Update: Natur-, Umweltschutz und Jägerschaft haben ein Zuhause

 [jpg] 3. Februar 2013 –  Die Gevelsberger Waldstation am Kirchwinkel wurde vorgestellt. Der Hegering ( Kleinste lokale Einheit der Jäger im Verband) in Kooperation mit dem ANU (Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz) haben es geschafft. Ihr wichtigstes umweltpädagogisches Projekt, die Gevelsberger Waldstation, ist fertig und wird am:

                                                 Samstag, dem 9. Februar 2013, von 11:00 – 14:00 Uhr
                                                                               im Beisein des
                                                        Präsidenten des Landesjagdverbandes NW
                                                             Herrn Ralph Müller-Schallenberg

seiner Bestimmung übergeben.

   
Anwesende beim Pressetermin am 1.2.2013 v.l.: Ernst Ellerkmann, Friedhelm Schulte, Bürgermeister Claus Jacobi, Michael Schüngel, Siegfried Kuhn, Jörn Beckmann, Jens Langwieler, Norbert Langwieler, Carsteb Förster, Karl-Heinz Reinke, Vorsitzender Kreisjägerschaft EN    Foto: ©  Linde Arndt
 

Die Waldstation wird eine umweltorganisatorische Einrichtung sein, die unserer Jugend, aber auch allen Interessierten, Ausgangspunkt für Exkursionen in den nahen Gevelsberger Stadtwald bietet. 2400 Mitglieder der Jägerschaft verzeichnet der EN-Kreis, die auf diese Einrichtung zu greifen können. Die Station die rund 58.000,– Euro gekostet hat und mit 980 Stunden ehrenamtlicher Arbeit begleitet wurde, wurde durch private Initiativen ermöglicht. Es ist ja nicht so, dass sich Jägerschaft und Natur- und Umweltschutz ausschließen. Im Gegenteil, auch die Jägerschaft ist auf die Vielfalt der Arten angewiesen. So ist es mehr als natürlich, wenn der Hegering Gevelsberg e.V. mit dem ANU (Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz) Gevelsberg zusammen arbeitet. So dankte Bürgermeister Claus Jacobi ausdrücklich Ernst Ellerkmann und  Siegfried Kuhn, die die Initiative für diese Waldstation nach vorne brachten. Es wird ein „Waldhundeunterricht“ in dieser Station angeboten. Diese Station ist neben der Wittener Station nunmehr die zweite Station mit professioneller Betreuung im Kreis, führte der Vorsitzende Jörn Beckmann aus, So freut sich schon die gesamte Jägerschaft und ANU (Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz) auf die Offizielle Einweihung am Samstag, dem 9.Februar 2013, wozu alle aus dem EN-Kreis und alle Gevelsberger herzlich eingeladen sind. Im Anschluss an das offizielle Programm werden alle Gäste zu einem deftigen Wildschwein-Gulasch eingeladen, das zu einem kleinen Kostenbeitrag von 3,– € zugunsten der umweltpädagogischen Arbeit des Hegerings ausgegeben wird. Während des Mittagessens besteht die Möglichkeit, die Arbeit der Waldschule innerhalb der Waldstation fachkundig von der Umweltpädagogin, Stefanie Bentz-Beckmann, vorgestellt zu bekommen. Umrahmt wird die Veranstaltung selbstverständlich von den Bläsern der Hegeringe Gevelsberg und Ennepetal.

 

Der Programmablauf im einzelnen:
1. Musikalische Eröffnung durch die Jagdhornbläser
2. Begrüßung durch den Hegeringleiter Jörn Beckmann
3. Grußwort des Bürgermeisters
4. Musikalische Einlage der Jagdhornbläser
5. Festrede des Präsidenten des Landesjagdverbandes NW, Herrn Ralph Müller-Schallenberg
6. Enthüllung der Sponsorentafel
7. Signal der Jagdhornbläser "Zum Essen"

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg


Update – 09. Februar 2013

   

Heute fand die feierliche Eröffnung der Gevelsberger Waldstation in der Kirchwinkelstraße statt. Zahlreiche Besucher hatten sich auf den Weg gemacht. Die Parkplätze reichten nicht aus und so brachten viele ihr Auto wieder zur Hagener Straße hinunter, um bei den frostigen Temperaturen zu Fuß zum Treffpunkt zu gelangen.
Die Jagdhornbläser eröffneten mit frohen Klängen die Waldstation, bevor der Hegeringleiter, Jörn Beckmann, die Gäste begrüßte und den vielen Helfern dankte, die in langer, mühevoller Arbeit dieses fantastische Werk auf die Beine gestellt hatten. Danach ergriff Bürgermeister Claus Jacobi das Wort und man merkte ihm den Stolz an und die Freude, das in Gevelsberg ein so tolles Projekt erschaffen wurde.

       

Nach einer nochmaligen musikalischen Einlage der Jagdhornbläser trat der Präsident des Landesjagdverbandes NW, Herr Ralph Müller-Schallenberg, ans Mikrofon und wußte den Anwensenden in blumiger Umschreibung das Jagdwesen und die damit zusammenhängende Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes nahe zu bringen. Auch er lobte die fantastische Arbeit, die hier gemeinschaftlich entstanden war.

                                                             Als Gäste dieser Veranstaltung konnte man u.a. auch Hubertus Kramer MdL und die 1. stellvertretende Landrätin, Frau Sabine Kelm-Schmidt ausmachen.
       

Eine besondere Überraschung war, als Bürgermeister Claus Jacobi eine reichlich verzierte Machete auspackte, die er als Gastgeschenk an den Präsidenten des Landesjagdverbandes NW, Herrn Ralph Müller-Schallenberg übergab, der sich sehr darüber freute.
Anschließend  wurde die Sponsorentafel im Beisein der Hauptsponsoren, Herrn Thomas Biermann von der Sparkasse Gevelsberg und Herrn Jörg Prostka von der AVU enthüllt und man konnte nicht schlecht über die Vielzahl der beteiligten Sponsoren staunen.

Mit fröhlichen Klängen eröffnete der Bläserchor das Mittagessen, welches aus einem vorzüglich schmackhaftem Wildschweingulasch bestand.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Das rote Klavier geht wieder auf Reisen

1. Termin: Donnerstag, 23.05.2013 20.00 Uhr
Cédric Pescia spielt Werke von Beethoven, Franz Schubert und Robert Schumann


 

Collage (c) Klavierfestival Ruhr [jpg] 25 Jahre gibt es das Klavier-Festival-Ruhr schon. Was einst durch den Initiativkreis Ruhr in die Wege geleitet wurde, hat sich heute zu einem der bedeutendsten Pianistentreffen weltweit etabliert. Professor Franz Xaver Ohnesorg arbeitete konsequent an der Weiterentwicklung dieses erst regionalen Wettbewerbs an der Verwirklichung eines weltweit kulturell beachteten Akzentes in der neuen Metropole Ruhr. Inzwischen wurde die neu gegründete Stiftung zu einem Erfolgsmodell, an der auch  Professor Franz Xaver Ohnesorg maßgeblich beteiligt war. Diese Jahr ist Traudl Herrhausen die Schirmherrin des Klavier-Festival-Ruhr. Und sie merken direkt, es geht eine besondere Solidarität durch die Metropole Ruhr.

Nun könnte man meinen dieses Festival ist nur was für die „bessere Gesellschaft“. Weit gefehlt. Ein besonderes Anliegen sind den Organisatoren die Projekte, die den Kindern und der Jugend die Klaviermusik näher bringen soll. Da finden sich Grund-, Förderschüler und Gymnasiasten zu einem Workshop zu Strawinskys Bühnenwerk „Les Noces“ zusammen. Unter dem Titel „Spielplatz  Klavier“ werden derzeit 300 Kinder in phantasievoller Weise an die Musik und besonders an das Klavierspielen heran geführt. Da gibt es das Projekt „Inklusion“ , ein Sozialfonds der Kinder aus bildungsfernen Bereichen den Zugang zum KlavierGarten ermöglicht. Es werden bestimmte Vorstellungen für bestimmte Personengruppen rabattiert. Es würde zu weit führen, zu welchen Leistungen sich das Klavier-Festival-Ruhr  verpflichtet sieht.

Dieses Jahr haben wir die 200 Jahr Feiern der Geburtstage der Komponisten Verdi und Wagner. Nun haben die beiden sich besonders mit Kompositionen für Klavier hervor getan.Und doch sind einige Werke nicht nur erwähnenswert, vielmehr scheinen sie bei der richtigen Interpretation richtige Kleinode zu sein. Aus diesem Grund wurde der Slogan in diesem Jahr „Let´s go to the  Opera!“ mit musikalischen Inhalten versehen. So auch im Schwelmer Ibach Haus, welches unter der Ägide von Ulrike Brux und dem EN-Kreis zwei Konzerte nach Schwelm holte. v.l.: Ulrike Brux und Prof. Franz Xaver Ohnesorg

Foto: © Linde Arndt

So wird am 23. Mai 2013 „Cédric Pescia“ , Werke von Beethoven, Franz Schubert und Robert Schumann zur Aufführung bringen. Pescia ist auf dem Weg die großen Konzertsäle zu erobern. Carnegie Hall in New York, Berliner Philharmonie oder die Wigmore Hall in London zählten schon zu seinen Eroberungen. Nun wird das Ibach Haus in den Genuss seines vielseitigen Spiels kommen.

Am 13. Juli 2013 werden wir einen Havard Professor begrüßen dürfen, Robert Levin und seine Frau Ya-Fei Chuang bringen für Kenner einen absoluten Leckerbissen im Ibach Haus zur Aufführung. Es ist das vierhändige Spiel von transkribierten Bühnenwerken. So wird es das von Max Reger übertragene Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“| Richard Wagner, geben. Oder den Tannhäuser von Richard Wagner übertragen von Franz Liszt. Fast unbekannt die Verdi Oper Aida, die Hymne und der Marsch, transkribiert von Gabriel Pierné.

 v.l.: Gudrun Gross, Dieter ten Eikelder, Burkhard Pass, Annette Thewes, Franco C. Barletta, Professor Franz Xaver Ohnesorg und im Vordergrund Ulrike Brux                                                                                                                                                             Foto: © Linde Arndt

Sicherlich haben sie schon gemerkt es sind zwei Konzerte die für Schwelm herausragend sind, die aber durch das Sponsoring erst ermöglicht wurden. So haben die Sponsoren unterschiedliche Motivationen die Konzerte zu ermöglichen. Burkhard Pass von der Firma Pass möchte nicht nur den Sport unterstützt sehen, vielmehr möchte er der Kultur einen angemessenen Rahmen bieten. Herr Franco C. Barletta  von der Geschäftsführung der Firma Jürgens will seine regionale Verantwortung im kulturellen Bereich gewahrt sehen. Dieter ten Eikelder von dem Energieversorger AVU will mit diesem Sponsoring seinen Kunden etwas zurück geben. Von der Vermögensverwaltung Vits GbR konnte Herr Dr. Hans Joachim Vits  leider nicht kommen, so dass Frau Gudrun Gross das persönliche Interesse des Herrn Vits überbrachte.

Zu den Sponsoren gehören auch die Firma Dorma, Ennepetal und Autohaus Schneider, die beim Pressetermin leider nicht anwesend sein konnten.

Der Kartenvorverkauf hat schon am 19. Januar begonnen und kann rund um die Uhr Online auf der Internetseite  http://www.klavierfestival.de vorgenommen werden.

Einfach Vorstellung aussuchen, auf den Button „Tickets“ klicken und den Platz aussuchen.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit Karten bei der WAZ Medien Gruppe, also der Westfälischen Rundschau, Westfalenpost und NRZ in Hagen, Hohenzollerstraße  3-11 zu kaufen.

Es lohnt sich frühzeitig  die Karten zu erstehen.
Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Europa oder Chaos, liegt Europa im Sterben?

  [jpg] Der französische Kulturphilosoph Bernard-Henri Lévy sieht Europa als Idee, als Traum, als Projekt nicht nur in der Krise er sieht Europa im Sterben.
In seinem Manifest vom 27.Januar 2013 sieht Lévy und zwölf weitere Unterzeichner in letzter Konsequenz nur eine Rettung für Europa: „Uns bleibt keine andere Wahl: Politische Union oder Tod.“

„Dieser Tod kann uns in mannigfacher Gestalt und auf Umwegen ereilen. Europa kann zwei, drei, fünf oder zehn Jahre dahin siechen, sich mehrmals erholen und immer wieder das Gefühl vermitteln, das Schlimmste sei überstanden.“

Es waren unsere ersten zaghaften Schritte im europäischen Brüssel am 29.Januar 2013. Zuerst mussten wir diverse Registrierungen überstehen um in die diversen Institutionen und Gremien zu kommen. Nachdem wir unsere Ausweise hatten gingen wir zu unserer ersten Diskussion.

Thema: Europa in der Krise. Wo steckt der deutsch-französische Motor?


Ministerin Angelica Schwall Düren bei ihrer Ansprache
  Ministerin Schwall-Düren stellte in ihrer Eröffnungsrede die großen sozialen Probleme in Europa beispielhaft heraus. 50% Jugendarbeitslosigkeit in einigen Ländern Europas ist eindeutig zu viel und beraubt uns unserer gemeinsamen Zukunft. Es gibt viele Fragen, die auf eine Antwort warten. Die deutsch – französische  Beziehung ist gefragt, die den notwendigen Impuls geben kann, der Europa wieder in Bewegung bringt. Merkel und Hollande haben sich zuletzt auf eine gemeinsame Agenda geeinigt die als Schmieröl den deutsch-französischen Motor wieder in Schwung bringen soll, so die Ministerin.

Beide, sowohl der französische Präsident als auch die deutsche Kanzlerin fremdeln noch etwas. Immerhin ist Hollande erst ein halbes Jahr im Amt und hat andere Probleme als seine deutsche Partnerin. Was noch erschwerend hinzukommt, die Kanzlerin ist im konservativen Lager zuhause und Holland gehört dem sozialistischen Lager an. Der deutsch-französische Dialog konnte in der Vergangenheit mit gegensätzlichen politischen Strukturen jedoch immer ganz gut umgehen.

Man denke hier an Helmut Kohl und François Mitterrand, die nach einer distanzierten Anfangsphase zu einer freundschaftlichen Beziehung fanden. Nur Europa ist immer in Bewegung und bedarf deshalb auch immer politischer Entscheidungen. Soweit die Vorbemerkungen die zu dieser Diskussion führten.

   
v.l.: Henri de Bresson. Thomas Klau, Dr. Claire Demesmay, Prof. Joachim Bitterlich und Quentin Peel

 

Als Moderator hatte man Henri de Bresson, Chefredakteur PARISBERLIN und ehemaliger Chefredakteur Le Monde gefunden.

Das Panel war besetzt mit:

  • Prof. Joachim Bitterlich, Botschafter a.D., langjähriger außen- und sicherheitspolitischer Berater sowie Europa-Berater von Helmut Kohl, Paris und Berlin
  • Thomas Klau, Leiter des Büros des European Council on Foreign  Relations, Paris
  • Quentin Peel, stellvertretender Chefredakteur und Büroleiter der Financial Times, Berlin
  • Dr. Claire Demesmay, DGAP, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, Berlin

Der Wechsel von Nicolas Sarkozy zu François Hollande ist für Merkel ein großer Positionswechsel. Durch die umfangreichen Veranstaltungen zur 50 Jahr Feier zum Élysée-Vertrag habe man jedoch eine gefestigte Beziehung der beiden Nationen gesehen. Wird alles so weiter gehen wie bisher? – so die Frage von Henri de Bresson.
Prof. Bitterlich sah ein inzwischen komplexes Verhältnis, dass aufgrund der vielfältigen Aktivitäten entstanden ist. Beispielhaft sah er die politische Energiewende in Deutschland, die in Frankreich so nicht nach vollzogen werden kann. Dr. Demesmay fand das Ganze nicht dramatisch wenn beide Länder unterschiedliche Wege gehen. Die Merkozyphase ( Merkel mit Sarkozy verbunden ) war eine unproduktive Phase, die Europa nicht weiter nach vorne brachte. Frankreich und Deutschland sind uneinig, aber wollen einig werden. Die Schwierigkeit ist für beide Seiten, dass es keine konkreten Europa-Themen gibt. Und das bringt ein nebeneinander und nicht miteinander Handeln, weil die Herangehensweisen kulturell  unterschiedlich sind. Beispiel Mali: Hier handelte Frankreich schnell weil die Interessenlage es erforderte, Deutschland schickte zwar logistische Hilfe und moralische Unterstützung, handelte aber sonst zögerlich und verhalten.
Quentin Peel fand Großbritannien auf einem schwierigen Weg durch den derzeitigen Premierminister David Cameron, der einerseits selber Europäer ist, jedoch eine große Gruppe Antieuropäer gegen sich hat. Zwischen Großbritannien  und Resteuropa  haben sich phänomenale politische Unterschiede entwickelt, die Briten kommen nicht zwischen Frankreich und Deutschland. Dieses außen vor sein sehen die Briten als bedrohlich an. Verwundert nehmen die Briten die Unterschiede im Zentralismus (Frankreich) und dem Förderalismus (Deutschland) wahr und sehen das man damit gemeinsam arbeiten kann. Hollande und Merkel kommen schon überein wenn sie es müssen. Die Frage ist nur, was wird mit den kleineren Staaten?
Bitterlich meinte dann: Hollande kann nicht die gleichen Reformen in Frankreich  umsetzen, wie es die Deutschen bereits getan haben. Was ist also mit dem französischen Nachbarn machbar?

Bresson warf die Frage in die Runde: Wie können sich die Sichtweisen der Franzosen gegenüber den Deutschen verändern? Müssen beide nicht mehr voneinander lernen?
Frau Demesmay fand die Bilder der beiden Völker sind noch zu sehr vom Tourismus geprägt. Es gibt den mit einem Baguette unterm Arm herum laufenden Franzosen, er ist aber nicht der Franzose schlechthin. Die Presse transportiert diese Klischees auch noch bedenkenlos. Hier sollte gegen gearbeitet werden.
 
Teilnehmer der Diskussionsrunde

Stichwort Mali. Haben wir alle die Hilfsmöglichkeit der Deutschen falsch eingeschätzt, fragte Bresson? Hier meinte Thomas Klau, es kommt auf die politischen Persönlichkeiten an, inwieweit sie sich in ihren Ländern durchsetzen. Tatsächlich ist Europa für solche Krisen zu langsam. Wir brauchen eine stärkere Souveränitätsübertragung nach Brüssel. Mit Ausnahme der EZB (Europäische Zentralbank) war bisher keine europäischen Institution in der Lage eine Krise zu meistern, dies schließt die Kommission ein. Handeln können also nur die beiden großen Staaten, was bei den anderen Staaten zu einem Hegemonial Verdacht der anderen Staaten führt.
Wie übe ich Souveränität gemeinsam aus, ist die große Frage, so Bitterfeld.
Frau  Demesmay meinte denn auch: Die Herausforderung sind die europäischen Bürger vor denen unsere Regierungen Angst haben. So kann die Integration nicht klappen. Froh kann man nur sein, dass die Bürger von dem jeweilig Anderen ein positiveres Bild haben als die Administrationen in den jeweiligen Staaten. Dies sieht man immer wieder an den gelebten Städtepartnerschaften, die in der Regel sehr herzlich sind.
Das Schlusswort blieb Ministerin Schwall-Düren vorbehalten die sich als Hausherrin schon auf die nächsten Gespräche freute.

Was unsere Redaktionen immer wieder begeistert, sind die unterschiedlichen Gesprächskulturen die in Brüssel sicher zu einer Symbiose führen werden. Die Dialog- und Kritikfähigkeit der deutschen Kolonie sollte sich unbedingt weiter entwickeln. Zurück wieder in Deutschland sehnt man sich nach Brüssel wo man politische Probleme auch kontrovers diskutieren kann.

Es waren journalistisch gesehen aufschlussreiche Gespräche, die für unsere Redaktion das eigene Denken aufbrach.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel.

[Alle Fotos: © Linde Arndt]

 

Stellungnahme des Bürgermeisters von Schwelm zur angekündigten Schließung des Marienhospitals

[Schwelm, 01.Februar 2013]  Die für den 30. Juni dieses Jahres angekündigte Schließung unseres Schwelmer Marienhospitals überrascht mich völlig. Wenn ich ehrlich bin, so schockiert sie mich geradezu. Erst vor wenigen Wochen kamen wir dort noch aus einem erfreulichen Anlass zusammen, und es gab kein Anzeichen dafür, dass dies traditionsreiche Krankenhaus vor dem Aus stehen könnte.
Ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam unsere Möglichkeiten genutzt hätten, auf die nun endgültige Entscheidung des Trägers Einfluss nehmen. Denn es geht ja um nichts weniger, als um die Sicherung der medizinischen Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger. Und es geht um zahlreiche Menschen, die im Marienhospital arbeiten und von denen vielleicht nicht alle beruflich wieder Fuß fassen werden.
Ich kann kaum glauben, dass auf diese Weise die Erfolgsgeschichte dieses Krankenhauses endet, das vielen Stürmen getrotzt und sich immer wieder modern weiterentwickelt hat. Ein Krankenhaus, das die Menschen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute wohl versorgt hat und das uns ans Herz gewachsen ist. Ich appelliere an den Träger, seine Entscheidung, die eine wichtige Entscheidung für ganz Schwelm ist, noch einmal zu überdenken.

 

Update 01.Februar 2013 Stellungnahme  des "Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef"

Aufgrund des vorliegenden Sachverhaltes hat die Redaktion von EN-Mosaik den "Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef" der von der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Köln getragen wird um eine Stellungnahme gebeten. Der Klinikverband hat uns folgende Stellungnahme zukommen lassen:

"Der Standort Marienhospital Schwelm ist unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen nicht aufrecht zu erhalten. Es ist geplant, die medizinische
Versorgung durch das knapp 7 km entfernte Petrus-Krankenhaus in Wuppertal- Barmen sicherzustellen. Die Pläne wurden der Bezirksregierung bereits vorgestellt."

Autorisiert durch: Adelheid May, Sprecherin der Geschäftsführung Klinikverbund St. Antonius und St. Josef, Dr. Bruno Kurth, Stadtdechant und Gesellschaftervertreter

 

Weiter teilte der "Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef" folgendes mit: Der "Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef", zu dem auch das Marien Hospital Schwelm gehört, stand 2009 vor dem Aus. In Folge wurden 40 Millionen in den "Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef" investiert. 2012 konnten zum ersten mal die nagativen Zuwächse umgekehrt werden indem die Verluste von 14,3 Millionen auf 8 Millionen gesenkt werden konnten. Sparmaßnahmen und Investitionen greifen und sollen letztendlich zu einer sicheren Existenz des Klinikverbundes führen. So ist nunmehr die Konzentrierung auf die Wuppertaler Krankenhäuser vorgesehen. Damit werden die Krankenhäuser in Velbert und Schwelm geschlossen, die für uns nicht mehr als  wirtschaftliche Einheiten darstellbar sind. Das im Marien Hospital Mitte 2013 freiwerdende Personal soll auf die anderen Häuser des Klinikverbundes verteilt werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind im Moment nicht vorgesehen und wurden auch nicht angedacht.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus der Redaktion

 

Keine Leistung aber mehr Geld

 [jpg] Erinnern wir uns doch mal an das Wahljahr 2009. Die Parteien und der damalige Wirtschaftsförderer und Bürgermeisterkandidat Wilhelm Wiggenhagen wollten sich mangels Verantwortungsbewusstsein oder was weiß ich, dem Problem der Jugendlichen nicht so richtig nähern.

Man löste dieses Problem indem man 10.000,– Euro in den Ring schmiss und einen Streetworker für ein paar Wochenstunden engagierte. Die 10.000,– waren der Stadt in Folge jedoch zu viel und man suchte, fand einen Sponsor, die Sparkasse Ennepetal. Es musste allerdings auch noch der Streetworker gewechselt werden, den alten feuerte man kurzerhand. So fand man die Evangelische Stiftung Loher Nocken der man den Streetworkerjob übergab und das Geld überwies. Streetworking im Sonderangebot so sollte das laufen.

  Nun haben wir 2013 und das Geld ist weg und es muss neues her. So trug von der Lohernockenstiftung Dr. Thomas Trapper vor, was er denn bis jetzt gemacht hatte im Zusammenhang mit den Jugendlichen und als Streetworker.

Er hat Stunden über Stunden mit den Jugendlichen verbracht, zumindest mit denen die sich von ihm ansprechen ließen. Und was für einen Erkenntniswert kann man aus der vergangenen Arbeit ziehen?

Es kam nur eine Aussage heraus: Die Jugendlichen wollen was Eigenes haben. 4 Jahre wurden jede Woche Stunden ( 4 Jahre mal 52 Wochen mal 2 Stunden= 416 Stunden – Mindestens!) angeblich mit den Jugendlichen gearbeitet, wahrscheinlich 45.000,– Euro verausgabt und es kam NUR solch eine allgemeine Aussage heraus? Keine konkreten Vorstellungen der Jugendlichen? Es kommt aber noch dicker. Dr. Thomas Trapper ist das Geld für 2013 ausgegangen und er braucht frisches. Wofür? Das weiß er nicht so recht. Denn der Rat und die Stiftung haben es versäumt einen Anforderungskatalog zu erarbeiten, was man denn von den Jugendlichen für Informationen haben wollte um dementsprechend zu reagieren, also Jugendpolitik zu machen.

Und der Jugendhilfeausschuss mit seiner Vorsitzenden Dr. Hella Sieckermann? Sie fanden das alles so in Ordnung und stellten so dann einen Antrag der wie folgt aussah: Wobei Frau Dr. Sieckermann kurz einflechten musste, man habe gute Wirtschaftsunternehmen, gute Schulen und gute Sportvereine, einen moderaten Gewerbesteuersatz, kurz, ein wunderschönes Ennepetal. Und die Stadtverwaltung möge einen Sponsor für die Jugendarbeit/Streetworker finden und dabei die Aufstockung der letzten Zuwendung ins Auge fassen. Von was und wofür wurde nicht gefragt. Konzepte erstellen? Wofür? Weg war das Problem. Und da waren sich alle Parteien einig.

   

Jugendarbeit in diesem Bereich ist Sozialarbeiter vorbehalten, und zwar paarweise und erfordert gut ausgebildete Menschen. Die sollten aber auch ein Konzept vorweisen können. Die sollten aber auch fach- und sachlich einen genauen Anforderungsrahmen der Stadt bekommen. Und was auch noch wichtig ist den sollten auch klare Verantwortlichkeiten übertragen werden. Eine Anweisung: Bringt die Jugendlichen zur Räson ist unsinnig, würde aber zu Ennepetal passen. Als sich damals für die Stelle eine Hagener Sozialarbeiterin dem Rat vorstellte, trug diese die Problematik der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetworker) fachlich fundiert vor aus der der Rat die oder eine Stelle hätte ableiten können. Die Frau wurde entlassen, weil sie zu teuer war, man wollte einen Schnäppchen Streetworker. Und man wollte kein Jugendproblem lösen. Während Gesprächen, die ich später führte, wurde mir gesagt: Wenn die Jugendlichen kriminell würden, wäre Ennepetal sie sowieso los. Die Kosten hätte dann das Land NRW am Hals. So kann man auch Jugendpolitik machen!

Und noch eines: Die Jugendlichen im Südkreis schlagen immer mal wieder in einer anderen Stadt auf, sei es in Schwelm oder Gevelsberg. Insofern haben die drei Städte ein gemeinsames Interesse. Schwelm hatte seinerzeit ein gutes Streetworkerpaar, welches durch Krankheit seine Arbeit nicht mehr fortführen konnte. Das war aber vor vier Jahren. Warum also dort nicht fortsetzen und gemeinsam finanzieren?

So geht es zumindest nicht zu einer erfolgreichen Streetworkerei, Geld raus hauen und kein Ergebnis rein holen.

Wenn der Ausschuss nur anderer Leute Geld für nichts verbrennen will, sollte er zumindest eine soziale Organisation, wie zum Beispiel "Die Arche" christliches Kinder- und Jugendwerk e.V.“ ins Auge fassen, die mit dem Geld was bewegen kann. So wird doch nur der Ennepetaler Klüngel wieder bedient und etwas vorgemacht was niemals sein kann. Eine reine Alibiveranstaltung und eine teure dazu.

Hier drei Artikel die wir damals in diesem Zusammenhang veröffentlichten:

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

[Fotos: Linde Arndt]

 

Der Verstoßene aus der 14 Millionen Truppe

[jpg] Das er kommt, scheint unumkehrbar zu sein. Sind doch die Auguren der Stadtverwaltung Ennepetal inzwischen mit dem obersten „Gott“ der 14 Millionen Truppe eins geworden. So soll am 2. Mai die feierliche Inauguration des Cosimo Palomba vorgenommen werden.


Wilhelm Wiggenhagen und Cosimo Palomba
Foto-Collage: Linde Arndt
  Zu diesem Zweck soll sich Wilhelm Wiggenhaben die Bürgermeisterkette umhängen, ein Fachbereichsleiter wird auf Geheiß des Wilhelm Wiggenhagen dreimal an die Tür des Jobcenters klopfen. Danach wird Cosimo Palomba, der mit einem, für die feierliche Inauguration angefertigten, Hermelinmantel bedeckt ist, durch die handgeschnitzte Pforte (Na ja) des Jobcenters treten.

Der verstoßene Sohn ist dann wieder von der 14 Millionen Truppe aufgenommen. Vorgesehen sind sodann Umarmungen zwischen Wilhelm Wiggenhagen und Cosimo Palomba.

Nostalgisch werden die Leistungen aus alten Wirtschaftsförderzeiten in Ennepetal in einer kurzen Einführungsrede bedacht. Als es noch Einzelhändler gab und man eine Datenbank von einem Hagener Unternehmer (Der jetzt insolvent ist) anlegen ließ, welche durch die Ennepetaler Einzelhändler finanziert wurde, als man ohne ein begleitendes Konzept eine Fußgängerzone durchsetzte, die viele Einzelhändler als Aufforderung zur Flucht verstanden haben. Die Datenbank wurde inzwischen getrasht. Die Fußgängerzone wird jetzt mit einem teuren Gutachten, was denn nun? eben begutachtet.

Als man gemeinsam die Stadt und den noch verbliebenen Einzelhändlern 150.000,– Euro zum verbrennen aus der Tasche zog und ein Citymanagement aus der Taufe hob. Als Cosimo Palomba nach seinem Fernstudium allen seine neu gewonnenen Wissensfelder vortrug, indem er seine Sicht von Ennepetal erklärte. Niemand konnte und durfte sich damals aus der liebevollen und mit neuem Wissen ausgestatteten Umklammerung von Herrn Palomba retten.

Ach was war das schön. Und jetzt am 2. Mai soll es endlich wahr werden, er kommt wieder Cosimo ( Übersetzt der „Schöne“) auf unsere „Insel der Glückseligen“ die von einer gut ausgestatteten 14 Millionen Truppe behütet wird. Wie in alten Wirtschaftsförderzeiten sind Wilhelm Wiggenhagen und Cosimo Palomba wieder vereint.

Schweißnass wachte ich auf. Es war ein Albtraum den ich in Ennepetal geträumt hatte. Ich machte das Licht an, sah den Zettel mit der Telefonnummer auf dem Nachtschränkchen. Es war die Bestätigungsnummer, von dem Adressaten der mir bestätigt hatte, dass Cosimo Palomba am 2.Mai in den Fachbereich IV Bildung, Kultur und Sport eingeführt wird.

Die haben wirklich das Wort eingeführt benutzt. Aber wie gesagt, wir haben das aus gut informierten Kreisen der Stadtverwaltung recherchiert.

 

Ich ließ mich erschöpft in mein Kissen sinken und schlief wieder ein.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal