Nur noch Verwaltung von Menschen?

<jpg>Heute kam über den Ticker folgende Meldung rein. Wir wollen diese Meldung ungekürzt wieder geben.</ jpg>

Sozialpädagogikprofessorin der FH Jena verabschiedet sich mit Tagung in  Berlin
 
Prof.Dr.Mechthild SeitheZum Ende des aktuellen Sommersemesters wird sich Prof. Dr. Mechthild
Seithe nach 36 Arbeitsjahren von der Fachhochschule Jena und ihrem
 Berufsleben verabschieden. Nach 18 Jahren in der Praxis der Jugendhilfe
 und weiteren 18 Jahren in der Lehre am Fachbereich Sozialwesen der FH
 Jena, wird sie am 17. und 18. Juni noch einmal eine Tagung ausrichten.
 
 Die Botschaft dieser Berliner Tagung zum Thema „aufstehen-widersprechen-
 einmischen“ möchte Prof. Seithe den Studierenden und den Praktiker/innen
 der Sozialen Arbeit gern mit auf den Weg geben:
 „Soziale Arbeit hat sich in den letzten zehn bis 15 Jahren gewaltig
 verändert. Diese Veränderungen gehen immer weiter. Soziale Arbeit, die immer für soziale Gerechtigkeit, für Parteilichkeit mit in dieser Gesellschaft sozial Benachteiligten und für wissenschaftliche geleitete Professionalität stand, ist heute in vielen Arbeitsfeldern kaum noch
wiederzuerkennen.
 
 Der allgegenwärtige Zwang zur Effizienz und Rationalisierung sozialer Dienstleistungen führt dazu, dass sie nur noch beschränkt in der Lage ist,  wirklich pädagogische Arbeit zu leisten. Immer mehr reduziert man sie auf  bloße Verwaltung von Menschen. Für mehr fehlt die notwendige Zeit, fehlt die erforderliche Kontinuität und nicht zuletzt die Freiheit, sich
 wirklich um die Bedarfe und Bedürfnisse der Menschen und nicht nur um ihre  „Employability“ kümmern zu dürfen. Die Praktiker/innen stehen diesen Veränderungen meist ohnmächtig gegenüber. Sie haben Angst um ihre Arbeitsplätze und versuchen, sich anzupassen. Studierende ahnen, was auf  sie zukommt und befürchten, dass auch sie diesen Anpassungsprozessen  erliegen werden.“, so Mechthild Seithe.
 
 Nach der Veröffentlichung ihres kritischen Buches „Schwarzbuch Soziale Arbeit“ (VS 2010) nahmen viele Leser/innen zu Frau Seithe Kontakt auf und ermutigten sie, weiter zu machen. Eine der Leserinnen gab den Anstoß zur Tagung in dieser Woche in Berlin. Wie der Titel der Tagung verrät, geht es  darum, sich nicht länger stillschweigend dem Mainstream anzupassen. In
 neun Workshops wird analysiert, diskutiert und nach gemeinsamen Wegen der Gegenwehr gesucht.
 
 Das Einstiegsreferat hält Frau Prof. Dr. Seithe. Weitere Referenten der Tagung sind Prof. Dr. Hans Thiersch aus Tübingen, Frau Dr. Conen und Frau Prof. Dr. Karges aus Berlin. Die wissenschaftlich und praktisch versierten Workshopleiter/innen kommen aus der ganzen Bundesrepublik und aus Österreich.

Alle arbeiten für diese Tagung zum Nulltarif.

 
 „Als ich mich 1993 aus der Praxis verabschiedet habe, um nach Jena an die FH zu gehen, versprach ich den Kolleg/innen meines Jugendamtes, mich in  der Lehre für die Erstarkung, Anerkennung und Qualifizierung unserer  Profession einzusetzen. Heute geht es mir immer noch darum, Soziale Arbeit als das zu erhalten, was sie sein kann: eine wirklich am Menschen
 orientierte Unterstützung zur Bewältigung des Lebens.“, kommentiert Prof. Seithe ihren Schritt.

 

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Die Losung: "aufstehen-widersprechen-einmischen"

sollte für jeden in unserer Gesellschaft die Aufforderung sein, sich immer und überall nicht anzupassen. Prof.Dr.med.Horst-Eberhardt Richter hatte seinerzeit eine etwas sanftere Losung 1995 herausgegeben: "Bedenken gegen die Anpassung". Sanfte Losungen hört unsere Gesellschaft nicht.

 

KidsNatureArt im Hülsenbecker Tal – Die Gewinner

   
[la] Es ist vorbei, dass Warten hat ein Ende. Was uns bleibt ist die Pflicht des Chronisten.

Die KidsNatureArt hat seine Gewinner, und zwar:

Bei den Grundschulklassen haben gewonnen:

 1. Preis mit 300,– Euro

  Grundschule Wassermaus Klasse 3b

  Thema: Halte die Jahre fest im Netz deiner Erinnerungen -Phil Bosmans-

      

Grundschule Wassermaus  Klasse 3  Leitung Frau Schweser
 
Mit dem Material „Holz-Zweige“ haben die Kinder ein Netz der Erinnerungen entstehen lassen, in das mit unterschiedlichen Materialien Gedanken, frohe und traurige Erinnerungen ihres Lebensweges eingewebt werden. Das führt zu einer Auseinandersetzung von Bildern und Materialien, von Phantasie, Erleben und Kreativität.

Teilnehmende Schüler:
Cemre Avci, Ceren Avci, Phil Blumenroth, Willy Alexander Borg, Isabelle Cailly, Carolin Curwy, Dylan Fabien Defontaine, Marlon Etienne Defontaine, Melina Demke, Marcel Leon Düring, Marlon Luca Ebert, Niklas Fuchs, Lena Geisendörfer, Sofia Gudat, Leander Stan Geritt Jendrzey, Annalena Kartenberg, Younes Khoutour, Chiara Meichsner, Viktoria Laurine Oelze, Ole Fynn Schweflinghaus, Fatima Sreij, Leonhard Stahl, Jannis Süther und Uwe Michael Wiegand



2. Preis mit 200,– Euro

Grundschule Friedenstal Klasse 1

Thema: Natur eine rund Sache


 Lehrerin Fr. Hammes – Gemeinschaftshauptschule

Die Mathematik ist stets ein fester Bestandteil unseres Lebens. Die Ebene finden wir in der Natur, in der Kunst und in der Geometrie – wieso dies nicht verbinden. Die Klasse 1 gestaltete drei ebene Kreispuzzle, die jeweils aus 10 Teilen zusammengesetzt wurden. Dabei wurden unterschiedliche Materialien zum Darstellen der Puzzleteile verwendet. Sand, Rindenmulch, Erde, Steine ….

Teilnehmende Schüler:
Ahmed, Akif, Albion, Aleyna, Berthan, Deniz, Eriona, Gülsüm, Hüssein, Janine, Jannik, Leon, Lisa, Marco, Mirja, Nils, Sean, Selina, Selina A., Sotirios, Tracy, Violet



3. Preis mit 100,– Euro

Grundschule Wassermaus Klasse 2a

Thema: Spuren, Tiere, Insekten

Leitung Frau Thomas

Wege und Spuren aus Kieseln und anderen Naturmaterialien. Spuren verbinden natürliche  Formen
        
Teilnehmende Schüler:

Jil-Marie Albers, Hendrik Frerichs, Jennifer Leidenfrost, Marie Olschewski, Aylina Özen, Wassilios Papadopoulos, Georgios Alepidis, Evangelos Dimas, Hagen Schnitzlohne, Michelle Kampmann, Timmo Heintze, Tim-Valerian Alberti,  Samantha Haupts, Leonie Weber, Laura Itzen, Charline Thomaschewski,  Sophie Linde, Vijo Vijayakumaran, Finn-Luca Bauer und Davis Heymann


Bei den weiterführenden Schulen haben gewonnen:

1. Preis mit 300,– Euro

 Hauptschule Friedenshöhe Klasse 9

 Thema:Stoppt die weltweite Abholzung der Wälder

 Gemeinschaftshauptschule Friedenshöhe Wahlpflichtfach Biologie Klasse 9
 Leitung Annette Bußmann

Laut WWF Deutschland(2011) wird weltweit eine Fläche von ca. 35 Fußballfeldern pro Minute abgeholzt. Dies ist einfach schrecklich, da dort noch ca. 9,5 Millionen Spezies vermutet werden, die bislang unentdeckt zwischen Wurzeln und Wipfeln leben.

Die Waldprojektgruppe Klasse 9a/b, fand es erschreckend wie viele Waldflächen für unseren Gebrauch weltweit pro Minute abgeholzt werden. Das erschreckende ist ebenfalls auch der Faktor, dass nicht nur wir in Gefahr dadurch geraten, sondern auch die Tiere ihre gewohnte Umgebung nach und nach immer mehr verlieren. Einige Arten sterben dadurch sogar ganz aus, wie z.B. der Tiger. Viele Menschen vergessen oft, dass die Abholzung der Wälder den Klimawandel verstärkt. Bäume sind wichtig für uns, sie nehmen CO2 und geben uns frischen Sauerstoff. Sie tun eigentlich so viel mehr für uns, als wir für sie und als Dank dafür werden sie noch abgeholzt. Und dabei können sie so viel älter als wir werden.

Eine Fichte in Schweden ist z.B. mit ihren 9550 Jahren der älteste Baum der Welt. Der höchste Baum der Erde ist ein 115,5 Meter hoher Mammutbaum im kalifornischen Nationalpark. In Nordamerika und Europa wird uns gezeigt, dass es auch anders geht. Denn dort wird gewissenhaft (nachhaltig) geplant, damit auch in Zukunft die unterschiedlichen Arten von Bäumen erhalten bleiben.
Unseren unendlichen Konsumhunger dagegen stillen wir auf entfernten Kontinenten. Die Akteure der obigen Klasse haben sich  vorgestellt, wie es in Ennepetal aussehen würde, wenn die Abholzung bei uns stattfinden würde. Ruckzuck wären die bewaldeten Hügel kahl.

Das Kunstwerk will dazu aufrufen, den eigenen Konsum (Papier, Gartenmöbel, Baumaterialien aus Tropenholz) kritisch zu überprüfen.
Text: Franca Baltzheim und Janine Schmidt
Akteure:
Florian Schütze, Silas Bergmann, Janine Schmidt, Franziska Kuckuk, Franca Baltzheim, Daniel Rose, Marie Holve, Benedikt Schminke, Tobias Bethge, Robin Wurm



 1. Preis mit 300 Euro

 Friedrich Harkort Fachhochschule Oberstufe /      Katja Mudraya

 Thema: Idee


         

Beim Nachdenken und Grübeln, was man mit Naturmaterialien darstellen könnte, kamen wir unter anderem auf die Idee, das Nachdenken an sich darzustellen.
So könnten die Steine, die in den Astverzweigungen liegen, als Symbol für Eindrücke aller Art gesehen werden. Die Äste, als Verknüpfungen, die für eine Idee, ob bewusst oder unbewusst, hergestellt worden sind. Der Raum in der Mitte könnte dann die resultierende Idee selbst repräsentieren.
Dies ist natürlich nur eine Deutungsmöglichkeit und eigentlich scheuen wir uns auch davor, diese so konkret zu benennen. Der Betrachter soll darin sehen, was er darin zu sehen vermag. Wenn jemand darin eher einen Stern oder einen Wassertropfen erkennt, dann begrüßen wir das viel mehr, als wenn die Gedanken der Künstler einfach übernommen werden.
Hier ist die gedankliche Kreativität des Einzelnen gefragt.

Nebenbei bemerkt. Die Schülerin der Friedrich Harkort Fachhochschule Katja Mudraya hatte gerade ihr Abi gemacht und wird sich bei Professor Dr. Heijo Klein für Bildende Kunst an der Uni Bonn einschreiben.



3. Preis mit 100,– Euro
Städtische Realschule Ennepetal Klassen 6a und 6b
Thema:
„Allein in der Wildnis“ Das Floß zum Buch

         

Leitung Daniel Schneider und Heike Mack
   
Was haben die Kids Nature ArtEN und das Buch "Allein in der Widnis" mit einander zu tun? Die Antwort darauf gibt das gestalte ‚Wiesenfloß‘. Natur und Literatur werden auf diese Weise erfahrbar gemacht.

Schüler der 6a:

Bastian Alexius, Ivana Bilic, Leon Caiafa, Luca Eiser, Steven Fuchs, Chadi Jendu, Tristan
Kils, Alex Kling, Florian Krempel, Nico Kruse, Abdullah Mousa, Lucas Müller, Sónia
Oliveira Martins, Nathalie Olbrich, Sophie Rath, Timo Stolz, Konstantina Tzoumerka, Lena
Vogel, Laura Zafarana und Romina Zafarana

Schüler der 6b:
Salah Ali, Sandra Blasco Ruiz, Sofie Blumenroth, Julian Bohmhauer, Pascal
Braselmann, Nina Braun, Djarmila Dörner, Jana Frenz, Jasmin Heiner, Arthur Holzwart,
Julia Kling, Vivien Köster, Lea Krätschmer, Steven Krüger, Mateo Mlinaric, Eduard
Rybalka, Dimitrios Sorovakos, Alexander Sperling, Nina Windmöller


 

 

                 

 

   
Die Trommelgruppe der kleinen Wassermäuse unter Leitung von Isa Thomas begeisterte jung und alt

  Extra für diesen Tag entstand das Gedicht der Kinder der Schule Wassermaus (Leitung 4a Chr. Hunsdieck und 1b Chr. Steffens)
    Unter den Gästen waren Willibald Limberg CDU, stellvertretender Landrat  (links im Bild), der von den Werken der kleinen Künstler begeistert war und Frau Christiane Sartor (CDU) 1. stellvertretende Bürgermeisterin Schwelms, die sich trotz kurzfristig  eingegangener Einladung  in Vertretung für die Stadt Schwelm spontan auf den Weg gemacht hatte.    
     

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(alle Fotos © Linde Arndt)

Kommunen und Nachhaltigkeit – Befragung bis 30. Juni 2011 verlängert

[jpg] Erinnern Sie sich an die lokale Agenda 21? Nein! Na gut. Mit großem Tamtam wurde die vom Land unterstützte und durchaus gute Aktion in Ennepetal auf die Bühne gezerrt. Alle klatschten und es gab auch Geld und wurde Geld verbraucht. Nur was wurde daraus? Nichts! Jetzt rund 12 Jahre nach der lokalen Agenda 21 wurde uns vom "Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung" ein Nachfolgefragebogen als Pressemitteilung übermittelt. Wir haben einmal den entscheidenden Absatz fett gemacht. Und jetzt sollte man nach 8 Jahren meinen,(Am 20.5.2003 wurde der Agenda 21-Verein in Ennepetal gegründet)Ennepetal wäre das "Nachhaltigkeitsparadies"? Nein, weit gefehlt.

Nachfolgend die Pressemeldung im Wortlaut:

Im Vorfeld der UN-Nachhaltigkeitskonferenz "Rio+20" in Brasilien 2012 läuft in Deutschland eine Online-Umfrage zum kommunalen Nachhaltigkeitsengagement. Die Befragung dauert bis zum 30. Juni 2011 und wird u.a. vom Bundesumweltministerium gefördert. Die Befragung ist mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (Bundesverband) abgestimmt. Gute Beispiele aus der Umfrage werden während der UN-Konferenz in einer Broschüre publik gemacht.
 

Unzählige Menschen sind aktiv, um ihre nähere Umgebung lebenswerter zu machen. Sie setzen sich beispielsweise ein für den Ausbau erneuerbarer Energien, für das soziale Miteinander, die Erzeugung regionaler landwirtschaftlicher Produkte, Freude am schulischen Lernen oder den Schutz der natürlichen Lebensräume. Sie engagieren sich in Netzwerken und Bürgerinitiativen, in Kirchen, Schulen und Betrieben oder in Vereinen und Stiftungen. Sie initiieren in Politik und Kommunalverwaltung Veränderungsprozesse für eine nachhaltige Entwicklung.
 
Innovative Beispiele gefragt:

Das gemeinnützige Berliner IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung ruft die lokalen Akteurinnen und Akteure auf, bis zum 30. Juni 2011 in einem Online-Fragebogen die Nachhaltigkeitsaktivitäten in ihrer Kommune darzustellen, einzuschätzen und besonders innovative Beispiele aufzuzeigen. Die Befragung ist mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (Bundesverband) abgestimmt.
Es ist geplant, herausragende Beispiele in eine Broschüre aufzunehmen, die mehrsprachig publiziert und auf der "Rio+20"-Konferenz der Vereinten Nationen im Juni 2012 vorgestellt werden soll.
 
Forschungsvorhaben
 
Die Erhebung findet im Rahmen des Forschungsprojektes "Rio+20 vor Ort" statt:  Dieses Vorhaben wird vom Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Das Kaleidoskop der hoffentlich zahlreichen Antworten soll im Vorfeld der UN-Nachhaltigkeits-Konferenz 2012 die Frage beantworten: Wo steht Deutschland (Ennepetal  Anm.d.Red.) auf dem Weg in eine Gesellschaft, in der die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam vor Ort wirken, um den Kindern und Enkelkindern eine ökologisch, sozial und ökonomisch intakte Lebenswelt zu hinterlassen?

****Ende der Pressemeldung***

Fragen sie jetzt einmal die SPD/CDU/FDP/FWE und die Bündnisgrünen was aus der Agenda 21 geworden ist und ob man auf Grundlage der Agenda 21 jetzt nicht den Fragebogen beantworten kann. Und falls jemand nach dem Fragebogen fragen sollte, den haben wir als PDF zum downloaden hier abgelegt.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik

Ich, du, wir – Kunst und Natur

[jpg] Das Hülsenbecker Tal ist geradezu prädestiniert für eine Naturbühne, Spielstätte oder eine Ausstellung. An den Talrändern das urwüchsige der Natur und im Tal selber durch Menschen modellierte Natur. Und so ist es nicht verwunderlich wenn die in Ennepetal beheimatete Künstlergruppe Kunstraum-EN e.V. hier ihre Nature-Art ausstellt.

Von dieser widerrum adaptierte sie die KidsNaturArt die, wie der Name schon sagt, den Kindern als Künstler das Hülsenbecker Tal zur Verfügung stellt. Nach der kreisweiten Auschreibung haben sich 18 Klassen für 2011 gefunden die mit je einem Projekt das Hülsenbecker Tal bespielen. Künstlerischer Leiter der Veranstaltung ist Markus Nottke vom Kunstraum EN e.V.
Es ist schon spannend wenn man den Kindern zu sieht wie sie Natur aufnehmen und in Projekte umsetzen. Da verschwinden sie mal schnell in den angrenzenden Wald um für die Projekte Materialien zu besorgen. Was einen verwundert, Kinder gehen schonend mit den ihnen durch die Natur zur Verfügung stehenden Ressourcen um. Da ist doch die Frage angebracht, warum die späteren Erwachsenen eine derart egoistische Einstellung zur Natur haben?

Der Lauf der Hülsenbecke oder die im Unterholz befindlichen Tannenzapfen finden wie selbstverständlich ihren Platz in den Projekten, so, als wenn die Natur dies selber angeordnet hätte. Die anwesenden Pädagogen fungieren hierbei „nur“ als „Verstärker“ des schon vorhandenen kindlichen Potenzials. So findet man die durch die Natur gewachsenen Strukturen als Blaupause in den Kunstwerken wieder.

Mandalas oder Installationen sind die favorisierten Formen der Kinder, wobei die Mandalas so wie es bei den selben üblich ist der Natur wieder zurück gegeben werden. Im Original werden Mandalas mit guten Wünschen versehen und gehen sodann in die Natur ein.

Die 18 Klassen der Ausstellung sind aus Herdecke, Schwelm und Ennepetal, und erfahren eine sehr breite Unterstützung die es verdient erwähnt zu werden:

 

Als Veranstalter treten auf:

 

Die Stadt Ennepetal

Kunstraum-EN e.V.

Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld

 

Und als Unterstützer:

 

AVU

Bündnis90, Die Grünen

Werner Richard Dr.Carl Dörken Stiftung Herdecke

Wilhelm-Erfurt-Stiftung Für Kultur und Natur

 

                       
     

Während der am 8. Juni anberaumten Pressekonferenz positionierten sich alle Unterstützer für den Erhalt und den Umgang mit der Natur. Herr Bruder von der AVU fand das diese Ausstellung eine gewisse Strahlkraft auf den Kreis hat. Eine weitergehende Kooperation wurde von der AVU angeboten. Auch Herr Treimer von der Erfurtstiftung sah eine Ausweitung dieser Ausstellung auf die anderen Städte des Südkreises. Er verwies auf die Erfahrung mit dem Comenius-Programm der EU hin, die es erlauben würde diese Ausstellung in einem größeren Rahmen mit den europäischen Partnerstädten zu organisieren. Die Erfurtstiftung ist sich seiner Verantwortung mit der Natur bewusst und wird alles unterstützen was diese Verantwortung befördert, so Herr Treimer von der Erfurtstiftung. Johannes Dennda von der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld verwies auf den Slogan der Sparkasse-Ennepetal-Breckerfeld „Nähe ist kein Zufall“ und sah durch die Beteiligung an dieser Ausstellung diesen Slogan mit Inhalt gefüllt. Hier zeigen wir was wir uns unter diesem Slogan  vorstellen.

Die am Donnerstag sich einfindende Jury aus Johannes Dennda von der Sparkasse-Ennepetal-Breckerfeld, Linde Arndt von Kunstraum-EN, Markus Nottke von Kunstraum-EN und Stephan Langhard von der Stadt Ennepetal hatte sich kurzerhand entschlossen die Preise auszuweiten. So wurden diese auf die Grundschulen und die weiterführenden Schulen ausgedehnt. Es werden also jeweils für die beiden Schulen die Preise 1 bis 3 vergeben. Wobei der 1. Preis mit jeweils 300,–€, der zweite Preis mit 200,– € und der dritte Preis mit 100,–€ verteilt wird. Somit ergibt sich ein Gesamtpreisgeld von 1.200,–€. Die Preisträger werden jedoch erst auf der Ausstellungseröffnung benannt.

Die Vernissage findet am 10. Juni 2011 um 12:30 im Hülsenbecker Tal statt.

 

Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen wird die Ausstellung eröffnen und Werner Kollhoff wird die Künstler vorstellen.

Den musikalischen Rahmen wird die Grundschule Wassermaus mit ihrer Rhythmus AG erbringen.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

Details zur Ausstellung s.auch Kunstraum-EN

Ennepetaler Usermeinung

[jpg] Nachfolgend veröffentlichen wir eine email einer Userin, die als Kommentar in mehreren Artikeln eingetragen werden könnte.

 

Wie Herr Thun  ( Friedrich-Wilhelm Thun aus Voerde…d.Redaktion) muss auch ich mich doch sehr über die Schaffung dieser zusätzlichen Stelle ( 50% GleichstellungsbeauftragteR und 50% EhrenamtsbeauftragteR… d.Redaktion) für das Ehrenamt wundern.
Ich weiß, dass Bürgermeister und Kämmerer zusammen mit den Vertretern aller ( !) Parteien uns jetzt erklären werden, dass diese Stelle nichts mit den Streichungen aus dem im vergangenen Winter beschlossenen Personalwirtschaftskonzept zu tun hat. Na klar !

Diese Stelle gab es noch nicht, als man sich, meiner Meinung nach ganz ohne Konzept, überlegt hat, wo denn mal Geld gespart werden könnte. Die damals beschlossenen Sparmaßnahmen, da sind sich alle Politiker einig, können keinenfalls mehr rückgängig gemacht werden.

Aber neue Stellen schaffen, das geht. Klar ! Nur die Bürger, deren Anliegen von diesen Menschen vertreten werden sollen, kommen hier nicht mit und werden schlichtweg für dumm verkauft.

Ich frage mich :

 

Wo war das Leitbild für unsere Stadt, das auch in Zeiten knapper Kassen aufrecht erhalten wird ? Hat man sich jemals die Frage gestellt : Welches Profil soll Ennepetal trotz aller Kürzungen, die im Rahmen des Haushaltssicherungskozepts notwendig wurden, zeigen ?
Der Eindruck drängt sich auf, man habe blind überall da, wo es gerade – aus welchen Gründen auch immer –  möglich schien, gestrichen, ohne sich über die längerfristigen Folgen klar zu sein, ja ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Beispiel Musikschule : Die Vollzeit-Geigenlehrerin hatte einen befristeten Vertrag über 2 Jahre, der im Sommer ausläuft. Da bot es sich ja an, diese Stelle eben nicht neu zu besetzen.

Klar, wir müssen eben sparen und es tut uns ja allen auch weh, aber es geht nicht anders.

Diese Entscheidung wird u.a. von Mitgliedern eines Kulturausschusses getroffen, die selber zum Großteil niemals Unterricht an der Musikschule oder gar im JeKi-Bereich der Grundschulen erlebt haben, die aber auch nicht das Gespräch mit betroffenen Lehrkräften suchen. Welche Folgen diese Entscheidung für unsere Stadt hat, welches Bild von unserer Stadt in den Köpfen der Bürger genährt wird, steht nicht zur Debatte.

Die mit großem Hallo bejubelte JeKi-Euphorie, die allen Ennepetaler Kindern (mit Hilfe hoher finanzieller Förderung von Stiftungsseite) eine nachhaltige musikalische Grundbildung verspricht und ihnen fest zusagt, dass sie jeder Zeit auch einen Platz an der Musikschule bekommen, wenn das JeKi-Programm zuende ist, zerplatzt wie eine Seifenblase.

Wann wird man hier den Eltern endlich offen und ehrlich erklären, dass es das nicht geben wird, da mit der Nicht-Verlängerung des Vertrages Geige als zentrales JeKi-Instrument entfällt und selbst Kinder, die seit zwei Jahren in den Grundschulen dieses Instrument erlernt haben, dies nun nicht mehr können ? Noch vor drei Monaten, als längst bekannt war, das dies nicht mehr möglich sein wird, hat man den jetzigen Erstklässern zugesagt, sie dürften ab dem neuen Schuljahr Geige lernen. Bürgernähe ?? Eltern, die seit Jahren ihre Kinder an der Musikschule unterrichten lassen, wird nicht einmal klar gekündigt, sondern sie werden hingehalten mit vagen Versprechungen. Viele dieser Eltern haben ihre Kinder inzwischen in Musikschulen der Nachbarstädte angemeldet : Ist das so von städtischer Seite gewünscht, schließlich wird so das Problem geschrumpft ?

Und jetzt diese neue Stelle. A12 ? ( Das wären rund 2.800,– Euro Grundgehalt…d.Red.) Das ist drei ( !) Stufen höher (rund 600,– Euro…. d. Red.) in der Besoldungstabelle als die gestrichene Stelle der Musikschullehrerin !!
Ich hoffe, in den Köpfen der Bevölkerung unserer Stadt tut sich langsam etwas und wir werden es gemeinsam schaffen zu verhindern, dass sich das Image Ennepetals auf Marktschreierniveau einpendelt.

Isa Thomas
Kettelerstraße 9
58256 Ennepetal

Museum Haus Martfeld Pfingstmontag geöffnet

Das Museum Haus Martfeld ist Pfingstsonntag, den 12. Juni, geschlossen und Pfingstmontag, den 13. Juni, von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Schwelm, den 9. Juni 2011

TVA lädt zum Wandern ein

"Ennepetal. Die Männer-Wanderguppe des Turnvereins Altenvoerde trifft sich am Donnerstag, 16. Juni, um 14 Uhr an der Haltestelle Mittelstraße in Altenvoerde. Man wandert in Richtung Rüggeberg und Klütingen. Zurück geht es mit dem Bus ab Rüggeberg. Alle TVA-Männer sind zum Mitwandern eingeladen."

Gevelsberg lebt Europa mit seinem Boulevard

[jpg] Gestern Abend am 3.Juni 2011 kamen wir von der Ausstellungseröffnung der C.A.R aus Essen zurück und hatten keine Lust mehr zu kochen. Also kehrten wir kurzerhand bei „Sale & Pepe“ auf der Milsper-Strasse ein. Und wen sahen wir da? Klar, die ganze Butera Abordnung mit Bürgermeister Luigi Casisi, die am nächsten Vormittag in Gevelsberg zur Eröffnung des Boulevard sein sollte. Machte nichts, wir verzogen uns nach nebenan, hatten wir doch sowieso vor uns die Bilder von der Ausstellung kurz anzusehen. Mit dem Netbook konnten wir auch die nicht so guten Bilder direkt aussortieren. Kurz unsere Pasta bestellt und los ging es. So ergab sich folgendes Bild: Vorne arbeiteten die Italiener aus Butera ihren Auftritt für den nächsten Tag durch und aßen ihre Pasta. Und hinten arbeiteten die zwei Deutsche ihre Fotostrecke aus Essen durch.

                          
     

Nach einer gewissen Zeit waren wir mit der Arbeit fertig und wir kamen mit den Leuten aus Butera zusammen. Selbstverständlich fotografierten wir die Abordnung aus Butera mit Salvatore lo Bartolo. Und klar war auch, wir wollten die Fotos per email zuschicken. Ist ja heute ein Klacks.

Für den nächsten Tag waren wir, wie alle Pressekollegen, gegen 10:00 eingeladen, der Sprottauer- oder besser Szprotawaplatz sollte eingeweiht werden. Pünktlich um 10:00 Uhr versammelten sich rund 300 Menschen auf dem Platz. Das Schild des Platzes war mit Ballons in den Farben der polnischen und deutschen Flagge verdeckt. Und großer Bahnhof war angesagt. Anwesend waren: Prof. Dr. h. c. Klaus Hänsch, der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments von 1994 bis 1997, der MdE Bernhard Rapkay, der MdB René Röspel, der MdL Hubertus Kramer und dann natürlich alle Bürgermeister der Städte: Bürgermeister Józef Rubacha aus Sprottau/Szprotawa, Bürgermeisterin Catherine Lockhard aus Vendome, Bürgermeister Luigi Casisi aus Butera und schlußendlich der Gastgeber Bürgermeister Claus Jacobi aus Gevelsberg neben Altbürgermeister Klaus Solmecke. Die Moderation übernahm der WDR Redakteur Oliver Koch aus Gevelsberg. Es sollte ein freundlicher und herzlicher Vormittag werden.

   Musikalisch wurden die Gäste vom Blasorchester Sprottau und vom HarmoniEN Chor des Ennepe-Ruhr-Kreises begleitet. 15 Jahre existiert die Städtepartnerstadt zwischen Sprottau und Gevelsberg nunmehr.

Altbürgermeister Klaus Solmecke hatte diese Partnerschaft mit einem offiziellen Festakt am 17. Mai 1996 in der Aula West begründet. BM Claus Jacobi bedankte sich bei Józef Rubacha für die freundschaftliche Beziehung und erinnerte an die ersten "stolperigen" Schritte in diese Partnerschaft.

     

 In der Zwischenzeit haben sich vielfältige Beziehungen zwischen den Gevelsberger Bürgern wie auch den beiden Stadtverwaltungen gefestigt, die nunmehr einen freundschaftlichen Hintergrund haben, so Jacobi. Und weiter kündigte Jacobi eine Lesung des Ehrenbürgers der Stadt Sprottau Prof. Dr. h.c. Klaus Hänsch aus seinem Buch „Kontinent der Hoffnungen – Mein europäisches Leben“ im Zentrum für Kirche und Kultur in der Südstrasse an.

Jacobi betonte die Einstimmigkeit des Rates der Stadt Gevelsberg im Hinblick auf die Benennung „Sprottauer Platz“. Denn mit diesen Freundschaften sollen die alten Feindschaften aber auch die evtl. noch vorhandenen Vorurteile überwunden werden. Sprottau erhält nun auch einen eigenen Platz mitten in Gevelsberg, neben den anderen beiden Partner-Städten. Der Sprottauer Bürgermeister Józef Rubacha erinnerte an den 2009 verstorbenen Reginald Rebisz der in beiden Städten hoch geachtet war. Das besondere an der Beziehung zwischen den beiden Städten ist die Freundschaft, die sich bis jetzt entwickelt und verfestigt hat. Es ist ein ständiges hin und her in den privaten aber auch offiziellen Treffen, die letztendlich zu einer Normalität geführt haben. So ist das ewoca³ (European Work Camp) Projekt 2011 am Hafen Szprotawa vom 22.7.-10.8. 2011 aus einer dieser Begegnungen erwachsen. „ Möge ihnen Szprotawa jederzeit nahe sein“ rief Bürgermeister Józef Rubacha den anwesenden Gevelsbergern und Gästen zu.

Bürgermeisterin Catherine Lockhard aus Vendome richtete Grußworte an die Gevelsberger und rief „Die Freunde unserer Freunde sind auch unsere Freunde“.Gleichzeitig lud sie die beiden anderen Städte zu den 40 Jahr Feiern im übernächsten Jahr nach Vendome ein.

Bürgermeister Luigi Casisi betonte die herzlichen Beziehungen über eine so weite Entfernung die eine so sensible Teilhabe am Leben der anderen ermöglichen. Dies ist wahres Europa: Die gewonnene Freundschaft übertrifft alles und ist das Fundament was alles aushält. Bürgermeister Casisi übergab danach an alle Vertreter der Städte ein Geschenk der Stadt Butera.

Der ehemalige EU Ratspräsident Hänsch stellte fest, dass durch solche Freundschaften Europa zusammenwächst. Verständigung und das Miteinander in Europa wird in Brüssel/Straßburg, Berlin oder Warschau manchmal etwas langsamer organisiert und hinkt der Realität, an der wir uns hier erfreuen, manchmal hinterher. Polen und Deutsche sind sich nunmehr sehr stark und gleichberechtigt verbunden. Bürgermeister Józef Rubacha bedankte sich für die warmherzigen Worte und übergab nach alter Sitte ein Brot, welches mit den beiden Wappen und den Jahreszahlen dekoriert war.

Auch der MdE Bernhard Rapkay übermittelte persönliche und ergänzende Grußworte.

Der Platz wurde von einem evangelischen und katholischen Geistlichen eingeweiht und in einem Gebet seiner zukünftigen guten Bestimmung übergeben. Die anwesenden BürgermeisterIn schnitten die Ballons ab die das Schild verdeckten. Bürgermeister Casisi sprang dabei auf die Bank und beschleunigte den Akt etwas.

Dann improvisierte Bürgermeister Casisi mit einem Trio der in Italien gern gesehenen Strassenmusiker die ein Ständchen für diesen Tag zum Besten gaben.

In der Zwischenzeit hatten sich so an die 400 Menschen versammelt. Der Moderator Oliver Koch stellte noch die Radfahrer vor die 731 Km von Sprottau nach Gevelsberg gefahren sind. Womit jetzt alle Städteverbindungen mit dem Fahrrad befahren worden sind. Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr einen Neuanfang geben und die Städte in Reihenfolge neu beradelt werden.
Am Ende wurde eine Wandzeichnung enthüllt, die von der „Mal Du mal“ Schulleiterin Annette vom Bruch erstellt wurde. Diese Wandzeichnung soll nunmehr den Platz dekorieren.

Als ich danach über die Mittelstrasse schlenderte, es war ja noch etwas Zeit, hörte ich neben deutschen Sprachlauten italienische, französische und polnische Laute. Es erklangen Melodien typisch französischer und italienischer Art an mein Ohr.

 
     

 

Und ich dachte bei mir, dies ist mein Europa, so liebe ich es.

Der Tag war jedoch noch nicht zu Ende. Als wir spätnachmittags über die Mittelstrasse bummelten und die drei Bühnen bespielt wurden, hatten sich Tausende eingefunden, die sich entweder vor der Bühne „Extrabreit“ oder den anderen Bands die Musik anhörten, bei den Strassenkünstlern verweilten oder es sich einfach gastronomisch gut gehen ließen.

Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass die gesamte Organisation hoch professionell durch die städtischen Mitarbeitern als auch viele Ehrenämtler ausgerichtet wurde. Wo gibt es schon eine simultan Übersetzung in vier Sprachen über Kopfhörer und Lautsprecher? Diese Organisation gereicht vielen Großstädten zur Ehre, Gevelsberg mit seinen rund 31.000 Einwohnern hat in dieser Hinsicht viel geleistet.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

[Alle Bilder © EN-Mosaik Pool]

Jetzt werden wir alle integriert. Alle?

 

[jpg] Es war die erste Sitzung des Ennepetaler Integrationsrates am 31.Mai 2011. Nachdem alle Formalitäten, wie die Verpflichtung auf das Grundgesetz, erledigt waren, ging es zur eigentlichen Sitzung.

   
           vlnr.:   BM Wiggenhagen,    Bianco (SPD),  Hunsche (Stadt),  Küpper (Stadt),  Schmidt (Stadt),   Heller (Stadt), Siekermann (FDP)                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Foto: EN–Mosaik Pool  

Über 18 Monate hat es gedauert bis dieser Integrationsrat nunmehr seine erste Sitzung abhalten konnte. Man sollte meinen, dass diese Sitzung professionell durch die Stadtverwaltung vorbereitet worden wäre. Denn immerhin standen der Stadtverwaltung als auch den anwesenden Ratsmitglieder eine handvoll Newbies im politischen Geschäft gegenüber. Weit gefehlt. Es fremdelte zwischen den Parteien. Auf der einen Seite die Stadtverwaltung mit den etablierten Ratsmitgliedern und auf der anderen Seite die neu gewählten Mitglieder des Integrationsrates.

 

Die Geschäftsordnung des Integrationsrates gem. § 27 Abs.7 der Gemeindeordnung aber auch die Gemeindeordnung wurden dem Integrationsrat, ich will es einmal vorsichtig formulieren, einfach während der Sitzung zur Abstimmung vorgelegt. Beide hätte den neuen Mitgliedern, da sie Grundlagen der Arbeit des Integrationsrates sind, getrennt vorher gebunden übergeben werden müssen. Nun gut, es ist ein Akt des Respektes vor den Mitgliedern und der Normen welches die Mitglieder bindet. Aber man kann es halt auch nebenbei vorlegen (unterschieben?) wenn sie für die Beteiligten nicht so wichtig sind. Es wurde auch ein Vorsitzender gewählt. Guiseppe Bianco (SPD) wurde wie erwartet einstimmig der Vorsitzende des Integrationsrates, zur Stellvertreterin wurde Hatice Bürgül gewählt. Danach referierte Ercan Atay über die Rechte und Pflichten aber auch Möglichkeiten der Mitglieder des Integrationsrates.

Damit wäre eigentlich schon alles gesagt, wenn nicht noch einige Merkwürdigkeiten zu vermelden wären:

 

  • Da wird ein internationales Freundschaftsfest am 18. Juni bis 19.Juni dem Integrationsrat als Bühne zur Selbstdarstellung oder als „Pflichtaufgabe“ angeboten. Selber darf er sicher nichts organisieren.Denn es fehlte ja die Zeit.

  • Das Projekt „ KOMM-IN-NRW“ wird als Grundlage für weitere Vorgehensweisen von der Stadtverwaltung eingebracht.

  • Auf dem Freundschaftsfest wird es einen ökumenischern Gottesdienst/ eine Messe geben, wobei die Moslems ausgeklammert werden. Dem Vernehmen nach, wird den Moslems abgesprochen, gemeinsame Gebete zu formulieren.

  • Die Stadtverwaltung wollte wissen was die Migranten für Forderungen formulieren würden, man wisse so wenig von einander. Traurig, es ist allgemein bekannt welche politischen Defizite Migranten formulieren.

  • Aus diesem Integrationsrat soll nach dem Willen der Stadtverwaltung ein Arbeitskreis gebildet werden, der die weiteren Vorgehensweisen erarbeiten soll.

  • Dann wisse man nicht welche Ethnien in Ennepetal wohnen. Traurig, in der Regel kann man das an den Namen ablesen.

  • Und so weiter, und so weiter….

 

So diktierten die etablierten Politiker gemeinsam mit der Stadtverwaltung schon einmal, was alle gemeinsam inhaltlich unter Integration zu verstehen haben.

Die Anmerkungen der „neuen Mitglieder“ wurden jedoch ganz souverän abgeblockt oder aber mit anderen vorrangigen Arbeiten kaschiert. Oder es wurde auf die Vergütungsregelungen hingewiesen als auch, dass 4.500,– Euro in den Haushalt eingebracht wurden.

Der Integrationsrat war schlecht konzeptionell sowohl von der 14 Millionen Truppe als auch von den Ratsmitgliedern vorbereitet worden. Wir hatten manchmal den Eindruck dass die Hilf- und Ratlosigkeit ein vorherrschender Wesenszug der etablierten Politiker und Verwaltungsmenschen gewesen sei.

Dabei ist die Problemstellung ganz einfach, nur alle Probleme sind tabuisiert.

 

  • Da ist das Kulturproblem. Während die Deutschen die sogenannte „christlich jüdische Wertegesellschaft“ zur Grundlage erklären, fühlen sich die Moslems dadurch ausgegrenzt. Allerdings weiß kein Deutscher was sich hinter der „christlich jüdischen Wertegesellschaft“ verbirgt.

  • Stichwort Sprachproblem: Die anwesende türkische und tamilische Ethnie sprachen ein hervorragendes und akzentfreies Deutsch.Das Sprachproblem musste jedoch definiert werden, was man natürlich unterließ.

  • Stichwort Kommunikation: Herr Sri Kanthavel schlug einen Internetauftritt vor. Dieser hätte ganz leicht mit einer Subdomain http:www.integration.ennepetal.de erledigt werden können. Nein, dieser Vorschlag wurde ignoriert. Anscheinend weil für die Stadt das Internet sowieso Teufelszeug ist.

  • Als noch gar im Zusammenhang mit den sportlichen Aktivitäten von Herrn Türkdönmez 3 Fußballmanschaften offeriert wurden, schien die Ratlosigkeit sich zu vergrößern.

 

Es waren so viele Merkwürdigkeiten zu notieren. Wenn die 14 Millionen Truppe der Verwaltung als auch das politische Establishment nur ein paar Freundlichkeiten anbieten will, so hat man einmal mehr die Bedeutung der Integration nicht begriffen.

     
 

Integrationsrat die Newbies m. Schöneberg (SPD) i.Hintergrund Kultur und Bürgermeister

Foto: EN-Mosaik Pool

 

 

Integration ist harte Arbeit, das bohren von ganz dicken Brettern, zumal in der Vergangenheit außer dem Austausch von Nettigkeiten nichts geschehen war. Die beiderseitigen Klischees und Vorurteile müssen definiert und abgebaut werden. Es muss ein gemeinsamer Wertekanon erarbeitet werden, wobei es nicht genügt eine ausgrenzende „christliche jüdische Wertegesellschaft“ zu reklamieren. Man muss auch sagen, was man darunter versteht.

Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte müssen definiert werden. Eine Integration besteht nicht nur aus Pflichten wie es gerne die Konservativen reklamieren. Nein, es gibt auch unveräußerliche Rechte, die von der UN definiert wurden. Kommunikation, etwas sehr wichtiges und zwar in der Mehrsprachigkeit, heißt die Muttersprache muss vorrangig akzeptiert werden. Was nützt es wenn ich fordere, mein Gegenüber solle gefälligst deutsch sprechen, wenn er einem Gespräch nicht folgen kann. Heißt das dann: Selber Schuld, hättest ja deutsch lernen können? Die US Amerikaner sind da ganz pragmatisch, spricht jemand nicht das vorherrschende englisch, so wird kurzerhand ein Dolmetscher geholt.

Auf den Punkt gebracht: Es gibt über die Jahre viele Studien zu den Migranten und Intergrationsproblemen. Die Betrachtungen sind sehr vielfältig, nur man sollte sie auch lesen um einen Intergrationsrat zu organisieren. Eines ist sicher wir brauchen auf jeden Fall die Einwanderer, die im übrigen eine ganz normale Wanderungsbewegung darstellen. Wir brauchen die Migranten schon deshalb um die Löhne niedrig zu halten.

Der Integrationsrat hatte einen schlechten Start gehabt, lassen wir ihn wieder bei Los anfangen.

Fangt nochmals an, damit auch alle ins Integrationsboot geholt werden.

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

„Fünf-Uhr-Tee“ am 16. Juni 2011 im theaterhagen


 Am Donnerstag, den 16. Juni 2011 um 17 Uhr heißt es zum letzten Mal in dieser Saison „It’s tea-time“ im Theatercafé des theaterhagen.

 
 Florian Ludwig                          Foto: Stefn Kuehle    Andres Reukauf            Foto: Stefan Kuehle

Dieses Mal haben Edeltraud Kwiatkowski und Jürgen Pottebaum den GMD Florian Ludwig und Andres Reukauf zu Gast, der seit einigen Jahren am theaterhagen als Solorepetitor tätig ist, und zuletzt als Komponist des Märchens zur Weihnachtszeit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ jung und alt in Erinnerung geblieben ist.

 

„Fünf-Uhr-Tee“ – 16. Juni 2011

17 Uhr – Theatercafé

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de