MENTOR – eine Idee macht Schule

Mentor und Schüler Fotocollage: Linde Arndt

Mentor und Schüler Fotocollage: Linde Arndt

[Gevelsberg] Erfreulicherweise beteiligen sich mittlerweile so viele Menschen an unserem Leseprojekt, dass der Bedarf oder besser die Raumkapazitäten für die Leseförderung bei den 5 Grundschulen fast erschöpft ist.

So können wir uns jetzt verstärkt der Erweiterung der Mentor – Leseförderung zuwenden und für den Einsatz ab Januar  2015 Mentorinnen und Mentoren für die Förderschule und die Hauptschule suchen.

Dazu wird  ein neuer Grundkurs angeboten und Ausbildung in Zusammenarbeit mit den Schulen vorbereitet.

Insbesondere suchen wir zurzeit Menschen, denen das Schicksal der vermehrt zu uns kommenden Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse nicht gleichgültig ist und die mithelfen möchten, durch die Art der Zuwendung, wie sie Mentor vermittelt, Kindern zu helfen, „hier bei uns anzukommen.“

Die Kinder werden zwar in Auffangklassen durch die Schule gesondert gefördert, aber brauchen dringend  zusätzliche Zuwendung in der Einzelbetreuung. Damit ist die Schule überfordert und braucht  Mithilfe aus der Bevölkerung, um dieser derzeitigen Herausforderung an den Staat  durch die neue Qualität und Quantität der Migration gewachsen zu sein.

Eine Schulstunde in der Woche mit Lesen – Erzählen und Zuhören, 45 Minuten, die nur den jeweiligen Kindern gehören und in denen sie einen Erwachsenen erleben, der sie vorbehaltlos annimmt,  schafft da eine Menge an Stabilisierung in der neuen Umgebung.

Für die neue Aufgabe suchen wir Menschen, die

  • Einfühlungsvermögen haben für die Situation der entwurzelten Kinder und die Geschichte, die die Kinder mit sich tragen
  • möglichst einige Brocken Englisch können
  • nicht zu empfindlich reagieren, wenn die Kinder verschlossen und ängstlich ihnen gegenüber sind.

Schon 63  Mentoren in Gevelsberg erleben, wie es durch das Mentor – Konzept gelingt, einem Kind zu Selbstvertrauen und Freude am Lesen, stärkerer Sprachkompetenz und Erweiterung des Horizontes zu verhelfen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter der Telefonnummer: 02332 55 51 44.              

 http://www.mentor-gevelsberg.de

 

 

„Lebensspuren“ – Malerei, Zeichnungen, Objekte Silvia Straube Holbach

Plakat zur Ausstellung Silvia Straube Holbach

Plakat zur Ausstellung Silvia Straube Holbach

[Schwelm] Die in Trier geborene und in Schwelm lebende freiberufliche Künstlerin Silvia Straube Holbach stellt unter dem Titel „ Lebensspuren“ ausgewählte Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung und Objekte aus.

Schwerpunkte der Ausstellung, die den Schaffensprozess der vielseitigen Künstlerin seit fast zwei Jahrzehnten begleiten, sind Mensch und Körper, Natur und Umwelt, meist stilisiert, verfremdet oder aufgelöst.  Spuren hat Frau Straube Holbach auch mit der Leitung von Malkursen und Projekten hinterlassen wie „ Kunst für Senioren“ in der Seniorenresidenz am Ochsenkamp, gefördert von Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt und den vom BBK in Berlin ausgewählten „ Bäumlingen“, gefördert vom BMBF.

Nach zahlreichen Einzel und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, Organisation und künstlerischer Leitung von Ausstellungen und Präsentationen möchte die Künstlerin nun einen Überblick über ihre Spuren des Lebens im schönsten Haus der Stadt Schwelm geben.

www.straubeholbach.de

Portrait Silvia Straube Holbach

Portrait Foto: Archiv Silvia Straube Holbach

Vita :

–        1965 geboren in Trier, lebt und arbeitet in Schwelm

–        Freiberufliche Künstlerin

–        Arbeitsbereiche : Malerei , Zeichnung, Objekte

–        Themenschwerpunkte : Mensch und Körper, Natur und Umwelt

–        Zahlreiche Einzel und Gruppenausstellungen im In und Ausland

–        Organisation und künstlerische Leitung von
Ausstellungen und Präsentationen

–        Aufbau und Leitung von Projekten und Malkursen

–        Bis 2014 Mitglied im Kunstraum EN e.V. ,
2013-2014 Vorstandsmitglied

–        Mitglied des Gevelsberger Künstlerkreises

–        Mitglied im AK „ Museum- Frauengeschichte im Industriezeitalter“

 

Eröffnung am
Freitag, 16.01.2015, 19 Uhr im Haus Martfeld

Begrüßung : Jochen Stobbe, Bürgermeister der Stadt Schwelm

Einführung in die Ausstellung : Heike Rudolph, Journalistin

Musikalisches Rahmenprogramm : Jasmin Brieda ( Gesang ) Detlef Wiedenhaupt (Gitarre, Städtische Musikschule Schwelm )

Bei der Eröffnung wird kein Eintritt erhoben.

Ausstellungszeitraum : 17.01.2015-15.03.2015

Öffnungszeiten : Samstag und Sonntag 12-17Uhr

Kosten : 1 € pro Person

 

 

 

 

 

 

 

 

Bebauungsplan Nr. 23 „Dörnerbusch“, Gevelsberg

baugebiet[Gevelsberg] Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Wirtschaftsförderung hat in seiner öffentlichen Sitzung am 24.11.2014  die von Vertretern der Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH Brilon Bondzio Weiser, Bochum vorgestellte Verkehrsuntersuchung Klostermark / Börkey vom Oktober 2014 zur Kenntnis genommen.

Eine Entscheidung wie die künftige Verkehrsführung und Erschließung des neuen Wohngebietes „Dörnerbusch“ erfolgen soll, wurde noch nicht getroffen.

Um den Anliegern dieses Stadtbereiches Gelegenheit zu geben sich mit den vom Ingenieurbüro ausgearbeiteten fünf unterschiedlichen Möglichkeiten  sowie einer Nullvariante zur Erschließung des Wohngebietes zu befassen, werden Vertreter der Ingenieurgesellschaft und der Verwaltung die Verkehrsuntersuchung

am  12.01.2015, 19.00 Uhr im Ratssaal der Stadt Gevelsberg

in einer öffentlichen Informationsveranstaltung erläutern. Die alternativen Prognosefälle sollen dann zielorientiert diskutiert werden.

Die Verkehrsuntersuchung und das Bebauungskonzept können auf der Webseite der Stadt Gevelsberg unter – Planen und Bauen – Aktuelle Bebauungspläne – eingesehen werden.

 

EinWochenMuseum 2015 – Das Erste

Teilnehmer eines EinWochenMoseums in 2014  Foto: Linde Arndt

Teilnehmer eines EinWochenMuseums in 2014 Foto: Linde Arndt

 

[Ennepetal]  „GUTes“ bleibt auch im Jahr 2015 erhalten.

Wir freuen uns, Ihnen und den teilnehmenden Schülern wieder Museumskunst in unserer Kundenhalle präsentieren zu können.

Wie auch schon in der Vergangenheit, wird die Kunsthistorikerin Saskia Lipps, die einzelenen Exponate erläutern und in die Ausstellung einführen.

Wir hoffen Sie am Montag, 12.1.2015 um 12:30 Uhr begrüssen zu dürfen, wenn wir die Bilder (Fensterblick ,1953 /Frauen im Liegestuhl, 1952) der Künstlerin Irmgart Wessel-Zumloh, aus den Beständen es KEO-Museums Hagen, in unseren 4 Wänden bis zum 16.1.2015 ausstellen.

 

Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
Team Öffentlichkeitsarbeit und Werbung
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Es ist spät, aber nicht zu spät für Leader im Südkreis

Eine Arbeitsgruppe beim Leader-Programm in Sprockhövel   Foto: Linde Arndt

Eine Arbeitsgruppe beim Leader-Programm in Sprockhövel Foto: Linde Arndt

[jpg] Jetzt sollten wir aber mal Gas geben, meinte der Sprockhöveler Bürgermeister Ulli Winkelmann (parteilos). Recht hat er, denn der Abgabetermin für die Anträge zum Leader Programm ist der 16. Februar 2015.   2,3 bis 3,1 Millionen Euro könnten die Leader Regionen einsammeln. Wenn, ja wenn sie für ihre ländliche Region ein förderungswürdiges Konzept vorlegen. Und sie sind nicht alleine, andere Regionen sind auch am Start, die kreativ und fantasievoll ein Konzept erarbeiten.
leader1Leader, worum geht es da denn und wen geht das etwas an? Es ist wie immer ein sperriger Begriff, der jeden Journalisten zur Verzweiflung treibt. Wie dem auch sei.
Leader (Liaison entre actions de développement de l’économie rurale (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)), wird gespeist vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und soll die ländlichen Räume fördern. Und geht zurück auf die GAP (gemeinsame Agrarpolitik), die Kohäsionspolitik (ESF (Europäische Sozialfond)) , EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung), KF (Kohäsionsfonds) und die gemeinsame Fischereipolitik (EMFF (Europäischer Meeres- und Fischereifonds)).

Ziele des Fonds sind:

  • die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft,
  • die Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Klimaschutzes,
  • die ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaften, einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeitsplätzen.

Mit dem MFR (mehrjährigen Finanzrahmen) von 2014 bis einschließlich 2020, der sich auf über sieben Jahre erstreckt, müssen die ländlichen Regionen neue Anträge bis zum 16. Febr. 2015 (Deadline) stellen.
Zu der Kick off Veranstaltung kamen immerhin fast 200 Personen in den großen Saal von Haus Ennepetal. Betreut wird das Leader Projekt im Südkreis von Dr. Jürgen Schewe aus Breckerfeld.
Es geht um die Entwicklung des Südkreises, namentlich werden sich an diesem Projekt beteiligen:

Breckerfeld
Ennepetal
Sprockhövel
Gevelsberg

  • Silchede
  • Asbeck

Wetter

  • Esborn

Grundlage der Projektentwicklung ist die gemeinsame Erarbeitung von Projekten innerhalb des ländlichen Raumes, die der gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung der Städte zugute kommt. Wobei es wichtig ist, dass sich Bürger, Vereine, Politik und Verwaltung die gemeinsame Zielsetzungen erarbeiten. Die EU hat zwar die Förderung initiiert, wobei die Verteilung der Gelder als auch das Prozedere durch die jeweiligen Länder in Eigenregie erfolgt.
So steht Dr. Schewe motivierend, sensibilisierend oder auch mal mobilisierend den einzelnen Teams zur Seite. Es nützt jedoch nichts wenn, wie in Ennepetal rund 200 Besucher da waren, diese aber überwiegend aus Sprockhövel kamen. So warf Bürgermeister Claus Jacobi denn auch ein, dass nur deshalb so wenig Gevelsberger anwesend waren, weil dieses Projekt nur Silschede und Asbeck betrifft. In einer vorgelagerten Speedanalyse wurden schon einmal die Themenschwerpunkte festgelegt.

Eine Idee könnte sein:

  • Querverbindungen zwischen bisher voneinander getrennten Wirtschaftssektoren zu erkennen und zu verknüpfen. Das könnte z.B. eine gemeinsame Ausbildungswerkstatt sein, die statt der unabhängig voneinander arbeitenden Ausbildung eröffnet wird. Der Vorteil. Es könnte auch für kleinere Betriebe ausgebildet werden, die sich einen Auszubildenden nicht leisten könnten.
  • Ferner Entwicklungen des dörflichen Charakters einer Kommune, durch Treffpunkte oder auch durch Neuorganisation der Grundversorgung.
  • Breitbandversorgung oder dem demografischen Wandel in Form von anderen Sozialstrukturen zu begegnen.
  • Senioren könnten auch als Nachhilfe Heranwachsenden zur Hand gehen. Durchmischung von Senioren mit Kindern, Jugendlichen und Familien.

Diese Punkte nur als Beispiele.

Wesentlich ist jedoch das gemeinsame erschaffen von Konzepten und das gegenseitige lernen, was letztendlich zu einer nachhaltigen interkommunalen Zusammenarbeit führt.

Im Anschluss fanden sich die Teilnehmer an den Tafeln wieder, die dann mit Ideenzetteln beklebt wurden. Jede Tafel hatte inhaltlich ein Handlungsfeld zu denen die Ideen der Teilnehmer fanden.

Das nächste Treffen fand im Foyer der Sporthalle Sprockhövel statt. Immerhin waren es wieder 70 Besucher. Nach einer kurzen Einführung von dem Sprockhöveler Bürgermeister Ulli Winkelmann (parteilos), Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD) aus Wetter und Dr. Jürgen Schewe wurden zwei Runden a 30 Minuten mit jeweils 3 Gruppen gebildet. Die bereit gestellten Tische waren bis auf den letzten Platz belegt. Es wurde diskutiert, eingebracht und wieder verworfen. Und es gab sehr viele und schöne Ergebnisse. Den Teilnehmern merkte man schon die Erregung an. Nach 30 Minuten mussten die Gruppen gewechselt werden, wieder ging es, nun mit einem anderem Thema, ran an die Ideen. Es war schon toll mit anzusehen, wie die Teilnehmer sich gegenseitig die Stichworte gaben um zu einer gemeinsamen Formulierung zu kommen.

Das nächste Regionalforum wird es am:

8. Januar 2015 um 19:00 Uhr
in der St.Jacobus Schule in Breckerfeld, Wahnscheiderstr. 13, geben
Themenschwerpunkte werden diesmal sein:

  • Tourismus/Naherholung
  • Natur/Energie/Klima und Mobilität
  • lokaler Schwerpunkt Dorferneuerung/Dorfentwicklung

Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass die Foren thematische Schwerpunkte haben, die alle Kommunen der Region betreffen. Deshalb sollte unbedingt die Gelegenheit genutzt werden, an mehreren Veranstaltungen teilzunehmen. Denn jede Idee könnte eine Initialzündung darstellen um das gemeinsame Projekt nach vorne zu bringen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Sprockhövel.

Kunstausstellung im Curanum, Schwelm „Kunst für Senioren“

Wilhelm Erfurt beim Besuch der Montagsmaler  Foto:

Wilhelm Erfurt und Silvia Straube Holbach bei den Montagsmalern im Curanium Foto: Claudia Heil

 

[Schwelm] Im Rahmen der Ausstellungsreihe „ Kunst im Curanum“ stellt die Montagsmalgruppe des Projekts „ Kunst für Senioren“ unter der Leitung der Schwelmer Künstlerin Silvia Straube Holbach bis zum 16.03.2015 ihre Bilder im Foyer und auf der Empore im zweiten Stockwerk der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp aus.

„ Kunst für Senioren“

Das Projekt besteht seit sechs Jahren in der Seniorenresidenz Curanum am Ochsenkamp, die dafür den schönen Kunstraum zur Verfügung stellt. Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt ist es zu verdanken, dass die Teilnahme auch für die folgenden zwei Jahre für die Bewohner, sowie Gäste aus Schwelm und Umgebung, kostenfrei bleibt.

Das Gemeinschaftswerk  Foto: Silvia Straube Holbach

Das Gemeinschaftswerk Foto: Silvia Straube Holbach

Die Ausstellung zeigt zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten sowie eine Auswahl von neuen Acryl, Aquarell und Mischtechnikarbeiten der Seniorenkünstler.

Die Montagsmaler bei der Arbeit  Foto: Silvia Straube Holbach

Die Montagsmaler bei der Arbeit Foto: Silvia Straube Holbach

Einzelarbeiten aus der Montagsmalgruppe sind von Frau Sondergeld, Frau Reinhoff, Frau Büchele, Frau Schmitz, Frau Krapp, Frau Lingohr, Frau Klute, Frau Kuzcka, Herrn Tiltmann, Herrn Görtz und Herrn Janzon zu sehen.

Bei den Gemeinschaftsarbeiten haben auch Frau Volkmann, Frau Pusch und Herr Tripp mitgearbeitet.

Die Montagsmalgruppe hat wieder Plätze frei

Die Kurse finden ab dem 05.01.2015 wieder montags von 15-18 Uhr im Panoramazimmer der Seniorenresidenz im Verwaltungsbereich statt. Die Teilnahme ist kostenfrei und das Material wird bei Kleinformaten zur Verfügung gestellt. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.

Bei Interesse können die Kurstermine und die Anzahl der freien Plätze gerne bei Frau Straube Holbach erfragt werden.

Tel. : 02336 / 17941

 

 

 

 

 

Das Schwelmer Kasperletheater

v.l.: Fotocollage: Linde Arndt

hintere Reihe v.l.: Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen), Michael Schwunck (FDP), Jürgen Kranz (SWG/BfS), Dr. Christian Bockelmann (BfS/SWG), Johanna Burbulla („Die Bürger“) Im Vordergrund: Oliver Flüshöh (CDU)
Fotocollage: Linde Arndt

[jpg] Politiker auf lokaler Ebene sind in der Regel kritikunfähig. Professionelle Politiker nehmen Kritik auf und setzen sich mit dieser auseinander. Lokale Politiker verlangen Bewunderung und betrachten Kollegen aus den anderen Parteien als Konkurrenz, die man verbeißen muss.

Warum ist das so? Ist es doch hinderlich wenn man gemeinsam für eine Stadt, nämlich eine vermeintlich „geliebte“ Stadt, Politik machen will oder soll. Der Stadtrat als Team mit unterschiedlichen Meinungen, die sich optimal austauschen und ergänzen sollten. Wie naiv.

Es ist das Ehrenamt des Stadtrates, dass eine besondere Stellung in einer Stadt signalisiert. Dazu kommt noch in Deutschland die Hörigkeit gegenüber besonderen gesellschaftlichen Stellungen. Da geht schon mal ein einfacher Bürger auf die Knie – heute noch.

Nur wenn der Stadtrat sich aufschwingt einen Rat für Narren zu etablieren, dann ist es für eine Kleinstadt wie Schwelm schlecht bestellt. Die lokale Presse hält sich da ziemlich heraus und wartet einmal ab, ob ein Sieger in diesem Spiel sichtbar wird. Neutrale Artikel sind angesagt, obwohl schon „Blut“ fließt.

Es geht um den Haushalt 2015, der, wie die vorherigen Haushalte `14,´13,´12…. nach einer vorbestimmten Dramaturgie zuerst einmal mehrheitlich vom bürgerlichen Block abgelehnt wurde. Begründung: Man wolle den Bürger nicht zu sehr belasten. Schaut man jedoch in den Haushalt, erkennt man wie der Bürger trotz allem belastet wurde und wird. Und das nicht zu knapp.

Das die Haushaltsablehnung dementsprechend lautstark angelegt wurde und teilweise unter der Gürtellinie argumentiert wurde, muss hier nicht erwähnt werden. Es war eine riesige Show die von dem „Bürgerlichen Block“ zum Jahresende geboten wurde. Danach lehnte man sich bis zum Jahresanfang zurück, weil alle erst das Weihnachtsgebäck und die fetten Weihnachtsspeisen verdauen mussten. Anfang des Jahres, nach dem die Ratsmitglieder alle ihr Weihnachtsbäuerchen gemacht hatten, kam man wieder zusammen. Und dann ging alle sehr schnell und der Haushalt stand.

Dieses Jahr ist jedoch alles etwas anders. Es ist ja Bürgermeisterwahl und da muss der jetzige Bürgermeister dem potenziellen Wähler als unfähiger Zeitgenosse vom bürgerlichen Block serviert werden. Politische Argumente braucht man schon seit Jahren nicht mehr. Wir sind die Guten und die anderen sind die Schlechten und Taugenichtse. So einfach ist das. Der Wähler goutiert das auch so.

Wie bigott das ist, zeigt doch, dass der bürgerliche Block Kosten durch gewunken hat, für die noch keine Gegenfinanzierung vorhanden war. Was soll es, man muss nur etwas fester auf die Stadtverwaltung mit ihrem Chef drauf schlagen, wird ja keinem auffallen.

Dann kam diese Koalition von CDU/FDP/Bündnis90/Grünen/SWG-BfS für eine Deutschlandweite Bürgermeistersuche. Selber wollte man keine Verantwortung übernehmen, obwohl bei so viel Kompetenz der Bürgerlichen.

Eine Steigerung der Spannung in der Dramaturgie wurde damit erreicht indem die Bürgerlichen den Landrat Dr. Arnim Brux als auch den Regierungspräsidenten in Arnsberg, Professor Dr. Gerd Bollermann, die Kopie eines Briefes an den Bürgermeister der Stadt Schwelm Jochen Stobbe vom 18. Dez. 2014 zukommen ließen. In diesem Brief wird der Stadtverwaltung unsolides Verhalten im Zusammenhang mit der Aufstellung des Haushaltes ´15 vorgeworfen. Der bürgerliche Block geriert sich als hilfloses Opfer eines Bürgermeisters und seiner Stadtverwaltung die machen was sie wollen und sich dem Rat verweigern (Verpflichtungen nach § 62 Abs. 2 GO NRW). Starker Tobak.

Professor Dr. Gerd Bollermann reagierte umgehend auf den Haushalt ´15 der im Stadtrat keine Mehrheit fand und lud die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates auf den 8. Januar 2015 zum Gespräch. Ein Armutszeugnis des Stadtrates von Schwelm: „Wir können keinen Haushalt!“

 

Nun lud Frau Burbulla (Die Bürger) zu einem interfraktionellen Gespräch am 17. Dezember 2014 ein. Teilnehmer dieses Gespräches waren Johanna Burbulla, Torsten Foss und Olaf Stutzenberger („Die Bürger“), Oliver  Flüshöh und Heinz-Jürgen Lenz (CDU), Gerd Philipp (SPD), Brigitta Gießwein und  Marcel Gießwein (Bündnis90/Die Grünen), Michael Schwunck (FDP), Dr. Christian  Bockelmann (BfS/SWG). Einziges Thema. Der Brief an Bürgermeister Jochen Stobbe.

Oliver  Flüshöh (CDU), Dr. Christian  Bockelmann (BfS/SWG) und Olaf Stutzenberger (Die Bürger) verließen vorzeitig die Sitzung ohne die Entscheidung abzuwarten. Die Entscheidung. Der Brief soll nicht an den Bürgermeister abgeschickt werden.

Tatsächlich wurde der Brief jedoch abgeschickt und darüber hinaus an die Presse lanciert.

Interessant ist dabei, dass die Partei „Die Bürger“ nach einer relativen kurzen Schamfrist sich in die Reihe des bürgerlichen Blocks einreihte. Und wie schnell „Die Bürger“ gelernt haben, dass das im Wahlkampf 2014 angekündigte transparente Verhalten von ihnen selber schnell aufgegeben wurde, und sie sich jetzt selber in den Schwelmer Klüngel einreihen. Was einmal als Protest gegen die Schwelmer Schulpolitik begann, war offensichtlich nur ein Transportgefäß um den bürgerlichen Block zu verstärken. Es ist stark zu bezweifeln ob einer der bürgerlichen Parteien aus der „Koalition der Willigen“ unter Oliver Flüshöh (CDU) ausschert um eine eigenständige Politik zu gestalten. Wofür auch? Es reicht wenn man als Bremser ohne eigene Ideen im Rat sitzt und eine gute Verhinderungspolitik betreiben kann.

So stellt sich die Situation folgendermaßen dar, Oliver Flüshöh führt den bürgerlichen Block mit einer Mehrheit von 24 (63%) Sitzen an. Fast eine 2/3 Mehrheit. Hier von Hilflosigkeit zu sprechen ist wohl ein Witz.

Und was die politische Verantwortung betrifft, kann bei einer 63% Mehrheit eine klare Verantwortung zugewiesen werden.

Aber, wie gesagt, wir haben 2015 die Bürgermeisterwahl und die Bürgerlichen zeigen ihre Wahlkampfstrategie. In der Redaktion ist man schon mal auf den Bürgermeisterkandidaten der Bürgerlichen gespannt. Er wird sicher der Retter vor dem Untergang der Stadt Schwelm sein. Es ist und bleibt ein Kasperletheater.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm.