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Ennepetal geht „auf Schalke“- !SING – DAY OF SONG

[jpg] Das beschauliche Ennepetal schlief noch fest als sich um 4:30 Uhr rund 100 Gelsenkirchener Bürger, die an dem Singvirus (der Virus ist ansteckend) erkrankt sind, zum Gelsenkirchener Nordsternpark aufmachten. Das Solistenensemble TAMAR des Chorwerks Ruhr, hatte zum Sonnenaufgangskonzert geladen. 

Pünktlich um 5:08 Uhr, also zum Sonnenaufgang, stimmten die Anwesenden den ersten Song an. Es sollte die Einstimmung zum Höhepunkt des  !Sing – Day of Song werden.

Und es klappte wir hatten an diesem Tage "Kaiserwetter" die alle weiteren Veranstaltungen mit über 1 Millionen Sängern zu einem Großereignis in der Metropole Ruhr werden ließ.

Am anderen Morgen, als wir nach Hause fuhren hörten wir immer noch vereinzelnd das "Glück auf" Lied.

 

Langsam, wir haben ja noch einen langen Tag vor uns, der ja erst einmal beginnt. Zurück in Ennepetal, frühstückten wir erst einmal und überprüften unsere Ausrüstung. Kurz nach 9:00 Uhr begaben wir uns auf den Parkplatz/Kirmesplatz Voerde. Und dort standen schon die ersten Shantys, die auf die restlichen Mitglieder warteten. Die trudelten auch nach und nach ein. Man begrüßte sich jedes mal mit  einem großen Hallo und das Geknutsche wollte nicht enden. Schnell waren auch die Geräte aufgebaut und die ersten Klänge tönten über den Parkplatz. Alle waren sie etwas "wibbelig", die Erwartungen konnten nicht unterschiedlicher sein. Singen konnte der Shantychor-Voerde ja, aber was würde in der Veltins Arena auf Schalke werden. Dann waren noch die Animositäten, die sich zwischen unserem Bürgermeister und dem Chor aufgebaut hatten, im letzten Moment abgebaut worden. Fühlte sich doch der Shantychor durch die Stadtverwaltung nicht richtig gewürdigt.  Und so kam auch kurz danach der Bürgermeister mit seinem Kulturbeauftragten  Carsten Michel um den Shantychor-Voerde zu verabschieden. Was heißt verabschieden, der Chor war ja schon auf Touren und brannte darauf zu singen. So war es dem Bürgermeister vergönnt mit dem Vorsitzenden die Formalien der Verabschiedung hinter sich zu bringen. Kurz danach tauchte auch noch das inoffizielle Verlautbarungsorgan des Bürgermeisters, die erste und einzige Bürgerin "Uns Helga", auf. Unser Redaktionsmitglied Linde Arndt entschied sich kurz und bündig den Shantychor-Voerde im Bus zu begleiten, ich brauchte sie also nicht nach Datteln – Hafen zu  fahren. Nachdem der Bürgermeister die Chormitglieder mit guten Wünschen verabschiedete und ihnen auch noch eine Ennepetaler Fahne übergab, die sie auf dem Schiff hissen sollten, ging es scherzend und singend in den inzwischen angekommenen Bus, der alle nach Datteln – Hafen bringen sollte. Die zurück gebliebenen Ehefrauen winkten den Shantys noch nach, als der Bus abfuhr.

8 Stunden später sollte ich alle erst wieder sehen.

Über die Micro Netzwerke des Internet erfuhr ich, dass sich in den anderen Städten der Sing-Virus inzwischen verbreitet hatte. Ob in Marl, in Lünen, in Essen oder auch Dortmund überall kamen die Menschen zusammen und sangen was die Stimme hergab. Wobei in den meisten Städten die Chöre das Rückgrat dieser Veranstaltungen bildeten. Aber nicht nur auf den Markt- oder Stadtplätzen fand man singend zueinander. Nein, Gruppen drangen in Altenheime, in Krankenhäuser oder U-Bahnschächte ein und überzogen die Metropole Ruhr mit ihrem Gesang. Als ich aus dem Internet heraus ging, hatte man die Million an Sängern geknackt. Kurz vor 12:00 Uhr konnte man sagen, der Sing – Virus war zu einer Epidemie angeschwollen. denn alle wollten um 12:10 Uhr zum gleichen Zeitpunkt das Steigerlied singen. Mein Gedanke war jetzt, hoffentlich löst niemand jetzt den Katastrophenalarm aus.
Denn gegen das Singen gibt es keinen Impfstoff, diese Krankheit ist unheilbar. 


Unter diesem Eindruck, der meine Stimmung stark anhob fuhr ich dann mit Barbara Mittag, von Kosmetik Mittag runter nach Milspe um dort die ersten Bilder vom Singen in Ennepetal um 12:10 Uhr zu machen.

Unten in Milspe angekommen, sahen wir zwar den Gemeinschaftschor des Stadtverbandes der Ennepetaler Chöre (Wer hat sich eigentlich solch einen sperrigen Namen ausgedacht?), aber höchstens 15 Mitbürger die ein Blatt Papier mit den Texten der Lieder in der Hand hatten.
Dabei hatte der Bürgermeister doch über die städtische Seite als auch über das inoffizielle Verlautbarungsportal der Frau Nachbarin das Singen ausdrücklich angeordnet, oder wie war das? Und jetzt?
Bürgermeister Wiggenhagen, Stephan Langhardt vom Ordnungsamt (Wegen der Lärmbelästigung?) sowie Carsten Michel der für das Kulturwesen stehen soll, Frau Nachbarin und die Frau des Bürgermeisters standen recht hilflos da. War oben in Voerde schon von Anfang an "Spaß in der Kehle" zu registrieren, so hatte man in Milspe den Eindruck, es sollten Strafzettel verteilt werden. – eine etwas unterkühlte Stimmung herrschte vor. Der Chor hatte Polo-Shirts mit dem Aufdruck "Metropole Ruhr" übergezogen. Warum? Wollte man nicht mit Ennepetal Werbung machen? Hatte man bei der Stadt keine Zeit gefunden ein ansprechendes Logo für den Chor zu entwerfen und aufzudrucken? Herr Michel der Kulturbeauftragte meinte, so wäre das in Ordnung. Kapiert die Stadtverwaltung das nicht, dass diese Sänger Botschafter und damit Werbeträger für die Stadt Ennepetal darstellen? Der Shantychor-Voerde hatte zumindest die Stadt Ennepetal auf seiner Kluft stehen. Na ja, Hauptsache der Bürgermeister kam ins rechte Licht, die Stadt ist ja nicht ganz so wichtig.

So wurden drei Lieder, "Glück auf", "Komm zur Ruhr" und "Der Lindenbaum" gesungen, der Bürgermeister wusste sich sodann zu profilieren indem er den Chor verabschiedete, und gut war es.

Er und sein Atlatus haben ja alles getan, wenn die Ennepetaler ihm nicht huldigen wollen, was soll es.

 

Der Chor verließ auch danach  irgendwie fluchtartig den Marktplatz, es war eine peinliche Vorstellung, wofür der Chor jedoch absolut nichts konnte.

Schlechte Planung und schlechte Orga, scheint ein Herausstellungsmerkmal der Stadt Ennepetal zu sein. Wie wäre es mit dem Slogan: "Wir sind so schlecht, wir können uns aber noch steigern!".
Stichwort: Öffentlichkeitsarbeit. Wie dem auch sei, ich zumindest wollte mir die gute Stimmung nicht von dem Unvermögen der Stadtverwaltung vermiesen lassen.

Aus dem Umfeld des Bürgermeisters erfuhren wir, dass es den Wiggenhagens wichtiger war abends zum Kegeln zu gehen, anstatt ihre Stadt auf Schalke zu repräsentieren. Körperliche Ertüchtigung bei einem Glas Bier ist sicher wichtiger.


Danach machte ich mich an das Handy und erfuhr so, dass der Shantychor über das falsche Ufer doch noch das dazugehörige Schiff "Der Reservist" gefunden hatte. Oder war es anders herum? Eine Überraschung war der Dattelner Bürgermeister Wolfgang Werner der seinen "Dattelner Hafen Chor" bis zum Schiff begleitete und dort verabschiedete. Bürgermeister Werner stellte dann fest, er kannte den Shantychor-Voerde aus Borkum schon, wobei es dann eine freudige Begrüßung wurde. Als letztes kam noch die Combo "Käpt´n Knebel´s Knochen Kombo Crew" an Bord.

 

                         
Hunderte standen am Ufer und winkten dem Schiff hinterher als es ablegte. Die beiden Chöre beschnüffelten sich erst einmal und stellten dann kurzerhand fest, dass der eine Chor für den Hafen zuständig ist, während der andere Chor die hohe See als Betätigungsfeld sah. "Käpt´n Knebel´s Knochen Kombo Crew" war für den Teil der Unterhaltung zuständig, der nicht in den Bereich des Seemännischen fiel. So waren alle zufrieden und dem Singen stand nichts mehr im Wege.

     
Dattelner Hafen Chor    Shanty Chor Voerde Ennepetal    Käpt`n Knebel´s Knochen Kombo Krew

Nach kurzer Zeit war die Parade am Schiffshebewerk Henrichenburg angekommen und dort reihte sich die Felsenstein, mit dem BVB Fanchor und die Integra ein – die Flotte war nun komplett. !SING – Chor Kanal so nannte man es nun. Und es war eine super Parade; denn überall begegneten den Chören die Menschen, die winkend und lachend die Schiffe begrüßten. Auf den Brücken den Ufern, teilweise mitsingend. Am Ufer mit den Fahrrädern mit radelnd. Und die Chöre waren stolz – stolz darüber, was Ruhr2010 aus ihrem Revier gemacht hatte. Und sie waren Teil dieses Reviers – der Metropole Ruhr. Boote kamen aus den Buchten und fuhren ein Stück weit mit. Am Rande grillten Menschen, die aufstanden und winkten und lachten als sie die Gesänge hörten, es war ein fröhliches und leichtes miteinander Erkennen. Überall wo die Flotte einen kurzen Stopp machte, wurden sie von hunderten empfangen, sei es im Recklinghauser Stadthafen oder im Herner Stadtpark. Es tönte von allen Seiten und war wie ein Dialog der Stimmen – eben ein Virus. Allerdings war es auch sehr warm und einige hatten sich eine etwas skurrile Kopfbedeckung gebastelt, die einigermaßen Schutz bot.

Wir haben für Sie einige Fotos aufbereitet, die Sie in der gesonderten Gallery abrufen können:

"Ennepetal auf dem Kulturkanal unterwegs zum !Sing DAY OF SONG" 

Es waren drei Flotten/Paraden mit insgesamt 13 Schiffen die sich auf den Weg machten. 21 Chöre waren darauf, wovon 14 am Abend noch auf dem Spielfeld der Veltins Arena singen mussten – darunter auch der Shantychor-Voerde. In den Häfen und Anlegern sangen 35 Chöre im Wettstreit mit den Chören auf den Schiffen. Die Fahrt war an der Herner Künstlerzeche "Unser Fritz 2/3" um rund 17:00 Uhr zu Ende, hier mussten die Chöre in die bereitgestellten Busse umsteigen, die Generalprobe wartete.

Auf Schalke angekommen, durften sie  jedoch erst einmal sich an dem bereitgestellten Essen laben, während in der Veltins Arena schon die Generalprobe mit weiteren Akteuren lief.


Die Spannung stieg bei allen Beteiligten, es war nun ein ständiges Hin und Her. Vor der Arena hatten sich schon einige tausend Besucher angestellt. Und dann war es soweit, um 18:30 wurden die Tore geöffnet und die Arena füllte sich, kein Drängeln – es war ja noch Zeit.
Um 19:45 fing die Anstimmprobe, also das Einsingen für alle an. Volker Buchloh machte die Zuschauer richtig heiß auf das Singen. Wir wurden während dieser Zeit das letzte mal gebrieft und vergattert auch mitzusingen. Steve Sloane meinte mit einem lachenden Auge, er würde schon hören wer von uns Journalisten nicht mitsingen würde. Dann verschwand er in der Maske.

Nachdem der letzte Gong ertönte betrat die Die WDR-Moderatorin Catherine Vogel die Bühne und begrüßte die inzwischen vor Spannung kochende Arena auf Schalke und den Dirigenten Steve Sloane.

Nach dem gemeinsam gesungenen "Glück auf" kam es zu dem ersten Höhepunkt mit Bobby McFerrin. Er benutzt seinen ganzen Körper als Musikinstrument (Human Beatbox), ein wahrer Vokalkünstler dessen Brust wie ein Resonanzkörper ist. Auch der Rhythmus zog einen unwillkürlich in den Bann, ich konnte die Lippen und die Füße nicht stillhalten.

Hören sie selbst Bobby McFerrin (Die Video Aufnahme ist ein bisschen wackelig):

Wem das keine Gänsehaut bringt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Das kann Stimme! Unsere Stimme, unser Instrument, welches wir immer bei uns tragen, er machte es uns vor.
Die belgische Gruppe Scala sang "Hungriges Herz", wobei der Refrain "Mein hungriges Herz durchfährt ein bitterer Schmerz…." von allen mitgesungen wurde. Dann von Xavier Naidoo das "Was wir alleine nicht schaffen". Es klang wie ein Versprechen der Chöre und Zuschauer als sie sangen, "Was wir alleine nicht schaffen, dass schaffen wir zusammen".

Ja das sind die Ruhries. Dabei wiegten alle die Arme hin und her.
Dann wieder Bobby McFerrin, er scheint der absolute Publikumsliebling zu sein, nein, er ist es. Er stimmte das "Let it Be" an und alle sangen es mit, gefühlvoll, es wurde ein Choral. Im Takt klatschten die Zuschauer zu dem Gesang. Und dann wieder, rauschender Applaus.
Die Kinder-und Jugendchöre aus Dortmund hatten verstärkt mit einer Steelband  einen Calypso zum besten gebracht. Alle Kinderchöre im Spielfeld hielt es nicht auf den Sitzen und sie sprangen und tanzten zum Rhythmus hin und her. Warum haben wir eigentlich in Ennepetal ein Kinder- und Jugendproblem? (grübel)
Dann die anderen Kulturhauptstädte. Zuerst gab Pécs aus Ungarn, mit dem Bela Bartok Chor, ein Solo als auch ein chorales Volkslied. Diese Gruppe ist mit das beste was Ungarn zu bieten hatte, mehrfach ausgezeichnet. Oder die Acapella Grup 4 aus Istanbul, aus der zweiten Kulturhauptstadt. Die gemischte Gruppe überzeugte in ihrer gesanglichen Stärke. Begeisterter Applaus war die Folge. Was für ein reiches Europa, unser aller Europa, in seinem Liedgut. Und dieses Europa ist heute in der Metropole Ruhr zu Gast.

Chorwerk Ruhr mit "Kein schöner Land". Die erste bis dritte Strophe wurden vorgetragen
und zwar zweistimmig. Die letzte Strophe wurde von dem Gesamtchor angestimmt, kein Mund war inzwischen mehr still. Hingebungsvoll sangen nun alle den Lindenbaum von Schubert, wobei man meinen konnte, dass dieser Chor schon immer zusammen gehört hatte.
Die Wise Guys, ein weiterer Renner, mit "Jetzt ist Sommer" niemand blieb sitzen,
die Gruppe riss alle mit. "Sing mal wieder" da wackelte die Arena. Da wurde das Publikum
richtig heiß gemacht. Musikalische Zwiesprache mit dem Publikum.
Ein weiteres Highlight von Bobby McFerrin, das "Ave Maria"  von Bach-Gounod, ein Gebet der 60.000 in der Veltins Arena, inbrünstig wie es nicht anders sein konnte. Es ging ein leichter Schauer durch das Publikum. Händels Halleluja, wie anders kann man seinen Gott ehren als mit einem Chor von 60.000 Stimmen. Den Göttern muss bei solch einem Ruf sicherlich eine stille Freude über ihre Gläubigen gekommen sein.

In der Arena hatte es alle erfasst, dass Sing-Virus ein Virus der die Gemeinsamkeiten anspricht, die Seele berührt und niemanden alleine stehen lässt. Das ist es was rüberkommt, das besondere Gebiet, welches sich anschickt Metropole zu werden. Was fehlt? Der Mensch ist da, dieser besondere Mensch der anpacken kann.
Man muss sich das mal vorstellen, 60.000 Menschen sind mit ihren Stimmen angereist, darunter 600 Chöre, nur mit einem Gedanken beseelt: Wir sind die Metropole Ruhr! Hier bei uns sind 15 Nationen zu Besuch die mit uns den gleichen Gedanken haben – Singen. Vorurteilslos wurde etwas vorgemacht, was so nicht selbstverständlich ist. Nicht der eine Chor war wichtig, sondern der gesamte Chor, dessen Rückgrat die aus vielen Städten des Ruhrgebietes angereisten Einzelchöre waren. Diese Einzelchöre, die es gewohnt sind für sich alleine aufzutreten, reihten sich freudig ein in einen Gesamtchor. Da passte es, als die neunte Symphonie von Beethoven ertönte, mit seiner Ode an die Freude von Schiller.

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder! über’m Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen.
Seid umschlungen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Freude schöner Götterfunken!
Tochter aus Elysium!
Freude, schöner Götterfunken! Götterfunken!

Warum wohl, wird dies als Europas Hymne gespielt?

Wenn man die Dramaturgie richtig verfolgte, so hätte dies gefühlsmäßig der Schlussakt sein müssen. Aber nein, es kam noch Edward Elgar mit dem "Land of Hope and Glory" einer der Hymnen Englands. Der Refrain Text von Arthur Benson passte so gut zur Metropole Ruhr.

Land der Hoffnung und des Ruhmes,
Mutter der Freien,
Wie sollen wir dich preisen,
wir, die von dir Geborenen?
Weiter noch und weiter
Sollen deine Grenzen ausgedehnt werden;
Gott, der dich mächtig gemacht hat,
Möge dich noch mächtiger machen.
Gott, der dich mächtig gemacht hat,
Möge dich noch mächtiger machen.

Wie anders kann man es ausdrücken, wie eine Metropole Ruhr entstehen könnte? Aus den vielen, vielen Städten und Städtchen die zusammen so stark sein könnten. Warum? Weil sie immer schon stark waren und wissen wie man mit Stärke umgehen kann. Nur das Bewusstsein muss noch gehätschelt werden. Den Typ Mensch beschrieb treffend Grönemeyer in dem gemeinsam gesungenen Lied "Komm zur Ruhr"
Und der Abend klang zu ende mit einem "Ein schöner Tag" nach der Melodie von Amazing Grace.

Von reicher Freude angefüllt und Sorgen ungetrübt.
Mit Liedern die die Lerche sang,
so fing der Morgen an,
die Sonne gab dann ihren Strahl
dem Tag der neu begann.
Ein schöner Tag voll Harmonie
ist wie ein Edelstein,
er strahlt euch an
und ruft euch zu:
"Heut´sollt ihr glücklich sein!"
Und was das Schicksal euch auch bringt,
was immer kommen mag,
es bleibt nur die Erinnerung
an einen schönen Tag.


Auch von diesem großartigen Event haben wir einige Impressionen für Sie eingefangen, die wir Ihnen in unserer gesonderten Gallery mit dem Titel
"Ein schöner Tag – !Sing DAY OF SONG auf Schalke"
präsentieren möchten.

Es war ein umwerfender Tag, er verzauberte, er hob und vibrierte die Seele. Streichelte das Gemüt. Machte nachdenklich und brachte Mut, Mut es zu wagen. Zu wagen diese Metropole Ruhr anzugehen.

Was bleibt?

Für die beiden Ennepetaler Chöre war es wichtig als Ennepetaler an diesem Großereignis teilgenommen zu haben. Es wird ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis gewesen sein, dass sicher lange nach hält. Sie waren vorbildliche, charmante und liebenswerte Botschafter der Stadt Ennepetal. Das eine oder andere Gespräch zwischen den Chören wird sicher irgendwann Früchte tragen. Auch wird die Bestätigung, dass man selber Teil einer großen Metropole respektive Gemeinde ist, herübergekommen sein. Schade nur, dass es wieder die Stadtverwaltung versäumt hatte den Geist solcher Veranstaltungen zu erfassen und nur das Notwendigste getan hat. Verstand und Herz reagieren eben nicht auf Schönschwätzereien. Wenn die Stadtverwaltung der Meinung ist auf dem Marktplatz brauch man nur eine Bühne hinstellen und alle kommen angerast, so wurde sie am Samstag eines Besseren belehrt. Singen ist etwas für die Gefühlsebene und Gottseidank kann man Gefühle noch nicht anordnen. Rund 40% mehr an Personalkosten hat Ennepetal. Wofür? Für das Notwendigste? Wenn die Stadt es nicht begreift, dass sie ihre Botschafter so auszustatten hat, damit sie dementsprechend zur Geltung kommen, so muss sie sich nicht wundern wenn es mit der Attraktivität der Stadt nichts wird. Die beiden Chöre haben zumindest ihr Bestes gegeben und dafür gebührt ihnen zumindest von unserer Seite ein herzliches Dankeschön. Die Stadtverwaltung, und mit ihr der Bürgermeister, haben einmal mehr bewiesen, dass sie weit vom Besten entfernt sind – alltägliches bekommt man überall.

Und für die beiden Chöre als auch für die vielen Ennepetaler haben wir auch gerne diesen für uns nicht unerheblichen Arbeitsaufwand auf uns genommen. Für uns war es ein Großereignis, was uns weit über unsere Leistungsgrenzen befördert hat. Wir haben uns jedoch den vielen Herausforderungen gestellt, aber nur deshalb weil wir, genauso wie die beiden Chöre, eine andere Einstellung zur Leistung haben als unsere Stadtverwaltung und ihr Bürgermeister.

Nachwort:
Am Sonntag habe ich im WDR den 1 ½ stündigen Zusammenschnitt nebenbei gehört. Ab und an habe ich mir auch die Bilder angesehen. Wovon ich enttäuscht bin –  über das Audiosignal. Live war ein viel größerer Hall zu hören, der machte dieses Gänsehautfeeling. Da hat aber einer beim WDR etwas zu viel gefiltert. Auch die Chöre wurden zu stark unterdrückt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik auf Schalke


ANMERKUNG:  Diese Seite ist die Fortsetzung unseres Beitrages "Vom Lokalen zum Finalen" http://en-mosaik.de/?p=12877