Solo für Marc Neumeister

Marc Neumeister als „Macho Man“ Foto: (c) Linde Arndt

[la] Mit seiner ersten Solorolle in „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa“, dem Ein-Personen-Stück von Bjarni Haukur Thorsson, in dem ein Gymnastikball das einzige Requisit war,erhielt Marc Neumeister (künstlerischer Leiter des LEO-Theater im Ibach-Haus, Schwelm) für seine schauspielerisch überzeugende Leistung von den Besuchern tosenden Applaus.

In der kurzen Zeit ihres Wirkens in Schwelm hat das LEO Theater nun am Wochenende die siebte Premiere vor sich. Und diese ist eine noch größere Herausforderung für Marc Neumeister in seiner zweiten Solorolle in „Macho Man“
„In Macho Man spiele ich die verschiedensten Charaktere, die allerdings nur durch Gesten und meine Mimik gespielt werden“ ,so Marc Neumeister. Die Bühne ist in dieem Fall minimalistisch gehalten. Alles konzentriert sich auf die Erzählung und den Schauspieler. Erzählform und Direktansprache des Publikums wechseln sich hier in rasanter Form ab. Imitation und Parodie werden zum interessanten Wechselspiel.

Neumeister selbst findet es spannend sich in dieses außergewöhnliche Rollenspiel einzubringen, da doch der Titel „Macho Man“ so ganz konträr zu dem eigentlichen Typus des Protagonisten „Daniel“ steht, der von seinen Eltern zum Weichei erzogen wurde und in seiner Schüchternheit  eher der Loser ist, der keinen Erfolg bei Frauen hat.

 



Die Handlung
(Quelle: leo-theater.ruhr)

Vom Frauenversteher zum Macho Man
Moritz Netenjakob ist der „Macho Man“: Mit viel Witz und Selbstironie bringt er seinen Roman über einen 30-jährigen Softie und Frauenversteher namens Daniel, dessen Leben sich nach
einem Türkeiurlaub schlagartig ändert, als Comedyprogramm auf die Bühne – und landet dami teinen Volltreffer.
In Macho Man geht es um Daniel, der nach der Trennung von seiner Freundin indie Türkei fli eg t. Dort besucht er seinen besten Freund Mark, der als Animateur tätig ist. In der Türkei begegnet Daniel der wunderschönen Aylin, in welche er sich Herz über Kopf verliebt. Zurück in Deutschland lernt er Aylins türkische Großfamilie kennen. Ihm wird schnell bewusst, dass er nicht so richtig weiß, was genau er tun soll. Ist es okay für ihn, über Griechen-Witze zu lachen? Was genau macht er im Männercafé, oder etwa in der türkischen Disco? Macho Man wirft einen humorvollen Blick auf die deutsch-türkischen Verhältnisse und skizziert auf ironische Weise typische Klischees und den ganz alltäglichen Wahnsinn.

„Es hat unheimlich Spaß gemacht und macht es immer noch, mich in diese Rolle hineinz uversetzen“, betont Marc Neumeister. Dabei werden alle Klischees des Zusammenlebens zwischen Türken und Deutschen auf die Schippe genommen, nie bösartig, immer mit einem Augenzwinkern. Unterstützt wird Marc Neumeister – wie bei „Hi Dad!“ – von André Bornhöft.

Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Moritz Netenjakob, der mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Netenjakob hat sich als einer der gefragtesten Comedy-Autoren Deutschlands etablieren können. Der Chefautor der Hit-Shows „Switch” und „Wochenshow” hat außerdem für die erfolgreichen TV-Serien „Anke” mit Anke Engelke, „Dr. Psycho” mit Christian Ulmen und „Stromberg” mit Christoph Maria Herbst geschrieben. Mit seinen Romanen „Macho Man” und „Der Boss” konnte sich der Schriftsteller über Monate an der Spitze der deutschen Bestseller-Listen positionieren. Insbesondere das Werk „Macho Man”, das sich humorvoll mit den Geschlechterrollen in zwei verschiedenen Kulturen befasst, wurde als fulminanter Comedy-Roman gefeiert. 2015 wurde „Macho Man” von ChristophWahl mit Christian Ulmen und Aylin Tezel in den Hauptrollen verfilmt.herausragende Anforderung an den Schauspieler.

Im LEO Theater schlüpft Marc Neumeister in die Rolle des Daniel. „Macho Man“ – das turbulente deutsch-türkische  Bühnenstück ist das zweite Solo des Künstlerischen Leiters aus dem LEO.


 

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Marc Neumeister Foto (c) Linde Arndt

Dieses  Stück ist eine starke Herausforderung an das schauspielerische Können des Sol-Darstellers und man kann gespannt sein, wie Marc Neumeister das meistert.

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Die Premiere: Samstag, 28. April, 20 Uhr. Es gibt noch Eintrittskarten.

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Weitere Termine: Sonntag, 29. April, 11 Uhr (Vorstellung mit Frühstück), und 15 Uhr (Vorstellung mit Kaffee und Kuchen), Freitag, 11. Mai, 20 Uhr, Sonntag, 26. Mai, 20 Uhr, Sonntag, 27. Mai, 11 Uhr (Vorstellung mit Frühstück) und Samstag, 9. Juni, 20 Uhr. Tickets gibt es im Internet sowie telefonisch unter 02336/4702440 ab 15 Euro.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

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Mischpoke „klezmer high life“ im Bürgerhaus Alte Johanneskirche

[Gevelsberg] „OYF A ZUNIKN VEG“ so heißt das aktuelle Projekt der Hamburger Klezmer Band
Mischpoke!
In ihrem aktuellen Programm nimmt Mischpoke sein Publikum mit auf die Sonnenseiten des Lebens: freudig,

Klezmerband Mischpoke

Klezmerband Mischpoke (C) Mischpoke Hamburg

hoffnungsvoll, liebend, leidend, aber auch melancholisch und witzig.
Bei „OYF A ZUNIKN VEG“ geht es unter anderem auf Reisen in die Vergangenheit der  „KINDER YORN“, die TraumInsel „YOUKALI“, einer rasanten Eisenbahnfahrt mit dem „HEISSEN TARTAR“ oder hinten auf dem Heuwagen beim „JIDL MIT´N FIDL“!
Ohne den Spirit der Klezmorim zu vergessen, mischen die 5 Hamburger Profimusiker Traditionelles mit Jazz, Klassik und Weltmusik zu einem höchst abwechslungsreichen und dynamischen Klangatlas mit Tänzen, Liedern, Songs und virtuosen Instrumentalstücken. So erklingt Altes neu und im „Neuen“ hört man die wunderschönen, oft alten Melodien heraus, die kein Publikum unberührt lassen.
Die Mischpoke gibt es schon seit 16 Jahren. Die Anzahl der Konzerte steigt vonJahr zu Jahr. Dabei bereist die Band ganz Deutschland und der Kreis der „Fans“ erweitert sich rasant. So kann die Mischpoke mittlerweile auf mehrere ausverkaufte Konzerte in der kleinen Laeiszhalle in Hamburg, der Passionskirche in Berlin oder der Lukaskirche in Dresden zurückblicken. Und im Leipziger Gewandhaus erfreute sich das Publikum in einem fast vollen Mendelsohnsaal so sehr, dass gegen Ende sogar zwischen den Sitzreihen getanzt wurde. Ein nicht alltäglicher Vorgang in diesem ehrwürdigen Hause. Mischpoke sind:

Magdalena Abrams – Klarinetten, Gesang
Cornelia Gottesleben – Violine
Alexander Hopff – Klavier, Akkordeon
Frank Naruga – Gitarren
Maria Rothfuchs – Kontrabass

Weitere Informationen zur Mischpoke gibt’s unter www.mischpoke-hamburg.de

Bürgerhaus Alte Johanneskirche, Uferstraße 3, D-58285 Gevelsberg

Samstag, den 05.05.2018
Beginn: 20:00 Uhr Einlass: 19:00 Uhr
Eintritt: 10,00 € Vorverkauf: 8,00 € im Bürgerhaus
Info-Telefon und Platzreservierung unter:
02332 662691 oder 02332 6649892

E-Mail: Regina.Potarczyk@stadtgevelsberg.de

Zwei Klavier-Festival Ruhr-Highlights wieder in Schwelm

(v.l. ) Ulrike Brux als Vorsitzende der Kulturfabrik Ibachhaus, Landrat Olaf Schade und Festival-Intendant Professor Ohnesorg (r.) präsentieren zusammen mit dem Kreis der Förderer die Gastspiele des Klavier-Festivals Ruhr im Leo-Theater im Ibachhaus. Foto: (c) Linde Arndt

[la] Nach einem fulminanten Start des Klavier-Festival Ruhr 2018  in Duisburg stehen weitere 21 Orte mit herausragenden Klavierkonzerten auf dem Programm.
Das Motto des  30. Klavier-Festival Ruhr lautet „Vive la France“. Vom 19. April bis zum 13. Juli werden bedeutende Klaviervirtuosen ihr Können präsentieren.

So ist auch Schwelm durch die intensiven Bemühungen von Ulrike Brux,Vorsitzende der Kulturfabrik Ibachhaus und ihren Mitstreitern wieder auf der Agenda. Wieder ist es gelungen, zwei besondere Konzerte ins Leo-Theater im Ibachhaus zu holen. Es ist bereits das 7. Mal, dass sich durch die Initiative  der Kulturfabrik Ibachhaus Förderer bereit erklärt haben, diese Möglichkeit zu unterstützen.

Der Auftakt ist am Freitag,  4. Mai 2018,  20:00 Uhr.
Amadeus Wiesensee spielt Werke von J.S. Bach, Brahms, Schubert, Debussy und Schumann.

Weiter geht es am Montag, 25. Juni 2018, 20:00 Uhr
mit Severin von Eckardstein, der bereits zum fünften Mal dabei ist.
Er wird mit den Werken von W.A. Mozart, Chabrier, Schumann, Debussy und Medtner brillieren.

Ein Dank an die Unterstützer dieser wunderbaren Veranstaltungen, ohne die es nicht möglich wäre, derartig hochkarätige Konzerte nach Schwelm zu bekommen, welches sind  der Ennepe-Ruhr-Kreis, die VER, die Vermögensverwaltung Vits, die Firmen Dorma, Pass,, CI Composite Impulse und die AVU.

Festival-Intendant Professor Franz Xaver Ohnesorg, der bis jetzt bei jedem Konzert in Schwelm persönlich anwesend war, ist begeistert von der Kraft der Initiative, die es ermöglicht, solche Highlights auch in die EN-Region zu holen.

Näheres unter www.klavierfestival.de.
Karten gibt es unter Tel. 01806 / 500803.

 


 

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Umjubelter Auftakt des Klavier-Festivals Ruhr ´18 in Duisburg

Eröffnung KlavierfestivalRuhr in Duisburg – Fotos (c) Peter Wieler

[Duisburg] Mit einem umjubelten Konzert des französischen Spitzen-Pianisten Pierre-Laurent Aimard in der Mercatorhalle Duisburg eröffnete am Donnerstag, 19. April das Klavier-Festival Ruhr seine Jubiläumsspielzeit 2018. Aimard, Ernst-von-Siemens-Preisträger des letzten Jahres, stellte den vor 100 Jahren verstorbenen Komponisten Claude Debussy ins Zentrum des Programms seines 25. Auftritts beim Klavier-Festival Ruhr.

Wie eng Aimard nicht nur dem Festival, sondern auch dessen preisgekrönten Education-Programm verbunden ist, zeigte der außergewöhnliche Beginn des Abends: Als Auftakt spielte er Debussys humoristisches Klavierstück Golliwogg’s cake walk, zu dem rund 25 Schüler einer jahrgangsdurchmischten Klasse der Grundschule Sandstraße eine selbst entwickelte Choreographie aufführten. Gewürdigt wurde damit die modellhafte Bildungsarbeit, die das Klavier-Festival Ruhr in den letzten zehn Jahren in Duisburg-Marxloh entwickelt hat.
Bis zum 13. Juli richtet das Klavier-Festival Ruhr unter dem Motto „Vive la France“ in 66 Veranstaltungen in 21 Städten der Rhein-Ruhr-Region den Blick auf die vielfältige französische Klaviermusik und würdigt Komponisten wie Maurice Ravel, Gabriel Fauré und Camille Saint-Saëns. Intendant Franz Xaver Ohnesorg freut sich, dass zu Beginn des Festivals schon 20 Konzerte ausverkauft sind. Für 6 weitere sind nur noch wenige Restkarten erhältlich.
Dr. Thomas A. Lange, Vorsitzender des Stiftungsrates des Klavier-Festivals Ruhr, würdigte in seiner Eröffnungsrede das zehnjährige Jubiläum der Education-Arbeit des Festivals in Duisburg-Marxloh. Sie ermögliche mittlerweile an fünf Schulen 550 Kindern und Jugendlichen pro Woche ein bis zwei Stunden intensiver Beschäftigung mit Musik. Lange dankte allen Unterstützern, die dem Projekt Nachhaltigkeit ermöglichen. Gehe es dabei doch um die kulturelle Bildung der nachfolgenden Generation und um die Menschen verbindende Wirkung der Musik in Zeiten fundamentaler gesellschaftlicher Umbrüche.

v,l. Professor Xaver Onesorg und Pierre-Laurent Aimard

Das Debussy-Jahr bietet dem Klavier-Festival Ruhr nach den Worten von Intendant Franz Xaver Ohnesorg die Chance, die bedeutendsten französischen Pianisten wie Hélène Grimaud, Jean-Yves Thibaudet oder den Aufsteiger Lucas Debargue in einmaliger Dichte zu erleben. Die farbenreiche französische Klavierliteratur ermögliche zudem spannende Klavierduo-Abende in Spitzenbesetzungen mit Yaara Tal & Andreas Groethuysen, und den Duos GrauSchumacher sowie Anthony & Joseph Paratore. Auch die reiche französische Kammermusik komme zu Wort, so in Konzerten mit dem Pianisten Benjamin Moser und dem Delian Quartett in Essen-Werden oder dem Klaviertrio um den Debütanten Théo Fouchenneret am Klavier auf Schloss Herten.
Insgesamt erklingen über 90 Werke von 19 französischen Komponisten in den Konzerten des Festivals. Sie stellen Claude Debussy in den Kontext einer musikalischen Entwicklung vom Barock bis in die Gegenwart. Besonderes Augenmerk gilt der Klaviermusik des Spätromantikers Camille Saint-Saëns, von dem allein drei Klavierkonzerte erklingen: am 20. Juni in Bochum mit Joseph Moog und am 29. Juni in Essen mit Bertrand Chamayou.

Höhepunkte des Klavier-Festivals Ruhr 2018
Zu den Höhepunkten des Festivals zählen das Konzert von Dame Mitsuko Uchida am 26. April in Mülheim, ein französischer Abend mit Gerhard Oppitz am 5. Mai in Hamm, das Debüt des jungen isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson am 8. Mai in Duisburg, das Konzert des gefeierten jungen Franzosen Lucas Debargue am 17. Mai in Düsseldorf und ein Konzert mit dem Schwerpunkt auf Olivier Messiaen von Tamara Stefanovich am 29. Mai in Essen-Werden. Herausragende Solisten des Klavier-Festivals Ruhr 2018 sind unter anderem Arcadi Volodos, Maurizio Pollini, Daniil Trifonov, Rafał Blechacz, Anne-Sophie Mutter mit Lambert Orkis, Yuja Wang, Sir András Schiff, Marc-André Hamelin, Khatia Buniatishvili und die Preisträgerin des Preises des Klavier-Festivals Ruhr 2018, Elena Bashkirova. Der international renommierte Liedpianist Graham Johnson stellt in zwei Abenden am 14. und 15. Mai auf Schloss Herten mit mehreren Sängern französische Lieder vor und feiert dort am 16. Mai in einem Konzert seinen 50. Auftritt beim Klavier-Festival Ruhr. In der Reihe „Die Besten der Besten“ debütieren vier Preisträger internationaler Wettbewerbe in Bochum, Essen-Werden und Moers.

Mit fünf Konzerten nimmt der Jazz erneut eine prominente Rolle im Programm des Klavier-Festivals ein. Die JazzLine eröffnet das Jacky Terrasson Trio am 7. Mai im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen. Am 13. Juli schließt ein Konzert mit der Sängerin Pe Werner in Essen das Festival ab. Gemeinsam mit dem Sänger und Moderator Götz Alsmann und dem Trio des Jazzers Frank Chastenier würdigt sie die Kunst des Chansons und seiner Ikonen.

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Karten für alle Konzerte sind telefonisch unter der Hotline (01806) 500 80 3 erhältlich (0,20 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobil max. 0,60 € pro Anruf) oder können platzgenau im Internet gebucht werden unter www.klavierfestival.de.

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KULTURVOLKSFEST AM 1. MAI – AUFTAKT DER 72. RUHRFESTSPIELE

1. Mai-Demonstration zum Ruhrfestspielhaus beim Kulturvolksfest am 1. Mai
Foto: © KRUSEBILD

[Recklinghausen] Zum Auftakt der 72. Ruhrfestspiele findet am 1. Mai das traditionelle Kulturvolksfest statt. Das „Fest für alle“ mobilisiert alle Generationen. Rund um das Ruhrfestspielhaus erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm aus Musik, Comedy und vielen Mitmach-Aktionen für Jung und Alt. Mit dabei ist auch wieder die Initiative „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrem Erlebnisland. Darüber hinaus nimmt beim diesjährigen Kulturvolksfest das Ende des Steinkohlebergbaus einen besonderen  Stellenwert ein. Ihm ist der diesjährige DGBDemonstrationszug zum Ruhrfestspielhaus unter dem Motto „Danke, Kumpel! Der Bergbau geht, der Kumpel bleibt!“ gewidmet.

Nach Eintreffen des Demonstrationszuges am Ruhrfestspielhaus findet um 11.15 Uhr die traditionelle Maikundgebung des DGB auf der BÜHNE VOR DEM RUHRFESTSPIELHAUS statt. Im Anschluss an das Grußwort von Bürgermeister Christoph Tesche hält Petra Reinbold-Knape, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE, die diesjährige Mai-Rede. Schließlich werden die 72. Ruhrfestspiele durch den ehemaligen Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der RAG Deutsche Steinkohle AG Norbert Maus und den Festspielleiter Frank Hoffmann offiziell eröffnet.
Im KLEINEN THEATER präsentieren die Neue Philharmonie Westfalen, das Jugendsinfonieorchester der Stadt Recklinghausen und die Jungen Vestsinfoniker ihr Konzert unter dem Titel „Was für ein Theater …!!“ mit Musik von Händel über Humperdinck bis Lennon/McCartney. Und musikalisch geht es weiter mit dem Süder Palastorchester und seinem Programm „Funk, Soul and more“ sowie Culture Pool und ihrem „RE-fugees Project“.

Im RECHTEN RANGFOYER IM RUHRFESTSPIELHAUS heißt es „Ein Blick zurück/nach vorn! Bergleute erinnern sich an den Steinkohlenbergbau im Bezirk Recklinghausen“.
Im LINKEN RANGFOYER laden junge Künstler aus dem Ruhrgebiet die kleinen Besucher zu den Gugelhupf Kinderliedern ein. Im LINKEN SEITENFOYER findet eine Ausstellung der Geschichtskreise zum Bergbau und der DGB-Treff statt.
Schaurig-schön wird es mit Rock ’n‘ Rabbit und ihrem Live-Hörspiel „Der schwarze Teufel“ im ZEPPELIN. Anschließend fragen Claudius Reimann und Katharina Bohlen in ihrer musikalischen Lesung „Ist das Jazz oder kann das aus?“.
Im THEATERZELT startet das Programm mit Swinging Brass und ihrer Mischung aus Rock-Pop und Kirchenmusik, gefolgt von der Choreographie „Meer. Leben“ der Schule für Bühnentanz Robin Lynn. Comedy-Fans kommen bei Maxi Gstettenbauers Programm „Lieber Maxi als normal“ auf ihre Kosten, während Chor Kumpane Lieder aus aller Welt und in verschiedenen Sprachen zum Besten geben. Schließlich präsentiert der Akkordeonklänge Vest Recklinghausen e. V. konzertante Akkordeonmusik.

Auf der MUSIKBÜHNE AN DER DORSTENER STRASSE treffen Newcomer-Bands aus dem Vest aufeinander, die sich in sieben Vorrunden für das Sparkassen-Clubraum-Finale qualifiziert haben: YOUTH IN RETROSPECT (Dorsten), TERMINUS (Recklinghausen), UNICORN RODEO (Recklinghausen-Süd), MOHITO ROYAL (Waltrop), TYLER LEADS (Datteln), PLAIN COOKING (Herten) und BIRDS ON PLANES (Marl). Vor der Siegerehrung heizt die Gewinnerband 2017 THE JUICY DOLLS noch einmal kräftig ein.
Auf der WIESE AM HIRSCHGEHEGE liefern Hendrik & Co aus Belgien Straßentheater voller Absurdität und die „Parada“ des Faber Theaters eine wandernde Theater- und Musikshow.

Singa Gätgens ist Moderatorin beim Kinderkanal KiKA und Botschafterin der
Mitmach-Initiative „Kinder stark machen“ Copyright „© BZgA“

Auf der MITTLEREN WIESE HINTER DEM RUHRFESTSPIELHAUS können sich die kleinen Besucher im Erlebnisland der Initiative „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest e.V. (DROB) und dem StadtSportVerband Recklinghausen e.V. wieder auf Entdeckungstour begeben. An verschiedenen Mitmach-Stationen können Mut, Anerkennung, Teamgeist und Geschicklichkeit getestet werden. Mit dabei: Botschafterin und KiKAModeratorin
Singa Gätgens. Auf der WIESE AN DEN TENNISPLÄTZEN stellen Vereine und Initiativen an Info-Ständen ihre Arbeit, ihre Projekte und Ziele vor. Rund 20 Stände von beteiligten Gruppen sind Stationen einer Mitmach-Rallye im „Kinderrechte-Dorf“.Und ÜBERALL UND NIRGENDS tauchen schräge Typen und Akrobaten auf. Darüber hinaus sorgen auf dem gesamten Gelände Spezialitäten aus der heimischen Küche für das leibliche Wohl.

Information:

Die Vestische richtet zwischen dem Recklinghäuser Hauptbahnhof (ab 10.21 Uhr im 5-Minuten-Takt) bzw. dem Kreishaus (ab 10.30 Uhr im 15-Minuten-Takt) und dem Ruhrfestspielhaus einen Bus-Pendelverkehr ein. Darüber hinaus stehen an der Dorstener Straße und an der Ecke Cäcilienhöhe / Arenbergstraße bewachte Fahrradparkplätze
des ADFC zur Verfügung. Die Tagesgebühr beträgt 1,00 €, Fahrräder von Kindern, die mit ihren Eltern anreisen, werden kostenlos beaufsichtigt.

 

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Alle reden von Heimat, die Ruhrfestspiele auch

Dr. Frank Hoffmann (Intendant der Ruhrfestspiele) Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Heimat, ein Begriff der emotional Menschen in ein wohliges Gefühl versetzt, beim Anblick ihrer wohlvertrauten Gegend entwickelt sich ein gutes Gefühl. Hier bin ich geboren, hier bin ich aufgewachsen oder hier habe ich meine erste Liebe erlebt.
Heimat, kein anderer Begriff wird so verlogen benutzt um Menschen zu manipulieren.
Es werden Kriege geführt, Menschen vertrieben oder Menschen, fremd angesiedelt.
Heimat wird genutzt aber auch benutzt, sie wird besudelt, sie ist überfremdet und sie ist Kitsch und bleibt manchem immer fremd. Und, millionenfach ist der Mensch von heute auf morgen ohne Heimat und findet sich, wenn es gut geht, in einem Container wieder.
Die diesjährigen Ruhrfestspiele haben sich des Begriffs Heimat angenommen, und wie es für den scheidenden Intendanten Frank Hoffmann üblich ist, hat er die Festspielwochen ganz in diesen Begriff gestellt.

Anfangen werden die diesjährigen Ruhrfestspiele am 1. Mai mit dem Kulturvolksfest. Dieses Jahr steht dieses Fest im Zeichen des Kohlebergbaus, der durch die Schließung der letzten Zeche Prosper-Haniel in Bottrop für immer Geschichte ist.
Der Steinkohlebergbau ist damit ein Fall für das Museum geworden. Dieses mal wird der DGB zu diesem Kulturvolksfest einen Demonstrationszug des Dankes, für alle die Bergleute organisieren, die Losung: „Der Berbau geht, der Kumpel bleibt“. Denn dieser Kumpel war es der der Kultur, besonders in Hamburg, zur Seite stand. Kohle gegen Kultur.

Am 3. Mai wird es die Eröffnungspremiere mit Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt geben. Eine Koproduktion mit dem Burgtheater Wien unter der Regie von Dr. Frank Hoffmann mit Maria Happel und Burghart Klaußner in den Hauptrollen.

Es zeigt ein Stück über Menschen die für Geld und ihren eigenen Vorteil alles tun würden, selbst einen Mord. Die alte Dame, Milliardärin, besucht ihre ehemalige Heimat. Diese Heimat hat sie, als sie in Not war, vertrieben. Jetzt findet sie nur noch eine heruntergekommene Kleinstadt vor. Denn sie hat im Vorfeld mit ihrem Geld dafür gesorgt, dass die Stadt „Pleite“ wurde. Sie will Rache für das begangene damalige Leid, denn ihr damaliger Geliebter Alfred III, von dem sie ein Kind bekam, hat sie als Prostituierte aus dem Dorf gejagt.
Klar stellt sie die Bewohner vor die Wahl, einen Scheck über eine Milliarde für den Tod Alfred III. Der die Rettung für das Dorf bedeutet. Die Bewohner sind fassungslos und ignorieren dieses Ansinnen, gehen davon aus, letztendlich die Milliarden trotz allem zu bekommen.
Es klappt nicht, die alte Dame beharrt auf ihrer Forderung. Die Dorfbewohner scharen sich um Alfred III, enger und immer enger. Als der Kreis sich öffnet, liegt Alfred III tot am Boden. Der Amtsarzt und Bürgermeister stellt denn auch „Herzschlag“ und „Tod aus Freude“ fest. Die alte Dame gibt den Milliardenscheck, packt den Leichnam in einen Sarg und fährt ab nach Capri.

Fritz Eckenga Foto: © Ralf Rottmann

Ein Urgestein des Ruhrgebietes, FRITZ ECKENGA, mit seinem Programm: „NEHMEN SIE DAS BITTE PERSÖNLICH“, zeigt die ganze künstlerische Bandbreite des Festivals. Eckenga kommt eben komisch rüber, nicht komisch im klassischen Sinne, sondern wie es im Ruhrgebiet üblich, direkt und unverkrampft, bei dem der Witz schon mal im Halse stecken bleibt.

Dann ist da, ein westfälisch-türkischer Heimatabend mit den „Bullemännern Senat Duzcu und Murat Kayi“.
Beide versuchen verzweifelt zu klären wo den nun Heimat ist und stellen viele Orte fest, die Heimat sein könnten. Die Verzweiflung klärt sich auf; denn im Alten-und Pflegeheim , so meinen sie, wird sich auch die Heimat einfinden.

Wenn man über Heimat spricht, so darf der berühmteste und älteste Heimkehrer nicht fehlen – Odysseus. Er der 10 Jahre herumirrte und sich nach der Heimat sehnte, den unterschiedlichsten Prüfungen ausgesetzt und doch nie nachließ seine Heimat zu erreichen.
Der griechische Dichter Homer schuf mit seinem Epos Odyssee den Beginn der europäischen Kulturgeschichte.
Christian Brückner wird uns mit seinem warmen unverwechselbaren Timbre das Odyssee Epos in einer Lesung erfahrbar machen.

„Mein Vaterland“ eine sinfonische Dichtung von Bedrich Smetana. Der wohl bekannteste Teil dieser sinfonischen Dichtung ist die Moldau. Smetana komponierte damit eindrucksvoll quasi seine tschechische Heimat mit seiner Geschichte, Landschaft und Natur.
Die Neue Philharmonie Westfalen unter Generalmusikdirektor Rasmus Baumann wird damit den Beweis erbringen wie sich Heimat anhört.

Dr. Frank Hoffmann Foto: (c) Linde Arndt

Ja, und dann verliert am 17. Juni um 20:00 Uhr Dr. Frank Hoffmann, der Intendant der 14 Jahre die Ruhrfestspiele geprägt hat, seine Heimat oder einen Teil seiner Heimat. Ist Heimat eigentlich teilbar? Wie dem auch sei, es wird ein Abend der Rückbesinnung sein, mit Frank Hoffmann, Kollegen, Künstlern, Mitarbeitern, eben alle die ihn die Jahre begleiteten aber auch mit dem Publikum das ihm gerne folgte. Vielleicht wird es ein Abend mit sehr viel Taschentüchereinsatz werden, denn die Ankündigung: „In jedem Abschied wohnt ein Zauber inne“ verrät einen emotionalen Abschied.

„DIE PRÄSIDENTIN“,nach dem gleichnamigen Comicbuch von Francois Durpaire und Farid Boudjellal
Ich möchte diese Premiere der Uraufführung besonders herausstellen, weil die außergewöhnliche Schauspielerin Corinna Harfouch die Hauptrolle spielt.
Inhaltlich geht es um die (beinahe) französische Präsidentin Marine Le Pen die mit ihrer Partei Front National (FN) eine schreckliche Utopie uns monatelang vor Augen hielt.
Es ist ein Spiel um Macht, Abhängigkeiten und Unterwerfungen die nur für die Erlangung des höchsten nationalen Amtes gespielt wird. Die Widerwärtigkeiten, die inneren Kämpfe oder der Verlust einer menschlichen Facon verlangt eine Schauspielerin mit einer großen Bandbreite. Die persönliche Hölle leben und doch das menschliche erahnen. Corinna Harfouch ist hier die erste Wahl.

„LENZ“, von Georg Büchner Regie mit dem Théâtre National du Luxembourg, Regie Frank Feitler, Hauptrolle: Luc Feit.

Lenz ein heimatloser Wanderer zwischen der Realität und dem Wahnsinn, sucht seine eine Welt die ihm Halt gibt. Er findet sie in einer Vaterfigur, die ihn aber nach einiger Zeit abweist und an seinen eigenen Vater verweist. Diese Abweisung stürzt ihn in die Isolation, die anfängliche Schizophrenie führt ihn nun in ein sinnentleertes Leben – er resigniert.
Eindruckvoll spielt Luc Feit den Lenz, der sucht und der letztendlich im Nichts endet.

„UNENDLICHER SPASS“ Nach dem Roman von David Foster Wallace.

„Unendlicher Spass“, v.l.n.r: Jasna Fritzi Bauer, Ursina Lardi, Heiko Pinkowski, Sebastian Blomberg, Devid Striesow, Andr Foto: ©David Baltzer/ Agentur Zenit

Regie:Thorsten Lensing Es spielen: Jasna Fritzi Bauer, Sebastian Blomberg, André Jung,
Ursina Lardi,Heiko Pinkowski und Devid Striesow

Es sind tragische und komische Figuren, keine Witzfiguren, es sind Menschen die durch das Leben gehen springen ohne zu wissen. Voller Angst nichts in dieser Welt zu sein.
Es wird ein Fest der puren Komik, wie die drei Brüder das Publikum zum lachen bringen. Wenn Devid Striesow, als Football-Star Orin über postkoitale Verzweiflung redet oder Sebastian Bomberg glänzt als Konversationstherapeut und als Vogel, der nach einer Herzattacke im Whirlpool landet. Die Schauspieler können aufdrehen und manchmal meint man, sie verlieren sich in den Rollen; denn eines soll nicht rüber kommen, alle wollen kein Opfer sein, sie wollen nur dabei sein – berührend das Ganze.

Wie immer habe ich mir aus diesem Füllhorn der Aufführungen Stücke heraus gesucht die ich gerne sehen würde. Aber, wie gesagt es ist ein Füllhorn und ich müsste eine gespaltene Persönlichkeit sein, der Tag müsste mehr als 24 Stunden haben, um die Vielfältigkeit dieses Ruhrfestivals um alles zu sehen oder zu hören.
Deshalb zwei Links zum stöbern um letztendlich die Entscheidung zu treffen die etwas erbauliches, unterhaltendes oder auch komisches bereithält.

1. Die Veranstaltungen:

https://www.ruhrfestspiele.de/de/veranstaltungen/veranstaltungen.php

2. Der Festpielkalender

https://www.ruhrfestspiele.de/de/festspielkalender/festspielkalender.php?r=1

Dr. Frank Hofmann (li) und Maria Allnach, RWE (re) erläutern das Fringe-Programm 2018 Foto: (c) Linde Arndt

Aber halt, wir haben ja noch das seit 2005 bestehende Fringe Festival, welches vom
22. Mai 2018 bis 16. Juni 2018 außergewöhnliche Unterhaltung bietet.

„Einer tanzt aus der Reihe“ mit Killer und Killer

Eine Puppe erwacht zum Leben und geht auf Entdeckungsreise. Ihr Körper, die Beweglichkeit, ein Nießen führt sie in die Welt der Sprache. Mit einem Körper und der Sprache können die interessantesten Dinge entstehen, die einen zum staunen bringen.
Doch vorsichtig, es ist noch etwas dahinter hinter der tanzenden und sprechenden Person.

„LA GIGANTEA COMPAGNIE LES TROIS CLÉS“

Chile, Brasilien, Frankreich, Rumänien Figurentheater

Der Held Makou, ein Kind der Wüste, wird entführt und soll zum Kindersoldaten ausgebildet werden, er flieht. Auf der Flucht träumt er von dem Baum Gigantea, dessen Wurzeln blaues Gold spenden: Wasser.
Es ist großes Figurentheater das sich um die beiden Themen Wasser und Kindersoldaten dreht. Die Themen erinnern sofort an Themen die sehr bedrückend daherkommen müssten, trotz allem verstehen es die Spieler mit einfachsten Mitteln der Bühne und der Musik eine doch rührende Geschichte zu erzählen.

Auch hier der Link zu dem Programm:

http://www.fringefestival.de/de/download/fringe_2017_web.pdf

„Es sind vier Wochen mit Tanz, Theater, Musik und Performance, mal poetisch, mal berührend, mal hochkomisch und mal atemberaubend. Wir haben auch 2018 unsere Highlights des Off-Theaters nach Recklinghausen eingeladen, um Ihnen vier Wochen unvergessliche Stunden zu bieten“, so Dr. Hoffmann bei der Vorstellung des Programms.

Daten und Informationen:

Das Festival

85 Produktionen im IN Festival
182 Veranstaltungen im IN Festival

11 Spielstätten

Fringe Festival

26 Fringe Produktionen aus 14 verschiedenen Ländern
116 Veranstaltungen

8 Spielstätten

 

Vielleicht sehen wir uns ja im großen Haus oder im Fringe Zelt und kommen ins Gespräch über eine Heimat die örtlich nahe dem Herzen liegt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen

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Schwelm und das LEO-Theater – Ein Herz und eine Seele

v.l.: Theaterchef Andreas Winkelsträter und der Künstlerische Leiter des LEO, Marc Neumeister, Foto: (c) Linde Arndt

[la] Wenn man von „Ein Herz und eine Seele“ spricht, dann geht es nicht nur um Erinnerungen an die TV-Serie mit Ekel Alfred Tetzlaff, seine Frau Else (die dumme Kuh) und ihre Familiengeschichten, die vor langer Zeit von Sendung zu Sendung massenhaft Zuschauer vor dem Fernsehgerät fesselten. Heute ist es der absolute Blockbuster beim LEO-Theater, der in diesem Jahr bereits 2 ausverkaufte Vorstellungen und die nächste ausverkaufte Frühstücksvorstellung beschert hat. Und es geht weiter im Mai und Juni und in einer Neuinszenierung in der kommenden Spielzeit, wird es diese beliebte Veranstaltung auch wieder geben. Marc Neumeister bemerkt dazu: „Die Inszenierungen begeistern Alt und Jung gleichermaßen.“

Der Titel „Ein Herz und eine Seele“ kann aber auch genau so gut dafür verwendet werden, dass das LEO und die Stadt Schwelm mit ihren Theaterbegeisterten eine ebenso intensive Symbiose geschlossen haben. Auf jeden Fall sind Andreas Winkelsträter und Marc Neumeister froh, den Schritt gewagt zu haben und ihr neues Domizil in Schwelm bezogen zu haben. „Wir sind großartig in Schwelm aufgenommen und angenommen worden“, freut sich Marc Neumeister. Es ist bis jetzt auf der ganzen Linie ein Erfolg. Dafür sprechen ja auch – jetzt, wo das erste Jahr fast beendet ist – das bisher 107 gut besuchte Veranstaltungen über die Bühne gegangen sind und bis zum Saisonende noch 34 Vorstellungen bis Anfang Juli 2018 auf dem Plan stehen.
Aber nicht nur „Ein Herz und eine Seele“ sind Favorit der Spielzeit, sondern ebenso „Männerabend“ oder „Aufguss“.

 

Platz machen für Neues

Bei der Vielfalt und Reichhaltigkeit der Stücke bleibt es nicht aus, dass man sich manchmal auch von lieb gewonnenen Veranstaltungen trennen muss, um Platz für neue Inszenierungen zu machen.
Wenn Marc Neumeister sich schweren Herzens von seinem ersten Solostück „Hi Dad! Hilfe. Endlich Papa“ trennt, so kann man das gut verstehen. Immerhin hat er die Herausforderung dieser Inszenierung, in der er zweimal eine Stunde ganz alleine auf der Bühne steht und bei der er als Requisite lediglich mit einem Gymnastikball zurecht kommen muss, mit Bravour gemeistert und ist – nach eigenen Aussagen – an diesem Stück gewachsen. Somit stehen für dieses Stück noch folgende Termine an: 1. Juni, 20 Uhr; Dernière ist am 30. Juni, 20 Uhr. Für alle, die bisher keine Gelegenheit hatten diese besondere Veranstaltung live zu erleben also noch eine Möglichkeit es nachzuholen.

Mit seinem neuen Solo „Macho Man“ hat Marc Neumeister die Chance zu beweisen, dass er die bereits beim ersten Solo gemachte Erfahrungen hier einbringen kann.
Am Samstag, 28. April, 20 Uhr ist Premiere (verschoben vom 7. April).

„Trennung Pa(a)r Excellence“ ist ein weiteres Stück aus der Feder von Claudia van Veen und Jens Hajek, von dem Abschied genommen wird. Nach „Hauptsache gesund“ war es das zweite Stück des Autorenduos, das im LEO zu sehen war. In 2017 war die Premiere – damals noch im Haus Ennepetal. Viele Vorstellungen folgten seitdem und die Pärchen Uwe und Steffi, Mark und Maren sowie Scheidungscoach Dr. Erika Scheuer-Labonte begeisterten das Publikum.

Am 27. Mai um 15 Uhr ist noch einmal Gelegenheit „Trennung Pa(a) Excellence“ zum Abschluss zu sehen.

In den beiden letzten Monaten der Spielzeit wird außerdem „Der Vorname“, Diskretion Ehrensache“, „Das perfekte Desaster-Dinner“ und natürlich auch „Fremde Verwandte“ zu sehen sein.

Daumen hoch für die Erfolge – Rechte für ganz NRW

Mit der Silvestervorstellung „Männerabend – nicht nur für Frauen“ kam ein Zwei-Personen-Stück auf den Spielplan, welches ungebrochenen Zuspruch fand.
Robin Schmale und Marc Neumeister haben in jeder Vorstellung das Publikum rundum begeistert und es wird auch in den kommenden Monaten weiter auf dem Plan stehen.
(10. Mai, 12 Uhr; 13. Mai, 15 Uhr; 2. Juni, 20 Uhr; 24. Juni, 15 Uhr)

„Wir sind sehr stolz, dass uns Martin Luding, einer der drei Autoren des Stücks, nach unseren Erfolgen auch die Rechte für ganz NRW gegeben hat“, erklärt Marc Neumeister. Kein Wunder also, dass dieses Stück demnächst auch außerhalb Schwelms zu sehen sein wird.

Gäste der Eröffnung. 2.v.re: Bürgermeisterin Gabriele Grollmann, 4. von re. Dr. Vits Vermieter Ibachhaus) Foto: (c) Linde Arndt

Und vor der Vorstellung erstmal köstlich frühstücken

Wer schon einmal eine der Frühstsücksvorstellungen im LEO-Theater erlebt hat, weiss die besondere Atmosphäre zu schätzen. Diese Veranstaltungen sind nicht nur wegen der erfolgreichen Stücke beliebt, sondern auch wegen des reichhaltigen Buffets, welches ständig nachgefüllt wird. Der Run aufs Buffett ist daher gar nicht nötig. Es kommt jeder auf seine Kosten. Inzwischen ist diese Art der Inszenierung auch bei vielen Fans des LEO-Theaters als Geheimtipp bekannt, wo man zu seinem Geburtstag Gäste einmal zu einem Erlebnis der besonderen Art einladen kann.
Aber auch Einzelpersonen wissen es zu schätzen, kommt man immerhin mit den anderen Gästen in Kontakt und kann hervorragende Gespräche mit anderen Besuchern anknüpfen.

 

Was gestern war ist heute noch gut
Er ist den meisten bekannt durch seinen Song „Yesterday Man“. Aber auch wenn Chris Andrews in die Jahre gekommen ist, so ist er durchaus kein Mann von gestern, sondern heute noch genau so überzeugend und populär.„Uns macht es besonders stolz, dass wir mit Chris Andrews einen Weltstar verpflichten konnten“, so Marc Neumeister. Und weiter teilt er mit: „Unter dem Titel „Yesterday Man: The First Time & Tomorrow“ präsentiert der Ausnahmekünstler zum ersten Mal eine musikalische Reise durch sein Leben und seine Musik. Mit im Gepäck viele seiner Hits wie „Yesterday Man“ oder „Pretty Bellinda“, die er vor einem Millionenpublikum präsentierte sowie mitreißenden Rock’n’Roll. Unterstützt wird Chris Andrews dabei durch seine Freunde Sängerin Chantal Hartmann und Entertainer Jürgen Weber.
Termin: 8. Juni, 19.30 Uhr. Es gibt noch Tickets für 28,50 € zzgl. Gebühren.

Ein Paukenschlag zum Saisonende
Mit „LEO´s Langer Nacht“ setzt das LEO-Theater einen ganz speziellen Akzent. Zum ersten Mal heisst es am 6. Juli 2018 ab 20 Uhr dass das Finale mit einer Party begangen wird, die als Krönung der ersten Saison in Schwelm betrachtet werden kann.

So wird Peter Hartwig, Schauspieler im LEO, mit seiner Band „Treibsand“ für mitreißende Live-Musik sorgen.
„Es soll gefeiert werden, Schauspieler und Publikum gemeinsam, an diesem Abend“, so Andreas Winkelsträter mit Blick auf die Saisonabschlussparty.
„Und wer nach dem Auftritt von Treibsand noch nicht müde ist, der kann weiter Tanzen. Dann nämlich legt DJ Oliver Engelbert, der die Idee für dieses Event hatte, auf.“

Termin: 6. Juli, 20 Uhr, Ticket: 10 Euro plus VVK-Gebühren. Der Vorverkauf läuft über das Internet, die Sparkasse Schwelm sowie über das Theater (während der Vorstellungen).

v.l. Marc Neumeister und Andreas Winkelsträter mit dem Team des LEO Foto: (c) Linde Arndt

Termine die man kennen sollte

Damit sich jeder Interessierte das für ihn Passende heraussuchen kann, empfehlen wir den Direktzugriff auf die Seite Spielplan & Tickets des LEO-Theater.

 

Resümee 2017/2018

Insgesamt ist die erste Spielzeit in Schwelm als voller Erfolg zu bezeichnen und macht Mut, in diesem Fahrwasser weiter zu machen. Dass kann auch nicht durch die Tatsache geschmälert werden, dass es bei allen erfolgreichen Bemühungen einen Wermutstropfen gab. Vorgesehen war eine Welt-Musikreihe, die leider nicht genügend Zuspruch beim Publikum fand und daher nicht zur Aufführung kam. Für Andreas Winkelsträter war dieser Rückschlag eine schmerzvolle Erfahrung. „Musikalisch waren das alles Leute, die einen Namen haben und weltweit auftreten“, so Andreas Winkelsträter. Man ist aber weiterhin auf der Suche nach ergänzenden Angeboten.

Wer gerne wissen möchte wie es in der nächsten Spielzeit weitergeht, der muss sich bis zum Sommer gedulden. Dann wird der Spielplan erst vervollständigt.

Bei unserem Pressegespräch kam auch die Frage, ob das LEO-Theater nicht evtl.für Silvester an den Klassiker „Dinner for One“ denke. Dem Schmunzeln von Marc Neumeister war zu entnehmen, dass es durchaus eine Möglichkeit geben könnte es auf den Spielplan zu nehmen. Warten wir also bis im Sommer der Plan vervollständigt ist.

Nicht unerwähnt sollte noch bleiben, dass das LEO-Theater in seiner neuen Konstellation in Schwelm die Räumlichkeiten neben den Veranstaltungen auch für Firmenevents oder andere Feierlichkeiten vermietet. Und zwar nicht nur die Räumlichkeiten, sondern mit vollem Begleitprogramm. Am besten schauen Sie sich hier die Seite „Feiern im LEO“ an.


Absagen musste das LEO Theater den Auftritt vom „Duo Wajlu“ am 25. April. Katharina Müther, die Duo-Partnerin von Roswitha Dasch, hat einen schweren Herzinfarkt erlitten. Sie wird derzeit in der Freiburger Uniklinik behandelt. Kunden, die Tickets über die Sparkasse oder über das LEO Theater gekauft haben, melden sich bitte unter 0 23 36 / 47 02 440 oder per Mail info@leo-theater.ruhr. Kunden von Wuppertal Live erhalten ihr Eintrittsgeld automatisch zurück.

Tickets:

Online: www.leo-theater.ruhr| tickets@leo-theater.ruhr

Vorverkauf: Städtische Sparkasse zu Schwelm |Hauptstraße 63 |58332 Schwelm
MO – DO, 8.45 – 18 Uhr | FR, 8.45 bis 14.30 Uhr

Tickethotline: Telefon 0 23 36 / 47 02 440


Nebenbei bemerkt: KulturgartenNRW schätzt sich glücklich, den fantastischen Marc Neumeister als Sprecher für unsere Lesung „Das Manuskript in der Flasche“von Edgar Allan Poe bei der Benefizveranstaltung „Flaschenpost“ des KulturgartenNRW am 27. Mai im Saal der Städtischen Sparkasse zu Schwelm gewonnen zu haben. Weitere Einzelheiten in Kürze hierzu auf KulturgartenNRW und den Seiten des LEO-Theater Schwelm.

 

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

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Das Folkwang Museum in die Stadt bringen

v.l.: Muchtar Al Ghusain (Dezernet für Jugend, Bildung und Kultur, Stadt Essen), Oberbürgermeister Thomas Kufen, Direktor Peter Gorschlüter und Dr. Ulrich Blank (Vorsitzender des Folkwang Museumsvereins e.V) Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Nachdem Direktor Dr. Tobia Bezzola dem Folkwang Museum Adieu gesagt hatte ist er ins Luganer Museo d’Arte della Svizzera italiana „geflohen“ war, um dort zumindest etwas zu bewegen. Das sieht heute zumindest im Ansatz wie eine Beförderung aus; denn die Aufgaben die dort auf ihn warten, kann man nur als spannend und reizvoll bezeichnen. Das Schweizer Museum „Museo d’Arte della Svizzera italiana“ hat europaweit einen guten Ruf, der sich in der derzeitigen Picasso Ausstellung niederschlägt. Es ist sicher nicht als spannend oder anspruchsvoll zu bezeichnen, ein Museum zu leiten, dass zwar einen guten Ruf hat, diesen aber, mangels finanzieller Möglichkeiten, nicht umsetzen kann. So sagte aber nicht nur der Direktor des Folkwang Museums Dr. Tobia Bezzola Adieu, vielmehr verlor das Museum Folkwang seinen Leiter der fotografischen Sammlung, die immerhin 65.000 Fotografien, sowie die Rechte einiger Fotografen besitzt, Florian Ebner, der jetzt Leiter der Fotografie-Abteilung im Pariser Centre Pompidou ist. Auch Florian Ebner sah sich vor einer Beförderung, durch den Wechsel. Man könnte also sagen, dass Folkwang hatte kein schlechtes Führungspersonal, wenn es in solchen Häusern untergekommen ist.Florian Ebner,

Peter Gorschlüter Foto: (c) Linde Arndt

Es blieb dem Folkwang nichst anderes übrig als sich nach neuem Personal umzusehen. Nur, die Position, die zu vergeben war, war eben keine gewöhnliche Position, wenn man an den Anspruch des Folkwang Museums denkt.
So wurde eine Findungskommission beauftragt einen neuen Direktor aber auch einen neuen Leiter für die fotografische Sammlung zu suchen. Herausgekommen ist Peter Gorschlüter, der das Museum Folkwang neu ausrichten soll. Der Werdegang von Peter Gorschlüter, Kunsthalle Düsseldorf, Tate Liverpool oder das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, lassen einen Weg erkennen der dem Folkwang gut tun könnte. Auch seine Arbeiten zeigen Kunst als etwas bewegendes, welches sich mitten in der Gesellschaft Raum schafft. So glaubt man ihm sofort, wenn er sich um interdisziplinäre Ausstellungsformate einsetzen würde, so wie es seinerzeit mit der Ruhrtriennale unter Dr. Fischer schon mal angedacht wurde. Oder der alte Gedanke, das Museum in die Stadt zu bringen mit den Menschen in den Quartieren in einen Dialog zu treten, die Schranken des Elitären abzubauen. Selbst die Öffnung der Kunst zum Kunsthandwerk in Form einer interdisziplinären Ausstellung, begeistert.
So hat Peter Gorschlüter ein 3 Jahres Konzept für das Folkwang erarbeitet – man darf neugierig und gespannt auf die ersten sichtbaren Ergebnisse sein.
Was Florian Ebner, den Leiter der fotografischen Sammlung betrifft, immerhin, na ja, den werden wir auch noch finden oder einstellen, so oder so ähnlich antwortete Dr. Ulrich Blank, Vorsitzender des Folkwang-Museumsvereins e. V..

Als denn ansatzweise die finanzielle Situation mit dem personellen Weggang zur Sprache kam, wurden alle Teilnehmer des Panels etwas nervös. Nein, so Oberbürgermeister Thomas Kufen und Dr. Ulrich Blank unisono, über Finanzen wurde nie gestritten auch sonst ist alles harmonisch über die Bühne gegangen.
Es ist für das Folkwang Museum zu wünschen, dass Gorschlüter der richtige Mann ist, der sich in einem nicht gerade freundlichen politischen Umfeld bewegt.
Am Rande: „Ich möchte Ideen und Konzepte im Dialog entwickeln, ich finde es anmaßend, von außen zu kommen und etwas zu bestimmen, nach der Devise „friss Vogel oder stirb“, so ein Ausspruch von Muchtar Al Ghusain dem auch (!) neuen Dezernenten für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen. Für Muchtar Al Ghusain ist Kultur, ein Grundbedürfnis, wie essen und trinken.
Ob sich in Essen zwei Anwälte der Kultur gefunden haben? Oder finden die sich noch?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

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Notfahrplan der VER trotz Warnstreik von ver.di

[SN]  Notfahrplan der VER trotz Warnstreik von ver.di

Kundeninformation zum Warnstreik von ver.di bei der VER

 

Nach Auskunft von ver.di wird die VER am Dienstag, 10. April 2018, ganztägig bestreikt. Auf Grund dieses Warnstreiks entfällt das komplette reguläre Fahrangebot im Busverkehr. Das gilt auch für den gesamten Schülerverkehr.

 

Damit die Kunden trotz der starken Einschränkungen weiterhin mobil bleiben, bietet die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr ihren Fahrgästen einen eingeschränkten Notfallfahrplan an. Die VER hat Fremdunternehmen mit der Bedienung dieser Notfallfahrpläne beauftragt. Die Fahrpläne können auf der Homepage der VER unter www.ver-kehr.de eingesehen werden.

 

Die VER möchte ihre Kunden zudem darauf aufmerksam machen, dass aufgrund des Warnstreiks sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen entfallen. Es ist auch mit Einschränkungen im Bereich des Kundenservice zu rechnen.

 

Am Mittwoch, 11. April 2018, fährt die VER nach regulärem Fahrplan.

 

Informationen erhalten die Kunden am 10. April 2018 unter der ServiceTelefonnummer 01806 50 40 30 (aus dem Festnetz 0,20 € / Anruf, dt. Handynetz max. 0,60 € / Anruf.

 

 

 

Judith Kuckart: Erzählen ist Heimat

Judith Kuckart Foto: Laima Chenkeli

[Schwelm] Kulturfabrik Ibachhaus lädt ein:

Was ist Heimat?

Heimat. Ist das etwas, das mit geregelten, vertrauten Abläufen zwischen Menschen am gleichen Ort zu tun hat?

Heimat ist das da, wo man herkommt?

Oder da, wo man hinwill?

Kann Heimat überall sein?

Heimat ist etwas, wo wir den anderen und uns selbst nicht fremd zu sein glauben.

Oder ist Heimat nur eine Anschrift in einem – längst abgelaufenen – Ausweis?

Die Welt, in der wir geworden sind wie wir sind, besteht aus lauter Heimatorten.

Manchmal ist der Ort dann auch ein Mensch, bei dem man bleibt. Dann ist dieser Mensch Heimat. Für eine Zeit.

Ich fahre gern nach Westfalen, an den Rand des Ruhrgebiets. Dort liegt die Stadt, aus der ich komme. IC und ICE fahren am Bahnhof mit den vier Gleisen so schnell durch, dass die Reisenden nicht einmal den Namen der Stadt lesen oder wenigstens bei den zwei grünen Kirchturmspitzen und der roten Klavierfabrik aufmerken können. Ich bin jung gewesen in dieser kleinen Stadt. Die Züge, die durchfuhren, waren der Wind, der mich von dort mit sich fortgenommen hat. Ich fahre gern dahin zurück, ein oder zwei Mal im Jahr, wegen eines Gefühls, das ich Heimatlust nenne. Heimatlust ist nicht Heimatverlust, obwohl von einem Verlust auch etwas in dem Wort Lust mitschwingen mag. Nichts ist mehr wie früher, aber ich mag diesen frischen Blick, mit dem ich dieses Früher und gleichzeitig mein Jetzt anschaue. Ich mag die Unsicherheit, die dann aufkommt: Heimat – war ich dort vor fünf Minuten oder vor hundert Jahren? Dann wird Heimat unheimlich. Auch das mag ich, denn davon lässt sich erzählen.

(Judith Kuckart, 2017)

Für Judith Kuckart ist auch Erzählen Heimat.

Sie wurde in Schwelm geboren und wuchs dort auf. Auch wenn sie gleich nach dem Abitur die kleinste Kleinstadt Nordrhein-Westfalens verließ, kommt dieser Ort doch in den meisten ihrer Romane immer wieder in irgendeiner Form vor.

Am 10.04. liest Kuckart auf Einladung des Vereins „Kulturfabrik Ibach-Haus“ in Schwelm im Haus Martfeld.

Zum ersten Mal und exklusiv für diese Veranstaltung wird sie aus fünf ihrer Bücher vor allem die Stellen lesen, an denen nicht nur die Schwelmerinnen und Schwelmer diese kleine Stadt zwischen Wuppertal und Hagen unschwer erkennen werden.

Lesung mit Judith Kuckart „Erzählen ist Heimat“
10.4.18 20 Uhr (Einlass 19.30)
Haus Martfeld
Eintritt: 12 Euro
VVK: Dr. Strings, Hattinger Str. 41, Schwelm
         Potpourri, Kirchstr. 13, Schwelm

Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm (Westfalen), lebt als Autorin und Regisseurin in Berlin und Zürich. Sie veröffentlichte bei DuMont den Roman ›Lenas Liebe‹ (2002), der 2012 verfilmt wurde, den Erzählband ›Die Autorenwitwe‹ (2003), die Neuausgabe ihres Romans ›Der Bibliothekar‹ (2004) sowie die Romane ›Kaiserstraße‹ (2006) und ›Die Verdächtige‹ (2008). Ihr Roman ›Wünsche‹ (2013) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Judith Kuckart wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (2012).

Bitte beachten Sie, dass diese Veranstaltung nicht im Leo-Theater, sondern im Haus Martfeld stattfindet.