Niveaulosigkeit hat einen Namen – “ Ennepetal!“

 [jpg] Niveau- und Instinktlosigkeit hatte immer in Ennepetal ein zuhause. Da nahm man anderen die Ideen weg um sie als seine eigenen auszugeben, ignorierte Menschen die sich um diese Stadt bemühten. Und warum? Nur um des eigenen Vorteils Willen.

Nun ist uns der neuste Clou aus dem Rathaus zu Ohren gekommen, welcher der Stadt wiederum eine negative Duftnote zu kommen lässt. Rainer Peuser und Peter Müller werden demnächst in Pension gehen, eine Nachfolgeregelung steht also an. Sprach man früher von einer Zusammenlegung von Fachbereichen, so will man heute, nachdem Ennepetal aus dem Haushaltssicherungskonzept entlassen wurde, nichts mehr davon wissen. Beide sind immerhin Fachbereichsleiter, also ganz oben in der lokalen Nahrungskette angesiedelt und freuen sich über ein höheres Salär.

 
v.l.: Cosimo Palomba, Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Peter Müller und Rainer Peuser         Foto-Collage © Linde Arndt
 

Und wie macht man so was, eine Nachfolge regeln? Gute Führung setzt eine Findungsgruppe ein, in welche der derzeitige Stelleninhaber eingebunden wird. Immerhin will man sein Lebenswerk, so man eins hatte, jemanden übergeben der nahtlos die Arbeit übernehmen und weiterführen kann. Diese Vorgehensweise hat viele gute Gründe und hat sich immer bewährt. Falls Gespräche notwendig sind, wird immer der derzeitige Stelleninhaber hinzu gezogen. EN-Mosaik hat viele gute Informanten in der Stadt Ennepetal die es nicht ertragen können, wenn alles unter dem Mantel des Schweigens der Öffentlichkeit vorenthalten wird. "Aus gut informierten Kreisen" nennt man das Ganze bei der internationalen Presse (Medien).

Peter Müller, Leiter des Fachbereichs 4, Bildung, Kultur und Sport, hatte ein Problem. Die Kniegelenke machten es nicht mehr so, wie er wollte. Also begab er sich in ein Krankenhaus um sich schnellstmöglich wieder zurück zu melden. Es geht ja immerhin um die in Ennepetal vorliegende Schulreform, die der Fachbereich begleiten müsste. Kultur wurde mangels monetärer Masse in den Hobbybereich verschoben. Aber der Sportbereich benötigt noch eine gewisse Führung. Kaum lag er jedoch unter dem Messer eines Chirurgen wurde im Rathaus seine Nachfolge entschieden, ohne ihn versteht sich. Die innerbetriebliche Stellenausschreibung war offensichtlich nur noch eine Alibiveranstaltung.

Cosimo Palomba, der in die Wüste des Jobcenters geschickte Sohn des Ennepetaler Rathauses, soll es sein. Er setzte sich bei einer innerbetrieblich vorgenommenen Stellenausschreibung durch. Er soll sogar mit Klage gedroht haben, falls man ihn nicht berücksichtigen würde. Die Buschtrommeln wurde bemüht um auch die Fraktionsführer der Parteien mit ins Boot zu holen. Und so wie es aussieht, sind sich wieder mal alle einig. Wie viele Leichen muss Herr Palomba eigentlich kennen um die Stadtverwaltung und den Rat so unter Druck setzten zu können? In der Stadtverwaltung soll es einige Zeit, bis Herr Palomba sich durch gesetzt hatte, sehr unwirsch und unruhig gewesen sein.

Um den Schein zu wahren, will man die Personalie nicht sofort bekannt geben. Alle wurden vergattert Stillschweigen bis zur offiziellen Bekanntgabe zu wahren. Man wartet die Entlassung des derzeitigen Stelleninhabers, Peter Müller, aus dem Krankenhaus ab um diesem den Segen für diese Personalie abzuringen. Aber es ist nicht unbedingt nötig, beschlossen ist beschlossen. Das haben wir schon immer so gemacht, wo kämen wir denn hin wenn wir es anders machen würden. Es spricht einiges für diese Art und Weise, immerhin wurde diese Information von 3 städtischen Angestellten bestätigt. Jetzt fehlt nur noch die Abschiedsvorstellung die man einem altgedienten Fachbereichsleiter bietet, indem man ihm eine  etwa 15,– Euro teure Werbeuhr mit Stadtlogo und einen Obstkorb überreicht. Aber wie gesagt, dies alles haben wir nur aus informierten Kreisen oder wie wir international sagen: According to informed sources.

So kennen wir unser Rathaus, Niveau wurde dort immer mit einer Körpercreme verwechselt.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Benefiz-Bluesfestival mit LoneCat Erichson

Liebe Bluesfeunde, wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen.
Wir sehen uns
Irina Barth &LoneCat Erichslon

 

Zu seinem 65. Geburtstag präsentiert „Der Pate“
Bluessänger und -pianist

LoneCat Erichson

 

Das Benefiz-Bluesfestival

zu Gunsten der krebskranken Kinder der Kinderonkologie des Universitätsklinikums Essen

 

Grugahalle Foyer, 01.03.2013

Beginn 20.00 h

 

Die Bands:

 

Aufstand Alter Männer (Essen)

organisierter Chicago-Blues

 

Delta Bluesband (Dortmund/Essen)

Bluespop mit deutschen Texten

 

Dirty Blue (Dortmund)

Blues & Soul

 

Maitre Sardou & the Bluesbarbers (Köln)

Soul & Blues op Kölsch

 

Die  Sponsoren:

Bäcker Peter Essen● Brauerei Stauder Essen● Druckerei Kobler & Pohler Essen● Grugahalle Essen● Heinz Moors GmbH Essen● Schultenhof Hattingen● Veranstaltungstechnik Höhnerbach Duisburg● Werbeagentur Niehaus III Düsseldorf●

 

weitere infos demnächst unter www.organisierter -benefiz.de, Eintritt frei, Spenden erbeten

(Obige Fotos wurden mit Ankündigung übersandt.)

 

Nachricht an Seniorensportler des TVA

Ennepetal.
Auch für die Seniorensportler des Turnvereins Altenvoerde ist in dieser Woche die Weihnachtspause beendet: Immer wieder freitags trifft man sich von 17.30 bis 19 Uhr in der Turnhalle der Realschule am Breslauer Platz. Unter Anleitung von Dagmar Warschewitz gibt es dort Gymnastik mit Musik für Frauen und Männer. Neueinsteiger oder Wiederanfänger ab 55 sind jederzeit willkommen. Näher informieren kann man sich bei Dagmar unter Telefon 5244.

Start des EinWochenMuseums in der Sparkasse Ennepetal

[la] Wie schon im vergangenen Jahr mit großem Erfolg durchgeführt, wird die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld auch in diesem Jahr wieder vierteljährlich ihr EinWochenMuseum veranstalten.

 
Großer Andrang der Schüler des Reichenbach-Gymnasiums vor den Kunstwerken – im Vorergrund mit Heft und rosa Schal
Kunstpädagogin Saskia Lipps                                                                                                                                    Foto: © Linde Arndt
 

Zu diesem Zweck werden jeweils zwei Kunstwerke aus dem Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zur Verfügung gestellt, die dann von der Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Saskia Lipps des Museums mit SchülerInnen des Reichenbach-Gymnasiums besprochen werden.

Am 14.1.2013 fiel der Startschuss. Folgende Werke wurden vorgestellt:
Bilder  (links)  „Weite Landschaft“ von Hugo Mumme und (rechts)  „Hochofen“ von Franz Pauly

 

                

Die SchülerInnen waren mit Ihren KunstlehrerInnen Marlies Boßmann und Jürgen Schlothauer anwesend und nach einer kurzen Erklärungsphase durch Saskia Lipps beteiligten sich sowohl die LehrerInnen als auch einige Schüler intensiv und aktiv an der Diskussion über Malstil, Farbgestaltung, Duktus und Wahrnehmung der Gemälde. Wobei insbesondere die Wahrnehmung zum Teil sehr unterschiedlich ausfiel. Einheitlich aber stellte man fest, das das Landschaftsbild eine gewisse Freiheit und Leichtigkeit symbolisierte, während das Gemälde des Hochofens eine gewisse Schwere und Dynamik darstellte.  Letzteres Gemälde brachte aber bei näherem Betrachten immer neue Details zum Vorschein. Insbesondere die an mehreren Stellen rauchenden Schlote sollten  Zeitzeuge der damaligen Stahlindustrie
sein und erzählten ihre Geschichte von der damaligen Hasper Hütte.

Nach der intensiven Diskussion hatten die SchülerInnen noch ausreichend Gelegenheit, die beiden Gemälde ganz aus der Nähe in Augenschein zu nehmen und sich mit ihnen und dem Gesagten auseinander zu setzen.


Nun werden die Gemälde ganz aus der Nähe betrachtet.
 
Einzelne Details werden werden diskutiert.  Fotos: © Linde Arndt

Bis Freitag, 18.1.2013 können auch andere Kunstinteressierte sich die beiden Werke während der normalen Öffnungszeiten der Sparkasse betrachten.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

In Schwelm gehen die Lichter aus

 

  [jpg] Es geht um Ausgaben die eine Stadt streichen muss. Und Schwelm tut sich, wie übrigens andere Städte auch, sehr schwer.

Die Stadtbeleuchtung, wir haben uns daran gewöhnt im Hellen nach Hause zu gehen. Diese Stadtbeleuchtung soll nun 4 Stunden weniger die Straßen und Plätze beleuchten.

Potenzial: 49.200,– Euro p.a.

Dann geht es um den Straßenausbau. Aus dem Straßenausbauprogramm könnten einzelne Investitionen herausgenommen werden um in einem anderen Haushaltsjahr wieder eingesetzt zu werden. Empfehlung der Verwaltung: 150.000,– Euro.  Das war dem Rat der Stadt Schwelm aber zu viel. Die folgende Abstimmung brachte eine Einsparung von 0,– Euro. Nicht auszudenken wenn einem Ratsmitglied eine Pfütze das Auto beschmutzt hätte.

Stichwort: Musikschule. Hier ging es ziemlich flott zur Sache und man nahm die Vorschläge der Verwaltung gerne an. Ob nicht noch mehr Einsparmöglichkeiten drin wären, wurde gefragt.
Und was denn der Deckungsgrad bedeuten würde. Es ist nicht mehr drin, so die Leiterin Frau Weidner. Und der Deckungsgrad bedeutet, dass die Kosten der Musikschule um den angegebenen Prozentsatz durch Einnahmen gedeckt sind. In diesem Fall rund 68%.

Signalisiertes Einsparpotenzial: 17.100,– Euro in 2013.

 
Rathaus Schwelm   Foto: © Linde Arndt
 

Interessant waren die Einlassungen von Frau Gabriele Weidner der Musikschulleiterin. Sie sprach ein wesentliches Problem an, nämlich, das Qualitätsmanagement.
Die Personalsituation in der Musikschule hat folgenden Stand: Den 8 Festangestellten stehen 22 Honorarkräfte gegenüber. Wie üblich sind in einer Musikschule die Bereiche gegliedert, meinetwegen die Streich-, die Blas-, Zupf- oder Schlaginstrumente. Alle Instrumente bedürfen einer Pflege und regelmäßigen Überprüfung. Ein verantwortungsvoller Job der in der Regel jemanden zugeteilt wird der die Verantwortung dafür übernimmt. Das die Honorarkräfte diese Verantwortung aufgrund ihrer unterrichtsbezogenen Anwesenheit nicht übernehmen können sollte klar sein. Nur bei Unterricht sollten die Instrumente in einem einwandfreien und spielbereiten Zustand sein. Wenn Trommeln erst gespannt, Saiten auf Geige oder Gitarre erst aufgezogen  werden müssen, geht das von der Unterrichtszeit der restlichen Teilnehmer ab. Tatsächlich leidet unter solchen Unabwägbarkeiten die Qualität des Unterrichtes. Konsequenz: Die Motivation sinkt und es gibt nur ein unbefriedigendes Ergebnis. Der Unterricht verkommt in Folge dann zu einer therapeutischen Maßnahme ohne Wert.

In diesem Fall aber auch in allen anderen Fällen sollte man sich schon überlegen ob man das Angebot der Stadt nicht ganz von der Liste streichen sollte. Das ist seriöser und bringt auch für alle Beteiligten keinen Stress.

 

Einsparungen bei den Schulen. Hier signalisiert die Verwaltung ein Einsparpotenzial von 250.000,- bis 610.000,– Euro. Tatsächlich ist dies eine Luftbuchung wie so vieles in städtischen Haushalten, nicht nur in Schwelm, als Luftbuchungen zu sehen ist. Die GPA (Gemeindeprüfungsanstalt) hat in ihrer Untersuchung einen erhöhten Raum- und Flächenbestand festgestellt. Wenn man nun diesen erhöhten Bestand abbaut, würde man mit den obigen Beträgen Einsparungen erreichen. Soweit so gut. Diese Einsparungen können aber noch keiner Schule direkt zugewiesen werden. Buchungstechnisch verändern sie jedoch den Haushalt als auch das HSK.

Der Rat der Stadt Schwelm entschied sich erst einmal für die 250.000,– Euro Einsparung pauschal.

Nur auch hier gilt das gesagte der Leiterin der Musikschule Gabriele Weidner, es wird eine Qualitätseinbuße geben, hier allerdings im Bildungsbereich. Ist ja nicht so schlimm wenn schlechter ausgebildete Schwelmer Jugendliche später keinen Job bekommen oder den Numerus Clausus nicht packen. Hauptsache es sind nicht die eigenen Kinder.

Ich bin in den letzten Monaten immer mal wieder durch diverse Schulen gegangen. Was besonders schmerzte ist der Investitionsstau im MGS. Wenn ich den Jugendlichen nicht die Voraussetzungen schaffe, so kann ich ihnen auch keine Vorwürfe hinsichtlich eines schlechten Abschluss machen.

Auch hier gilt: Dann sollte ich seriös die Schulen dicht machen und in den Nachbarstädten die Kinder/Jugendlichen ausbilden lassen.

Die anvisierten einzusparenden Leistungen werden eine erhebliche Qualitätseinschränkung auf das Ganze, die Stadt, haben. Schwelm als die Stadt die eine schlechte Ausbildung und Bildung hat, Schwelm die nur das nötigste und billigste seinen Bürgern vorhält, Schwelm die in ihrer Leistungsfähigkeit sich mit Oberhausen messen könnte. Was für ein Image, was für Signale will die Stadt denn aussenden? Bleibt unserer Stadt fern?


Symbolfoto © Linde Arndt
   Es geht aber auch um den Begriff einer soliden und seriösen Haushaltsführung, die eben nicht den  einzelnen Bereich abschnürt um ihn dann letztendlich als qualitativ nicht mehr tragbar abzuschaffen.

Da drängt sich das Bild einer ausgepressten Zitrone auf, die man nur noch dem Kompost zuführen kann.

Uneinig ist der Rat auch in der Vorgehensweise wie man die Enden des Haushaltes zusammen bekommt. Es sind eben zwei Enden, nämlich die Einnahmen und die Ausgaben über die man den Haushalt aufstellen kann. Auch Schwelm muss sich die Erhöhung der Einnahmen als Haushaltspolitisches Instrument vornehmen.

Andere Städte in NRW haben schon längst die 500% Hürde bei den Hebesätzen überschritten um die vertrackte Situation der Bewegungsunfähigkeit zu überwinden. Abgesehen davon, ist es wohl betriebswirtschaftlich geboten Investitionen in die Infrastruktur auszuführen um einen weiter gehenden Imageverlust zu vermeiden.

Es stört bei den Beratungen die fehlende Priorisierung der Einsparungen, die sicher einen Effekt erbringen, nur nicht den den sich die Politik wünscht.

 Blindes Sparen hat noch nie zu einem Ziel geführt, eher in die Insolvenz. Und das ist es was ich bei der Schwelmer Politik vermisse, klare Kante oder Schnitte. Wenn die Bäder (das Hallen- und Freibad) nur als Zuschussbetriebe mit einem nicht auszumachenden Investitionsbedarf im Haushalt steht, dann raus aus dem Haushalt. Den Schwelmern klar sagen, wir können es uns nicht mehr leisten und müssen unsere Bäder schließen.

Ein Mord auf Raten ist unseriös und bringt nur Ärger bei den Schwelmern. Das Bürgerbad Vohwinkel in Wuppertal ist das beste Beispiel dafür. Über 3.000 Vohwinklern hatte man Hoffnung gemacht die ihr Bad mit einem Bürgerverein erhalten wollten. Jetzt wird das Bad geschlossen weil der Betrieb nicht mehr darstellbar ist. Nur vor drei Jahren waren halt die gleichen Probleme.

Auch in Schwelm ist vieles nicht mehr darstellbar, wenn die Politik nur das Mantra des Sparens vor sich herträgt, Steuererhöhungen aber grundsätzlich ausschließt und zu guter letzt noch nicht einmal die Priorisierung der zu streichenden Ausgaben vortragen kann.

Ein Witz sind dabei die drei Gutachten zum Rathaus, wovon zwei bezahlt werden müssen und der Anteil der Machbarkeitsstudie steht auch noch aus. Aber die Ratsmitglieder können sich ja immer auf das Ehrenamt zurückziehen, welches offensichtlich eine geringe Kompetenz voraussetzt.

Schwelm ist eine stolze Stadt –  noch –  nur scheint es den Ratsmitgliedern nicht bewusst zu sein.

Frau Cornelia Hackler hat eindrucksvoll von einer Stadt Schwelm vorgetragen die mal eine der wichtigsten Städte in der Region war. Elberfeld und Barmen waren noch kleine Kaffs und orientierten sich an dem Kirchspiel und der späteren Stadt Schwelm. Wo ist diese Stadt nur geblieben?

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Hanna Arendt ist nichts für biedere Menschen mit provinziellen Vorstellungen

Der Staat Israel heute zwischen Verweltlichung und Staatsreligion

[jpg] Der Film Hanna Arendt war schon lange (über) fällig. Er kommt sehr spät  – aber auch gerade richtig –  wie die Diskussion um die Rankingliste des Simon Wiesenthal Center (SWC), Los Angeles über die schlimmsten Antisemiten zeigt. Das amerikanische Simon-Wiesenthal-Center hat den deutschen Journalisten und Verleger Jakob Augstein auf  seiner Ranking Liste der schlimmsten Antisemiten auf den 9. Platz gesetzt. Angeführt wird diese Liste der schlimmsten Antisemiten zu Recht von der ägyptischen Muslimbruderschaft oder dem iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Augstein hatte in Artikeln Vergleiche zwischen palästinensischen Extremisten und ultraorthodoxen Juden in Israel vorgenommen. Rabbi Abraham Cooper, stellvertretender Direktor des SWC, der diese Liste herausgibt, verteidigte vehement diese Liste, indem er auch auf den Journalisten und Publizisten Henryk M. Broder, Deutschland verwies, der Augstein aus Deutschland als Antisemit bestätigte. Augstein als kritischen Journalisten zu sehen ist eine Normalität. Journalismus ist immer kritisch – sollte er zumindest sein. Und als Freund, Israel kritisch zu betrachten sollte in einer Zeit des angepassten Journalismus doch wohl begrüßt werden? Jakob Augstein ein kritischer Journalist gegenüber Israel, ja, aber als Antisemit, um Gottes Willen, nein.

Es ist nicht alles zum Besten in Israel, immer wieder rückt der Frieden für Israel und seine Nachbarn in weite Ferne. Jederzeit könnte ein Fass zum überlaufen kommen, welches die halbe Welt wegspülen könnte. Man sollte nun meinen, dass Israel Freunde von Feinden (von denen Israel genug hat) unterscheiden gelernt hat. Oder dass das SWC durch seine jahrelange Arbeit nicht leichtfertig Personen in einer Rankingliste anprangert. Nein, beide reagieren auf Kritik immer wieder genervt, vor allen Dingen wenn diese Kritik von einem Deutschen kommt. Liegt es vielleicht daran, dass  Israel als Staat sich von ultraorthodoxen Juden dominieren lässt? Immerhin sind das 10% der jüdischen Religionsanhänger, die fanatisiert den Staat Israel in Schwierigkeiten bringen. So kommt es immer wieder vor, dass ultraorthodoxe Juden Frauen verbieten in normaler europäischer Bekleidung in dem selben Bus wie sie selber zu fahren, ja, sie sogar auf das schlimmste  beleidigen oder auf die Straße setzen, worauf sich israelische Frauen genötigt sahen die Buslinie zu verklagen. Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist dort ein Fremdwort. Und schon drängt sich einem der Vergleich zwischen den Religionsgemeinschaften Islam und dem Judentum in den Sinn, beide haben mit der Gleichberechtigung erhebliche Schwierigkeiten. Warum diese Sätze als Einleitung? Die Widersprüchlichkeiten, die ultraorthodoxe Religionen in einem modernen Staat hervor gerufen haben und immer noch hervor rufen, sollten zu einem allgemeinen Wissen gehören.


Adolf Eichmann  Foto: Israel
Government Press Office
   

Die Zeit in welcher der Film spielt – Aspekte

Nun zu dem Film „ Hanna Arendt – Ihr Denken veränderte die Welt“. Zeitlich beginnt die Handlung des Film 1960, mit der Entführung Adolf Eichmanns in Argentinien durch den Mossad.
Darauf folgte der Prozess vor einem Jerusalemer Bezirksgericht. Das Urteil: Tod durch den Strang. Hanna Arendt hatte eine Gastprofessur an der renommierten Princeton University, an der University of Chicago und an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York. Eine der ersten Frauen die selber lehrten, und das mit Erfolg. 

In der jungen Bundesrepublik von 1960 waren die Nürnberger Prozesse erst rund 11 Jahre vorher noch durch die Alliierten  beendet worden. Die letzten Urteile wurden abgemildert, man wollte ein Ende der Aufarbeitung. Der "kalte Krieg" hatte sich in Deutschland eingerichtet. Die Wiederbewaffnung Deutschlands war abgeschlossen. Adenauer hatte die letzten deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion zurück geholt. Und das sogenannte Wirtschaftswunder brachte traumhafte Umsätze für viel Unternehmen. Jedoch fanden viele Deutsche es unerträglich, dass die deutsche Justiz in der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit keinen Ehrgeiz entwickelte und die meisten Naziverbrecher unter uns lebten und es sich gut gehen ließen.

Der hessische Generalstaatsanwalt Bauer und Hermann Langbein mussten 1959 vor dem Bundesgerichtshof erst die Möglichkeit einer Zusammenführung von Einzelklagen in dem riesigen Auschwitzprozess erstreiten. Auf Basis von Einzelklagen hätte der Komplex der Auschwitzverbrechen Jahrzehnte gedauert. 1961 endete der Eichmann Prozess in Isarel und 1963 begann der erste Auschwitzprozess.
In dieser Zeit spielt der Film. Beide Seiten, Opfer als auch Täter hatten sich irgendwie in ihrer Rolle eingerichtet. Abgemacht waren die moralischen Attribute, die unverrückbar und nicht verhandelbar waren, quasi wie in Stein gemeißelt die auch  immer wieder holt wurden. Die Deutschen Nazis waren Dämonen die aus dem Nichts über die europäischen Juden hergefallen waren und letztendlich deren systematische Vernichtung betrieben hatten, so die Sprachregelung.

 
Darsteller und PolitikerInnen auf dem roten Teppich vor der Lichtburg Essen bei der Deutschlandpremiere des Films
"Hannah Arendt"   Foto: © Linde Arndt
 

Der Beginn, das Umfeld und der Weg der Hanna Arendt

Hanna Arendt sah es als eine besondere Herausforderung, an dem Eichmannprozess als Berichterstatterin teilzunehmen. Sie bewarb sich bei dem „The New Yorker“, einem Magazin welches für seine Kommentare, Kritiken, Essays und seinen klaren und unnachgiebigen Journalismus einen außergewöhnlichen Ruf erarbeitet hatte, um die Berichterstattung. Der damalige Chefredakteur  William Shawn sah Hanna Arendt als Berichterstatterin des "The New Yorker“ im Eichmann Prozess  als einen Glücksfall für sein Magazin an.
Hanna Arendt akkreditierte sich, fuhr nach Jerusalem und nahm an dem Prozess teil. Für die Presse war von Seiten der israelischen Justiz alles bestens organisiert. Die israelische Justiz wollte sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt  sehen, man würde keinen rechtsstaatlichen Prozess führen.


Hauptdarstellerin Barbara Sukow  Foto: © Linde Arndt
  Das die unrechtmäßige Entführung Eichmanns durch den Mossad (Auslandsgeheimdienst) grundsätzlich eine Unrechtmäßigkeit war, war in diesem Zusammenhang nicht von Relevanz. Nichts desto trotz wurde es aber diskutiert. Hanna Arendt beobachtete, fragte, las die Gerichtsprotokolle, sprach mit Kollegen, mit Verwandten, Freunden und Bekannten. Vor allem mit dem väterlichen Freund Kurt Blumenfeld, einem Zionisten, suchte und fand sie den geistigen Austausch. Da die israelische Justiz nichts falsch machen wollte, flossen  selbst die kleinsten Vorkommnisse und Indizien in den Prozess mit ein. Zu jedem vorgetragenen Detail wurde Eichmann befragt, der sich sehr oft auf den Befehlsnotstand zurück zog, wenn er zu einer Entscheidung befragt wurde.

Hanna Arendt beobachtete Gestik, Mimik, Wortwahl aber auch Tonfall, Inhalte nahm sie nebenbei wahr oder las sie später in den Protokollen.

 Mit Kisten voller Protokollblätter ausgestattet verabschiedete sie sich von ihren Freunden und Bekannten aus Jerusalem um in New York mit dem schreiben anzufangen.
Jetzt kam das was in der ganzen Welt für Aufregung sorgte, nämlich die Deutung des Tuns eines Adolf Eichmann. Durch die Aussage von Hanna Arendt: Die „Banalität des Bösen“ stellte sie Adolf Eichmann in einem Vakuum des menschlichen Daseins ab. Wie kann ein Mensch etwas Böses tun, wenn er nicht gut von böse unterscheiden kann. Wenn er mordet ohne noch nicht einmal im Ansatz zu wissen welchen Wert das Leben hat? Zu dem gleichen Schluß kam schon einmal ein britischer Journalist der den Auschwitz Lagerkommandanten Rudolf Höß befragte: Was haben sie sich bei der Vernichtung von den vielen tausend Menschen gedacht? Und Höß antwortete: Ich habe doch nur meine Produktionszahlen gegenüber dem Reichssicherheitshauptamt erfüllt.
Also das gleiche Phänomen beobachtet Hanna Arendt bei Adolf Eichmann, nur sie wusste nichts von den Vernehmungen  des Rudolf Höß. Wie sollte man jemand –  und darüber hinaus ein ganzes Volk –  für etwas dämonisieren, wenn die Unterscheidungsfähigkeit nicht mehr vorhanden war?
Wenn diese Leute aßen, aßen sie nur weil ihnen jemand gesagt hatte, sie sollen essen, sie heirateten oder liebten weil man ihnen sagte sie sollten heiraten oder lieben. Inhaltlich hatten sie ihr gesamtes Koordinatensystem verloren. Aber hatten sie jemals eines besessen? Das nächste was Hanna Arendt bemerkte war  – Eichmann war nicht mehr in der Lage zu denken. Denn er konnte ja nicht diesen Abgleich mit seinem Inneren und dem Äußeren herstellen um sodann eine Einordnung in Gut oder Böse, Schön oder Hässlich vorzunehmen. Er war letztendlich Nichts und banal. Was blieb ist das Böse der Tat gewesen.
Diese radikale Betrachtung von Hanna Arendt brachte sie mit ihrer damaligen sozialen Umwelt in erhebliche Schwierigkeiten, Freundschaften zerbrachen und Menschen zogen es vor nicht mehr mit ihr gesehen zu werden. Sie, die sehr großen Wert auf die Beziehung zu ihren Freunden und Bekannten legte, litt auch darunter. Das hinderte sie jedoch nicht ihre Betrachtungen und Aussagen weiter zu verfolgen. Sie rechtfertigte sich nur dort wo sie ein gewisses intelligentes Niveau erkannte. Ihr Lebenswerk ist ein geschlossenes Werk, welches keiner Zusammenfassung bedarf.

Zum Film selber

Margarethe von Trotta hat in ihrer eigenen sensiblen Art eine menschelnde Hanna Arendt gezeichnet die nur einmal vor ihrer Studentenschaft ihre Positionen erläuterte und damit ihren messerscharfen Verstand zeigen durfte. Auf der anderen Seite ließ sie der Schauspielerin Barbara Sukowa den Platz den sie brauchte um das menschliche der Hanna Arendt (Barbara Sukowa) zu zeigen.

Hanna Arendt wurde von ihrem Mann Heinrich Blücher (Axel Milberg) als Frau bestätigt, die eben nicht arrogant und ohne Gefühl war, indem sie Zärtlichkeiten austauschen durften. Kurt Blumenfeld (Michael Degen) war derjenige, der Hanna Arendt angeblich als väterlicher Freund verstand und letztendlich ihr nicht folgen wollte. Und da war noch ein Freund der verbittert Hanna Arendt die Treue brach, Hans Jonas (Ulrich Noethen) der Philosoph, der die Verantwortung zum Prinzip erhob.

 
v.l. Barbara Sukowa und Margarethe von Trotta 

. Ach ja, natürlich Freundin Mary McCarty (Janet McTeer) bei der Hanna Arendt ihren Ausgleich suchte und fand. Die schauspielerischen Leistungen  sind überzeugend, soweit sie den geschichtlichen Vorgaben folgten. Was etwas irritierte ist die Grenzgängerei zwischen Dokumentar- und Unterhaltungsfilm. Hanna Arendt war eine starke Frau, aber doch eben eine starke Frau, wie es eben auch starke Männer gibt. Und muss ich Weiblichkeit beweisen indem ich auf die emotionale Ebene gehe? Es ging und geht um eine herausragende Denkerin die ihresgleichen sucht und die von einem herausragenden Philosophen dem deutschen Carl Jaspers gebeten wurde eine Laudatio zu schreiben und vorzutragen. Ist das nichts?
Dann die Zeit in der der Film aufsetzt. Es war die Zeit der großen gesellschaftlichen Umwälzungen und zwar weltweit. In der New School for Social Research in New York City in der Hanna Arendt und Hans Jonas lehrten gab es nicht den Hort der Harmonie. Überall wurde um einen neuen Werte-Kanon gerungen.
Wenn man den Film als Unterhaltungsfilm mit dem Ansatz des Einstiegs in die Gedankenwelt einer Hanna Arendt nimmt, kann man ihn ohne Umschweife empfehlen. Überwiegend macht der Film neugierig, mehr von der Person Hanna Arendt und der damaligen Zeit erfahren zu wollen. Als Dokumentarfilm ist er allerdings nicht zu empfehlen, trotz der Einblendungen in den Eichmann Prozess. Sehenswert aber ist er allemal.

   
Das Filmteam nach der Premiere vor dem roten Vorhang in der Lichtburg                                                   Foto: ©  Linde Arndt                                                                                               
 

Epilog

Später sollte das Ehepaar Mitscherlich Hanna Arendt Recht geben, indem sie in dem modernen „Massenwahn” und die Übertragung des kollektiven Ich-Ideals an einen „Führer” in extremer Form im Nazireich realisiert sahen. Die Unfähigkeit zu trauern attestierten die Mitscherlichs den Deutschen indem sie (Die Deutschen) sich in die Realisierung ihres Wiederaufbaus warfen um die begangenen  Untaten zu verdrängen. Und eine Zeit weiter sollte es Horst Eberhardt Richter sein der der Verantwortung eine Möglichkeit von Anonymität zuschrieb. Wurde das Böse dadurch gerechtfertigt, also gab es keine Verantwortung? Nein, es gab die Verantwortung als Individuum soweit es nachweisbar war und ist. Was ist mit der Zukunft? Mitscherlich und andere schreiben, solange das Kritische  im Menschen eine gewisse Stärke vor weist, droht nicht die unsägliche Vermassung wie im Nazireich und damit die Anfälligkeit gegenüber Ideologien.
Hanna Arendt war in keinster Weise anfällig gegenüber Ideologien und diesem Massenwahn der auch wieder heute zu beobachten ist. Sie konnte etwas, was viele, auch heute wieder, verlernt haben: Denken. Und das ist es was uns eine Hanna Arendt vererbt hat: Denkt, denkt, denkt, sonst seid ihr eines Tages verloren.
Die Premiere im Essener Lichtburg wurde durch die NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft  und ihrer Stellvertreterin Silvia Löhrmann, sowie der Ministerin für Medien Dr. Angelica Schwall-Düren „geadelt“

Der Film „ Hanna Arendt – Ihr Denken veränderte die Welt“ läuft inzwischen in den umliegenden Programmkinos von Wuppertal (Cinema) oder Bochum (Union Kino).

Nachfolgend der Trailer des Films.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen.

Kick-off Meeting 2013 des RVR im Schwelmer Friedrichsbad

 

 
vlnr.  Thomas Westphal, Jürgen Fischer-Pass, Ulrich Carow, Jochen Stobbe, Joachim Ronge, Martin Tönnes,
Karola Geiß-Netthöffel, Dieter Funke, Axel Biermann                                                                  Foto: ©  Linde Arndt
 

 [jpg] Das neue Jahr beginnt. Womit? Mit der ersten Tagung des RVR (Regionalverband-Ruhr), es ist eine Klausurtagung die der Verband zu Beginn eines jeden Jahres in einer anderen Stadt im Gebiet des RVR abhält. So hatte die Verbandsleitung als Ort dieser Tagung die Kreisstadt Schwelm ausgewählt. So begrüßte denn auch Schwelms Bürgermeister Jochen Stobbe zu Beginn der zweitägigen Tagung die Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöffel, die RVR-Bereichsleiter als auch die Geschäftsführer und die anwesenden Koordinatoren. Anwesend waren die Bereiche Tourismus mit Dipl. Geogr. Axel Biermann, Wirtschaftsförderung mit Thomas Westphal und der Abfallwirtschaft mit Joachim Ronge neben anderen.

Diese Klausurtagung ist als Kickoff-Meeting zu verstehen bei dem die thematische Neuausrichtung des Verbandes angestrebt wird, Ergebnisse oder Entscheidungen die nach außen wirken sind dabei nicht vorgesehen. So werden einige Schwerpunkte des RVR, wie eine veränderte Strategie des Verbandes, Änderungen an einem neuen RVR Gesetz als auch Pläne für ein neues, regionales Großprojekt zu den Themen Klima und Energieeffizienz auf der Agenda stehen.Großen Raum nimmt dabei die anstehende Bewerbung um die "Grünen Hauptstadt Europas" einnehmen. Hier will sich die Metropole Ruhr mal wieder neu erfinden. Im April 2013 werden in Brüssel die 3 – 4 Finalisten für diesen Titel bekannt gegeben, die dann nur einen Monat Zeit haben dann eine endgültige Präsentation in Brüssel vorzustellen. Hier macht sich der RVR Hoffnung den Titel zu bekommen. Als weiteres großes Thema soll die Außendarstellung des RVR, also die Öffentlichkeitsarbeit aber auch die Kommunikation schlechthin, auf der Agenda stehen.

Es gilt also viel abzusprechen, zu organisieren und auf den Weg zu bringen in den zwei Tagen dieses Meeting.

Die Ergebnisse wird EN-Mosaik sicher im Laufe der nächsten Monate in Erfahrung bringen.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

TVA meldet

Ennepetal. Die Weihnachtspause endet auch für die Qi-Gong-Übungsruppe des Turnvereins Altenvoerde:
 Ab Mittwoch, 16. Januar, 
trifft man sich wieder wöchentlich um 16.30 Uhr im Vereinsheim am Jahnsportplatz Loher Straße. 

Neueinsteiger sind stets willkommen.

Mit 50 fängt der Spaß dann richtig an

Gelsenkirchen, 10. Januar 2013.

„agilia – die Erlebnis-Messe für Junggebliebene ab 50“ – lockt mit Information  & Inspiration auf über 10.000 m² in die Veltins Arena AufSchalke

Unter Flutlicht und in beeindruckender Kulisse wird es Pfingsten einen besonderen Höhepunkt für alle Menschen ab 50 geben. Denn im Innenraum der Arena AufSchalke erwarten die Veranstalter der „agilia – DIE Erlebnis-Messe für Junggebliebene ab 50“ rund 300 Unternehmen als Aussteller sowie bis zu 20.000 anspruchsvolle Besucher aus dem gesamten Ruhrgebiet. Ein buntes Programm aus Leben, Wohnen, Wellness, Spaß, Gesundheit, Erotik, Motoren oder auch Reisen erwartet die Besucher, dazu ein buntes Rahmenprogramm mit Shows, Konzerten, Workshops und Vorträgen.

„Die agilia mit ihrer Vielfalt und ihren Höhepunkten ist bewusst keine „Alte-Leute-Messe“, sondern für Best Ager, die mitten im Leben stehen und eigene, sehr hohe Ansprüche an Freizeit, Unterhaltung und Lebensqualität haben“, bringt es Veranstalter Ulf Hofes auf den Punkt und ergänzt: „Für die meisten Menschen der Generation 50plus fängt der Spaß dann erst richtig an. Die Kinder sind aus dem Haus, das Einkommen ist meistens entsprechend.“ Für viele beginnt dank des hohen Lebensstandards und der guten Gesundheit nun ein spannender Lebensabschnitt auf hohem Niveau. Die Menschen interessieren sich für hochwertige Produkte, schöne Reisen, prickelnde Erotik, schöne Autos und Motorräder. Sie genießen die Freiheit und denken dennoch auch ans Alter, so Hofes weiter. Stars und Sternchen sowie Live-Konzerte gehören ebenfalls zum Angebot.

Aussteller mit Leidenschaft für die Zielgruppe 50plus
Die agilia lädt Unternehmen aus ganz Deutschland und auch aus dem benachbarten Ausland mit einer klaren Service- und Kundenorientierung sowie Leidenschaft und Begeisterung für die Zielgruppe herzlich ein, sich als Aussteller auf einer der zahlreichen Themeninseln zu präsentieren, die sich drehen um Bereiche wie Sport & Bewegung, Wellness & Beauty, Tourismus & Reisen, Wohnen & Leben, Freizeit & Bildung, Mobilität, Computer & Technik, Versicherung & Finanzen, Mode & Schmuck. Messefreiflächen sind bereits ab 49,- €/m² verfügbar. Auch bereits mit Teppich und Messewänden fix und fertig aufgebaute Messestände werden angeboten.

Vereine aus dem Ruhrgebiet sind aufgerufen, sich zu präsentieren
Ausdrücklich spricht der Veranstalter auch Clubs und Vereine im Ruhrgebiet an. Hofes: „Es gibt von Golf über Bridge bis hin zum Tanzen oder Selbstverteidigung viele Aktivitäten. Sehr gerne geben wir den Vereinen auf der agilia den Raum, sich zu bewerben und dann auch zu präsentieren.“

Generation 50plus – Wachstumsmarkt Nr. 1
„Mittlerweile gehören bereits 40 % der Gesamtbevölkerung der spannenden und stetig wachsenden Zielgruppe 50plus an. Aufgrund des demografischen Wandels entpuppt sich dieser Markt zum Wachstumsmarkt Nr. 1 – denn auch Menschen jenseits der 50 fühlen sich heutzutage mehrheitlich jung, versprühen Aktivität, Lebensfreude und streben nach einer noch größeren Lebensqualität. Hier setzt das Konzept der agilia an“, erläutert Hofes.

 
Foto: ©  Aschenbach
  Generation 50plus – Wachstumsmarkt Nr. 1
„Mittlerweile gehören bereits 40 % der Gesamtbevölkerung der spannenden und stetig wachsenden Zielgruppe 50plus an. Aufgrund des demografischen Wandels entpuppt sich dieser Markt zum Wachstumsmarkt Nr. 1 – denn auch Menschen jenseits der 50 fühlen sich heutzutage mehrheitlich jung, versprühen Aktivität, Lebensfreude und streben nach einer noch größeren Lebensqualität.

Hier setzt das Konzept der agilia an“, erläutert Hofes.Im Fokus der drei Messetage stehen Informationen der Aussteller, die so bunt und vielfältig sind wie das Leben selbst. Zielgruppenrelevante Talkrunden, tolle Live-Konzerte, über 100 Vorträge, Modenschauen und Stars aus dem Showbusiness sowie zahlreiche Erlebnis-Workshops bieten Besucher-Mehrwerte für Kopf, Herz, Bauch & Heim. Es geht darum, den Besuchern durch die perfekte Mischung aus Information & Inspiration einen unvergesslichen, schönen Ausflug zu bereiten, von dem letztendlich Besucher & Aussteller profitieren.

Kooperation mit der Initiative ID55 – Anders alt werden
 „Wir begrüßen das Messekonzept der agilia sehr und freuen uns, dass der Veranstalter die Generation der Babyboomer erstmals konkret in den Mittelpunkt einer solchen Messeveranstaltung rückt“, erklärt Susanne Schübel, Gründerin der vom Land NRW ausgezeichneten Demografie-Initiative ID55. Seit 2007 richtet sich ID55 mit Kongressen, Begegnungsangeboten, Projekten und Informationen im Ruhrgebiet an „alle, die anders alt werden wollen“. Susanne Schübel: „Der Begriff Babyboomer bezeichnet Millionen von Männern und Frauen, die nach 1945 und vor 1970 in Deutschland geboren wurden. Diese Menschen befinden sich am Übergang zum Rentenalter, bis 2029 werden sie alle im Ruhestand sein. Diese riesige Gruppe ist in der Regel nicht nur bestens ausgebildet, finanziell abgesichert und vielfältig interessiert, sondern fühlt sich auch zehn bis 15 Jahre jünger als das Datum in ihrem Personalausweis. Erfahren, kreativ, verantwortungsbewusst und emanzipiert wie sie sind, haben diese Menschen die Gesellschaft schon einmal verändert. Nun wollen sie anders alt werden und machen sich in einem älter werdenden Ruhrgebiet auf die Suche nach neuen Vorbildern und Möglichkeiten. Die agilia wird in diesem Zusammenhang wichtige Impulse und Anregungen geben.“ Infos: http://www.id55.de.
Erfahrener Messeveranstalter aus der Region
Mehr als 80 Wirtschaftsmessen mit über 10.000 Ausstellern in Deutschlands Landeshaupt-städten hat der Essener Unternehmer Ulf Hofes, mit der b2d Hofes e.K. in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt. Mit Deutschlands größter, regionaler Wirtschaftsmesse b2d war Ulf Hofes auch seit 2004 in der VELTINS-Arena zu Gast. "Wir haben gute Erfahrung mit der Dialogmesse gemacht und finden das neue agilia-Konzept überzeugend und sehr zeitgemäß“, freut sich Rüdiger Mengede, Geschäftsführer der FC Schalke 04 Arena Management GmbH. „Wir freuen uns auf die Veranstaltung und sind uns sicher, dass die VELTINS-Arena eine gute Wahl ist und viele Menschen in die Agilia locken wird."

agilia – DIE Erlebnis-Messe für Junggebliebene ab 50 – findet vom 18. – 20. Mai 2013 in der VELTINS Arena AufSchalke in Gelsenkirchen statt.  Der Vorverkauf der Messestände hat begonnen. Im Herbst 2013 kommt die agilia erneut in die Wiesbadener Rhein-Main-Hallen für Best Ager in der Rhein-Main-Region. Im Frühjahr 2014 steht die agilia in Stuttgart auf dem Spielplan. Impressionen zur vergangenen agilia sowie weitere Infos rund um die agilia sind zu finden unter www.agilia-messen.de.

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart

[jpg] Curt Goetz, dieser herausragende Spötter des vorigen Jahrhunderts, hatte diesen Spruch in die Welt gesetzt. Er passt aber auch in die heutige Zeit. In vielen Bereichen der Gesellschaft wird das Denken vermisst. Weil es nicht angewandt wird? Nein, weil das Individuum in der Gesellschaft nur noch degenerative Kapazitäten des Denkapparates besitzt. Was ist passiert? Zum Denken gehört ein Bewusstsein aber auch eine Bewusstheit um letztendlich eine Beziehung zu seiner Umwelt herzustellen. Zunehmend hatten und haben wir jedoch dies alles an andere in der Gesellschaft abgegeben, die uns immer wieder kehrend suggerieren, sie würden alles in unserem Sinne erledigen. Alle Probleme wurden aber nur auf die Sprachebene transportiert und sollen dort auch gelöst werden. Wurden sie dort auch gelöst? Nein,natürlich nicht.
Wir selber finden uns in einem Perpetuum Mobile  wieder, welches uns nur zwei Tätigkeiten zu billigt – dem des Produzierenden und des Konsumierenden. Wir produzieren Kriege und konsumieren Kriege ( Mit richtigen Toten! ) , Das ist die derzeit schlimmste gesellschaftliche Variante die die Gesellschaft dem Individuum zu bieten hat. Das Denken ist hierbei nur hinderlich.Der alte Stratege aus der Steinzeit, dieser Jäger und Sammler, der sich Gedanken über sein tägliches Leben machen musste, der konnte und musste noch selber denken.
Wenn also in einer Diskussionsrunde jemand sagt: Denk doch einmal nach!, so mahnt er damit das Denken des Gegenübers an. Milliarden von grauen Zellen werden, wenn der Inhaber derselben grauen Zellen es WILL, darauf ihre Arbeit aufnehmen und evtl. ein Ergebnis in Form einer Meinung erbringen. Vielleicht leitet er auch noch eine Handlung ab.Wenn nicht, plappert er das was alle sagen, also den Mainstream, nach. Dem „Glücklichen“ bleibt also , weil das Denken nicht mehr anwesend ist, vieles erspart. Oder nicht?


Hans Peter Müller und Landrat Arnim Brux beim Pressegespräch
Foto: © Linde Arndt
  Der Wittener Künstler Hans-Peter Müller hatte 2006 eine Idee indem er mittels „Denktafeln“ Menschen zum Denken animieren will. So fand er sich jetzt  im EN-Kreis bei Landrat Dr. Arnim Brux ein um auch im Kreis eine seiner Denktafeln anzubringen.

Landrat Brux lernte den Wittener Künstler und seine Idee der „Denktafel“ kennen und war sofort begeistert von dieser Idee. Ein kurzes Gespräch und schon war ein „Botschafter des EN-Kreises“ geboren.

Müller reiste zur 1000 jährigen Europastadt Görlitz/Zgorzelec um mit 16 weiteren KünstlerInnen am dortigen internationalen Plein-Air-Workshop „Stadt-Raum-Kunst“ teilzunehmen.
Die Künstler aus der Schweiz, aus Lettland, Portugal, Polen, Tschechien und Deutschland sollten sich mit der Stadt Görlitz künstlerisch unter dem Motto „Stadt-Raum-Kunst“ auseinandersetzen. Herausgekommen sind 50 Werke die zu einer Ausstellung zusammen gefasst wurden. Am 2. November 2012 war die Vernissage  dieser Ausstellung im Kaisertrutz von Görlitz/Zgorzelec, die als Wanderausstellung konzipiert ist. Die Ausstellung zeigte bis 02. Dezember u.a.  Installationen, Gemälde, Fotografien und Grafiken. In diesem Zusammenhang händigte Landrat Dr. Arnim Brux eine „Denktafel“ aus Stein an die Aussteller aus, die dann im Landratsamt eingelassen wurde. Übrigens war der EN-Kreis musikalisch mit den Schwelmern Stefan und Anke Wiesbrock vertreten, die einen schönen musikalischen Rahmen zur Vernissage erbrachten.Die Ausstellung wird auch demnächst in Schwelm zu sehen sein.

           


Hans-Peter Müller und Landrat Arnim Brux suchen den Platz im Kreishaus aus, wo die Denktafel hinkommen soll.                                                                                                                                                  Foto:    ©Linde Arndt

Zurück zu Hans-Peter Müller, der in Görlitz/Zgorzelec bei den Stadtrundgängen vielerorts die „Denktafeln“ auf Fassaden der noch nicht restaurierten alten Häusern sprühte. Wobei der eine oder andere Bauzaun eine „Denktafel“ aufgesprüht bekam.
Nun sind diese „Denktafeln“ weder an einem bestimmten Ort zu Hause noch ist ein bestimmtes Material vorgesehen, individuell kann sich jeder seine „Denktafel“ von dem Künstler anfertigen lassen. Letztendlich ist das Denken ein Prozess und die „Denktafel“ kann, wenn sie einmal installiert ist, den Betrachter erinnern einmal zu denken oder nicht zu denken. Es bleibt jedem selber überlassen ob er sich das Denken erspart. Landrat Dr. Arnim Brux freut sich schon mal  in seinem Kreisgebäude die Reaktionen der Menschen zu beobachten, wenn sie sich der „Denktafel“ widmen.

Über die Ausstellung aus Görlitz/Zgorzelec die hier in Schwelm auch seine Zeit haben wird werden wir noch einen eigenen Artikel bringen. Vorab sei gesagt, es wird eine thematisch und künstlerisch sehr schöne und gute Ausstellung. Die Arbeiten, soweit sie uns schon vorliegen, sind alle als exzellent
zu beurteilen. Wir freuen uns heute schon wenn wir den Artikel für sie anfertigen dürfen. 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm