Schwelm: Politik und Verwaltung: „Wir sind im Gespräch“

Wir sind im Gespräch“ lautet der Tenor der Schwelmer Ratsfraktionen und der Verwaltungsspitze, die sich in kleinem Kreis am vergangenen Samstag, dem 2. März 2013,  im Schwelmer Rathaus zu einer nichtöffentlichen Arbeitsrunde getroffen hatten. Acht Stunden lang wurden mit Blick auf die Ratssitzung am 14. März intensiv und zielführend Möglichkeiten besprochen, wie man konstruktiv mit dem Haushaltsdefizit der Stadt Schwelm umgehen könnte, die ein attraktiver Lebensstandort für die Bürger bleiben soll.

Schwelm, den 4. März 2013

„Gevelsberger Frühling 2013“

[Gevelsberg]  Am Sonntag, dem 10. März 2013, kommt die Region zum verkaufsoffenen Sonntag nach Gevelsberg!

Der erste verkaufsoffene Sonntag in diesem Jahr findet am 10. März statt. Unter dem Motto „Gevelsberger Frühling“ können sich die aus der gesamten Region erwarteten Besucher der Gevelsberger Innenstadt zwischen 13 und 18 Uhr auf etliche geöffnete Geschäfte sowie ein buntes Rahmenprogramm freuen.
 
So gibt es für Kinder das beliebte Kinderschminken, welches die Kirmesgruppe „Vie ut Asbieck“ in der Fußgängerzone anbietet. Außerdem können die Kleinen dort eine Runde auf einem Kinderkarussell drehen. Auf der gesamten Mittelstraße ist Drehorgelspieler Uli Rosteck mit seinem Instrument unterwegs. Straßenmusik wird zudem unter anderem von der in Gevelsberg mittlerweile bekannten S.O.S. Mobilband geboten.
 
Über einen Frühlingsmarkt lässt sich in der Fußgängerzone schlendern. Die dortigen Stände bieten vornehmlich kunsthandwerkliche und kreative Waren zum Kauf an.
 
Ihre neuesten Modelle präsentieren drei Gevelsberger Autohäuser oberhalb des ehemaligen Hortenhauses im Rahmen der bereits zum zweiten Mal stattfindenden Automeile. Als Aussteller mit dabei sind das Autohaus Röttger, Opel van Eupen und TOYOTA.
 
Selbstverständlich wird überall auf der Mittelstraße für das leibliche Wohl aller Besucher gesorgt, und zwar in den zahlreichen Gastronomiebetrieben sowie an einigen Sonderständen. Hier gibt es zum Beispiel leckere Crepes oder Spießbraten. Ein besonderer Renner ist auch immer das frisch gebackene Steinofenbrot, welches auch an diesem verkaufsoffenen Sonntag nicht fehlen darf.

Letztlich beteiligt sich natürlich insbesondere auch der Gevelsberger Einzelhandel, den Tag zu einem rundum gelungenen Shoppingerlebnis werden zu lassen. Hier und da gibt es kleine Kundenaktionen, woanders hingegen den einen oder anderen Preisvorteil. Immer alles zum Wohle von König Kunde!

Wegen des wiederum erwarteten hohen Besucheraufkommens am 10. März wird die gesamte Mittelstraße für den Autoverkehr gesperrt sein.

 
 
 

Veranstalter des Gevelsberger Frühlings ist ProCity Gevelsberg, freundlich unterstützt von seinen Citymanagement-Partnern AVU, Sparkasse Gevelsberg und Stadt Gevelsberg.

 

 
Fotos © Stadt Gevelsberg

Europäische Verantwortung durch die Abgeordneten

[jpg ]Als europäischer Bürger fragt man sich schon: Was machen die eigentlich in Brüssel?
Da werden krumme Gurken gerade geredet, Gelder an Landwirte verjubelt und jetzt als neuste Nachricht unser aller Wasser in private Hände verkauft. Stimmt das denn so alles? Nein. Die europäische Union ist ein Projekt, eine Idee oder auch eine Vision, von Menschen für Menschen erschaffen, die natürlich wie alles von Menschen erschaffene mit Fehlern behaftet sein kann. Wir Menschen sind halt nicht fehlerfrei. Das aber durch krasse Fehlinformationen die europäische Union permanent diffamiert wird, ist nicht hinnehmbar. Und weil diese Fehlinformationen sich häufen, und das von Journalisten und Redakteuren der 1. Liga, möchten wir gegensteuern und ein bisschen Wahrheit in die Öffentlichkeit bringen. Gleichzeitig wollen wir  aber auch die Themen der EU dem einzelnen Bürger in leicht verdaulicher Form etwas näher bringen.

„In Vielfalt geeint“ , so versteht sich Europa und so verstehen wir uns auch.

EU-Binnenmarktkommissars Michel Barnier Kommen wir zu der Diffamierung von der wir geschrieben haben. Aus dem Hause des EU-Binnenmarktkommissars Michel Barnier soll eine Vorlage über die Liberalisierung/Privatisierung der Wasserversorgung in Deutschland stammen.
Deutschland deshalb, weil wir durch den in Europa einzigartigen organisatorischen Aufbau der Wasserwirtschaft eine unübersichtliche Situation haben. Die Wasserproduktion ist in öffentlichen Händen, mit privatwirtschaftlicher Verknüpfung oder teilweise Branchen übergreifenden Aktivitäten des Wasserproduzenten. Diese Wasserwerke haben in der Regel Verwaltungsräte, in der Bürgermeister sich mit „entsorgten“ Politikern ein „Zubrot“ verdienen. Nun ist es vorgekommen, dass diese Wasserwerke verkauft, also privatisiert, wurden. Und bei diesen Privatisierungen mussten die Käufer die relativ kostenintensiven Verwaltungsräte mit kaufen und weiter alimentieren. Der Binnenmarktkommissar Michel Barnier fand diese Art des Verkaufs als nicht konform mit den Verträgen der EU. Die Vorlage geht nun darauf hinaus, wenn die Stadt ihr Wasserwerk in dieser Art und Weise verkauft, so sollte sie dies dann in Form einer Europaweiten Ausschreibung  tun. Wenn allerdings eine Umorganisation innerhalb der Stadt getätigt würde, so bleiben die Unternehmens-Strukturen weiterhin in der Hand der Gemeinde. Alle anderen  Wasserwerke sind von dieser Vorlage nicht betroffen. Nochmals, nur bei Verkauf eines Wasserwerkes an einen privaten Investor soll es eine Europaweite Ausschreibung geben. Damit soll der Klüngel unterbunden werden und die Gemeinde soll sich erst einmal überlegen ob sie ihr Wasserwerk verkaufen sollte. Ist doch vernünftig und fair.

Und so titelt die Bildzeitung
:
EU will Wasserversorgung privatisieren. Wird Trinkwasser zum teuren Luxus?  
Die Augsburger-Allgemeine Zeitung titelt:
Wasser-Privatisierung: Was kann die Initiative "Right2water" erreichen?
Das Hamburger  Abendblatt:
Wasserversorgung: Bürgerschaft gegen Privatisierung
Die Tagesschau der ARD:
Eine Million Bürger gegen private Wasserversorgung

Kommissar Michel Barnier war überrascht wie wenig informiert gut ausgebildete Journalisten sind, denn die Pläne aus seinem Hause waren für jeden seit Monaten sichtbar. Auch die Inhalte waren jedem bekannt. Er dementierte denn auch sofort und klärte den Sachverhalt auf. Das Gute was sich jedoch aus diesem Vorfall mitteilen lässt: Europa als demokratische Institution funktioniert. Denn mit den Unterschriften von über 1 Millionen Europabürgern konnte eine europäische Bürgerinitiative  der EU eindrucksvolle Beteiligung zeigen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel.
Foto: EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier  © ec.europa eu

Hilflosigkeit und Ohnmacht in Ennepetal

[jpg] Es macht mich natürlich immer nachdenklich. Woche für Woche mailen, telefonieren oder sprechen Ennepetaler mit mir und fragen, was man gegen die Zustände in dieser Stadt machen könnte.
Ein Bürgerbegehren, Bürgerbescheid oder gar eine Volksinitiative kommt für fast alle nicht in Frage. Zu aufwendig, zu schwierig oder zu langwierig. Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland wurde immerhin mit einem Bürgerentscheid von den Duisburgern aus dem Amt gekegelt.
Nein, so wollen die Ennepetaler es nicht, so können sie es auch nicht.
Nun, es gibt die Form des stillen Protestes in einer Demokratie, in der man dem politischen Gegner zeigt was man von ihm hält. Der Vorteil: Man kann seine eigene Hilflosigkeit und Ohnmacht einer Verarbeitung zu führen. Indem man diese Handlungen ausführt, erfährt man eine gewisse Aufweichung der negativen Gefühle, man hat das Gefühl etwas dagegen getan zu haben. Vorgemacht haben das in den letzten Jahren die arabischen Staaten, die damit ihre Präsidenten zur Verzweiflung und aus dem Amt trieben. Ich führe mal die mir bekannten Maßnahmen auf.

Bitte geht.

Hier werden Schuhe hochgehalten oder in den Sitzungssälen einfach nur stehen gelassen. In den Schuhen befinden sich Zettel mit welchen die Adressaten aufgefordert werden zu gehen. Die Mutigen unter ihnen werden sich zusammen schließen und die mitgebrachten Schuhe hochhalten.
Die rechtliche Konsequenz dieses Tuns ist lediglich eine Ordnungswidrigkeit die mit einem Bußgeld geahndet werden kann. Tatsächlich wurde bei Überstellung des Bußgeldbescheides der Stadt mit geteilt, dass man die Schuhe vergessen habe.

Man bat um einen nahen Termin um diese Schuhe wieder abzuholen. Gegen den Bußgeldbescheid haben die Demonstranten natürlich Rechtsmittel eingelegt und haben in dem folgenden Prozess gewonnen.

Tut einmal etwas für unser Geld

Bei dieser Art des Protestes nimmt man Geld in Form von Münzen oder einen kleinen Schein ( Es kommt nicht auf die Höhe an), legt diesen unbemerkt an den Platz des politischen Gegners. Auch wurden Gelder in geringer Höhe an die Stadt überwiesen mit der Bemerkung "für die politische Arbeit."  Die Überweisungsträger hatten sämtlich Namen die es nicht gab, so dass eine Rücküberweisung nicht möglich war. Rechtliche Konsequenz: Dies ist noch nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit. Also keine Konsequenz.

Wir sind bereit etwas zu geben

Hier nehmen sie einen verschlossenen leeren Briefumschlag und halten diesen während einer Auschuß- oder Ratssitzung mit einer Hand hoch. Hiermit signalisieren sie für die „Pflege der politischen Landschaft“ etwas zu tun. Da in dem Briefumschlag kein Geld ist, kann man ihnen auch keinen Versuch unterstellen Ratsmitglieder oder Mitglieder der Stadtverwaltung zu bestechen. Sie wollten lediglich das Wort ergreifen, so einfach ist das. Rechtliche Konsequenz: Keine.
 

 

Das sind drei Möglichkeiten des gewaltfreien Protestes und in einer Demokratie durchaus üblich. Wenn man bedenkt, dass die von uns gewählten Ratsmitglieder aber auch der Bürgermeister nicht in der Lage waren etwas für die Stadt Ennepetal zu tun, sich aber mit unseren Steuergeldern  einen guten Tag machen, so kann man dies als eine Art von psychischer Gewalt einordnen welcher der Ennepetaler Bürger Tag für Tag ausgesetzt wird.
Versuchen sie es mal, man hat danach ein viel besseres Gefühl. Sie fühlen sich dann nicht mehr so hilflos.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Heftige Absetz-Bewegungen Ennepetaler Politiker

[jpg] Jetzt war das schon der dritte Ennepetaler Politiker der mir den Vorwurf machte, ich würde mit meinen Artikeln Ennepetal zu Grunde richten. Anstatt die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen sucht man die Schuld bei dem Anderen. Ich wüsste nicht, dass ich die politischen Entscheidungen der letzten 40 Jahre gemacht habe. Wegen mir sind keine 8.000 Einwohner in diesem Zeitraum gegangen. Aber was soll es. Es sind schon wirklich heftige Absetzbewegungen mit denen die Ennepetaler Rathäusler sich über die Schuldzuweisungen an mich reinwaschen wollen.. Man will sich halt die schöne bunte heile Traumwelt nicht kaputt machen lassen.
Ich bin auch  im Rathaus wieder degradiert worden. Ich habe meinen eigenen Tisch mit dem Schild „Internationale Medien“ verloren und gehöre wieder der sogenannten heimischen Presse an. Heimische Presse, so wie heimische Vogelarten? Ich weiß nicht. Ich denke aber eher, die heimische Stadtverwaltung war nicht in der Lage, eine einmal beschlossene Entscheidung konsequent durch zu stehen. Die Leiterin des Bürgermeisteramtes Frau Velten-Franke schaute auch recht unwillig drein als ich meinen Tisch anmahnte. So geht es halt mit der „14 Millionen Truppe“, heute hü und morgen hott. Aber wegen solcher Petitessen bin ich nun wirklich nicht mehr unterwegs. Es ging mir um zwei Tagungsordnungspunkte.

Innenstadtentwicklung Milspe

 


Kämmerer und 1. Beigeordneter Dieter Kaltenbach
  Hier meldete sich der Kämmerer und erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach zu Wort. Herr Schilling von der Stadtverwaltung, der für das Citymanagement und die Innenstadtentwicklung zuständig ist, ist seit geraumer Zeit krank. Für die nächste Sitzung versprach der erste Beigeordnete den Bericht von Herrn Schilling. Jedoch hatte sich Kaltenbach zumindest 90 Minuten in Milspe umgesehen, dabei 23 Leerstände gezählt, wobei ab 1. März noch ein Ladenlokal im Heilenbecker Center schließen wird. 2 weitere die noch schließen werden, wollte Kaltenbach jedoch nicht im öffentlichen Teil der Ratssitzung nennen. Fleißig wie Kaltenbach ist, hat er auch mit 3 Milspern gesprochen.
 Wie die Gespräche en detail verlaufen sind, wollte er uns jedoch nicht mitteilen. Wenn der Kämmerer und erste Beigeordnete sich jedoch mehr aufs orakeln verstanden hatte und mit sehr viel Worten nichts zu sagen wusste ( Kaltenbach zerredet jedes Thema immer). Andererseits ist solch ein Job wie Herr Schilling ihn innehat ein recht einfacher Job, der sicher jeden sachkundigen Verwaltungsmenschen in die Lage versetzt sofort und umfassend einen Statusbericht zu erstellen. Es stellt sich doch eine ganz dringende Frage. Wieso ist der erste Beigeordnete nicht in der Lage solch einen recht einfachen Job an einen Untergebenen zu delegieren?  
Citymanager Ulrich Schilling

Hat die Stadt Ennepetal doch immerhin 40% mehr an Personalkosten. Und von diesen 40% an Mehrpersonal ist niemand in der Lage leerstehende Geschäfte zu zählen? Niemand ist in der Lage Bewohner zu interviewen? Da muss der Stellvertreter des Bürgermeisters selber gehen? Hat der Kämmerer nichts besseres zu tun als sich in Milspe herumzutreiben und leerstehende Geschäfte zu zählen? Jeder in Ennepetal weiß über den Status von Milspe hinsichtlich der Innenstadtbelebung Bescheid. Konzepte von der Stadtverwaltung oder dem Rat hinsichtlich einer Innenstadtbelebung wird es mit aller Wahrscheinlichkeit, mangels Fantasielosigkeit und Ideenarmut nicht geben. Warum noch ein Cent an Steuergeld verbraten wird ist wirklich nicht nachzuvollziehen. Ennepetal hat eben nicht die personellen Ressourcen  die solch eine Aufgabe stemmen könnten, damit sollte man sich abfinden. Also Citymanagement auflösen und den Stadtteil Milspe sich selber überlassen. So kann die 14 Millionen Truppe sich ohne Aufregung wieder dem ungetrübten „la dolce Vita“ einer Stadtverwaltung widmen. Man muss doch auch  das gängige Klischee eines städtischen Angestellten oder Beamten bedienen. Der Rat der Stadt steht diesem Treiben sicher nicht im Wege.

Radverkehrskonzept 2013


Ulrich Höhl [Stadtentwicklung/Planung)
  Vorab hat der EN-Kreis für solch ein Konzept schon eine Zusage von 5 Millionen erhalten, weitere Städte haben schon Anträge auf den Weg gebracht. Vergleicht man die einzelnen Konzepte stellt man ein erhebliches Manko beim Ennepetaler Konzept fest. Radwege können nicht durchgängig befahren werden, müssen vom geschützten Bereich in einen ungeschützten Bereich überführt werden. Auch ist keine schlüssige Infrastruktur für Radfahrer vorgesehen. Offensichtlich ist der Arbeitsgruppe nicht bewusst, das zwei Ministerien in Düsseldorf zuständig sein können. Auch fehlt es an einem flankierendem Touristikkonzept, welches die Besucher zum Verweilen einlädt. Bezüglich der Möglichkeit mit E-Bike Touristen in die landschaftlich reizvolle Gegend einzuladen, fehlt auch hier ein weitergehendes Konzept.

 Hier sind von anderen Städten mit Verleih- und Ladestationen am Beginn und am Ende einer Radtour schon weitergehende Konzepte erarbeitet worden.

 All dies liegt doch in der Entwicklung auf der Hand! Und zu guter Letzt ist die Frage der Befahrbarkeit  der Strecken bei den vorhandenen topografischen Einschränkungen – immerhin befinden wir uns in den Ausläufern des Bergischen Landes.  Auch hier macht die Stadtverwaltung und der Rat der Stadt es sich wieder mal zu einfach. Wahrscheinlich will man hier keinen Erfolg haben, wie anders ist dieses unseres Erachtens unfertige Konzept zu verstehen?

Und zu guter Letzt wurde noch ein verkaufsoffener Sonntag zum Stadtfeten-Wochenende  am 29. Sept. beschlossen. Die Milsper und damit die Ennepetaler bekommen also wieder dieses „Billige Jakob Fest“, welches inzwischen als „Hartz IV Fest“ der Ennepetaler im Kreis gehandelt wird. Wenn das keine hochwertige Imagewerbung ist, was ist es dann?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal.

[Alle Fotos © Linde Arndt]

Sie haben es sich verdient

[jpg] Der Gevelsberger Neujahrsempfang 2013  wäre ohne die SchülerInnen der Gevelsberger Europaschule nicht solch ein Erfolg gewesen. Denken wir an das musikalische Rahmenprogramm aber auch die sprachlichen Höhepunkte, die sich auf die französische Städtepartnerschaft bezogen. 40 Jahre freundschaftliche Beziehung mit Vendôme sind bis heute noch nicht der Alltäglichkeit preisgegeben. Es sind gelebte und herzliche Beziehungen die unser aller Europa erfahrbar machen. Ganz besonders waren die SchülerInnen der Klasse 5b aufgefallen, die sich am Backofen mit der Produktion von Friedenssternen befassten. Man konnte die Friedenssterne käuflich erwerben und essen, so dass die deutsch-französische Freundschaft in einem selber erweckt wurde.

   

Als erstes wurde Frau Ministerin Angelica Schwall-Düren eine Tüte mit den selbsterstellten Plätzchen übergeben, denn die SchülerInnen waren überglücklich, dass sich eine so  hohe Persönlichkeit zu ihnen auf den Weg gemacht hatte.

Und die Ministerin war hoch erfreut über diese Geste und bat einen von den Schülern mit zu ihrem Platz zu gehen, wo sie die erste Spende für die Friedenssterne übergab.

Dann gingen die SchülerInnen während des Neujahrsempfangs weiter im Saal herum um die Sterne an die Frau bzw. an den Mann zu bringen. Und was kam dabei  heraus? 700,– Euro hatten die SchülerInnen der Klasse 5 b zusammen bekommen.
 Dieses Geld sollte nun an die älteren SchülerInnen weiter gegeben werden, damit diese für die im Sommer anstehende Fahrt nach Vendôme eine bessere finanzielle Ausstattung erfuhren. 

 
  Und so fanden sich die jungen Europäer des städtischen Gymnasiums und der Europaschule am 28. Februar 2013 in der Mensa ein um den Scheck zu übergeben. Die große Europaflagge wurde trapiert und alle schwenkten irgendwie die Fähnchen von Deutschland, Frankreich und Europa. Bürgermeister Claus Jacobi freute sich sehr  über die fröhliche und ausgelassene Stimmung der SchülerInnen. Es sollte eine Würdigung der Anstrengungen der Schüler der Gevelsberger Europaschule werden. Es sollte nicht einfach das Geld verbucht werden, sondern die SchülerInnen sollten auch den Stolz und die Freude der Stadtverwaltung durch den Bürgermeister persönlich erfahren.

Und wie im richtigen Kerneuropa, in Brüssel, wo es immer ein Gruppenbild der Akteure gibt, so gab es danach auch ein Gruppenbild der SchülerInnen mit Bürgermeister und der Schulleitung. Sie haben diese Aufmerksamkeit verdient.

Viele von ihnen hatten den Wunsch die Europafähnchen aus Papier behalten zu dürfen und diesem Wunsch wurde gerne entsprochen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg 
[Alle Fotos: © Linde Arndt]

Tja, so kann es gehen

 [jpg] Gestern noch in einem Brüsseler EU – Ausschuss im József Antall building mit den Presse-Kollegen den Debatten der ParlamentarierInnen zugehört; wie sie doch trefflich stritten um die Themen die auf der Tagesordnung standen. Alle Pressevertreter hatten einen Tisch auf dem sie ihr Notebook, ihre Vorlagen und sonstigen Sachen ablegen durften, Arbeitsbedingungen wie sie sein sollten – Standards. Jetzt werden viele sagen: He, das war Brüssel. Ja, das ist richtig, nur ein Journalist kann schon die Arbeitsbedingungen auf die Arbeitsbedingungen eines Rathauses oder eines Kreises herunterbrechen.  
Presseplatz im József Antall building,Brüssel                        Foto: © Linde Arndt

In den fünf Jahren meiner journalistischen Tätigkeit habe ich von Politikern immer mal wieder eines gehört: Die Medien sind an allem Schuld. Wenn Fehler gemacht wurden, haben die Medien diese Fehler natürlich überzeichnet. Der Vorwurf: Man muss ja nicht über alles berichten. Wie bitte? Doch müssen wir über alles berichten, dass ist unser Job. Wo wir zurückhaltend sein sollten ist, wenn es intim oder persönlich wird, wenn es sich um persönliche Trauer, Schmerz oder Leid handelt. Da haben wir abzublenden, das Mikro ist auf Hintergrund gestellt,  es gilt die Regel "off the record". 
Diese Regel beherrscht „jeder“ Journalist. Und weil das so ist, bringt man uns dementsprechenden Respekt und dementsprechende Achtung entgegen. Man schafft Arbeitsbedingungen die uns in die Lage versetzen die Informationen, die wir benötigen, in der Form zu bekommen um eine gute Story zu erstellen. Dabei brauchen wir eigentlich nicht viel: Einen Tisch, ausreichend Licht, gute akustischen Verhältnisse, so dass wir auch alles mitbekommen, die Sichtverhältnisse sind befriedigend um Verwechselungen zu vermeiden. Na ja, wenn es sehr gut kommt, haben wir an dem Tisch auch noch einen Stromanschluss, wo wir unser Notebook bei längeren Sitzungen aufladen können. Eine Lan oder Wlan, WiFi Einrichtung wage ich nicht zur Sprache zu bringen, denn in der Regel sind die Ratsmitglieder mit Journalisten die direkt ins Notebook schreiben überfordert. Sie vermuten dann sofort eine konspirative Tätigkeit bei diesem Journalisten.

     
Sitzordnung im Kreishaus  Schwelm – kein Arbeitsplatz für die Presse                                                                                            Foto: © Linde Arndt

 

 

 

Um es kurz zu machen, wir brauchen einen Tisch und Übersicht über das gesamte Geschehen. Und in Brüssel war dies alles gegeben.
Am nächsten Tag ein Termin im Kreishaus, Sitzungsraum 166, es tagte der „Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen“. Wir wollten wissen was der Ennepetaler FNP (Flächennutzungsplan) nun im Kreis machte. Immerhin haben wir ihn von Anfang an beobachtet und wollten wissen ob er nun durch ist. Ach ja,trotz Bedenken wird der FNP durch gehen.
Als wir in den Raum herein kamen, sahen wir unseren Kollegen von der WR (Westfälischen Rundschau), Klaus Bröking, noch Leiter der Redaktion, zwischen Tür und einem Wagen auf dem Kaffee und Wasser stand, eingeengt sitzen. Den Schreibblock auf dem Oberschenkel, wie es bei einer Boxveranstaltung, einer Theater-Generalprobe oder Zirkusvorstellung üblich ist – schreibbereit.


Arbeitsmöglichkeit für die Presse
Foto: © Linde Arndt
  Da war noch eine Bank die besetzt war, am Ende der Bank sahen wir den Ennepetaler Stadtplaner Dipl.-Ing. Ulrich Höhl.

Keiner konnte seine Unterlagen auf einem Tisch ablegen. 2 Stühle waren noch frei, die wir von EN-Mosaik auch direkt nach bejahender Rückfrage in Anspruch nahmen.

Auch hier kein Tisch, also Block auf den Oberschenkel. Dann kamen nun  Vorträge per Beamer die in meinem Rücken und für den Kollegen Bröcking in einem Winkel abgespielt wurden,so  dass eine umfassende Information nicht möglich war.

 Der Vorsitzenden des Ausschusses, Wolfgang Richter von der (SPD), sah zwar das Problem wollte aber keine Abhilfe schaffen. Von der Kreisverwaltung assistierte Dipl. Ing. Klaus Tödtmann dem Ausschussvorsitzenden, dem aber anscheinend auch nicht an den Arbeitsbedingungen der Presse gelegen war.
Weitere Sitze (Auch keinen Alibisitz) konnte ich nicht ausmachen, somit hätte auch kein Bürger der Sitzung beiwohnen können.

Man kann sich solche Arbeitsbedingungen nur so erklären, indem dieser Ausschuss Fehlinformationen provozieren wollte um evtl. auftretende Fehler der Presse zu zu schreiben und damit einen Persilschein für weitere Ungereimtheiten zu bekommen. Komisch, dass die Schwelmer und Gevelsberger Rathäuser die Mindeststandards an Arbeitsbedingungen  für Pressevertreter schaffen können.

Tja, so kann es halt gehen. Heute Brüssel und morgen findet man sich in „Skopje“ wieder – sorry es war der EN-Kreis.
Die Westfälische Rundschau, die ja immer noch in Auflösung ist und nun inhaltlich von der Westfalenpost übernommen wird, macht eine Auflage die sicher noch erwähnenswert ist. EN-Mosaik hat im neuen Jahr die 600.000er Besucher Marke/ per Monat geknackt. Überwiegend haben wir Besucher aus der Zielgruppe der 14 – 49 jährigen auf unserem Blog. Die über 50jährigen überlassen wir der WR und der WP. Demnächst werden wir unsere Artikel aus der europäischen Union auf unseren Seiten www.european-mosaic.de oder european-mosaic.eu einbringen. Wir werden sicher die 700.000er Marke/per Monat in 2013 knacken. Zusammen erreichen wir also im Kreis sicher 90 % der Bevölkerung. Darüber hinaus erreichen wir, WR, WP und ENM, Gesamt NRW zu einem gewissen Grade, so dass solche Vorfälle dem Image des Kreises sicher abträglich sind. Wenn dem Kreis dies egal ist, soll uns das Recht sein. Denn kritischer und engagierter Journalismus ist in vielen Städten Europas, auch Kleinstädten, angesagt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm