Ewig gestrige Bewohner stellen sich selbst in Frage

Spielplatz im Hülsenbecker Tal Foto:(c) Linde Arndt

Spielplatz im Hülsenbecker Tal Foto:(c) Linde Arndt

 

[jpg] Jeden Tag zwei Telefongespräche über das Hülsenbecker Tal, ist eindeutig zu viel. Und wenn dann noch der Vorwurf gemacht wird, wir hätten falsch recherchiert macht unsere Redaktion das schon betroffen.

Also haben wir nochmals alle Unterlagen durchgesehen, Aussagen mit den uns zugespielten Schriftstücken verglichen. Es bleibt bei diesem Artikel, mehr noch, es muss davon ausgegangen werden, dass dieser Aufstand im Hülsenbecker Tal inszeniert wurde und wird. Die alte Journalistenfrage „Cui bono“ muss hier gestellt werden und zwar mit Nachdruck.

 

Bei dieser Frage sollte man etwas zurück gehen. Gerne gehe ich durch das Hülsenbecker Tal, wir haben die Köhler und den Falkner beobachtet oder die neue Waldweihnacht gesehen. Gerne haben wir aber auch eine Runde im Tal gedreht um den Kopf freizubekommen. Ganz am Anfang fiel mir auf, dass der Schwanenteich Blasen ausstieß. Dies bei meinem Wissen ein Zeichen für Fäulnisgase und damit ein Indiz, dass der Teich nicht gepflegt wird. Ich fragte mehrere Ennepetaler warum sie sich für diesen Teich nicht interessierten? Die Antwort: Man gewöhnt sich daran. Die letzte Säuberung dieser Teiche ist vor fast 50 Jahren vorgenommen worden. Sichtbar war eine recht unattraktive und lieblose Modellierung der Teiche, des Spielplatzes mit Geräten aus den 1960er Jahren. Es fehlt im Gegensatz zur Wiese eine klare und ansehnliche Struktur. Ich habe zum ersten mal 2008 mit einigen Politikern aller Couleur über das Tal gesprochen – kein Interesse, weil auch die Ennepetaler kein Interesse hätten.

2008 und 2009 schrieb ich meine Artikel über Ennepetal, die den erbarmungswürdigen Zustand von Haus Ennepetal aufzeigen sollten, den Eingangsbereich von Ennepetal mit den abbruchreifen Häusern. Ich fragte nach der Attraktivität der Stadt, die durch solche Schandflecken immer wieder in Frage gestellt wurden. Auch hier wollten Politik und Bürger keine Antwort geben. Man war ja beschäftigt mit der toten Fußgängerzone und den fehlenden Einzelhändlern. Und wieder, wir haben uns daran gewöhnt so das Credo aller Befragten von Politik und Bürgern.

Von Haus Ennepetal wurde durch Herrn Kern, dem damaligen Geschäftsführer, ein geschätzter Investitionsbedarf ermittelt. Der damalige Verwaltungsrat lehnte es ab sich mit einer Sanierung des Hauses zu befassen. Viele Politiker, die damals entschieden haben,  befinden sich noch heute im Stadtrat.

Nun, 2014 und 2015 waren Kommunal- und Bürgermeisterwahlen. Der Ausgang der Wahlen war für die SPD in Ennepetal nicht zielführend. Die Allianz mit CDU, FDP, FWE und Grünen haben im Stadtrat die Mehrheit und dem parteilosen Bürgermeister Wiggenhagen folgte eine CDU Bürgermeisterin. Die Bürgermeisterwahl, als auch den Ausgang der Wahl, konnte man nur als tragisch bezeichnen. Diese Wahl hatte aber auch Eingangs einen Fehler, die Briefwahlen, die parallel mit der Landratswahl abgehalten wurden, hatten keine Wahlzettel die eine unterschiedliche Farbe erforderten. Der Wahlleiter, der sich beim Kreis rückversicherte, sah denn keine Probleme und ließ die Wahl mit der Wiederholung der Briefwahl weiter laufen. Allerdings konnten mehrere Briefwähler nicht mehr erreicht werden. Anita Schöneberg (SPD) verlor dann die Bürgermeisterwahl denkbar knapp. In Folge klagte ein*e Ennepetaler*in gegen den Ausgang dieser Wahl vor dem Verwaltungsgericht. Ausgang ungewiss.

Hier stellt sich nun die Cui bono Frage. Eindeutig nutzt der „Aufstand“ um das Hülsenbecker Tal Frau Schöneberg. Denn mit dieser Aktion soll Bürgermeisterin Heymann beschädigt werden.

 

Um diesen Gedanken zu untermauern, ziehen wir auch nochmals die uns bekannten Unterlagen der Untersuchung des Hülsenbecker Tals hinzu. Herr Middelveld von dem Reiterhof in der Hülsenbecke hatte 3 Überschwemmungen, letztmalig 2014, ertragen müssen. Die 2014er Überschwemmung wurde von dem Pächter des Cafés bestätigt, der übrigens auch von den Wassermassen betroffen war. Darüber hinaus hatten die Wassermassen die Straße aufgerissen und in dem denkmalgeschützten Haus des Herrn Middelveld stand das Wasser 70 Zentimeter hoch. Das ist dem bekannten Klimawandel geschuldet. Ennepetal ist eben keine Insel, auch hier findet der Klimawandel statt. Zu diesen drei Vorfällen sagten mir zwei Telefonanrufer, Herr Middelveld solle sich doch nicht so anstellen.

 

Kommen wir zu den Gutachten.

In den 3 mir vorliegenden Gutachten, den Protokollen, Gesprächsnotizen und emails wurden verbindliche Verabredungen zwischen den Gutachtern und der unteren Wasserbehörde gemacht.

 

  1. Der Damm und der obere Teich bedarf einer Sanierung
  2. Die Wasserräder müssen zurück gebaut werden.
  3. Der Damm soll angeschüttet werden.
  4. Der entnommene Schlamm, soll nach einer Analyse, Voraussetzung die Umwelttechnische Unbedenklichkeit liegt vor, zur Modellierung des Teiches verwendet werden.

 

Damm und Wasserräder an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Wasserrad an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Die Untere Wasserbehörde des Kreises forderte dann ein Hochwasserkonzept und sah bei dem Austritt von Wasser Gefahr. Konsequent forderte die Behörde die Erneuerung des Dammes die dann dem Erfordernis eines Hochwasserkonzeptes entsprechen soll.

Zitat: „ Die Untere Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises hatte…zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr …die Aufstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes gefordert. Neben der Bilanzierung sämtlicher Einzugsflächen ist auch eine Beurteilung der Standsicherheit der Stauanlage erforderlich. Die vorhandenen Stauteiche im Hülsenbecker Tal können aus Gründen des Hochwasserschutzes in dem bisherigen baulichen Zustand künftig nicht mehr wie bisher im Hauptschluss betrieben werden.“ Zitat Ende Der Vorschlag: Rückbau und Neubau der Altanlage.

Soweit so gut.

Nur argumentieren die Gegner*innen dieser Maßnahme, Gutachter als auch Untere Wasserbehörde hätten ein fehlerbehaftetes Gutachten und damit eine fehlerhafte Entscheidung getroffen. Der Damm kann wohl erhalten bleiben, denn das Duisburger Gutachterbüro GFP hat nicht nur falsch erfasst, sondern auch falsch berechnet. Und die Untere Wasserbehörde hätte in Absprache mit dem Gutachterbüro keine Gefahrenabwehr anordnen dürfen. Witzig ist bei der Argumentation, es geht nur um den Damm, die Teiche, der Kinderspielplatz oder die Tiere sind dabei ohne Belang.

Nur wenn ich dem Gutachter und der Unteren Wasserbehörde falsche oder fehlerbehaftete Gutachten unterstelle, sollte dies auch mit dementsprechenden Gegengutachten angegriffen werden. Hier sind die Gegner der Maßnahme bis heute den fachlichen und sachlichen Beweis schuldig. Auch einer Plausibilitätsprüfung würden diese Argumente nicht standhalten. Nichts als heiße Luft wird hier produziert.

Ennepetal hat mit seinem Hülsenbecker Tal ein Problem und Herr Middelveld in der Hülsenbecke 34  hat es nicht verdient, dass sein denkmalgeschütztes Haus und evtl. noch die Stallungen von dem evtl. auftretendem Hochwasser überschwemmt wird. Hier könnte die Stadt Ennepetal wegen Rechtspflichtverletzung in die Pflicht genommen werden. Die Untere Wasserbehörde kann gegen die Stadt Ennepetal eine Ordnungsverfügung mit Ersatzvornahme aussprechen.

Was bleibt? Die Bürgermeisterin hat allen Beteiligten angeboten bis zum 7. April 2016 Vorschläge für das Hülsenbecker Tal auszuarbeiten um sie am gleichen Tag für die Ennepetaler zur Diskussion zu stellen.

Jetzt sollte man nach vorne diskutieren um das Hülsenbecker Tal zu gestalten, nicht wie mir vorgeworfen wurde, „wollen sie etwa die ‚Eventmeile‘?“ Warum werden solche Argumente in die Welt gesetzt, bevor am 7.4.2016 Fakten benannt werden? Die Ennepetaler sollten sich einmal überlegen wie ihr Naherholungstal aussehen sollte. Den vor 300 Jahren vorhandenen Hufschmied wird es nicht mehr geben, warum auch.

Frau Schöneberg(SPD) hat doch im Stadtrat  selber ein touristisches Konzept angefordert. Mit einer Hülsenbecke die einem Teich der Fäulnisgase vorweist? Mit Kindergeräten die teilweise aus den 1950er Jahren stammen und sicher nicht mehr alle verkehrssicher sind. Es reicht halt nicht zu sagen, unser schönes Ennepetal, man muss auch was dafür tun. Sonst macht man sich halt lächerlich und verliert das bisschen Kompetenz was man noch hat.
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Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

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Ennepetaler sollten sich im Tal der Hülsenbecke nicht lächerlich machen

Viele interessierte Bürger beim Treff an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Viele interessierte Bürger beim Treff an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Rund 100 besorgte Ennepetaler fanden sich im Hülsenbeckertal ein. Bürgermeisterin Imke Heymann und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der SBE (AöR) wollten Rede und Antwort geben über die geplanten und schon ausgeführten Arbeiten im Hülsenbecker Tal.

Wasserschaden durch Hülsenbecke Foto: (c) Torsten Middelveld

Wasserschaden durch Hülsenbecke Foto: (c) Torsten Middelveld

Was ist passiert? Die untere Hülsenbecke mit den 2 Teichen ist in die Jahre gekommen. Und wie das so ist, ist einer der Deiche/Dämme durchweicht. Außerdem sind mehrfach Überschwemmungen in dem Gebäude unterhalb der Teiche mit Wasserschäden zu registrieren gewesen. Letztmalig am 30. April 2014. Um das abzustellen, musste die Stadt Ennepetal die Vorfälle untersuchen.

Die Stadt Ennepetal hat die Verkehrsaufsichtspflicht. Das heißt, sie ist verantwortlich für die Sicherheit an den Teichen. Sie kann sich nicht einfach herausreden. Und, weil die Stadt Ennepetal Angehörige des EN-Kreises ist, mussten die Vorfälle der unteren Wasserbehörde im EN-Kreis gemeldet werden.

Anfangs dachte die Stadt man käme mit einer kleineren Reparatur klar, bald zeigte sich aber gutachterseits, dass der Deich am „Schwanenteich“ erneuert werden musste.

Die untere Wasserbehörde drohte denn auch vorsorglich mit einer Ordnungsverfügung und einer Ersatzvornahme, da Gefahr im Verzug bestand. Kosten wären für die Stadt Ennepetal entstanden und die Stadt hätte nicht mehr über die Ausführung dieser Maßnahme bestimmen können. Heißt, Ennepetal wäre nicht mehr Herr im eigenen Hause gewesen. Kurz die Stadt Ennepetal musste sofort handeln.

Die Stadt leitete die zufließende Hülsenbecke vor dem oberen Teich in den unteren Teich damit der Schwanenteich keinen weiteren Zufluss hat. Als nächstes soll der Teich austrocknen um sodann den Deich abzutragen (Schlitzen des Teiches) und zu erneuern. Logischerweise kann es nicht mehr derselbe Teich sein, er wird größer, kleiner oder eine andere Form haben. Technisch wird jedoch der Deich anders aufgebaut werden, was für die Größe und Form des Teiches bestimmend sein kann. Wann der Deich/Damm den brechen würde, so die Frage. Thomas Pflug, Technischer Leiter der Stadtbetriebe Ennepetal sieht die Beantwortung dieser Frage im Bereich der Spekulationen. Ein anderer Ennepetaler findet, eine Aufschüttung des Dammes wäre ausreichend. Und warum die Stadt keinen Bestandschutz gegenüber der unteren Wasserbehörde erwirkt hat und sich gegen die Wasserbehörde gestellt hat.

Thomas Pflug steht Rede und Antwort zu den Fragen der Bürger foto: (c) Linde Arndt

Thomas Pflug steht Rede und Antwort zu den Fragen der Bürger foto: (c) Linde Arndt

Thomas Pflug, Technischer Leiter der Stadtbetriebe Ennepetal: Eine Aufschüttung hätte nur einen zeitlichen Aufschub gebracht aber die weiteren Maßnahmen nicht ersetzen können. Und ein Widerstand gegen die untere Wasserbehörde hätte nur die angedrohte Ordnungsverfügung gebracht, die wiederum eine Ersatzvornahme nach sich gezogen hätte. Der Klageweg hätte dann noch nicht einmal eine aufschiebende Wirkung gehabt.

Aber es gab auch verständnisvolle Meldungen, wie ein Milsper der als Kind am Schwanenteich gespielt hatte und findet, wenn der Damm/Deich marode ist, so muss er halt repariert werden. Und wenn er verschlammt ist, muss der Schlamm beseitigt werden. Für ihn war das ein ganz normaler Vorgang.

Reparaturarbeiten an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Reparaturarbeiten an der Hülsenbecke Foto: (c) Linde Arndt

Was die anwesenden Ennepetaler nicht kapieren wollten, solch ein Vorfall ist immer eine Zäsur und Chance; eine Chance, in diesem Fall für das Hülsenbecker Tal, welches dann auch neu gedacht werden kann. Wenn sich die Ennepetaler nicht lächerlich machen wollen, sollten sie sich konstruktiv an einer Neugestaltung des Hülsenbecker Tales beteiligen.

Die beiden Teiche und das Rad sind schon Bestandteil der bestehenden Überlegungen. Aber, soll das Hülsenbecker Tal nur eine Idylle mit plätscherndem Bach und vielen Blumen bleiben oder sollte die Infrastruktur, wie Strom, Wasseranschluss, Sanitäranlagen, mit eingeplant werden. Soll das Tal neue Funktionen, die meinetwegen für ein noch zu erstellendes touristisches Konzept genutzt werden können, erhalten? Denkbar sind evtl. Grillplätze oder ein Volleyballfeld.

Aus diesem Grunde wird die Stadt Ennepetal am 7. April 2016 die Ennepetaler einladen sich mit Ideen für die Gestaltung des Hülsenbecker Tales einzubringen. Ort und Zeit richten sich nach der Menge der gemeldeten Ennepetaler*innen. Denkbar wäre Café Hülsenbecker oder Haus Ennepetal.

In den nächsten Tagen wird Ennepetal eine Seite im Internet freischalten auf denen sich interessierte Ennepetaler anmelden können.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Nach vielen Jahren Stillstand und Rückschritt, jetzt der Aufbruch in Ennepetal?

Neujahrsempfang 2016 Foto: (c) Linde Arndt

Neujahrsempfang 2016 Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es war der Neujahrsempfang der CDU mit ihren Kooperationspartnern auf der die neue Bürgermeisterin Imke Heymann eine erste politische Bilanz zog. Eingangs begrüßte sie aber erst einmal die prominenten Gäste, wie den MdB und parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ralf Brauksiepe, den Ehrenbürgermeister der Stadt Ennepetal Michael Eckhardt und den Ehrenbürgermeister der Stadt Breckerfeld Klaus Baumann.

 

Bürgermeisterin Imke Heymann Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeisterin Imke Heymann Foto: (c) Linde Arndt

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug, zu wollen, man muß auch tun.“ aus Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre, so wollte Imke Heymann ihre Amtszeit als Bürgermeisterin verstanden wissen. So waren denn auch die ersten Tage dafür da Ängste vor Veränderungen in den Köpfen von Bürgern und Angestellten abzubauen. Tage der Orientierung, sowohl in der Stadtverwaltung als auch nochmals in der Stadt,  vergingen um den Blick für die Stadt Ennepetal zu schärfen. Das integrierte Handlungskonzept, immerhin eine Investitionsumme von 53 Millionen, der Stadt Ennepetal, wurde in Förderanträge umgesetzt und auf den Weg gebracht.

So suchte sie erst einmal das Gespräch auf Augenhöhe mit den Akteuren von Stadtverwaltung und Stadtrat um langfristig die Weichen für eine neue Linie zu stellen. Die neue Offenheit?

Dominiert wurden die ersten Tage von der Dramatik der Flüchtlingskrise, die die Stadt teilweise an den Rand der Leistungsfähigkeit brachte und sicher vorerst nicht loslässt.

Der Standortsicherungspakt der immerhin mit 3,5 Millionen ausgestattet werden sollte, wurde vom Ministerium für Inneres und Kommunales als rechtswidrig unterbunden. Es sollen jedoch noch Gespräche mit dem Innenministerium in Düsseldorf stattfinden. Ob die erfolgreich sein werden ist fraglich. Die Klage gegen die Bürgermeisterwahl ´15 bindet Personal und Energie und ist für die neue Bürgermeisterin unverständlich.

Und dann ist da noch der „künstliche“ Aufreger um die Teiche im Hülsenbecker Tal. Die Teiche waren undicht geworden und drohten zu brechen, eine Reparatur war nicht mehr möglich also musste eine Grundsanierung her. Wie groß der nun folgende Aufwand sein wird, kann erst ermittelt werden wenn die Teiche trocken gelegt wurden. Die Untere Wasserbehörde beim Kreis hat dies auch wegen der Gefahrenabwehr als sofort angeordnet.

Und wie Ennepetaler nun mal so sind, wehren sie sich gegen die auf sie zukommende Veränderung in Sachen Hülsenbecke. Wenn die Teiche brechen sollten und der darunterliegende Reiterhof unter Wasser steht, das interessiert „den“ Ennepetaler nicht. Hauptsache es ändert sich nichts!

So gab die Bürgermeisterin auch zu, die Sache mit dem Hülsenbecker Tal hätte man vielleicht besser kommunizieren können. So bleibt für alle die ihr Hülsenbecker Tal, nach der Beseitigung der Schäden, in neuem Glanze erstehen lassen wollen, der Termin 13. Februar 2016 12:30 Uhr, Cafe Hülsenbecke als Besprechungstermin, bei dem die  Bürgermeisterin  offen für konstruktive Vorschläge sein wird. Vielleicht sollten die Ennepetaler diese Katastrophe als Chance sehen, ihr Hülsenbecker Tal mit der Stadt neu zu gestalten.

Ein Thema ist für die Bürgermeisterin auch die digitale Verwaltung, die sie umsetzen möchte.

Ihr Credo ist aber immer wieder, die Gemeinsamkeiten mit Bürgern, Politikern oder Unternehmen umzusetzen. Für Bürgermeisterin Imke Heymann  bedeutet dies zu jeder Zeit für jeden ansprechbar zu sein. Hürden zu ihr soll es nicht geben.

Imke Heymann will „große Räder“ als Bürgermeisterin drehen, dazu gehört Mut, Transparenz aber auch Herz und Verstand um alle Akteure in Ennepetal zu motivieren.

Michael Haas [FDP] Foto: (c) Linde Arndt

Michael Haas [FDP] Foto: (c) Linde Arndt

Es war eine gute und solide Rede, nur für eine Aufbruchstimmung war es etwas zu wenig, was fehlte: Der Pauckenschlag. Vielleicht kommt das ja noch. Für Ennepetal wäre es nach fast 20 Jahren Stillstand und Rückschritt zu wünschen. Die Stadt hat mehr verdient.

Michael Haas von der FDP war es vorbehalten an die dubiosen Aktivitäten der Ennepetaler AÖR zu erinnern. Bis heute ist die AÖR nicht in der Lage eine seriöse Rechnung über die Investitionen im Zusammenhang mit der Entstehung des Berlet Kaufhauses vorzulegen. Warum Herr Haas keine Akteneinsicht nach § 55 Abs. 5 GO NRW verlangt hat, zumal ja bekanntermaßen chaotische Zustände in der AÖR herrschten, ist nicht nachvollziehbar. Weiter mahnte Herr Haas (FDP) im Bereich der Kriegsflüchtlinge Konzepte an um die vielschichtigen Probleme die auf kommunaler Ebene entstanden sind einer Lösung zu zu führen. Die sinkenden Gewerbesteuereinnahmen der Ennepetaler Kommune verlangt von Ennepetal sich weiter zu verschulden um die Lasten der Kriegsflüchtlinge zu schultern.

Volker Imlau [Freie Wähler Ennepetal] Foto: (c) Linde Arndt

Volker Imlau [Freie Wähler Ennepetal] Foto: (c) Linde Arndt

Volker Imlau (FWE) bemängelte die fehlende Wahrnehmung Ennepetals in der Region und schlug deshalb eine zentrale Steuerung für kulturelle Ereignisse der Stadt Ennepetal vor.

Jürgen Hofmann [Bündnis 90/Die Gruenen] Foto: (c) Linde Arndt

Jürgen Hofmann [Bündnis 90/Die Gruenen] Foto: (c) Linde Arndt

Jürgen Hofmann (Bündnis90/Die Grünen) spürte denn auch eine Aufbruchstimmung in Ennepetal, die er bei Gesprächen in seinem sozialen Umfeld ausgemacht haben will. Er will mit seiner Partei die Energiewende in Ennepetal anstreben und auch ein Nachhaltigkeitsprinzip in der Stadt umsetzen. Einen weiteren Schwerpunkt soll die Gruppe der Fahrradfahrer und Fußgänger erfahren indem die Stadt umgebaut werden sollte.

Daniel Heymann (CDU): “ Viele Themen haben wir ohne Zutun über uns ergehen lassen müssen, die wir jetzt abarbeiten müssen. Wobei die bestehende Kooperation von CDU/FDP/FWE/Bündnis90|Die Grünen sowohl in der Wahl als auch jetzt sehr erfolgreich agiert“,  so Daniel Heymann.

Daniel Heymann [CDU] Foto: (c) Linde Arndt

Daniel Heymann [CDU] Foto: (c) Linde Arndt

„Weiter ist ein aufeinander zugehen zu beobachten, Misstrauen wird abgebaut und die Vertrauensbasis erweitert. Wir haben unsere Immobilien vernachlässigt und haben es jetzt mit einem Investitionstau zu tun, der sukzessive abgebaut werden muss. Im persönlichen Bereich favorisieren wir einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe. Wir dürfen aber auch nicht vergessen für die Politik allgemein zu werben; denn wir brauchen Menschen die politisch sich einbringen wollen“ , so Daniel Heymann.

Es bleibt die Frage was letztendlich von allem umgesetzt werden wird. Ennepetal, das schöne Ennepetal, wartet auf seine Politiker und Bewohner.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Ennepetaler Bahnhof im Sterbemodus?

Ennepetaler Bahnhof / Relief nach einem Foto von Linde Arndt

Ennepetaler Bahnhof / Relief nach einem Foto von Linde Arndt

[jpg] Sieben Jahre begleitet unsere Redaktion das Geschehen um den Bundesbahnhof Ennepetal/Gevelsberg schon. Was sind da für Erklärungen oder Ankündigungen abgegeben worden, Wunschdenken begleitete diesen Bahnhof über die Jahre. Tausende Euro sind in den Sand gesetzt worden ohne dass sich irgendein Effekt zeigte. Gut, das halbe Bahnhofsgebäude wurde mit Farbe bestrichen, für die andere Hälfte hatte man kein Geld. Da reichte halt kein Eimer Farbe und ein Pinsel, da war wieder dieses, für Ennepetaler Verhältnisse, kaum vorhandene Gehirnschmalz nötig. Die Dortmunder Firma Startklar sollte es richten. Sie sollte Förderanträge und die notwendigen Planungen mit der notwendigen Ablauforganisation erstellen. Nur wie sollte das klappen, wenn die notwendige Unterstützung der Bürger fehlte?

Der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen hatte sich das ganz anders vorgestellt. Die Kick Off Veranstaltung vor Jahren im Haus Ennepetal war gut besucht und brachte auch eine Weichenstellung für das städtische Engagement. Nur es sollte nichts kosten und wenn, sollte es kein eigenes Geld kosten.

Der Hauptausschuss musste sich jetzt (mal wieder) mit dem Bahnhof befassen. Im nicht öffentlichen Bereich stand der Punkt Bahnhof, der auf Antrag in den öffentlichen Bereich eingebucht wurde. Es wurde denn auch ein Sterbegesang für den Bahnhof hörbar. Die Stadt will aus der Verpflichtung im Zusammenhang mit dem Bahnhof raus. Hinderlich ist jedoch der Denkmalschutz, der auf dem Bahnhof „lastet“. Der Denkmalschutz hat für die Stadt Ennepetal eine Verpflichtung aus der sie so schnell nicht rauskommt. Das normale Argument, dass sich der Denkmalschutz wirtschaftlich nicht darstellen lässt, zieht bei einer Stadt nicht. Wenn eine Stadt den Denkmalschutz nicht stemmen kann, wer dann? So sah Stephan Langhard, Leiter des Fachbereichs 2 im Moment keine Möglichkeit aus der Bredouille, den Bahnhof loszuwerden, herauszukommen.

Über das finanzielle Abenteuer Bahnhofsgebäude wurde allerdings nicht gesprochen. Es macht sich für Stadt und Stadtrat nicht gut innerhalb der letzten Jahre abzurechnen. Es sollen so an die 500.000,– verpulvert worden sein – mal eben. Für dieses Geld hätten die Ennepetaler Jugendlichen ein funktionierendes Jugendheim haben können, um nicht mehr unter Haus Ennepetal ihr Treffen abhalten zu müssen. Stattdessen wurden Steuergelder für das Ego von dem ehemaligen Bürgermeister Wiggenhagen und seiner Gefolgschaft herausgeschmissen.

Schaut man sich heute diesen Bahnhof an, so sieht man ein schäbiges Gebäude was in der dritten Welt Bestand haben würde. Hier in Ennepetal steht dieses Gebäude stellvertretend für die Amtszeit eines Wilhelm Wiggenhagen, eben für nichts Halbes und nichts Ganzes, ein weiterer Niedergang für Ennepetal. Und der Stadtrat hat dies in seiner Mehrheit mit getragen. Aber wen ficht das schon an.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Das war es dann wohl mit der Standortsicherung Ennepetal

 

Fotocollage: v.l. Kämmerer Dieter Kaltenbach, Rolf Stoffels, Innenminister Ralf Jäger Fotos: (c) Linde Arndt

Fotocollage: v.l. Kämmerer Dieter Kaltenbach, Rolf Stoffels, Innenminister Ralf Jäger Fotos: (c) Linde Arndt

[jpg] Das haben sich die Ennepetaler Unternehmer aber zu schön ausgedacht. 3,5 Millionen Euro wollten sie bis Mitte des Jahres zusammenschmeißen um dann einer Erhöhung der Gewerbesteuer zu entgehen. Die 3,5 Millionen sollten in dem freiwilligen Bereich des Haushalts verwendet werden. Sport, Jugend, Kultur oder Infrastrukturmaßnahmen sind hiervon hauptsächlich betroffen. Papier war schnell gefunden und die Zeilen für solch einen Vertrag schnell eingegeben. Ausgedruckt und fertig zur Unterschrift für die Vertragsparteien. Dazu kam es jedoch nicht.

Innenminister Ralf Jäger Foto: (c) Linde Arndt

Innenminister Ralf Jäger Foto: (c) Linde Arndt

Das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Vertrag kurzum für rechtswidrig erklärt, weil, ja weil er gegen kommunales Haushaltsrecht verstößt.
396 nordrhein-westfälischen Gemeinden und 31 Landkreise haben mit der Umstellung von der alten Kameralistik auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF) sich den Regeln unserer Wirtschaft angeschlossen. Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sollten für die öffentlichen Hände nicht mehr ein Buch mit „sieben Siegeln“ darstellen.

Der Grundsatz der Bilanzwahrheit
Der Grundsatz der Bilanzklarheit
Der Grundsatz der Bilanzkontinuität
Der Grundsatz der Bilanzvorsicht

Dies sind die Grundpfeiler einer ordnungsgemäßen Buchführung.
Der Ennepetaler Standortsicherungsvertrag konnte diesen Vorgaben in vielerlei Hinsicht nicht standhalten. Dazu kam noch das Junktim welches zwischen der Höhe der Gewerbesteuer und der Zahlung eines Betrages bestand. Und weiter, dass kommunale Haushaltsrecht ist eine Ableitung vom kommunalen Selbstbestimmungsrecht. Dieser Vertrag konterkariert das kommunale Haushaltsrecht in weiten Bereichen.
Falls die Kommune Ennepetal den Vertrag unterzeichne, werde das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen die Aufsichtsbehörde anweisen gegen diesen Vertrag einzuschreiten – was einem Verbot gleichkommt.
Bürgermeisterin Imke Heymann erklärte denn auch im Hauptausschuss den Standortsicherungsvertrag nicht zu unterzeichnen.
Das die Parteien Innenminister Ralf Jäger nach Ennepetal zu einem klärenden Gespräch einladen wollen entbehrt da nicht einer gewissen Ennepetaler Komik. In solch einem Fall bittet man einen Minister um einen zeitnahen Termin in seinem Ministerium.

Finanzminister Wolfgang Schäuble Foto:(c) Linde Arndt

Finanzminister Wolfgang Schäuble Foto:(c) Linde Arndt

Auch ist es unverständlich wie man eine Äußerung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble so falsch auslegen kann. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wird eine en passant gemachte Aussage niemals ungeprüft umsetzen, er wird das interessant finden oder positiv erwähnen, letztendlich wird der Fachbereich im Finanzministerium zu einer Stellungnahme angehalten. Erst dann wird daraus eine belastbare Aussage.
Was allerdings irritiert, der Vertrag ist jetzt nicht vom Tisch sondern in einer Schublade für nach der Wahl abgelegt. Warum, so fragt man sich, gehen die Parteien nicht einen anderen Weg, der rechtlich unbedenklich ist. Fakt ist doch die Parteien wollten der Stadt Ennepetal finanziell helfen und da gibt es andere Möglichkeiten ohne das Ennepetaler Haushaltsrecht zu berühren.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Berlet, ein typischer Fall für die Ennepetaler Politik

 

Weg von Berlet zur Fußgängerzonde Foto: (c) Linde Arndt

Weg von Berlet zur Fußgängerzone Foto: (c) Linde Arndt

 

[jpg] Endlich ist er fertig, der Frequenzbringer Berlet. Allerdings weiß die Stadt immer noch nicht wie viel die Investition Berlet an Subventionen die Stadt gekostet hat. Abbruchkosten, Häuserkauf, Infrastrukturkosten oder das „wunderbare“ Parkhaus – welches zweimal während der Bauzeit korrigiert werden musste. Wie war das nochmal? Berlet wird der Stadt keinen Cent kosten, so die Aussage.

50.000,– Euro waren die ersten Kosten, Planungskosten müssen immer von der Stadt getragen werden, so die Aussage. Und dann das Parkhaus. Erst einstöckig, dann stellte man fest, es fehlten ein paar Parkplätze, also zweistöckig. Kostet ja nichts, zumindest ist es ja nicht das eigene Geld.

Zuerst sollten die Gebührenparkplätze oben sein, die Baken waren schon montiert, dann waren sie auf einmal unten. Ach ja, die Durchfahrtshöhe des Parkhauses stimmte nicht, das musste korrigiert werden. Die Mehrzahl der Fehler wurden im nicht öffentlichen Bereich des Stadtrates behandelt. Weil die Stadtverwaltung ein Krisenmanagement nicht kennt, unter Wiggenhagen wurden keine Fehler gemacht. Und wenn, so wurden anscheinend die Fehler im nichtöffentlichen Bereich abgehandelt. Das hatte einen Vorteil, die mitwissenden Stadträte waren zum Stillschweigen verurteilt, waren damit aber auch zu Mitwissern und Mittätern avanciert. Als Journalist ist man dann auf Menschen angewiesen, die einem Informationen aus diesem Bereich zustecken – falls man daran interessiert ist.

In der letzten Ratssitzung 2015 fiel dem Stadtrat Michael Haas (FDP) wiederholt auf, wie es denn mit den Kosten der Berlet Investition bestellt wäre. 2015 wurden die Kosten für diese Investition von der Stadtverwaltung wie Wasserstandmeldungen gehandelt. Letzter Stand: 2 Millionen Euro. Jetzt wusste auf einmal die Stadtverwaltung in der Ratssitzung keinen Betrag zu nennen. Weil, und das ist ungewöhnlich, die Belege nicht beieinander wären.

Ist das jetzt solch ein Fall, wonach in den nichtöffentlichen Bereichen von Verwaltunsgrat AÖR und Rechnungsprüfungsausschuss die Kosten schon kommuniziert wurden? Und da Michael Haas (FDP) immer wieder nachfragt, scheint dieser Betrag weit über der veranschlagten Summe zu liegen. Muss die Stadtverwaltung nun einige Kosten umbuchen, damit die realen Kosten die veranschlagten Kosten nicht übersteigen?

Transparenz und Krisenmanagement geht anders. Man setzt die Regeln der Demokratie außer Kraft, so ist das in Ordnung für ein autokratisches System?

 

Marketing vs Wirtschaftspolitik in Ennepetal

 

Nun liegt Berlet wie ein Sarkophag auf dem Gelände des ehemaligen Parkplatzes von Haus Ennepetal. Da Ennepetal ohne Ende Grundstücke hat, hat man Parkhaus und das Kaufhaus nicht verdichtet zusammen gebaut, vielmehr konnte das Parkhaus direkt neben dem Kaufhaus seinen Platz finden. Der evtl. später eingeplante ZOB wird damit etwas anders geplant werden müssen.

Wie es bei solchen Investitionen üblich ist, zumindest in der Wirtschaft, flankiert man solch ein Vorhaben mit einem Marketingkonzept. Und es kam wie es kommen musste, es gibt kein Marketingkonzept. Lediglich liegt ein Gedanke zugrunde, Berlet muss ein Frequenzbringer werden.

Gebetsmühlenartig wurde dies im Stadtrat mit seinen Ausschüssen auch immer wieder kommuniziert. 1 Million wurde in den Haushalt für Maßnahmen eingestellt, aber nichts Konkretes damit angesprochen oder beraten.

Unsere Redaktion hat nun mehrfach beobachtet, welche Kundenfrequenz während der Weihnachtseinkäufe zu registrieren sind. Nun, im Gegensatz zu Saturn und dem Mediamarkt in Wuppertal sah es bei Berlet recht mau aus. Auch fanden die Kunden die aus dem Kaufhaus „strömten“, weder den Weg auf die Voerder Strasse, noch in die Kluterthöhle. Vielmehr kamen die Kunden mit dem Auto und fuhren auch sofort wieder weg. Kein Wunder, stellt doch die Steigung zur Voerder Strasse ein ziemliches Hindernis dar. Und über die Südstrasse nach dem Einkauf in die Fußgängerzone zu gehen? Nichts von beiden konnte beobachtet werden. Denn, was hat die Voerder Strasse zu bieten? Nichts! Zum Jahresende werden wieder zwei Geschäfte in Milspe leerziehen, die auf Befragung die mangelnde Kundenfrequenz als Grund anführten.

Also wird Berlet wie alle Aktivitäten der Stadt Ennepetal, ein totgeborenes Kind werden. Wir erinnern uns: das Heilenbecker Zentrum-Leerstände, Umbau des Ringkaufhauses-Leerstände, Aldi Investitionen an der Wehr- und Kölnerstraße (Aldi will auf das Marktkaufgelände), und, und, und.Milspe stellt sich nun zerrissener denn je dar. Die Fußgängerzone eine Flaniermeile? Weit gefehlt.

Das integrierte Handlungskonzept mag zwar der rettende Heilsbringer sein, wird aber sicher vor 2020 nicht umsetzbar sein. Bis dahin werden weitere Player den Milsper Bereich verlassen haben.

Was fehlt, ist ein neuer Geist in Politik und Administration der es schafft die letzten kreativen Ressourcen zu mobilisieren um zumindest Milspe auf die Beine zu stellen.

Dieses Gerede von dem schönen Ennepetal, muss aufhören. Hindert es doch nur die tatsächlichen Probleme Ennepetals zu analysieren um sie dann einer Lösung zu zu führen. Marketing und Wirtschaftspolitik gehört zu dem selben Guss der modernen Ökonomie und hat nichts mit nostalgisch oder folkloristisch verbrämten Anschauungen oder Handlungsweisen zu tun. Ein Verkehrs- oder Heimatverein kann nicht Inhalt eines Marketingkonzeptes sein, beide haben sich dem großen Ganzen unterzuordnen.

Marketing erfordert ein mehr, an geistiger Arbeit mit Menschen die noch ein Minimum an Gehirnschmalz ihr eigen nennen.

 

Unterschrift Bürgermeisterin Imke Heymann für die Stadt Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

Unterschriftsleistung Bürgermeisterin Imke Heymann für die Stadt Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

Transparenz und Partizipation vs. Ennepetaler Arroganz der Macht

Die Stadt Ennepetal hat wie die anderen Städte des Südkreises neue Verträge über die Versorgung mit Gas und Strom für ihre Bewohner abschließen müssen. Nun, kann die Stadt jedoch nur über die Leitungsnetze einen Vertrag abschließen. Gevelsberg und Schwelm haben mit der kommunalen EVU, der AVU, nachdem die Modalitäten erledigt waren, einen neuen Vertrag abgeschlossen. Ein neuer Vertrag war notwendig geworden, weil die EU Richtlinien eine europaweite Ausschreibung vorsah. Ennepetal nahm jedoch einen anderen Weg. Dieser sieht nun eine Beteiligung an den Netzen vor. Auch hier musste eine europaweite Ausschreibung vorgenommen werden, die die AVU passgenau erfüllte. So ergibt sich nun die Situation, dass Ennepetal Teilhaber an den Gas- und Stromnetzen ist. Das bedingt eine Investition der Stadt Ennepetal am Equipment der AVU Netz GmbH, verbunden mit der Gründung einer Ennepetaler Netzgesellschaft. Der Gedanke: Wir wollen am Geschäft der AVU beteiligt sein. Das der Energiemarkt im Umbruch ist und einige Player die heute noch am Markt sind, morgen insolvent sein könnten, interessiert die Stadt Ennepetal nicht. Der in unserer Region zuständige Energierriese RWE, der immerhin mit 50% an der AVU beteiligt ist, zergliedert sich im Moment selber.

Für die neue Ennepetaler Firma gab es auch schon einen Geschäftsführer aus der Stadtverwaltung, Stephan Langhard, Leiter des „Fachbereich 2 – Bürgerdienste und Stadtentwicklung“, logischerweise ein gutes Geschäftsführergehalt inklusive.

Unterschrieben wurde der Kaufvertrag für das Strom- und Gasnetz von dem Geschäftsführer der Netzgesellschaft Ennepetal GmbH & Co KG und Leiter des Fachbereiches 2 im Rathaus, Stephan Langhard und Hansjörg Sander, Geschäftsführer der AVU Netz GmbH. Foto: (c) Linde Arndt

Unterschrieben wurde der Kaufvertrag für das Strom- und Gasnetz von dem Geschäftsführer der Netzgesellschaft Ennepetal GmbH & Co KG und Leiter des Fachbereiches 2 im Rathaus, Stephan Langhard und Hansjörg Sander, Geschäftsführer der AVU Netz GmbH. Foto: (c) Linde Arndt

Die Verträge, es waren vier an der Zahl wurden im Beisein der Presse (Öffentlichkeit) unterzeichnet. Auf die Frage, wie viel die Stadt Ennepetal für das Netz bezahlen musste, kam die Antwort, wir haben Stillschweigen über die Summe vereinbart. Nun kann man darüber spekulieren, stellt die Kaufsumme ein Schnäppchen dar oder hatte der anwesende Kämmerer Kaltenbach tief in die Kasse greifen müssen? Wird Geld fließen oder wird irgendwie verrechnet?

 

Die Frage  kam einem bei dieser Unterzeichnung, wieso bekam die Presse nicht den Stand der Verhandlungen über den gesamten 4jährigen Verhandlungszeitraum? Bürgermeister Wiggenhagen hatte bei anderen Gelegenheiten, auf Fragen in diesem Zusammenhang sehr dünnhäutig abwehrend reagiert. Datenschutz? Wohl kaum. Eher war es wohl so, die Stadt wusste nicht ob die angedachten Ideen umgesetzt werden konnten.

Die Grundhaltung Stadt in diesem und anderen Vorfällen kann man nur als Respektlosigkeit gegenüber der Presse einordnen. Was macht es für einen Sinn ein lustiges Bildchen von der Vertragsunterzeichnung zu machen? Zumal die Bürgermeisterin mit dem eigentlichem Vertrag zwischen der AVU und der Stadt Ennepetal in den Hintergrund gedrängt wurde und Stephan Langhard in den Vordergrund. Für uns vollkommen unverständlich; denn nur die Bürgermeisterin vertritt die Bürger der Stadt Ennepetal. Die Unterzeichnung mit Langhard (FB2) und Sander (AVU Netze) wäre also nachrangig.

Das aber nur nebenbei. Journalisten sind keine Befehlsempfänger die die Schönwettermeldungen von Administration und Politik zu transportieren haben. Unsere Leser wollen wissen und einordnen und dafür benötigen Journalisten Informationen. Eine Kaufsumme, ein Verhandlungsendstand und evtl. Hintergrundinformationen oder Einschätzungen zu einem so langfristigen Vertrag gehören nun mal zu den Informationen die die Bürger gerne wissen würden.

Ein paar billige grüne Aktenordner in denen ein paar beschriftete DIN A 4 Blätter abgeheftet sind, bringen keine inhaltlichen Erkenntnisse. Das die Beteiligten dieser Pressekonferenz des Lesens und Schreibens kundig sind, benötigte keiner Demonstration.

Lasst doch den Bürger entscheiden ob diese Verhandlungen als gut oder schlecht einzuordnen sind, Stillschweigen hilft da nicht weiter.

So ist halt die Ennepetaler Politik und deshalb wird kaum jemand motiviert sein können mit anzupacken.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

 


 

Alles Gute zum Fest – ein Jahresrückblick des Kinderschutzbundes

kinderschutzbund
Liebe LeserInnen,

kaum jemand hat vor zwölf Monaten die rasante Entwicklung vorhergesehen, die ein so kleiner Verein wie der Kinderschutzbund aufgrund weltweiter Geschehnisse durchlebt, wie es nun der Fall ist. Manchmal ist es auch gut, dass wir nicht genau wissen, was morgen sein wird. Ob wir uns als Vorstand sonst die Ausbildung von Flüchtlingspaten zugetraut hätten? Ob wir uns die Eröffnung eines dritten Ladens auch nur im Traum vorgestellt hätten? Ob wir hätten glauben wollen, dass sich in so kurzer Zeit die Zahl der ehrenamtlich Tätigen verdoppeln würde? Hätte, hätte, hätte …  Es ist so gekommen, wir mussten den Anforderungen gerecht werden, wie sie an uns gestellt wurden. Wir mussten zu den Dingen stehen, die wir ins Leben gerufen hatten – wenn auch oft mehr überrascht und der Notwendigkeit folgend, als von langer Hand geplant.

Doch wir wollen nicht über „Belastung“ reden, andere tun dies genug. Wir als Kinderschutzbund wollen über die Chancen oder gar die Bereicherung sprechen. Wenn Menschen sich bei uns bedanken, dass sie an dieser oder jenen Stelle helfen durften und diese oder jene Erfahrung machen konnten, dann sind dies sehr außergewöhnliche Momente. Und: außergewöhnliche Menschen treffen aufeinander. Die einen finden einen ganz neuen Le­benssinn, die anderen suchen Frieden und Sicherheit. Plötzlich stehen wir vor Eindrücken, die alles bisher Erleb­te in den Schatten stellen. Da kommen große Gefühle auf, fremde Menschen liegen sich in den Armen, geben sich gegenseitig Trost und Kraft, spinnen ein Band der Gemeinsamkeit, wo man sich zuvor noch nicht einmal kannte.

Bei allem Neuen haben wir uns bemüht, bewährte Projekte weiterzuentwickeln. Nichts sollte aufgrund der neuen Anforderungen aufgegeben werden. Unser neuer Jahresbericht, der im Januar 2016 in Ihren Briefkästen sein wird, gibt Ihnen ausführlich Auskunft über alle großen und kleinen Erlebnisse und Projekte. Gerade das Jahr  2015 hat gezeigt: Das Zusammenspiel von ehrenamtlichen Engagement, Spendern, Netzwerkpartnern und Sym­pathisanten ermöglicht dem Kinderschutzbund diese Projektvielfalt. Dahinter stehen einzelne Menschen. Men­schen die an einem Strang ziehen und die Notwendigkeit des Anpackens begreifen. Bei all diesen Menschen möchten wir uns hiermit bedanken.

In einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint, ist es uns ein ganz besonderes Anliegen, Ihnen und Ihren Familien ein geruhsames, gesegnetes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das Jahr 2016 zu wünschen.

Herzliche Grüße

Petra Backhoff
Vorstandsmitglied

 

 

 

 

 


 

Bescherung für die Flüchtlingshelfer

[Ennepetal]  Freie evangelische Gemeinde Ennepetal beschenkt die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer

Den Weihnachtsgedanken brachten am heutigen Freitag Jana Lück und Björn Söhndel mit Söhnchen Matti von der Freien Evangelischen Gemeinde Ennepetal ins Rathaus.

Der Einsatz der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer hat die Freie Evangelische Gemeinde so beeindruckt, dass die Gemeindemitglieder beschlossen, die Helferinnen und Helfer mit einer Weihnachtsüberraschung zu beschenken. Insgesamt 170 Weihnachtstüten wurden gepackt.

v.l.n.r.: Jana Lück, Matti und Björn Söhndel, Ehrenamtskoordinatorin Kirsten Duckheim, Bürgermeisterin Imke Heymann, Michael Schmidt © Stadt Ennepetal / H.-G. Adrian

v.l.n.r.: Jana Lück, Matti und Björn Söhndel, Ehrenamtskoordinatorin Kirsten Duckheim, Bürgermeisterin Imke Heymann, Michael Schmidt
© Stadt Ennepetal / H.-G. Adrian

 

Bürgermeisterin Imkey Heymann zeigte sich gemeinsam mit der städtischen Ehrenamtskoordinatorin für die Flüchtlingsbetreuung, Kirsten Duckheim und dem stellvertretenden Fachbereichsleiter Michael Schmidt beeindruckt von dieser weihnachtlichen Geste. „Ich freue mich, dass es in unserer Stadt Menschen gibt, die sich in der hektischen Vorweihnachtszeit Gedanken über ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger machen und so eine schöne Aktion ins Leben rufen“, so Heymann.

Die Freie evangelische Gemeinde verteilt die Geschenktüten noch heute an zentrale Punkte der Flüchtlingsbetreuung, wo sie dort von den Ehrenamtlichen in Empfang genommen werden können.

 

 

 


 

Zukunftspläne für das Hülsenbeckertal?

Im Hülsenbecker Tal Foto: (c) Linde Arndt

Im Hülsenbecker Tal Foto: (c) Linde Arndt

[la] Zumindest jeder Ennepetaler – aber auch eine große Anzahl weiterer Bürger aus NRW und anderen Städten und Länder – kennen und schätzen das Ennepetaler Hülsenbecker Tal. So könnte der Antrag  vom 5.12.2015 der CDU, der uns zur Veröffentlichung übersandt wurde, eine neue Zukunft für diese wunderschöne Idylle einläuten.


 

huelsenbecke


Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal