Die Schatulle für den Grundstein wird mit den jeweiligen Tageszeitungen gefüllt (v.l.n.r.): Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke, Christina Rau, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch, Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und der Remscheider Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Foto: (c) Linde Arndt

Die Schatulle für den Grundstein wird mit den jeweiligen Tageszeitungen gefüllt (v.l.n.r.): Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke, Christina Rau, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch, Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach und der Remscheider Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Foto: (c) Linde Arndt

[la] Es war schon ein würdevolles und ganz besonderes Ereignis, die symbolische Grundsteinlegung für das Johannes-Rau-Zentrum der Bergischen Universität Wuppertal, insbesondere für die Universität und die bergische Region, besonders aber auch für NordRhein-Westfalen. Viele hochkarätige Gäste, darunter auch viele Wegbegleiter und Freunde von Johannes Rau, nahmen an dieser Feierstunde teil.

Hannelore Kraft und Christina Rau im vertraulichen Gespräch Foto: (c) Linde Arndt

Hannelore Kraft und Christina Rau im vertraulichen Gespräch
Foto: (c) Linde Arndt

Dr. Thomas Grünewald vom Wissenschaftsministerium NRW und die drei Oberbürgermeister der regionalen Gesellschaft und Politik der bergischen Großstädte, Andreas Mucke (Wuppertal) Tim Kurzbach (Solingen) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) waren anwesend.
Unter den Gästen befanden sich auch Bundes- und Landtagsabgeordnete, regionale Fraktionsvorsitzende und Parlamentarier, sowie der Hochschulratsvorsitzende Dr.h.c. Josef Beutelmann, Prof. Anthony Cragg und Geschäftsführerin Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW. Ebenso die universitären Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger, stellvertretend für die bergische Wirtschaft.

Warum nun ausgerechnet im Januar eine „symbolische Grundsteinlegung“ erfolgen sollte, erklärte Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch in seiner Ansprache wie folgt: Am 16. Januar 2016 wäre der 85 Geburtstag von Johannes Rau gewesen und am 27.1.2016 jährt sich sein 10. Todestag. Grund genug, den Startschuss gerade jetzt zu geben.

Johannes Rau hat über Jahrzehnte als Ministerpräsident, Wissenschaftsminister und auch Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal Bedeutendes und Bleibendes für Nordrhein-Westfalen, das Bergische Land und seine Heimatstadt bewegt. Sein politisches Lebenswerk war immer engstens mit NRW verbunden. Insbesondere verdankt die Bergische Universität Wuppertal ihre Existenz Johannes Rau.

Die Gründungserklärung für das Johannes Rau-Zentrum wurde unterzeichnet (v.l.n.r.) Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, und Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch. Im Hintergrund: Christina Rau. Foto: (c) Linde Arndt

Die Gründungserklärung für das Johannes Rau-Zentrum wurde unterzeichnet (v.l.n.r.) Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, und Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch. Im Hintergrund: Christina Rau. Foto: (c) Linde Arndt


 „Johannes Rau wusste, wie wichtig ganzheitliche Bildung für die Entfaltung der Persönlichkeit sowie hochkarätige Forschung und Entwicklung für die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen sind. Vielen Menschen war er Vorbild darin, wie sich soziale Verantwortung und kreative Tatkraft in bester Weise miteinander verbinden lassen“, heißt es in der  bei der „symbolischen Grundsteinlegung“  von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, sowie Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch unterzeichneten Gründungserklärung.
Mit dem Campus Freudenberg der Bergischen Universität wurde für das Zentrum ein Standort gewählt, der besonders verkehrsgünstig gelegen ist. „Auf diese Weise soll das Johannes Rau-Zentrum seine Wirkung weit über die Region hinaus entfalten“, heißt es in der Gründungserklärung.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Foto:(c) Linde Arndt

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Foto:(c) Linde Arndt

„Das Zentrum wird ein ganz besonderer Ort sein, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes an Johannes Rau erinnern können. Es soll zugleich ein Ort für lebendige Diskussionen sein, Diskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Die Bücher, die Johannes Rau selbst am Herzen lagen, werden nun wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.  Ich wünsche mir, dass sich dieses Zentrum zu einem lebendigen Ort für gesellschaftliche Diskussionen entwickelt „so Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch Foto: (c) Linde Arndt

Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch Foto: (c) Linde Arndt

„Die Johannes-Rau-Bibliothek mit ca. 20.000 Büchern, die er persönlich in seinem Lebenswerk zusammen getragen hatte, soll zukünftig nicht nur ein Ort der Erinnerungen sein, sondern – integriert in eine Universität – soll sie auch eine Tagungs- und Begegnungsstätte für studierende, engagierte Bürger sein. Die Bibliothek soll im Johannes-Rau-Zentrum als ein Mittelpunkt für Chancen und impulsgebende Veranstaltungen stehen“, so Uni-Rektor Prof. Koch.

Nach Unterzeichnung der Erklärung wurde die Schatulle für den Grundstein versiegelt. Die ersten Arbeiten zur Bauvorbereitung auf dem Campus Freudenberg sollen Ende 2016 in der Nähe des Gästehauses beginnen. Vom Bauträger BLB sind bis dahin noch weitere Planungsschritte zu vollziehen. Die Errichtung der Zentrumsinfrastruktur wird aus Landesmitteln finanziert, die Baukosten übernehmen private Förderer sowie das Land NRW, die späteren Unterhaltungskosten trägt die Bergische Universität.

Gemäß  Entwurf des Aachener Architekturbüros „hks Jochen König Architekten + Gesamtplaner“ wird das Johannes-Rau-Zentrum  aus drei miteinander verbundenen Gebäuden bestehen, die um einen gemeinsamen Platz gruppiert sind. Zentrales Gebäude wird ein Neubau sein, der die Bibliothek von Johannes Rau beherbergt sowie einen großen Raum für Tagungen und Begegnungen. Das bereits bestehende Gästehaus der Bergischen Universität sowie das Gebäude einer ebenfalls schon existierenden Fachbibliothek vervollständigen das Ensemble.


Bücher sind mehr als gedrucktes Papier zwischen zwei Buchdeckeln


Christina Rau  Foto: (c) Linde Arndt

Christina Rau Foto: (c) Linde Arndt

Christina Rau wußte den Gästen beeindruckend nahe zu bringen, wie wichtig jedes einzelne Buch für ihren Mann gewesen ist. Als sie ihn einmal anhielt, sich von einigen zu trennen, oder man müßte zwei Reihen hinter einander stellen, war er anfänglich bereit, aber als es um die Aussortiererei ging, wußte er jedes von ihnen so liebevoll zu beschreiben und seine Besonderheiten hervorzuheben, so daß es dazu kam, die doppelte Reihe anzulegen.

Christina Rau ergänzte: „Bestimmt wird durch die Bücher meines Mannes etwas von seinem Motto ‚Versöhnen statt Spalten‘ in die Diskurse einfließen, die hier im Johannes Rau-Zentrum stattfinden werden.“

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Linde Arndt für EN-Mosaik aus Wuppertal