Einige Städte sind eben etwas weiter
[jpg] Brüssel steht für Europa. Na ja, nicht ganz. Das eigentlich demokratische legitimierte Europa ist das gewählte Parlament in Straßburg mit seinen Ausschüssen die auch in Brüssel tagen. Immer mal wieder spürt man eine gewisse Europamüdigkeit, manchmal sogar pure Ablehnung gegenüber Europa. Die Finanzkrise z.Bsp. wird von der Kommission und dem Rat nicht so abgearbeitet um der europäischen Bevölkerung ungetrübte europäische Perspektiven in Aussicht zu stellen. Griechen oder Spanier, besonders stolze Völker, sehen sich Wirtschaftsdaten gegenüber, die sie nur in der europäischen Gemeinschaft überwinden können.
Aber da ist ja noch der europäische Gedanke in den Köpfen der Europäer, der weiter befördert werden muss und auch wird. Die Sprache des Anderen ist der Schlüssel zum verstehen des Anderen. Deutschland und Frankreich mit seiner Freundschaft gehen da als gutes Beispiel voran. Viele Klischees, Vorurteile werden und wurden schon überwunden. Trotz allem ist noch viel zu tun um das Europa „In varietate concordia“ zu erreichen. Der EU Gipfel von 2002 in Barcelona brachte die Forderung, die Muttersprache + 2 Fremdsprachen zu erlernen. 75% der EU Bevölkerung sollte letztendlich zu diesem Ziel geführt werden.
Aber das alles ist viel zu hoch angesiedelt, es sind die kleinen Schritte die es gilt aufzuzeigen.
Gevelsberg lud zu einem besonderen Pressegespräch ein. Caroline Barillet hatte vollkommen unbemerkt im Gevelsberger Rathaus ein Praktikum gemacht. Sie kommt aus der Nähe der Partnerstadt Vendôme. Diese deutsch-französische Städtepartnerschaft existiert nunmehr 40 Jahre und befindet sich in einem Stadium, in welchem Freundschaft nicht nur ein Wort ist. Caroline Barillet hatte in ihrer Zeit im Gevelsberger Rathaus eine Dokumentation der 40 Jahr Feier der Städtepartnerschaft erarbeitet. So betonte Jugendamtsleiter Michael Pfleging die Zielsetzung Gevelsbergs, indem er auf das erlernen von Praktika der europäischen Jugend hinwies, die letztendlich zu einer größeren Mobilität führen wird. Sprachen und die Kenntnis der anderen Kultur eröffnen neue Optionen in einem geeinten Europa für alle. Man muss nur die Menschen an die neuen Möglichkeiten heranführen. Bürgermeister Claus Jacobi sieht für die Zukunft erweiterte Chancen für die vier Partnerstädte Vendôme, Szprotawa, Butera, Gevelsberg.
Während der 40 Jahr Feier der Städtepartnerschaft Vendôme – Gevelsberg hatten die vier Bürgermeister Cathrine Lockhart ( Vendôme), Luigi Casisi (Butera), Józef Rubacha (Szprotawa) und Claus Jacobi (Gevelsberg) sich zu einem Zirkel zusammen gefunden um sich für eine tiefer gehende Zusammenarbeit einzusetzen. So gibt es nun für Interessierte die Möglichkeit Praktika in allen Partnerstädten zu erwerben. Auch denken die vier Stadtoberhäupter des „Vendômer“ Bürgermeisterzirkels an weitere Kooperationen die befeuert werden sollten. So funktioniert Europa, und nur so, wo die Gemeinsamkeiten ausgelotet werden um einen Anfang zu gestalten. Die Neugier auf den Anderen führt in der Konsequenz zu dem Europa was wir alle wollen, „In varietate concordia“ („In Vielfalt geeint“).
So waren denn auch die Französin Caroline Barillet und ihre Gastmutter Pia Friedel vorbildliche Botschafterinnen für ein Europa der Vielfalt. Gevelsberg beweist einmal mehr, wie Europa und Freundschaft gelebt werden kann und ist damit beispielhaft für andere Kommunen.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
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