Leselust mit gaaaanz viel Freude

          

 

 

[jpg] Ich erinnere mich noch ganz genau an mein erstes Buch. Meine ältere Schwester ging immer in das Wohnzimmer und holte ein Buch aus dem Regal, wenn meine Eltern nicht da waren. Ich war fünf und meine Schwester war sieben und ging schon in die Schule.
Es war ein sehr dickes Buch und meine Schwester blätterte darin, verharrte auf einer Seite und blätterte weiter. Neugierig wie ich war, sah ich ihr über die Schulter und sah die Schrift aber auch die Illustrationen. Lies mir doch daraus vor, bat ich meine Schwester. Das verstehst Du nicht, meinte sie ganz ernst. Wenn Du mal so alt bist wie ich kannst Du das erst verstehen. Wenn unsere Eltern weg waren, war das zu einer Selbstverständlichkeit geworden.

Es war sehr geheimnisvoll und ich hatte sehr großen Respekt vor diesen Büchern. Auch ich gewöhnte mir an durch die Bücher unserer Eltern zu blättern. Ich sah die verschiedenen Schriften, Zeichnungen und Bilder in diesen Werken.

Für mich waren es die ersten Schritte hin zum Lesen. Irgendwann wollte ich alles lesen was zwischen den beiden Buchdeckeln Bestand hatte. Ich glaube damals war eine gewisse Sehnsucht das Lesen zu erlernen.

Jahre später war ich, ausgestattet mit einer Bücherkarte der Elberfelder Bibliothek, einer der eifrigsten Benutzer. Damals musste man noch Gebühren zahlen, deshalb ging auch viel von meinem Taschengeld für die Ausleihe drauf. Meine Eltern unterstützten uns nach Kräften und spornten uns noch an. Wenn ich einen Roman zu Ende gelesen hatte und mich mit meinen Eltern über den Inhalt unterhielt, ging das Gespräch meisten damit aus: Warum liest Du nicht mal diesen oder jenen Roman, der könnte Dir sicher auch gefallen. Als Geschenk bekam ich regelmäßig ein Buch zum Geburtstag oder zu Weihnachten.

Auch war das Vorlesen in unserer Familie durchaus eine unregelmäßige Übung. Unregelmäßig deshalb, weil das Vorlesen mehr eine spontane Aktion war.

Was passierte? Ich wurde ein Mensch der gerne liest und der sich auch mit Freude dazu bekennt.

An das erinnerte ich mich, als ich nach Gevelsberg zur Buchhandlung Appelt in der Mittelstraße fuhr. Es soll eine besondere Aktion werden die im Rahmen der Kooperation „Gevelsberg liest“ einen besondere Charme entwickeln soll.

Das unsere heutigen Kinder eine gewisse Leseschwäche haben, dieses haben uns die Pisa – aber auch die Iglu Studie bestätigt. Regelmäßig landen deutsche Kinder auf den mittleren bis unteren Plätzen. Warum wohl? Was läuft falsch im Land der Dichter und Denker?
Ganz einfach. Eltern lesen selber nicht mehr. Aber Eltern waren und sollten immer schon das Vorbild ihrer Kinder sein.  Sind sie aber nicht mehr. Also was tun?

Da finden sich vier Firmen zusammen um dem entgegen zu wirken. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, vielmehr mit geheimnisvollen Koffern die prall gefüllt auf eine Reise gehen.
Da ist einmal Susanne Schumacher, Inhaberin der Buchhandlung Appelt die nach der Bekanntgabe der Idee total von der großen Nachfrage freudig überrascht wurde.

Vertriebsleiterin Susanne Weiß von der Verlagsgruppe Oetinger (Astrid Lindgren oder Christine Nöstlinger und andere) packte freudig spannende und unterhaltende Geschichten ein und schickte sie der Buchhandlung Appelt. Denn mit solch eine Idee kann man sicher erfolgreich die Begeisterung für das Lesen erwecken.

Aber auch Johannes Hauenstein, Geschäftsführer des Ravensburger Buchverlages (Rose Hill oder Die Zeitdetektive) fand: Nur wer als Kind tolle Leseerlebnisse hatte hat auch später Lust am Lesen. Auch er packte seine besten Bücher ein und schickte sie zur Buchhandlung Appelt. Beide Verlage fanden hier mit Frau Susanne Schuhmacher von der Buchhandlung Appelt einen kompetenten Partner der sich seine Liebe zu Büchern erhalten hatte.

Plötzlich standen riesige und sperrige Kisten, voll bepackt mit Büchern in der Buchhandlung herum. Wie die Bücher reisefertig packen und zu den Schulen bringen und dort sollten sie ja noch von Klasse zu Klasse wandern?

Nun sprang die vierte Firma mit Namen „Ranzenshop“ und dem Inhaber Bernhard Büschleb aus der Kölner-Straße in Gevelsberg in die Bresche und stellte ganz pragmatisch riesengroße Reiserollkoffer zur Verfügung.

Flugs wurden die Kisten geöffnet und auf die nunmehr fünf Koffer verteilt. Nebenbei bemerkt sind die Bücher altersgerecht, aber nicht kindlich naiv.

Und so standen wir da und warteten auf den ersten Besuch und Abnehmer. Eine  Klasse der Pestalozzischule Gevelsberg mit ihrer Lehrerin Gudrun Neumann hatte sich angekündigt. Lustig schnatternd kamen die Kinder in Zweierreihen die Mittelstraße herauf um sodann kurzerhand die Buchhandlung Appelt zu „entern“. Zwei Koffer geschnappt und nach nebenan in den Raum transportiert, wo die Bücher durch viele Kinderhände geöffnet wurden.

Große Augen blätterten durch die Seiten der Bücher.  Dem Nachbarkind wurde das eigene Buch gezeigt, man hörte die ersten halblaut gelesenen Worte. Bücher wurden getauscht.

Es war ein unbefangenes Treiben der Kinder mit diesem uralten Medium und Kulturgut Buch.

Nun mussten wir noch ein paar Bilder machen um aller Welt zu zeigen: He, unsere Kinder lesen, wenn man sie nur lässt! 

Und sie haben wie ihre Väter und Großväter, Mütter und Großmütter Spaß am Lesen! Und das Schöne ist, dass Lesen animiert zum Erzählen und zum Reden miteinander

 
  Oh  wundersame Wandlung von sogenannten Lesemuffeln und Computerfreaks zu Leseratten.

Und flugs wurden  Bilder in den Geschäftsräumen gemacht und ein  paar auf der Mittelstraße.

Nach 30 Minuten zog diese Klasse fröhlich schnatternd gen Pestalozzischule, mit ihrem Bücherkoffer  im Schlepptau.

In der Schule geht es ja noch weiter, denn dort wandern die Bücher von Klasse zu Klasse.
Und das weitere?

 

Die nächsten Schulen stehen schon in der Warteschleife. Es sollte aber nicht bei den Schulen bleiben. So schlossen wir uns Frau Kron von der Buchhandlung Appelt an um in die Stadtbibliothek zu gehen. Im Schlepptau was? Die Bücherkoffer. Kurz und gut, es tauchten die „Zwerge“ vom Kindergarten Habichtstraße auf. Auch hier ein großes oh und ah wobei die kleinen Hände  sofort nach den Büchern griffen um darin zu blättern.
  

                    

             
Jetzt könnten einige Leser sagen, aber Hallo, EN-Mosaik macht Werbung für Bücher! Erwischt!
Und was sagen wir dazu? Klar, und zwar bewusst machen wir Werbung für Bücher aber auch für das Lesen. Denn für uns alle ist klar, das Buch und damit das Lesen, sollte uns von Beginn an begleiten. Aber – und das ist auch wichtig – die Buchhandlungen von nebenan oder in meiner Stadt, so wie die Buchhandlung Appelt in Gevelsberg garantieren uns eine persönliche Sicht im Angebot der Bücher. Sie legen nicht nur die ganze Palette der Mainstreambücher in die Fenster.

Was bleibt?

Dieser ganze liebevolle Aufwand nützt jedoch nichts wenn die Eltern nicht mit spielen und ihre Kinder in ihren Bestrebungen zu lesen nicht unterstützen. Wenn ich dann höre, das Eltern zu ihren Kinder bei einem Buchwunsch sagen, "du hast doch schon ein Buch",  so kann ich den Eltern nur sagen: He, der Trend geht nach einem Zweitbuch.. und weiter. 

                                      

Nein, im Ernst.
Kinder die lesen können sind sowohl in der Schule als auch im späteren Arbeitsleben besser aufgestellt. Aber nicht nur das, es geht ihnen im Leben einfach viel besser, heißt, sie haben eine höhere Lebensqualität. Und das ist es was eine gute Mutter oder ein guter Vater für seine Kinder will: Es soll ihnen besser gehen. Also rein in die Kinderzimmer und ein Bücherregal aufgestellt, damit die Sammlung beginnt. Und glauben sie mir, Bücher sind die Begleiter die einem immer wieder Freude, Rat aber auch Trost bereiten, wenn man sie aufklappt und in ihnen liest.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

 

alle Fotos © Linde Arndt

 

Weniger müssen müssen in Ennepetal

[jpg] Wenn man sich im Kulturbereich umschaut, stellt man unschwer fest, man befindet sich immer wie in einer Familie. Sei es die Oper, das Konzert, das Theater oder die Kleinkunst zu der das Kabarett gehört. Man kennt sich und schätzt sich und hat gewisse Vorlieben die jedoch tolerabel sind. Kultur hat aber auch ein Problem. Wenn die Gelder der öffentlichen Hand knapp sind fällt die öffentliche Hand als erstes mit dem Rotstift über den Kulturetat her. Die Politik hat keine Scham unsere Kultur in den Orkus zu befördern. Anders die Wirtschaft, die sich gerne der Kultur nähert. Sicher da sind noch ein paar Berührungsängste zu überwinden oder die gegenseitige Orientierungsphase muss noch abgearbeitet werden. Da spielt das miteinander umgehen eine große Rolle – Stichwort „fair use“.

Aber hier in Ennepetal passt es schon. Johannes Dennda, der sich selber der Kunst verschrieben hat, fühlt sich nach dem Aufruf seines Vorstandes berufen die Kunst mit der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zusammen zu bringen.Ihm zur Seite stand und steht die allseits bekannte Heike Gräfe (Sonnenschein). So ist mit der Zeit ein Team mit einer neuen Aufgabe gewachsen. Die Stadt Ennepetal, die ja in der Haushaltssicherung ist, hatte für die Haushaltsberatungen 2011 eine exorbitante Kürzung des Kulturetat vorgenommen. Nichts desto trotz ist die Stadt Ennepetal nunmehr ein Kooperationspartner der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld und Carsten Michel mit seinem Team kümmern sich ebenfalls liebevoll um die Besucher der Kültgarage.
                 

KultGarage ist eine Marke die gewisse Unsicherheiten hatte, die Tiefgarage und das Industriemuseum passten aus brandschutztechnischer Sicht nicht so richtig zusammen.

Das Souterrain war zuerst einmal eine Notlösung, die aber nunmehr eine feste Einrichtung bleiben soll. 120 Zuschauer passen in den Raum, es ist irgendwie gemütlich.

Der Künstler ist nicht unüberwindbar weit entfernt, er ist direkt beim Zuschauer.

KultGarage hat das Potenzial sich in Spielstätten wie das Unterhaus in Mainz einzureihen.

    
Begeisterte Zuschauer während der Veranstaltung Foto:
© Linde Arndt

 

So habe ich nun 2 Vorstellungen mit erlebt. Einmal mit Franziska Mense-Moritz am 13. Mai und jetzt mit Sebastian Pufpaff am 16.Juni.

Franziska Mense-Moritz mit ihrem Programm „Ich sachma: normal!” mit Hans Wanning am Klavier war eher eine laute und vordergründig arbeitende Kabarettistin.
Sie kommt aus dem Ruhrgebiet und bekennt sich auch dazu. Als Frontfrau des Ruhrgebiets-Kabaretts „Geierabend” bediente sie alle Klischees die das Ruhrgebiet nur hergibt. In ihrem Soloauftritt „Ich sachma: normal!” kamen zum ersten mal leisere Töne zur Geltung. Jedoch immer der vordergründig und direkte Ruhrie mit seinem etwas spröden Humor, der jedoch auch ankommt.

 

KultGarage brachte mit Sebastian Pufpaff am 16.Juni ein ganz anderes Kaliber von Kabarettist. Mit seinem Programm „Warum!“ stellt er Fragen, die jedoch selber fragwürdig sein sollten.

Die Welt die er im Vorbeigehen aufnimmt ist eine zweifelhafte Welt und in seiner Konsequenz müsste sie doch ziemlich verändert werden.

Er will keine Revolution, vielmehr will er das Denken und das Nachdenken wieder einführen. Wie ein Kind will er erst einmal fragen „Warum!“.

Und wenn er die Welt nicht mehr verändern kann, so will er sie zumindest erträglicher machen. So schreibt ihm ein Freund per SMS nach Monaten: Sollen wir mal wieder telefonieren? Sebastian Pufpaff antwortet: Sicher, gerne. Wir machen unser Mobiltelefon auf der Straße an um zu erfahren welches Wetter wir haben, anstatt nach oben zu gucken.

Bei solchen Verhaltensweisen kann man sich nur vor die Stirn schlagen.

   

Aber er wird auch in seiner Pointierung böse, indem er rät die Kinder so zu „mästen“, damit ihnen bei einem Amoklauf mit der Pumpgun nach ein paar Metern die Luft weg bleibt. Bitterböse zeigt er was man mit Kindern machen soll, wenn man sie nicht erziehen kann. Das er damit zwei Fliegen mit der einen Klappe der Provokation erschlägt erschließt sich vielen dabei nicht. Sebastian Pufpaff stellt die bohrenden Fragen die unserer Gesellschaft gestellt werden sollten. Er plädiert für einen Neuanfang der Welt, indem  erst einmal alles neu erfunden werden muss. Er wagt sich etwas, indem er sich entkleidet und durch das Publikum als Primoballerino im Tänzerkostüm das wagt wovon er spricht: Den Neuanfang, nämlich etwas anderes zu wagen ohne das es erwartet wurde. Es ist zu viel was von uns erwartet und so wenig was zu einem erfüllten Leben benötigt wird. Es ist eben ein weniger müssen müssen, was zu einem Neubeginn notwendig ist.

   

Während eines Gespräches am Ende der Vorstellung, konnte unsere Redaktion etwas über Sebastian Pufpaff erfahren. Für solch ein Programm benötigt Sebastian Pufpaff ungefähr 6 Monate Vorbereitungszeit. Die Vorbereitungszeit ist für die Story, also den „roten Faden“ notwendig. Die einzelnen Pointen und Stücke nimmt Sebastian Pufpaff aus einem reichen Fundus aus zugeflogenen oder von ihm selber aufgenommenen Pointen. Wann das Programm nicht mehr läuft spürt er an der Reaktion des Publikums.

Oder aber er sammelt Eindrücke am Ende der Vorstellung indem er die Zuschauer zu Wort kommen lässt – wie an diesem Abend.

   
  Das Kultgaragen-Team mit Sebastian Pufpaff (5 .v.links)                                                                         Foto: © Linde Arndt  

Der Abend klang aus wie es sich in der Kulturszene gehört man stand noch ein bisschen beieinander und freute sich über die gelungene Veranstaltung. Ein allseits gesprochenes Dankeschön zwischen Gast und Gastgeber. Und wir? Wir machten noch das Gruppenfoto der glücklichen Akteure.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Und so können Sie sich mit mir schon auf den 15.Juli auf "Die Bert Engel Show" freuen. In dieser Show weiß niemand vorher was passieren wird, vor allem die Akteure nicht.
Akteure, trotz dritter Zähne, mit Biß.

Be happy – power hours in Ennepetal

[la] Der Kalender war vollgespickt mit Terminen für Samstag, den 18.06.2011 und außerdem türmten sich auf dem Schreibtisch die Papiere, die endlich bearbeitet werden wollten. Trotzdem wagten wir einen kleinen Abstecher zum Markplatz in Milspe – und zumindest ich haben es nicht bereut. Als wir eintrafen waren zunächst recht wenig Leute auf dem großen Platz und es kamen mir schon Bedenken, ob es überhaupt etwas werden würde.

Dann aber war es wie eine Invasion. Von allen Seiten stürmten junge Menschen (aber auch nicht mehr ganz so junge) auf den Marktplatz, plazierten ihre Taschen, Beutel und Wasserflaschen direkt an der Bühne und auch seitlich davon.Und schneller als man es wahrnehmen konnte, enterten die beiden fantastischen Animateure Neville Bunyan und Björn Stadie die  Bühne und los ging es mit einem gigantischen Tempo.

 ZUMBA für alle war angesagt – und es war der helle Wahnsinn. Die Rhythmen waren voller Power, mischten die Gefühle der Teilnehmer und Zuschauer auf. Salsa, Merengue und Samba eine gelungene Mischung die einheizte und begeisterte.

 
Neville Bunyan und Björn Stadie
Foto: © Linde Arndt
 

  Längst hätten wir beim nächsten Termin sein müssen, aber ich konnte mich einfach nicht los reißen.
Überall hörte man klasse, super, toll, das hat was.
Und so ging es volle zwei Stunden mit Elan und Schwung zur Sache. Obwohl sie sich aus allen möglichen Richtungen und Orten zusammengefunden hatten, war es wie eine eingeschworene Gemeinschaft und die Gesichter strahlten so viel Spaß hatte man.

Das war es was Ennepetal braucht – Leute, die andere begeistern können, die voll Power und Lebenslust sprühen, so dass man sich diesem Einfluss gar nicht erst entziehen kann, sondern davon infiziert wird.

An dieser Idee sollte man arbeiten. Menschen suchen und finden, die ihren Job mit Liebe und Begeisterung ausfüllen, da sie selbst in dieser Arbeit aufgehen und die es schaffen diese Begeisterung auf andere zu übertragen.

Dank an Bianca Schulten [Abteilungsleiterin der Kinder- und Jugendarbeit] die sich für  die Organisation dieser Open-Air-Veranstaltung stark gemacht hat  und die  es mit ihrer Idee geschafft hat, auch das ältere Semester zu begeistern. Und so war es schön zu hören, dass sie plant, demnächst im Mehrgenerationshaus Ennepetal auch "ZUMBA" anzubieten.

 

Musik, Bewegung und Tanz ist ein Ausdruck unserer Lebendigkeit und wenn wir das gemeinsam mit anderen Menschen, mit Freunden verbinden und teilen können, gewinnt es enorm an Kraft.

Das Glück liegt im kleinen Moment des Erlebens!
    

Lassen wir diesen Moment des Erlebens auf dem Marktplatz in Ennepetal, wo es sonst oft schwierig ist wirkliche Begeisterung zu schaffen, nicht in Vergessenheit geraten sondern versuchen diesen kreativ aufzugreifen und in viele ähnliche Projekte umzusetzen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

 

 

Vorstellung des Ballettabends „dance in motion“ am 22. Juni 2011 entfällt! – theaterhagen

 

Die Vorstellung des Ballettabends „dance in motion“ am 22. Juni 2011 entfällt!

 

Die Vorstellung des Ballettabends „dance in motion“ am 22. Juni 2011 um 19.30 Uhr im Großen Haus muss leider aufgrund von Erkrankungen im Ballettensemble entfallen!

   

Die Abonnenten ( Abo G) können wählen zwischen einem gebührenfreien Tauschgutschein, mit dem sie jede Vorstellung, die auf dem Spielplan des theaterhagen steht, besuchen können oder einer Karte für die nächsten Aufführungen von „dance in motion“ am 26. Juni (15 Uhr), 29. Juni (19.30 Uhr) oder die letzte Aufführung am 6. Juli 2011 (19.30 Uhr). Diejenigen, die Karten im Freiverkauf erworben haben, haben die Möglichkeit diese wieder zurückzugeben und bekommen das Geld zurückerstattet.

An den CTS Eventim-Vorverkaufsstellen gekaufte Karten können nur dort zurückgegeben werden.

 

Entfällt!

„dance in motion“ – Ballettabend von Ricardo Fernando

22. Juni 2011 – 19.30 Uhr – Großes Haus

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de

Es ist zum heulen und peinlich in Ennepetal


FuZo in der Hauptgeschäftszeit  Foto: © Linde Arndt
   [jpg] Politik kann man das ja nicht mehr nennen, was hier so in Ennepetal abläuft. Am besten man zahlt den Leuten im Rathaus zeitlebens eine Rente und wir machen unsere Stadt selber flott. Es geht um das leidige Fuzo Thema "öffnen" –  "oder nicht".

Dieses Thema wühlt die Einwohner, Politiker und die 14 Millionen Truppe so auf, dass kein vernünftiges Gespräch mehr möglich ist.
Nachdem Anita Schöneberg von der SPD ein Gespräch zwischen Bürgern auf der einen Seite und der Politik und Verwaltung auf der anderen Seite vorgeschlagen hatte und der Rat der Stadt dieses Gespräch auch durchließ, hatte unser lieber Wilhelm Wiggenhagen, der ja irgendwann Bürgermeister werden will, ein Problem.

Farbe bekennen war angesagt. Aber nicht nur das, sondern sich mit seiner gesamten Überzeugungskraft für eine Sache einzusetzen. Da heißt es Argumente treffsicher zu setzen und sich den Gegenargumenten zu stellen, um letztendlich eine gemeinsame Lösung zu finden. Man nennt das in der deutschen Sprache, sich einer Diskussion zu stellen. Da braucht es einen guten Moderator ( keinen weichgespülten ) und ausgesuchte Diskussionsteilnehmer für das Pro und das Kontra. Und ein interessiertes Forum, welches sich auch mal spontan auf die dementsprechende Seite begibt um sich zu äußern.

Wenn das richtig organisiert wird ist es für alle Beteiligten ein fruchtbarer, spannender aber auch inspirierender Abend, sofern dies auf den Abend angesetzt wird.

 Na ja, eine Voraussetzung traf zu, diese Veranstaltung war auf den Abend angesetzt worden, mehr aber auch nicht. Sie fand im Haus Ennepetal Raum 4 statt.

Wilhelm Wiggenhagen erklärte sich zu Beginn der Veranstaltung zum neutralen Moderator wobei er aber noch erwähnen musste, dass seine Meinung schon feststeht. So sieht also Neutralität aus. Aber das war ja noch nicht alles. Wilhelm Wiggenhagen hatte ja noch mehr auf der Pfanne, wie man eine Bewegung (Fuzo) zum Schweigen bringt.
Zumindest war die Anordnung und Reihenfolge der geladenen Personen und ihre Funktionalität sehr, sehr verdächtig. Und damit war das Ergebnis meiner Meinung durch den Veranstalter (Stadtverwaltung) vorprogrammiert.

 
Wilhelm Wiggenhagen Foto: © Linde Arndt

Ulrich Höhl von der Stadtverwaltung trat ganz unverdächtig auf und schilderte mit seinen Folien die Entstehung der Fußgängerzone vom ersten Gedanken bis zur Fertigstellung.
Dann traten aber die Herren Thomas Schulte, Geschäftsführer  von der VER, Herbert. A. Dabringhaus von der   SIHK und Klaus Willmers  von dem Einzelhandelsverband auf und hatten alle nur eine Botschaft. Die Fußgängerzone sollte nicht zurück gebaut werden oder einem irgendwie gearteten motorisierten Verkehr übergeben werden. Und was für Argumente. Da wurde von Einzelhändlern gesprochen die man sich ja besorgen könne. Oder auch gut, man müsse eine „Immobilien- und Standortgemeinschaft“ bilden, was in anderen Städten doch funktionieren würde. Die geballte Kompetenz dieser drei Herren schlug auf die etwa 120 Leute ein. Alle mit der Botschaft: Leute seid doch vernünftig, die Fuzo ist so in Ordnung. Und immer mit den Kommentaren des Moderators versehen. Jetzt musste einem der Verdacht kommen, wieso hat Wilhelm Wiggenhagen die Moderatorenfunktion? Ganz einfach. Er und nur er führte die Veranstaltung in seine Richtung, er hatte die drei eingeladen. Und es waren keine Kontraleute eingeladen worden. Warum wohl? Und dann, kam das Sahnehäubchen dieser Veranstaltung.

            
  Experten der Fuzo                                                                                                         Fotos: © Linde Arndt  

Stephan Langhard von der Stadtverwaltung erläuterte mal kurz seine Sicht aus der rechtlichen Ecke. Sie raten sicher welche Sichtweise vorlag – es geht nicht (der Rückbau oder die Öffnung der Fuzo). Thomas Pflug von der Stadtverwaltung erläuterte seine Sicht aus dem Bereich Strassenbau. Zu welcher Konsequenz kam Herr Pflug? Richtig! Die Fuzo sollte Fuzo bleiben. Und zu guter letzt kam auch noch der oberste Citymanager Ulrich Schilling zu Wort. Klar, auch er war für die Fuzo. Da wurde von Kosten gesprochen die auf die Stadt zukämen, Busverkehr und Lastverkehr der wieder durch die Voerder Straße rauschen würde. So wurde ein riesiger Berg aus Angst, Inkompetenz und Ohnmacht bei den Anwesenden aufgebaut.

Es war nun so 1 Stunde vergangen, als der Moderator (siehe oben) auf eine Diskussion erkannte. Die Wortmeldungen waren: Wir könnten die Ennepe durch die Fuzo fließen lassen und Gondeln einsetzen um den Tourismus zu stärken (so die Vision), die Fuzo sollte doch öfter gesäubert werden, der Wasserlauf wird zu oft gereinigt oder repariert oder die Marktstände stehen auf den Wasserspielen, und, und, und…

Und die 120 Zuschauer bis auf 2 oder 3 blieben in dem Bereich den die 14 Millionen Truppe sicher bewältigen kann.

Die Veranstaltung war übrigens nicht als Diskussion angekündigt worden, vielmehr wurde sie als Informationsveranstaltung benannt. Das sich überhaupt ein paar Leute meldeten war bei der meines Erachtens gelungenen Manipulation des Veranstalters ein Wunder.

Was bleibt?

Wilhelm Wiggenhagen ist es meines Erachtens wieder mal gelungen sich vor einem Dialog mit seinen kritischen Bürgern zu drücken. Meines Erachtens war dies eine Inszenierung die eine Stadt wie Ennepetal nicht nötig hat. Wenn die „14 Millionen Truppe“ in solch eine Trickkiste greifen muss, nimmt sie der Stadt ihre Würde. Eine Stadt mit Würde lebt von und mit seinen Bürgern, sie lebt aber auch im Dialog, indem die Stadtverwaltung die Sorgen und Ängste der Bürger ernst nimmt. Und diese Veranstaltung zeigte nur eines, die Arroganz der Macht, wobei diese nun mehrfach gezeigten Verhaltensweisen einfach nur noch als peinlich anzusehen sind.

Und so war es nicht verwunderlich, dass für diese Inszenierung am folgenden Tag im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung unter Top 6 „Innenstadtentwicklung Milspe“ zu finden war. Und als der Top 6 aufgerufen wurde, wusste der oberste Citymanager Ulrich Schilling von Aktionen zu berichten die es demnächst geben würde.

Tja, der ehemalige Wirtschaftsförderer Wilhelm Wiggenhagen, die ehemalige Wirtschaftsförderin Brigitte Drees und der jetzige Wirtschaftsförderer Ulrich Schilling haben schon soooo viel angekündigt. Es kann aber auch sein, dass Wilhelm Wiggenhagen die Führung über die Wirtschaftsförderung weiter behält. Wirtschaftsförderer hört sich doch viel besser an. Oder?

Und was blieb nach den Ankündigungen?

Die Einzelhändler (Wir hatten einmal 172), die Kunden aber auch die Bewohner kehren der Stadt den Rücken. Sie gehen nach Gevelsberg, Schwelm und Wuppertal nachzulesen in  der Wanderungsstatistik des Landesamtes.für Statistik.

Ach ja, und demnächst fährt ein Bus der VER mit der Dachmarke „Mein Ennepetal“ bemalt durch den Kreis. Ist das nicht süß? Übrigens nebenbei bemerkt, wer bezahlt das eigentlich? Sind wir nicht in der Haushaltsicherung?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Innovative Produkte in einem dynamischen Umfeld

[jpg] Das es unsere Erde nur einmal gibt, macht ja keinen Sinn mehr dies zu leugnen. Nur unsere Wirtschaft, die ja immerhin einen nicht mehr weg zu denkenden Platz in der Gesellschaft hat, sollte auch weiterhin ihren Bestand haben.

Energie ist das was unsere Wirtschaft am Laufen hält. Energie in vielfältiger Hinsicht.
Zwei Unternehmen setzen sich zusammen um den Verbrauch an Rohstoffen bei der Energiegewinnung zu stoppen.

Die 1975 in Wuppertal gegründete und 1987 nach Ennepetal umgezogene Firma Alanod
bezieht ab sofort von dem lokalen Energieversorgungsunternehmen AVU nur noch „Grünstrom“. Der bezogene Strom wird von dem österreichischen Wasserwerk geliefert, womit die Firma AVU eine vertragliche Bindung hat.

   
  v.l.: Ingo Beyer,  Vorsitzender der Alanod Geschäftsleitung (CEO) und Dieter ten Eikelder,Vorstand der AVU
Foto: © Linde Arnddt
 

Ingo Beyer, der Vorsitzende der Alanod Geschäftsleitung (CEO) sieht immer mehr seiner Kunden, die die Forderung an ihn herantragen, verantwortungsbewusst mit den Ressourcen um zu gehen. Ganz konkret fragen Kunden nach der Herkunft der Energie oder der Rohstoffe und deren Verarbeitung. Die Mehrinvestition von 60.000,– Euro pro Jahr für die Firma Alanod ist nunmehr ein gewichtiges Argument für eine Firma die selber Produkte aus dem Bereich „Green Power“ herstellt. 3% des Umsatzes entfallen auf die Energiekosten, so CEO Ingo Beyer.

Die Firma Alanod fiel mit ihren hoch innovativen Solarmodulen am Weltmarkt auf. Alanod ist ein „Global Player“, hat aber lokale Wurzeln, zu denen er sich auch bekennt. Als „Global Player“  war Alanod am Bau der weltweit größten Solaranlage in Saudi Arabien beteiligt, also einer Anlage, die neue umweltpolitische Maßstäbe setzte. Alanod steht aber nicht alleine da, so kooperierte Alanod mit der Firma Bayer AG. Diese Kooperation führte letztendlich zum Kauf der gemeinsam genutzten Spezialbeschichtung durch die Firma Alanod.

Die AVU setzt seit Jahren auf eine Vergrößerung des Bereiches „Green Power“ und sieht sich mit diesem neuen Vertrag in seiner Firmenpolitik bestätigt, so kaufmännischer Vorstand der AVU Dieter ten Eikelder. Auch die AVU sieht die steigende Nachfrage nach „Grünstrom“. Die AVU sieht aber schon gewisse Engpässe in der Lieferung von „Grünstrom“ und zwar durch die Verteuerungen der Vorlieferanten.

Am Rande bemerkten beide nicht ohne Freude, dass durch diesen neuen Vertrag die regionale Förderung von erneuerbarer Energie verstärkt wird. Der GrünStrom-Fördertopf der AVU bekommt aus den vorgenannten 60.000,– Euro pro Jahr eine weitere Unterstützung.

Die Ereignisse in Japan haben jedoch beide Vertragspartner nicht zu diesem neuen Vertrag geführt, vielmehr wurde man von der dortigen Katastrophe überholt.

Es passt wie man so schön sagt, ein global Player mit lokalen Wurzeln der mit einem lokalen Akteur agiert.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Noch Karten für den OldStarCup in Gevelsberg

[la] Das Jahr 2011, der 125 jährige Geburtstag der Stadt Gevelsberg, ist vollgespickt mit Ereignissen und Überraschungen. So wurde der OldStarCup im Stadion Stefansbachtal für den morgigen Samstag anberaumt – Beginn 11:00 Uhr.

Wenn es bisher noch Zauderer gab oder Menschen, die bisher diesen Termin vorab nicht fest einplanen konnten, jetzt aber doch die Möglichkeit hätten, sich dieses außergewöhnliche Ereignis nicht entgehen zu lassen, hier die gute Nachricht: "Es gibt doch noch Karten an der Tageskasse aus der Rückgabe der Vorverkaufsstellen!", so erfuhren wir aus verlässlicher Quelle.

Also versuchen Sie Ihr Glück.

Nutzen Sie die Chance, immerhin steht ein lobenswertes soziales Engagement hinter der Geschichte "Tore für Senioren". Immerhin spielen die Traditionsmannschaften namhafter Bundesligisten zum 1. Gevelsberger OldStarCup.

Mit dabei sind: Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Twente Enschede, VfL Bochum, 1. FC Köln und ein Auswahlteam EN-Süd.
Begleitet wird dieses Ereignis von einem bunten Rahmenprogramm.
Der Sinn hinter dieser Aktion ist aber nicht nur den Gevelsberger und anderen Besuchern dieses Ereignisses solche Topspieler zu präsentieren, sondern gleichzeitig mit dem Erlös dieser Aktion Senioreneinrichtungen in der Region zu unterstützen, denn Demenz ist inzwischen ein sehr aktuelles Thema unserer Gesellschaft.

Die Schirmherren der Veranstaltung:
Dr. Arnim Brux, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises
Klaus Baumann, Bürgermeister der Stadt Breckerfeld
Claus Jacobi, Bürgermeister der Stadt Gevelsberg
Jochen Stobbe, Bürgermeister der Stadt Schwelm
Dr. Klaus Walterscheid, Bürgermeister der Stadt Sprockhövel
Wilhelm Wiggenhagen, Bürgermeister der Stadt Ennepetal

Kunst und Kultur hautnah, das ist kein Zufall

[la] Es war ein lauer Sommerabend, auch wenn es erst Juni ist. Die letzten Sonnenstrahlen  erwärmten die Terasse vor der Alten Schmiede in Breckerfeld, hüllten sie inmitten der sattgrünen und bunten Natur in ein idyllisches Flair  und gaben so das perfekte Ambiente zur 2. Sommer- und Kultur-Pressekonferenz, welche die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld für Donnerstag, den 9.6.2011 anberaumt hatte.

Und sie waren alle da, die heimischen Medienvertreter des Print- und Online-Bereiches. Und das war auch gut so, denn was uns vom Team der Sparkasse  eröffnet wurde ist schon von beachtlicher Bedeutung.

Hätte die Sparkasse nicht vor einiger Zeit eingegriffen, wäre Ennepetal um einen  großen Teil von Darbietungen im kulturellen Bereich ärmer.

So aber mauserte sich diese Institution zu einem Multiplikator der heimischen Kultur- und Kunstszene.

Die KULTGARAGE

Ennepetal kann froh sein, dass es die KULTGARAGE gibt, oder besser gesagt, die Fortführung dieser Grundidee, denn fortan bleibt der Name erhalten, auch wenn die Veranstaltungen aus Gründen der Brandschutzauflagen weder in der ehemals dazu eingesetzten Tiefgarage noch im als Alternativadresse angedachten Industriemuseum stattfinden können.

So hat man spontan eine Lösung ergriffen, die sich jetzt als wirklich optimal erweisen soll.

Der Veranstaltungsraum im Souterain der Sparkasse wurde  per Licht und professioneller Bühnentechnik zu einem Kultraum umgestaltet.

Die von den Besuchern der ursprünglichen "Kultgarage" besonders geschätzte außergewöhnlich familiere Atmosphäre, in der man seinem Idol ganz nahe ist, wurde auch hier erreicht, ja man kann sagen, sogar übertroffen.

Es gehört  dazu, dass die Gäste mit Getränken und den traditionellen Laugenbrezeln liebevoll bewirtet werden.

     
                                 Aufführung 13.5.11 Franziska Mense-Moritz

Ebenso dazu gehört, dass jeder  Gast nach der Veranstaltung per "Plus" oder "Minus" Button die sich auf seinem Stuhl befinden,  seine Bewertung für die Darbietung abgibt, da zum Jahresende der beste Kabarettist prämiert wird. Man kann diese Veranstaltungen schon jetzt als Geheimtipp nicht nur für Ennepetal bezeichnen. Und einer der Akteure, Carsten Michel von der Stadt Ennepetal, der die Kabarettveranstaltungen immer mit ganzem Herzen geplant und begleitet hatte, ist froh, dass es durch die Initiative der Sparkasse  in diesem Bereich weiter geht.

Waren bei der  ersten Aufführung von Franziska Mense-Moritz am 13.5.2011 an der Abendkasse noch einige Karten zu erstehen, so dass die Veranstaltung anschließend mit 120 Besuchern ausverkauft war, so ist bei der heutigen Session mit Sebastian Pufpaff [Prix Pantheon 2010 Preisträger] schon im Vorfeld kein Platz mehr verfügbar.

   
  v.l.: Heike Gräfe / Johannes Dennda / Oliver Teske / Bodo Bongen / Udo Sachs  

Die "MUSEUMSWOCHE"

Aber es gibt nicht nur Neuigkeiten  von der Kultgarage zu berichten. Die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld bemüht sich auch in anderen Sparten die Kunst und Kultur ihren Kunden und Bürgern nahe zu bringen, denn wie heißt ihr Slogan:  Nähe ist kein Zufall.

Und so wird eine Idee ab dem 4. Juli 2011 in die Tat umgesetzt. Vier mal im Jahr  – immer zum Quartalsbeginn – findet die sogenannte "Museumswoche" statt. Hier wird ein interessantes Gemälde/Bild aus dem K.E. Osthaus-Museum  zur Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse
Ennepetal-Breckerfeld geholt

Immer am ersten Tag der Museumswoche wird Frau Lipps, Mitarbeiterin des K.E.Osthaus-Museums Hagen das Bild besprechen, so dass auch Schulklassen sich über die Kunst und Zeitgeschichte vor Ort informieren können.

Herr Schlothauer, Lehrer des Reichenbach Gymnasiums, hat sich bereits mit seinem Kunstleistungskurs zu diesem Termin angemeldet. Als erstes wird ein Kunstwerk mit dem Titel "Tankstelle" von dem Objekt- und Aktionskünstler HA Schult ausgestellt.

 Der Konzertbus

Oliver Teske drückte seine Freude darüber aus, das es jetzt auch möglich wird, seinen Breckerfelder Bürgern den Service eines Konzertbusses bieten zu können.Fahrtrouten und Termine können an der Theaterkasse erfragt bzw. im Internetauftritt unter www.theater-hagen.de
und demnächst auch auf www.sparkasse-ennepetal.de eingesehen werden.

Kunst auf der Kulturbühne

Und es geht noch weiter:  Heike Gräfe und Johannes Dennda  vom Marketing-Team der Sparkasse begleiten zukünftig auch das Ennepetaler Theater-Abo, das unter dem Titel "Kunst auf der Kulturbühne" stattfinden wird.

Und dann kam eine ganz besondere Ankündigung:

Das Jubiläum

Ab sofort beginnt der Vorverkauf für die "Jubiläumsveranstaltung" mit Mirja Boes, am 8.12.2011.

An diesem Tag feiert die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld ihr Jubiläum von exakt 155 Jahren. Die Karten können in allen Geschäftsstellen der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zum "Jubiläumspreis" von 13 Euro erworben werden.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

alle Fotos © Linde Arndt

Die Idee selber als Objekt der künstlerischen Betrachtung

[jpg] Kunst lebt von der Umwelt, ja sie spiegelt quasi die sie umgebene gesellschaftliche Umwelt.


Katja Mudraya               Foto:Linde Arndt
 

Der Künstler selber steht vor dem Problem das wahr genommene in Form seines Werkes wiederzugeben. Nun hört sich das so an, als wenn nur der Künstler von der ihn umgebenen Umwelt partizipieren würde.

Dies sollte man jedoch gleich vergessen. Vielmehr findet immer wieder ein ernsthafter aber auch nachhaltiger Dialog zwischen Gesellschaft und Künstler statt. Bilanziert man diesen Dialog, so stellt man einen nicht unerheblichen Mehrwert auf Seiten der Gesellschaft fest.

 
Mittenverdichtung    Foto: Linde Arndt

Im Rahmen seiner Dialoge sammelt sich im Künstler eine immense Masse an Bildern, Eindrücken, Verhaltensweisen oder auch Gefühlen.
Diese schwirren teils ungeordnet als Facetten im Unterbewusstsein oder im Langzeitgedächtnis herum.
Was fehlt ist eine Idee, die wiederum in der Regel eine Mission beinhaltet und die mittels eines Impulses in einem Kunstwerk mündet. Diese Idee muss aber auch eine gewisse Intensität haben um schlussendlich umgesetzt zu werden.

Was aber, wenn die Idee selber zu einer Betrachtung gelangt und in ein Kunstwerk mündet? Oder gar der Gedankenflug der Ideen zu einem Kunstwerk erhoben wird?


 Facetten                      Foto: Linde Arndt
  An solch ein Kunstwerk, also die Idee darzustellen, hat sich   Katja Mudraya von der Friedrich-Harkort-Fachhochschule aus Herdecke herangewagt.

Und mit diesem Kunstwerk hat sie auch den ersten Preis der KidsNatureArt neben der Hauptschule Friedenshöhe zu gesprochen bekommen.

Es ist eine Art Mandala ein aus vielen Materialien zusammengesetztes ebenerdiges Bodenmal. Mandala gefällt mir deshalb, weil dieses Mal dem Verfall preisgegeben wurde, eben wie eine Idee die nicht umgesetzt, eben verfällt.

In seiner Ausdehnung erahnt man den Ideenreichtum der Künstlerin. Begehbar ist das Kunstwerk von der Mitte aber auch von seinen äußeren Rändern.

In der Mitte erkennt man klar eine Verdichtung zu der alles hinstrebt aber von der aus auch alles ausgeht. Die Mitte ist aber auch aus Stein angefertigt die offensichtlich die Härte der nun zur Ausführung neigenden Idee darstellt. Unterschiedliche Formen und Materialien zeigen auch den Grad der Leichtigkeit der zufliegenden Facetten einer Idee.

Nein, fertig ist die Idee nicht, sie sucht noch Teile die zur Größe finden könnten. Abgrenzungen zu thematischen Nachbarfelder werden vorgenommen. Das mäandernde der Teilideen wird sichtbar. Und immer ist eine Verbindung gegeben, noch ist nichts verworfen worden.

Alles fügt sich zusammen und ist doch nicht zusammen. Und doch läuft alles auf den einen Punkt zu, den Punkt der Entscheidung mit ganzer Schaffenskraft etwas umzusetzen. Das Kunstwerk kann dann alles sein, von einer Installation über eine Zeichnung bis zu einem Happening mit Interaktion.

Katja Mudraya hat mit ihrem Kunstwerk ein Werk geschaffen das einen hohen Abstraktionsgrad besitzt. Im Auge des Betrachters entsteht das „Kino im Kopf“ um die Fantasie und Kreativität der Künstlerin zu erahnen.

Spielerisch führt sie den Betrachter in eine Welt in der er sich wohl fühlt, er wird inspiriert und zum mitmachen aufgefordert.

Frau Mudraya nimmt den Betrachter irgendwie an die Hand und lässt ihn an ihrer Welt teilhaben.

Die von ihr gewählten Ausdrucksformen und Materialien sind bewusst und professionell und haben einen hohen künstlerischen Ausdruck. Es deuten sich Vielschichtigkeiten an die  durchaus einen künstlerischen Wert in seiner Ausführung erkennen lassen. Frau Mudraya ist weit von der Liga der Hobbykünstlerin entfernt und befindet sich auf einem Weg des künstlerischen Reichtums.

Sie begibt sich allerdings auf einen unsicheren Weg. Denn die meisten Künstler lassen von Anfang an Formen, Techniken oder Farben erkennen in denen sie zeitlebens verharren. Katja Mudrayas Kunstwerke werden immer offen in ihren Formen, Ausdrücken oder Techniken sein.

Die vielen Linien und Ebenen verlangen eine hohe geistige Disziplin und eine klare Vorstellung von Bild und Form Graphische, geometrische Elemente, Figuren, perspektivische und verlaufende Linien, weiche und harte Konturen, verschieden Strukturen und Oberflächen, all das bereichert sich gegenseitig und macht die Bilder wirklich spannend.

Bei einem Gespräch hatte Katja Mudraya angekündigt sich in Bonn einschreiben zu wollen, ich denke wir werden sicherlich eines Tages von Katja Mudraya im Kulturbetrieb hören.

 Ich zumindest bin gespannt auf diese Katja Mudraya von morgen.

 
Spuren            Foto:Linde Arndt

Zum Abschluss bleibt die Frage: Warum eine Laudatio für Katja Mudraya? Warum nicht für die anderen Preisträger auch? Nun, ich denke mir, dass diese Laudatio stellvertretend auch für die anderen Preisträger von KidsNatureArt stehen kann und sollte.
Das wesentliche einer Laudatio ist, dass dem Laureat das verdiente Lob zuteil wird, welches ihm nicht nur mit der Übergabe des Preises schon zukam. Auf der anderen Seite stehen die Teilnehmer die keinen Preis oder einen geringeren Preis bekamen. Ihnen mag diese Laudatio als Ansporn aber auch Anleitung dienen Mut für die kommenden Wettbewerbe zu finden. Der Kunst und Kulturbereich in einer Gesellschaft ist der reichste Bereich den eine Gesellschaft überall auf der Welt vorhält. Auch wenn er am Anfang nicht mit monetären Reichtümer gepflastert ist, so ist er jedoch mit einer unendlichen Lust und Freude im Schaffensprozess verbunden, auf die die anderen gesellschaftlichen Bereiche neidisch blicken.

  KidsNatureArt im Hülsenbecker Tal war eine spannende Veranstaltung auf einer spannenden Naturbühne.

Allerdings sollte man sich hüten, solch eine Veranstaltung zu banalisieren, vielleicht hatte die stellvertretene Bürgermeisterin und Dacho Chefin Christiane Sartor aus Schwelm ja recht, wenn sie die nächste Austellung in Schwelm sah.

Für das Hülsenbecker Tal könnte man dann ein Lichterfest organisieren, meinetwegen unter: „Ennepetal in neuem Licht“ Aber das wäre ein ganz anderer Artikel.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal