In Ennepetal ist der Bär los

[la] Mit einem riesigen Engagement für Ennepetal geht der Kinderschutzbund Step by Step voran.
Nach „Bärta“(der Laden für Erwachsenenbekleidung) in der Loherstraße, „Bärti“ (der Laden für Kinderkleidung und -spielzeug) und „Robärto“ (Second hand Mode für sie & ihn) in der Voerder Straße befindet sich  nun am 1.4.2016 auch die „Bär-Bar“, hautnah beim „Bärti“  unter den Fittichen  des Deutschen Kinderschutzbundes e.V., Ortsverband Ennepetal.

Aussenansicht "Bär-Bar" Foto: DKSB Ennepetal

Aussenansicht „Bär-Bar“ Foto: DKSB Ennepetal

Nun sollte aber keiner meinen, in Ennepetal würde die Kneipen-Szene erweitert in der es harte Drinks und sonstige spirituelle Getränke gäbe. Der Spirit bei der Bär-Bar liegt ganz wo anders.
Die Bär-Bar soll ein Café der Begegnung sein über alle Nationen und Generationen. Sie soll in der heutigen Zeit ein Zeichen setzen, dass ein MITEINANDER  die beste Art der Integration und Verständigung ist.

Viel wurde schon organisiert und getan. Ein ganzer Schrank voller Gesellschaftsspiele steht bereit für Spiel und Spaß. Die Bär-Bar hat auch eine Kinderspielecke. Und immer noch kommen neue Ideen und Möglichkeiten hinzu.

Grafik: DKSB Ennepetal

Grafik: DKSB Ennepetal

Einen ersten persönlichen Eindruck können Sie sich bei der Eröffnung am Freitag, 1. April 2016  15:00 Uhr
machen. Gäste willkommen!

Öffnungszeiten der Bär-Bar: Montag, Mittwoch und Freitag von 14.30 bis 17.30 Uhr – Ausweitung möglich.

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Linde Arndt

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Väter, Mütter, Kinder, ran an den Fußball in Gevelsberg

v.li: Die E-Jugend des Schwarz-Weiß-Silschede , hier mit Andreas Niehues (Betriebsleiter Nolte-Gevelsberg), Jugendleiter Wolfgang Ibing und dem sportlichen Leiter Marco Losch freut sich schon auf den OPEL-FAMILY-CUP 2016 Foto: (c) Linde Arndt

v.li: Die E-Jugend des Schwarz-Weiß-Silschede, hier mit Andreas Niehues (Betriebsleiter Nolte-Gevelsberg), Jugendleiter Wolfgang Ibing und dem sportlichen Leiter Marco Losch freut sich schon auf den OPEL-FAMILY-CUP 2016 Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Zum vierten mal wird der „Opel Family Cup“ ausgetragen. Diesmal wird das neue Gevelsberger Opelhaus Gebrüder Nolte GmbH & Co. KG mit dem Sportverein FC Schwarz-Weiß Silschede 1926 e.V. in Gevelsberg den Family Cup ausrichten. Am 26. Mai 2016, Fronleichnam ist es dann soweit, dann wird von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr das Tunier auf dem Platz des Waldstadions Silschede, Am Waldesrand in Gevelsberg stattfinden.

 

Es ist ein außergewöhnliches Turnier, dieser „Opel Family Cup“ in Gevelsberg-Silschede . Es geht um die Familien, wobei die Kinder im Vordergrund stehen. Irgendwie scheinen die Ideengeber an die gute alte Zeit der „Bolzplätze“ erinnern zu wollen, an die Zeit als Vater und Kinder zusammen auf der Straße spielen konnten. Als die Kleinen hinter den Großen herguckten oder als es noch Vorbilder gab. Fritz Walter oder Uwe Seeler konnten noch Vorbilder sein, die in den heutigen Spielbetrieb nicht mehr so recht passen würden. Fußballspiel in der Kindheit sollte zuerst Spaß am Spiel bringen, der Vater der einem körperlich überlegen ist, weckte in seinen Kindern spielerisch den Ehrgeiz mehr aus sich selber zu machen. Das Körperliche zeigte aber auch die Verwundbarkeit auf, die dem Kind bewusst machte dem anderen Kind keinen körperlichen Schaden zu zu fügen; denn man wollte ja morgen noch miteinander Spaß am Spiel haben. Nostalgie?

Jürgen Klopp Foto: OFC 2016

Jürgen Klopp Foto: OFC 2016

Ja sicher, aber wie kann man besser seinen Kindern die im Sport vorhandenen gesellschaftlichen Werte vermitteln? Gut, wir haben jetzt Kunstrasen in den Vereinen, aber haben sich die Inhalte verändert? Wohl kaum. Und weil das Fußballspiel mehr Spaß mit den Verwandten macht ist diese Art des Turniers von Opel und dem allen bekannten Trainer Jürgen Klopp initiiert worden.

Vater, Mutter, Onkel, Tante, Opa und Oma dürfen sich ab sofort mit ihren Kindern melden.

 

Kinder im Alter von 6 – 13 Jahren, die 14 -17 jährigen gelten als Jugendliche, darüber hinaus zählt man nur noch als Erwachsener. Mindestens 3 Erwachsene, also Vater, Mutter, Onkel, Tante plus 5 Kinder können ein Team bilden. Zu dem Team können aber bis zu 5 Kinder ohne Erwachsene gemeldet werden um dann in das Team integriert zu werden. Jedes Team kann maximal 15 Spieler melden.

Gespielt wird auf einem Kleinfeld ( Halbes Normalspielfeld, quer), mindestens 45 m lang und mindestens 40 m breit, in der Zeit von 2×8 Minuten ohne Pause.

Foto: www.opel.de

Foto: www.opel.de

Erwachsene und Jugendliche dürfen Tore nur mit dem Kopf erzielen, Kinder dürfen Tore auch mit dem Fuß schießen. Kinder führen einen normalen Einwurf aus, Erwachsene und Jugendliche müssen den Ball einrollen. Maximal 2 Erwachsene oder ein Erwachsener und ein Jugendlicher müssen mit mindestens 5 Kindern auf dem Platz stehen, maximal darf ein Team 15 Spieler haben. Der Torwart ist immer ein Kind. Oberste Regel: Der Schutz der Kinder steht an erster Stelle.

Die Startgebühr beträgt 20,– Euro pro gemeldetem Team und wird am Turniertag in Form eines Verzehrgutscheins in gleicher Höhe  erstattet.

Das Siegerteam geht in die Zwischenrunde (noch vor den Sommerferien im Juni und Juli) und kann letztendlich das Finale (September 2016) erreichen. Im Finale wird Jürgen Klopp anwesend sein.

Ab sofort kann über die Internetseite http://www.opel.de/microapps/opelfamilycup/anmeldung.php gemeldet werden.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Schwelmer Initiative: „Unser Rathaus! Unsere Entscheidung! Unsere Zukunft!“

v.re:  Dr. Ilona Kryl, Rainer Zachow und Norbert Meese Fotocollage: Linde Arndt

v.re: Dr. Ilona Kryl, Rainer Zachow und Norbert Meese Fotocollage: Linde Arndt

[jpg] Die Bürgerinitiative „Unser Rathaus! Unsere Entscheidung! Unsere Zukunft!“ wird von der Funke Mediengruppe (Westfälische Rundschau und Westfalenpost) offensichtlich bewusst oder unbewusst missverstanden. Es ist nicht hilfreich wenn versucht wird Öl in ein Feuer zu gießen, welches nicht entzündet worden ist.
So erreicht uns eine Email die doch einiges klarstellt. Die Bürgerinitiative will keinen „Krieg“ sondern nur ein Gespräch mit der Bürgermeisterin um im Vorfeld jegliche Missverständnisse auszuräumen. Das angestrebte Bürgerbegehren ist dabei demokratisch legitimiert und sollte mit beiderseitigen Respekt abgehalten werden.
Hier die Email in voller Länge:

*in der Berichterstattung der WR und WP Schwelm vom 22. März wurde unter anderem dargestellt „Die Fronten sind verhärtet“. Dies entspricht nicht der Realität. Wir haben uns daher entschieden, als Initiatoren des Bürgerbegehrens einen Leserbrief zu verfassen. Da dies auch für die anderen Medienvertreter interessant sein kann, haben wir sie ebenfalls in den Verteiler genommen. *

*Wir bitten um Veröffentlichung.*

*Wenn zwei das Gleiche tun, ist es lange noch nicht dasselbe.*

Mit einer sehr zufriedenstellenden Resonanz haben wir am Samstag, den 19. März 2016 unseren ersten Stammtisch durchgeführt. Besonders hat uns gefreut, dass viele Bürgerinnen und Bürger, die an diesem Tag am Stammtisch nicht teilnehmen konnten, sich entschuldigt haben und darum gebeten haben, zum nächsten eingeladen zu werden.

Da viele Bürgerinnen und Bürger auf die Informationen aus der Zeitung angewiesen sind, möchten wir hiermit einem Zerrbild entgegenwirken, das durch den Zeitungsbericht vom 22.3.2016 entstehen könnte. Denn niemand hat sich über das Verhalten der Verwaltung ernsthaft beklagt. Natürlich könnte vieles schneller gehen, besonders dann, wenn man, wie wir, unruhig auf den Start der Unterschriftensammlung wartet. Und so geht es vielen Bürgerinnen und Bürgern, die uns immer wieder ansprechen, wann sie denn nun endlich gegen die Entscheidung des Rates ihre Unterschrift leisten können.

Wie in den Wochen zuvor suchen wir trotz unterschiedlicher Meinungen einen gemeinsamen Weg, ein zulässiges Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen, natürlich mit der Absicht, es erfolgreich abzuschließen. In einem ausführlichen vierseitigen Schreiben haben wir inzwischen der Bürgermeisterin und der Verwaltung auf ihr Schreiben geantwortet.

Die in der Berichterstattung vom 22.3.2016 benutzten Vokabeln wurden von uns nicht benutzt, da dies nicht unserem Stil entspricht. Wie könnten wir ein „Gesprächsgebaren“ kritisieren, wenn es noch kein Gespräch gegeben hat? Vielmehr haben wir unsere Argumente für den Standort Moltkestraße erläutert. Hier haben wir unter anderem die gute bestehende ÖPNV-Anbindung erwähnt. Die Verkehre können am Standort Moltkestraße durch bestehende Strukturen besser aufgenommen werden. Dies haben wir als Gegenargument zum Standort „GHS“ angeführt. Hier
werden deutlich mehr Verkehre zur jetzigen Situation entstehen, die notwendige Infrastruktur muss erst noch hergestellt werden. Von einem zu erwartenden „Stauchaos“ wurde nicht gesprochen.

Unser Antwortschreiben ist der Bürgermeisterin zugestellt worden und wir werden entsprechend auf ihre Antwort und ein evtl. Gesprächsangebot warten. Es liegt nicht im Interesse unserer Initiative, einen Konflikt herbei schreiben zu lassen, den es so nicht gibt und den wir auch nicht haben wollen. Die Schwelmer Bürgerinnen und Bürger sollen in Zukunft stolz auf ihr neues Rathaus sein, dass nach unseren Vorstellungen zentral in der Mitte der Stadt entstehen soll.

Wir hoffen, dass die Verwaltung im weiteren Verlauf ein hohes Interesse zeigen wird, uns die rechtlich vorgeschriebene Unterstützung zu geben, um ein zulässiges Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen, denn engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für das Wohl der Stadt einsetzen, sind doch sicherlich gewünscht.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Meese, Dr. Ilona Kryl, Rainer Zachow

VER im Takt der Sommerzeit

Die Sommerzeit wirft ihre Schatten voraus. Aufgrund der Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit ergeben sich in der Nacht vom 26.03.2016 auf den 27.03.2016 Änderungen im Fahrplanangebot des NE4. Da die Uhrzeit von 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr umgestellt wird, werden statt der sonst üblichen 4 NachtExpress Fahrten pro Richtung 3 Fahrten angeboten. Die Fahrten um 02:18 Uhr ab Haßlinghausen Bus-Bf. (in Richtung Hattingen / Bochum) und um 02:20 Uhr ab Bochum Hbf. (in Richtung Hattingen / Sprockhövel) entfallen.

Ach Brüssel, jetzt auch du?

[jpg] Es schnürt mir das Herz zusammen, wenn ich die Bilder sehe, die zeigen, wie schwer Brüssel getroffen wurde. Nach Paris haben sie dich jetzt, Brüssel, angegriffen.
Ich denke an meinen Weg zum Rat der immer an der Metrostation Maelbeek vorbeiging. Maelbeek, die letzte Metrostation, danach Station Schumann aussteigen. Alle wussten wir es nach den Anschlägen auf Paris, die Terroristen würden auch nach Brüssel kommen, aber es war doch so abstrakt, warum musste es real werden?
je_suisBrüssel das mich 2013 aufgenommen hat. Meine Fehler die ich auf der Straße machte, wie selbstverständlich übersah. Kein Hupen, kein Schreien. Du hast mir soviel Verständnis entgegen gebracht und mir immer geholfen. Du bist eine liebenswürdige Stadt, die nie die Hauptstadt Europas reklamierte obwohl du es bist. Irgendwie hast Du einen kleinstädtischen Charakter erhalten, obwohl du durch uns Europäer aus allen Nähten platzt.
Und jetzt dies: Bomben, die Tote und Verletzte dir brachten. Es ist Krieg, wir wussten und wissen es alle, wir hatten es verdrängt. Es schnürt mir das Herz zusammen.

Jürgen Gerhardt für european-mosaic

Die EU spricht von Humanismus handelt aber anders

Von links: Ahmet Davutoğlu, Donald Tusk und Jean-Claude Juncker in Brüssel © IBS

[jpg] Der Flüchtlingsdeal zwischen der EU und der Türkei ist in trockenen Tüchern. Ist er das?

Nein, nicht wirklich; denn es gibt keinen Vertrag oder irgendetwas schriftliches fixiertes auf was man zurück greifen kann. Absichtserklärungen ja, die in Protokollen festgehalten wurden. Warum auch. Es ist keine Großtat, welche die EU mit der Türkei vollbracht hat, es ist eher eine organisatorische Absprache was wer zu tun hat. Als Europäer kann man sich nur schämen über dieses „Abkommen“.

Es geht um Kriegsflüchtlinge, die – man höre und staune –  in allen Erklärungen zu illegalen Personen ernannt wurden. Illegal deshalb, so der Kontext, weil sie nicht gefragt haben ob sie in die EU einreisen dürfen, sondern einfach eingereist sind. Schuld an diesem ganzen Elend sind die Schmuggler/Schlepper, so die Lesart der EU, die den Kriegsflüchtlingen Boote mit Außenbordmotoren verkaufen.

Aber auch Fischer, die 2013 vor Lampedusa/Italien Ertrinkende gerettet und aufs Festland gebracht haben. Sie wurden als Menschenhändler danach vor ein Gericht gestellt.

Auch die Boote der Seawatch oder der Migrant Offshore Aid Station (MOAS) Organisationen neben einigen anderen privaten Seerettungshilfsorganisationen wurden sowohl von den griechischen als auch italienischen Behörden gewarnt, indem man ihnen Schlepperaktivitäten unterstellte.

LampedusaDie gewählten Schlauchboote der Kriegsflüchtlinge sind jedoch allesamt nicht seetüchtig. Dies bedeutet, wenn sie auf offener See gesichtet werden, dass diese Insassen sich in Seenot befinden. Nach dem internationalen Seerecht (Völkerrecht) haben alle Schiffe diesen Menschen in Seenot zu helfen.

Im Vorfeld, seit der Katastrophe von Lampedusa, hat die EU alles unternommen um die Kriegsflüchtlinge zu kriminalisieren. Das Menschen auf der Flucht vor Kriegen in einem physischen und psychischen Ausnahmezustand sind, ihr zuhause zerstört ist, ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen können und jederzeit zu Tode kommen können, dass ficht die EU nicht an.

 

Die EU hat kurzerhand die Kriegsflüchtlinge zu illegalen (manchmal irregulär) Grenzübertretern erklärt. Weiter wirft man ihnen vor, sich die wirtschaftlich besten Länder auszusuchen um dort ihr wirtschaftliches Glück zu versuchen. Das ganze kann man nur als infam einordnen.

2015 kamen 1,2 bis 1,8 Millionen Kriegsflüchtlinge nach Europa, wobei die Differenz durch die unterschiedlichen Meldungen der Organisationen entstanden ist. Organisatorisch waren die EU aber auch die einzelnen Staaten an keinem Tag in der Lage die Kriegsflüchtlinge zu empfangen und zu verteilen. Wenn die NGO´s und die riesengroße Menge an privater Hilfsbereitschaft nicht gewesen wäre, wären die Kriegsflüchtlinge im Europa der EU verhungert und verdurstet.

 

Der EU-Türkei Deal

Kernpunkt dieses Deals ist, es werden „schlechte Kriegsflüchtlinge gegen gute Kriegsflüchtlinge“ ausgetauscht. Auf der abschließenden Pressekonferenz haben sich die Verhandlungsführer, der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu, Ratspräsident Donald Tusk, Kommissionspräsident Jean Claude Juncker aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel unisono positiv über dieses ausgehandelte „Abkommen“ geäußert.

Ab dem 20. März 2016 werden alle Kriegsflüchtlinge welche die Ägäis überqueren und das griechische Staatsgebiet betreten zu illegalen (irreguläre) Einwanderern erklärt. Nachdem diese Kriegsflüchtlinge eine „Einzelregistrierung“ bei der der Flüchtlingsstatus geklärt wurde durchlaufen haben, werden sie (einzeln) in die Türkei zurück geschickt. Es ist heute schon abzusehen, dass die Kriegsflüchtlinge allesamt abgelehnt werden und zurück geschickt werden.

Ab 4. April 2016 schickt die Türkei die gleiche Menge ihrer syrischen Kriegsflüchtlinge den EU-Griechen zurück. Wenn die Türkei ein Kontingent von 72.000 Kriegsflüchtlingen ausgetauscht hat, wird der Deal erst einmal ausgesetzt. Was mit den restlichen Kriegsflüchtlingen, die ja immerhin in Millionenhöhe vorhanden sind, passieren soll, weiß kein Mensch. Kriegsflüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak oder Eritrea werden überhaupt nicht mehr erwähnt.

fluchtWas mit den schon in Griechenland befindlichen Kriegsflüchtlingen in Idomeni, den Hotspots oder auf den Straßen befindlichen Kriegsflüchtlingen geschehen soll, weiß man noch nicht. Der EU-Türkei Deal vom 18. März 2016 umfasst ausschließlich die Kriegsflüchtlinge nach dem 20. März 2016.

Sinn dieser „unsinnigen“ Aktion, die Schlepper/Schmuggler sollen davon abgehalten werden den Kriegsflüchtlingen Boote für die Überfahrt zu verkaufen.

Ein weiterer Punkt dieses unsinnigen „Deals“ ist, die Türkei gehört zwar zu den Signatarstaaten der UN-Flüchtlingskonvention, hat aber gegenüber der UN einen Regionalvorbehalt geäußert. Die Türkei hat sich nur verpflichtet Kriegsflüchtlinge aus europäischen Staaten aufzunehmen. Syrien, Afghanistan oder der Irak gehören aber nicht zu Europa. Sie kann also die Regeln der Konvention einhalten, muss es aber nicht. Diesen Regionalvorbehalt aufzuheben, was sehr einfach wäre, ist die Türkei aber nicht bereit. Ein weiterer Hinderungsgrund für diesen Deal ist die Menschenrechtssituation in der Türkei. Herausragend ist einmal mehr das in der Türkei nicht gelöste Kurdenproblem. Fast unbemerkt werden die kurdischen Dörfer in der Türkei, dem Irak oder in Syrien bombardiert oder beschossen, hier schaut die EU einfach weg.

Wie soll das in Zukunft mit den Kurden aussehen, die in der EU Asyl suchen, wenn die Türkei nunmehr zu einem sicherem Herkunftsland ernannt wird?

 

Was bekommt die Türkei dafür?

Lassen wir einmal die 6 Mrd.Euro zur Seite, denn die Türkei hat für die in ihrem Landesinneren befindlichen Flüchtlinge ein vielfaches an Euro ausgegeben, wenden wir uns also den andern Elementen des „Deals“ zu.

Der Türkei wurde von der EU Visafreiheit versprochen, wenn sie die 72 Bedingungen der Visa-Roadmap umsetzt. Beispielsweise der Datenaustausch, Fingerabdrücke auf Pässen oder der Umgang mit den Nachbarn um mal einige Bedingungen zu nennen. Bis jetzt hat die Türkei 37 dieser Bedingungen schon umgesetzt, den Rest will sie bis zum 30. Juni 2016 umsetzen um dann die allgemeine Visafreiheit zu erlangen.

Die Beitrittsverhandlungen sollen beschleunigt werden. Neben dem Kapitel 17: „Wirtschafts- und Währungspolitik“, soll auch Kapitel 33: „Finanz- und Haushaltsvorschriften“ eröffnet werden, womit die Anzahl der offenen Kapitel auf 16 von insgesamt 35 steigt. Viele der restlichen Artikel können nicht eröffnet werden, weil Zypern und Griechenland ihre Stimme für die Öffnung einiger Kapitel verweigern. Für einige Kapitel ist das notwendige Screening noch nicht einmal abschlossen oder begonnen worden.

 

Herkulesaufgabe

Foto: JasonFlorio-moas1923Dieser ganze Deal, wenn er nicht eine riesengroße Mogelpackung ist, erfordert gewaltige planerische, logistische, organisatorische oder personelle Aufwendungen. Diese müssen aber auch abgestimmt abrufbar und ausführbar sein. Und zwar innerhalb von 14 Tagen ab sofort. Dafür hat die EU den Niederländer Maarten Verwey zum Koordinator für die Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens ernannt, dem 4.000 Mitarbeiter zur Seite gestellt werden. Was aber wenn das Kontingent von 72.000 erreicht wird? Was wird mit den derzeitigen Flüchtlingen die noch in Griechenland sind, bei gleichzeitiger Neuankunft von neuen Flüchtlingen? Alle Kriegsflüchtlinge müssen, weil die UN-Flüchtlingskonvention ein Individualrecht ist, einzelnd registriert, angehört und entschieden werden. Und nach dieser Entscheidung haben die Kriegsflüchtlinge noch ein Einspruchs- und Anhörungsrecht.

Und was ist wenn nach den Frühjahresstürmen die Mittelmeerrouten wieder benutzt werden? Mit Libyen, welches keinen Staat hat, kann man kein Abkommen schließen. Sicher wird die EU eine der beiden Gruppen in Tobruk oder in Tripolis, die keine demokratische Legitimierung haben, zur Staatsführung ernennen. Das Daesch (IS, islamischer Staat) inzwischen in der Hafenstadt Sirte kämpft und auf dem Vormarsch ist, wird man ignorieren.

 

Bundeskanzlerin Merkels Position

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: (c) Linde Arndt

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: (c) Linde Arndt

Frau Merkel wurde ja Starrköpfigkeit zugesprochen, tatsächlich scheint dies nun mehr die einzige im Kreise der Regierungschefs zu sein, die Haltung hat. Klare Kante, in punkto europäische Lösung, hatte sie gezeigt. Wenn ihr auch nicht der rechte Wurf gelungen ist, so hat sie zumindest die EU der 28 zu einer gemeinsamen Lösung gebracht. Ob ihr aber eine solidarische Lösung im Sinne einer Verteilung der Kriegsflüchtlinge auf alle Mitglieder der EU gelingt mag man jedoch bezweifeln. Denn eine EU der zwei Geschwindigkeiten kann man bei einer Bundeskanzlerin Merkel vergessen.

Ihre vorherige Beliebtheit wird sie sicher wieder erlangen. Nur zu welchem Preis? Frankreich hatte zu Letzt sich gegen die Flüchtlingspolitik der deutschen Bundeskanzlerin gestellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den Türkei Deal dann mit dem niederländischen EU-Ratspräsidenten 2016, Ministerpräsident Mark Rutte, „einfädeln“ müssen. Parallel musste sich die Bundeskanzlerin in den Medien vorhalten lassen, sie und damit Deutschland fahren einen Imperialismus in der EU.

Für Merkel ging es letztendlich um die Erhaltung des Schengenraumes, was man ihr sicher hoch anrechnen muss. Ob die Mittel die angewendet werden zum Ziel führen ist fraglich. Was sie heute schon erreicht hat, sie hat Zeit verhandelt und gekauft. Ob diese Zeit ausreichend ist die Probleme zu lösen – wer weiß.

Man muss ihr aber zu Gute halten, dass die Leitmedien und die bayrische Politik in Deutschland eine regelrechte Jagd auf Merkel machten. Alle Gegner dieser Politik liessen der Kanzlerin keine Zeit um solch ein schwieriges Problem einer angemessenen Lösung zu zu führen. Es gab und gibt für solche schwierigen Probleme keinen Schalter, den man einfach umlegen kann.

 

Fazit

Die EU hat ihre humanitäre Reputation mit der Lösung dieses Kriegsflüchtlingsproblems verloren. Kriegsflüchtlinge liefen über Autobahnen, wurden verprügelt, bespuckt oder gar eingesperrt.

Aus dem Bombenhagel flohen diese Kriegsflüchtlinge und landeten in einer EU, die nur eines konnte, sie mittels eines immer enger werdenden Netzes an den Grenzen aufzuhalten. Gesetzespakete sollten die Grundlagen schaffen um die Kriegsflüchtlinge vor einem Übertritt in das eigene Staatsgebiet abzuwehren. Durch Gesetze wurde die UN-Flüchtlingskonvention ausgehebelt. Das Ergebnis ist ein Verschiebebahnhof mit notleidenden Kriegsflüchtlingen.

Fluchtwege /Collage unter Verwendung von Screenshot Google

Fluchtwege /Collage unter Verwendung von Screenshot Google

Hysterisch handelten einige EU Staaten, als wenn ein militärischer Angriff stattfinden würde. Jetzt werden Menschen hin und her geschoben, wie Spielsteine oder Holzsteine auf einem Brettspiel

Als einem Europa im Sinne eines Erasmus von Rotterdam oder Justus Lipsius, zwei bedeutende Humanisten Europas, können die gesamten Handlungen und Entscheidungen der EU nicht eingeordnet werden. Von beiden Humanisten würde die EU nur Ironie und Spott ernten. Wie will die EU jemals wieder ihre Stimme erheben um Menschenrechten zur Geltung zu verhelfen?

Bestes Beispiel die Haltung des deutschen Innenministers Thomas de Maizière der Kriegsflüchtlinge nach Afghanistan zurück schicken will weil in drei Provinzen von 34 Provinzen keine Kriegshandlungen stattfinden. An anderer Stelle äußerte er sich, indem er nur die persönliche Betroffenheit eines Kriegsflüchtlings gelten lassen will. Wenn gebombt oder geschossen wird, so muss der Kriegsflüchtling nachweisen, dass diese Handlung ihm gegolten hat? Wie zynisch ist das nur? Für Deutschland und Brüssel ist ja jetzt alles geklärt. Idomeni ist weit weg, Griechenland und die Türkei haben jetzt den „schwarzen Peter“. Und wir wissen ja, mit zunehmender Entfernung eines Problems, nimmt die Größe des Problems auch ab.

 

Was bleibt?

Die syrischen Bürgerkriegsparteien haben im Februar einen Waffenstillstand vereinbart, was der Verdienst der USA und der russischen Föderation ist. Allerdings dürfen Daesch (islamischer Staat) und alle Terrororganisationen, die bei der UNO registriert sind, weiterhin bekämpft werden.

Gleichzeitig wurden in Genf unter der Leitung von dem UNO-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura, Friedensverhandlungen aufgenommen. Sie wurden zwar einmal ausgesetzt, wurden aber Mitte März wieder aufgenommen.

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, den man aber unterstützen sollte um den Syrern endlich Frieden zu bringen, um in ihre Heimat wieder zurück zu kehren.

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Jürgen Gerhardt für european-mosaic und EN-Mosaik aus Brüssel.

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VER Kundenschalter machen Osterferien

[Ennepetal]   Die VER-KundenCenter in Ennepetal (Wuppermannshof 7) und Schwelm (Bahnhofplatz 2) machen eine kurze Osterpause und bleiben von Karfreitag bis Ostermontag geschlossen.

Am Dienstag, 29. März, sind wir zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für unsere Kunden da.

Gitarrenklänge liegen in der Luft

Thomas Theile von der Stadtsparkasse Gevelsberg, Musikschulleiterin Dagmar Tewes und Bürgermeister Claus Jacobi (vlnr) freuen sich auf ein tolles Gitarrenfestival, dass auch 2016 vom heimischen Kreditinstitut gefördert wird. Foto: André Sicks

Thomas Theile von der Stadtsparkasse Gevelsberg, Musikschulleiterin Dagmar Tewes und Bürgermeister Claus Jacobi (vlnr) freuen sich auf ein tolles Gitarrenfestival, dass auch 2016 vom heimischen Kreditinstitut gefördert wird. Foto: André Sicks

16. Gevelsberger Gitarrenfestival beinhaltet kleine Veränderungen und findet an einem neuen Ort statt

Gevelsberg: Ob B.B. King, Eric Clapton oder Jimi Hendrix – die Gitarre spielt in der Musikszene eine sehr zentrale Rolle. Viele Gitarristen erlangten mit dem Griff in die Saiten Weltruhm. Und doch gerät oftmals in den Hintergrund, dass die Gitarre auch in der klassischen Musik zu Hause ist. Davon selbst überzeugen kann man sich beim „Gevelsberger Gitarrenfestival“, welches traditionell in der Woche vor Ostern seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt hat.

Ab dem 19. März 2016 treffen sich – mittlerweile zum 16. Male – auf Einladung der Städtischen Musikschule, einige der namhaftesten Gitarrenvirtuosen unser Zeit an der Ennepe und stellen im Rahmen von Meisterkonzerten ihr Können bis zum 24. März 2016 unter Beweis. In diesem Jahr mit dabei sind: Prof. Hans-Werner Huppertz (19. März, 19:00 Uhr), die Griechin Antigoni Goni (20. März, 20:00 Uhr), die Siegerin des letztjährigen Gitarrenwettbewerbs Liying Zhu aus China (22. März, 20:00 Uhr – darin eingebunden ist auch das Finale des diesjährigen Wettbewerbs), der Tscheche Pavel Steidl (23. März, 20:00 Uhr) sowie der Brite Gary Ryan (21. März, 20:00 Uhr), welcher nebenbei auch erstmals als Künstlerischer Leiter bei diesem Festival fungierte. Eine zeitlich begrenzte Funktion, wie Musikschulleiterin Dagmar Tewes betonte. Nicht nur das er bei der Auswahl der Gäste geholfen hat, er hat auch dafür gesorgt, dass die „Crazy Guitar Night“ einfach mal spontan in „Guitar Gala Night“ umbenannt wurde. Grund hierfür ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass das Wort „Crazy“ für Engländer eine sehr negative Bedeutung hat. Was allerdings nicht davon abhalten soll, dass dieses Konzert zum Auftakt des um einen Tag verkürzten Festivals, bei dem sich alle anwesenden Künstler inklusive der heimischen Band „Max“ am Samstag ab 19:00 Uhr musikalisch vereinen, nach wie vor „ein wenig verrückt“ ist.

Es gibt aber noch weitere Veränderungen. Und eine ist dabei von ganz großer Bedeutung – nämlich der Umzug an eine neue Spielstätte. Die Türen von der unter den Musikern ein jedes Mal hoch gelobten Erlöserkirche bleiben geschlossen, es öffnen sich dafür die Pforten der umgestalteten Lukaskirche auf dem Börkey. Keine leichte Entscheidung, wie Dagmar Tewes betonte, dennoch eine gute. Dadurch, dass man beim Umbau des Gotteshauses die harten Kirchenbänke durch gepolsterte Stühle ersetzt hat, bietet sich „uns als Veranstalter die Möglichkeit, die Örtlichkeit dem Anlass entsprechend flexibler und individueller zu gestalten“. Hinzu kommt, dass man erstmals auch dem oft geäußerten Wunsch der Besucher nachkommen kann, in den Pausen und nach den Konzerten ein Glas Wein oder einen kleinen Imbiss anzubieten – dank dem Förderverein der Lukaskirche.

Man muss einfach mal Veränderungen ausprobieren und es ist mit Sicherheit auch eine Bestätigung dafür, dass sich die Lukaskirche nach ihrer Umgestaltung für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt nach außen hin öffnen möchte“, lobte Bürgermeister Claus Jacobi das neue Konzept. Dadurch erscheint seiner Meinung nach alles viel konzentrierter und musikbegeisterte Zuhörer werden den Unterschied merken und schätzen.

André Sicks

 

 

 

Mare Nostrum und 70 Jahre Solidarität in Recklinghausen

Vorstellung des Fringe-Programms der Ruhrfestspiele 2016 Foto: (c) Linde Arndt

Vorstellung des Fringe-Programms der Ruhrfestspiele 2016 Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Thema der Ruhrfestspiele 2016 „Mittelmeer – Mare Nostrum“ ist ganz bewusst gewählt worden. Das Mittelmeer ( Mare Nostrum, Unser Meer) die Wiege der europäischen Kultur,  Schnittstelle zwischen Orient und Okzident oder Weg für den Austausch von Wissenschaft. Mare Nostrum war und ist aber auch eine riesengroße Bühne der tragischen Ereignisse, wie der antike griechische Dichter  Homer in seinem Werk „Ilias“ beschrieben hat. Aber auch die aktuellen politischen Ereignisse in Syrien, Libyen oder Marokko lassen uns das „Mare Nostrum“ als ein tragisches Spannungsfeld erscheinen. Christen und Moslems haben hier immer schon um den wahren Glauben gerungen. Es lag auf der Hand, diesenRaum kulturell als auch künstlerisch auf einer Bühne zu bearbeiten.
Dr. Frank Hoffmann Festspielleiter weist auf das besondere Jahr hin; denn die Ruhrfestspiele haben 2016 ihr 70 jähriges Jubiläum. Frank Castorf, Hansgünther Heyme, als ehemalige Festspielleiter werden im Jubiläumsjahr wieder inszenieren. Das Hamburger Theater ist zu Gast, immerhin haben die Hamburger 1947 das Festival begründet. Zeit für eine kleine Bilanz der Ruhrfestspiele nach 70 Jahre.

Abenteuerlich könnte man den Beginn der Ruhrfestspiele nennen. Die Hamburger Theater, Deutschen Schauspielhäuser und Hamburgische Staatsoper, suchten im kalten Winterjahr 1946/1947 für ihre Häuser und die Bühnentechnik Brennstoffe und fuhren mit zwei LKW durch das Ruhrgebiet.

Die Kraftwerksanlagen der Zeche König Ludwig 4/5 an der A2 kamen in Sicht. Den Angehörigen der Zeche König Ludwig 4/5 wurde die Situation der Hamburger Theater erklärt. Es wurde nicht lange geredet und die beiden LKW waren voll mit Kohle. Mehrfach fuhren die Hamburger vor um sich die Kohle für ihr Theater zu holen. Bis die englische Militärpolizei die Aktion stoppte, weil keine Genehmigung der Besatzungsmacht vorlag.

Als Dank kamen 1947 einhundertfünfzig Schauspieler und führten unter dem Motto: „Kunst gegen Kohle“ im Städtischen Saalbau Recklinghausen die ersten, wenn man so will, Ruhrfestspiele durch.

Die Hamburgische Staatsoper mit dem Philharmonischen Orchester eröffnete am Abend des 28. Juni 1947 mit Mozarts Oper Figaros Hochzeit die damaligen ersten „Ruhrfestspiele“. Bis zum 2. Juli 1947 füllten die Hamburger den Kulturhunger der Recklinghäuser. Nun sollte man meinen, 70 Jahre danach wäre die Idee der Ruhrfestspiele in die Jahre gekommen und hätte sich abgenutzt, zumal die Kultur sich auf dem Rückzug befindet. Weit gefehlt. Die Ruhrfestspiele haben sich einen nicht mehr weg zu denkenden Platz bei den internationalen Festivals erobert. Die Ruhrfestspiele haben sich ihre „Jugend“ erhalten und sind als richtungsweisendes Theaterfestival international fest verankert.

Von der Programmgestaltung hatte das Festival immer einen Finger am Puls der Zeit ohne die Klassik oder die Antike zu vergessen.

So verwundert es nicht wenn mit der „Unterwerfung“ von dem Franzosen Michel Houellebecq ein brandaktuelles Stück auf die Bühne des Festpielhauses in Recklinghausen kommt. Michel Houellebecq hat mit diesem Roman einen gesellschaftlichen „Streit“ ausgelöst, der die französische Gesellschaft 2015 entsetzt aufschrien lies.

Unterwerfung / Edgar Selge Foto: (c) Janine Gulde

Unterwerfung / Edgar Selge Foto: (c) Janine Gulde

Unter der Regie von Karin Beier spielt Edgar Selge vom Deutschen SchauSpielHaus Hamburg einen Mann der im Frankreich von 2022 einen muslimischer Politiker als Staatspräsidenten entgegensieht. Die Parti socialiste (PS) geht mit den Konservativen und dem muslimischen Politiker Mohamed Ben Abbès ein Bündnis ein um den Aufstieg von Marine le Pen zu verhindern.

Es klappt, der muslimische Politiker Mohamed Ben Abbès wird französischer Staatspräsident.

François (Edgar Selge), ein Trinker und allein gelassen, denkt über das Angebot nach, an der renommierten Universität Paris III wieder zu arbeiten. Sicher er müsste zum Islam konvertieren aber er würde viel Vorteile aus dieser Machtübernahme ziehen.

Hier werden die Ängste Frankreichs (Aber nicht nur deren) vor der Islamisierung und dem Identitätsverlust durch den Untergang der christlichen Kultur thematisiert. Das Christentum als verweichlichte Religion die man um des persönlichen Vorteils zur Seite legen kann. Ist das Abendland so verkommen?

Romeo und Julia Foto: (c) Olivier Hoeix

Romeo und Julia Foto: (c) Olivier Hoeix

Romeo und Julia nach Motiven von William Shakespeare, Musik: Hector Berlioz, Choreographie: Thierry Malandain,Malandain Ballet Biarritz. Berlioz schrieb eine Musik die die Liebesbeziehung zweier Menschen, die weit über das normale hinausgeht,  bis zur Extase nachempfindet. Wobei die gesellschaftlichen Bedingungen nicht außen vor bleiben. Eine Musik als auch ein Ballett welches nicht loslässt.

 

Das sind nur zwei Stücke von 106 Produktionen die stellvertretend von unserer Redaktion für die Qualität der Ruhrfestspiele genannt werden.

Beginnen wird das Ruhrfestival am 1. Mai und endet am 19. Juni 2016.  Es werden 303 Veranstaltungen auf 18 Spielstätten zur Aufführung kommen.

 

Fringe das Off-Festival ist zum 12. Mal präsent. 4 Wochen wird um das Herzstück im Stadtpark, dem weißen Palastzelt, Musik, Tanz, Clownerie, Comedy und Akrobatik den Besucher unterhalten.

Internationale Künstler von Japan über Neuseeland bis zu den Ländern Europas werden auf diesem „Schrägen Festival“ auftreten.

Beginnen wird das Festival am 17. Mai und endet am 11.Juni 2016

Programmvorstellung der Ruhrfestspiele 2016 Foto: (c) Linde Arndt

Programmvorstellung der Ruhrfestspiele 2016 Foto: (c) Linde Arndt

Karten für die einzelnen Aufführungen erhalten sie einfach über das Internet über den Link https://www.ruhrfestspiele.de/de/tickets/bestellmoeglichkeiten.php der sie auch über die diversen Möglichkeiten informiert eine Karte zu bestellen.

Aber es geht auch anders:

Persönlich, telefonisch oder per Fax

Die Kartenstelle der Ruhrfestspiele Recklinghausen, Martinistraße 28 (am Hauptbahnhof, gegenüber Zufahrt Tiefgarage) berät und verkauft:

Tel.: (02361) 9218-0, Fax: (02361) 921818

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag: 9.00 – 19.00 Uhr, Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr

Karten für Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer buchen bitte ausschließlich über die Kartenstelle der Ruhrfestspiele.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen

„Unser Rathaus! Unsere Entscheidung! Unsere Zukunft“ Update

Initiatoren des Schwelmer Bürgerbegehrens v.l. Rainer Zachow und Norbert Meese Foto: (c) Linde Arndt

Initiatoren des Schwelmer Bürgerbegehrens v.l. Rainer Zachow und Norbert Meese Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es geht um den anvisierten Schwelmer Rathausneubau. Bürgermeisterin Gabriele Grollmann hatte ja ein transparentes und partizipatives Entscheidungsverfahren vor ihrer Wahl angekündigt, was ihr offensichtlich im Zusammenhang mit dem Rathausneubau nicht so gelingt. Ein Bürgerbegehren wurde durch Schwelmer Bürger auf den Weg gebracht (Wir schrieben darüber).

Hier stellen wir die Mitteilung der Initiatoren „Unser Rathaus! Unsere Entscheidung! Unsere Zukunft“ ungekürzt dar:

Aktuelle Informationen zum Stand des „Bürgerbegehren zum Standort des neuen Rathauses“

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Schreiben vom 10.03.2016 ist am 11.03.2016 die Stellungnahme der Verwaltung bei uns eingegangen. Damit antwortet die Bürgermeisterin auf unser Schreiben vom 15.02.2016 und informiert uns über die formelle und materielle Rechtmäßigkeit des angestrebten Bürgerbegehrens, sowie über einzuhaltende Fristen und zu erreichende Unterstützungsunterschriften.

Trotz der festgestellten Rechtmäßigkeit werden von der Bürgermeisterin noch Fragen aufgeworfen, die sich auf die Motivation des Rates für seine Entscheidung „Pro GHS“, auf eventuelle Bauausführungen, auf die Verwertbarkeit der Liegenschaft GHS und auf den von uns angestrebten und in unserer Fragestellung angestrebten Standort für die neue Verwaltung beziehen.

Um den Fragestellungen der Bürgermeisterin gerecht zu werden, lassen wir diese zurzeit juristisch prüfen.

Wir wären zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen, da jedoch das Antwortschreiben den Fraktionen des Rates von der Verwaltungsspitze zur Verfügung gestellt wurde und somit Öffentlichkeit erlangt hat, möchten wir auf diesem Wege den zahlreichen Unterstützern unserer Initiative mitteilen, dass wir auf einem guten Weg und zuversichtlich sind, die Beteiligung der Bürger in der Entscheidungsfindung zum künftigen Standort der zentralisierten Verwaltung zu erreichen.

Kommen wir ins Gespräch.

Das Bürgerbegehren „Unser Rathaus! Unsere Entscheidung! Unsere Zukunft“

lädt die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu einem Stammtisch am 19. März 2016 ein. Hier ist Zeit und Raum für Ihre Fragen. Von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr stehen wir den Bürgerinnen und Bürgern im Café Adler für einen Gedankenaustausch zur Verfügung.

Zusätzlich können sie sich auf www.buergerbegehren-schwelm.de informieren. Hier finden Sie auch die Hinweise wie sie das Bürgerbegehren unterstützen können, denn über weitere personelle und auch materielle Unterstützung würden wir uns sehr freuen.

Ein entsprechendes Spendenkonto ist bei der Sparkasse Schwelm eingerichtet IBAN: DE53 4545 1555 0012 1180 14 BIC: WELADED1SLM. Sie finden es auch über die Internetseite.