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Eine geht, ein anderen übernimmt in Dortmund

v.l. Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Tobias Ehinger Foto: Linde Arndt

[jpg] Bettina Pesch Verwaltungsdirektorin des Dortmunder Theaters, geht nach Magdeburg. Die Personalie war deshalb notwendig gewesen, weil Frau Pesch, die als Spezialistin für eine Sanierung, Erweiterung eines Theaters im laufenden Betrieb 2006 eingestellt wurde, absehbar, die Sanierungsarbeiten 2017 beenden wird.

Gemäß Aussage des Kulturdezernenten Jörg Stüdemann hat Frau Pesch hervorragende Arbeit geleistet. Sie hat sich aber nicht immer Freunde gemacht, indem die terminlich ambitionierten Arbeiten doch für viele Beteiligten nicht immer stressfrei abgelaufen waren. Es waren nicht vorhersehbare bauliche Probleme, die den Endtermin für die Bauarbeiten in Frage gestellt hatten. Frau Pesch löste diese Probleme jedoch mit Bravour und wird wie vorgesehen den Bau 2017 übergeben. Das die Spartenleiter des Theaters durch die Eingriffe genervt sind, ist sicher verständlich.

Nur, das Theater Dortmund hatte jetzt ein Personalproblem, es fehlte ein Direktor der das ganze Theater, immerhin gibt es fünf Sparten, führend zusammen hält. Normalerweise hätte die Stadt Dortmund eine europaweite Ausschreibung für diese Personalie auf den Weg bringen müssen. Eine im Theater zusammengesetzte Findungskommission kam relativ schnell auf Tobias Ehinger, der als Ballettmanager von Direktor und Chefchoreograf Xin Peng Wang hervorragende Arbeit leistete. Der Rat der Stadt Dortmund gab in nicht-öffentlicher Sitzung (13.Juli) sein ok für diese Personalie.

Tobias Ehinger Foto: (c) Linde Arndt

Tobias Ehinger (Jahrgang 1973) ist seit 2004 in Dortmund, seine Vita liest sich, als wenn er die 24 Stunden Begrenztheit des Tages überwunden hat.

Ehinger studierte an der John-Cranko-Akademie Stuttgart, am Konservatorium der Künste in Prag, der Academie Princesse Grace in Monte Carlo und an der Hochschule für darstellende Kunst Heidelberg-Mannheim, wo er 2000 mit Diplom im Klassischen und modernen Tanz abschloss.

In Dortmund  war er für den Spielbetrieb organisatorisch und wirtschaftlich verantwortlich als auch für die Konzeption der eigenen Sparte Ballett. Neben diesen recht umfangreichen Aufgaben nahm Ehinger auch die Umsetzung des Ballettzentrums Westfalen, des Seniorentanztheaters, des integrativen Jugendprojektes „Schoolmotions“, der Sommerakademie, des Jugendtanztheaters und des NRW-Juniorballetts wahr. In dieser Zeit leitete er insgesamt 26 Ballettgalas sowie internationale Gastspielreisen und Kooperationen.

Außerhalb des Hauses übernahm Tobias Ehinger: 

  • die Produktionsleitung für „Der Traum der Roten Kammer“ für das     Cultural Center in Hongkong,     
  • „Sacre de Printemps“ für das Chinesische Nationalballett,    
  • „Orpheus“    für die Gluck Opernfestspiele Nürnberg,    
  • „Hamlet“      für das Royal Swedish Music Festival,    
  • „The Piano“ für die Kulturhauptstadt Pilsen    
  • sowie die künstlerische und organisatorische Leitung von Ballettgalas in Hongkong, Sankt Petersburg, Moskau, Helsinki, Tallinn und Minsk.   
  • Von  2003 bis 2008 war er als Vorsitzender der Tanzbrücke e.V. tätig,  
  • zudem          für einen Kulturaustausch in Form von Gastspielen zwischen der Deutschen Oper am Rhein, dem Theater Bonn, dem Aalto Theater Essen,  dem Theater Dortmund sowie den Nationaltheatern Prag, Brünn und Bratislava verantwortlich.

Als der Kulturdezernent Jörg Stüdemann den Chefchoreografen Xin Peng Wang ansprach, ob er sich vorstellen könnte das Tobias Ehinger die Stelle als geschäftsführender Theaterdirektor einnehmen könnte, wollte Xin Peng Wang dem Aufstieg von Tobias Ehinger nicht im Wege stehen. Der Weg war frei für Tobias Ehinger um die Stelle einzunehmen. In einem längeren Gespräch gewann der Kulturdezernent Jörg Stüdemann Ehinger für diese neue Stelle. Das Gute daran, damit ist im eigenen Haus mit dieser Beförderung ein Signal gesetzt worden, welches zukünftige Befördeungen auch bei anderen nicht ausschließt.

Tobias Ehinger im Gespräch mit EN-Mosaik Foto: Linde Arndt

Ehinger muss nicht viel dazu lernen, denn er kennt als Manager alle Ecken des Theaters, hat die besten Beziehungen zu den anderen Spartenleitern und den Führungskräften im Hause. Er ist national und international bestens vernetzt, hochkommunikativ und arbeitet bestens in einem Team, kann in kürzester Zeit planen, organisieren und umsetzen. Für das Theater Dortmund ist Tobias Ehinger ein personeller Glücksfall. Zukünftiger Schwerpunkt wird die kommunikative Übermittlung des Produktes Theater in die Stadt und seine Umgebung sein. Durch seine weitreichende Vernetzung wird er sich weiterhin inspirieren lassen, um dann Impulse für das Dortmunder Theater einzubringen. Durch seine leichte Auffassungsgabe und Umsetzungsfähigkeit, verbunden mit einem hohen Grad an Motivationsmöglichkeiten, bietet er ein weites Feld, um Menschen für das Theater Dortmund zu gewinnen.

Tobias Ehinger wird ab Oktober 2017 die Stelle im Theater Dortmund einnehmen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und KulturgartenNRW aus Dortmund

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Wenn das Schicksal die Karten mischt – Helft helfen

 

   

[la] Es war der 14. Dezember 2012. Gegen Abend hatte sich das Wetter so zugespitzt, dass es unaufhörlich Bindfäden regnete und der vorherrschende Wind  dazu beitrug, alles noch ungemütlicher zu machen. In solchen Momenten spricht man davon, dass man keinen Hund auf die Straße jagen würde. Und trotzdem waren nicht nur wir, sondern eine ganze Menge Kunstinteressierte auf dem Weg zum Ballettzentrum Westfalen an der Florianstraße beim Westfalenpark in Dortmund.

Wir haben es nicht bereut und ich denke, auch die anderen Gäste waren froh, die anberaumte Benefiz-Ausstellung zu Gunsten von Kindern, die schicksalsbedingt keine lange Lebenszeit haben,  besucht zu haben.

 
Martin Urner  Foto:Linde Arndt
   Vor einiger Zeit war es für den Dortmunder Fotografen Martin Urner das Bedürfnis, diese armen Menschenkinder in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen.

Was lag da näher, als seine eigene Arbeit mit einzubringen und ein Konzept zu erarbeiten, dass Erfolg für diese Aktion versprach. "Helft helfen" war das Motto. 

Martin Urner  sah sich um und fand die richtigen Partner, die bereit waren, ebenfalls einiges in dieses soziale Engagement zu investieren.

Da war zunächst Xin Peng Wang, (Ballettdirektor am Theater Dortmund) der sein Einverständnis gab, dass vier seiner Spitzentänzer mit Martin Urner zusammen arbeiten konnten. Ebenso war Ballettmeister Zoltan Ravaszda dabei, der eine große Hilfe bei der Umsetzung des Projekts war. Mit den  vier Tänzern des Balletts Dortmund  – Monica Fotescu-Uta, Barbara Melo Freire, Mark Radjapov und Howard Lopez Quintero – wurden insgesamt  23 Originalmotive (100 x 135 cm) erschaffen. Diese wurden hochwertig aufbereitet und von der Dortmunder Künstlerin  Bettina Bröckelschen  mit klaren Lackmalereien künstlerisch veredelt. Durch ihre Transparenz unterstützen sie dezent aber wirkungsvoll die ausdrucksstarken Fotografien von Martin Urner.
In der Produktion der Erstellung der Originalmotive hat Sacha Goerke (selbstständiger Fotograf – Fotoakademie Westfalen in Unna Bönen) Martin Urners als Fotopartner unterstützt.

Von den vier Tänzern waren bei der Vernissage  Monica Fotescu Uta, Barbara Melo Freire, Howard Quintero Lopez, sowie der Ballettmanager, Tobias Ehinger,  anwesend, der das Projekt ebenfalls tatkräftig unterstützt hat.   Bianca Pallwitz (Oragnisation Ballettzentrum) und Denise Nelson (Visagistin), dürfen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

   

Das  mit  den Tänzern des Ballettes Dortmund entwickelte Fotoprojekt ist so angelegt, dass der volle Erlös dem von Spenden getragenen Kinder- u. Jugendhospizdienst der Malteser Hospizdienste St. Christophorus zukommen wird.   Große Unterstützung fand das Projekt auch durch Detlev Höhner von der Firma Murtfeldt GmbH & Co. KG. Die musikalische Umrahmung des Programms übernahm am Klavier "Jessy" .
Die Einladungskarten und auch der Ausstellungskatalog wurden vom Grafischen Zentrum Dortmund – Herrn Uwe Heruth – auf eigene Kosten erstellt.

Die Kunstausstellung wurde eröffnet durch  Moderator Mirko Heinze – anschließend sprach  Bürgermeisterin Birgit Jörder lobende Worte zu der von den Künstlern gefassten Initiative. Dann ergriff Frau  Tekampe von den Maltesern das Wort und berichtete über ihren Einsatz im Dienste der schwerkranken Kinder.

 Besucher, die kein Original erwerben,  aber den guten Zweck unterstützen wollten, hatten und haben Gelegenheit eine preisgünstige Variante der Motive als Poster zu erstehen.

Alle Motive sind immer noch im Format 60 x 80 cm für 30,- Euro zu Gunsten des Kinderhospiz Dortmund zu haben.

Falls sie ein Foto interessiert, entnehmen Sie bitte dem beigefügten pdf-Katalog den Bild-Titel und bestellen Sie dieses per Mail an Martin Urner: info@artfotos-dortmund.de

 
Martin Urner und Bettina Brökelschen            Foto:  © artfotos

Einige Originalbilder mit Passepartout wurden bei der Vernissage versteigert.

Nachfolgend  eine Auflistung der  noch verfügbaren Originalmotive :
Bei Interesse Gebot bitte per
Mail an Martin Urner: info@artfotos-dortmund.de

  • La chasse aux souvenirs
  • Pieds dansants No 2
  • Vol
  • Enthousiasme
  • Écart
  • Aspiration
  • Reflexion
  • Pieds dansants No 1
  • Éla

 Die Ausstellung ist bis zum 19.01.2013 geöffnet.

 Dieses Projekt ist erst ein Teil der insgesamt angedachten Hilfsaktion. Wenn es neue Pläne gibt, werden wir Sie gern wieder hier auf unseren Seiten informieren.

 


Wie schwer das Bewusstsein für die betroffenen Kinder, aber auch deren Angehörige, sein muß, zu wissen, dass ihnen nur eine kurze Zeitspanne auf unserer Welt geschenkt wird, kann man schmerzlich nur erahnen. Wie schön, dass es  Menschen wie die oben erwähnten gibt, die ihre eigenen Interessen für einen Moment zurück schrauben und hilfreich unterstützen.


 

Hier noch einige Fotos [ © Linde Arndt] der Veranstaltung:

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Linde Arndt für EN-Mosaik aus Dortmund

 

Ein kleines Land mit großem Ballett – NL-RUHR 2010

[jpg] Es war ein fulminanter Galaabend mit großen TänzerInnen, wobei der Programmablauf alles bot, was man sich beim Ballett nur wünschen darf.

Vom klassischen Ballett mit Giselle bis hin zum modernen Ausdruckstanz mit tué oder element x:bottom´s dream, eine beeindruckende Vielfalt.

Durch das Programm führte Hannes Brock unterhaltend und kurzweilig mit vielen Hintergrundinformationen, so dass auch ein Zuschauer der das erste mal einem Ballettabend beiwohnte ohne Schwierigkeiten dem Abend folgen konnte und seine helle Freude daran haben musste.

Zu Gast am Theater Dortmund waren die großen Häuser der Niederlande, das Het National Ballet und das Nederlands Dans Theater. Sie schickten ihre großen Solisten auf Einladung von Xin Peng Wang dem Dortmunder Ballettdirektor. Aber nicht nur das, denn mit Sue Jin Kang und Marijn Rademaker sowie Bridget Breiners und Howard Lopez Quintero waren vom Stuttgarter Ballett vier weitere herausragende Solisten eine Bereicherung des Galaabends.

Es war ein Wechselbad der Gefühle in die uns diese großen Tänzer tauchten und die Besucher in ihren Bann zogen. So tanzte Bridget Breiner und Howard Lopez Quintero die Giselle nach der Choreografie von Paul Chalme den Pas de Deux Bauerntanz in einer Anmut, dass man schon ins schwärmen über soviel Romantik kam. Dieselbe Bridget Breiner trat aber sodann in tué nach der Musik der unvergesslichen Barbara und der Choreografie von Marco Goeke in einem zeitgenössichen Tanz auf, der einen ob des vibrierenden Körpers in Erstaunen und Schrecken versetzte. Die Gegensätze konnten nicht größer sein. Aber das macht erst eine große Tänzerin und einen großen Tänzer aus. Es gelten nicht mehr die Einteilungen im heutigen Ballett. Und überhaupt die Breite des Dargebotenen war gewaltig.

Dann wieder komödienhaft mit "mozart:quartett", Choreografie Xin Peng Wang nach der Musik Mozarts. Es war schon eine Augenweide wie Rosa Ana Chanza Hernandez sich von den drei Herren Philip Woodman, Eugeniu Cilenco und Arsen Azatyan vom Dortmunder Ballett umgarnen lies, wobei sie alles unter Kontrolle hatte. Lachend spielte sie mit ihren Verehrern, die nicht von ihr lassen konnten. Es war ein Quartett das einem vor Lachen die Tränen in die Augen treiben konnte – herrlich.

              
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Rubinald Pronk und Drew Jacoby vom Nederlands Dans Theater tanzten "one" nach der Choreografie von Annabel Lopez Ochoa und der  Musik von Jacob Ter Veldhuis. Danach jedoch "softly as i leave you" nach der Choreografie von Lightfoot/Leon und der Musik J.S. Bach sowie Arvo Pärt. Absolute Körperbeherrschung bei den Sprüngen, den Hebefiguren der Gestik, eine Spannung ohne Gleichen. Gebannt folgte man den beiden Stücken.

Primaballerina Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov tanzten "element X:Bottom dream" nach der Choreografie von Xin Peng Wang und der Musik von Hans Werner Henze hochkonzenztriert in sich versammelt – excelent. Der Gitarrist Hans Werner Huppertz begleitete musikalisch. Ich fand diese Aufführung im Harenberg Center Dortmund allerdings etwas eindrucksvoller, was allerdings dem Gebäude geschuldet war.

Igone de Jongh und Alexander Zhembrowski vom Het National Ballet tanzten "vorbijgegaan" nach einer Choreografie von Rudi van Dantzig und der Musik Frédéric Chopin, sowie "frank bridge variations" nach der Choreografie von Hans van Manen und der Musik von Benjamin Britten.  Im Tanz der Beiden sah man die Formenstrenge die beide Choreografen auszeichnet. Beide Stücke erzählten Geschichten von Menschen die zueinander finden aber sich auch wieder trennen, das Glück des Findens aber auch der Schmerz der Trennung. Sehr eindrucksvoll tänzerisch umgesetzt.

Es waren insgesamt 18 Stücke die in dieser XII Ballettgala zur Aufführung gelangten, eine hervorragende Gala, die man nicht missen mag. Es war dem Namen nach ein Holland Panorama und diesem Namen wurde mehr als nur gerecht getan. Wahrlich, ein kleines Land mit einer Größe die beeindruckt und überzeugt.

Zu guter letzt möchte ich noch betonen, dass ich nicht alle Tänzer erwähnen konnte, ich habe die Leistung der Nicht Erwähnten in keinster Weise damit schmälern wollen – niemals. Es war ein wunderbarer Abend, der schon nach über 4 Stunden wie im Fluge zu Ende ging. Das Publikum dankte es auch mit stehendem Applaus und begeisterten Rufen.

Was aber auch einmal gesagt werden sollte und meiner Meinung immer wieder bei Kritiken untergeht, die Technik. Die Leistungen der Beleuchtungs- und der Tontechniker, die die Solisten immer ins rechte Licht setzten aber auch den rechten Ton brachten und damit den hervorragenden Tanz noch verstärkten, dies sollte wirklich einmal erwähnt werden. Denn die im Dunklen sieht man nicht, dieses Wort sollte einmal nicht gelten.

 

 

       
Photo by Bill Cooper

Drew Jacoby of Jacoby & Pronk,

   Oper Dortmund  

Lassen wir uns auf die XIII Ballettgala mit internationalen klassischen Traumpaaren freuen, wenn es am 24. Oktober im Dortmunder Opernhaus heißt: Vorhang auf.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Dortmund.