerer Dieter Kaltenbach  Foto: Linde Arndt

Kämmerer Dieter Kaltenbach Foto: Linde Arndt

Es ging um die Ausbildung im Feuerwehrbereich und in der Verwaltung. Kämmerer Kaltenbach bemerkte auf die Frage, ob Ennepetal ausbilden würde. „Wir bilden nur für uns selber aus, wir bilden nicht für den „Markt“ aus.“ Und jetzt kommt es. „Wenn wir aber Personal brauchen,  bedienen wir uns gerne auf dem Arbeitsmarkt.“ Im Klartext, wenn die anderen so dumm sind und für den Markt ausbilden ist das doch nett wenn wir uns davon bedienen können! Kein anwesendes Ratsmitglied wusste was zu sagen, man war einverstanden.

Nächster Fall: Die Stadt fühlt sich als „reiche“ Stadt vom Land falsch behandelt. Man hat in Konkurrenz zu den Nachbarstädten die Gewerbesteuer niedrig gehalten. Weiterhin hat man im Einvernehmen mit den Investoren das Industriegebiet Oelkinghausen für eine Investition aufbereitet. Die Folge, viele Investoren gingen an den Nachbarstädten vorbei und siedelten sich im „billigen“ Ennepetal an. Bis 2008 sprudelte die Gewerbesteuer nur so, dass Ennepetal bei so viel Geld sich auch auf das „Zocken“ verlegte. Danach brach die Gewerbesteuer aufgrund der Finanzkrise ein und pendelte sich auf einem niedrigeren Stand ein. Schlüsselzuweisungen vom Land gab es nicht, im Gegenteil Ennepetal musste sogar von seinem Reichtum abgeben. Abundanzumlage oder Kommunal-Soli heißt die neue Umlagefinanzierung des Landes, die den Reichen nimmt um es den Ärmeren zu geben.

Spitzenreiter der reichen Städte in NRW ist jedoch Monheim neben Düsseldorf, die hätten in einer ersten Rechnung 50 Millionen Euro abdrücken müssen. Der junge Monheimer Bürgermeister Zimmermann lies sich einen Termin bei Innenminister Jäger geben und handelte einen Deal aus. Die Umlage wurde daraufhin um 50% gekürzt. So setzt man sich für seine Stadt ein.

Bei der Kommunalwahl wurde dieses Verhalten des jungen Bürgermeisters und seiner Peto („PETO“ ist übrigens lateinisch und bedeutet „ich fordere“ ) Partei belohnt. Die beiden Volksparteien (CDU: 7, SPD: 3) wurden zerrieben und die neue Partei bekam nun 26 Ratssitze (65,6%) von 40 Ratssitzen. Der 32 jährige Bürgermeister Daniel Zimmermann bekam 94,6 % der Stimmen. Der Junge Bürgermeister hat es geschafft die Schulden, die die CDU gemacht hatte, auf Null zu drücken, Monheim war schuldenfrei. Ab 1.1.2014 wurde die Gewerbesteuer in Monheim auf 285% (vorher 300%) herab gesetzt. Viele Firmen haben sich in den Jahren in Monheim angesiedelt. Und die Steuern sprudeln in Monheim.

Der Ennepetaler Kämmerer Kaltenbach meinte, dieses Verhalten von Monheim wäre unfair den Nachbarstädten gegenüber; denn die würden ja jetzt Firmen verlieren. Ja geht es noch! Hier im Südkreis macht Ennepetal den billigen Jakob im Bereich der Gewerbesteuer gegenüber seinen Nachbarstädten Schwelm und Gevelsberg und im Falle der Stadt Monheim soll das nicht in Ordnung sein? Doppelmoral nennt man dies was Ennepetal da betreibt.

Und die Politik? Die 42 Ratsmitglieder mit Ihren inzwischen 8 Parteien – Schweigen im Ennepetaler Rathaus.

 

Daniel Heymann  foto: Linde Arndt

Daniel Heymann (CDU)  Foto: Linde Arndt

Und dann? Die Frage von Daniel Heymann (CDU) an den Kämmerer Kaltenbach löste schon gewisses Erstaunen aus. Werden die Abschreibungsbeträge (AfA) des Anlagevermögens der Stadt wieder für die Instandhaltung oder Neuinvestition des städtischen Vermögens eingesetzt? Die Antwort des Kämmerers Kaltenbach: „Nein! Oder zumindest nicht in gleicher Höhe. Und wenn sie so wollen lebt Ennepetal von seiner Substanz.“ Im Klartext. Das Rathaus in Ennepetal verkauft ohne Not das Tafelsilber der vorherigen Generationen. Kein Ton, kein Aufschrei, im Ratssaal. Offensichtlich ist dies den anwesenden Politikern egal oder sie haben die Aussage nicht verstanden. Jetzt kann man auch verstehen, warum das Haus Ennepetal evtl. abgebrochen werden soll. Was sollen wir damit. Es ist abgeschrieben, weg damit. Jetzt kann man auch verstehen, wenn Bürgersteige, Kanalisation, Kanaldeckel und die Straßen teilweise verkommen. Es ist unsere Infrastruktur die hier ohne Not verkommt. Fragt jemand im Rat der Stadt nach einer Prioritätenliste? Nein! Jedoch für die Berlet Investition hat Ennepetal die Spendierhosen an. So wie unserer Redaktion zugetragen wurde, sollen schon über 3 Millionen für Berlet bereitgestellt worden sein. In Ennepetal sollte man sich glatt selbstständig machen, da liegt das Geld nur so rum.

Das schöne Bürgerbüro wurde erst letztens mit Pauken und Trompeten eingeweiht. Sicher hat das eine Stange Geld gekostet; geschätzt eine sechsstellige Summe. Ups, da steht das Bürgerbüro in der „Giftliste“ des Kämmerers Kaltenbach zur Schließung im Jahre 2019. Eine Fehlplanung?

Wir haben auf der Welt und auch in Ennepetal ein Armutsproblem. Und wie das so ist, ist in den Familien mit diesem Armutsproblem nicht genügend Geld vorhanden, um die Kinder in der Ganztagsschule mit warmen Mahlzeiten versorgen zu können. Die kleineren stehen vor dem Schultresen und müssen sich als arm outen. Kriegen aber trotzdem keine Mahlzeit. Dadurch werden die Kinder stigmatisiert. In Ennepetal wurde dieses Problem mit dem Kinderschutzbund gelöst, der streckte das Geld vor und bekam aus einer anderen Haushaltsstelle einen Zuschuss. Problem gelöst? Bis heute weiß die Redaktion nicht ob die Kinder stigmatisiert werden. Auf der „Giftliste“ des Kämmerers steht nun die Streichung dieses Zuschusses. Kinder sollen am Daumen lutschen? Wie kann man so was überhaupt denken?

„The Winner is“ der Sport. Aus allen Haushaltsstellen winken dem Sport 5 bis 7 stellige Eurobeträge für seinen Erhalt auf städtischen Grundstücken und in städtischen Gebäuden. Ob wohl der Sport eine Freizeitangelegenheit der Vereinsmitglieder ist, wird alles von Steuergeldern finanziert. Wenn auf einem Sportplatz ein Grashalm umknickt, steht ein paar Minuten später jemand von den Stadtbetrieben Ennepetal auf dem Platz um dem Grashalm mittels Halmmassage in die Vertikale zu bringen. Kostenfrei, versteht sich.

Entwurf des Spielplatzes  foto: Linde Arndt

Leitbild Innenstadt Milspe  foto: Linde Arndt

Attraktivität der Stadt. Da hatte man doch etwas gefunden. Einen zentralen Spielplatz, Schwerpunkt-Spielplatz, am Platsch, mit Zugang zur Ennepe. Auf der Zeichnung sieht das gut aus.

Ups, soviel Mut hätte ich dem Ennepetaler Rathaus gar nicht zugetraut. Allerdings haperte es wieder, wie immer, mit einem flankierendem Konzept und eine unübersichtliche Finanzierung gibt es obendrein. In der Sitzung des Hauptausschuss merkte man, das den Stadtrat der Mut verlassen hatte. Und so schob man diese Investition auf den Sankt Nimmerleins Tag und setzte für die diversen Spielplätze im Stadtgebiet Kleingeräte zum verbauen ein. War nichts mit der Attraktivität. „Kinderfreundliche Stadt“ wäre doch mal was. Na ja, fahren die Eltern mit den Kindern eben zum Schwelmer Haus Martfeld. Und die Jugendlichen zum Ennepebogen nach Gevelsberg.

1 Million.Euro sollen in den Haushalt für den Milsper Stadtteil anscheinend zur Unterstützung der Berlet Investition eingestellt werden. Wie auf dem arabischen Markt hat man sich auf 450 Tsd. Plus 50 Tsd. Euro geeinigt. Eine Woche später ging die Feilscherei nochmals los. Man landete letztendlich bei 700 Tsd. Euro. Fragt man wofür konkret dieses Geld eingestellt wurde, bekommt man keine Antwort – nur Schulterzucken. Das alte Leitbild Milspe aus dem Jahre 2001 soll damit wiederbelebt werden. Nur bei einer rhetorischen Wiederbelebung braucht man kein Geld. Warum hat der Stadtrat nicht gleich 2 oder 3 Millionen eingestellt, man kann ja immer noch sagen wofür oder kann alles nach dem Sarotti Prinzip umbuchen. Und den Haushalt kann man auch über Kredite ausgleichen. Seriös ist das allerdings nicht.

Kommen wir zur Kultur der Stadt Ennepetal. Ein bisschen Musikschule á la Hausmusik, ein paar neue Bücher mit verschämten Lesungen und Veranstaltungszukäufe bei der Firma Landgraf.

Die Aktivitäten die die Sparkasse jedes Jahr Gottseidank entwickelt, kann man allerdings der Stadt nicht zuschreiben.

mittendrin

Szene von „Mittendrin“ Foto: Linde Arndt

Schaut man sich den Haushalt an, so fällt der hohe Personalaufwand auf, der im Grunde nur für den Kartenverkauf betrieben wird. Das Freundschaftsfest, eine folkloristische Veranstaltung oder die neue Stadtfete „Mittendrin“ sind ja eher als eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderung zu sehen.

So ging das in allen Ausschüssen, die wir besucht haben. Alles was wir sehen und hören konnten waren ritualisierte Ausschusssitzungen mit kleineren Clownerien. Es ist der Egoismus der einzelnen Ennepetaler Ratsmitglieder der weitere politische Entwicklungen verhindert. Ideen- und Konzeptlosigkeit kommen noch dazu und geben das Bild von einer Stadt die grau ist und sich in ihrer Farblosigkeit auch wohlfühlt. Die Mittelmäßigkeit, die als traditionelle Bescheidenheit verstanden werden will, führen die Vertreter dieser Stadt an um ihre Bewegungslosigkeit zu rechtfertigen. Erfolge, wie in Monheim, kann es nur geben, wenn diese an der Macht befindlichen geistigen Methusalixe sich biologisch erledigt haben.

Schon heute zeichnet sich mit den derzeitigen Bürgermeisterkandidatinnen ab, dass dieses Beharrungsvermögen nicht durchbrochen werden wird. Junge und dynamische Kandidaten wurden von den Parteien nicht benannt, mehr noch, diese Gruppe befinden sich nicht in den 8 Parteien des Ennepetaler Stadtrates.

Schade eigentlich, für eine Stadt die solch ein Potenzial hat wie Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal