Finnair die etwas andere Airline

Die finnische Fluggesellschaft Finnair setzt bei ihrer Kommunikation auf Menschen die einen
regionalen Bezug haben. Für Deutschland hat das Unternehmen „unseren Litti“, Pierre Littbarski als Sympathieträger gewonnen. Diese Kooperation hat ganz praktische Wurzeln, denn Litti fliegt alleine und mit seiner Familie sehr oft zwischen Europa und Asien. Hier ist es der Service auf der gesamten Strecke die ihn beeindruckt hat.

Bei der Vorstellung in Düsseldorf war etwas anderes auch noch sehr beeindruckend, die
Menschlichkeit. Es ging nicht darum Hochglanzflyer, Videos mit einer Vielzahl von sogenannten Highlights garniert zu präsentieren, sondern das persönliche Gespräch stand ganz im Vordergrund. Dies machte den Gedankenaustausch mit Pierre Littbarski, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland und Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen zu einem sehr
interessanten Gespräch.

                             
  v.li: Antti Nieminen, Leiter Marketing Innovationen, Jan Pellinen, Direktror Finnair Deutschland
und Pierre Littbarski "Litti" Foto: © Zdena David
 

Die Finnair wurde 1923 gegründet und gehört somit zu den ältesten Airlines die weltweit tätig
sind. Das Drehkreuz Helsinki steht mit seinem Flughafen Vantaa für kurze Wege beim Umsteigen auf der Reise nach Asien. Die Flugroute von Vantaa aus ist auch die kürzeste Verbindung nach Asien, was sich im Treibstoffverbrauch und bei den Emissionen auf dieser Route deutlich wiederspiegelt. Für die kurzen Umsteigezeiten sorgen unter anderem die drei Landebahnen und das überschaubare Flughafengebäude.

Sicher ist die Finnair kein Billigflieger doch die Sicherheit beim Fluggerät, in der Luft und am
Boden, haben in diesem Unternehmen oberste Priorität. Das Durchschnittsalter der Flotte von
Finnair beträgt vier Jahre und ist somit eine der modernsten Flotten der Region. Doch auch bei
den Zubringerlinien für die Langstrecken setzt man darauf, nicht das Rad immer wieder neu zu
erfinden, sondern hier zählt die Kooperation. Seit geraumer Zeit arbeitet man hier mit der Air
Berlin zusammen und spart dabei zusätzliche eigene Linien auf der gleichen Route. Dies ist
sicherlich auch ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung von Emissionen, auch für die ab Mai 2011 zur Verfügung stehende Direktverbindung nach Singapur.

Bei allen Ausführungen klang eines immer wieder durch, nicht Wachstum um jeden Preis,
sondern Menschen und Material werden eingebunden und auf dem Weg mitgenommen.

Will Rumi

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Twins eine Erfolgsgeschichte

Wie soll sich ein Projekt selber feiern? Ganz einfach  – man nimmt, wenn möglich,  alle
Beteiligten zusammen und erzählt Geschichten, macht Musik und genießt ein gemeinsames
Essen und genau dies geschah am Freitag, dem 14.1.2011. 

Ein Teil der Beteiligten traf sich in der Gebläsehalle in DuisburgNord und feierte eines der nachhaltigsten Kreativnetzwerke in Europa. Denn wären alle Beteiligten dieses internationalen Projektes zu dieser Abschluß- und der gleichzeitigen Auftaktfeier für das Jahr EINS danach gekommen, wäre es im Industriepark sehr eng geworden.

           
Foto © Zdena David

Die Aufgabe
Dieses Mammutprojekt das auf eine Idee von Dr. Georg Költzsch (+ 2005) zurückgeht, wurde von Ria Jansensberger und Christina Kemnitz entscheidend geprägt und bis Heute getragen. Ihrem Mut gepaart mit absolut professionellen Management ist es zu verdanken, das die 53 Städte des Ruhrgebietes mit ihren mehr als 200 Partnerstädten in ganz Europa 100 Projekte innerhalb eines Jahres realisiert haben. An der Durchführung waren mehr als 1700 Mitwirkende aus allen Kulturbereichen beteiligt. Allen Mitwirkenden war eines immer anzusehen, die Freude dabei zu sein.

Denn dieses Projekt hat eines ganz klar unter Beweis gestellt „Kultur ist nicht nur ein
Wirtschaftsfaktor“, sondern Kultur verbindet Menschen und „gemeinsame gelebte“ Kultur kann
auf Schlagworte wie Integration gänzlich verzichten. Gelebte Kultur ist Gemeinschaft in
Reinform und diese Reinform wurde aus dem Füllhorn der Europa immer wieder mit purer
Lebensfreude gespeist. Die Mitwirkenden haben uns mit der Kraft der Sprache, dem Schauspiel, der Musik und ihren gezeigten Bildern an dieser Lebensfreude teilnehmen lassen.

Mustergärten für Alle

Ein Projekt sei hier stellvertretend für die Nachhaltigkeit aller Einzelprojekte und dieses
gemeinsamen Weges genannt. Aus der Idee „Seven European Garden“ wurde mittlerweile
schon ein weltweit verbindendes Konzept. In Färbergärten werden die Nutzpflanzen angebaut,
aus denen auf traditionelle Weise färbende Essenzen gewonnen werden. Sie ermöglichen in
handwerklicher Produktion die Gewinnung von Farben und Pigmenten für die ökologische
Farbherstellung von Kosmetika, Stoff- Mal- und Theaterfarben. Dieses mit unserer
Industrialisierung verloren gegangene Wissen wird hier an die nächsten Generationen weiter
vermittelt.

Das grandiose Konzert

Das Konzert im zweiten Teil des Abend machte einerseits die Verbundenheit der verschiedenen ehemaligen Kohlereviere deutlich und anderseits wurde klar die Menschen und ihre Lieder spiegeln den Zusammenhalt innerhalb und zwischen den Regionen wieder. Der Reigen aus dreizehn Liedern der beiden ehemaligen Bergbauregionen Ruhrgebiet und Sardinien, vertreten durch die Städte Oberhausen und CarboniaIglesias, gab allen Anwesenden das Gefühl von „ich bin zu Hause“. In ihrem Konzert „Im Schoß der Erde – Nel Grembo della Terra“ brachte das Quartett mit zwei Frauenstimmen in sardischer und deutscher Sprache die Lieder nicht nur zu Gehör, denn mehr noch zu den Herzen der Anwesenden.

Die beiden Sängerinnen Elena Ledda (Sardinien) und Agnes Erkens (NRW) hatten zusammen
mit der Pianistin Laia Genc und Alessandro Palmitessa (Saxophon/Klarinette) die Lieder beider
Regionen neu arrangiert. Mit den verwendeten Hintergrundfotos waren die bestehenden
Brücken für alle hautnah wahrnehmbar.

Es bleibt zu hoffen, ob dieses Konzert im Jahr Eins nach 2010 nochmals in der Metropole Ruhr
aufgeführt wird oder auf einem Tonträger für die Zukunft gespeichert wird.

Wer gerne nochmals etwas zu den einzelnen Veranstaltungen und Projekten wissen möchte,
der kann dies nachschlagen unter;
http://www.essenfuerdasruhrgebiet.ruhr2010.de/twins/home.html

 Anbei eine Fotogalerie des Abends.

Will Rumi für EN-Mosaik aus Duisburg

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Die unheimliche Logik des Halma

Ein Kriminalroman von Wolf Schluchter der unter die Haut geht.
Ein muß für Jeden der selber denkt!

Wer die Angaben zum Autor liest, fragt sich wie kann ein Sozialwissenschaftler einen derartigen Krimi schreiben. Doch wer die ersten Zeilen des Buches liest der versteht, einen solchen Krimi kann nur ein Wissenschaftler mit profunden Kenntnissen dieser Zeit schreiben.
Das Buch greift auf die Ereignisse in den siebziger und achtziger Jahren zurück. Das ist zwar nun schon dreißig bis vierzig Jahre her und für viele junge Menschen eine ganz andere Zeit.
Doch dieses Buch hat kein bisschen an Aktualität verloren! Denn einige Atomkraftwerke rotten derzeit still vor sich hin und die End- und Zwischenlager wie Gorleben, Assel und Ahaus sind wohl kaum das was sich Physiker und Bergingenieure hier vorstellen. Warum diese Orte immer noch im Gespräch sind ist ein Teil der Geschichte.

Die Geschichte spiegelt die beruflichen Lebenswege von drei jungen Menschen wider, die alle diese HochZeit der Atomindustrie hautnah miterleben und darin als Spielbälle der Mächtigen benutzt werden. Diese wirtschaftliche Lobby, die die politischen Entscheidungsprozesse ganz für sich einnimmt, kann auf den reichen Erfahrungsschatz unterschiedlicher Fachgebiete des Staatsapparates zurückgreifen.

Wer dieses Buch gelesen hat, der bekommt auch einen etwas anderen Blick auf die sogenannten wirtschaftlichen Zusammenhänge.

Hintergrund:

Wenn man sich den geschichtlichen Hintergrund vor Augen führt, wird das heutige Desaster mit der Endlagerung auch Ottonormalverbraucher erst richtig bewußt. Die Kernspaltung wurde
Ende der dreißiger Jahre in Berlin von Otto Hahn und seinem Team gefunden und bewiesen.
Keine dreißig Jahre später wurden die ersten Atommeiler gebaut und in Betrieb genommen,
ohne sich über das Später Gedanken zu machen. Die Frage ist bis heute nicht beantwortet!
Jedem Physiker ist jedoch klar die radioaktiven Abfälle haben eine Halbwertzeit von mehreren
hunderttausend Jahren!

erschienen bei dbv,
ISBN 9783866221017,
Preis 9,50 Euro

Rezension von Will Rumi aus Essen
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Ruhr Kunst Museen – Ein Rückblick auf die Anfänge einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit

Der Zusammenschluss von 20 Kunstmuseen innerhalb einer Region, dieser Schritt ist von vielen Beobachtern der Szene sicher sehr kritisch beäugt worden. Doch das Jahr der Kulturhauptstadt hat den Skeptikern gezeigt, welche Erfolgsgeschichte daraus werden kann.

Die hunderttausenden Besucher im letzten Jahr haben gezeigt, die gemeinsamen Anstrengungen machen diese Region stark. Diese Stärke innerhalb der Kulturlandschaft Europas wirkt wie ein riesiger Magnet auf Künstler, Sponsoren und die damit verbundene Wirtschaft. Diese Anziehung wirkt sogar über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und zeigt eines ganz deutlich, unsere Vätern haben die Kohle aus dem Berg gebuddelt aus der wir heute die Farben für die neue Farbigkeit des Reviers mischen können.

Aber was verstehen wir unter Kunst und Kultur?

Sprache ist ein Teil jeder Kultur und zwar der Hochkultur. Dies haben Dichter und Schriftsteller
aus dem indogermanischen Sprachraum in den letzten zweitausendfünfhundert Jahren
vielfach unter Beweis gestellt. Gut wir hatten mit der Sprache manchmal so das eine oder
andere Problem. Im letzten Jahrhundert wurden wir oft wegen unseres Dialektes belächelt, das
zur Zeit eine neue Blüte erlebt und damit dokumentiert wie sich gelebte Integration darstellt.
Aus diesem Grund sollten wir weiterhin versuchen auf denglisch zu verzichten. Im Rahmen der
Kulturhauptstadt gab es bei den Ruhr Kunst Museen zwei erfolgreiche Produkte und wie nannte man sie:
Collection Tours(denglisch) heißt zu deutsch Touren zu Sammlungen aber im Dialekt Kunst
kucken,
Mapping the Region (denglisch) heißt zu deutsch Abbildung der Region aber im Dialekt Bildchen vonnet Revier.

   
   v.l.: Nicolaus Schaffhausen [Direktor des Witte de With Rotterdam] Michael Townsend [Kulturdezernat der Stadt Bochum]
Dr. Hartwig Fischer[Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation)]  Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach [Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW] Prof. Oliver Scheytt [Geschäftsführer RUHR.2010 GmbH] Jochen Gerz [Künstler von 2/3 Straßen]
Foto: © Zdena David
 

Gute Gespräche?
Diese Erfolgsgeschichte nun nochmals in einem Gespräch Revue passieren zu lassen und dabei neue Ideen für die zukünftige Arbeit zu platzieren wäre ein konstruktiver Schritt in die Zukunft gewesen. Doch das Podiumsgespräch zwischen Dr. Hartwig Fischer, Direktor des Museum Folkwang Essen (Moderation), Jochen Gerz, dem Künstler von 2/3 Straßen, Nicolaus
Schaffhausen, Direktor des Witte de With Rotterdam, Prof. Oliver Scheytt, RUHR.2010 GmbH, Dr. Ingrid StoppaSehlbach, Referantsleiterin des Kulturministeriums NRW und Michael Townsend Kulturdezernat der Stadt Bochum brachte über ein paar allgemeine Aussagen keine neuen Denkanstöße ins Spiel.

Kooperation heißt die Größeren in einem Netzwerk ziehen die Kleineren mit und werfen ihre
Stärken in die Waagschale um alle einen Schritt weiter zu bringen.

Die Ausführungen von Frau Stoppa Sehlbach gaben nur bereits bekannte und allgemeine
Erkenntnisse wieder, die zum großen Teil auch schon längere Zeit realisiert sind.

Würden die Institutionen der Region den Ausführungen von Nicolaus Schaffhausen folgen, dann
hieße es für das Ruhrgebiet zurück in die Vergangenheit der letzten Jahrhunderte. Denn einen
Zentralismus für die Museumslandschaft im Ruhrgebiet anzumahnen ist ebenso weltfremd, wie
die Stadt Detroit als Vorbild für die Metropole Ruhr zu sehen. Sicher im Ruhrgebiet sind die
Kassen der öffentlichen Haushalte ziemlich leer, aber wir haben den Strukturwandel geschafft
und sind auf dem Weg zu neuen Ufern. In Detroit hat man noch garnicht begriffen, das ein
Strukturwandel ganz heftig an die Tore klopft. Die Stadt und breite Schichten der Bevölkerung
kämpfen jeden Tag ums nackte Überleben.

Allein die Ausführungen von Michael Townsend aus der Sicht der Verwaltung zeigten die
Gratwanderung zwischen Haushaltslöchern und der Förderung von Kultur in der Breite auf. Als Vertreter der Kunstszene stand Jochen Gerz mit seinen Gedanken den bekannten Windmühlen gegenüber.

Was lernen wir daraus?
Wir sind wer und brauchen unser Licht nicht unter dem Schemel verstecken. Wir müssen zwar
über den Tellerrand schauen was um uns herum passiert, aber unseren ganz eigenen Weg
weitergehen.

In diesem Sinne Glück Auf
 Will Rumi

Gastprofessur für Dr. Margot Käßmann im Namen von Max Imdahl

Sie war einmal die erste Frau in einem hohen Kirchenamt und ist nun die erste Gastprofessorin
die im Namen von Max Imdahl fachübergreifend an der RuhrUniversitätBochum
für ein Jahr Vorlesungen und Seminare anbietet.

Das Thema der Antrittsvorlesung „Multikulturelle Gesellschaft Wurzeln, Abwehr und Visionen“ zeigt schon in welche Richtung Frau Käßmann gehen will. Es wäre zu wünschen das sie zu den Begriffen Akzeptanz, Toleranz, Mitgefühl, Glaube und Liebe vieles an die Teilnehmer weitergeben kann. Wenn es notwendig erscheint auch über den Begriff „SozialEthik“ Gespräche führen, obwohl dieses Thema an jeder politischen Ecke fast täglich bemüht wird. Dies aber doch nur weil sie nirgendwo mehr vorhanden ist.

   
  v.l.: Prof.Dr.Isolde Karle Dekanin der Ev.-Theologischen Fakultät /  Prof. Dr. Margot Käßmann, Max-Imdahl-Gastprofessorin der RUB /
Prof. Elmar Weiler Rektor der RUB / Dr. Josef König, Pressesprecher der RUB                                                    Foto: © Zdena David
 

Im Sinne des Namensgebers zu arbeiten und zu lehren stellt an die Gastprofessoren eine große Herausforderung dar.

Max Imdahl lehrte von 1965 bis zu seinem Tod 1988 Kunstgeschichte als erster  Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte an der neugegründeten RuhrUniversität Bochum. Er war zugleich auch Leiter der modernen Abteilung der Kunstsammlungen der RuhrUniversität.
Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählten die Ottonik, die Malerei Giottos, die Malerei des niederländischen Barock und der französischen Klassik und die Kunstentwicklung seit dem späten 19. Jahrhundert.
(Wikipedia)

Wir wünschen Frau Käßmann nunmehr Seminarteilnehmer, die selber Denken oder es lernen
wollen. Darüber hinaus gute Gespräche über die wichtigen Themen unseres Lebens. Vielleicht
kann jetzt und hier der Grundstein gelegt werden, das zukünftige Studentengenerationen nicht
mehr Seminare zu dem Thema „Soft Skills“ besuchen müssen. Da sie das hierzu notwendige
Rüstzeug bereits mitbringen. Wir dürfen uns also auf ein spannendes Jahr mit der ersten
fachübergreifenden Gastprofessorin freuen.

 
v.l.:Prof.Dr.Isolde Karle Dekanin der Ev.-Theologischen Fakultät /
Prof.Dr. Margot Käßmann, Max-Imdahl-Gastprofessorin der RUB

                                                                      Foto: © Zdena David
  Will Rumi im Gespräch mit Prof.Dr. Margot Käßmann
                                                                    Foto: © Zdena David

Denen die immer wieder die Vergangenheit bemühen sei gesagt;
„Der einzige Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Sünder ist, dass jeder Heilige eine
Vergangenheit hat, jeder Sünder eine Zukunft“
(Oskar Wilde)

In diesem Sinne Glück Auf.

Will Rumi für EN-Mosaik aus Bochum

Ein Sonntag an der Ruhr

Am Ruhrpegel in EssenWerden wurden am gestrigen Sonntagnachmittag, dem 9. Januar 2011
sehr beeindruckende Werte angezeigt:

Durchflussmenge 740,5 m³ / sec.
Fließgeschwindigkeit 180,2 cm / sec
Pegellatte 346 cm
Wassertiefe 557 cm
Wassertemperatur 4,7 Grad Celsius

Diese Werte mit den nachfolgenden Bildern zeigen uns wieder wer eigentlich das Sagen hat.

Eben nicht wir Menschen, sondern die Natur zeigt uns hier ihre Machtfülle. Doch es gibt immer noch die Unvernünftigen, die sich über diese Machtfülle hinwegsetzen wollen. So wurde ich bei diesem Spaziergang von einer jungen Mutter auf dem „Fahrrad“ mit dem Kleinkind im Kindersitz dahinter gefragt, bitte wo geht es denn hier zur Ruhr auf den Leinpfad in Richtung Kettwig? Hier sei ja schon alles gesperrt (siehe Bild Strandbad).

Die Antwort lautete: Am besten ganz weg vom Fluß.

Denn schon allein das Ansinnen löste bei mir einen Schauer aus und was in vielen Fällen bei solchen Aktionen heraus kommt ist uns aus Nachrichten wohl bekannt.

     
   Altstadt                                                                                                                         Foto: © Will Rumi   
     
   Schleuse                                                                                                                                                               Foto: © Will Rumi  
     
   Strandbad                                                                                                                      Foto: © Will Rumi  
     
   Wehr                                                                                                                                                                      Foto: © Will Rumi  

 Will Rumi für EN-Mosaik aus Essen

 

 

Wetten dass… ich immer weniger erlebe!!!

[wr]Jetzt treten Sie wieder auf die Bühne des Lebens, all diejenigen die nunmehr mit  „klugen“ Sprüchen eh alles anders oder gleich besser gemacht hätten. Der Unfall am Samstag [4.12.2010] in Düsseldorf, den viele Millionen am Fernseher miterlebt haben ist nun der zweite Kick in diesem Jahr in NordrheinWestfalen.

Den verantwortlichen Kollegen vor Ort, soll an dieser Stelle alle Hochachtung entgegen gebracht werden, für die Entscheidung die Bühnenkameras sofort aus der Sendung zu nehmen und letztlich auch die Sendung abzubrechen.

Getreu nach dem Motto „immer höher, immer schneller, immer größer“ sind wir in unserer zivilisierten Welt
ausschließlich damit beschäftigt, immer höhere Quoten, immer mehr Gewinne und immer globaler durch das
Leben zu rasen. Wissenschaftlich betrachtet heißt dieses Phänomen auch neoliberaler Kapitalismus und es
gibt kaum eine Berufsgruppe die nicht mit in diesem Sog gefangen ist. Dabei spielen weder der
Bildungsgrad, noch die wirtschaftliche Stellung eine Rolle. Dieses Phänomen der marktwirtschaftlichen
Beschleunigung, auch Wachstum genannt, ist mittlerweile in allen Bereichen unseres Leben zu finden. Die
damit verbundenen wirtschaftlichen Interessen finden im Sport, bei den Dienstleistungen, in der Kultur, im
Gesundheitswesen, in den Produktionen oder im ganz normalen täglichen Miteinander statt und selbst wir die
Journalisten drehen kräftig mit an diesem Rad.

Jedoch an die Ursachen dieses Phänomens traut sich kein kluger Kopf heran. Die Philosophen von Heute
versuchen mit immer besseren Erklärungen die Ethik der Arbeit den Menschen näher zu bringen und
unsere klugen Ingenieure entwickeln immer noch bessere Zeit-Messmethoden.

Doch dies ist nichts anderes als an den Symptomen einer Gesellschaft herum zu doktern, die verlernt hat mit Achtsamkeit und Würde das Leben zu durchschreiten. So wird eher bei sportlichen Wettbewerben die Zeit in 1000tel gemessen!

In den sogenannten Unterhaltungssendungen werden immer öfter Dinge angeboten die eher in den
Bereich professionelle Stands (Nervenkitzel pur) gehören, als dass sie zur Unterhaltung beitragen. Bei
anderen Veranstaltungen müssen immer mehr Menschen mit immer mehr dB/a beschallt und auf immer
kleineren Plätzen zusammen gefercht werden. Gewiss es hat in der Evolution immer junge Menschen
gegeben, die über das Ziel hinaus geschossen und dabei verunglückt sind. Doch was kommt als
Nächstes?

Wird es noch bessere Materialien geben mit denen man die Pisten herunter sausen oder den Berg hinauf
radeln kann oder pumpen wir noch mehr Stoffe in den menschlichen Körper, damit er noch
leistungsfähiger wird. Gleiches gilt für die Kinder dieser Gesellschaft, die schon in der Kindertagesstätte
auf Leistung getrimmt werden. Dies setzt sich mit dem TurboAbitur und bei Studium in Bachelor und
Master (sprich Junggeselle & Meister) Abschlüssen fort und mündet auf direktem Wege im Burnout und
/oder in Depressionen.

Wo sind die Menschen die selber denken? Ist unser Hirn bereits soweit degeneriert, dass wir den Weg nicht
mehr sehen? Der Weg heißt schlicht und ergreifend Mensch sein und als solcher Leben. Seit Einführung
der Informationstechnologie ist unsere Kommunikation immer schneller geworden. An vielen Dingen die man
ehemals genossen hatte rennen wir heute achtlos vorbei und der Kontakt zu anderen Menschen reduziert
sich auf ein Email oder eine SMS. Der reale Gedankenaustausch bei dem ich die Reaktionen meines
Gegenübers direkt wahrnehmen kann, muss erst im Rahmen von SoftKillsSeminaren erlernt werden.

Viele unserer sogenannten zivilisatorischen Errungenschaften haben nicht anderes bewirkt, als uns von einander immer mehr zu entfernen. Ist dann aber bei einem solchen „Event“ etwas passiert, was uns kurzfristig aus unserer Lethargie wachrüttelt, dann ertönt der Ruf nach dem Schuldigen. Die Schuldigen für derartiges
Unglück sind wir alle mit unserem Konsumverhalten. Denn immer, wenn in den Industrienationen dieser
Erde der Wunsch geäußert wird, es müsste etwas leichter sein, schneller oder leichter funktionieren, dann gibt es einen Anderen der es entwickelt und produziert. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle aus welchem
Bereich der Wunsch kommt.

Wann beginnen wir also wieder im realen Leben zu leben?
Wann beginnen wir unseren Kindern die SoftKills vor zu leben?
Wann beginnen wir den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben sich zu entwickeln?
Wann beginnen wir unser Leben, die Jahreszeiten, die Jahre zu genießen?
Wann beginnen wir unser Gegenüber an zu lächeln, anstatt auf seine Wirtschaftsgüter zu schielen?

Seien wir uns über eins im klaren, wir sind ohne etwas auf diese Welt gekommen und werden auch ohne alles
wieder gehen!

Fangen wir an selber zu denken!

© Will Rumi
Designer + Journalist

Eine Skulptur macht sich auf den Weg – „el plastico“ von Will Rumi

[la] Will Rumi ist nicht nur bekannt als freier  Journalist sondern auch als sehr aktiver  Designer und Künstler.

Hier im Kreis haben ihn auch viele Menschen  als Teilnehmer der Kunstausstellung "Kohle, Kühe, Kunst" in Gevelsberg, unter der Schirmherrschaft von RUHR2010 kennen gelernt.

Nach vielen weiteren Ausstellungen und Veranstaltungen in diesem Jahr hat er nun nochmals ein sehr ausgefallenes Experiment geplant, welches eines der Highlights der Kunstausstellung im Marler Stern sein wird. Mit seiner  provokativen Kunstaktion, einer ökologie-kritischen Performance, will er  den Blick auf das System Mensch-Natur verschärfen.  Rumi möchte einen Denkanstoß geben, Diskussionen in Gang bringen "Wohin mit dem Müll?".

Damit ist keineswegs die Kunst gemeint, sondern es soll die Probleme unseres Alltags verdeutlichen, wo immer mehr recycled wird und Verpackungen einen überdimensionalen Stellenwert einnehmen, der fast zum Ersticken führt.

Er tut es – egal ob es regnet , stürmt oder schneit. Es gehört zu seiner Performance, dass "el plastico" seinen Weg über 39 km zieht (im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Skulptur wird nicht durch ein Gefährt durch die Orte befördert, sondern durch Manneskraft.

Alle Interessierten sind aufgefordert, sich das Schauspiel selbst anzusehen, es evtl. ein Stück des Weges zu begleiten, Fotos zu machen als Andenken an eine  außergewöhnliche Dokumentation in einem außergewöhnlichen Jahr.

Und da es eine beachtliche Wegstrecke ist, die an vielen Orten vorbeiführt, kann sich auch jeder aussuchen, wo er einsteigen möchte.

 
Will Rumi

Und das ist der Weg von „el plastico“.

Am 5.11.2010 um ca. 8:00 Uhr startet „el palstico“ in Werden und wird ca. 2,0 Stunden später das Rathaus in Essen passieren und ca 1,0 Stunde danach am Weltkulturerbe Zollverein vorbei ziehen. Die Stadtgrenze Gelsenkirchen wird nach ca. 4, Stunden erreicht. Das Stadtgebiet von Gelsenkirchen wird nach weiteren 3,0 Stunden in Hassel verlassen. Im Marler(Kunst)Stern wird die Skulptur nach insgesamt ca. 8,0 Stunden erreichen, um dann an der
                                                 Vernissage zu „Mondo 2055“ um 18:00 Uhr
teilzunehmen.

             
   Foto: © Zdena David  

Hier der vorgesehene Weg;
Forstmannstraße, Dükerstraße, Heckstraße,Körholzstraße, Grafenstraße, Brückstraße, Brücke, Bredeneyer Straße, Freiherr vom Stein Straße, Lerchenstraße, Stadtwaldplatz, Wittenbergstraße, MüllerBreslauStraße,
Richard Wagner Straße, Helbingstraße, Gildehoftunnel, Gildehofstraße, Bernestraße, Schützenbahn, Stoppenberger Straße, Essener Straße, Gelsenkirchener Straße, Bullmannaue, Schonnebeckshöfe, Katernberger Straße, Schalker Straße, Lehrhovebruch, Terneddenstraße, Fersenbruchstraße (rechts), Grimmstraße (links), Uferstraße, KurtSchumacherStraße (L608), (Suturner Brücken, Theodor Otte Straße), VomSteinStraße (B226), Ostring, Marler Straße, 2,5 km (L502), Marler Straße, 2,5 km (L630), Ophoffstraße,
Vikarestraße, Barkhausstraße (am Theater vorbei über die Fußgängerbrücke), Hervester Straße (L798),
Bergstraße,

 

 Wir wünschen ihm gutes Wetter und Gelingen und stürmischen Applaus auf seinem ausgefallenen Weg.

[Schade, dass wir selbst wegen anderer Termine nicht dabei sein können, aber vielleicht schickt uns ja jemand ein Foto oder eine andersartige Dokumentation, die wir dann für unsere zahlreichen Leser veröffentlichen können (Selbstverständlich würden Autor oder Fotograf hierbei genannt.]

Linde Arndt für EN-Mosaik