Aus der bisherigen Reihe „Wir sprechen über Demenz“

Wir sprechen über Demenz Unter diesem Titel führt der Arbeitskreis Demenz eine Reihe Veranstaltungen zwischen Oktober 2009 bis Januar 2010 durch.

Der Arbeitskreis Demenz ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitern aus dem ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsbereich, Ärzten, Beratern, Angehörigen und ehrenamtlich Tätigen. Der Arbeitskreis trifft sich mehrmals im Jahr und kommt dem dringenden Wunsch der Teilnehmer nach inhaltlicher Vernetzung nach. Die Zusammenarbeit in diesem Kreis trägt inzwischen Früchte und hat Einzelne inspiriert, Veränderungen in ihren Berufsalltag zu integrieren bzw. ehrenamtlich Aktive zusammengebracht und vielfältige Projekte entstehen lassen.

Wer keine Möglichkeit zur Teilnahme oder Fragen zur Veranstaltungsreihe hat, kann sich bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe KISS EN-Süd, Telefon 02332/664029 informieren.

Nachfolgend haben wir nochmals die bisherigen Themen aufgelistet, wobei der jüngste Termin an oberster Stelle erscheint. Leider konnten wir aus Gründen anderer Terminwahrnehmung nicht alle Veranstaltungen besuchen, werden jedoch diejenigen, wo wir persönlich anwesend waren, um Bilder und eigene Berichte ergänzen. Unsere Ergänzungen werden in grüner Schrift dargestellt. Weiterlesen

Ennepetal und die bösen, frechen Journalisten

[jpg] Nun haben wir einen Artikel 5 im Grundgesetz, die Meinungsfreiheit, daraus ableitend die Informationsfreiheit. Dieser Artikel gehört zu den so genannten Menschenrechten, heißt, er ist für unser Staatswesen "konstituierend". Ohne diesen Artikel oder auch die Einschränkung dieses Artikels könnten wir nicht von einem demokratischen Staatswesen sprechen. Kein anderer Artikel bietet soviel Zündstoff wie der Artikel 5. Dabei haben wir doch gesehen wohin es führt , wenn die Meinungsfreiheit unterdrückt wird. Zur Diktatur. Das so genannte dritte Reich ebenso wie die totalitären Regime des ehemaligen Ostblocks sprechen eine klare Sprache.

Aber ist unsere Demokratie verschont geblieben, die uns garantierte Meinungsfreiheit einzuschränken? Nein, ist sie nicht. Es findet ein Kampf statt, zwischen den politisch Verantwortlichen auf der einen Seite und den Journalisten, Redakteuren und Verlegern auf der anderen Seite. Wobei das heutige Internet diesen Kampf noch verschärft hat.

Wenn wir in die Geschichte unserer jungen Bundesrepublik schauen, so finden wir viele Sündenfälle die immer mal wieder die Meinungsfreiheit in Gefahr gebracht hatte. Von wem? Hauptsächlich von der Politik, den so genannten gewählten Vertretern des Volkes.

Konrad Adenauer, unser erster Kanzler,  war auch der Erste der versuchte die Meinungsfreiheit auszuhebeln.
1950 lud Adenauer zum ersten Mal eine handverlesen Schar von Journalisten ins Palais Schaumburg zu den so genannten Teegesprächen. Er erläuterte ihnen seine Politik und die sich für ihn daraus ergebenden Perspektiven.

Diese "Teegespräche" wurden von der Personenzahl immer größer. Und schon bald galt derjenige, der an diesen Gesprächen teilnahm als "geadelt". So war es nicht verwunderlich das der  "Alte", so nannte man Adenauer damals, eine durchweg positive Presse bekam. Adenauer hatte die Presse damals schlichtweg instrumentalisiert.

So war es ihm auch ein leichtes die Bundesrepublik auf die Westbindung und die Wiederbewaffnung einzuschwören. Die Widerstände kamen  nur von so genannten linken und liberalen Presseerzeugnissen, die damals aber nur einen kleinen Teil der Presselandschaft ausmachten. Der Spiegel galt zu der Zeit nicht zu der etablierten Presse, weil Methode und die "schnoddrige und freche" Art der Artikel aus dem Rahmen fielen.

Anfang der 60er Jahre wurden die Journalisten jedoch aufmüpfig. Zunehmend wurden über Skandale oder auch Skandälchen berichtet. Ein Skandal war es damals, dass die Aufarbeitung der Nazivergangenheit vieler Politiker aber auch im öffentlichen Leben noch nicht einmal im Ansatz begonnen hatte. 1962 wurde ein Panorama Magazin Team verhaftet, welches einen Lehrer interviewen wollte der früher als KZ Aufseher tätig war. Das Bundespresseamt, unter Otto Lanz, schäumte damals vor Wut. Panorama, welches vom NDR, ins Hauptprogramm gestellt wurde, bemängelte die unzureichende Aufarbeitung der Nazi Vergangenheit. Mehr noch, es warf der Regierung vor untätig zu sein.
 

Die damalige Regierung wähnte sich jedoch sicher die Medien im Griff zu haben. Und jetzt auf einmal fingen junge Journalisten an die Regierung mit Kritik zu überziehen. Unverständnis breitete sich damals aus, man könnte auch sagen, es begann die Abenddämmerung der Regierung Adenauer.  

Der Sündenfall trat im Herbst 1962 ein, als eine kritische Berichterstattung des Spiegels über das Bundeswehrmanöver "Fallex62" zur Verhaftung von Rudolf Augstein durch den damaligen Verteidigungsminister Strauß führte, die mit Rückendeckung des Kanzleramtes veranlasst wurde.

Die Anschuldigung: Landesverrat. Später stellten sich jedoch alle Anschuldigungen vor Gericht als unhaltbar heraus. Der Spiegel war rehabilitiert und Strauß musste gehen. Und was für die Geschichte noch wichtiger war, das Tischtuch zwischen Presse und Politik war zerschnitten. Die Medien hatten sich eindrucksvoll solidarisiert und erkannten endlich ihre eigentliche Rolle, die der Unabhängigkeit. Fortan wurde das politische Geschehen in Bonn kritisch begleitet. Die Wechsel von Adenauer auf Ehrhardt und danach Kiesinger waren keine Selbstverständlichkeiten mehr. Die junge Bundesrepublik hatte endlich eine Presse, die man auch als solche bezeichnen konnte. Die Presse als "Sturmgeschütz der Demokratie", dieser Begriff wurde damals geboren, etwas überzogen, aber in der Richtung passend. Die Trennung von Politik und Öffentlichkeit war für die Politik schmerzhaft, für die Medien jedoch die Emanzipation schlechthin. Nur in dieser Zeit gab es noch große Fürsprecher für mehr Öffentlichkeit, wie Habermas, Dahrendorf, Haffner, Fest, Arno Schmidt, Andersch oder die Gruppe 47 um Böll und Walser und in gewisser Weise auch der Verleger Springer. Die damaligen Epizentren dieses Prozesses waren Frankfurt, Hamburg und Berlin.

Dieser emanzipative Prozess der Medien wurde niemals bis in die kleinsten Gemeinden herunter gebrochen. Hier herrschten noch die örtlichen Redakteure die sich mit der Politik versöhnlich an einen Tisch setzten um das kommunale politische Geschehen zu begleiten. Nicht Kritik war angesagt, sondern Haus- und Hofberichterstattung wurde zelebriert. Bürgermeister, Stadtdirektoren, Kämmerer aber auch Ratsmitglieder waren für die örtlichen kleinstädtischen Medien unantastbar. Die Unantastbarkeit wurde noch durch die über die Jahre einhergehende Pressekonzentration verfestigt. Schritt für Schritt zogen sich die Medien aus den kleinstädtischen Bereichen zurück.
Eine Stadt wie Ennepetal wurde damit uninteressant. Denn die großen Nachrichten aus Berlin, Brüssel oder Düsseldorf brachten die Auflagen. Das Treffen der Bienenzüchter war nur für einen ganz kleinen Bereich interessant, dass aber eben nur lokal.

Das Aufkommen des Internet mit seinen vielfältigen und schnellen Möglichkeiten verschärfte noch den Prozess des Rückzuges aus den lokalen Bereichen. Die Politik sieht heute dem Treiben tatenlos zu und sieht nicht, wie sie sich selber einer Möglichkeit der Kommunikation mit dem Bürger beraubt. Pressegespräche oder Pressekonferenzen findet man auf kommunaler Ebene entweder gar nicht oder nur in ausgesuchten Kommunen. Warum auch? Man fühlt sich in seiner Wagenburg ganz wohl.

Womit wir wieder in Ennepetal wären, dieser "Insel der Glückseligen". Hier hat sich, dem Internet sei Dank, etwas wiederholt, was ich eingangs beschrieb. EN-Mosaik, vormals Romantisches-Ennepetal  ( Das war mit den politischen Artikeln nicht mehr haltbar), machte den Anfang. Es kritisierte die politische "Kaste" in ihren Entscheidungen und Versäumnissen, griff recht frühzeitig in den Kommunalwahlkampf ein.
Es folgte ein Forum und zu guter letzt ein Portal. Nur Forum und Portal etablierten sich als Sprachrohr des neuen Bürgermeisters bzw.der CDU. Kritische Momente fand man nur im Hinblick auf den politischen Gegner, hier offensichtlich Frau Schöneberg als Alternative zu Wiggenhagen und die SPD als Alternative zur CDU. Es findet nur Hofberichterstattung statt oder ersatzweise die Amtsblattankündigungen. Eigene Meinungen werden durch Verlautbarungen ersetzt.

Wir selber wurden als Nestbeschmutzer, Majestätsbeleidiger und Kritiker um der Kritik Willen diskriminiert. Ein Lokalpolitiker brachte es in einem Gespräch mit mir auf den Punkt, er sagte: "Ich würde ihnen ja was ganz anderes jetzt sagen, nur dann bringen sie das am nächsten Tag in ihrem Internet."  Damit hatten wir erreicht was wir wollten, wir waren in den Köpfen der politischen "Kaste" angekommen. Aber auch in den Köpfen und Herzen  der Bürger in Ennepetal. Zunehmend artikulieren die Bürger sich auch gegenüber der politischen "Kaste". Auch die "Insel der Glückseligen" hatte nunmehr ihren Sündenfall. Nur haben wir schon das erreicht, was auf nationaler Ebene inzwischen Alltag ist? Nein! Es sind noch sehr "dicke Bretter" zu bohren, bis die Wiggenhagens, Eckhardts, Faupels, Rauleffs, Freys oder Hofmanns usw. begreifen, dass es gegenüber einer kritischen Öffentlichkeit keine Barrieren geben sollte und kann, wenn eine Demokratie funktionieren soll.

Abgehoben und gönnerhaft stehen diese Politiker ihren Bürgern gegenüber, verständnislos reagieren sie auf Kritik, haben sie doch für sich einen Absolutheitsanspruch vereinbart. Die Meinungs- und Deutungshoheit  kann nur bei ihnen liegen, sie sind, so sie an der Macht sind, fehlerfrei, damit wären sie aber "unmenschlich".

Der Staat, also auch unsere Kommune, ist nicht mehr wie nach Hegel  "Die Verkörperung eines höheren Willens", womit das Politische alleine seine Sache ist. Vielmehr sind in einer Demokratie fließende Übergänge, die ohne Grenzen sind. Wenn nämlich Hegel heute Recht hätte, so wäre Staat und Politik, wie es Nitsche einmal formulierte, ein Moloch für die Überflüssigen. Und da sind wir wieder bei der Politikverdrossenheit, die sicher im nicht geringen Maße ihre Ursache in der Entmündigung des freien emanzipierten Bürgers hat.

Selbstkritisch nehmen wir, wie der damalige Spiegel um Augstein, für uns in Anspruch einen eigenen Weg in der heute viel größeren Medienlandschaft zu suchen und letztendlich einzunehmen. Es gilt jedoch für uns der Ausspruch und Anspruch von Habermas in der damaligen Zeit: Für ihn führt eine kritische Öffentlichkeit, also auch der Medien, nicht zu einer Krise des Staates, zu dem nun mal auch die Kommune gehört, sondern sie führt geradewegs in eine selbstbewusste Demokratisierung der Gesellschaft. Der in diesem Jahr verstorbene Soziologe Ralf Dahrendorf, übrigens zeitweise bei der FDP und späterer Lord Mitglied des britischen Oberhauses, pflichtete diesem Anspruch Habermas begeistert zu  und ergänzte: Der Staat und deren Autoritäten sollten keinen besonderen Schutz genießen, sondern das Streben nach einer größtmöglichen Öffentlichkeit wäre die vornehmste Aufgabe.
Dies, und nur dieses, sollte unsere Legitimation gegenüber der Politik in Ennepetal sein  und ist nur auf eines ausgerichtet: Veränderungen öffentlich einzuklagen. Politik ist nicht für wenige, die mittels Wahl sich legitimiert haben, Politik ist für jeden da, auch und gerade für den emanzipierten Bürger.

Der verspätete Ennepetaler "Sündenfall" , sollte die Politiker dazu bringen sich die Erfahrung der Geschichte zu nutze machen und endlich die "Insel der Glückseligen" aufgeben, so dass Stadt und Politik mitten in der Öffentlichkeit Bestand hat.

Fangt endlich an mit dem Bürger und für den Bürger Politik zu machen.  Trennt öffentliche nicht mehr von nicht öffentlichen Sitzungen, lasst zu jedem Tagesordnungspunkt Einlassungen des Bürgers zu. Ich weiß es ist schwer sich von einmal eingeübten Regeln zu trennen. Aber und das ist das schöne an der Freiheit und der Demokratie, sie beginnt mit jedem Tag neu. Und die Politik? Sie ist nicht nur auf einen elitären Zirkel beschränkt, sie ist ebenso das gestaltende Element in einer Kommune. Die Kommunen aber sind die Zellen, die den modernen Staat ausmachen, nicht den Nationalstaat, sondern den Staat der sich gestaltend in einen Bund der Staaten  einbringt.

Zu idealistisch? Nein, ich denke nicht. Allerdings gehört etwas Mut dazu und der fehlt hier vielen Politikern.

Jürgen Gerhardt

Theo Haske – ein Hattinger Urgestein erhält das Bundesverdienstkreuz

(pen) „Sitzungsvorlagen lesen, Termine in Rat, Fraktion und als Ortsvorsteher von Niederwenigern und Niederbonsfeld wahrnehmen, in den verschiedensten Gremien weit reichende Entscheidungen für die Menschen vor Ort treffen. Sich hier und da über die Redebeiträge der politischen Kontrahenten ärgern oder selbst das Mikrofon in die Hand nehmen und vehement für seine Ansichten eintreten – all das und noch viel mehr hat einen großen Teil des Lebens von Theo Haske in den letzten Jahrzehnten ausgemacht.“

Mit diesem Auszug aus dem Alltag eines engagierten Lokalpolitikers übergab Landrat Dr. Arnim Brux das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den 69-jährigen aus Niederwenigern. Schauplatz des Festaktes mit viel Prominenz aus Politik, Verwaltung und Sport war das alte Rathaus in Hattingen.

Haske ist in der CDU und im Rat der Stadt Hattingen seit Jahrzehnten eine feste Größe. Nach seinem Parteieintritt 1957 übernahm er 1975 den Vorsitz des Ortsverbands Niederwenigern, seit 1970 ist er ununterbrochen im Rat der Stadt vertreten. Dies wird nach seiner Wiederwahl bei der jüngsten Kommualwahl im August auch bis 2014 so bleiben, die Fraktion schenkt ihm dabei seit 1999 als stellvertretenden Vorsitzenden besonderes Vertrauen.

„Seine Schwerpunkte setzt Theo Haske in den Bereichen Finanzen und Sport. Besonders am Herzen liegt ihm aber seit 1984 seine Aufgabe als Ortsvorsteher für Niederwenigern und Niederbonsfeld“, würdigte Brux in seiner Laudatio. Haske nehme in dieser Funktion die Belange der Menschen gegenüber dem Rat wahr. Er greife jederzeit Wünsche und Beschwerden aus „seinen“ Ortschaften auf und leitet diese, wenn nötig auch mit Vehemenz, an den Rat weiter.

Neben Partei und Politik haben auch die Sportfreunde Niederwenigern vom ehrenamtlichen Einsatz Haskes profitiert. Nach seiner aktiven Zeit als Fußballer lauteten die Vorstandsstationen über die Jahrzehnte zweiter Geschäftsführer, Kassierer und von 1989 bis 2007 Vorsitzender. „Mit dem Namen Theo Haske sind unter anderem der Bau des Beachvolleyballfeldes, des Sportjugendraums und des ersten Hattinger Kunstrasenplatzes, die Renovierung der Umkleide- und Duschräume sowie der Bau der neuen Turnhalle eng verbunden“, zählte der Landrat nur einige Projekte auf, die auch die Handschrift des heutigen Ehrenvorsitzenden der Sportfreunde tragen.

Insgesamt sei es ihm und seinem Vorstandteam gelungen, ein sportliches Zuhause für rund 800 Mitglieder zu schaffen. „Ein Aushängeschild ist dabei sicherlich die Jugendarbeit, allein 14 Jugendmannschaften im Fußball sprechen eine deutliche Sprache. Bemerkenswert ist aber auch, dass es dem Verein in seinen Abteilungen Fußball, Badminton, Volleyball und Aerobic gelingt, sportliche Erfolge und dörfliche Kameradschaft bestens miteinander zu verbinden“, machte der Landrat deutlich.

Brux schloss seine Rede mit Hinweisen auf die aktive Mitarbeit Haskes in der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung Niederwenigern sowie in verschiedenen Ausschüssen der Sparkasse Hattingen. Bereits 1990 hatte Haske zudem den Ehrenring der Stadt Hattingen erhalten.

Stichwort Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden etwa 240.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt. Der Orden verfügt über acht verschiedene Stufen. Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordensempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Bundespräsident Horst Köhler setzt sich sehr stark dafür ein, dass der Anteil der Frauen, die für den Verdienstorden vorgeschlagen werden, steigt. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.
 

Offizielle Eröffnung des Ennepetaler Pflegezentrums Helvita

[la] Nachdem das Ennepetaler Pflegezentrum "HELVITA" nach dessen Fertigstellung am 20. Juni 2009 seinen Betrieb aufgenommen hatte, war am Freitag, den 13. November 2009 die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen, den Bewohnern und dem Pflegepersonal. sowie Angehörigen der im Pflegezentrum ansässigen Bewohnern.

Es war ein großer Strom von Besuchern, der sich zur Feierstunde auf den Weg gemacht hatte und so dauerte es eine geraume Zeit, bis alle im Hause versammelt waren und die offizielle Eröffnung stattfinden konnte. Weiterlesen

Reihe „Wir sprechen über Demenz“ wird fortgesetzt

(pen) Die Reihe „Wir sprechen über Demenz … miteinander" wird am Dienstag, 17. November, mit dem Thema „Vergessen und Demenz – Trainingsmöglichkeiten im Alltag“ fortgesetzt. Treffpunkt ist um 16 Uhr das Helvita Pflegezentrum, Loher Str. 7, in Ennepetal. Als Referentin wird Bettina Kunert, Ergotherapeutin und Fachtherapeutin für kognitive Therapie, erwartet. Im Rahmen ihres Vortrages thematisiert sie den Funktionsapparat Gedächtnis und die Auswirkung der Lebensweise auf die geistige Leistungskraft. Zudem stellt sie die Grundsätze des allgemeinen aktivierenden Trainings vor. Zielgruppe der Veranstaltung sind Betroffene, deren Angehörige sowie betreuende Berufsgruppen. Weiterlesen

Sich einen in die Tasche lügen in Ennepetal?

 

[jpg] Es ist immer wieder merkwürdig wenn man mit Menschen zusammen trifft die einem ein X für ein U vormachen wollen. In der Psychologie nennt man das Realitätsverlust. Keine Sorge, dieses ist nicht ansteckend. Nur irgendwann müsste es auch der letzte merken, dass die Realität eine andere ist.

Am 12.10.09 um 17:15 Uhr tagte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Witrschaftsförderung. Wir wussten nur über mehrere Tops die auf der Tagesordnung standen über die wir schon einmal berichteten. Gespannt waren wir auch auf das neue Zusammenspiel der Ausschussmitglieder.
Unser allgemeiner Eindruck vorweg. CDU, FWE und die Grünen waren irgendwie nicht im Bilde und guckten teils desinteressiert oder auch teilnahmslos in die Runde. Einzig Herr Hofmann wusste ein oder zwei  Statements zu den Themen abzugeben, was sich aber mehr oder weniger als Luftblase entpuppte.

  Zuerst möchten wir aber eines mal loswerden. Wir wissen zwar, dass wir nun eine recht arme Stadt, ähnlich wie Gelsenkirchen, sind, zwar noch keinen Nothaushalt aufstellen müssen, jedoch die Haushaltssicherung unweigerlich auf uns zukommen wird.
Aber kann es angehen, dass eine ehedem so reiche Stadt keine vernünftige Kommunikationsanlage hat? Es fehlt eine moderne Anlage mit Micros und Lautsprechern, so dass das gesprochene Wort von jedem vernommen werden kann. Unser Nachbar in Gevelsberg hat dies schon seit Jahren.
Mikros im Ratssaal Gevelsberg
   

Jedes Ratsmitglied hat vor sich ein Mikrofon stehen, womit man sich bei Bedarf zu Wort melden kann. Der Auschussvorsitzende schaltet in der Reihenfolge die Redner frei.

So ist auch ohne Problem in der Pressekabine jedes Wort vernehmbar. Gevelsberg ist arm, ich weiß, aber offensichtlich nicht so arm um ein gesprochenes Wort dem Zufall der Akustik zu überlassen.
Vielleicht kann Ennepetal ja die alte Anlage von Gevelsberg übernehmen, nachfragen kann man ja immer mal. Herr Hofmann war zumindest nicht in allen seinen Ausführungen zu vernehmen.

Nun zu der Sitzung selber:

1.    Das Bahnhofsgebäude

Hier hat die Stadtverwaltung einen "Ausschuss" gebildet der zu folgenden Einfällen kam:

Bis zum 30.4.10 gibt es ein so genanntes Vorkaufsrecht, welches die Stadt in die Lage versetzt dieses Recht auszuüben falls der Eigentümer das Gebäude veräußern würde.

Über die Nutzung hat dieser Ausschuss folgendes entschieden:

"    Konventionelle Nutzung als Bahnhofsgebäude, mit Unterstand, evtl. Toilette, Getränken, Zeitungen und Fahrkartenautomat.
"    Abriss des Gebäudes
"    Multikulturelle Nutzung durch einen privaten Verein.

Es grenzt für uns an eine Unverschämtheit, dass die Stadtverwaltung nicht mehr auf die Beine bekommen hat.

Da ist für uns erst einmal wichtig über was sprechen wir denn, nur über das reine Bahnhofsgebäude oder auch über die Nebengebäude. Das Bahnhofsgebäude alleine macht keinen Sinn, denn die Nebengebäude haben ja auch eine gewisse Ausstrahlung auf das Hauptgebäude. Man sollte dies schon als  Gesamtkomplex begreifen.

Auch kein Wort über die notwendigen Kosten für den Erhaltungsaufwand, der immens sein könnte – kaufmännisch höchst bedenklich. Die Kosten für die angestrebte Nutzung wurden auch nicht eruiert. Solch ein Gebäudekomplex aber auch das Einzelgebäude muss sich doch für einen Investor rechnen! Oder will die Stadtverwaltung  einen Investor haben, der nach zwei Jahren insolvent ist und damit das Problem wieder zurück kommt? Welche Geschäftsmodelle liegen den 3 Nutzungsmöglichkeiten zu Grunde? Ist der Stadt das egal? Hauptsache vom Tisch und damit in die Verantwortung weg? Ein bisschen mehr Kreativität und kaufmännisches Denken hätte ich der Stadt aber doch zugetraut.

2.    Weihnachts- und Adventsmarkt in Milspe.

Das Citymanagement hat hier inzwischen 45 Teilnehmer zusammen, einschließlich der IG Altenvoerde. In den nächsten Tagen werden 18.000 Flyer an sämtliche Haushalte verteilt um den Markt werblich zu unterstützen.

Auf Frage von Frau Schöneberg (SPD) musste Frau Drees zugeben, dass die Milsper Teilnehmer kostenlos an diesem Markt teilnehmen können, die Voerder Teilnehmer des Adventsmarktes jedoch Standgebühren entrichten müssen ( Wir berichteten darüber ).  Frau Drees vom Citymanagement fand das aber für sie so ok.

Eine ungleiche Behandlung der einzelnen Stadtteile wurde nicht moniert. Zu dieser Frage sollte jedoch noch in nicht öffentlicher Sitzung gesprochen werden. Klar, die Presse sollte hier nichts erfahren, hier sollte ein eigenes "Süppchen" gekocht werden.

3.    Ansiedlung Berlett

Hier ist man wie schon berichtet noch immer im Gespräch. Vor lauter Gesprächen kommt ja keiner mehr zum arbeiten. Dem Vernehmen nach, könnte Berlett aber auch für den Standort Marktkauf votieren. Die Stadt selber strebt aber die Lösung Milspe an. Aber auch hier wurden  keine Kosten für die Ansiedlung kalkuliert. Eigenleistungen der Stadt werden sicherlich im Gespräch sein und sind auch durchaus üblich.

4.    Die Fuzo "Inne Milspe"

Mit zwei Gegenstimmen wurde die Fuzo "Inne Milspe" für den Radverkehr freigegeben. Dies ergab sich, weil die übergeordnete Behörde die Voerderstrasse als Radweg ausgewiesen, die Stadt dies aber nicht in ihren Planungen berücksichtigt hatte.

5.    Das Einzelhandelskonzept der CMA durch Herrn Karutz vorgetragen.

Dies ist für uns ein "Leckerchen", zeigt es doch einmal mehr wie Stadtplanung von draußen eine ganze Stadt evtl. ins Aus befördern könnte.

a)    Da wird Voerde mal eben zu einem Nebenzentrum ernannt, obwohl perspektivisch Voerde die bessere Ausdehnungsmöglichkeiten hätte.
b)    Da werden Strukturen dargestellt die doch recht fragwürdig sind
c)    Statistische Daten werden herbeigeredet nur um Milspe als Zentrum auszuweisen.
d)    Was bei dem einen Stadtteil gut ist, wird bei dem anderen weggeredet. Eine Begründung findet nicht statt.
e)    Der zeitliche Rahmen für die Umsetzung dieses Konzeptes liegt im Ungewissen. O-Ton,man muss sehr viel Geduld haben, das geht nicht von  
        Heute auf Morgen.
f)     Es sollten Geschäfte mit Marken (Labels) angesiedelt werden um den derzeitigen Mix zu ergänzen respektive zu erweitern.

Milspe braucht noch einen kleinflächigen, heißt bis 800 qm, Handel. Zu Recht hat Herr Haas (FDP) gefragt, wo denn bitte eine Fläche von 800qm vorhanden wäre? Man müsse halt Flächen zusammenlegen, so Herr Karutz. Nur wenn man nur Geschäfte mit max. 100qm hat, wie viel Geschäfte muss man wohl zusammen legen?

Herr Berg (SPD) bemängelte die ungenügenden Begründungen. CMA spricht zwar davon, dass vieles begründet werden muss, aber die Begründungen fehlen. Bei fehlenden Begründungen könnten die Abgrenzungen verwaltungsgerichtlich angreifbar sein, so Herr Berg (SPD). So moniert Herr Berg (SPD) weiter, es fehlen Analyse, Bewertung und Zielsetzung hinsichtlich der einzelnen Stadtteile. Weiter ist es nicht hinnehmbar, warum die anderen Stadtteile keinen Status als zentraler Versorgungsbereich darstellen. Der zentrale Versorgungsbereich wird nur erklärt, ein Warum fehlt zur Gänze. So gipfelt die Forderung von Herrn Berg (SPD) in einem Antrag diesen Entwurf  "nur" zur Kenntnis zu nehmen, ihn aber in wesentlichen Punkten überarbeiten zu lassen.

Herr Bicking (FDP) fragte, in welchen Geschäften man denn Marken ansiedeln könnte, moderne Marken wie Biba, Mexx, NewYorker oder andere setzen eine Größe jenseits von 100 qm voraus. Die sind aber nachweislich nicht in Milspe verfügbar? Frau Drees wollte dies in dem nicht öffentlichen Bereich erörtern.

Auch hier sollte die Presse nicht informiert werden. Von uns wird das ganz klar als Versuch der "Kungelei" ausgelegt oder sollten hier kritische Betrachtungen unterbunden werden?

                                                        
Es sind so viele Dinge die uns als dubios erscheinen, mehr Wunschdenken als reales Erfassen von Daten. Da wird mal eben Aldi in Voerde als zentraler Nahversorger aufgeführt, Aldi und Penny in Milspe aber außen vor gelassen. Begründung: Die Hagener Strasse in Voerde ist schmaler als die Neustrasse, so in etwa. Fragwürdig sind auch die Umsätze, die das Marktkaufgelände als auch die Genossenschaft generiert. Hier wird argumentativ eine Kaufkraft aus dem Umland ausgemacht. Nur weil die beiden Bereiche auf der Grenze zu Schwelm liegen? Das ist aber doch kein Argument für Ennepetal insgesamt. Auch die unterschiedlichen Konsumenten Verhaltensweisen der Voerder zu dem Milspern und umgekehrt erscheinen irgendwie aus den Fingern gesogen.

Die Behauptung Ortsteile wie Rüggeberg, Oberbauer und Hasperbach könnten, da unter 1.600 Einwohner keine Nahversorgung erhalten, ist unseres Erachtens nicht haltbar. In Rüggeberg scheiterte der Laden deshalb, weil er konzeptionell mit dem "Ja" Billig Label des Rewe Marktes dort Fuß fassen wollte. Ein untaugliches Geschäftsmodell, voller Naivität. Dann könnte man auch in einem sozialen Brennpunkt einen Feinkostladen aufmachen.

Frau Schöneberg (SPD) fragte die Wirtschaftsförderung bzw. das Citymanagement nach den Kontaktgesprächen zu den einzelnen Labelläden. Welche wurden bis heute angesprochen und mit welchem Ergebnis? Was wurde im Hinblick der Zusammenlegung von Ladenflächen unternommen? Was wurde mit den Händlern bezüglich der Schaufenstergestaltung getan? Oder die Warenpräsentation die bei einigen im Argen ist, wurde da etwas unternommen? Die fehlende Metzgerei, als täglicher Bedarf, ist da ein Nachfolger in Sicht? Wie ist der Stand beim Brandhaus, dem ehemaligen Fischer Haus? Die ebenerdige Gestaltung in der Passage ist sehr gewöhnungsbedürftig, gibt es da eine Abhilfe?
Frau Drees vom Citymanagement hat mit den Markengeschäften gesprochen, hatte aber keine Resonanz auf ihre Gespräche erfahren. Auf Frage von Herr Bicking (FDP) wie die Markengeschäfte die Situation in Milspe denn einschätzen, wollte Frau Drees allerdings nur im nicht öffentlichen Bereich anworten.

Frau Drees quälte sich so über die Runden, wand sich hin und her und verlor sich immer wieder im Ungefähren mit Behauptungen, die sie nicht im öffentlichen Bereich zu begründen oder weiter ausführen wollte.

Liebe Frau Drees, zwei Labels die sie angesprochen haben, haben auch wir  angesprochen. Die Antwort war, trotz einer 1 jährigen Mietsubvention die wir ins Gespräch brachten, es fehlen sämtliche Voraussetzungen in Milspe um ein Investment zum Erfolg zu bringen. Nur ein Hassadeur würde in Milspe investieren.

So zog sich die öffentliche Sitzung zumindest für Frau Drees ziemlich lange hin. Die Stadtverwaltung konnte das Spiel des sich in die Tasche lügen im Beisein der Presse nicht lange durchhalten. Ein Glück das der nicht öffentliche Bereich sich anschloss, so konnte man wieder die "schönen Geschichtchen" erzählen. Und diese sind so wichtig, für unsere "Insel der Glückseligen" in der alles so ist wie man es sehen möchte.

Und was war noch? Ja die böse Presse in Person von EN-Mosaik war da, die nie diese netten Geschichten, diese Gefälligkeitsartikel, die Haus- und Hofberichterstattung raus bringt. Trösten sie sich alle, Konrad Adenauer hatte schon darunter gelitten, der hatte aber wenigsten versucht auf Pressekonferenzen die Sicht seiner Politik darzulegen. Allerdings ließ er damals auch schon mal die Journalisten von Panorama verhaften, man weiß es bis heute nicht ob das auf seine Anweisungen geschah, dass waren auch so böse Leute.

Jürgen Gerhardt

Soll Ennepetal-Voerde jetzt ausgegrenzt werden?

[jpg] Anfang des Jahres durften wir die Geburt des Citymanagement begleiten. Schon damals merkten wir, es war ein krankes Kind. Es wird es nicht schaffen erwachsen zu werden.

Eingangs durften nur die anliegenden Einzelhändler der Fuzo "Inne Milspe" für 500,– Euro Mitglieder werden. Früh merkten die Geburtshelfer, die damals nicht die Übersicht hatten (Hatten die denn die Übersicht schon einmal?), jedoch, dass nicht genügend Einzelhändler da waren. Man weitete den Mitgliederkreis auf die ganze Voerderstrasse aus. Aber auch jetzt kamen nicht genügend Mitglieder zusammen und man weitete den Personenkreis der Einzelhändler um Handwerker, Vereine und Dienstleister aus. Auch ließ man jetzt die IG Altenvoerde, wobei die Altenvoerder Einzelhändler mussten nicht bezahlen, mit ins Boot. Im April 2009 war es endlich soweit, die GmbH und Co KG wurde gegründet und mit dem Votum des Rates mit 150.000,— Euro ausgestattet, unser aller Steuergeld. Flugs wurde ein Beirat gegründet und der Vorsitzende Herr Pütz zum Beiratsvorsitzenden gewählt. Ende des Jahres wird Herr Pütz, nach unseren Informationen in einer IT Abteilung angestellt, sein Einzelhandelsgeschäft aufgeben. Jetzt ohne aktiven Beiratsvorsitzenden, der nie Einzelhändler war, bleibt er trotzdem?

Nun bis zur Wahl wurden viele kleinere Aktivitäten durch das Citymanagement auf den Weg gebracht. Alle waren jedoch unserer Meinung nach nur dazu da, dem Bürgermeisterkandidaten der CDU eine dementsprechende Bühne zu verschaffen. Zufall? Wohl kaum. Bis heute war das für uns eine wohldurchdachte Wahlkampfmaschine auf Kosten des Steuerzahlers. Denn der Erfolg war gleich Null. Wesentliche Umsätze wurden nicht generiert, neue Unternehmen wurden nicht akquiriert. Wie sollte es nun weiter gehen? Der Citygedanke oder der Gedanke in Milspe ein Zentrum zu etablieren ist noch nicht vom Tisch. Richtig man hat eine Dachmarke etabliert. Der Designer und der Drucker haben sich sicher über die Umsätze gefreut. Aber war das eine Strategie die Erfolg versprechend sein sollte? Nein, konnte sie ja auch nicht.

Milspe ist nun einmal von Discountern, Versicherungen aber auch kleinen Ladenflächen durchzogen. Dort gibt es eben keine weiteren Möglichkeiten einen ansprechenden Fachhandel zu etablieren! Anstatt aber die Strategie zu überdenken, schlägt man immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand, koste es was es wolle. Nun hat man, nachdem man sich einen blutigen Kopf geholt hat, einigermaßen erholt und eine neue Taktik zu der von mir erkannten Strategie erarbeitet.

In den Vorjahren wurde in Milspe immer wieder versucht einen Advents-oder Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen. In der Regel konnten diese Märkte jedoch nur als peinlich eingestuft werden, wenn jemand gekauft hatte, so nur aus Mitleid. Entweder stand ein naher Verwandter oder Bekannter hinter dem Stand, dem man sich verpflichtet fühlte.  Oder man holte sich die weihnachtliche Bock- oder Bratwurst mit Pommes und Mayo dazu, es durften aber auch die weihnachtlichen Reibekuchen sein und vor allem der Glühwein, Marke Christkindel im 5 Liter Plastik Behälter.

Nun soll alles dank Citymanagement ganz anders werden. Die Bannerwerbung fängt schon drei Wochen vorher an und es wurden Hochglanzflyer (Link zum Flyer) gedruckt.  Kostet ja nichts, zahlt ja der Steuerzahler. Nicht das ich das den Veranstaltern und Ausstellern nicht gönne, denn ich weiß ja wie wenig Umsatz "Inne Milspe" durch den Fachhandel generiert wird. Auch brauchen die Aussteller, soweit ich informiert bin, keine Standgebühr oder sonstige Kosten zu tragen.  Die Kosten? Dafür steht der Steuerzahler ein. Wird eben unter Wirtschaftsförderung verbucht. Auch bezweifele ich, ob innerhalb der Stadtverwaltung für die Kosten  Auf-und Abbau, Elektroinstallationen oder sonstige Versorgung dem Citymanagement eine Kostennote ausgestellt wird.  Ich bezweifele das einmal, sehr stark. Das ganze wäre für uns nicht eine Zeile wert, weil wir das Citymanagement sowieso abgehakt haben – als Totgeburt eben. Ab und an wollten wir nur die verzweifelten Versuche, doch etwas zu bewegen, kommentieren. oder, was aber sehr unwahrscheinlich ist, einen konstruktiven Strategiewechsel vermelden. Das würde aber einen Paradigmenwechsel bedeuten, was bei den konservativen Organisatoren kaum möglich ist.Rechthaberei lässt grüßen.

Obendrein wird noch ein Shuttleverkehr nach Rüggeberg zu dem dort stattfindenden Adventsmarkt eingerichtet, was soll es. Nun Milspe und Rüggeberg sind versorgt, Altenvoerde mit seiner IG wird auch anwesend sein. Oberbauer soll zu den Ausstellern gehören. Der 1. Advent ist bald da  – offensichtlich gut aufgestellt. Ist er das?

Wenn da nicht die Ortsteile Voerde, Büttenberg oder auch Hasperbach wären.

Voerde hat seinen Adventsmarkt  immer am 2.Advent. Da ich Voerder bin, wusste ich es immer zu schätzen, wenn dieser Markt im "Zönchen" und neuerdings, noch attraktiver, um die Kirche herum sehr stimmungsvoll organisiert wurde. Er hatte einen gewissen Reiz, der dem Ortsteil Voerde angemessen war. Und da er noch obendrein gut besucht war, hatte und hat er auch die dementsprechenden Aussteller.

Diese Aussteller kamen auch von den anderen Stadtteilen gerne in unser Voerde. Nur diese Aussteller müssen Standgebühren bezahlen. Die Stadtverwaltung hatte hierfür nämlich kein Geld. Die Voerder zahlten zwar auch murrend, aber es war eben Tradition wie auch unsere Kirmes.

 

Nur wenn jetzt in Milspe alles subventioniert wird und noch Werbung und PR betrieben wird, kann man sich an den 5 Fingern abzählen, dass sich viele Aussteller überlegen ob sie noch nach Voerde kommen sollten.

Wir denken,  dass dieses darauf hinaus läuft Voerde das Wasser abzugraben um Milspe nach vorne zu bringen.
Nur was soll das? Will man hier in Voerde auch einen öden Stadtteil haben, wie man ihn in Milspe schon hat.
Sollen hier auch die ganzen Discounter rauf kommen, der letzte Metzger verschwinden oder gar die Rosine zu machen? Die Bannerwerbung und die Flyer sprechen eine eindeutige Sprache. Mit keinem Wort wird auf den Adventsmarkt in Voerde verwiesen. Wir finden das ist Absicht, um letztendlich einen ganzen Stadtteil, der noch Vitalität besitzt, ins Aus zu befördern. Sicher wird jetzt jeder unserer Ratsmitglieder sagen, nein, so ist das nicht gemeint. Nur wie anders soll man das verstehen? Und der Rat der Stadt Ennepetal? Dem ist das ganze egal,Hauptsache wir haben unseren Sitz oder auch unser Pöstchen.

Wir möchten hier und heute daran erinnern, der Rat der Stadt und die Stadtverwaltung haben ein Gleichheitsgebot und sollten Diskriminierungen andere Stadtteile unterlassen. Denn auch die Voerder, Büttenberger und Hasperbacher gehören zu Ennepetal, mit gleichen Rechten und Pflichten. Auch möchten wir daran erinnern, in Voerde sind die größten Gewerbesteuerzahler von Ennepetal die mit ihrem Dasein ein klares Bekenntnis zu Ennepetal ausgesprochen haben. Das ansprechende Niveau hier in Voerde sollte auch durch einen attraktiven Adventsmarkt erhalten bleiben. Mit gleichen Rechten und einer gleichen Aufmerksamkeit wie in Milspe. Wir wollen keine Sonderrechte, wir wollen aber gleiche Rechte in einem gemeinsamen Ennepetal.

Was soll außerdem die Vorankündigung in einer Rede des neuen Bürgermeisters, dass wohl im nächsten Jahr auch Voerde sich in den Weihnachtsmarkt Milspe integrieren würde wie jetzt bereits Altenvoerde? Muss darum in diesem Jahr von den Ausstellern in Voerde gezahlt werden, damit der Druck erhöht wird, sich dem Konzept "Milspe ist City" anzuschließen, bzw. zu beugen? Wie wird das enden? Nun,nach drei Jahren wird die Stadtverwaltung melden: Wir haben zwar keine Ahnung gehabt, aber damit haben wir alles versucht! Wie sagte Frau Drees so schön sinngemäß: Die Stadt hat doch Geld in die Hand genommen. Nur um Inhalte und Konzepte ging es nie, es ging nur um Rechthaberei und Eitelkeiten.

Falls dem Rat der Stadt und der Stadtverwaltung der Ansprechpartner nicht mehr erinnerlich ist, wir greifen gerne mit den dementsprechenden Informationen unter die Arme.

Aber ausgegrenzt werden wollen wir nicht.

Jürgen Gerhardt  
 

Noch einmal – Kreis nimmt Herbstlaub kostenlos an

(pen) Die letzten Blätter sind gefallen und bei der Kreisverwaltung häufen sich die Anfragen, ob in diesem Jahr nochmals kostenfrei Laub abgegeben werden kann. Jetzt steht fest: Dieser Service wird an den für den Kreis betriebenen Umladeanlagen in Gevelsberg (Hundeicker Str. 24-26) und in Witten (Bebbelsdorf 73) von Montag, 16. November bis Samstag, 21. November erneut angeboten.

Privathaushalte können ihr Laub in der nächsten Woche von montags bis freitags zwischen 13:00 und 16:30 Uhr und samstags zwischen 9:00 und 12:00 Uhr anliefern. Die Kreisverwaltung weist ausdrücklich daraufhin, dass das Angebot nur für Laub gilt. Sonstige Gartenabfälle, Grünschnitt oder mit Grünschnitt vermischtes Laub sind auch während der Herbstlaubaktion kostenpflichtig. Die Mitarbeiter an den Umladeanlagen werden Laubanlieferungen entsprechend kontrollieren.

Fragen zur Herbstlaubaktion oder zum Thema Abfallentsorgung beantworten Elisabeth Henne und Karina Birka unter den Telefonnummern 02336/93 2332 und 02336/93 2331.
 

12.11.2009 – Neue Stalking-Infoveranstaltung

Stalking im Blickpunkt – Infoblatt nennt Ansprechpartner

(pen) Über die psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen von Stalking und die rechtlichen Möglichkeiten der Opfer, den Umgang der Polizei mit Stalkern und über Web-Stalking informierten sich jetzt die Teilnehmer der Veranstaltung „Stalking – Hilfe und Unterstützung für Opfer“. Eingeladen dazu hatte der runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis diejenigen, die beruflich mit Stalkingopfern arbeiten. „Die Resonanz mit mehr als 70 Anmeldungen sowie die lebhaften Diskussionen in den Workshops unterstreichen die Brisanz des Themas“, zeigte sich Renate Terboven, Koordinatorin des runden Tisches, zufrieden. Die Bedeutung des Angebotes sei auch durch die Förderung durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen unterstrichen worden.

                                       
 
„Es ist die Hölle!“ – diesen Satz hören die Ansprechpartner der Opfer immer wieder, wenn diese ihre Lage auf den bedrückenden Punkt bringen.
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„Wer sich krank fühlt, bleibt besser zu Hause“

(pen) Die Telefone in Arztpraxen und im Fachbereich Soziales und Gesundheit des Ennepe-Ruhr-Kreises stehen nicht still. Allein im Kreishaus laufen täglich mehr als einhundert Anrufe rund um die „neue Grippe“ auf, Tendenz steigend. „Wir haben ein Stadium erreicht, in dem wir individuelle Anfragen von Bürgern in der Regel nicht mehr beantworten können. Die Mitarbeiter sind voll und ganz damit beschäftigt, eingehende Fälle zu bearbeiten, Krankheitshäufungen in Gemeinschaftseinrichtungen im Blick zu haben und die Logistik rund um die Impfung zu organisieren “, macht Dr. Hans-Joachim Boschek deutlich.
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