Gut gewählt! Richtig verbunden

Blick in das neue Kunden-Service-Center der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Foto: (c) Linde Arndt

Blick in das neue Kunden-Service-Center der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Foto: (c) Linde Arndt

[la] Unter diesem Motto und dem Slogan „Noch mehr Zeit für Sie“ stellt die Städtische Sparkasse zu Schwelm ihr neues KundenServiceCenter vor. Was bedeutet das? Es ist ein zusätzlicher Service, der den schnellen und direkten Draht zur Sparkasse darstellt.

Ab dem 01.09.2016 bietet die Städtische Sparkasse zu Schwelm mit ihrem KundenServiceCenter, das weit über die üblichen
Öffnungszeiten hinaus telefonisch und per E-Mail erreichbar ist, zentrale Ansprechpartner für alle Fragen rund um die eigenen
Finanzen an.

Ein ,,Rundum-Sorglos-Paket“ nennen die Sparkassenvorstände Michael Lindermann und Johannes Schulz  diese Neuerung, da mit diesem KundenServiceCenter ein weiterer eigenständiger Vertriebsweg neben der Hauptstelle und dem Internet vorgehalten wird.
,,Gerade, um den geänderten Anforderungen der Kunden zu entsprechen, kann nun alles, was sich telefonisch oder per E-Mail klären lässt, ohne lange Wartezeiten erledigt werden. Und das persönlich, freundlich und direkt bei uns im Hause“, erläutert Vorstandsvorsitzender Michael Lindermann. Er weist darauf hin, dass es keine Rolle spielt, ob Kunden von unterwegs oder von zu Hause aus Fragen haben, dem Institut Änderungen mitteilen möchten oder Fragen zu ihren Geldangelegenheiten haben.

Plakat der Städtischen Sparkasse zu Schwelm zum neuen Kunden-Service-Center

Plakat der Städtischen Sparkasse zu Schwelm zum neuen Kunden-Service-Center

Wie Vorstandsmitglied Johannes Schulz vermerkt  ist vor allem  die gute Erreichbarkeit des KundenServiceCenters ein besonderer Vorteil für die Kunden. Außerdem  sind die Öffnungszeiten des neuen KundenServiceCenter noch  deutlich erhöht worden, so daß dass hierfür unter Leitung von Kira Stalzer eingesetzte Beraterteam, dass aus augebildeten Bankkaufleuten besteht,  von montags bis donnerstags von 8:30 Uhr bis 20:00 Uhr und freitags von 8:30 Uhr bis 15:00 Uhr unter der Rufnummer 02336 917-0 bzw. per E-Mail unter service@sparkasse-schwelm.de erreichbar ist.

Hier können die Kunden der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Fragen und Informationen rund um alle Sparkassen-Finanzdienstleistungen, Änderungen oder Terminvereinbarungen mit den Beratern klären – und zwar kompetent und individuell.
Die bisher vorhandene Telefonzentrale wird durch diese optimale Erweiterung der Service-Leistungen abgeschafft.

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Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm


 

 

 

“Auferstehung” – Konzertsaisonstart mit Gustav Mahlers „Auferstehungssinfonie“

orchesterhagen[Hagen]Das Philharmonische Orchester Hagen eröffnet die Konzertsaison 2016/17 unter der Leitung von Generalmusikdirektor Florian Ludwig im ersten Sinfoniekonzert am 13. September 2016, 20 Uhr, Stadthalle Hagen, mit einem der größten und bewegendsten Werke der gesamten Konzert-Literatur, mit Gustav Mahlers monumentaler 2. Sinfonie, der sogenannten „Auferstehungssinfonie“. Dieses abendfüllende Opus steckt voller Superlative – die Besetzung mit einem sehr großen Orchester, einem Fernorchester, Gesangssolistinnen, Chor und Orgel gehört bis heute zu den größten überhaupt. Vor allem aber die Musik selbst ist es, die mit ihren Emotionen und Klangbildern jeden überwältigt, der sich ihr hingibt. Eine ganze Welt mit sämtlichen Höhen und Tiefen des Lebens erklingt hier in all ihrer strahlenden Schönheit, aber auch ihren erschütternden Abgründen. In dieser Sinfonie integrierte der Komponist auch die menschliche Stimme und vertonte Texte aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ und von Friedrich Gottlieb Klopstock das Gedicht „Die Auferstehung“.
Von der Kraft und der Größe seiner 1895 in Berlin uraufgeführten Sinfonie überzeugt, stellte er selbstbewusst fest: »Es klingt alles wie aus einer anderen Welt herüber. Und ich denke, der Wirkung wird sich keiner entziehen können«, und damit sollte er Recht behalten. Kaum eine andere Sinfonie zieht bis heute derart viele Menschen in ihren Bann und hinterlässt sie tief bewegt.
Für die herausfordernde Präsentation dieses Werkes hat sich Unterstützung von nah und fern angekündigt. Musiker der Bielefelder Philharmoniker verstärken das Orchester, Chor und Extrachor des Hagener Theaters sowie der Philharmonische Chor Hagen bilden für das triumphale Finale eine singende Einheit. Die berührenden gesangssolistischen Partien übernehmen Melanie Maennl (Sopran) und Rena Kleifeld (Alt). Ein Konzertsaisonauftakt, der die Stadthalle erbeben lassen wird.

Infos

Erstes Sinfoniekonzert des philharmonischen orchesterhagen
am Dienstag, 13. September 2016 um 20 Uhr
in der Stadthalle Hagen

Leitung: Florian Ludwig,

Solisten: Melanie Maennl, Sopran;
Rena Kleifeld, Alt;

Chor und Extrachor des theaterhagen, Philharmonischer chorhagen;
in Kooperation mit den Bielefelder Philharmonikern

Karten an der Theaterkasse, unter 02331 207-3218 oder www.theaterhagen.de, an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777 sowie bei den EVENTIM-Vorverkaufsstellen.

Wie halten die Städte an der Ennepe es denn mit der Kultur?

Vorstellung des Kulturprogramms 2016 Foto: Linde Arndt

Vorstellung des Kulturprogramms 2016 Foto: Linde Arndt

 

[jpg] Als im vorigen Jahr die Kriegsflüchtlinge zu uns kamen, waren einige nette Zeitgenossen sofort dabei die Obergrenzen festzulegen. Wobei, Obergrenzen wurden nie konkretisiert; denn mit einem einzigen Kriegsflüchtling waren diese Zeitgenossen schon überfordert. Ach ja, und das mit den Obergrenzen, wie hoch sollten die sein, wer sollte das bestimmen und wie sollten die auf die Länder verteilt werden. 21% der Kriegsflüchtlinge sollte NRW aufnehmen, aufgenommen hat NRW jedoch 31% wobei die kleinen und mittleren Städte mehr als die großen aufnahmen. Hörte man aus NRW Gejammere wie in Meck-Pom oder Bayern? Nein.

Tausende ehrenamtliche Helfer kümmerten sich rührend um die angekommenen Kriegsflüchtlinge. Sie haben das gemacht was notwendig war und ist, sie haben pragmatisch geholfen, ohne wenn und aber. Politik und Verwaltung sind bis heute nicht in der Lage ein umsetzbares Integrationskonzept aufzustellen, welches ein koordiniertes Arbeiten möglich macht. Sah man die Ehrenamtlichen nicht in der Öffentlichkeit, so sah man Politiker mit „guten“ Ratschlägen, die damit den Ehrenamtlichen teilweise in den Rücken fielen.

Politiker aus der gesamten politischen Farbenlehre nutzten die Stunde, um sich auf Kosten der ehrenamtlichen Helfer zu profilieren oder wie in anderen Fällen Ängste zu schüren. Erreicht wurde, dass ein gestiegenes tiefverwurzeltes Misstrauen gegenüber Kriegsflüchtlingen und alles Fremde zu beobachten ist. Dabei sollte man von einem Exportweltmeister Deutschland, der seine Waren bis in den letzten Winkel unseres Erdballs vertreibt, eine gewisse Offenheit erwarten.

Nein so nicht, klingt es von einem Chor, der in seiner Zusammensatzung bis dato nicht für möglich gehalten wurde.

Da hört man die AfD mit Frauke Petry oder Beatrix von Storch und von der CSU Horst Seehofer mit Markus Söder aber auch die CDU mit Wolfgang Bosbach oder Julia Klöckner (Wahlkampfbedingt) und der FDP-Vorsitzender Christian Lindner stimmt voll damit ein, in den Chor der Angsthasen.

Deutsche Kultur und Werte erhalten – Merkel entthronen“ so war auf einem Schild zu lesen, welches ein Demonstrant der Bundeskanzlerin entgegenhielt. Was auch immer in diesem Zusammenhang gesagt wurde, die Botschaft der Politik lautete: Weg mit den Kriegsflüchtlingen! AfD und die Konservativen unterschieden sich nur dadurch, dass die AfD Spitze schon mal auf Frauen und Kinder schießen wollen, wenn es gar nicht anders geht. Und dem FDP Vorsitzenden Christian Lindner fiel nur die Anpassung ein, die die Kriegsflüchtlinge zu leisten hätten.

 

Bei all´dem Hickhack der politischen Hysterie, kommt dann doch in einer ruhigen Minute die Frage auf: Was bitte versteht Politik und Gesellschaft unter,

 

Deutscher Kultur und deutschen Werten?

 

In Gevelsberg, wo eine recht rührige Bürgergesellschaft zu bewundern ist, wurde das Kulturprogramm 2016/2017 von Bürgermeister Claus Jacobi, Abteilungsleiterin für Kultur, Sport und Schulverwaltung, Bettina Bothe und Sylvia Korte, vorgestellt. Bei allen drei hatte man den Eindruck, man müsse nur das Etikett Kultur verwenden und dann hat da auch Kultur drin zu sein.

Programm 2016/17 Stadt Gevelsberg

Programm 2016/17 Stadt Gevelsberg

In diesem Programm finden sich viele nette und sicherlich unterhaltsame Veranstaltungen, was wir ausdrücklich hiermit bestätigen. Das geht von einer Schlagerrevue über eine Komödie bis hin zum Kabarett. Zum nachlesen und evtl. Vormerkung hier der Link zum Gevelsberger Kulturprogramm 2016/2017 .

Ist das nun die vielseitig reklamierte „Deutsche Kultur“? Vielleicht noch eine Kirmes, ein paar Bekleidungsvorschriften und die Arbeitskultur dazu vermengt und fertig ist die deutsche Kultur?

Der Gevelsberger Bürgermeister Jacobi, und damit steht er stellvertretend für alle lokalen Entscheider, findet es ist ein gelungenes Programm, zumal sich die Kosten für die Stadt in Grenzen halten.

Nun gibt es in Gevelsberg viele Gruppen die schon die Kultur in Summa darstellen könnten. Nur, und das ist das Problem, wie soll sich ein Fremder, zumal aus einem anderen Kulturkreis, sich die kulturellen Erscheinungen, Traditionen oder Werte aneignen, wenn sie nicht gegenüber der eigenen Kultur angeeignet werden können oder in der eigenen Kultur sogar verboten sind? Beispiel: Das Berührungsverbot in der islamischen Kultur. Kulturen und Werte wandeln sich, was gestern noch in Ordnung war, ist heute vielleicht verpönt.

Der Bürgermeister von Gevelsberg und die  in anderen Städten lehnen es ab einen Interessenausgleich zwischen den Kulturen zu erarbeiten. Sie fordern die deutsche Kultur ein, sehen dabei aber nicht das prozessuale der Kultur, sowohl der eigenen als auch der fremden. Obwohl anerkannterweise Kulturen sich annähern und einen Ausgleich fordern und auch immer gefunden haben.

164 verschiedene Kulturdefinitionen gibt es laut Alfred Kroeber und Clyde Kluckholm, die 1952 diesbezügliche Untersuchungen (Culture; a critical review of concepts and definitions) gemacht haben. Später wurden diese Definitionen durch Prof.Dr. Andreas Reckwitz typologisiert (Typologie des Kulturbegriffs 2000)

Und die Werte, die von vielen populistischen Politikern beschworen werden? Sie gehören zum Kontext des Kulturbegriffs oder ergeben sich aus der Kulturdefinition. Nur einfach Kultur zu fordern und nicht zu sagen, was Kultur leistet, dass geht nicht.

Pierre Félix Bourdieu, ein einflussreicher französischer Soziologe und Sozialphilosoph des 20.Jahrhunderts, schreibt denn auch:

Kultur“ ist kein harmloses Konzept eines harmonischen Miteinanders, sondern gelegentlich konfliktreiches Aufeinandertreffen unterschiedlicher Milieus und Lebensstile. Diese wiederum werden sehr unterschiedlich gesellschaftlich anerkannt und bewertet.“

 

Also keine heile Welt!

 

Und zu guter Letzt möchte ich Alfons „Fons“ Trompenaars zitieren, der ein recht anschauliches Bild von Kultur gezeichnet hat.

Ein Fisch spürt erst dann, dass er Wasser zum Leben braucht, wenn er nicht mehr darin schwimmt. Unsere Kultur ist für uns wie das Wasser für den Fisch. Wir leben und atmen durch sie.“

Im Grunde genommen muss sich der deutsche Politiker erst einmal bewusst werden, was er selber unter deutscher Kultur versteht und nicht die Kriegsflüchtlinge auffordern in einem Ratekurs die Inhalte einer deutschen Kultur zu erraten.

Dieser kleine Ausflug in die Definitionen von Kultur und Werten, soll verdeutlichen, dass es fast unmöglich für einen Migranten (besser die alte Bezeichnung Allochthonen) ist, sich der fremden Kultur zu nähern, wenn nicht die Gesellschaft einen transparenten kulturellen Dialog in Szene setzt.

Aus einer reinen Unterhaltungskultur können wohl kaum kulturelle Parameter von den Einwanderern abgeleitet werden, deshalb die vielen Parallelwelten in den Städten, die sich aus einer falschen Kulturpolitik ergeben haben, jetzt führen diese immer wieder zu sozialen Spannungen und Krisen. So hätten die türkischstämmigen Mitbürger sich nicht einvernehmlich für ihren Präsidenten Erdogan eingesetzt, wenn die deutsche Demokratie nicht so ein desolates Bild abgeben würde. Auch das ist Kultur und läuft unter Demokratieverständnis.

 

Finanziell ist auf kommunaler Ebene auch nicht alles geregelt; denn Bund und Länder haben keine Eile die Probleme, die mit den Kriegsflüchtlingen entstanden sind, schnellstens zu regeln. Man hat Zeit, die Flüchtlinge können ja erst einmal gelagert werden. Und die Kultur? Na ja, Sprachkurse reichen ja wohl – erst einmal.

Und dann ist da noch das deutsche Volk der Angsthasen, die immer wieder betonen, wie schlimm doch alles in Deutschland geworden ist, seit es die vielen, vielen Kriegsflüchtlinge gibt. Und diese Ängste werden von AfD, Pegida bestärkt und von den etablierten Parteien bestätigt. Deutschland auf dem Therapiesofa. Sorry, nicht ganz Deutschland. Und Merkel ist an allem Schuld.

Dabei hatte doch Gevelsberg die Probleme die mit den Kriegsflüchtlingen entstanden waren sofort erkannt, Bürgermeister Jacobi sammelte Gelder für Sprachkurse ein, die von Frau Beinert organisiert wurden. Dann kippte die Stimmung und niemand traute sich mehr offen über Kriegsflüchtlinge zu sprechen. Nur die Kriegsflüchtlinge sind noch da. Jedoch müssten schon länger die notwendigen Weichen für eine einigermaßen gelungene Integration gestellt werden. Kultur und Werte. Es reicht nicht über christliche Werte zu reden um die Überlegenheit des Christentums herauszukehren, man muss diese Werte auch umsetzen. Vielen dieser Sprachkünstler sollte man zurufen, lest doch erst einmal die „Bergpredigt“ des Matthäusevangeliums (Mt 5-7).

 

Kultur, und zwar nicht nur die eigene Kultur, ist und kann mehr als nur unterhalten. Wenn die Politik sich mehr um den kulturellen Bereich kümmern würde, würden viele gesellschaftlichen Probleme, die in der Regel der Gesamtwirtschaft sehr viel Verdruss bereiten, im Ansatz gar nicht erst entstehen. Was ist mit der Bildung, die auch zur Kultur gehört?

 

Wie ist es in den Städten des Südkreises bestellt?

 

Ennepetal möchte erst einmal wissen, was Kultur sein soll und hat eine bayrische Firma beauftragt, ihr dies darzulegen. Ansonsten, kauft man Unterhaltungskultur ein um sie den Ennepetalern als Kultur zu verkaufen.

Anders die Gevelsberger, die viele Kulturschaffende in ihren Reihen haben, was fehlt ist eine thematische Vernetzung und klare kulturelle Zielsetzung.

Die Schwelmer haben Kultur als umfangreiche und vielfältige Unterhaltung definiert, wer will kann in Schwelm Unterhaltungskultur organisieren. Wobei das Heimatfest als herausragendes Kulturereignis der Unterhaltungskultur, alle anderen Ereignisse überschattet.

 

Kommen wir zu der Ausgangsfrage, die sich für jeden stellt der Deutschland aufsucht, der Frage nach:

 

Deutscher Kultur und deutschen Werten?“

 

Wenn man diese Frage ernsthaft stellt und eine ernsthafte Antwort erwartet, so ist jede gesellschaftliche Partei überfordert. Letztendlich wird man mit den vielen Klischees oder Stereotypen sich zufrieden geben müssen. Die Frage ist dabei: Wollen wir das? Ich für meine Person möchte nicht als Egoist oder Kraut (Sauerkrautesser) wahrgenommen werden. Ich möchte aber auch nicht einer rosaroten heilen Welt Vorschub leisten, die letztendlich in die Irre führt und Erwartungen weckt, die niemand befriedigen kann.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

„Lust auf Farbe“ Ausstellung von Ismet Polatli

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

Ismet Polatli Foto: Stadt Gevelsberg

[Gevelsberg] Die Stadtbücherei Gevelsberg, Wittener Str.13 präsentiert in der Zeit vom 1.9.2016 bis zum 9.10.2016 die Gemäldeausstellung des Düsseldorfer Künstlers Ismet Polatli.
Ismet Polatli ist ein Ausnahmekünstler in vielerlei Hinsicht. 1965 in der türkischen Stadt Tercan geboren, zog er in jungen Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland, um dort ein besseres Leben zu finden. Mit 14 Jahren begann er, Gedichte zu schreiben und zu musizieren, vor allem aber zu malen und zu zeichnen. Allmählich rückte die Malerei immer stärker ins Zentrum seiner Interessen. Er übte sich in der Darstellung gegenständlicher Motive ebenso wie in der Abstraktion und gelangte nach und nach zu einer eigenen Stilsprache, die sich anfangs an der Malerei des Expressionismus orientierte, allmählich jedoch immer freier wurde und sich schließlich zu einer individuellen Pinselhandschrift verselbständigte.

Wiewohl Polatli seither in Ratingen bei Düsseldorf ansässig wurde, fühlt er sich bis heute heimatlos und getrieben. Er ist ein Steppenwolf, wie Hesse ihn einst beschrieben hat: Einzelgänger und kritischer Beobachter der Geschehnisse um ihn herum, ausgestattet mit einer sensiblen Wahrnehmung und mit einem wachen Geist, ein Getriebener dabei, der sich mit seiner Malerei auf eine Reise in die Tiefen der menschlichen Seele begibt. Was Ismet Polatli auf seinen Bildern erzählt, sind Geschichten, von denen wir nicht immer mit Bestimmtheit sagen können, ob sie sich tatsächlich ereignet haben oder ob sie der narrativen Vorstellung des Künstlers entsprungen sind. So changiert Polatli mit seinen Gemälden zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen fantasievoll ersonnenen Bildwelten und realweltlich geschauten Begebenheiten. Er ist „ein Maler zwischen den Welten.“ Die Stilsprache, die Polatli dabei pflegt, ist die einer vom expressiven Impetus getragenen, mit bewegter Pinselhandschrift in kraftvollen Farben auf die Bildfläche gebrachten Ausdrucksmalerei. Überfangen werden die nicht selten abstrakt angelegten Untermalungen schließlich durch die gegenständliche Szene. Man muss die Gemälde von Ismet Polatli, die heute meist in Öl auf Leinwand geschaffen und oft mit Malmessern und Spachteln überarbeitet wurden, im Original sehen, um ihre bunten Tiefenschichten und ihren farbigen Reichtum zu erkennen. Sie sind nicht nur „Motiv auf Leinwand“, sondern zugleich Bild gewordener Ausdruck der Lust des Künstlers an der Farbe und an ihrer suggestiven Kraft. In diesem Sinne verstehen sich die Gemälde von Ismet Polatli als Einladung an den Betrachter, sich gemeinsam mit dem Künstler auf eine Reise in dessen geheimnisvolle Bildwelten zu begeben und zugleich in einen Kosmos vorzudringen, der von bunten Valeurs und kraftvollen Kontrasten getragen wird.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei Gevelsberg (Montag, Mittwoch,und Freitag von 10:00 bis 12:00, Dienstag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 und Samstag von 10:00-13:00) für alle Interessierten zugänglich.
Auskunft erteilt Frau Stephanie Kron, Tel. 02332/771-570

Gevelsberg und seine kulturelle Seite

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

Christiane Imkamp,Maximilian Imkamp,Thomas Biermann,Günther Troll und Claus Jacobi Foto: Archiv EN-Mosaik

 

[jpg] Mehr davon, konnte man am Sonntag, dem 28.August ´16 sagen. Die Stadtsparkasse Gevelsberg hatte zu einer wunderbaren Vernissage eingeladen. Der Vorsitzende des Sparkassenvorstandes Thomas Biermann mit seinem Team um Frau Simon-Behr hatten sich wieder etwas einfallen lassen. An und für sich sollte es ja Gabriele Münter, eine Malerin des Expressionismus und langjährige Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky, werden, die Biermann in Murnau ins Auge fiel. Die Verhandlungen mit der Münter Stiftung in Murnau gestalteten sich jedoch sehr schwierig und langwierig. Günther Troll, der schon einige Ausstellungen in der Stadtsparkasse kuratiert hatte, sprang mit einer Idee die nicht weit von dem Œuvre der angedachten Künstlerin entfernt war. Es sollte Wilhelm Imkamp sein, die gemeinsame Klammer und der Berührungspunkt war Wassily Kandinsky und das Bauhaus in Dessau. Paul Klee, Lyonel Feininger und Josef Albers waren neben Wassily Kandinski die ersten Lehrer bei denen Imkamp studierte. Zu Wassiliy Kandinski hegte Imkamp eine mehr freundschaftliche Beziehung.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Für Thomas Biermann war das eine hervorragende Lösung. Maximilian Imkamp und Professor Heiner Imkamp, die Söhne, verwalten die Bilder Ihres Vaters in Stuttgart und waren auch sofort bereit die schönsten Bilder ihres Vaters aus ihrem Besitz als Leihgabe der Stadtsparkasse zu überlassen. 30 Exponate wurden es, die im Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zur Ausstellung gelangten. Nebenbei bemerkt wurden diese Bilder bisher in keiner Ausstellung gezeigt, so Thomas Biermann.

Maximilian Imkamp war mit seiner Frau Christiane anwesend, worüber sich Thomas Biermann freute und dem er seinen ganz persönlichen Dank für diese Leihgaben aussprach.

Thomas Biermann verfolgte aber noch ein weiteres Projekt mit dieser Ausstellung, nämlich den Gevelsberger Schüler*innen die Kunst etwas näher zu bringen. So haben sich jetzt schon mehrere Klassen für diese Ausstellung angemeldet.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Der anwesende Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich denn auch für diese niveauvolle Ausstellung die ihm auch persönlich gefiel.

Günther Troll, dem Kurator der Ausstellung, war es vorbehalten ein paar einführende Worte zu den Ausstellungsstücken aber auch zur Vita von Wilhelm Imkamp vorzutragen.

Imkamp, so Günther Troll, geht von einer verinnerlichten Natur aus, die ihn sodann zu einer Komposition eines Werkes führt, sein inneres führt seine Hände. Die Ordnung hat in seinen Werken ein Eigenleben entwickelt.

Im Gespräch mit Maximilian Imkamp und unserer Redaktion erfuhren wir über die schweren Zeiten des Nationalsozialismus die Wilhelm Imkamp neben anderen Künstlern bewältigen musste. Mit seinen Werken gehörte Imkamp zu den „Entarteten Künstlern“ die mit einem Berufsverbot belegt wurden. Imkamp hatte auch aus diesem Grunde keinen Galeristen und verkaufte seine Bilder unter der Hand selber. Offiziell malte er in der damaligen Zeit Landschaftsbilder oder auch Porträts,die  bei Betrachtung seines Œuvre heute etwas fremd anmuten.

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

Gemälde von Wilhelm Imkamp Foto: Archiv EN-Mosaik

So war er trotz Berufsverbot durch die Nazis zum Kriegsdienst in einer Luftwaffeneinheit eingezogen worden. 1944 wurde sein Atelier in Gießen im Bombenhagel zerstört, viele Bilder fielen dem Bombenhagel zum Opfer. So konnte Imkamp auch kein Werksverzeichnis (Catalogue raisonné ) anlegen, sodass man heute nicht die Entwicklung Imkamps im Ganzen würdigen kann.

An den im Gevelsberger Sparkassen-EnnepeFinanzCenter ausgestellten Exponaten konnte man aber schon die Bandbreite seines Schaffens erahnen. Und, was noch wichtiger ist, man konnte seine Lehrer und deren Einflüsse in diesen Werken erkennen, die letztendlich zu dem eigenständigen Stil eines Wilhelm Imkamp geführt hatten.

Und so versammelte sich eine recht vergnügte Gesellschaft vor einem Imkamp Werk um die gelungene Ausstellung zu dokumentieren. Wobei das musikalisch Rahmenprogramm wurde durch die Gevelsberger Jazzband der Gevelsberg Musikschule bestritten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September 2016 während der Geschäftszeiten der Stadtsparkasse Gevelsberg in ihrem Sparkassen-EnnepeFinanzCenter zu besichtigen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

VER Aktuell

Zeitumstellung: Nachtexpress fährt zusätzliche Runde
Gute Nachrichten für Nachtschwärmer aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Wenn in der Nacht von Samstag, den 29. Okt. 2016 auf Sonntag die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt werden, kann es bei einem Besuch bei Freunden oder Bekannten, beim gemütlichen Kneipenbummel oder in der Disco ruhig länger werden. Die VER bringt die Nachtschwärmer bequem und sicher wieder nach Hause. Denn in der längsten Nacht des Jahres fährt die NachtExpressLinie 4 eine zusätzliche Runde.

So starten die Busse am Bochumer Hbf. um 1.20 Uhr und 2.20 Uhr nach der Sommerzeit sowie von 2.20 Uhr bis 4.20 Uhr stündlich nach der Winterzeit. Ab Haßlinghausen Bus-Bf. fahren die Busse um 1.18 Uhr und 2.18 Uhr nach der Sommerzeit und von 2.18 Uhr bis 4.18 Uhr stündlich nach der Winterzeit.


KundenCenter Schwelm schließt Freitag früher
Aus betrieblichen Gründen schließt das VER-KundenCenter Schwelm am kommenden Freitag, den 2. September, ausnahmsweise bereits um 15 Uhr.
Am Samstag, 3. September, ist das KundenCenter Schwelm, Bahnhofstraße 2, dann wieder von 8 Uhr bis 12 Uhr geöffnet.
Wir bitten unsere Fahrgäste um Verständnis!

 

 

Haltestelle kann nicht bedient werden/Linien 551 / 557 Sprockhövel/Haßlinghausen. Aufgrund einer Baumaßnahme kann die Haltestelle „Dorfstraße“ in Fahrtrichtung Bus-Bf. (Nikolaus-Groß-Platz) bis zum 30. November nicht bedient werden. Wir möchten alle Fahrgäste bitten, die Haltestelle „Haßlinghausen Bus-Bf.“ zu nutzen.

Vertragsverlängerung – Dr. Gerhard Finckh bleibt Direktor bis Frühjahr 2019

 

 

Dr. Gerhard Finckh, Museumsdirektor des Von der Heydt-Museums Wuppertal Foto; (c) Linde Arndt

Dr. Gerhard Finckh, Museumsdirektor des Von der Heydt-Museums Wuppertal Foto; (c) Linde Arndt

[Wuppertal] Dr. Gerhard Finckh, seit 2006 Museumsdirektor des Von der Heydt-Museums Wuppertal, wird auch über seinen 65. Geburtstag im Jahr 2017 hinaus das renommierte Kunstmuseum leiten. Sein Vertrag wurde bis 2019 verlängert.

Der passionierte Ausstellungsmacher mit früheren Stationen in München, Emden, Essen und Leverkusen setzte in Wuppertal von Beginn an auf große Ausstellungen, die er an der eigenen Sammlung entwickelte und die zu Publikumsmagneten wurden. In den vergangenen zehn Jahren zogen die Ausstellungen des Wuppertaler Museums überregional und international Aufmerksamkeit auf sich. Kunstkritiker wählten die Ausstellungen des Von der Heydt-Museums bereits mehrfach zur „Ausstellung des Jahres“, so die Schau zu Monet (2009), Bonnard (2010), Sisley (2011), „Der Sturm“ (2012), Pissarro (2014) und „Weltkunst – Von Buddha bis Picasso“ (2015).

Dr. Gerhard Finckh, Foto: (c) Linde Arndt

Dr. Gerhard Finckh, Foto: (c) Linde Arndt

Finckh etablierte eine Ausstellungsreihe zum französischen Impressionismus, die 2016 (ab 25. Oktober 2016) mit einer Zusammenschau von Degas und Rodin fortgesetzt wird. Für Herbst 2017 plant Finckh eine Ausstellung zu Edouard Manet und für Herbst 2018 eine zur französischen Kunst des 18. Jahrhunderts.

Ermöglicht werden diese ambitionierten Projekte durch das Engagement und den Zusammenschluss großer Mäzene in der gemeinnützigen Von der Heydt GmbH, durch Sponsoren und ein bürgerschaftliches Engagement, das, wie Finckh immer wieder betont, „Wuppertal als Standort eines so bedeutenden Museums ganz einzigartig macht“.


31. August 2016

 

 

 

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