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Apfelfest in der Begegnungsstätte Alte Synagoge

[jpg] Manchmal gibt es Zufälle die einen in eine Situation bringen vor der man sich zuerst unbegründet drücken möchte, die sich jedoch im Nachhinein als etwas Wunderbares herausstellt.

Das Apfelfest 2010 in der Begegnungsstätte der Alten Synagoge ist solch ein Zufall. So wie das Blütenfest den aufkommenden Frühling freudig begrüßt (das Kirschblütenfest der Japaner ist eines der berühmtesten), so steht das Apfelfest für das sich in Neige befindliche Jahr. Es ist die Zeit der Rückbesinnung  aber auch der Gedanken wie man die Zukunft gestalten möchte. Es ist die Zeit von Rosch Haschana dem jüdischen Neujahrsfest, welches in diesem Jahr auf den 8.-10. September fällt.

 
Als ich mich von der Genügsamkeitsstrasse dem Eingang der Begegnungsstätte näherte, standen die Besucher sich unterhaltend in kleinen Gruppen auf dem Hof. Freundlich wurden wir  begrüßt und wir gesellten uns in Erwartung was jetzt kommen mag zu einer Gruppe. Auf der Hofwiese wurden Äpfel gepflückt die sodann in bereitgestellten Körben zur Verköstigung oder zum Verkauf angeboten wurden.

Es ist aber auch die Zeit indem der Träger- und Förderverein die Tore der Begegnungsstätte öffnet um gemeinsam ein zwangloses Gespräch mit seinen Besuchern zu führen. So erfuhr ich, dass es eine uralte Verbindung zu Schwelm gab und gibt, als die jüdische Gemeinde aus Schwelm den Schabbat in Elberfeld abhielt. Offensichtlich haben die beiden Städte diese Verbindung wiederbelebt.


Andre Enthoefer

  Andre Enthöfer, in Wuppertal bekannt als der Mann des guten Tons, variierte und improvisierte mit seiner Klarinette jüdische Melodien, was dem Ganzen eine beschwingte Stimmung verlieh.

Antonia Dicken-Begrich, die ehemalige Direktorin des  Carl-Duisberg-Gymnasiums, die jetzt bei der Bezirksregierung Düsseldorf ist, eröffnete als Vorsitzende des Trägervereins der Begegnungsstätte das seit 5 Jahren stattfindende Apfelfest.

Dieses Apfelfest soll im Jahr einen fröhlichen Akzent setzen.

Es soll aber auch ein Tag der Rückbesinnung und des Ausblicks auf die zukünftige Arbeit sein, die in Form von Ausstellungen stattfindet.

    
Antonia Dicken-Begrich

Die vergangene Ausstellung soll durch eine in 2011 stattfindende neue Ausstellung abgelöst werden. Diese neue Ausstellung soll nunmehr eine Dauerausstellung werden, wobei die notwendigen finanziellen Mittel erst eingeworben werden mussten. Alle Mitarbeiter, vor allen Dingen Frau Dr. Schrader, waren hart gefordert; denn diese Anstrengungen mussten zusätzlich erarbeitet werden. Aber es ist geschafft. Sie bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern für diese hervorragende Arbeit.


Dr. David Magnus Mintert
 
v.l.n.r.:Frau Dr. Ulrike Schrader/
Frau Antonia Dicken-Begrich /
Herr Dr. David Magnus Mintert
 
Herr Dietmar Bell (MdL)

 

Dr. David Magnus Mintert, der Vorsitzende des Fördervereins bedankte sich bei den Spendern die es ermöglicht haben dass diese Dauerausstellung in 2011 Wirklichkeit wird.

Nachfolgend kündigte Frau Dr. Ulrike Schrader, die stellver- tretende Vorsitzende des Fördervereins eine Änderung der Architektur der Begegnungsstätte an um der zukünftigen Ausstellung gerecht zu werden.
Der Schatzmeister, Herr Dietmar Bell (MdL), war auch anwesend.

  „Jüdische Geschichte in Wuppertal und in der Region“ so soll die Ausstellung heißen.

Sie befasst sich mit den jüdischen Mitbürgern im Bergischen Land, die an der blühenden Wirtschaft im Bergischen Land maßgeblich beteiligt waren.

 

Unweit der Begegnungsstätte liegt die Elberfelder Hofaue, die bis zum zweiten Weltkrieg eine der größten Textilzentren des Rheinlands und Westfalen war. Viele der damals rund 3.000 deutschen Mitbürger hatten den jüdischen Glauben.

Das Elberfeld zu einem Zentrum erstarkte lag aber auch daran, dass das Erzbistum Köln den Bergischen bestimmte Privilegien der Textilwirtschaft zuerkannte. Erwähnt seien hier die Litzen- und Bändererstellung, das Färben und Bleichen auf den Wupperauen aber auch der Handel mit Tuchwaren. Auf den alten Gemäuern der Hofaue sieht man noch teilweise die alten Namen der damaligen Fabrikanten. Diese vielfältigen Beziehungen zwischen den jüdischen Mitbürgern sollen durch diese Ausstellung sichtbar gemacht werden.

 

 

 „Irgendwie jüdisch“ so der Tenor der Ausstellung die im April 2011 eröffnet wird. Es werden umfangreiche Zeitdokumente, Nachlässe und Replikate der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aber es sollen auch die Perspektiven des neuen jüdischen Lebens in Wuppertal aufgezeigt werden. So sollen Personen zu Wort kommen die sich zu der jüdischen Gemeinde bekennen.

In diesem Zusammenhang sei einmal darauf hingewiesen, dass es ohne den Elberfelder Johannes Rau, den ehemaligen Oberbürgermeister von Wuppertal, ehemaligen Minsterpräsidenten von NRW und den ehemaligen Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland die Begegnungsstätte in der heutigen Form noch nicht gäbe. Er hat sich unermüdlich sowohl für die Begegnungsstätte als auch für die neue Synagoge in Barmen eingesetzt. Aber auch die beiden christlichen Kirchen in Wuppertal waren immer Fürsprecher der jüdischen Gemeinden.

Bei der Begehung der Begegnungsstätte fällt einem direkt auf, dass dem „Wider das Vergessen“ ein starker Akzent gesetzt wurde. Man kann sagen es ist eine Erinnerungsstätte, die sicher durch die neue Dauerausstellung eine weitere Verdeutlichung bekommt.

Die neuen Räumlichkeiten, die ich so nicht kannte, überraschten durch eine Offenheit und den lichtdurchfluteten Innenraum.

So möchte ich dem Förder- als auch dem Trägerverein wie es nach dem  Rosch Haschana üblich ist zurufen „Le-Schana towa tikatewu wetechatemu", möget ihr zu einem guten Jahr eingeschrieben und besiegelt werden. So sollten die Arbeiten in einer guten Ausstellung münden.

Der jüdische Glaube lebt viel von Symbolen und Bräuchen, die ein Christ wie ich gerne mitmacht. Einer dieser Bräuche wäre am Neujahrstag, das tauchen von Apfelstücken in süßen Honig und den anschließenden Verzehr. Dieser Brauch soll den Wunsch verdeutlichen, dass man einem „süßen“ Jahr entgegensehen möge. Und man sollte heute nicht vergessen, dass die Abrahams-Religionen mehr Gemeinsamkeit haben als man sich vorstellt, die auch gemeinsam gepflegt werden können und die letztendlich die Integration fördern.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Wuppertal

 

Echte Nachbarn des Schwelmer Heimatfestes sind einfach etwas Besonderes

[jpg] Vom Empfang der Ehrengäste im Rathaus Schwelm haben wir schon berichtet. Nun wenden wir uns dem daran anschließenden Heimatfestzug zu.

Ja, und da ist noch etwas, was das Schwelmer Heimatfest ausmacht, es sind die Nachbarschaften – 13 sind es an der Zahl. Als ich in der vorigen Woche auf einem Forum war, redete ich über das Schwelmer Heimatfest. Die Kollegen meinten, dass muss so etwas wie Karneval sein. Festwagen, Verkleidungen und die gemeinsame Kirmes in der Stadt.

Es hat mich nachdenklich gemacht. Der Karneval hat seinen Ursprung im Kirchenkreis und hat etwas mit der Fastnacht und der Fastenzeit zu tun. Wir haben die Trinitatiszeit, also warum ein Fest? Auch ist der rheinische Karneval immer mehr ein Millionengeschäft und wird in der Regel inzwischen von professionellen Eventmitarbeiter betrieben – bis auf wenige Ausnahmen.

Das Heimatfest wird jedes Jahr ausgetragen, in diesem Jahr zum 66. Mal. Und zwar von Nachbarschaften die in ihrer Freizeit sich diese Pflege dieses Brauchtums verpflichtet fühlen.

Als dieses Heimatfest zum ersten Mal statt fand, gab es andere gesellschaftliche Bedingungen. Die Nachbarschaften wussten in ihrem Umfeld Bescheid. Wenn jemand Hilfe beim Umzug brauchte, es waren die Nachbarn die halfen. Die Oma die ihre Kohlen nach oben schleppte, der Nachbarsjunge half und trug sie mal eben rauf. Das Kind das früher nach Hause kam wusste, falls die Mutter nicht da war, es konnte zur Nachbarin gehen. Man lachte und feierte und man trauerte miteinander. Die Alten saßen im Sommer noch vor der Tür und erzählten die immerwährenden alten Geschichten.

Als Kind habe ich noch miterlebt, wie die Alten den Sedanstag im September gefeiert haben. Auch da erinnerte man sich an das gemeinsam erlebte oder mehr überlebte. Und das Schwelmer Heimatfest? Nun, Schwelm ist flächenmäßig als überschaubar einzuordnen. Eine vom Kern aus gewachsene Stadt. Und weil Schwelm überschaubar ist, so hat man sicher auch nach einem gemeinsamen Fest gesucht, indem all das zum Ausdruck kommt, was Schwelm ausmacht – das Heimatfest. Heimat ist das wo man zu Hause ist, wo man sich umdrehen kann und sich seiner sicher ist. Und das feiert man gemeinsam. Und ich glaube auch, dass wir in unserer heutigen Zeit, die so schnelllebig und immer oberflächlicher wird, vorsichtig sein sollten um diese Tradition zu bewahren. Und ich denke auch, es sollten sich die Alten mit den Jungen an einen Tisch setzen, sich Gedanken machen über die Inhalte die solch eine Tradition ausmacht. Denn der Wert dieser Tradition ist nicht in Euro zu messen, diese Traditionen sind der Klebstoff die eine Kommune zusammenhält. 

Die Nachbarschaften die ein ganzes Jahr an ihren Auftritt denken, die eine Woche vorher wibbelig werden, weil die Vorfreude sie hinaus trägt, stecken ihr ganzes Herzblut in diese Vorbereitungen und ihren Beitrag zum Gelingen des Festes. Ein wenig habe ich nur Sorge, dass die Alten dieses Gefühl und die gewachsene Tradition den jungen Leuten der heutigen Zeit nicht so ganz vermitteln können wie es zur Anfangszeit war. Ein Zeichen der Zeit? Wünschen wir, dass die Brücke zwischen Jung und Alt bestehen bleibt und diese wunderbare Tradition bewahrt bleibt.

Am Sonntag war es dann auch wieder soweit, der Festzug setzte sich am Ochsenkamp in Bewegung und fuhr seinen vorbestimmten Weg. Und mit dabei waren, aus der Nachbarstadt Voerde, also dem heutigen Ennepetal, der Heimatverein Voerde. Der Nachtwächter von Voerde, der ehemalige Bürgermeister Michael Eckhardt, zog mit seinem Horn neben dem Voerder Festwagen über die Straßen. Für jeden sichtbar versuchte er mit seinem Horn sein Glück. Die Gevelsberger hatten ihre ehemalige Hammerschmiede und den jetzigen Bernd Matthäi in einen Festwagen gepackt um am Schwelmer Heimatfest teilzunehmen. Und soweit ich das ausmachen konnte  waren auch die Mühlenhämmer aus Gevelsberg und eine Gruppe des Heimatvereins aus Haspe vertreten.

Alle hatten sich mächtig ins Zeug gelegt und so war es die reinste Augenweide. Der Ideenreichtum war enorm und wieder einmal haben die Nachbarschaften und Mitwirkenden aus anderen Ländern, Städten und Gemeinden es verstanden, die Zuschauer zu begeistern und in ihren Bann zu ziehen.

                            

Die französische Partnerstadt Fourqueux fuhr mit einem prächtigen Festwagen an der Tribüne vorbei. Der Wagen "Moulin Rouge" der Franzosen zeigte einmal mehr wie unsere französischen Freunde ein Feuerwerk an Kreativität entzünden  können. Phantasievolle Kostüme und auf dem Wagen Szenen der französischen Lebensart, wofür wir alle sie beneiden. Da tanzten in wunderschönen Kostümen Französinnen nach dem bekannten Can-Can, als bekennender Rheinländer würde ich sagen "lekker Mädches". Auch die Caféhausszene war ein echter Hingucker. Ich denke mir, die Franzosen haben uns viel gegeben. Sie spornen einen an, etwas mehr zu machen.

            

Es ist nicht der rheinische Karneval der hier zelebriert wird, es ist der Nachbar, auch und gerade der französische Nachbar, der mit seinem Nachbarn einmal in fröhlicher Ausgelassenheit feiern möchte. Eben so wie es unter guten Nachbarn  üblich ist.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 


[Alle obigen Fotos und auch die hier folgenden vom Festzug  © Linde Arndt]


Zum Album Nr. II

Weitere Fotos werden heute Abend noch eingestellt. Wenn dieser Satz nicht mehr vorhanden ist, geht es zu den weiteren Alben.

 

Herzen schlagen für Schwelmer Heimatfest, wohin man schaut

[la] So wie an diesem schönen Tag draußen die Sonne strahlte, so strahlten auch die Augen von Greta Lilli Sophie Nachtigall aus der Klasse 4 b von der Grundschule Westfalendamm.

Sie war als Siegerin des  Plakatwettbewerbes für das diesjährigen Heimatfest mit dem Motto "Use Hiärte schlött vö Schwelm" [Unser Herz schlägt für Schwelm] hervorgegangen und war somit Ehrengast bei dem gestrigen Empfang der Stadt im Sitzungssaal des Rathauses.

Und es waren so viele Ehrengäste zu diesem besonderen Anlass geladen, so dass nicht einmal ausreichend Stühle da waren. Da waren die Menschen der 13 Nachbarschaften, die mit unermüdlichem Engagement und Kreativität die Fäden für die Gestaltung des  Heimatfestumzug fest in der Hand haben. Gäste aus Politik,  Industrie und  Wirtschaft, Persönlichkeiten der Kirchen,  Sozialpfleger aus den einzelnen Bezirken und viele Helfer die für einen reibungslosen Ablauf der Festivitäten sorgten waren da.

Was aber besonders die herzliche Verbundenheit der Städtenachbarschaften zeigte war die Tatsache, dass nicht nur  Landrat Armin Brux mit Gattin, sondern auch  die Bürgermeister  Claus Jacobi (Gevelsberg), Willi Wiggenhagen (Ennepetal) und Klaus Baumann (Breckerfeld), sowie der ehemalige  Bürgermeister Jürgen Steinrücke (Schwelm)  mit ihren Gattinnen der Einladung gefolgt und zu diesem Festakt gekommen waren.

Ach ja und es gab noch einen "Neuen", den Castrop Rauxeler Bürgermeister Johannes Beisenherz mit seiner Gattin, der sich augenscheinlich mit dem Heimatfestvirus infiziert hat.

Seit ihrem letzten Besuch in Schwelm beim Ehepaar Aland [wir berichteten] ist dieser Kontakt aufrecht erhalten geblieben und so entsteht auch mit Castrop Rauxel eine herzliche Verbundenheit.

Ein ganz herzlicher Gruß von  Bürgermeister Jochen Stobbe galt dem Ehrenbürger der Stadt Schwelm –  Wilhelm Erfurt – der durch sein unermüdliches Engagement Schwelm schon bei vielen Projekten unterstützt und schon lange sein Herz für Schwelm gezeigt hat.

So auch beim Erhalt, bzw. Aufbau des Schwelmer Lesesaales, einer wahren Rarität hier im EN-Kreis und über diesen hinaus.
(Wir berichteten)

            
Wilhelm Erfurt
[Foto: Linde Arndt]

Für einen ganz besonderen Effekt hatte die Firma Bunzel gesorgt, die extra für die Ehrengäste 3D-Brillen gesponsert hatten. Nachdem jeder im Saal mit solch einem guten Teil bestückt war und die Brille aufgesetzt hatte, verwandelten sich die Lichter der Kronleuchter in einen Kranz strahlernder Herzen. Eine wirklich gelungene Überraschung.
                     
                                                                                                        Foto Linde Arndt entstand durch Vorhalten der 3D-Brille

Und dann wurde noch eine Auszeichnung vergeben, die Wilhelm-Vandage-Medaille für das Schwelmer Platt, die an den Vorsitzenden des Plattdeutschen Vereins Werner Burggräfe ging.
Aus diesem Verein gab sodann das Schwelmer Urgestein Anita Stiepermann in reinstem Schwelmer Platt kurzweiliges zum Besten.

   

Nun sorgte die französische Polizistin Christine Chergui für Heiterkeit im Saal.
Sie revanchierte sich für eine geschenkte deutsche Polizeimütze, die sie anlässlich des Besuches vom Polizeichef des Kreises vor einiger Zeit geschenkt bekam und  übergab Landrat Dr. Arnim Brux als obersten Polizeichef ihre Dienstjacke, die sie als Polizeianwärterin getragen hatte.

Dr.Arnim Brux war sichtlich gerührt, zog die Jacke an,  die ein wenig zu klein war und umarmte Christine Chergui, wobei er ihr versprach sich für dieses Geschenk zu revanchieren.

      

Und dann ging noch die Begrüßung von Bürgermeister Stobbe auf französisch an seinen Amtskollegen der Stadt Fourqueux, Daniel Level und die anwesenden französischen Bürger ein wenig  holprig aber nicht ungeschickt über die Bühne.

Daniel Level antwortet mit einer Grußadresse in Deutsch – das erste mal in seinem Leben – wie er betonte. Ich denke beide Bürgermeister sollten die jeweils andere Sprache etwas vertiefen. Wie sollen nur die berühmten vier Augen Gespräche über die Bühne gehen? Daniel Level wusste mit seinen Worten die Gäste des Bürgermeisterempfangs zu berühren. Beide Redner wurden mit lang anhaltendem Beifall bedacht.

Dann wurden aber schon einige unruhig, die Zeit war gekommen, die anwesenden Nachbarn mussten zu ihren Wagen. Bürgermeister Stobbe eröffnete kurzerhand das Buffett  und eilte mit seinem Anzug aus dem Saal. Fünf Minuten später kam er nochmals rein, nunmehr schon mit dem blauen Nachbarschaftskittel versehen. Er musste ja mit Christiane Sator, der Obernachbarin den Führungswagen besetzen. Es war Zeit.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm


Über den Heimatfestumzug wird unsere Redaktion noch an anderer Stelle berichten.

Hier noch einige Fotos des Empfangs (© Linde Arndt)

 

Aktuelle Infos zum Heimatfest Schwelm 2010

Auf dieser Seite stellen wir aktuelle Informationen der Stadt Schwelm hinsichtlich des Heimatfestes 2010 zusammen:

1) An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum

2) Innenstadt wegen Heimatfest-Umzuges gesperrt  / Festzug startet um 13:00 Uhr

3) Zum Heimatfest: Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt /
    Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

 

 

                          
                           Foto: Linde Arndt

Musikalischer Hochgenuss im Schloss Martfeld Martfeld-Quartett, M. Terziyski und S. Harada spielen Brahms


Musikfreunde erwarten mit Freude das nächste Konzert des Martfeld-Quartetts, das am Sonntag, dem 12. September, um 15 Uhr im Schloss Martfeld stattfindet (Einlass: 14.30 Uhr). Das Quartett – Hikaru Moriyama, Karin Nijssen Neumeister, Liviu Neagu-Gruber und Axel Heß – spielen gemeinsam mit Momchil Terziyski und Sadao Harada das Streichquintett Nr. 1 und das Streichsextett  Nr. 1 von Johannes Brahms

Sadao Harada war der jüngste Solocellist des Tokyo Symphonieorchesters, bevor er in die USA auswanderte, um dort seine Karriere fortzusetzen. Er absolvierte die Juilliard-Schule und studierte dort mit Claus Adam, Robert Mann und Raphael Hillyer.

Er ist Begründer des berühmten Tokyo String Quartet (1969) und blieb bis zum Jahr 1999 dessen Cellist. In diesen dreißig Jahren führte er das Quartett, das für seine außergewöhnliche technische Brillanz und nuancierte Dynamik bekannt ist, an die Weltspitze. Heute ist Harada viel beschäftigter Musiker, Solist, Kammermusikpartner und Pädagoge.

In Vidin geboren, trat er schon früh als Solist mit Orchester auf. Er studierte an der Sofioter Musikakademie, an der Musikhochschule Köln bei Vl. Andonov und M. Buchholz und an der Folkwang-Hochschule Essen bei Vl. Mendelssohn. Er war Solobratscher der Philharmonie in Sofia und tourte mit dem Kölner Kammerorchester, mit dem Westdeutschen Sinfonia Kammerorchester und als Solist und Kammermusiker durch die besten Säle Europas und Kanadas.

Eintrittskarten gibt im städtischen Verwaltungsgebäude Moltkestraße 24: Bürgerbüro, Tel. 02336/801-255, und Fachbereich Bildung, Kultur, Sport, Raum 241, Tel. 02336/801-273, Fax: 02336/801-313, e-mail: schmittutz@schwelm.de. Sie kosten 14 € für Erwachsene, 10,50 € für Schüler und Studenten und 7 € (Schwelm-Pass/Juleica).

Schwelm, den 20. August 2010

 

An den Heimatfesttagen gilt: Hohes Risiko für Kinder und Jugendliche beim Alkoholkonsum


Die Heimatfesttage stehen bevor und wieder werden auch Kinder und Jugendliche Alkohol trinken, viele sogar weit mehr als sie vertragen. Alkohol ist das unter jungen Menschen am weitesten verbreitete Suchtmittel.
 
Vor einigen Jahren hat sich zu dem Thema Feste feiern – aber wie? das Netzwerk Suchtprävention in Schwelm gegründet. Die Mitinitiatoren Rita Köster vom Caritas Suchthilfezentrum und Karlheinz Vestweber vom Jugendamt Schwelm geben Antworten auf Fragen zum Thema Alkohol.
 

Warum ist Trinken von Alkohol für Kinder und Jugendliche so gefährlich?

Kinder und Jugendliche vertragen wesentlich weniger Alkohol als Erwachsene, da ihr Körper und das Gehirn sich im Wachstum befinden. Der Alkohol wird langsamer abgebaut. Darüber hinaus besteht für jugendliche Rauschtrinker eine höhere Wahrscheinlichkeit, später alkoholabhängig zu werden. Trinkverhalten in jungen Jahren ist mit entscheidend, ob Alkohol im Erwachsenenalter zum Problem wird.

Dürfen minderjährige Kinder und Jugendliche auf dem Heimatfest Alkohol trinken?

Ab 16 Jahren dürfen Jugendliche Bier, Wein und Sekt, ab 18 Jahren auch branntweinhaltige Getränke, also Schnaps und hochprozentige Getränke, kaufen und konsumieren.

Dürfen Erwachsene Schnaps an Jugendliche unter 18 Jahren weitergeben? Oder darf ich als Volljähriger Schnaps kaufen und an meine minderjährigen Freunde weitergeben?

Wer Hochprozentiges an Minderjährige weitergibt, macht sich strafbar. Nur Bier und Wein dürfen an Jugendliche ab 16 Jahren abgegeben werden.

 

Werden Kinder und Jugendliche auch in der Schule über den Umgang mit Alkohol aufgeklärt?

Es gibt verschiedene pädagogische Programme, die bereits in der Grundschule ansetzen und auch in den Klassen 7 und 8 fortgeführt werden. Auch kurz vor dem Heimatfest informieren die weiterführenden Schulen ihre Schüler über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs.

 

Was können Erwachsene tun?

Die meisten Erwachsenen trinken Alkohol, er ist oft Bestandteil unserer Fest- und Tischkultur. Kinder und Jugendliche erlernen den unschädlichen genussorientierten Umgang aber nicht von allein. Gerade in der Pubertät testen sie ihre Grenzen aus. In dieser Zeit benötigen sie deutliche Hinweise und nachvollziehbare klare Regeln, die gerade auch den Konsum von Alkohol betreffen. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen Orientierung geben und Vorbild sind; Erwachsene, die sich für ihre Kinder interessieren.

 

Warum ist Koma-Saufen, also Rauschtrinken, so gefährlich?

Alkohol ist ein Zellgift und kann gerade bei Jugendliche zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen, da Kinder und Jugendliche die Rauschwirkung und das Risiko oft nicht einschätzen können.

 

Welche Angebote macht das Netzwerk Suchtprävention während des Heimatfestes?

Das vor einigen Jahren gegründete Netzwerk besteht u.a. aus Vertretern des Suchthilfezentrums, Stadt und Kreis Schwelm, freien Trägern der Jugendarbeit, Schulen und Politik. Am Freitag- und Samstagabend (3. u 4. September 2010) wird von 18 bis 1 Uhr eine Chill-out area am Neumarkt/Ecke Moltkestraße eingerichtet. Dort können Kinder und Jugendliche eine Auszeit nehmen, etwas Wasser trinken, kickern, reden, abhängen, sich erholen. Mitarbeiter des Netzwerkes werden dort sein, aber auch über das Heimatfestgelände gehen und auf das Angebot hinweisen.

 
Wo gibt es Hilfen in Schwelm zu Themen wie Drogen, Sucht und Jugendschutz?
  • Jugendamt Schwelm, Tel. 801-397
  • Kommissariat Vorbeugung, Kreispolizeibehörde, Tel. 9166-2951
  • Caritas Suchthilfezentrum, Tel. 7001.
 
 
 
Schwelm, den 20. August 2010
 
 

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Innenstadt wegen Heimatfest-Umzuges gesperrt / Festzug startet um 13 Uhr

 

Am Sonntag, dem 5. September, findet von 13 bis circa 17.30 Uhr der traditionelle Festzug der 13 Nachbarschaften zum Schwelmer Heimatfest statt. von Daher ist die Schwelmer Innenstadt für den allgemeinen Fahrzeugverkehr bereits ab 11.30 Uhr gesperrt. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert.
 

Trotz der Sperrung der Innenstadt wird der Busverkehr von Wuppertal nach Ennepetal und zum HELIOS-Klinikum Schwelm aufrecht erhalten, da die Linie 608 in Richtung Ennepetal über Dieselstraße/In der Graslake/Blücherstraße/Talstraße/Hattinger Straße/Schwelmer Bahnhof/Märkische Straße umgeleitet wird. Aus Richtung Ennepetal und HELIOS-Klinikum Schwelm erfolgt die Umleitung in entsprechend anderer Reihenfolge. Eine zusätzliche Haltestelle wird an der Einmündung „In der Graslake / Blücherstraße“ eingerichtet. Festzugbesuchern wird empfohlen, öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen.

 

Auf gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage „Mühlenteich“ wird hingewiesen.

 

Leider haben auch im letzten Jahr einige Kraftfahrer nicht berücksichtigt, dass Feuerwehr und Rettungswagen für ihre Einsatzfahrten mehr Platz brauchen als ein normaler Pkw. Polizei und Stadtverwaltung kündigen daher an, dass notfalls verstärkt abgeschleppt wird.

 
 

Schwelm, den 20. August 2010

 

 

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Zum Heimatfest: Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt / Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

 

Schranke über Wilhelmstraße garantiert ungestörten Kirmesaufbau

Geänderte Verkehrsführung in der Innenstadt

Um den ungestörten Aufbau der diesjährigen Innenstadtkirmes zu gewährleisten, werden die Technischen Betriebe Schwelm – wie auch in den vergangenen Jahren – am Dienstag, dem 31. August, 13 Uhr, eine Metallschranke über die Wilhelmstraße senken (in Höhe des Ärztehauses) und damit den Fahrzeugverkehr verhindern. Diese Lösung wurde notwendig, weil in den Vorjahren immer wieder Absperrungen von Autofahrern umfahren oder beiseite geschoben worden waren.
 

Da in den vergangenen Jahren während der Aufbauphase und des Betriebes der Innenstadtkirmes viele Verkehrsteilnehmer das Verbot für Fahrzeuge aller Art (außer Anlieger) im unmittelbaren Bereich der Kirmes missachtet haben und es dadurch zu massiven Verkehrsstörungen und auch Gefährdungen für Fußgänger und Schausteller gekommen ist, wird die Stadtverwaltung in Absprache mit der Polizei auch in diesem Jahr eine Änderung der Verkehrsführung in der Innenstadt vornehmen.

 

Die Zufahrt zur Innenstadt (Neumarkt, Moltkestraße etc.) über die Gartenstraße bzw. Schulstraße wird durch Beschilderung und Absperrböcke unterbunden. Die Einhaltung des Verkehrsverbotes wird von Mitarbeitern der Ordnungsbehörde der Stadt Schwelm und der Polizei überwacht. Anlieger- und Lieferverkehr in Richtung Innenstadt kann demnach nur noch über die Kaiser-/Wilhelmstraße erfolgen. Abfließender Verkehr über die Bismarckstraße in Richtung Bahnhofstraße ist weiterhin möglich. Um Beachtung wird gebeten.

 
 
Schwelm, den 20. August 2010
 

 

 

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Stadtverwaltung Schwelm: Detlef Fischer unerwartet verstorben

Frühere Kollegen und Sportsfreunde trauern um bekannten Schwelmer

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwelmer Stadtverwaltung sind bestürzt. Im Alter von nur 53 Jahren verstarb am 18. August der frühere Personalratsvorsitzende Detlef Fischer. Wegen einer schwerwiegenden Erkrankung war der bekannte Schwelmer erst vor kurzem von seinen Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet worden.

                    
  Foto der Verabschiedung von Detlef Fischer – übersandt von der Stadt Schwelm
 

Detlef Fischer begann 1972 als Praktikant bei der Stadtverwaltung, durchlief die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst, arbeitete später in der  Kämmerei, im Steueramt und in der Bauverwaltung. Von 1989 bis 1994 war er stellvertretender Leiter des Sozialamtes.

1997 wurde Detlef Fischer zum erstenmal zum Personalratsvorsitzenden gewählt und dann immer wieder. Fischer war ein Charakterkopf, eine Persönlichkeit, die durch  Kompetenz und unverhandelbare moralische Grundsätze beeindruckte. Seine Kolleginnen und Kollegen schätzten seinen klugen Humor, seinen Weitblick, seinen scharfen Verstand und seine Schlagfertigkeit. Vor allem aber bleibt seine menschliche Einstellung als prägendes Merkmal seines Wesens in Erinnerung – den Kollegen wie den Bürgern, die in über 37 Jahren mit ihm zu tun hatten. Auch Bürgermeister Jochen Stobbe kann es nicht fassen. Er kannte Detlef Fischer persönlich über 45 Jahre und ist sehr betroffen.

Detlef Fischer war vielen Schwelmern zudem durch sein Engagement für den Sport bekannt. Über einen langen Zeitraum war er bei "Scharz-Weiß-Schwelm", die später im Schwelmer Sportclub aufgingen, als Abteilungsleiter für Basketball tätig, einschließlich der Basketball-Jugendabteilung.

Schwelm, den 20. August 2010