Muss der Westen so bigott sein?

Foto-Collage: Linde Arndt

Foto-Collage: Linde Arndt

[jpg] In diesen Tagen ist für viele der westlichen Medien das ganz große Geschäft zu machen. Da steigen die Auflagen oder die Quoten und man kann mit der Werbung mehr Kasse machen. Es geht um zwei Krisen die beschämend für den Westen, aber auch für die gesamte Menschheit sind.

Der Krieg in der Ukraine und der Krieg Israels gegen Palästina. Beide Kriege werden mit verschiedenen widersprüchlichen Maßstäben gemessen, es wird mit Unterstellungen, Halbwahrheiten und Verdrehungen gearbeitet um die Wahrheit nicht zu zu lassen.

Ukrainekrieg

Mit dem „Absturz“ des Fluges MH17 hat der Krieg einen neuen medialen Höhepunkt erreicht. Schämen muss man sich über den Verrat an den in Europa gemeinsamen Werten, wie z.B. der Rechtsstaatlichkeit. Anschuldigungen sollten zumindest mit konkreten Beweisen belegt werden. Zu diesem Zeitpunkt (29. Juli 2014) ist noch immer nicht eindeutig klar wie diese Maschine abgestürzt ist. Trotz allem denkt man nur in eine Richtung, Russland und Putin sind diejenigen die diesen Absturz verursacht haben. Obama spricht von eindeutigen Beweisen, die sich seine Geheimdienste über Twitter, Facebook und Co. besorgt haben. Demnach haben die Separatisten die BUK Raketen aus versehen abgefeuert, dieses konnte man genau auf den US-Amerikanischen Satelliten erkennen. Beweise, keine. Dabei ist das FLA-System BUK I oder II mit einem Erkennungssystem ausgestattet. Zivilflugzeuge, wenn der Transponder an ist, (Flugzeuge der Fluggesellschaften haben immer einen Transponder) werden erkannt. Auch Militärmaschinen (Freund/Feind Erkennung), weil auch mit Transponder ausgestattet, werden erkannt. In beiden Fällen zerstört sich die Rakete von selber. Wir müssen es  ihr (USA) also einfach so glauben. Die größte Macht der Welt mit einem Militärbudget von sage und schreibe über 600 Milliarden Dollar hat keinen Satelliten über der Ukraine? Und Russland mit seinem  läppischen Militärbudget von gerade mal 90 Milliarden konnte Satellitenaufnahmen vorweisen? Unglaublich.

Foto: Linde Arndt

Arseni Jazenjuk Foto: Linde Arndt

Dann die gezielte Desinformation der Leser und Zuschauer. Einmal wurde die Absturzstelle nicht bewacht, dann als die Bewachung auf zog wurden die OSZE Teilnehmer behindert. Wobei die OSZE sich an anderer Stelle  über die Gaffer und die Journalisten beschwert haben, die den Tatort „zertrampelten“.  Als die Separatisten die Bewachung lockerten, gingen die Journalisten auch sofort daran die Absturzstelle zu plündern. Ein BBC Journalist hatte sich zumindest danach entschuldigt. Aber, die Separatisten hatten in den Medien die Leichen gefleddert. Würdelos würde man mit den Leichen umgehen. Tatsächlich sammelten die Separatisten die Leichen von einem 35km² großen Gelände auf um sie in herbei georderte Kühlwagons zu legen. Mehrfach wurde erwähnt, es sind nur 200 Leichen. Verstanden wurden jedoch 298 Leichen. Später stellte der Niederländische Pathologe die 200 Leichen fest.
Um es kurz zu machen, jeder Tote in diesem Flugzeug kann sich meiner Trauer sicher sein. Ich kann nach empfinden wie es den Verwandten jetzt geht, die Schmerzen zerreißen einen förmlich und man ist mit diesem Schmerz so allein.
Aber es kann nicht angehen, dass auf dem Rücken der Toten und Trauernden Hetze betrieben wird, den Zuschauern schamlos und widerwärtig Halbwahrheiten aufgetischt werden. Um was zu erreichen? Den Russen ein schlechtes Image zu zu schreiben, um letztendlich die Russen zu isolieren und so dann besser bekämpfen zu können.

Die Höhe war der Aufruf in den Niederlanden, die Tochter Putins, die seit Jahren mit ihrem Partner in den Niederlanden lebt, solle ausgewiesen werden.
Der ukrainische Präsident Poroschenko ordnete für die Zeit, in der das Flugzeugunglück untersucht werden sollte, einen Waffenstillstand an. Tatsächlich wurde jedoch weiter gebombt. Alles nur Rhetorik. Während die Opfer auf der Absturzstelle aufgesammelt wurden, wurden weitere zivile Opfer – Kinder, Frauen und Alte – durch den Beschuss von Häusern registriert. Kaum ein Wort davon  in den westlichen Medien. Die ukrainische Armee feuerte mit Mehrfachraketenwerfern auf die Vorstädte Lugansk und Donez. Man muss sich das einmal vorstellen. Diese Mehrfachraketenwerfer feuern innerhalb von Minuten 40 Raketen sehr ungenau (große Streuung) auf die Städte. Aber  es trifft ja nur die russischen Bevölkerungsteile des Donbass.
Man darf natürlich nicht die russische Föderation als Heilige hinstellen. Aber das Bestreben eines ethnischen Volksteiles, sich von der Zentralregierung zu lösen und mehr Mitsprache zu bekommen, ist in der Völkergemeinschaft ein ganz normaler Vorgang. Südtiroler, Katalanen, Basken, Schotten oder Tschechen sind alles Volksgruppen die für ein größeres Mitspracherecht, ja  sogar für eine Loslösung aus dem Zentralstaat mit Erfolg gekämpft haben. In vielen Ländern ist der Zentralregierung sogar die Mehrsprachigkeit abgetrotzt worden. Und das alles sollte der russischen Minderheit in der Ukraine versagt werden? Auf der einen Seite wird den Minderheiten im Völkerrecht ein besonderer Raum gegeben der sowohl von der UNO als auch der EU ausdrücklich betont wird und auf der anderen Seite soll das nicht für die russische Minderheit in der Ukraine gelten? Wie scheinheilig ist das denn?
Zu guter Letzt, weil das ukrainische Militär weiter die eigene Bevölkerung ermordet, geht es noch um die Rolle von Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien. Der Präsident der russischen Föderation Putin hat im Februar 2014, nachdem der Ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch fliehen musste, sofortige Verhandlungen zwischen den Parteien gefordert. Im April kam auch eine recht vage Übereinkunft zustande, die jedoch nicht hielt. Weitere Verhandlungen wurden von Kiew abgelehnt, stattdessen wurde geschossen und wird noch weiter geschossen. Um von dem mörderischen Treiben abzulenken, werden die westlichen Medien nicht müde von den Sanktionen gegen die russische Föderation zu sprechen. Wie viele Zivilisten in der Ukraine inzwischen ermordet wurden, ist nicht bekannt. Man schätzt so an die 2000 bis 3000 Menschen.

Der Krieg Israel gegen Palästina

Über 1.000 Tote Zivilisten (darunter 221 Kinder und 121 Frauen (Quelle:HRW) ) soll es schon in den paar Tagen des Krieges Israel gegen Palästina gegeben haben. Ganze Stadtteile des Gazastreifens sind von den israelischen Bomben und Raketen in Schutt und Asche gelegt worden. Angefangen hat dieser neuerliche Waffengang mit dem Tod dreier israelischer Jugendlichen und dem Tod eines palästinensischen Jugendlichen. Dies waren grausam vorgeschobene Gründe der Parteien. Die Hamas, eine der palästinensischen Gruppen, hat sich in den letzten Jahren um eine weitreichende Aufrüstung gekümmert. Dazu gehört  ein kilometerweites 3 meter tief gelegenes Tunnelsystem in welchem Waffen innerhalb des Gazastreifens transportiert werden können. Die Enden dieser Tunnel gehen jedoch auch bis in das Kernland der Israelis. Parallel hat die Hamas eine weiterreichende Raketenwaffe bekommen die auch noch genauer trifft. Allerdings hat Israel mit Iron Dome eine Raketenabwehr, die die Raketen der Hamas zu 80% in der Luft zerstört.

Barack Obama  foto: Linde Arndt

Barack Obama Foto: Linde Arndt

So weit so gut. Man möchte sich abwenden, weil es eben der gefühlt tausendste Waffengang der Kriegsparteien ist. Wenn nicht, wie in der Ukraine, wieder die USA und ein bisschen die EU ihre Nasen mit im Spiel hätten.
Bald sind es 70 Jahre her da der Krieg begründet wurde. Für beide Seiten ist die Vergangenheit mit der Gründung des Staates Israel verbunden. Für die Araber bzw. Palästinenser ist der Krieg von 1948 die Katastrophe schlechthin und für die Israelis ist dieser Krieg immer die Begründung für das Misstrauen welches sie den Palästinensern aber auch Arabern entgegen brachten und bringen. Wenn die Palästinenser sich ruhig verhalten würden, würde sich nichts verändern. Sie könnten in ihrem Elend verkümmern.
Die Palästinenser würden im abgesperrten Gaza Streifen oder im Westjordanland, dass von 8 Meter hohen unzusammenhängenden Mauern umgeben ist, ihr Leben fristen. Perspektiven, wie durch weiterreichende Bildung oder eigene Arbeit einen Lebensstandard zu bekommen der den Einzelnen weiterbringt, gibt es nicht. Von der israelischen Regierung ist nichts zu erwarten, im Gegenteil – Tag für Tag gibt es weitere Einschränkungen gegenüber den Palästinensern. Im israelischen Kernland gibt es sogar Gesetze, die die Minderheitenrechte der Araber weitgehend einschränken, so im Norden Israels in der Gegend von Nazareth (Galiläa).
Warum flammt der Krieg immer wieder auf? Und zwar mit zunehmender Härte. Die israelische Regierung wurde und wird von den USA und dem Westen unterstützt. Maßgeblich, was für den Krieg wichtig ist, mit Waffen und technischen Bauteilen für den Waffenbau. Waffentechnisch ist der Staat Israel seinen Nachbarn haushoch überlegen. Jedes Land im Umkreis Israels könnte die israelische Armee spielend in die Steinzeit bomben ohne einen Kratzer abzubekommen. Weiter bekommt Israel umfangreiche Finanz-, Wirtschafts-und Militärhilfe durch die USA und die westlichen Staaten, insbesondere die EU. Dafür ist im Nahen Osten Israel die Ordnungsmacht für den Westen schlechthin. Warum also sollte Israel, und zwar die Regierung, eine Einigung mit den Palästinensern anstreben?
Anders sieht es bei der israelischen Bevölkerung aus. Hier sind viele Gruppen, wie Schalom Achschaw (Peace Now) oder „Breaking Barriers“ (Aktion „Ferien vom Krieg“), die endlich einen Frieden haben wollen. Viele Israelis erkennen wie die Palästinenser ihre eigene Regierung als repressiv und kolonial und finden die demokratischen Standards gegenüber den Arabern verletzt. Seit Jahren werden vorbedingungslose Friedensgespräche mit den Arabern gefordert. Das geht soweit, dass Israelis sich mit Palästineser an einer Tisch setzen um sich gegenseitig die Sprache beizubringen. Luftwaffenoffiziere verweigerten den Einsatzbefehl, weil nach ihrer Meinung die Palästinenser mehr zu leiden haben als die militärischen Gruppen der Palästinenser. Es gibt eine große ( 30-40%) israelische Gruppe, die jetzt endlich den Krieg beendet sehen will. Aber diese Gruppe hat keine Mehrheit in der Knesset. Der ehemalige verstorbene Ministerpräsident Ariel Scharon oder auch der heutige Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sehen es als eine Zumutung an überhaupt Friedensgespräche aufzunehmen.
Und die andere Seite, die Palästinenser? Auch hier sind die Entscheider der Gruppen für eine Weiterführung des Krieges. Die Palästinenser spielen sogar mit dem Gedanken, die Verwaltung des Gaza und des Westjordan mit den rund 8  Millionen Menschen der israelischen Regierung vor die Füße zu schmeißen. Dann wäre Israel Besatzungsmacht und könnte nicht so einfach die Armee einsetzen und darüber hinaus müsste die komplette Verwaltung durch die israelische Regierung gestellt werden.
Beiden Seiten sind die Opferzahlen vollkommen egal, auch ob Kinder oder Frauen ihr Leben lassen müssen kümmert niemanden. Und wie kommt man aus diesem Dilemma wieder raus? International aber auch bei den Kriegsparteien ist man sich einig, erst wenn die Unterstützer die Unterstützung versagen und die Parteien zu Verhandlungen zwingen, könnte ein nachhaltiger Frieden geschaffen werden.
Die Zweistaatenlösung sieht man als gescheitert an. Was bleibt die Einstaatenlösung mit mehreren Optionen. Aber  die USA hatten noch nie ein Interesse an der Lösung dieses Konfliktes. Wesentlich besser fahren die USA mit der Option durch Israel eine Drohkulisse gegenüber den arabischen Staaten bestehen zu lassen. Und Israel erfüllt die Wünsche der USA, man muss sich nur die Infrastruktur der Nachbarstaaten ansehen. Kein Land in der Nachbarschaft zu Israel kann behaupten, keine Raketen von israelischen Jets bekommen zu haben.
Übrigens, diese Politik hat nichts mit irgendeiner Religion zu tun. Es geht nur um Interessen des Kapitals der USA, die von Nordafrika große Mengen ihrer Rohstoffe beziehen – und zwar billigst.
Der Islam, das Judentum, der Zionismus oder der Semitismus, sind nur von allen Parteien vorgeschobene Begriffe, die sie noch nicht einmal verstehen, und von den Ursachen des Konfliktes ablenken wollen. Religion hat immer etwas mit Emotionen zu tun und über Emotionen kann man Menschen besser manipulieren.

Vergleiche Ukraine- und Nahostkonflikt

Es ist schon verwunderlich wie in beiden Konflikten mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. In beiden Konflikten wird die Dämonisierung durch die USA und die EU vorgenommen. In der Ukraine ist der Dämon an Ministerpräsident Putin festgemacht, wobei das Volk unter ihm leidet.
Putin ist Aggressor und alles negative was man einem Menschen oder einer Gruppe zuschreiben kann, besitzt er. Im Nahostkonflikt ist es die Hamas, die der Fatah den Rang abgelaufen hat, die sich nicht mit dem Elend abfinden will. Man stuft die Hamas als Terrororganisation ein um den Level der diversen Tötungsaktionen ziemlich niedrig zu halten. Manchmal personifiziert man die Hamas, wie z. B. mit Ismail Haniyya, dem ehemaligen Führer der Hamas. Dies aber nur um dem Terror ein Gesicht zu geben.
So greift die Argumentation auf beiden Schauplätzen: Solange diese Dämonen das Sagen haben, werden wir kämpfen um sie zu beseitigen. Gut, möchte man meinen, und was dann? Danach ist nichts, die Menschen werden  in ihrem Elend weiterleben dürfen und Angst haben, dass ihnen morgen ihre zerschossenen Kinder vor die Tür gelegt werden.
In Kiew darf man Kinder erschießen, dient das ja nur der Freiheit. In Israel darf man auch Kinder erschießen, dient das ja nur der Selbstverteidigung des Staates. Allerdings ist dieses  Erschießen von Kindern, durch die andere Seite, wie prorussisch und durch die Palästinenser,  ein Verbrechen.

Bleibt noch die Frage, was verstehen die USA, EU oder die Russische Föderation unter Frieden? Nur die Abwesenheit von Krieg und die Anwesenheit von angepassten Machthabern der Großmächte? Das ist unerträglich aber es wird zunehmend enger für die Obamas, Merkels, Camerons oder Putins, „Not In Our Name (NION)“, so heißt ein Netzwerk welches den Nagel auf den Kopf trifft. Und das ist es, die derzeitige Politik wird nur von wenigen getragen, ist nicht demokratisch legitimiert.
Wenn zumindest diese Scheinheiligkeit aufhören würde, käme man mit diesem Morden besser klar.

Jürgen Gerhardt für european-mosaic und EN-Mosaik

 

 

Alle guten Dinge sind drei – Sommerfestival in Gevelsberg

[la] Ursprünglich hatten die Gevelsberger vor, ihr Sommerfestival an 4 Sonntagen im August durchzuführen. Überlegungen führten aber zu dem Entschluss, es auf drei Sonntage zu beschränken und dadurch das Angebot intensiver zu bündeln.

Und so wird es sie geben, die drei Sommer-Sonntage, an denen es am Vendômer-Platz bunt, fröhlich und kreativ zu geht und den Bürgern, die nicht in Urlaub gefahren sind oder fahren konnten ein wenig Kurort-Atmoshäre vor der Haustüre geboten wird. Natürlich ist es nicht nur für die Einheimischen vorgesehen, sondern soll – wie man es in Gevelsberg gewohnt ist – auch Interessierte aus den Nachbarstädten und der weiteren Umgebung anlocken.

So wurde am 21. Juli das komplette Programm für Sonntag, den 3.8. / 10.8. und 17.8.2014 vorgestellt und es gibt viele Highlights auf die man sich freuen kann. Wenn auch für das Pressefoto die Regenschirme kurz eingeklappt werden mussten, so herrschte doch allgemeine, optimistische Stimmung vor, dass an den Veranstaltungstagen über Gevelsberg die Sonne wieder scheint.

Die Veranstalter und Sponsoren des Sommerfestival 2014 stellten das Programm vor.  Foto: Linde Arndt

Die Veranstalter und Sponsoren des Sommerfestival 2014 stellten das Programm vor. Foto: Linde Arndt



Gevelsberger Sommerfestival

Sonntag,
03.08.2014
11:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Vendômer Platz
Eintritt: frei

11.00 Uhr Eröffnung durch die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Bußmann

11.10-13.30 Uhr Jazz und Swing vom Allerfeinsten
WOLF R. OSSENBERG mit seinen OLD FRIENDS

14.00-14.45 Uhr Auftritte der Gewinner der Gesangs Talent Show
G-FAKTOR 2013 + 2014

15.00 Uhr  Sommerfest der TAUBENVÄTER auf dem Festplatz an der Brüderstraße

Die Bewirtung erfolgt durch die Kirmesgruppen KG Börkey ( Getränke ), KG Aechter de Bieke ( Grill ) und KG Vie ut Asbieck ( Kaffee und Kuchen )

Offenes Atelier: Gevelsberger Künstler
ANKE BILSTEIN-BLAUFELDER
Experimentieren mit Spachtelmasse und Pigmenten

Spielangebot: Hüpfburg und Kinderschminken der KG Vie ut Asbieck


Sonntag,
10.08.2014
11:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Eintritt: frei
Vendômer Platz
11.00-13.15 Uhr Big Band Sound vom Feinsten präsentiert die TELE BIG BAND
unter Leitung von JOE BRETZING
13.30-14.15 Uhr „Spaß mit 4 Pfoten“
Der POLIZEI+SCHUTZHUNDEVEREIN präsentiert den Umgang mit den vierbeinigen Freunden
14.15-15.00 Uhr Tanzvorführungen diverser Stilrichtungen des ETC – ENNEPETALER TANZCLUB ROT-GOLD
Die Bewirtung erfolgt durch die Kirmesgruppen KG VIE ut Asbieck ( Getränke )
KG Aechter de Bieke ( Grill ) und EINE WELT LADEN GEVELSBERG ( Waffeln und Kaffee )
Infostände: Lokale Agendas 21 und der interkulturelle Bürgergarten
Offenes Atelier: Gevelsberger Künstler
RENATE SCHMIDT VOGT und die SONNTAGSMALER
Aquarelle und Zeichnungen aus der Umgebung
Spielangebot: Hüpfburg


Sonntag,
17. 8. 2014
10:15 – 11:45 Uhr  ACAS Oldtimer Rallye
Der Start der Rallye mit ca. 80 – 85  historischen Fahrzeugen erfolgt vor der Bühne.
Vorab versammeln sich aber die Teilnehmer bereits vor dem AVU-Gebäude, wo sie mit einem gemeinsamen Frühstück für den Start aktiviert werden.
11:45 – 14:00 Uhr  Jazz mit der JAZZWEBEREI
14:15 – 15:00 Uhr  Vorführung verschiedener Tanzstile präsentiert von der
TANZSCHULE BALSANO aus Gevelsberg
Die Bewirtung erfolgt durch die Kirmesgruppen KG Pinass Brumse( Getränke ), KG Aechter de Bieke ( Grillstand ) und KG Vie ut Asbieck ( Kaffee und Kuchen )
Infostände: VHS Ennepe-Ruhr-Süd – Neues PRogramm ist da!
WP Redaktionsmobil – Fotoaktion
Offenes Atelier: Gevelsberger Künstler
RAINER SPRENGER
– Holzskulpturen –
Kettensägearbeiten
Spielangebot:  Hüpfburg + Kunderschminken (KG Vie ut Asbieck)


Auch in diesem Jahr hat die Stadtsparkasse Gevelsberg  die Stadt Gevelsberg mit ihrem Sommerfestival im wahrsten Sinne des Wortes „nicht im Regen stehen gelassen“, sondern tatkräftig diese Aktion finanziell unterstützt.
Und so haben wir auch in dieser Ferienzeit für die Sonntage ein wunderbares Angebot, dass sicherlich vielfältig genutzt wird.
Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Wo´s blüht und wächst

"Interkultureller Bürgergarten" der Zukunftsschmiede e.V.  Foto: Linde Arndt

„Interkultureller Bürgergarten“ der Zukunftsschmiede e.V. Foto: Linde Arndt





[la] Als am frühen Sonntagmorgen der Aufbau für das Sommerfest 2014 im „Interkulturellen Bürgergarten“ der Zukunftsschmiede e.V. begann, schaute man zweifelhaft Richtung Himmel, denn die Vorbereitungen, Aufbau der Stände, Tische und Stühle fand bei leichtem Regen statt und man hatte wenig Hoffnung, dass an diesem Tag Besucher kämen.

Dann aber klarte der Himmel auf, die Sonne brach sich ihre Bahn durch die Wolken und bei strahlendem Wetter konnte das Fest eröffnet werden. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich viele Besucher auf den Weg gemacht hatten, um den „Interkulturellen Bürgergarten“ in Augenschein zu nehmen und sich mit Kaffee, Saft, Kuchen oder internationalen Leckereien verwöhnen zu lassen.

Foto: Linde Arndt

Foto: Linde Arndt

Hier, in der wunderschönen Oase hinter der Realschule Gevelsberg, konnte man diesen wunderschönen Sonnentag so richtig genießen und dem Treiben der interkulturellen Gesellschaft zu schauen.

“In Vielfalt geeint“, so lautet das Motto der Europäischen Union. Und Gevelsberg hat dieses Motto vielerlei Orts bereits verwirklicht. Insbesondere eben auch in diesem Gemeinschaftsgarten der Zukunftsschmiede e.V., wo Annette Bußmann und Gustav-Adolf Schmidt mit ihren Mitgliedern bestrebt sind, Menschen aus allen Nationen zusammen zu bringen, die Freude an Natur und Garten haben.

So sind es z. Zt. an die 15 Parteien von Gevelsbergern, die aus unterschiedlichen Ländern stammen, die gemeinsam das Terrain bewirtschaften. Einer ist für den anderen da. Es wird getauscht, probiert, von einander gelernt und so die Gemeinschaft gestärkt. Das hier vor Ort harmonisch miteinander umgegangen wird, war sofort spürbar.

Ein kleiner Rundgang um die Beete herum ließ die Vielfalt erkennen, mit denen der Einzelne sein gärtnerisches Talent verwirklichen konnte. Eine kleine Fläche dieses Gartens ist noch ungenutzt und könnte für aktive ein Anreiz sein, sich hier selbst zu verwirklichen und Teil dieser Gemeinschaft zu werden.

Als besondere Einlage zu diesem Sommerfest war auch die musikalische Einlage von „Horst and the Heartbreakers“, einer jungen Band, die nicht nur fetzige Musik machte, sondern es auch schaffte, dass die Zuhörer teils auch den Schulhof als Tanzfläche nutzten.

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Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Trauer über den tragischen Tod zweier Vendômer Freunde bei Flugzeugabsturz

Foto:Vendome Frédéric Tricot Patrick Scellier

Foto:Vendome Frédéric Tricot Patrick Scellier

Im Gevelsberger Rathaus stockte der Atem, als die Nachricht vom tragischen Tode zweier langjährig bekannter Vendômer Freunde eintraf, die bei dem Flugzeugabsturz  der algerischen Passagiermaschine mit an Bord waren. Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer wurde diese Botschaft aufgenommen.

Vendômes Bürgermeister Pascal Brindeau informierte Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi am Wochenende telefonisch darüber, dass nach dem Absturz der algerischen Passagiermaschine über Mali am vergangenen Donnerstag tragischerweise auch die Vendômer Frédéric Tricot (42 Jahre) und Patrick Scellier (61 Jahre) auf der Passagierliste gestanden haben. Es ist unzweifelhaft davon auszugehen, dass beide bei dem schrecklichen, bis heute nicht gänzlich aufgeklärten Flugzeugabsturz zu Tode gekommen sind. Die beiden Verstorbenen befanden sich auf dem Rückflug von Burkina Faso, wo sie im Rahmen einer von Vendôme unterhaltenen zweiten Städtepartnerschaft unterwegs waren. Innerhalb dieser Partnerschaft hatten sie sich um Projekte der Entwicklungshilfe und Zusammenarbeit sehr verdient gemacht.

Bürgermeister Claus Jacobi zeigte sich in einer ersten Stellungnahme zutiefst betroffen und schockiert: „Diese menschliche Tragödie, die ganz Vendôme traurig macht, verspüren wir als langjährige Freunde und Wegbegleiter mit denselben lähmenden Gefühlen. Wir finden keinen Sinn, keine Antwort auf das Warum und sind mit all unseren Gedanken jetzt bei den Familien und Freunden der Opfer.“

Gerade zu Frédéric Tricot verband Bürgermeister Claus Jacobi eine über zwanzigjährige, persönliche Freundschaft. „Ich habe viele Male bei Frédéric und seiner Familie zuhause in Vendôme wohnen dürfen, ebenso häufig hat Frédéric Tricot in Gevelsberg bei mir zuhause übernachtet, berichtet Claus Jacobi. Frédéric Tricot war Vendômer Ratsmitglied und aktiver Feuerwehrmann, er hinterlässt seine Frau Sandrine und seine elfjährige Tochter Cloé.

Berührungspunkte zu Gevelsberg hatte auch Patrick Scellier. Er leitete u. a. den technischen Betrieb der Stadt Vendôme, aus dem viele Anregungen für gärtnerische Gestaltungen im öffentlichen Raum der Stadt Gevelsberg stammten, so etwa die blühenden Kreisverkehre und die Blumenampeln an Straßenlaternen.

Am kommenden Freitag, dem 1. August, wird Bürgermeister Claus Jacobi persönlich nach Vendôme reisen, um gegen 17:30 Uhr an der öffentlichen Trauerfeier im Park Ronsard teilzunehmen und den Familien der Verstorbenen sowie der ganzen Stadt Vendôme das aufrichtige Beileid und die Anteilnahme der Stadt Gevelsberg zu übermitteln.

Anbei noch ein Link zu einem entsprechenden französischen Pressebericht.

Moveo und Variflex sorgen für eine optimale Akustik

    Bei parallelen Veranstaltungen ist nicht nur die Geräuschdämmung zwischen den Räumen wichtig, sondern auch die passende Absorption des Schalls innerhalb jeder Raumeinheit. Foto: DORMA [la] Bei einem Konzert, insbesondere einem klassischen, kommt es nicht allein auf die Interpreten an, sondern in einem erheblichen Maße auch auf die vorhandene Akustik. Erst das Zusammenspiel von beidem wird zum absoluten Hörgenuß. Aber die richtige Akustik spielt nicht nur auf diesem Gebiet eine große Rolle, sondern kann im Alltag, in der Arbeitswelt,  entscheidende qualitative Vorteile bieten und entscheidend zum Wohlbefinden des Menschen beitragen. Bei Sichtbetonwänden  oder Glasfronten handelt es sich um schallharte Oberflächen, die wesentlich längere Nachhallzeiten erzeugen, welche durch den echoartigen Wiederhall eher störend auf ein Wohlbefinden wirken. Hier kommen die neuen DORMAcoustic Oberflächen ins Spiel, die für eine besonders gute akustische Gesamtperformance mit exzellenten Schallabsorptionswerten sorgen. Die Konstruktion hat einen akustisch wirksamen

Bei parallelen Veranstaltungen ist nicht nur die Geräuschdämmung zwischen den Räumen wichtig, sondern auch die passende Absorption des Schalls innerhalb jeder Raumeinheit. Foto: DORMA

[la] Bei einem Konzert, insbesondere einem klassischen, kommt es nicht allein auf die Interpreten an, sondern in einem erheblichen Maße auch auf die vorhandene Akustik. Erst das Zusammenspiel von beidem wird zum absoluten Hörgenuß.

Aber die richtige Akustik spielt nicht nur auf diesem Gebiet eine große Rolle, sondern kann im Alltag, in der Arbeitswelt, entscheidende qualitative Vorteile bieten und entscheidend zum Wohlbefinden des Menschen beitragen. Bei Sichtbetonwänden oder Glasfronten handelt es sich um schallharte Oberflächen, die wesentlich längere Nachhallzeiten erzeugen, welche durch den echoartigen Wiederhall eher störend auf ein Wohlbefinden wirken.

Hier kommen die neuen DORMAcoustic Oberflächen ins Spiel, die für eine besonders gute akustische Gesamtperformance mit exzellenten Schallabsorptionswerten sorgen. Die Konstruktion hat einen akustisch wirksamen Aufbau von nur 22 mm und ist damit in der Lage insbesondere die für die gesprochene Sprache relevanten Schallfrequenzen von 250 bis 1.600 Hertz besonders gut zu absorbieren. Eine perforierte Verbundoberfläche, ein Akustikvlies und ein -kern sind Grundlage für diese exklusive und maßgeschneiderte Akustik-Edition von DORMA Hüppe.

DORMAcoustic – und der Schall wird einfach geschluckt.

Und so ist es möglich:
„Raumschall dringt durch die Lochung der Verbundoberfläche in die Konstruktion ein und wird sowohl vom Akustikvlies wie auch vom -kern geschluckt. Zwei Designs mit präzisen Lochbildern stehen für die Akustikoberflächen zur Auswahl. Dabei sorgt vor allem die mikrofeine Perforierung für eine ausgeglichene Raumakustik ohne Kompromisse bei der Optik. Bei der Mikroperforierung beträgt der Lochdurchmesser 1,5 mm. Damit wird ein Schallabsorptionswert von αw 0,50 entsprechend ISO 11654 erreicht. Der Lochdurchmesser bei der zweiten Variante, einem Breitbandabsorber, beträgt 3 mm. Hier wurde entsprechend ISO 11654 ein Schallabsorptionswert von αw 0,45 gemessen. Beide Varianten der DORMAcoustic Elemente sorgen in jedem Raum für eine besonders gute Schallabsorption und verbessern so die Sprech- und Hörbedingungen. Darüber hinaus sind auch spezielle Individualloch-Designs möglich mit der Bilder, Grafiken oder Ornamente dargestellt werden können. Dies gibt dem Objekt dann das ganz gewisse Etwas in puncto Individualität und Persönlichkeit. Die Akustikoberflächen sind in unterschiedlichen Trendfarben und Dekoren verfügbar.“

DORMAcoustic Oberflächen erfüllen die gesundheits- und umweltrelevanten Anforderungen. Eine E1-Qualität im gebohrten Zustand entsprechend WKI-Prüfung (Wilhelm-Klauditz-Prüfung nach DIN EN 717-1:2005-1) wurde nachgewiesen und liegt sogar weit unter dem zulässigen Maximalwert lt. Chemikalien Verordnung.

Beide Raumtrennsysteme lassen sich spielend leicht in raumakustische Planungen einbeziehen und ermöglichen sogar eine störungsfreie Durchführung von Parallelveranstaltungen, da sie wenig Schall von einem in den anderen Raum übertragen.

Die neuen neuen DORMAcoustic Oberflächen sorgen für ein besseres Raumgefühl.

 

 

Ennepetal, 16. Juli 2014

Manchmal gelingt es ja – eine Zäsur

Konstituierende Sitzung 2014 in Gevelsberg  Foto: Linde Arndt

Konstituierende Sitzung 2014 in Gevelsberg Foto: Linde Arndt

[jpg] Die Kommunalwahl ist nun vorbei. Die Stadträte und ein Bürgermeister sind vereidigt und jetzt könnte und sollte man das Vergangene abstreifen und was Neues wagen. Mutig mit Fortune voranschreiten. Eine Stadt ist da auf einem guten Weg. In Gevelsberg hatte der Rat sich nach der Wahl des alten und neuen Bürgermeisters Claus Jacobi konstituiert. Die Mehrheitsverhältnisse hatten sich nicht dramatisch verändert, eher hatte der Wähler die bestehende Mehrheit verstärkt, wohl als Vertrauensbeweis. Die Ratsmitglieder, als auch die vielen Besucher, waren sich des feierlichen Augenblicks bewusst. Und es war Bürgermeister Jacobi vorbehalten, etwas nachdenklich zu warnen, dass es keine Selbstverständlichkeit sein sollte hier in dem Rathaus zu sitzen.

So führte Jacobi aus “Das ist bei einem Blick auf die Weltkarte überhaupt nichts Selbstverständliches, also eben kein Naturzustand, sondern etwas, das erst geschaffen werden musste und für das Generationen von Demokratinnen und Demokraten vor uns gestritten haben.“ Unsere Demokratie verpflichtet uns immer wieder, Tag für Tag für unser aller Gemeinwohl einzustehen.

Ennepetaler Ratsmitglieder Foto: Linde Arndt

Wahlsonntag 2014 in Ennepetal  Foto: Linde Arndt

Ganz anders in Ennepetal. Verhaltene Stimmung war angesagt, die SPD ist zwar stärkste Partei, weiß sich aber noch auf einem Orientierungspfad – Unsicherheit ist angesagt. Keiner der 42 Ratsmitglieder weiß wohin die Reise geht, außer man sichert sich erst einmal die eigenen Pfründe. Aber das hatten wir ja schon nach der vorherigen Wahl, warum sollte es jetzt anders werden. So machte die SPD schon mal ein paar Kraftübungen um zu zeigen, wir sind die Stärksten. Nur was nutzt Stärke wenn man diese nicht einsetzen kann, umsetzbare Inhalte müssen her. Alibiveranstaltungen kann jede Stadt, mit Rhetorik kann man eben keine Stadt bewegen, man erzeugt lediglich ein Gefühl der Leere. Und Leere gibt es in Ennepetal genug. Ob die nächsten 6 Jahre den politischen Stillstand in Ennepetal verstetigen werden, man sollte das beobachten. Ziele wurden nur vom Hauptverwaltungsbeamten Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen vorgetragen, die stehen, wie sollte es anders sein, unter dem wirtschaftlichem Primat. Bestenfalls hat der Sport noch eine Chance auf die Agenda der Ennepetaler Politik zu gelangen.

Schwelmer Rat in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm  Foto: Linde Arndt

Schwelmer Rat in der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Foto: Linde Arndt

Die Schwelmer Ratsmitglieder haben ja einiges gutzumachen. Hatten sie doch in den letzten 5 Jahren viele gute Projekte vermasselt. So auch voller Stolz und Häme einen Investor mit 20 Millionen vertrieben. Noch heute spricht man über diesen Investor, dem man gezeigt hat was eine Harke ist. Der Klugheit des Investors ist es zuzuschreiben, dass Schwelm keinen weiteren Schaden genommen hat. Und so geriet die konstituierende Sitzung des Rates von Schwelm etwas spezieller.

Nachdem die nicht mehr im Rat vertretenen Ratsmitglieder mit ein paar netten Worten in aller Enge verabschiedet wurden, ging es sofort zur Sache. Ach ja, der Rat der Stadt Schwelm hat ja kein Rathaus mehr und tagt jetzt im Sitzungssaal der Sparkasse Schwelm, die Gustav – Heinemann – Schule tut es ja auch nicht mehr. So gerät jede Schwelmer Ratssitzung zur Wandersitzung. Der Schwelmer Rat hat zwar Geld für eine Dreifachsporthalle, für die Reparatur seines Rathauses haben die Schwelmer nur das Geld um ein paar Gutachten von einigen tausend Euro zu bezahlen. Nun hat Schwelm zwar ein Rathaus, muss aber wegen des Dachschadens in anderen Gebäuden tagen. So nebenbei stellte man auch verdutzt fest, dass ein Ratsmitglied im neuen Rat einen Behindertenstatus hat. Und da der Aufzug im uralten Rathaus keinen Rollstuhl aufnehmen kann, würde dem behinderten Ratsmitglied die Teilnahme an den Ratssitzungen verwehrt. Beschämend für die  Schwelmer Politik, konnte sie den Aufzug doch schon seit Jahrzehnten besichtigen. Noch ein Grund dem alten Ratssaal im Rathaus ade zu sagen. Dererlei Probleme werden dem Verdrängungsprozess des Rates übergeben.

Vereidigung  Foto: Linde Arndt

Vereidigung Foto: Linde Arndt

Die Ratsmitglieder wurden recht flott vereidigt. Nahtlos inszenierte der Rat der Stadt Schwelm seine mehr als peinlichen Auftritte. Die Wahl des dritten Bürgermeisters wurde der Stadtverwaltung als Geldverschwendung angelastet. Herr Schwunk (FDP) sah ein Einsparpotenzial, welches die Stadt aus dem Haushaltssicherungskonzept (HSK) entlassen könnte. 6 Millionen durch rund 5.000,– Euro einzusparen, ist ein guter Taschenspielertrick. Oliver Flüshöh (CDU) beendete die Diskussion indem er als Vorsitzender des örtlichen Roten Kreuzes, seine Mitglieder für ihr Ehrenamt oder die langjährigen Blutspender nicht durch irgendjemand gewürdigt sehen wollte, Flüshöh fände es beschämend für die Stadt wenn kein Bürgermeister kommen könnte. Letztendlich wurde Frau Gießwein (Bündnis90/Die Grünen) mit den Stimmen von CDU/SPD gewählt. Bleibt allerdings anzumerken, dass es der neuen Partei „Die Bürger“ nach einer ungeschriebenen Tradition zu gestanden hätte. Tradition ist offensichtlich nur gut wenn sie einem selber zu Gute kommt. Schwelm wäre aber nicht Schwelm, wenn nicht auch noch der letzte Rest von Würde im Sitzungssaal hinaus expediert worden wäre. Herr Feldmann (Die Linke) musste noch mal schnell die Stadtverwaltung vorführen. Er hatte im vorigen Jahr eine Frage nicht beantwortet bekommen.

Jürgen Feldmann, Schwelm (Die Linke)  Foto: Linde Arndt

Jürgen Feldmann, Schwelm (Die Linke) Foto: Linde Arndt

Welche und wann? Das sollte die Stadtverwaltung stante pede in dieser Sitzung erraten. Nach einiger Zeit hatte die Stadtverwaltung diese Frage auch, nur, es stellte sich heraus, dass diese Frage missverständlich war. Die Stadtverwaltung bat denn auch um Aufklärung, allerdings telefonisch bei der Kollegin Lubitz (Die Linke). So drehte sich das Ganze und Herr Feldmann (Die Linke) stand im Unrecht. Eine normale Entschuldigung, die hier angebracht gewesen wäre, kann man offensichtlich von einem Ratsmitglied nicht erwarten. Schwelmer Ratsmitglieder stehen außerhalb der gesellschaftlichen Etikette. Aber es ging ja noch weiter, man wollte sicher sein der konstituierenden Sitzung die Würde entzogen zu haben.

Jürgen Kranz SWG/BFS  Foto: Linde Arndt

Jürgen Kranz SWG/BFS Foto: Linde Arndt

Herr Kranz (SWG/BfS) wollte den Ratsbeschluss zur Neuanlage der Kantstraße wieder in den Rat zur Beratung zurück haben. Er wusste zwar, dass die Aufträge alle vergeben waren und durch eine Rücknahme, der Stadt eine sehr hohe Konventionalstrafe auferlegt würde, aber was soll es, wir haben es ja. Gottseidank lehnte der Rat mit Mehrheit dieses kostenträchtige Ansinnen ab.
Würde, Demut, Niveau oder das Bewusstsein die Schwelmer Bürger zu vertreten, davon war der Schwelmer Rat weit entfernt.

Alles in Allem muss man sich wundern, warum die Gelegenheit nicht ergriffen wurde einen Neuanfang zu wagen. Denn eine konstituierende Sitzung stellt ja auch immer eine Zäsur im politischen Leben eines Gemeinwesens dar. So wird es in Schwelm und Ennepetal, da die Bürgermeister erst im nächsten Jahr gewählt werden, mindestens ein weiteres verlorenes Jahr geben.

Schade eigentlich.
Und was wird passieren? Die politischen Parteien werden sich und die Stadtverwaltung in Schwelm und Ennepetal belauern, wehe wenn einer eine brauchbare Idee als Vorlage in einer Ratssitzung auf die Tagesordnung bringt, ein Vorlagenmassaker ist ihm gewiss. Keiner darf einen Vorsprung haben, sonst könnte man ja nicht den Vorwurf der Untätigkeit während der Bürgermeisterwahl gegen den politischen Gegner gebrauchen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm