Liebe Gevelsbergerinnen, liebe Gevelsberger,
mit dem nahenden Jahreswechsel beginnt die Zeit, in der wir zurückschauen, vor allem aber auch ausblicken wollen auf das, was uns im nächsten Jahr erwartet. Lassen Sie mich in meinen diesjährigen Worten zum Jahreswechsel einmal unkonventionell, nämlich mit dem Schwierigen und Unangenehmen des ablaufenden Jahres, beginnen:
Das Jahr 2010 war ganz gewiss kein einfaches Jahr in unserer Stadt, besonders, weil es in finanzieller Hinsicht allzu sehr geprägt war von den Folgen, die die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise mit sich gebracht hat. Die damit verbundenen Konsequenzen sind vor Ort nicht weniger erheblich und unangenehm: Deutliche Steigerungen bei den kommunalen Steuern und öffentlichen Abgaben erwarten uns. Es ist mir sehr wichtig, dies heute offen anzusprechen, um Ihnen gleichzeitig sagen zu können, dass Rat und Verwaltung sich sehr schwer damit getan haben, diese unpopulären Maßnahmen so kurz vor Weihnachten zu beschließen. Ebenso darf ich Ihnen aber auch versichern, dass die für Sie alle schmerzhaften Maßnahmen von den Ratsmitgliedern in großer Verantwortung für Gevelsberg getroffen wurden. Besonders, weil es allein darum geht, Defizite des laufenden städtischen Haushalts zeitnah und schon in dieser Generation ausgleichen zu können. Wir alle dürfen, davon bin ich überzeugt, die Defizite und Schulden unseres kommunalen Gemeinwesens nicht einfach immer nur zulasten der jetzigen Kinder unserer Stadt in die Zukunft fortschreiben. Dies gilt um so mehr, wenn eine Stadt wie Gevelsberg in den letzten Jahren viel investieren musste und auch noch weiter investieren muss, um den hier lebenden Menschen einen guten Wohn-, Bildungs-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort zu bieten. Auf dem Wege dahin sind wir in Gevelsberg in den letzten Jahren, so höre ich es aus vielen Gesprächen mit Ihnen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, weit vorangekommen.
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Claus Jacobi [BM Gevelsberg] Foto: © Linde Arndt |
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Um dies zu veranschaulichen, seien nur einige wenige Beispiele aus dem öffentlichen und gesellschaftlichen Leben unserer Stadt in diesem Jahr bemüht: So konnte bereits im Mai dieses Jahres nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten der Sportplatz Hundeicken als dritter zeitgemäßer Kunstrasenplatz eröffnet werden. Dies ist nicht nur ein Stück sportliche Infrastruktur, sondern auch ein Stück Sozialpolitik in einem Stadtteil, der ganz besonders darauf angewiesen ist, dass seine Jugendlichen „von der Straße kommen“. Schon kurz darauf folgten die Einweihung des Ennepestrandes und die Übergabe der Skaterfläche am Ennepebogen an unsere Kinder und Jugendlichen. Ein riesiger Erfolg, wenn man sieht, dass seitdem Kinder und Jugendliche aus der gesamten Region in unsere Stadt strömen, um mit ihren Skateboards, BMX-Rädern und Inlineskates sportlicher und sinnvoller Freizeitgestaltung nachzugehen. Diese wenigen Beispiele zeigen, dass alle städtebaulichen Veränderungen der jüngeren Zeit in unserer Stadt zuvorderst nur ein Ziel hatten: Den Menschen, allen voran den Kindern und Jugendlichen, Raum zum Leben, Wohlfühlen und zu sinnvoller Freizeitgestaltung zurückzugeben. Projekte, die zugegebenermaßen viel Geld gekostet haben, die uns aber alle, liebe Gevelsbergerinnen und Gevelsberger, zugleich auch sehr stolz machen dürfen.
Stolz waren wir alle auch, als wir in diesem Sommer mit Alexandra Popp einer waschechten Gevelsbergerin zum Gewinn der Weltmeisterschaft der U20-Frauenfußballnationalmannschaft gratulieren konnten. Auch Alexandra Popps Karriere beweist: Nur eine Stadt, die ihren Vereinen und Jugendlichen optimale Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen bietet, wird am Ende auf gelungene Sozial- und Berufskarrieren ihrer Töchter und Söhne stolz sein können. Gerade dafür lohnt es sich aber doch in einer kommunalen Gemeinschaft alles zu geben und, wo es sinnvoll verwendet wird, auch Geld zu investieren. Wir dürfen miteinander zufrieden feststellen: Auch im schwierigen Jahr 2010 ist in unserer Stadt viel Gutes passiert.
Und im nächsten Jahr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, wird es in Gevelsberg wieder Grund zu feiern geben. Unsere Heimatstadt wird sage und schreibe 125 Jahre alt! Im Jahre 1886 wurden uns die Stadtrechte verliehen und Gevelsberg wurde zu der selbständigen Stadt, wie wir sie heute seit Generationen kennen und lieben. In Wiederkehr dieses historischen Ereignisses schlüpft unsere Stadt selbstbewusst in die Rolle der Gastgeberin. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie alle schon heute einzuladen, die Vielzahl von interessanten und abwechslungsreichen Jubiläumsveranstaltungen, insbesondere das große Bürgerfest vom 3. bis zum 5. Juni 2011 entlang des Boulevards Gevelsberg, mitzuerleben. Am selben Wochenende werden wir übrigens auch das 15-jährige Bestehen unserer Freundschaft mit der polnischen Partnerstadt Sprottau gebührend feiern.
Neben den vielen Jubiläumsveranstaltungen, auch denen der Vereine in unserer Stadt, erwarten uns in 2011 noch viele wichtige und lang geplante Geburtsstunden. So wird die neue Mensa des Schulzentrums West direkt zu Jahresbeginn ihren Betrieb aufnehmen und auch die „Alte Kornbrennerei“ öffnet im nächsten Jahr nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als neues Bürgerhaus ihre Tore. Mit dem dortigen Trauzimmer haben Brautpaare dann ab dem Frühjahr auch in unserer Stadt die Möglichkeit, sich standesamtlich in historischem Ambiente trauen zu lassen.
Freuen wir uns also, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit besten Aussichten auf ein neues, ein ganz besonderes, ein Jubiläumsjahr 2011 in Gevelsberg, für das ich Ihnen schon heute Glück, Gesundheit und Gottes Segen wünschen darf sowie an den bevorstehenden Weihnachtstagen eine besinnliche und beschauliche Zeit.
Herzlichst
Ihr
Claus Jacobi
Bürgermeister