Im Ennepe-Ruhr-Kreis ist der erste Fall von HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom) bestätigt worden. Wie der Fachbereich Soziales und Gesundheit mitteilt, wurde die durch das EHEC-Bakterium ausgelöste Darmerkrankung bei einer 85-jährigen festgestellt, die stationär in einem Wittener Krankenhaus behandelt wird. Die Betroffene liegt auf der Intensivstation, ihr Zustand ist stabil. Als mögliche Infektionsquelle kommt der Verzehr von Gurken in Betracht, die die Wittenerin bei einem Aufenthalt in Norddeutschland gegessen haben könnte. "Da das aggressive Bakterium weiterhin im Umlauf ist, können wir weitere Erkrankungen natürlich nicht ausschließen. Als bestätigt gilt momentan aber nur der eine Fall. Aktuell gibt es aber noch einen weiteren HUS-Verdachtsfall. Ein 26-jähriger Schwelmer, der ebenfalls in Norddeutschland zu Besuch war, liegt auf der Intensivstation eines Wuppertaler Krankenhauses", skizziert Dr. Hans-Joachim Bosckek, Amtsarzt und zuständiger Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung die Lage. Grund zur Panik sieht er nicht. "Wer einige Regeln beachtet, kann eine Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass der Erreger beispielsweise an verschmutztem Gemüse, Salatblättern oder auch an den berüchtigten Toilettentürklinken ´kleben´ kann", beschreibt Dr. Boschek mögliche Übertragungswege. Penible Hygiene sei daher mehr denn je das Gebot der Stunde. Im Detail: Tomaten, Salatgurken und Blattsalate sollten momentan besser nicht roh verzehrt, andere Salate, Gemüse sowie Obst geschält, gekocht, wenigstens blanchiert oder gründlich unter fließendem Wasser gewaschen werden. Da das Bakterium ab 70 Grad Celsius zerfällt, ist eine Erhitzung über diesen Punkt sinnvoll. Rohmilch- und Fleischprodukte sollten gekocht, Küchengeräte und -arbeitsflächen sorgfältig gereinigt werden. "Bei alledem ist wie immer die Handhygiene besonders wichtig, gerade vor der Essenszubereitung und nach dem Toilettengang." Wer bei aller Vorsicht trotzdem unter Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen, wässerigen oder gar blutigen Durchfällen leidet, sollte unbedingt sofort den Hausarzt aufsuchen. "Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser. Schließlich kann es bei einem schweren Verlauf zu Nierenversagen, zur Auflösung roter Blutkörperchen und zu Störungen der Blutgerinnung kommen." Weitere Informationen im Internet unter www.rki.de und www.en-kreis.de.
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