Es geht voran mit „Gevelsberg gemeinsam“

[jpg] Gevelsberg hat sich auf den Weg gemacht. Beim diesjährigen Neujahrsempfang stellte Bürgermeister Claus Jacobi sein Flüchtlingsprogramm vor. Kurz danach sahen sich die Gevelsberger im Ratssaal der Stadt Gevelsberg wieder um weitere Schritte zu planen. Sprachförderung und Patenschaften sind die beiden Säulen mit denen Gevelsberg das Flüchtlingsproblem offensiv angehen will. Es zeigte sich, die Gevelsberger gehen mit und zeichneten Spenden mit denen der Sprachkurs finanziert werden soll. Es ist etwas mehr als der übliche Sprachkurs. Denn die Teilnehmer werden an die Hand genommen und werden mittels Sprache alltagstauglich gemacht. Ein kleines Gespräch mit dem Nachbarn im Haus oder im Bus, dafür reicht es allemal.

Sprachkurz VHS Gevelsberg  Foto: André Sicks

Sprachkurs für Flüchtlinge bei der VHS Gevelsberg Foto: © André Sicks

So wurde bei allen Flüchtlingen der gesellschaftliche Status ermittelt, welche und wie viele Sprachen gesprochen werden, welcher Beruf schon ausgeübt wurde, welche Papiere für eine Arbeitsstelle vorhanden sind und welche noch fehlen. Es trifft sich gut dass die VHS fehlende Abschlüsse zertifizieren kann. Zwei Gruppen, mit je 18 Teilnehmern, arbeiten schon in den Sprachkursen. Die Anfängergruppe hat bis jetzt rund 100 Worte erlernt, die sie auch anwenden kann. Die fortgeschrittene Gruppe bildet schon ganze Sätze und variiert damit. Zehn Nationalitäten befinden sich in den Gruppen, so wird eingangs mit Händen, Füßen und Gesicht, als Gestik und Mimik, mit den Teilnehmern gesprochen, schnell werden die ersten Worte angewendet. Kurz, es geht voran.

Trotz allem fehlt es noch an den finanziellen Mitteln, die benötigt werden um weitere Gruppen zu bilden. Für sechs Kurse sind die finanziellen Mittel vorhanden. Hier haben sich die Taubenväter gefunden, die ein Spendenkonto führen auf das die Gevelsberger einzahlen können:

Spendenkonto:
Stadtsparkasse Gevelsberg
IBAN: DE97 4545 0050 0000 5624 13
BIC: WELADED1GEV
BLZ 454 500 50
Konto: 562 413

Der Geschäftsführer der Taubenväter, Marco Marcegaglia, führt die Beträge als durchlaufende Posten, indem alle Gelder sofort ohne Abzug in die VHS Kurse fließen. Gleichzeitig wird Ihnen auf Verlangen eine Spendenquittung ausgestellt. Wie geht es weiter?
Nun, zur Zeit weiß niemand wie viel Flüchtlinge den einzelnen Städten, also auch Gevelsberg, zugewiesen werden. Täglich kann ein Anruf kommen, mit welchem Gevelsberg Flüchtlinge angekündigt werden. Gesetzlich muss die Stadt die Unterbringung organisieren und darüber hinaus den täglichen Bedarf finanzieren. Das Land NRW erstattet nur einen gewissen Anteil an diesen Kosten, der Rest muss von Gevelsberg getragen werden.
Bürgermeister Claus Jacobi machte noch auf die Problematik der Arbeit aufmerksam. Nach dem Gesetz ist es den Flüchtlingen untersagt eine Arbeit oder eine Ausbildung ohne Arbeitserlaubnis an zu fangen. Es kann passieren, dass die Flüchtlingen bis zu vier Jahren „rumhängen“ müssen. Dies führt vermehrt dazu, dass Flüchtlinge in die Kriminalität abdriften könnten, hier möchte Gevelsberg präventiv auftreten. Allerdings wollen die Flüchtlinge arbeiten um ihrem Leben einen Sinn zu geben, so Jacobi.
Papst Franziskus hat in seiner Rede vor dem europäischen Parlament, in der die Flüchtlinge einen breiten Raum einnahmen, von der Würde des Menschen durch seine Arbeit gesprochen.

Das die Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen, entspricht kaum einem würdevollen Leben. Hier ist seit Jahren der Bund aufgefordert mit Gesetzen den Flüchtlingen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Bürgermeister Claus Jacobi machte mit diesem Treffen klar, dass in Gevelsberg rhetorischen Ankündigungen die reale Umsetzung folgt.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Sie wollen Brücken bauen und Netze spannen für die Frauen im EN-Südkreis

Sie bauen die Brücken und spannen die Netze zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Foto: © Linde Arndt

Sie bauen die Brücken und spannen die Netze zwischen Frauen mit und ohne Migrationshintergrund. Foto: © Linde Arndt

[la]  Frauen des Südkreises aufgepasst – dieser Tag gehört euch!

Der Entschluss stand fest. Nachdem bereits in den Vorjahren zwei gemeinsame Aktionen zum Internationalen Frauentag stattgefunden hatten, haben auch dieses Mal wieder die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Ennepetal (Sabine Hofmann), Gevelsberg (Christel Hofschröer), Schwelm (Anja Riemann in Vertretung von Susanne Effert, die z.Zt. erkrankt ist ), Sprockhövel (Sabine Schlemmer) sowie Petra Bedow (Gleichstellungsbeauftragte des Ennepe-Ruhr-Kreis) und Rita Miegel (Projektmanagerin der VHS) die Fäden in die Hand genommen, um eine gemeinsame, vielfältige Veranstaltung zu inszenieren.

Gemeinsamkeit macht stark. Und diese Stärke möchten sie auch gerne an alle Frauen weitergeben.
So wurde ein gemeinsames Thema gesucht und mit „weiblich – vielfältig – lebendig“ gefunden, was so bunt und kreativ ist, dass es alle Frauen im Südkreis, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, begeistern wird.

Am kommenden Freitag , 06. März 2015,  von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr können sich interessierte Frauen im Rahmen eines Frauenempfangs bei der VHS Ennepe-Ruhr-Süd, Mittelstr. 86-88 in Gevelsberg ein Bild davon machen, sich informieren und mit feiern. Der Eintritt ist frei. Ein kurzweiliges Programm, welches sich aus Kunst, Musik, Talk, Dialog und Information zusammensetzt, erwartetr die BesucherInnen.

Christel Hofschröer bringt es auf den Punkt: „Wir möchten das vielfältige bunte Frauenleben hier im Südkreis für alle sichtbar machen, das Engagement vieler Bürgerinnen wertschätzen und natürlich auch unser bereits bestehendes Netzwerk erweitern.“  Es geht um das Zusammenwachsen der Bevölkerung. Kräfte sollen gebündelt werden.

Empfang und Ausstellungseröffnung

Hier stellen wir Ihnen einmal das Programm vor:

  • 15:00 Uhr  – Bürgermeister Claus Jacobi wird die Gäste zusammen mit den Salonbetreiberinnen (Gleichstellungsbeauftragte und VHS im Südkreis) begrüßen.
  • 15:30 Uhr – Vernissage: „Ankommen“ Die Gevelsberger Künstlerin Renate Schmidt –Vogt hat eigens Bilder und Texte zum Thema „Angekommen“ kreiert. 17 zum Teil neuerschaffene oder überarbeiteten Exponate der Gevelsberger Künstlerin werden vorgestellt. Die Journalistin Heike Rudolph wird hierin einführen.
  • 15:45 Uhr –  Zeit für Gespräche: Bilder-Rundgang, Projektmarkt und Weltcafé
  • 16:30 Uhr – Talk im Foyer: wie Integration gelingen kann und welche Rolle die Frauen im Südkreis spielenModeration Sabine Hofmann      Gäste: 
    • Rita Miegel, Aysun Tarhan und Teilnehmer/innen des Modellprojekts ÜMSI der VHS, Übergangsmanagement Migration-Sprache-Integration
    • Frauen mischen mit – Debora Napolitano, Integrationsvorsitzende Gevelsberg, Vanessa Longo, Interkulturelles Frauenfrühstück Ennepetal und Ilona Kellner, Freiwilligenbörse Sprockhövel   
    • Migrantinnen im Blick – Gynäkologin Susanne Grothey aus Gevelsberg zu Frauengesundheit weltweit. Sie hat zahlreiche Patientinnen mit Migrationshintergrund. Ihr Einsatz  geht aber weit über Gevelsberg hinaus, da sie ehrenamtlich auch in Nepal, Dubai und Sri Lanka tätig ist. Viele Menschen sind dort zu arm, sich eine notwendige gynäkologische Behandlung leisten zu können. Das ehrenamtliche Engagement und der medizinische Wissenstransfer der Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland bedeutet hier eine große Hilfe.

Stellvertretend für die vielen engagierten Bürgerinnen und Akteurinnen, die sich in Müttercafés, Nachbarschaftstreffs, Sprachförderprojekten, Freiwilligenbörsen, Beratungsstellen, Arztpraxen oder Integrationsräten engagieren, wird es einen spannenden Talk geben, bevor es am Ende heißt „Türkisch für Deutsche“.

  • 17:00 Uhr -Wie auch schon beim letzten Mal gastiert das deutsch-türkische Quartett „Sevgi und Merhaba“  erneut in Gevelsberg. Sie interpretieren türkische Lieder von traditionell bis jazzig und machen sie Deutschen zugänglich. Ein Klangerlebnis auch für europäische Ohren versprechen die Musiker Benni Mokross (perc.), Wolfgang Brust (git., saz), Wim Wollner (Saxophon, Querflöte) und ihre Sängerin Sevgi Kahraman-Brust.
  • 18:00 Uhr – ENDE.

 

Der Second-Hand-Laden der VHS lädt zum Stöbern ein, ebenso wie die Kunstwerkstatt „Kunstück“. Das Café Dialog sorgt für Kaffe und Kuchen. Waffeln und Internationale Häppchen erwarten die Gäste im Weltcafé.

PROJEKTMARKT:

blaurotVHS – Beratung und Information
Frauennetzwerk Ennepetal mit den Gruppen „Christen und Muslime“, „Frauen und Politik“, „Museum“ und Ennepetaler Frauenrunde
Mehrgenerationenhaus Ennepetal und das Interkulturelle Frauenfrühstück
Elternschule der VHS
Gleichstellungsstellen / Bunter Salon
Integrationsrat der Stadt Gevelsberg mit Waffeln zugunsten des Rucksackprojektes
AWO-Jugendmigrationsdienst
Frauenberatung.EN, Frauenhaus.EN & Gesine Netzwerk.EN
Pro Familia, Beratungsstelle EN-Südkreis
Müttercafé Schwelm des Deutschen Kinderschutzbundes
Frauencafé Gevelsberg
Interkulturelles Frauenfrühstück Gevelsberg
Bürgerhaus Alte Johanneskirche & Nachbarschaftstreff Berge in Gevelsberg
Deutscher Kinderschutzbund Ennepetal
Frauennetzwerk Ennepetal

In Zusammenhang mit dieser Top-Veranstaltung stehen noch folgende Projekte:
Vom 5. bis zum 11. März zeigen das filmriss kino und die Gleichstellungsstelle in Gevelsberg Wunschfilme, die Bürgerinnen zuvor gewählt haben: Grüne Tomaten, das Mädchen Wadjda, Paulette und Kalender-Girls. Wir berichteten.

Außerdem möchten wir unbedingt auf die ebenfalls am 6. März 2015 in der Stadtbücherei Gevelsberg stattfindene „Nacht der Bibliotheken“ aufmerksam machen. Eine sicherlich spannende und abenteuerliche Geschichte.

 


 Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg