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Antrag zur Erweiterung des Spielplatzes am Dr.-Fritz-Textor-Rings

Antragseinbringung der CDE Fraktion vom 30.Oktober 2012

[Ennepetal] In der ersten Jahreshälfte wurde der Bau einer Schallschutzwand am Spielplatz Dr.-Fritz-Textor-Ring im Zuge eines Grundstücksverkaufs neben dem Spielplatz intensiv in der Politik, Presse und auch der Öffentlichkeit diskutiert. Der Verkauf des Grundstücks kam schlussendlich nicht zu Stande, so dass es jetzt wieder zur Vermarktung zur Verfügung steht. Der Kämmerer hat in seinen Ausführungen für den Verkauf und den damit verbundenen Bau der Schallschutzwand ausführlich dargelegt, dass das Grundstück auf Grund der Lage schwer zu vermarkten war und sein wird. Hinzu kommt, dass sich auf dem Grundstück eine Gasleitung befindet, die dazu führt, dass eine Ecke des Grundstücks nicht ohne weiteres überbaut werden kann. Mittlerweile läuft bereits die
Vermarktung der übrigen Baufelder im Baugebiet „Bauen mit der Sonne“ und im ersten Baufeld befinden sich nur noch einige letzte „Baulücken“, zu denen auch das Grundstück am Spielplatz gehört.
Der Spielplatz am Dr.-Fritz-Textor-Ring wird ausgesprochen gut angenommen und genutzt, ist allerdings relativ schmal und tief (Schlauch). Die Anzahl an Kinder in dem Baufeld, welches fast vollständig von jungen Familien bewohnt wird, ist so in kaum einem Wohngebiet in Ennepetal anzutreffen. Die Anwohner haben heute bereits die Patenschaft für den Spielplatz übernommen und beteiligen sich aktiv an der Erhaltung und Pflege.
Aus diesem Grund sieht es die CDE-Fraktion im Rat der Stadt Ennepetal als sinnvoll an, den jetzigen Spielplatz zu vergrößern und hierfür das schwer vermarktbare Nachbargrundstück zu verwenden. Die Stadt verfügt noch über Geräte (zum Teil in fast neuwertigem Zustand), die von anderen Spielplätzen eingelagert wurden. Darüber hinaus wurde vom Fachbereich Jugend & Soziales bereits des Öfteren angeregt auch über naturnahe Freispielflächen nachzudenken, die mit wenig Kostenaufwand errichtet werden können. Darüber hinaus haben die Anwohner bereits signalisiert sich aktiv auch weiterhin an der Pflege und Erhaltung, aber auch an der Gestaltung zu beteiligen und ggf. einen Förderverein für den Spielplatz gründen.

                                


Jetziger Spielplatz am Dr. Fritz-Textor-Ring                                  Foto: ©  Linde Arndt

 

Die der Stadt entstehenden Kosten sind hierbei gering, da Geräte zum Teil vorhanden sind und das Grundstück nach Angabe des Kämmerers sowieso kaum zu verkaufen ist. Weiterhin würde es nur dann zu einem echten Verlust für die Stadt kommen, wenn einem Grundstücksinteressenten kein anderes Grundstück mehr in den vier Baufeldern angeboten werden könnte, was noch einige Jahre dauern wird. Für die Herrichtung bietet darüber hinaus die Junge Union Ennepetal ihre
Unterstützung an.
Die CDE-Fraktion im Rat der Stadt Ennepetal stellt daher den Antrag:

  • Der Spielplatz am Dr.-Fritz-Textor-Ring möge unter Nutzung des städtischen
    Nachbargrundstücks in der Breite vergrößert werden.
  • Die Verwaltung möge Kontakt zu den Anwohnern aufnehmen (Ansprechpartner Hr. Görtz),
    um die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Anwohner zu klären (Förderverein, …).
  • Die Verwaltung möge die Anwohner in die Planung der Nutzung der zugewonnenen
    Freifläche einbeziehen und mit ihnen gemeinsam ein Nutzungskonzept erstellen.

Eine Umsetzung der eigentlichen Spielplatzerweiterung regen wir für das Frühjahr nächsten Jahres an.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Heymann || Thomas Wegner || Gisela Werrn || Ludger Brinkmann || Sebastian Christ

 

 

Politische Inszenierung in Ennepetal?

[jpg] Mauern haben immer nur einen Sinn, jemanden auszugrenzen. Es ist dabei egal ob man vor der Mauer oder hinter der Mauer ausgegrenzt wird. Dabei ist es egal, ob man die Mauer Wand oder Hecke nennt.  Nun kommen Kinder ins Spiel, die sicher nicht ausgegrenzt werden sollten und wollten. Wie sollen Kinder Grenzen erlernen, wenn man sie in einem Areal mit Mauern „einkesselt“? Also schaffen wir vernünftigerweise Regeln, die unseren Kinder die Freiräume erschaffen, die sie für ihre Entwicklung nötig haben.

  Nun wird ein Prospekt „Bauen mit der Sonne“ erstellt, welcher ausdrücklich  Familien ansprechen soll. Diese Familien kaufen diese Grundstücke auch, im Vertrauen, dass die   Stadt als Eigentümer der anderen Grundstücke den Gedanken der Kinder- und Familienfreundlichkeit nicht aufgibt.  

So weit so  gut.

Ein Investor will ein Areal erstehen um welches der eine Wand bauen will um sich vom Kinderspielplatz abzugrenzen. Eine Unmöglichkeit! Besser kann man keine feindlichen Signale aussenden.

Lenas und Pauls Traum – Alles nur Sprücheklopperei?    

Zuerst will man eine 2,75 m hohe Mauer –  mit 2,25 m geht man in die erste Ausschusssitzung. Denn alles über 2 m muss genehmigt werden..
In der ersten Ausschusssitzung, wird die Mauer verharmlost ( Es sind ja nur 25 cm über 2 m), oder der Investor könnte ja auch ohne Genehmigung eine Garage 9 Meter lang und 3 Meter hoch errichten. Die CDU thematisiert diese Investition in der Fraktion. Auf der  anberaumten Fraktionssitzung möchte man die Meinung der Einwohner in diesem Areal „Bauen mit der Sonne“ ausloten. Jetzt wird´s aber spaßig. Denn die Investorin will jetzt auf einmal etwas mehr, es tut sich ein anderes Informationstableau auf. Die Investorin  wird zu einer  alleinerziehenden Augenärztin mit zwei Kindern, deren Alter nicht genannt wird.
Diese Augenärztin hat nun erweiterte Ansprüche an dieses Grundstück:

1. Sie will für Behinderte (Nur für Behinderte geht nicht) auf diesem Grundstück ab und an (ab und an geht nicht) augenärztliche Sprechstunden geben, da in ihrer derzeitigen Praxis keine behindertengerechten Zugänge sind.
2. Sie möchte sich auf ihre Terrasse setzen und sich unterhalten können ohne, dass sie jemand akustisch verstehen kann.
3. Die Mauer ist nunmehr keine Mauer mehr, vielmehr wird daraus ein mit Steinwolle gefüllter Zaun ( „Teilschutzwand“ hört sich doch ganz harmlos an). Übrigens, Steinwolle steht im Verdacht krebserregend zu sein.

 Der Ausschussvorsitzende des Wirtschaftsausschuss Bernhard Mielchen (CDU)  und der Chef der 14 Millionen Truppe Wilhem Wiggenhagen sitzen am Tisch und wundern sich nicht über die neueren jetzt vorliegenden Informationen der Stadtverwaltung, die dem Ausschuss vorher nicht vorlagen.

Absicht? Bekommt die CDU die gesammelten Informationen und der Ausschuss nur die Information die notwendig sind um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen?

   
     BM Wiggenhagen wird erst jetzt über Sachverhalte informiert.

Egal, darum geht es jetzt mal nicht. Man sollte nicht über Sachverhalte diskutieren, die gegen die eigenen Regeln verstoßen.

Während der CDU Sitzung mussten die Anwohner die anwesenden Ratsmitglieder und den Chef der 14 Millionen Truppe erst einmal über die eigenen Regeln aufklären. Mauern am Rande der Hauptverkehrsstrasse sollen nicht erlaubt sein, jedoch am Rande eines Kinderspielplatzes ja. Ein Unding! Die Kommunikation gerät zu einem ungleichen Informationsaustausch, wobei die Bewohner offensichtlich einen Informationsvorsprung haben. Daniel Heymann (CDU) konsterniert erst einmal. Später findet man zu einer einhelligen Meinung, indem man mit Wilhelm Wiggenhagen zu einer Ablehnung des Antrages auf Errichtung eines „Antikinder Schutzwalls“ findet.

 
 Müssen wir hier in der Kälte rum stehen? Ist doch alles in Ordnung.    Puh, das wird aber eng. Wir müssen jetzt das Geld retten.

Ab geht es zu der angedrohten Besichtigung der nicht vorhandenen jetzt 2,25 hohen Mauer/Schutzwall/Wand, was auch immer. Die Eltern hatten sich am Kinderspielplatz mit ihren Rackern schon einmal eingefunden. Einige Eltern die ich auf dem Wege zum Kinderspielplatz begleitete fragten sich gesprächsweise, wieso man dieses Grundstück unter diesen Bedingungen verkauft hatte. Musste man verkaufen? Warum man nicht eine Alternative angeboten hatte. In der Zwischenzeit waren so an die 50 Personen anwesend. So an die 10 Racker machten sich über die Spielgeräte her. Eine Gruppe von Eltern versuchte mit der zukünftigen Nachbarin ins Gespräch zu kommen, was allerdings misslang. Der Architekt zog seine Kundin von 4 Eltern weg, die partout nicht einsehen wollten warum ein „Antikinder Schutzwall“ neben einem Kinderspielplatz  errichtet werden sollte.

Rainer Peuser von der Stadtverwaltung versuchte mit einer Garage 9 Meter lang und 3 Meter hoch die anwesenden Eltern zu „erpressen“ (könnte man fast sagen). Denn die Nachbarin könnte solch ein Bauwerk ohne Genehmigung bauen – wie gnädig. Nur wenn solch eine Garage gebaut würde, wäre kaum mehr Platz für Haus mit Terrasse. Außerdem war längst bekannt, dass die Investorin im Bauplan bereits eine Tiefgarage vorgesehen hatte, die sie wohl kaum gegen eine freistehende in obigen Maßen tauschen würde.

Hans-Georg Heller von der Stadtverwaltung versuchte die Mauer zu verniedlichen indem er die 25 cm über einer genehmigungsfreien Wand doch für nicht so schlimm fand. Nun schritt der Ausschussvorsitzende Bernhard Mielchen (CDU) ein und wollte den nicht vorhandenen  „Antikinder Schutzwall“ für alle Beteiligten sichtbar machen.

Interessanter  waren allerdings die „face to face“ Gespräch. Die SPD lief still lächeln über oder um den Platz und fanden es nicht gut, dass die Bewohner sich schon auf Einladung der CDU am Montag geäußert hatten. Auch das die CDU der SPD die Idee der „Vor Ort“ Gespräche kopiert hatten, fanden die Genossen nicht so toll. Nach ungefähr 30 Minuten verließen alle Beteiligten das Areal.

 
(Dem einen sin Uhl)           Besorgt über die Entscheidung……..   (ist dem andern sin Nachtigall)….und erfreut

Und ab ging es zur weiteren Sitzung ins Rathaus.
Im Rathaus wurden dann auch nochmals alle Argumente durchgekaut. Die große Garage, die an und für sich nur 25 cm höhere Wand. Und jetzt kam zum ersten mal die Tiefgarage ins Spiel. Der Kämmerer Kaltenbach argumentierte, indem er die 150.000,– Euro für die Stadt als essentiell ansah. Herr Bianco von den SPD wollte nochmals festgehalten wissen, dass diese Mauer nicht als kinderfeindlich gesehen werden könne. Ja, ne, ist klar, Kinder lieben es geradezu durch Mauern und Wände eingeengt zu werden. Am besten noch mit Nato- oder Stacheldraht. Die Frau ist alleinerziehende Mutter. Was für ein Argument um eine Wand aufzustellen!
Man schritt zur Abstimmung. Es lichteten sich die Reihen. SPD, FDP, FWE und die Bündnisgrünen waren für den  „Antikinder Schutzwall“. Und die CDU war geschlossen gegen den „Antikinder Schutzwall“. Wer hätte dieses Abstimmungsergebnis je erwartet. Thema erledigt? Nein!

   
  Die Wolken stehen auf Sturm!!!  

Am Sonntag, dem 19. Februar trafen sich so an die 30 Bewohner des Dr.-Fritz-Textor-Ring am Kinderspielplatz. Um die Versammlung schwirrten die Racker als wenn sie demonstrieren wollten: WIR WOLLEN UNSERE VERSPROCHENEN FREIRÄUME – OHNE GRENZEN. Und die Eltern und Bewohner der Siedlung? Sie sind stinksauer auf die Stadt Ennepetal. Sie sind schon organisatorisch weit, sehr weit.  Eine Pressekonferenz in der Siedlung. Die Unterschriftenliste geht schon rum um ein Bürgerbegehren zu initiieren. 3 Sprecher hat man schon gewählt. Eine Garage als Versammlungsort ausgeguckt. Am Montag. 20.2.2012  geht es zur anwaltlichen Beratung.

Kopfschüttelnd fahre ich aus der Siedlung. Zwei meiner Zeitungen haben jeweils einen Artikel über diesen Vorfall bestellt. Es bleiben viele Fragen zu diesem Vorfall.

Kann es sein, dass für das Areal „Bauen mit der Sonne“ keine Nachfrage mehr da ist und man nun jeden nehmen muss? Macht die Stadt morgen eine Ausnahmegenehmigung für eine Autowerkstatt?
Hat denn keiner der Beteiligten an eine gute nachbarschaftliche Beziehung gedacht? Wie soll diese zustande kommen bei solch einem Start? Unmöglich. Hat jemand die jungen Bewohner in der Siedlung gesehen, genau diese braucht eine Stadt wie Ennepetal bei dem demografischen Wandel.

Und das Image von Ennepetal? Die Kinderfeindlichkeit von Ennepetal wird durch diese Aktion befördert und letztendlich festgeschrieben, da kann iin der Sitzung  von noch so vielen Ratsmitgliedern beteuert werden, dass es nicht kinderfeindlich ist.  Die Stadt Ennepetal hält ihre Versprechen nicht ein? Die Stadt täuscht und trickst um an die Gelder von anderen Leuten zu kommen. Ein Bewohner brachte es auf den Punkt: Die Stadt Ennepetal als Eigentümer dieses Grundstückes war doch nicht verpflichtet dieses Grundstück zu verkaufen. Recht hatte er.
Hätten irgendwo in der Stadt ein oder zwei Leute nachgedacht, hätten wir diese Probleme jetzt nicht. Oder ist das Ganze ein Spiel um Beschäftigung vorzutäuschen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Alle Fotos und Bildtexte © Linde Arndt

Die Mauern in unseren Köpfen

[jpg] Die letzten drei Sitzungen in den Ausschüssen und im Rat der Stadt waren mehr als gespenstig. Wir, also der Rat der Stadt und die Verwaltung, wollten eigentlich Politik spielen, nur das Spiel will nicht so recht gelingen. Achtung und Respekt fordert diese gesellschaftliche Gruppe von der Presse und dem gemeinen Bürger. Häme, Spott und Verachtung schlägt dieser Gruppe stattdessen entgegen. Dabei hätte diese Gruppe jederzeit die Möglichkeit dieses erbärmliche Spiel, welches inzwischen bewusst betrieben wird, zu beenden, indem sie sich auf die Regeln besinnen würden, die sie selber aufgestellt haben.

2007/2008 wird ein Prospekt „Bauen mit der Sonne“ von der Stadt Ennepetal herausgebracht. Dort wird auf Hochglanz um Familien mit Kindern geworben. 7.500,– Euro Begrüßungsgeld pro Kind unter 18 Jahren wird versprochen. Das machte Sinn; ist unsere Gesellschaft doch zu stark in die Jahre gekommen. Familien mit Nachwuchs werden abgelehnt, ja sogar stigmatisiert. Gegensteuern ist politisch angesagt.
Damit die kleinen Racker den Rest der Gesellschaft nicht belästigen, hatte man das Baugebiet am Rande eines Ortsteils geplant. Für die Racker hatte man sogar einen Kinderspielplatz gebaut und diesen mit dem Notwendigsten ausgestattet.

Und dann dieses. Die Verwaltung verkauft ein Grundstück an einen kinderlosen Haushalt für 150.000,– Euro. Der Käufer will jedoch durch eine Mauer gegen den Kinderspielplatz akustisch abgesichert werden. Kein Problem für die Verwaltung  – und 150.000,– Euro wechseln den Besitzer. Weil aber die Verwaltung die Verantwortung für diesen Akt nicht übernehmen will, wird die Politik bemüht, die soll für solch ein Tun ihren Segen dazu geben. Und was macht die Politik daraus? Anstatt die Verwaltung in ihre Schranken zu verweisen und das unselige Geschäft rückgängig machen zu lassen, diskutiert man über die Höhe der Mauer die an diesem Spielplatz errichtet werden soll.

                         
   Wirtschaftsförderungsausschuss am 19.1.2012 im Dorma-Gebäude
 

Und weil man sonst nichts zu tun hat, die Sitzungsgelder immer weniger werden, will man am 15.Februar 2012 den Spielplatz besichtigen um die Höhe der Mauer auszugucken ( ! ). Das die derzeitig in diesem Viertel befindlichen Hausbesitzer mit ihren Rackern den Grund für eine Klage wegen „Arglistiger Täuschung“ hätten, wird bei diesen inkompetenten Gremien nicht bedacht. Wie man auch sieht, man kann sich auf die Versprechungen der Stadt Ennepetal nicht verlassen. Damit wird ein kinderfreundliches Areal in letzter Instanz zu einem kinderfeindlichen Areal.

Demnächst müssen unsere Kinder in Höhlen spielen, damit der Rest der Gesellschaft sich nicht belästigt fühlt. So zumindest in Ennepetal.

Und dabei hat Bürgermeister Wiggenhagen im vorigen Jahr bei einer Ortsbesichtigung den Bewohnern versprochen, dass es diese Mauer nicht geben wird. Aber, was hat Wiggenhagen nicht schon alles versprochen.
Vielleicht führen unsere Experten von Politik und Verwaltung sich einige Urteile unserer Gerichte in diesem Zusammenhang zu Gemüte: So begründet das Oberverwaltungs-gericht Münster in einem Urteil: ……Auch das Spielen ist ein elementares Bedürfnis eines jeden Kindes. Die dabei entstehenden Geräusche "… sind grundsätzlich allen anderen Menschen zumutbar. Wer Kinderlärm als lästig empfindet, hat selbst eine falsche Einstellung zu Kindern…". 

   
Als Beispiel: Der neue, wirklich kinderfreundliche und pädagogische Spielplatz in Schwelm

Schlimm genug, dass für solch eine Selbstverständlichkeit ein Obergericht bemüht werden muss. Aber unsere Ennepetaler Stadtverwaltung braucht offensichtlich eigene Gerichte und Urteile. Und die Anwohner? Die sind ziemlich sauer,  zumindest die ich befragt habe. Nebenbei bemerkt ist das Areal „Bauen mit der Sonne“ ein Witz. Wird dieses Areal doch durch eine Durchgangsstraße in zwei Hälften zerschnitten, Kinderunfälle sind durch dieses Areal vorprogrammiert. Was soll es, Kinder haben wir ja genug. Hauptsache die „Kohle“ stimmt.

Immerhin haben wir mindestens 1 Stunde Sitzungsgelder für einen Ausschuss nebst den dazu gehörigen Verwaltungsmenschen akquiriert: Geschätzte Kosten so an die 5.000,– Euro.  Wollten wir nicht sparen?

Und dann die Sitzung des Rates im Haus Ennepetal, mein Gott. Hat denn keiner Erbarmen und erlöst diese Menschen von ihren sogenannten Ehrenämtern? Die schaden der Stadt ja mehr als sie ihr nützen. Als Pressevertreter hat man nur einen Beobachterstatus, manchmal juckt es einen aber, weil die menschliche Vernunft so gequält wird.

                     
   Herr Frey [FDP] reklamiert die Kosten für die Ratssitzung am 29.1.2012 aufgrund der geringen
Tagesordnungspunkte.
 

Einen Tagesordnungspunkt hatte man den 40 Ratsmitglieder und einige Verwaltungsmenschen zur Abstimmung vorgelegt. Es war die Eröffnungs- und Schlussbilanz für das Jahr 2010 der neu in 2010 gegründeten städtischen Betriebe. 18 Tsd. Euro Gewinn haben diese Betriebe gemacht die in die Rücklage gehen sollten. Die Presse hatte allerdings keine Zahlen vorliegen, was wiederum auf die Informationspflicht der Stadtverwaltung ein schlechtes Licht wirft. Wie schon so oft musste die Presse reklamieren. Und, oh Wunder, am 2. Februar, also eine Woche später, wurden uns die Zahlen nachgereicht. Die Schlussbilanz wurde durch gewunken. Das diese AÖR nunmehr ein Betrieb ist, der eigene Kredite generieren kann und darüber hinaus die Verschuldung der Stadt exorbitant erhöhen kann, nichts war zu vernehmen. Klammheimlich ist im Hembecker Tal eine Verwaltungsstelle angemietet, renoviert und mit einer Geschäftsausstattung ausgestattet worden, die den Gedanken des Sparens konterkariert. Mindestens 57 .000,– (eher viel mehr) bis über 100.000,– Euro wurden in diesem Gebäude an Geschäftsausstattung verausgabt. Da wir sehr viele Apple Produkte sahen, liegt der Verdacht nahe, dass Apple etwas nachgeholfen hat indem Apple die politische Landschaft etwas gepflegt hat. So nennt man das zumindest in Wirtschaftkreisen. Und die Apple Produkte laufen unter: Man gönnt sich ja sonst nichts.

Noch was zum Thema Zockerei. Jetzt liegt uns die Vorlage aus dem Jahre 2006 vor. Klar ersichtlich, allen damaligen Politikern und Verwaltungsmenschen musste die Zockerei bekannt gewesen sein. Wie uns bekannt ist, hatte sich niemand gegen diese Art der Verwendung von Steuergeldern gewendet. Wie allgemein bekannt ist, die Fluktuation, sowohl im Rat der Stadt als auch in der Verwaltung, ist relativ gering – keiner will freiwillig gehen. Die Verantwortlichen treffen Sie also immer noch an den Fleischtöpfen . Welche Stadt will schon solch ein Personal haben?

Und die Kosten des Gesamtrates werden für diese Sitzung auch mal so eben  an die 10.000,– Euro  für diese Sitzung betragen haben. Wie sagte einer der Ratsmitglieder: Demokratie ist eben teuer.
Und zum Ende der Ratssitzung, nachdem allen Beteiligten klar war, dass nichts zu beraten gewesen war, fragte doch einer der Beteiligten: Können wir nicht nochmals das Problem der L 699 und der L 700 durchsprechen? Beide Straßen würden dann zum dritten male durch gekaut. Straßen-NRW, die Behörde die für die Straßen zuständig ist, würde dann wieder von Ennepetalern an der Arbeit gehindert. Politisch ist anscheinend alles getan. He, nein, halt, ich habe da irgendwo Licht brennen gesehen. Kann man nicht einen Beschluss herbeiführen dieses Licht auszumachen? Ach was, ich mach´es im vorbei gehen aus, das Licht. Solche Politiker und Verwaltungsmenschen begründen den schlechten Ruf von Politik und Verwaltung.

Wenn ich in die Ausschüsse oder den Rat gehe, so habe ich seit längeren ein unbestimmtes Gefühl. Eugen O´Neil hat das in seinem Stück „Mourning Becomes Electra „ durch den Protagonisten Ezra Mannon sehr treffend aussprechen lassen:
"Es ist eine Art innerer Unruhe – als würde etwas in mir lauern, warten, dass etwas geschieht. Dies Haus ist nicht mein Haus. Und du bist nicht meine Frau (Stadt)! Du wartest auf etwas!"
Auf was wartet Ennepetal? Das jemand die Mauern in den eigenen Köpfen einreißt? Das ein anderer den Mut aufbringt, den man aus Feigheit nicht aufbringen will?

Aber lassen wir am WilhelmTextor Ring von den Mauern träumen die das Kinderlachen von uns Menschen fern hält.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

 

Alle Fotos © Linde Arndt