Demenz: Ennepe-Ruhr-Kreis mit Projekt erfolgreich

(pen) Eine halbe Million Euro hatte die Robert Bosch Stiftung für die Neuauflage des Förderprogramms „Menschen mit Demenz in der Kommune“ zur Verfügung gestellt. 234 Bewerbungen gingen ein, 37 Projekte wurden ausgewählt, „Einstehen für Nachbarn“ heißt es zukünftig an Ennepe und Ruhr. „Es freut uns natürlich, dass wir zu den Gewinnern gehören und dass das gemeinsame Vorhaben des Ennepe-Ruhr-Kreises und der drei Selbsthilfekontaktstellen mit 15.000 Euro unterstützt wird“, reagieren Landrat Dr. Arnim Brux und Elke Zeller, Pflegekoordinatorin des Ennepe-Ruhr-Kreises, auf die gute Nachricht, die jetzt im Schwelmer Kreishaus eingetroffen ist.

Demenz zählt unter älteren Menschen nicht nur zu den häufigsten Krankheiten, sie bedeutet für eine immer älter werdende Gesellschaft auch eine große Aufgabe. Aktuell sind im Ennepe-Ruhr-Kreis mehr als 5.000 Menschen erkrankt, Tendenz steigend. „Um ihren Alltag zu bestreiten, sind die Betroffenen auf die Hilfe ihrer Familie, von Freunden und professionellen Betreuern angewiesen. Das reicht aber nicht. Was wir brauchen, sind Angebote, die eine wirkliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, macht Zeller deutlich.

Genau hier setzte die Ausschreibung der Robert Bosch Stiftung an. Gesucht wurden Initiativen, die auf praktische Alltagshilfen für die Betroffenen setzen, die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Demenz im Blick haben und die möglichst viele in die Verantwortung nehmen. „Letztendlich können wir im Sinne der Erkrankten nur erfolgreich sein, wenn Kommunalvertreter und Bürger, Profis und ehrenamtlich Engagierte Hand in Hand arbeiten und wenn wir Demenz als gesamtgesellschaftliches Thema begreifen“, so Zeller.

„Einstehen für Nachbarn“ verfolgt das Ziel, Menschen mit Demenz möglichst lange die gewohnte Lebensqualität in ihrer Umgebung zu sichern. „Die Diagnose verunsichert die Betroffenen und führt nicht selten zum umgehenden Rückzug“, berichtet Zeller. Doch Isolation sei gerade in den ersten Jahren der Erkrankung der völlig falsche Weg. Die Teilhabe am sozialen Leben gelte für Experten als eine der wirksamsten Präventivmaßnahmen, die den Krankheitsverlauf verzögern kann. Damit dies gelingen könne, müsse das Umfeld aber über Demenz und den richtigen Umgang mit Betroffenen informiert sein, nur dann sei eine verständnisvolle und unterstützende Reaktion zu erwarten.

„Einstehen für Nachbarn“ will Demenz daher enttabuisieren. „Uns geht es unter anderem darum, Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe zu erreichen. Nicht jeder ältere Kunde, der ohne zu zahlen geht, ist beispielsweise gleich ein Krimineller. Hinter einem solchen ´Vergessen´ kann auch eine beginnende Demenz stecken“, spricht sich Zeller gegen unbedachte Diskriminierung aus. Neben einer Zusammenarbeit mit Werbegemeinschaften und Einzelhandelsverbänden planen die Organisatoren eine Kampagne, die unter anderem mit Berichten, Plakaten und Aufklebern für das Thema sensibilisieren soll.

Als Auftakt sehen die Projektpartner eine Veranstaltung Ende Februar/Anfang März 2011, zu der insbesondere Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eingeladen werden sollen. Damit, wie mit „Einstehen für Nachbarn“ insgesamt, wollen wir den Betroffenen signalisieren: „Sie und ihre Angehörigen sind willkommen und sollten sich nicht verstecken. Wir möchten Sie in das soziale und kulturelle Leben einbeziehen.“

Ansprechpartner des Projektes „Einstehen für Nachbarn“:
Elke Zeller, Pflegekoordinatorin des Ennepe-Ruhr-Kreises, 02336/93 2480
Susanne Auferkorte, Selbsthilfekontaktstelle KISS EN-Süd, 02332/6640 28
Kerstin Lohmann, Selbsthilfekontaktstelle Witten, Wetter, Herdecke 02302/1559
Maria Warnecke, Selbsthilfekontaktstelle Hattingen, Sprockhövel 02324/954979

Kreishaushalt: Einbringung auf Dezember verschoben

(pen) Die von der Kreisverwaltung ursprünglich für den 27. September geplante Einbringung des Haushaltes 2011 wird auf die Kreistagssitzung am 6. Dezember verschoben. Damit verzögert sich auch der Beschluss über den Etatentwurf. Dieser wird jetzt für den 21. März 2011 auf der Tagesordnung des Kreistages stehen. Grund für die Verzögerung: Für die Haushaltsplanung grundlegende und notwendige Zahlen, die vom Land Nordrhein-Westfalen geliefert werden, liegen aufgrund des Regierungswechsels in Düsseldorf bisher noch nicht vor.

„Ohne die Daten aus dem Finanzausgleich und ohne die erste so genannte Modellrechnung fehlen uns aber entscheidende Informationen, die wir für eine solide Kalkulation der Einnahmen und Ausgaben im nächsten Jahr benötigen“, begründete Dr. Jürgen Brückner, Kämmerer des Ennepe-Ruhr-Kreises, die Entscheidung in der Sitzung des Kreisausschusses.

Personennahverkehr: Kreisausschuss beschließt Einsparungen

(pen) Die schlechte Lage der kommunalen Finanzen macht auch vor dem öffentlichen Personennahverkehr nicht halt. In der letzten Sitzung des Kreisausschusses diskutierten die Politiker über Verbindungen, auf denen bereits zum Fahrplanwechsel 2010/2011 rund 150.000 Wagenkilometer, gleichbedeutend mit 150.000 Euro, eingespart werden sollen.

Im Einzelnen hatte die Kreisverwaltung Folgendes vorgeschlagen: Wegfall der Linie 567 in Schwelm, Streichung einzelner Abschnitte auf den Linien 359 (Abschnitt Essen-Burgaltendorf/Bochum-Dahlhausen), 375 (Bereich Witten Borbach), 593 (Abschnitt Sprockhövel Haßlinghausen/Herzkamp) und 320 (Abschnitt Witten Hauptbahnhof/Ruhr-Universität an Samstagen). Die Linie 602 (Wuppertal-Haßlinghausen) fährt an Sonntagen nur noch im 60-Minunten-Takt und in Gevelsberg und Witten fallen auf der Linie 551 bzw. 320E so genannte Verstärkerfahrten weg. In Ennepetal wird auf die Frühfahrt der Linie 608 Richtung Wuppertal verzichtet. Im Gegensatz zur Diskussion im Fachausschuss war die Veränderung für die Straßenbahnlinie 310 (Witten/Bochum/Wattenscheid/30 Minuten-Takt an Samstagen) im Kreisausschuss kein Thema mehr. Auf dieser Linie bleibt zunächst alles wie es ist.

„Mit Blick auf die geringen Fahrgastzahlen sowie alternative Verbindungen halten wir die vorgeschlagenen Einschränkungen für vertretbar“, machte Dr. Jürgen Brückner, Fachbereichsleiter Finanzen, Kreisentwicklung und Arbeit, deutlich. Die Ausschussmitglieder folgten mehrheitlich den Vorschlägen der Verwaltung. Damit steht fest: Bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Winter werden Kürzungen von 101.000 Wagenkilometern umgesetzt. Betroffen sind die Linien 320E, 593, 602 und 608.

Für die vom Kreisausschuss beschlossenen Änderungen auf den Linien 320, 359, 375, 551 und 567 fehlt momentan noch die Abstimmung mit den Städten. „Diese sind notwendig, da hier der Nahverkehrsplan formell geändert wird. Liegen uns die entsprechenden Rückmeldungen zeitnah vor, können die Veränderungen ebenfalls noch für den Fahrplanwechsel berücksichtigt werden“, so Brückner.

Ziel des Kreises müsse es sein, das Nahverkehrsangebot mit Blick auf die Wünsche der Fahrgäste aber auch auf die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen auszurichten. Gegenüber den Ausschussmitgliedern deutete Brückner zudem an, dass der Kreis und die Verkehrsunternehmen weitere Einsparmöglichkeiten untersuchen. „Hier geht es um 500.000 Wagenkilometer, die wir derzeit unter die Lupe nehmen. Darüber diskutieren wir aber erst im nächsten Jahr, zunächst müssen wir die Ergebnisse der jetzt anlaufenden Fahrgastzählungen abwarten.“

Stichwort Nahverkehr

Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist für ein attraktives und fahrgastfreundliches Angebot im öffentlichen Personennahverkehr verantwortlich. Dafür stellt er jährlich rund 11 Millionen Euro bereit. Ausgestaltet wird diese Aufgabe mit dem Nahverkehrsplan, der eine tragfähige und finanziell realistische Grundlage für den Öffentlichen Personennahverkehr schafft. Der Plan wurde zuletzt 2009 durch den Kreistag beschlossen und formuliert unter anderem Rahmenvorgaben für das Fahrplanangebot und die Infrastruktur (Ausstattung von Fahrzeugen und Haltestellen), die durch die Verkehrsunternehmen umzusetzen sind.

Bunter Salon: Forum für Frauenleben und Frauenpolitik

(pen) Wie Frauen leben und was sie vom Leben wollen – diese Debatte wollen die Gleichstellungsbeauftragten und die VHS im Ennepe-Ruhr-Südkreis beflügeln. Mit dem „Bunten Salon“ setzen sie zwischen Oktober 2010 und März 2011 eine Veranstaltungsreihe fort, die Themen und Anliegen aufgreifen will, die Frauen in der Region bewegen. „Der Salon will ein lebendiges Forum für Frauenleben und Frauenpolitik in der Region sein, zur Diskussion über mehr Chancengleichheit anregen sowie Themen aufgreifen, die für Frauen, aber auch für Männer interessant sein können“, so die „Salonbetreiberinnen“. Auf dem Programm stehen Angebote aus den Bereichen Arbeit, Kreativwirtschaft, Mediennutzung, Selbstbestimmung und Lohngleichheit, Schauplätze sind Gevelsberg und Schwelm, der Eintritt zu allen Angeboten ist frei.

Das ausführliche Programm ist ab sofort in den Rathäusern der Städte Gevelsberg, Ennepetal, und Schwelm sowie im Kreishaus erhältlich.

Die Veranstaltungen im Überblick

Salto Feminale – Wie Frauen leben und arbeiten wollen
Donnerstag, 7. Oktober, 19.30 Uhr, Volkshochschule, Mittelstr. 86-88, Gevelsberg

 


Stellten das neue Salonprogramm vor: Renate Terboven, Rita Miegel und Christel Hofschröer
  Ob Kinder oder keine, Karriere oder dritter Rang, die Eltern unterstützen oder alles zusammen?

Welche Lebensmodelle Frauen vorantreiben wollen und zu welchem Preis, das ist das Thema der Auftaktveranstaltung.

Vier interessante Frauen zwischen 27 und 55 Jahren aus Bildung, Politik und Wirtschaft erzählen von ihren Erfahrungen und gehen gemeinsam mit dem Publikum der Frage nach, was zu tun ist, wenn frau die Macht will, aber nicht so.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den business FrauEN statt.

Kunststück, Keramik und Zarentöpfchen
Mit Ideen zum Erfolg
Donnerstag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Keramikwerkstatt Weidenfeld, Westerholt 63, Schwelm

Im Mittelpunkt steht die Kreativwirtschaft, durch die sich Frauen neue oder weitere berufliche Perspektiven erschlossen haben. Neben der Kunstwerkstatt der Volkshochschule Ennepe-Ruhr-Süd, die für kreatives Design, moderne Accessoires und eine berufliche Perspektive für arbeitslose Frauen steht, stellen an diesem Abend noch zwei weitere Künstlerinnen ihre Ideen und ihre Arbeit vor. Treffpunkt ist die Keramikwerkstatt der Eheleute Weidenfeld.

www. ist schon ok – Kinder und Jugendliche im Internet
Donnerstag, 20. Januar, 19.30 Uhr, Kommissariat
Vorbeugung, Wilhelmstr. 43, Schwelm

Kinder und Jugendliche surfen täglich im Internet, chatten mit Freunden per „ICQ“, schauen Videos auf „You Tube“ an oder haben schon eine eigene Seite bei „MySpace“. Elektronische Medien sind längst ein fester Bestandteil im Leben junger Menschen. Die Familie ist dabei zumeist der erste Ort, an dem die Weichen für Mediennutzung gestellt werden. Hier gilt es wichtige Regeln im Umgang mit Medien zu formulieren und Vereinbarungen zu treffen. Uwe Kreis, Kriminalhauptkommissar und Jugendbeauftragter der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr, steht an diesem Abend als Gesprächspartner zur Verfügung. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Faszination und Risiken des „World Wide Web“ und mögliche Schutzmechanismen kennen zu lernen.

Die Fremde – Filmfrühstück
Sonntag, 6. Februar, 11 Uhr/13 Uhr Film, filmriss kino Rosendahler Str. 18, Gevelsberg

„Die Fremde“ erzählt die aufwühlende Geschichte eines Ehrenmordvorhabens inmitten einer Welt junger Türken, die gemeinhin als integriert gelten, ohne dabei einfache Schuldzuweisungen zu bedienen.„Hör auf zu träumen“, sagt die Mutter zu ihrer 25jährigen Tochter Umay als diese mit ihrem kleinen Sohn Cem vor der Berliner Wohnungstür ihrer Eltern steht. Umay ist aus ihrem unglücklichen Eheleben in Istanbul ausgebrochen und will in Berlin ein selbst bestimmtes Leben führen. Sie weiß, dass sie ihren Eltern und Geschwistern damit viel zumutet und hofft, dass die liebevolle Verbundenheit stärker ist als gesellschaftliche Zwänge. Doch die Familie droht an den traditionellen Erwartungen zu zerbrechen und beschließt, Cem zu seinem Vater in die Türkei zurückzuschicken. „Film ab“ heißt es um 13 Uhr, bereits ab 11 Uhr laden die „Salonbetreiberinnen“ zu einem informativen Frühstück bei zivilen Preisen ein.

Fair P(l)ay! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit –  Wie kann’s gehen?
Donnerstag, 24. März, 19.30 Uhr, Volkshochschule, Mittelstr. 86-88, Gevelsberg

Frauen, die heute ins Berufsleben starten, sind gut gerüstet, hoch motiviert und haben oft beste Abschlüsse. Doch der Lohn, den sie für ihre Arbeit erwarten dürfen, liegt im Schnitt ein Viertel unter dem ihrer männlichen Kollegen. Europaweit gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern, was die gerechte Entlohnung von Frauen angeht. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe diskutiert Dr. Andrea Jochmann-Döll, Betriebswirtin und ausgewiesene Expertin in Sachen Entgeltgleichheit, mit Interessierten darüber, welche Mechanismen die Einkommensunterschiede zwischen nähren und wie Beschäftige, Tarifparteien und der Gesetzgeber gegensteuern können.

Ansprechpartnerinnen für weitere Informationen und Salonideen sind die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gevelsberg, Ennepetal und des Ennepe Ruhr-Kreises, Christel Hofschröer (02332/771 124), Kornelia Gabriel (02333/979 207) und Renate Terboven (02336/93 2430) sowie Rita Miegel, Projektmanagerin der VHS Ennepe-Ruhr-Süd (02332/9186 112).


 

„Wohnen für Generationen“: Exkursion nach Düsseldorf

(pen) Die Gevelsberger Gruppe „WieeN – Wohnen in enger echter Nachbarschaft“ und die VHS Ennepe-Ruhr-Süd bieten Interessierten in Zusammenhang mit der Reihe „Wohnen für Generationen“ ein weiteres Mal eine Exkursion zu einem nachahmenswerten Wohnprojekt an. Nach Schwerte, Dortmund, Bielefeld und Köln geht es dieses Mal nach Düsseldorf. Ziel ist am Samstag, 25. September, ein Gemeinschaftsvorhaben des Vereins „Wohnen mit Kindern“ und der Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf Ost. Sie betreuen im Stadtteil Düsseltal ein Gebäude, in dem mehr als 40 Kinder zwischen 6 Monaten und 16 Jahren den Ton angeben.

Markenzeichen des Projektes sind eine integrierte Kindertagesstätte und nachbarschaftliches Leben, Barrierefreiheit und gemeinsame Aktivitäten. Das Gebäude an sich verfügt über innovative Grundrisse und ist besonders an den Bedürfnissen von Familien mit Kindern ausgerichtet.

Treffpunkt der Teilnehmer ist das Wohnprojekt in Düsseldorf, Otto-Petersen-Str. 2-8. Nähere Informationen erhalten Interessierte bei Angela Leisten von der Gruppe WieeN (02339/7402). Sie hilft ggf. auch bei Absprachen zum Bilden von Fahrgemeinschaften. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro.

Das aktuelle Programmheft der kreisweiten Reihe „Wohnen für Generationen“, in dem sich auch Wohnprojekte aus Gevelsberg, Hattingen und Schwelm ausführlicher vorstellen und zu ihren regelmäßigen Treffen einladen, liegt unter anderem bei den Volkshochschulen, Stadtverwaltungen und im Schwelmer Kreishaus aus. Als download steht das Heft unter www.en-kreis.de, Stichwort Demografie, zur Verfügung. Fragen beantworten Christa Beermann, Tel.: 02336/93 2223, e-Mail: C.Beermann@en-kreis.de und Iris Baeck, VHS Ennepe-Ruhr-Süd, Tel.: 02332/9186 112, e-Mail: bae@vhs-en-sued.de.

Stichwort Veranstaltungsreihe „Wohnen für Generationen“

Seit 2008 setzen sich der Ennepe-Ruhr-Kreis, die VHS Ennepe-Ruhr-Süd, die Stiftung trias/Gemeinnützige Stiftung für Wohnen, Bauen und Ökologie, die Initiatoren von Wohnprojekten im Kreis sowie die Städte, verschiedene Wohnungsunternehmen, weitere Volkshochschulen und der MieterInnenverein Witten dafür ein, vorhandene Wohnprojektgruppen vorzustellen, Ansätze und Ideen gemeinschaftlicher Wohnformen zu fördern und sichtbar zu machen. Sie haben sich Austausch, Information und Vernetzung auf ihre Fahnen geschrieben und gehen der Vielzahl von Fragen nach, die mit dem Thema Wohnen im Alter und über Generation hinweg verbunden sind. Für Landrat Dr. Arnim Brux, gleichzeitig Schirmherr der Reihe, steht „WoGEN“ im direkten Zusammenhang mit den Aktivitäten des Kreises auf dem Gebiet demokratischer Wandel. „Der ständige Austausch über vorhandene Projekte und Ideen ist notwendig, damit mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche für ein gemeinschaftliches Leben im Alter umsetzen können.“

 

„Meine Kinder waren doch nicht dabei“

(pen) „Kinder und häusliche Gewalt“ so heißt ein jetzt vorgestelltes Informationsblatt des Runden Tisches gegen Häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Kinder, die erleben müssen, wie in ihrer Familie Gewalt ausgeübt wird, werden in den Diskussionen häufig vergessen. Auch wenn sie selbst nicht direkt Opfer sind, als Zeuge des Geschehens sind sie dennoch betroffen. Darauf möchten wir auch anlässlich des Wettkindertages am 20. September hinweisen“, macht Renate Terboven, Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung und Koordinatorin des Runden Tisches, deutlich.

Die von Betroffenen häufig zu hörende Aussage „Meine Kinder waren doch nicht dabei“ will die kleine Broschüre nachdrücklich widerlegen. So wird darauf verwiesen, dass Kinder mehr mitkommen, als viele glauben möchten. Wörtlich heißt es: „Kinder sind Ohren-, Gefühls- und Augenzeugen von häuslicher Gewalt und damit auch Betroffene und Opfer. Sie leiden vielfach im Stillen, wollen ihre Eltern nicht belasten, verstecken ihre Angst und ihre Gefühle.“

        
  Kathleen Schmalfuß vom Frauenhaus EN (links) und Renate Terboven stellen
Landrat Dr. Arnim Brux das neue Informationsblatt vor/    Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
 

                   
Terboven sieht in der kleinen Broschüre einen weiteren Schritt, um die Bevölkerung für das Thema häusliche Gewalt zu sensibilisieren und Betroffene zu motivieren, die vorhandenen Hilfsangebote zu nutzen, auch und gerade im Interesse der Kinder. „Wie viele unter Häuslicher Gewalt leiden, lässt die Zahl der aktenkundigen Fälle erahnen. Allein im letzten Jahr wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis rund 300 Anzeigen aufgenommen und mehr als 200 Frauen an Beratungsstellen verwiesen. Dazu kommt eine vermutlich hohe Dunkelziffer.“

Die Autoren des Informationsblattes führen den Betroffenen die Verantwortung für sich und ihre Kinder vor Augen. „Ja“, so heißt es, „Kinder brauchen beide Elternteile. Aber sie benötigen auch ein gewaltfreies Familienklima und manchmal ist es nötig, die Familie zumindest vorübergehend zu trennen. Konflikte durch Gewalt zu klären, endet im Teufelskreis, ohne Hilfe von Außen gibt es keinen Ausweg.“

Auf zwei Seiten werden daher Anlaufstellen aufgelistet, die Wege aus der Sackgasse sein können. Dazu zählen die Kontaktdaten von Beratungsstellen und Jugendämtern in allen neun kreisangehörigen Städten sowie Notrufnummern von Polizei, Opferschutz und Frauenhaus. „Dank einer Auflage von 30.000 Exemplaren können wir die Informationen sehr breit streuen“, so Terboven.

Öffentlichkeitswirksam präsentiert wird das Informationsblatt in jeder kreisangehörigen Stadt. Die Jugendämter vor Ort starten anlässlich des Weltkindertages am 20. September Aktionen und verteilen dabei auch „Meine Kinder waren doch nicht dabei“.

Stichwort „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“

Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis“ besteht seit 1999. Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen, dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Gesundheitswesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und der Kreisverwaltung arbeiten gemeinsam daran, die Situation von gewaltbetroffener Frauen nachhaltig zu verbessern und Gewalt öffentlich zu ächten. Schirmherr ist Landrat Dr. Arnim Brux.

Um Gewalt an Frauen und Kindern zu ächten, hat der Runde Tisch in den letzten Jahren neben dem Erstellen von Informationsbroschüren und der Organisation von Fachtagungen regelmäßig auf kreisweite Aktionen gesetzt. Dazu zählten 200.000 Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, 50.000 Taschentücherpäckchen mit der Botschaft: „Keine Gewalt gegen Frauen. Wir haben die Nase voll!", 10.000 Taschenkalender mit dem Aufdruck „Die Zeit ist reif – Keine Gewalt gegen Frauen!" und 1.000 Regenschirme mit dem Slogan „Wir lassen Frauen nicht im Regen stehen!“.

 

Kreisausschuss berät Rettungsdienst und Magna Charta Ruhr.2010

(pen) Die Ergebnisse der bisherigen Beratungen der Haushaltskommission stehen auf der Tagesordnung für die Sitzung des Kreisausschusses des Ennepe-Ruhr-Kreises am Montag, 20. September. Weitere Themen sind das Transparenzgesetz NRW, die Gebührensatzung im Rettungsdienst sowie der Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen. Außerdem beschäftigen sich die Ausschussmitglieder mit dem Beitritt des Kreises zur Magna Charta Ruhr.2010. Diese Erklärung setzt sich für Kinderrechte ein und hat zum Ziel, dass die Unterzeichner auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit verzichten und statt dessen auf fair gehandelte Erzeugnisse setzen.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Schwelmer Kreishaus, Hauptstr. 92, Raum 166. Die Tagesordnung sowie die entsprechenden Vorlagen stehen auch im Internet. Sie sind unter www.en-kreis.de im Bereich Politik/Sitzungskalender 2010 zu finden.

Kreisweite Botschaft: Kein Platz für Rechtsextremismus

(pen) Schmierereien von Rechtsextremen in Wartehäuschen, an Mauern, Wänden und öffentlichen Gebäuden sind noch die „harmlosen“ Varianten von Aktionen Rechtsextremer. Deutlich schwerwiegender sind die vielfältigen Versuche rechter Gruppen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu beeinflussen und für ihr Gedankengut zu gewinnen. „Wie und wo auch immer, es gilt Zeichen dafür zu setzen, dass wir an Ennepe und Ruhr nicht bereit sind, derartige Aktivitäten hinzunehmen und diesen Gruppen ganz offen entgegentreten. Daher haben sich die Städte Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel, Wetter und Witten sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis entschlossen, ein Angebot des Beratungsnetzwerkes Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Arnsberg zu nutzen.“ Gemeinsam stellten die Stadtspitzen und Landrat Dr. Arnim Brux die für die kreisweite Aktion gedruckten Plakate jetzt vor.

              

Sie gleichen den bekannten Ortseingangsschildern und tragen auf gelben Grund in schwarzer Schrift neben dem jeweiligen Namen der Stadt bzw. des Kreises die deutliche Botschaft „ … hat keinen Platz für Rechtsextremismus“. Kreisweit werden 2.700 Plakate aufgehängt. „Unter anderem in öffentlichen Einrichtungen sollen sie ins Auge fallen und allen Betrachtern signalisieren, dass rechte Gesinnung im Ennepe-Ruhr-Kreis keinen Platz hat und wir zur friedlichen Gegenwehr bereit sind“, macht Brux deutlich.

 

Schuhe auf den Strassen des Glücks, 3 Ufer | 1 Fest Kemnade International vom 3. September bis 5. September 2010

[jpg] Endlich ist es soweit, die letzten Informationen über das 3 Ufer|1 Fest Festival sind raus. Die Veranstalter waren bis in die letzten Tage mit vollen Kräften mit der Vorbereitung hierzu  beschäftigt. War es doch bis Ende Mai nicht sicher ob dieses Fest stattfinden konnte ( EN-Mosaik berichtete ). Erst durch die außergewöhnlich großzügige finanzielle Unterstützung der Stadtsparkasse Bochum war das Fest im letzten Moment gerettet worden.

Die Veranstaltergemeinschaft von 3 U f e r | 1 F e s t – der Ennepe-Ruhr-Kreis, die Städte Hattingen und Witten sowie der Bahnhof Langendreer in Kooperation mit der Stadt Bochum sind froh darüber, trotz der kurzen Vorbereitungszeit ein so abwechslungsreiches Programm präsentieren zu können.

Und was für ein Fest wird den Zuschauer geboten! An drei verschiedenen Spielorten finden sich die unterschiedlichsten kulturellen aber auch außergewöhnlichsten Highlights.

      

Am 3. September um 17:30 Uhr geht es mit einer Podiumsdiskussion, Haus Kemnade des NRW Kultursekretariats los. Es geht um Kultur der Nationen in unserer Region die sich multikulturell  darstellt. Hier findet man den Kulturhauptstadtgedanken wieder. Überhaupt passt dieser Event gut in das laufende Programm der Kulturhauptstadt.

Um 20.00 Uhr treten die Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket  in dem Wasserschloss Kemnade auf. Der iranischen Taar-Virtuose Keyvan Saket wird mit seinem Saiteninstrument die Werke abendländischer Komponisten wie Chopin oder Bach zusammen mit den Bochumer Symphonikern neu interpretieren. Saket, der einen internationalen Ruf genießt, macht das zum ersten mal und sieht diesen Auftritt eher als Ausnahme.
Parallel findet in Haus Kemnade die Ausstellung "Von der Gambe bis zu Grönemeyer" statt. Diese Ausstellung will die lebendige Musiktradition der Stadt Bochum verdeutlichen.

                       http://en-mosaik.de/wp-content/uploads/image/kemnade-3ufer/Kemnade1.jpg

Am 4.und 5.September findet von 14:00 bis 19:00 Uhr in und um das Bootshaus Oeveney mit dem IFAK e. V. "Die bunte Kinderwelt" statt. Mitmachprogramme für Kinder von 0-14 Jahren mit Kleinkindecke, Kinderschminken, Ausgrabungen, Glücksrad, Gestaltung des
großen Paradiesvogels und jeder Menge Kreativangebote für große und kleine Kids.

Um 15:00 Uhr spielt das Theater hier eine Rolle für alle Altergruppen "Na und Theater", das Stück "Glück für den Pechvogel". Es ist ein liebevolles Stück von Sabine Jäckel das einen fantansievollen Zauber aus dem Alltäglichen nahe bringt – Spannung mit einbegriffen.
Um 17:00 Uhr finden anatolische Klänge ins Ohr der Zuhörer, Hüsnü  Isik & Band, der seit 1972 eine feste Größe ist, spielt auf.
"Der Welt entrückt – Adjiri Odametey verzaubert mit ausdrucksstarker Musik", so beschreibt die Süddeutsche Zeitung ein Weltmusik-Konzert von Adjiri Odametey. Er tritt um 17:30 Uhr mit melodischen Liedern auf der zweiten Bühne auf, begleitet mit afrikanischer Harfe, Daumenklavieren, Percussion-Instrumenten, aber auch mit modernen Instrumenten wie Akkustik-Gitarre und mitreißenden Percussion-Stücken.

Zirkus ist um 18:00 Uhr im Bootshaus angesagt. Ratz Fatz – hier trainieren und treten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren gemeinsam auf. Sie teilen die Begeisterung für Zirkustheater, die  Verknüpfung von sportlichen Bewegungskünsten und clowneskem Theaterspiel. Die türkische Tanz- und Musikgruppe Erguvan Türk Halk Oyunlari Ekibi  bereichert das abwechslungsreiche Programm.

Um 18:15 Uhr geht es auf einer anderen Bühne weiter. Das Programm der COMPANIA präsentiert sich dann mit einem Stil-Mix mit zumeist eigenen Texten. Diese besingen "Schuhe auf den Straßen des Glücks", dann einen alten Bekannten, der sich immer "köstlich amüsiert", diesmal nicht in Pankow, sondern in Heiligendamm beim G-8-Gipfel, interpretieren einen Brecht-Eisler-Song als französischen Musette-Walzer und beleuchten die schauerlichen Seiten altdeutschen Märchenguts. Das Land der Barden und Druiden wird mit einer "suite celtique" zelebriert, und an den europäischen Osten erinnert der "klezmer freilachs", erweitert um eine bekannte jiddische Weise von Jtschak Katsenelson.
COMPANIA BATACLAN ist eine 7-köpfige Band aus Bochum/ Witten/ Dortmund/ Fröndenberg.

Weiter geht es 18:45 Uhr mit: Pulse of Brazil & HeartBeat of Bahia Banda Pelodum. Sie  ist mit Sicherheit als Ausnahmeband in der Deutschen Musikszene zu bezeichnen, die über eine außergewöhnliche musikalische Bandbreite verfügt und dennoch im Herzen den lebhaften afro-brasilianischen Rhythmen aus Bahia treu bleibt – ungekünstelt und voller Emotionalität. Der Einfluss der afrikanischen Kultur ist omnipräsent und stark mit dem bahianischen Lebensstil verwachsen, was bis heute unüberhör- und -sehbar in der Musik- und Tanzkultur Bahias ist.

19:30 Uhr  fetzt Watcha Clan, sie  gehören zu den vielversprechendsten Fusion Bands der Jetzt-Zeit.Auf der Bühne entfacht der Clan mit Gitarre, Kontrabass, Harmonium, Keyboards, Mac, Sequencern, Schlagzeugresten, Querflöte und Gesang ein Live- Gewitter aus Drum’n’Bass, Jungle, arabischen Melodien, Hip Hop, Dub und Reggae/Ragga, das seinesgleichen sucht. Und das mit nur noch 3-4 Musikern! 

Dann 19:30 im Bootshaus wird es besinnlich und amüsant, der türkische Autor, Poet und Komiker Ilhan Atasoy bringt nach Auftritten von Berlin über Karlsruhe bis Wuppertal jetzt sein Solo-Programm aus politisch garantiert unkorrekter Satire, Dichtung, Wahrheit und Musik auf die Bühne. Atasoys Blickwinkel ist satirisch verzerrt. Wer hier nichts zu lachen hat, dem ist nicht zum lachen zu Mute.

Um 21:00 Uhr ist im Bootshaus Theater angesagt. F r e i e R a d i k a l e " p a r a d i e s p f a d f i n d e r " Unter der Regie von Katja Lillih Leinenweber wechselt Schauspielerin Charis Nass zwischen den verschiedenen Figuren auf dem brutal-idyllischen Sehnsuchtsschlachtfeld. Das skurrile Solo führt den Zuschauer mit abgrundtief schwarzem Humor mitten hinein in den alltäglichen, aber doch irgendwie anderen Familienwahnsinn.

Auf der Bühne findet um 21:00 Uhr das Konzert von Cumbia Cosmonauts statt. In ihrem Herkunftsland Kolumbien laufen die aktuellen Cumbia-Hits selbst vielen Salsa-Evergreens den Rang ab, und auch im Rest von Lateinamerika ist die afrokaribische Volksmusik schon lange schwer populär. Die Cumbia gründet auf ursprünglich afrikanischen Rhythmen, die durch indigene Einflüsse und europäische Instrumente wie Gitarre und Akkordeon angereichert wurden. Daraus entwickelten sich die verschiedenen Spielarten der Cumbia, die auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent ihre Anhänger fanden.

Damit haben wir den 4.September erst einmal geschafft, die Ohren sind voll, das Blut kocht und die Seele hatte auch seine Nahrung bekommen.

Am 5. September schleichen sich jedoch Entzugserscheinungen ein und dem kann Abhilfe geschaffen werden.

Um 15:30 Uhr geht auf der Bühne mit NEXT GENERATION weiter. Hier setzen sich die Jugendlichen von X-Vision mit der Frage nach ihrer eigenen Zukunft auseinander und entwickeln daraus eine Bühnenshow aus Songs, Texten und Choreografien.
16:30 Uhr Trovači, seit 7 Jahren wirft die Düsseldorfer Combo einen einzigartigen "balkanisierten"Blick auf den deutschen Alltag, auf Gastarbeiterklischees und Herzschmerz-Themen. Mit über 100 live Gigs bundesweit, einer NRWTour mit der WDR Big Band, und dem rockigsten Grand-Prix Auftritt aller Zeiten 2008 ist Trovači die erfolgreichste Combo der Jugo-Diaspora.

18:00 Uhr gibt es das D u b i o z a K o l e k t i v: Das Kollektiv – 2003 von Bandmitgliedern aus Zenica und Sarajevo gegründet – ist eine der bekanntesten Musikgruppen aus Bosnien und macht inzwischen mit ihrem Mix aus Dub, Reggae und Rock europaweit Furore. Neben ihrem außerordentlichem Musiktalent schafft es die Band vor allem auch mit ihren provokanten Texten zu überzeugen. Oft handeln sie von der Ungerechtigkeit und Instabilität in ihrem Land, kritisieren Nationalismus und treten für Verständigung und Toleranz ein. Die authentischen Statements gepaart mit dem mitreißenden Sound begeisterten zuletzt die Menschen in Norwegen, Dänemark und Schweden. Und das wird am Kemnader Ufer nicht anders sein …

Jetzt ist das Bootshaus um 18:30 Uhr mit M u r a t  K a y i dran: Der einzige evangelische Türke weit und breit gibt Geschichten zum Besten, in denen er von Familienfeiern hüben wie drüben berichtet und Christen wie Moslems gleichermaßen die Leviten liest. Dabei ist er Westfale durch und durch, was so weit geht, dass er seinem ehemaligen Chef – immerhin Sauerländer – viel zu Deutsch war.Trotz allem bleibt die Nase wie sie ist, und so berichtet hier einer aus dem Grenzland zwischen zwei Kulturen, wo Westfalen und Anatolien einander erschreckend ähneln …

19:00 Uhr auf der Bühne: T r a n s o r i e n t O r c h e s t r a + S e l i m S e s l e r
Unter dem Motto "Der Orient beginnt im Ruhrgebiet" nimmt das Transorient Orchestra – die interkulturell besetzte Weltmusik-Bigband aus dem Großraum Ruhrgebiet – seine Zuhörer mit auf eine spannende musikalische Reise zwischen Orient und Okzident.

Das Boothaus wartet um 20:00 Uhr mit: P a r v a n e h H am i d i

"Ich bin Parvaneh.

Seit 24 Jahren lebe ich in Deutschland, habe zwei Diktaturen überlebt, habe eine Revolution, einen Krieg, 12 Jahre Helmut Kohl, 7 Jahre Rot-Grüne Koalition und 4 Ehemänner überlebt. Habe einen schrägen Humor. Das kommt daher, dass ich aus einem schrägen Land komme. Seitdem ich in Deutschland lebe, interessiere ich mich mehr und mehr für Chemie. Allein wegen des Satzes: "Zwischen uns stimmt die Chemie nicht …".
Ich bin das Beste was der Iran exportiert hat."

Dann 20:30 auf der Bühne: B a n d i s t a

Bandista ist ein 2006 gegründetes Musik-Kollektiv aus Istanbul. Die insgesamt 7- köpfige Band sieht ihre Wurzeln in der kulturellen Vielfalt Anatoliens, betonen aber dennoch ihre internationalistische Haltung. Das lässt sich auch hören: Zum einen an ihren Texten, in denen sie gegen Nationalismus und für eine gerechtere Welt ansingen und zum anderen an ihrem Sound. Der variiert nämlich von Django bis Reggae, von Bratsch bis Ska, Dub und Afrobeat und ist immer wieder unterlegt von traditionellen anatolischen Klängen.

Jetzt haben wir aber nur die Programmpunkte aufgeführt, die allesamt umsonst besucht werden können, und auf zwei Bühnen und im Bootshaus Oeveney stattfinden. Ausnahme das Konzert der Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket , hier wird Eintritt genommen. Rund um den findet man auch noch internationale gastronomische Stände die manch neues Gericht in die Augen und den Magen springen lassen könnten. Es wird ein kommen und gehen sein. Denken Sie daran wir haben es im Ruhrgebiet immer international gehalten, wichtig war und ist der Mensch auf den man sich verlassen konnte. Und auf Unterhaltung pur können wir uns bei dem Programm verlassen.

    

 

 

            

 

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

                                                                                                                    [alle Fotos: © Linde Arndt

 

á la JACQUARD – Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht …

[la] Im Bereich "KUNST" und "KULTUR" erwartet nicht nur Ennepetal als Veranstaltungsort ein ganz besonderes Highlight.

Diese hochkarätige Veranstaltung wird unterstützt von RUHR2010 / Ennepe-Ruhr-Kreis / LWL [Landschaftsverband Westfalen-Lippe] / AVU / Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld / Kreis Görlitz und Stadt Ennepetal.


Wen und was verbindet das Projekt?

„à la JACQUARD“ heißt das einzige Gemeinschaftsprojekt, das im Rahmen von RUHR.2010 nicht nur die beiden traditionsreichen Textilindustriegebiete an Neiße und Ruhr verbindet sondern auch internationale Dimensionen hat. Auf Initiative des Kreisheimatbundes Ennepe-Ruhr präsentieren polnische, tschechische und deutsche Kooperationspartner textilhistorische und zeitgenössische Reflexionen zur Erfindung des mit Lochkarten gesteuerten Webstuhls. [Quelle: http://www.alajacquard.com/]


                       
  Hier kommen Sie zum PDF-Flyer mit den Programmpunkten vom  4. 9.2010 bis 3.10.2010
 

So erfahren wir zur Ausstellung Alajacquard:

"Das Weberhandwerk war viele Jahrzehnte, früher als Kohle und Stahl für große Teile der Bevölkerung Haupterwerbsquelle. Joseph-Marie Jacquard – auf ihm beruht auch der Name des Projekts – erfand im 19. Jahrhundert die ersten lochkartengesteuerten programmierbaren Webstühle.

Es wurde möglich, Produktionsprozesse zu automatisieren. Damit war nicht nur der Grundstein zur Industrialisierung gelegt, sondern die Erfindung der Lochkarte ist auch ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Computertechnik.

Wie viele technische Neuerungen verursachte diese neue Technologie einen gravierenden gesellschaftlichen Wandel: zunehmender Wohlstand auf der einen Seite, Elend und unvorstellbare Armut auf der anderen Seite waren die Folge.
Künstler und Literaten nahmen sich im Laufe der Geschichte dieser Thematik an und erhoben Anklage gegen die unwürdigen gesellschaftlichen Zustände der Weber.

Bei "Alajacquard" ist es wieder die Verbindung von Kunst und Handwerk, und nicht nur die bloße Demonstration historischer Elemente, durch die der Künstler und Initiator Prof. Bernhard Matthes, verhindern will, dass das " Leichentuch" für das Wissen um dieses altehrwürdige Handwerk gewebt wird. Künstler äußern in ihrer Sprache ihre Inspirationen, Illusionen oder Visionen zum Thema Textilherstellung durch Installationen und Kunstobjekte.

Auch die Oberlausitz und Schlesien gehören zu den Regionen, die mit langer Tradition stark durch die Weberei geprägt wurden. Viele Parallelen legten es nahe, gerade mit dem Landkreis Görlitz "an zu bandeln"; um ein gemeinsames großes Stück Geschichte nicht verloren gehen zu lassen.

Die künstlerische Inszenierung der Vergangenheit kann das Bewusstsein dafür schärfen, dass es unerlässlich für die Gegenwarts- und Zukunftsprobleme ist, das, was unser Leben so nachhaltig geprägt hat, in Erinnerung zu rufen und für die Nachwelt erfahrbar zu machen

Ulrike Brux"



    
Prof. Bernhard Matthes
Foto: Linde Arndt
  Auf den Seiten www.alajacquard.com heißt es u.a.:

"Im Industriemuseum Ennepetal werden sich die in Görlitz aufgegriffenen Facetten der Textilherstellung mit Schwerpunkt Ruhrgebiet spiegeln. Nach dem Start der Ausstellung im Jahr 2008 im Museum der Kreisstadt des Ennepe-Ruhr-Kreises „Haus Martfeld“ kehrt die Ausstellung am 4. September 2010 in das Ruhrgebiet zurück. Dort wird Professor Bernhard Matthes die in Görlitz noch an vier Standorten angesiedelte differenzierte Ausstellung zu einem komplexen und komprimierten Gesamtbild zusammenführen."

 

 

 


Allein die Eröffnung am 4. September 2010 von 17:00 bis 22.00 Uhr verspricht ein besonderer Kunstgenuss zu werden. Als weiteres PDF-Formular stellen wir Ihnen hiermit die Einladung zur Vernissage zum Download zur Verfügung.

 

Lassen Sie sich dieses Ereignis nicht entgehen.

Wir sehen uns?

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal