Erstens kommt es anders – zweitens als man denkt!

[la] Wenn Sie mal so richtig vom Alltag abschalten wollen und sich der stürmischen, komischen Katastrophe „Diskretion Ehrensache“ von Lewis Easterman hingeben und aus vollem Hals und Herzen lachen wollen, dann sollten Sie sich dieser Premiere (oder deren weiteren Veranstaltungen) nicht entziehen. Das Leo-Theater im Ibach-Haus hat eine neue Inszenierung vorbereitet, die Ihnen sicherlich  gefallen wird. Denn sie bringt so viel Power und scurrtile Momente zusammen, das Ihnen einfach nichts – außer einem Schmunzeln, oder herzzereizendem Lachen übrig bleibt.
Und auch, wenn am Wochenende überall die Weihnachtsmärkte beginnen – es lohnt sich, diesen Abend des 2.12.2017 im Leo-Theater in Schwelm zu verbringen.
Und wenn Sie dabei sein wollen – beeilen Sie sich – denn es gibt nur noch wenige Restkarten für die Premieren.

Premiere „Diskretion Ehrensache“, hintere Reihe v.l.: André Bornhöft (Co-Regie und Schauspieler der Doppelrolle), Marika Kotulla, Lara Gusowski, Denise Hausmann,
Frank Paßman, im Vordergrund: Carola Schmidt (Regie) Foto: (c) Linde Arndt


Die Handlung:
„Diskretion Ehrensache“ („Don´t Look Now“) ist eine jener Verwirr- und Verwechslungskomödien, in denen sich der Zuschauer auf nichts verlassen kann – außer auf die Tatsache, dass hinter jeder der zahlreichen Türen immer schon die nächste komische Katastrophe lauert.

Das Opfer all der unliebsamen Überraschungen ist der scheinbar so seriöse Ministerialrat Hofer, der von der sprichwörtlichen Diskretion eines Erstklasshotels profitieren will, um nicht nur einen Koffer mit Bestechungsgeld entgegenzunehmen, sondern sich auch noch mit seiner Domina zu einem im wahrsten Sinne des Wortes fesselnden Schäferstündchen zu treffen. Aber dann ist die Domina gar keine Domina, der Mann mit dem Geldkoffer taucht im falschen Moment auf, und eine junge Journalistin wittert einen schlagzeilenträchtigen Skandal. Da hilft nur das, was in Schwänken immer hilft: Lügen, Verstellen, Verkleiden, und immer neue Ausreden erfinden.

Zum Glück arbeitet im Hotel ein Zimmerkellner, der dem Regierungsrat sehr ähnlich sieht. Der wird als Double eingesetzt, was nicht nur der Handlung noch haarsträubendere Verwicklungen ermöglicht, sondern vor allem dem Hauptdarsteller Gelegenheit gibt, in einer Doppelrolle alle Register seines komödiantischen Könnens zu ziehen. Die Verwandlungen werden immer schneller – bis dem Zuschauer nicht nur vor Lachen schwindlig ist.

Auch wenn Sie die Story von von Lewis Easterman bereits kennen, das Ende, was Sie im Leo-Theater in Schwelm erwartet, werden wir hier noch nicht verraten.

Wir möchten Ihnen aber noch etwas verraten, über das großartige Team, welches diese Inzenierung startet. Normalerweise wissen wir, dass Marc Neumeister die Regie führt und das aus gutem Grund bisher mit absoluter Perfektion.
Nun hat man aber zwei Mitgliedern die Chance geboten, die Regie dieses Stückes zu übernehmen. Und die Karten stehen gut.

Die Regie ist bei dieserm Stück zu 51 % in die Hände von Carola Schmidt und zu 49 % in die Hände von André Bornhöft gegeben worden. Während Carola „nur“ sich um die Regie kümmert, spielt André in diesem Projekt sogar noch eine Doppelrolle. Vielseitig, erfolgreich und überraschend. Überzeugen Sie sich selbst.

Gleich zwei neue Ensemblemitglieder  musste das Regie-Duo einarbeiten. Lara Gusowski – als Rolle der flippigen Journalistin und Nadine Bonnemeier, die die fromme Ehefrau des  Ministeralrates  Hofer darstellt.

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Linde Arndt für EN-MOsaik aus Schwelm

 

Weitere Termine:

Samstag, 02. Dezember 2017 um 20:00 Uhr
Donnerstag, 21. Dezember 2017 um 20:00 Uhr
Freitag, 22. Dezember 2017 um 20:00 Uhr
Freitag, 05. Januar 2018 um 20:00 Uh

 

Besetzung:

Albert Hofer, Ministerialrat – André Bornhöft
Dorothee, Hofers Frau – Nadine Bonnemeier
Sulzbach, Hoteldirektorin – Marika Kotulla
Maja Dobler –  Denise Hausmann
Annabell Ascher, Reporterin Lara Gusowski
Igor Popov – Frank Paßman
Erwin Müller, Zimmerkellner – André Bornhöft

Rest-Tickets online: www. leo-theater.ruhr

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Wenn zwei sich finden, freut sich vielleicht der Dritte

v.l.: Hans-Werner Engel , Andreas Winkelsträter, Marc Neumeister und Dario Weberg Foto: (c) Linde Arndt

 

 

[jpg] Das „Leo Theater“ wurde in Ennepetal arg gebeutelt und konnte sich nicht richtig entwickeln. Der Umzug ins Ibach Haus, Schwelm, der mit umfangreichen Investitionen durch die Vermögensverwaltung Vits GbR und damit durch den persönlichen Einsatz von Herrn Dr. Hans-Joachim Vits realisiert wurde, brachte eine glückliche Wende.  Es begann eine Neuausrichtung des

Marc Neumeister in „Hi Dad“ Foto:Veranstalter

„Leo Theater im Ibach Haus“. Denn 365 Tage steht das „Leo Theater im Ibach Haus“ zur Verfügung und will ausgelastet werden. Andreas Winkelsträter, der Leiter des Leo Theaters, freute sich denn auch über die eigenverantwortliche Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Auslastung, die jetzt anstand sollte über attraktive Stücke erfolgen. Das „Leo Theater“ fiel bisher durch seine Komödien auf, die ansprechend, leicht aber auch kurzweilig die Besucher unterhielten. Was jedoch fehlte war eine etwas ernstere Schiene, die des Dramas, welche auch eine andere Zielgruppe ansprach. Und die ergab sich, als Dario Weberg vom „Theater an der Volme“, Hagen mit Andreas Winkelsträter „Leo Theater im Ibach Haus“ ins Gespräch kam. Die beiden kamen relativ schnell überein mit einer Kooperation die Auslastung beider Häuser zu verbessern. Ergänzten und bereicherten sich doch die Programme der beiden Häuser hervorragend. Dazu kam noch eine Verbindung zu den Schloss-Spielen Hohenlimburg, bei denen Dario Weberg der Künstlerische Leiter ist.

Frank Weberg als Frank Sinatra in „Frank“ Foto: Veranstalter

Die drei hatten natürlich auch was inhaltlich zu bieten. Da ist Dario Weberg mit seiner Schauspielrevue „Frank“. Ein Format welches das Leben und die Werke von Frank Sinatra in unser Bewusstsein zurück bringt. Wem sind die lyrischen „May Way“ Texte nicht in Erinnerung in der Frank Sinatra über sein Leben und das Leben allgemein philosophierte? Und Dario Weberg, bereitet schon mal das Leben von Cat Stevens, heute Yusuf Islam, auf, einer der Giganten im Folk- und Popbereich der 70er Jahre. Man darf wohl gespannt sein. Das „Leo Theater im Ibach Haus“ kommt mit seinem künstlerischen Leiter Marc Neumeister auf die beiden Bühnen. „Hi Dad“ heißt das Stück, welches von urkomisch bis irgendwie furchtbar tragisch das Leben eines werdenden Vaters und späteren alltäglichen Vaters auf die Bretter bringt. Aber, dieses Netzwerk hat ja auch noch ein Sahnehäubchen.

Hauptdarsteller Artjom Bystrov aus „Der Mantel“ Foto: Veranstalter

Der Mantel, russisch Schinel von Nikolai Gogol, normalerweise eine Novelle kommt als Tanztheater in alle drei Häuser. Wie das? Nun, Hans-Werner Engel ist  Vorsitzender des  Freundeskreises  Hagen-Smolensk. In seiner Funktion managt Herr Engel den Kulturaustausch von Smolensk in unsere Region. Bei einem Besuch des Kammertheaters Smolensk mit Dario Weberg lernten beide das in Moskau prämierte Stück der Mantel von Nikolai Gogol kennen. Beide waren von diesem Stück begeistert, zumal dieses Stück ja auch getanzt wurde, dass sie spontan beschlossen eine Einladung an das Kammertheater auszusprechen,  die dann ja auch angenommen wurde.

 

Das Stück passt in unsere heutige Zeit.

Szene aus „Der Mantel“ vom Kammertheater Smolensk Doto_ Veranstalter

Es ist ein Stück, welches einen Menschen (Akakij Akakijewitsch) zeigt, der ohne Perspektiven in einem immer währenden Alltag verbringt. Wenn nicht eines Tages sein Mantel so verschlissen wäre und er sich einen neuen beschaffen muss. Er leistet sich einen besonders schönen neuen Mantel, der ihn bei den Kollegen und in der Gesellschaft nach oben trägt. Er ist wer. Auf dem Höhepunkt seiner „gesellschaftlichen Stellung“ wird ihm der Mantel gestohlen. Und als er sich seinem Vorgesetzten mitteilt, stößt der ihn mit seinem Problem von sich. Von dieser Abweisung erholt sich Akakij Akakijewitsch nicht mehr und stirbt.

Gogol zeichnet in dieser Novelle einen Menschen, der nur eine Richtung kennt, die nach oben zu seinem Vorgesetzten. Diese Zeichnung gerät jedoch zu einem Bild das mehr als widerwillig hingeschmissen wird. Gogol hat zu diesem Akakij Akakijewitsch eine ambivalente Einstellung, teilweise ist er ihm egal und teilweise arbeitet er sich an ihm ab.

Gogol zeigt das Verwerfliche des menschlichen Daseins, keine Träume, keine Fantasien nur Monotonie in allen Bereichen, ein sinnloses Leben. Man weiß nicht, ob man mit diesem Menschen Mitleid haben soll oder ihn als verachtenswert dem System zurück geben sollte.

 

Man darf gespannt sein auf die Arbeit von Alexandra Ivanova (Musik und Choreografie) und dem ausgezeichneten Kammertheater Smolensk. Denn es ist schon eine außergewöhnliche Arbeit eine Novelle in einen Tanz zu überführen, und dann auch noch in Moskau den ersten Preis zu machen.

 

So werden die Stücke wie folgt aufgeführt:

„Der Mantel“ von Nikolai Gogol

05.September ´17 Schlossspiele, Hohenlimburg

06.September ´17 Leo Theater, Schwelm

08.September ´17 Rudolf-Steiner-Schule, Hagen-Haspe

 

„Frank“ Schauspielrevue von Dario Weberg

15.Oktober ´17 Leo Theater, Schwelm

 

„Hi Dad“ mit Marc Neumeister

13. Oktober ´17 Theater an der Volme

 

Karten und weitere Informationen der Häuser können sie über das Internet beziehen.

Leo Theater http://www.leo-theater.ruhr/

Theater an der Volme http://www.theaterandervolme.de

Schlossspiele Hohenlimburg http://www.schlossspiele.de/

 

Was bleibt noch zu sagen? Kultur wird ja immer kleiner geschrieben und die Freunde einer lebendigen Kultur müssen immer weiter zurückstecken. Da ist doch diese private Kooperation zwischen diesen drei Häusern ein Lichtblick. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Kooperation als ein Anfang für eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit darstellt. Gewinner gibt es jetzt schon, es ist der Dritte, der Zuschauer der drei Häuser.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

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