Zwei-Klassen Verein beim TUS Ennepetal?

[jpg] 100 Jahre ist er geworden der TUS Ennepetal e.V. Nun haben solche Feierlichkeiten eine eigene Dynamik. Auf der einen Seite geht der bestehende Vorstand her und tut so als wenn er diesen Verein die ganzen 100 Jahre durch alle Gefahren geführt hat. Nur, es ist kein Mensch sondern der Zahn der Zeit, wenn etwas so alt wird, das wird es halt von selber.

Jetzt ist der TuS nicht gerade in einer Bundesliga, vielmehr kickt er in der Westfalenliga 2 so um den dritten oder vierten Platz herum. Gegner sind so tolle Vereine wie der TuS Erndtebrück 1895, 1. FC Kaan-Marienborn 07 oder TuS Eving Lindenhorst, also alles Vereine die "jeder" in Deutschland kennt.

Nun machten wir uns am  24.5.2011 um 18:45 Uhr auf den Weg um zu sehen was dort am Bremenplatz so los ist. Wer wird das 100 Liter Fass anstechen und was gibt es zu essen. Nun, aus dem 100 Liter Fass wurde nichts, es war nur ein, ich schätze mal, 30 Liter Fass, welches von dem Vorsitzenden des TuS Michael Peiniger unter tatkräftiger Hilfe des Geschäftsführer der SPAX International GmbH & Co. KG Dipl.-Kfm. Michael A. Thomas und Wilhelm Wiggenhagen angestochen wurde.

         
     

Es klappte auch nach ein paar Schlägen einwandfrei. Dieses Fass, welches nun mehr ein Fässchen war, wurde nun von den drei Herren eifrigst entleert und unter die Leute gebracht. Leute?

Es waren so an die 250 Anwesende. Marc Schulte der ewige Reichenbach Gymnasiast, meinte es wären 1.400 Leute.

          
  Foto der Besucher kurz vor Anstich des Fasses                                                                          Foto: © Linde Arndt  

Vorher sind wir unter die Besucher  gegangen um zu erfahren wer da so alles mit dem TuS feiert. Es waren die einfachen Vereinsmitglieder, die immer treu und brav für den Verein ihren Mann/Frau standen und stehen, die nicht lange reden, sondern zu packen. Es sind die Leute, die das Rückgrat eines jeden Vereins ausmachen. Allerdings finden die sich anscheinend nicht unter den 270 Leuten die am Samstag im Haus Ennepetal das vier Gänge Menu genießen dürfen. Wollen wir wetten, dass sehr viel Ratmitglieder eingeladen wurden. Man nennt das Pflege der politischen Landschaft. Und das ist wichtig, die Ratsmitglieder sollen ja noch die Investitionen für das Bremenstadion bewilligen. Der Wein der zu den einzelnen Menugängen gereicht wird war zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Was soll es.

Die sogenannten Leckereien auf dem Vereinsgelände, waren eine Bratwurst für 1,50 Euro und Putengeschnetzeltes (wahlweise mit Ketchup Soße) für 2,00 Euro. Das reicht ja für so einfache Leute, wie einen Platzwart.

          
  v.l.: Michael Peiniger / Marc Schulte / BM Wilhelm Wiggenhagen / Michael A. Thomas           Foto: © Linde Arndt
 

Als der Vorsitzenden des TuS Michael Peiniger auf die Bühne trat, fiel ihm zu seinem TuS nur ein, dass es eine Broschüre gibt in der man über die 100 Jahre TuS alles nachlesen kann. Toll. Wilhelm Wiggenhagen geriet ins schwärmen als er von der "RSV Altenvoerder Zeit" erzählte als er regelmäßig gegen den TuS verloren hatte. Toll. Und Michael A. Thomas von der Firma SPAX wusste von dem Glücksfall TuS zu erzählen, der der Firma SPAX nicht nur einen regelmäßigen regionalen Marketing Transfer erbrachte. Auch toll.

Nun wissen wir, dass die offizielle 100 Jahr Feier am Samstag, 28.5.2011 vor geladenen 270 Gästen stattfindet. Dort wird von den Söhnen der Familie Peiniger eine 100 jährige Zeitreise vorgeführt. Die Söhne der Familie Peiniger sind genau wie die Eltern sehr geschäftstüchtig in dem sie mit ihrer Firma Pemedia die Feierlichkeiten am Samstag gestalten. Sicherlich nicht als Non Profit Job. Wofür hat man denn einen Verein?

Ich habe ja nichts gegen gute Geschäfte, nur, ich habe etwas gegen Geschäfte mit einem Beigeschmack. Der TuS hat durch die Stadt viele Zuwendungen erhalten und wird diese Zuwendungen auch sicher weiterhin erhalten. Fußball ist nun einmal eine Droge. Nur wenn er diese Zuwendungen nicht erhalten würde, hätte er wie alle anderen Vereine dieser Größenordnung sich "nur" eine etwas kleinere Vereinsfeier leisten können. Rund 700 Mitglieder hat der TuS Ennepetal, alles in der Regel einfache normale Leute, da wäre am Wochenende zusammen gefeiert worden bis die Schwarte kracht. Und zwar ohne 4 Gänge Menu. Ist das jetzt Neid? Nein, es ist reine Wut von mir. Da werden auf der einen Seite Ausgaben der Stadt im sozialen Bereich zurück gefahren, als Beispiele seien die Schulen, die Senioren oder die Spielplätze genannt. Und auf der anderen Seite wird ein drittklassiger Verein nach Strich und Faden gepäppelt, der dann in einem Anflug von Höhenflug 270 Gästen ein 4 Gänge Menu mit passendem Wein vorsetzt. Wohl gemerkt, es ist ein kleiner Verein, wie der oben genannte TuS Erndtebrück 1895 und die feiern zusammen mit Freunden in einem großen Zelt, ohne 4 Gänge Menu und Weinfolge.

Die oben genannte Bratwurst und das Putengeschnetzelte (mit einer anständigen Soße!) hätten es auch getan.

Kein Wunder wenn die Leute eine Staatsverdrossenheit an den Tag legen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

26 Kommentare
  1. Avatar
    Matze sagte:

    (gelöscht…mäßigen Sie sich bitte…

    *******kein Bezug zum Artikel******************************d.Red.)

    Wie groß das Fass ist, hat mit Freibier NIX zu tun! Alle haben am Wagen ebenfalls Freibier bekommen.

    Marc Schulte mit komischen Namen zu belegen, nur weil der Author nicht weiß, dass ab 16 Uhr schon gefeiert wurde mit den Jugendmannschaften und von daher die Zahl sicherhlich eher zutrifft als ihre geratene nach den paar Fotos könnte ich evtl noch durchgehen lassen, aber die 2 Klassen Gesellschaft ist ein Witz!

    Karten gingen vorrangig an Vereinsmitglieder! Jeder, ja auch SIE, hätte dabei sein können! Aber anstatt zu recherchieren, haben sie lieber ein wenig nachgeplappert, was man so hört auf den Straßen. Großes Tennis!

    So und nun noch zu ihrere anscheinend wahnsinnigen Erfahrung was den Fußballsport angeht! Wenn die Westfalenliga für einen Verein der Größe 700 Mitglieder drittklassig ist, dann bin ich wirklich gespannt welchen Verein sie als erstklassig empfinden. Klar fährt die Mannschaft auch mal nach Erndtebrück (übrigens der Aufsteiger der Klasse), aber nur weil sie hinter Altenvoerde und TuS Hasslinghausen die Mannschaften nicht mehr kennen, mag das ja nichts heißen! Es spielen auch die SG Wattenscheid 09 in der Liga (90er Jahre 1.Bundesliga), Wanne Eickel und die TSG Sprockhövel… evtl. haben sie die Namen schonmal gehört!

    Mit freundlichen Grüßen
    Matthias

  2. Redaktion
    Redaktion sagte:

    @ Matze

    1. 100 Liter Fass angekündigt und höchstens 30 Liter Fass sichtbar geliefert.
    2. Meine Zeit ist auch auf den 24 Stunden Tag begrenzt und wenn der TuS keine Pressemitteilung vorbereitet hatte, so nehme ich das was ich sehe und höre, so groß ist der TuS nicht.
    3. Ich habe recherchiert. Danach hat der TuS in den vergangenen Jahren für das Bremenstadion von der Stadt jede Menge an Zuschüsse bekommen, wovon andere in der Gesellschaft nur träumen.
    4. Erstklassig ist für mich die erste Bundesliga, zweitklassig ist für mich zweite Bundesliga und drittklassig ist für mich dritte Bundesliga…. und nun ordnen Sie bitte den TuS selber ein. Politisch und finanziell gesehen, kann Ennepetal sich nicht die dritte Bundesliga leisten. Oh doch, wir kürzen den gesamten freiwilligen sozialen Bereich, damit der TuS die Tribünenüberdachung haben kann.
    5. Ja, ich habe keine Erfahrung im Fussballsport. Ich weiß aber zumindest wann ein Tor gegeben wird. Als Student bin ich mit anderen Sportarten in Berührung gekommen und letztendlich beim Volleyball hängen geblieben. Und in der damaligen Diskussion waren wir enttäuscht mit welchen Zuschüssen, sei es direkt oder indirekt, die Fussballsportler bedacht wurden. Ich finde den Fussballsport in der Gesellschaft überbewertet.
    6. Wenn ich Sie richtig verstehe, so sind die Äußerungen der von mir befragten Vereinsmitglieder es nicht wert wieder gegeben zu werden.

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    JoeG sagte:

    [ gelöscht, kein Bezug zum Inhalt………….d.Red.]
    Zum anderen Ihr Vorwurf an die Stadt, sie würde den Tus bevorzugen:

    Viele andere Vereine profitieren genauso von den städtischen Geldern.
    Blau-Weiss Voerde hat einen neuen Kunstrasenplatz bekommen und der RW Rüggeberg damals sogar einen Naturrasen.
    Man kann die Sinnhaftigkeit mancher Projekte in Frage stellen, aber die Förderung von Vereinen gehört zu dem wichtigsten was wir an ausserschulischen Möglichkeiten unterstützen können.
    Das das nicht nur der Fussball sein muss, das ist richtig, aber Fussball ist heutzutage nun mal Sportart Nummer 1 und wird auch bei Mädchen immer beliebter (s. Mädchenmannschaften des Tus).

    [ gelöscht, kein Bezug zum Inhalt…..d.Red.]

  4. Avatar
    Marc Schulte sagte:

    [gelöscht, kein Bezug zum Inhalt….d.Red.]

    Ich persönlich möchte allerdings zwei Dinge klar stellen, die meine Person betreffen:
    1. Ich war nie Schüler des Reichenbach-Gymnasiums. [ gelöscht, kein Bezug zum Inhalt…d.Red.]
    2. Ich habe nicht von 1.400 Leuten gesprochen, sondern von 14.000. Hätten Sie an der betreffenden Stelle richtig hingehört oder im Zweifel nachgefragt, hätten Sie sicherlich auch die Ironie in dieser Aussage verstanden. Die anderen Anwesenden haben es ihren Reaktionen nach zu urteilen jedenfalls… Und letztlich hätte im Nachhinein auch ein Blick auf tus-ennepetal.de genügt. Da finden Sie nämlich die korrekten Zahlen…

    [gelöscht, kein Bezug zum Inhalt…..d.Red.]

  5. Redaktion
    Redaktion sagte:

    @JoeG
    Klar, haben die anderen Vereine auch Zuwendungen bekommen. Richtig, Blau-Weiß bekommt einen Kunstrasen. Und der TuS?
    Ach ja, was ist denn mit der Überdachung der Tribüne? Wieviel kostet die und wer bezahlt die?
    Es geht schon lange nicht mehr um die Sinnhaftigkeit der Projekte im außerschulischen Bereich. Außerhalb von Ennepetal ist man weiter in der Diskussion. Es geht bei sinkenden Einnahmen der Kommunen auch um diese Leistungen. Und da werden nur noch absolute Spitzenleistungen unterstützt. Ist der TuS in der ersten Liga? Nein. Dann sollten Sie sich schleunigst nach einem Sponsor eines Kalibers von Dietmar Hopp umsehen. Leider ist Dietmar Hopp zur Zeit an den Verein TSG 1899 Hoffenheim gebunden.
    Nun zum Fussball im allgemeinen. Es ist richtig, Fussball ist eine Massensportart. Aber, und das ist das wesentliche, er ist zur Massensportart gemacht worden. Sollen wir, weil die Finanzen knapp sind, alle anderen Sportarten abschaffen?
    Und als letztes: Die Gelder die der Fussball hier in Ennepetal „einfordert“, fehlen im sozialen Bereich. Es kann nicht sein, dass Spielplätze zurück gebaut werden, weil der Fussball die Gelder „einfordert“. Haben Fussballer denn noch ein soziales Gewissen? Oder ist Ihnen egal wo die Gelder für die Investitionen her kommen?

  6. Redaktion
    Redaktion sagte:

    @Marc Schulte

    Nett, dann lassen wir das Ganze gleich als unwidersprochene Gegendarstellung stehen.

    Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Äußerung von Herrn Schulte ob 1400 oder 14.000 Leuten anwesend waren , waren in der näheren Umgebung/Umfeld rund 250 Leute anwesend. Die Ironie in der Aussage ist nicht nur mir nicht aufgegangen, vielmehr waren augenscheinlich bei den anwesenden Zuschauern kein lächeln zu bemerken.
    Auch ihnen Herr Schulte dürfte nicht verborgen geblieben sein, dass die Öffentlichkeitsarbeit sich in den letzten Jahren verändert hat. Sie sind doch beim WDR oder ist auch das nicht richtig kolportiert? Wenn der WDR einlädt, wird immer eine Pressemappe an die Journalisten ausgegeben. Dort findet man sämtliche Informationen und wenn die nicht ausreichen stehen die Veranstalter den Fragen der Presse zur Verfügung. Ist Ihnen das beim WDR entgangen? Wir sind noch nie auf die Internetseite verwiesen worden. Geht ja auch nicht, wann sollen wir denn das noch machen?
    Guter Tipp für die 200 Jahr Feier: Holen sie sich einen guten Öffentlichkeitsarbeiter, der kennt die Regeln.

  7. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Es ist schon traurig mit dem TuS. Als ich am Dienstag über den Hof lief und meine Fragen stellte, habe ich den von mir beschriebenen Eindruck bekommen. Es waren alles TuS Mitglieder die im Gespräch nicht nur die Hurra Mitglieder abgaben. Vielleicht lassen sie in Zukunft nur vergatterte Vereinsmitglieder auf das Vereinsgelände. Welches, so ich richtig informiert bin, noch der Stadt Ennepetal gehört.
    Wenn jetzt die Kommentatoren der Meinung sind, ich hätte mich bei dem Vorstand oder sonst wo hätte einfinden müssen um mich sodann ins Bild setzen zu lassen, so irren sie gewaltig. Es heißt Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland. Und nach diesen Regeln kann und darf ich aufgrund der von mir eingefangenen Stimmen einen Meinungsartikel schreiben. Oder ist der TuS sakrosankt?
    Auf Grund dieses GG Artikels können auch sie die dementsprechenden Kommentare abgeben, ich muss diese aber nicht veröffentlichen. Genau wie die Print- oder EMedien nicht jeden Leserbrief veröffentlichen müssen.

  8. Avatar
    Horst Rodewig sagte:

    Ich habe früher Hockey gespielt und hatte mich nie dem Fussball verbunden gefühlt.
    Ich kann die hier gezeigte Aufregung nicht verstehen. Der Autor hat ja recht, die Gelder sind knapp, die Stadt ist in der Haushaltssicherung, also sollte man auch an den TuS herangehen dürfen. Wieso darf man also den TuS nicht in Frage stellen? Wer anders als die Mitglieder auf dem Hof des Bremenstadions können ein unverfälschtes Stimmungsbild abgeben?
    Es ehrt den Autor wenn er sich für Kinder und Senioren einsetzt. In gleichen Maße gerät der TuS jedoch ins Hintertreffen. Der TuS hätte sich vorher überlegen sollen ob er im Haus Ennepetal eine Gala veranstalten sollte zu der er die lokale politische Prominenz eingeladen hat. Sollte da Stimmung gemacht werden um die Bedachung der Tribüne im Bremenstadion noch zu retten? Die Frage ist doch ganz normal, ich hätte sie auch als interessierter Bürger gestellt.

  9. Avatar
    vfb sagte:

    Also das mit der zwei Klassen Gesellschaft bei dem tus finde ich auch nicht richtig.
    Warum müssen wir die am Dienstag da waren mit frei Bier (für ca.1 stunde) abgespeist werden und am Samstag Leute die kaum oder gar nichts mit dem Verein zu tun haben ein 4 Gänge Menü serviert bekommen?
    Das gleiche ist es beim Spax Cup mit dem Bürgermeister Abend, da dürfen nur bestimmte Leute hin von den Helfern die den ganzen Tag auf den Beinen stehen ist leider kaum einer dabei .

  10. Avatar
    Bastian sagte:

    [gelöscht, kein Bezug um Inhalt….d.Red.]

    @Bastian

    Die Printmedien bekommen Leserbriefe, die sie nicht alle veröffentlichen.
    Wir bekommen Kommentare, die wir genauso wie die Printmedien auch nicht alle veröffentlichen.

    d. Red.

  11. Avatar
    Petra sagte:

    Ja, die Frage „Zwei-Klassen-Verein?“ ist sachlich berechtigt: Es gab eine Fete für’s Fußvolk am Bremenplatz und eine „höchst professionell organisierte[n] Jubiläums-Gala“ (WR, Jan Schulte) im Haus Ennepetal für geladene Gäste. Die Gala-Veranstaltung zielte natürlich auch auf die „Pflege der politischen Landschaft“ (Redaktion) , der Verein bedankte sich bei lokalpolitischen Lobbyisten und Sponsoren. Das Fußvolk toleriert die Gala, wohl wissend, dass sie den Fluss städtischer Zuschüsse befördert. All das ist gängige Praxis, in anderen Vereinen läuft es ähnlich.
    Das eigentliche Problem sehe ich bei Vereinsmitgliedern, die in Ausschüssen oder im Rat „sitzen“ (oder einen Job in der Verwaltung haben), dort die Interessen ihrer Vereine massiv unterstützen und das Gemeinwohl vernachlässigen, weil sie befangen sind.

  12. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Bezug comment # 11

    Lieber Herr Schulte,

    die Regeln der Presse sind klar. Als Pressevertreter empfängt mich ein lieber netter Kollege mit einer Pressemappe und weißt mich in den Ablauf des Abends ein. Gleichzeitig gibt er mir die Info wo und wann und ob überhaupt die Presse die Verantwortlichen befragen können. Pressevertreter sind keine Bittsteller bei Hofe. Will mir keiner einen Input geben, so nehme ich das Umfeld.
    Das geht nicht, he, wo ist denn euer Vorstand. Und, ich muss nicht stundenlang einer Vorstellung beiwohnen um einen Verantwortlichen befragen dürfen.
    Ich denke mir das wussten sie aber, sie wollten nur mal so ein bisschen auf den “Busch klopfen”.

    Das ist nun einmal das Prozedere, wenn Sie es anders wollen, ändern Sie es.

    Die Redaktion

  13. Redaktion
    Redaktion sagte:

    @Petra

    Ich finde, es muss die Frage erlaubt sein, ob beim sparen der Kommunen, nicht auch der Fussballsport überproportional zur Kasse gebeten werden sollte. Schon lange hat der Fussball nichts mehr mit den Begriffen wie Jugendarbeit, Schulsport, Breitensport oder sonstige idealisierender Begriffe zu tun. Diese Sportart ist zu einem mehr oder weniger großen Geschäft verkümmert. Dies zum Einen. Zum anderen wurden im Rat der Stadt im Zusammenhang mit dem Haushaltssicherungskonzept ohne Probleme im sozialen Bereich Gelder gestrichen, der Sport jedoch unbehellig gelassen. Die Überdachung der Tribüne beim TuS, die ja immer hin eine „kleine“ Stange Geld kostet, wurde lediglich verschoben. Ich habe mich bei den Beratungen gefragt: Wo bleibt das soziale Gewissen eines Fussballvereins TuS Ennepetal? Geht da ein Sportler, der ja immerhin der Fairness verpflichtet ist, einfach Schulter zuckend zur Tagesordnung über? Geht er dann her und sagt: Man kann die Spielplätze von Kindern nicht mit dem Fussballsport vergleichen?
    Und als die wenigen Vereinsmitglieder auf dem Hof des Bremenstadions bei mir die überzogene Gala anmerkten, fühlte ich mich in meinen Gedanken bestätigt.
    Nun ist es so, bevor man eine Zeile schreibt, sollte man sich überlegen was man schreibt. Und in diesem Fall war es ganz einfach.

  14. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Lieber Herr Schulte,

    ist nett, dass Sie sich für den TuS so ein setzen. Sicherlich wird sich der TuS bei einer passender Gelegenheit bei Ihnen bedanken. Sagen Sie es doch gleich, der TuS darf nicht kritisiert werden. Sagen Sie es aber bitte dem Vereinsvorstand. Kommt sicher gut.

  15. Petra
    Petra sagte:

    ( Dieser Kommentar wurde uns per email übermittelt, wir haben ihn deshalb im Namen und mit Namen der Verfasserin eingestellt. Dadurch wird der Bezug im Kommentarstrang gewahrt.......d.Red.)

    @Redaktion (#21)

    (Sport-) Vereine bieten Partei- und Verwaltungsleuten Plattformen für Selbstdarstellung, im Gegenzug werden sie (die Vereine) an städtische Zuschüsse herangeführt. Die Partner des Netzwerks verschaffen sich im wechselseitigen Tausch, was sie am dringendsten brauchen: „gute“ Presse im Rahmen von Vereinsaktivitäten (für Partei- u. Verwaltungsleute) und Zuschüsse (für Vereine).
    Bei Investitionsvorhaben können sich die Vereine darauf verlassen, dass ihre Lobbyisten kritische Diskussionen in den zuständigen Gremien unterdrücken. Aktionen im lokalpolitischen Alltagsgeschäft sind meist komplex und vielen Widerständen ausgesetzt. Die lobbyistischen Bemühungen für einen Verein sind deutlich einfacher, hier geht es nur darum, per Handzeichen Geld für den Verein locker zu machen. Bei Bedarf liefert der Verein Argumentationshilfen.
    Wenn sich Prestige versprechende Vereinsinvestitionen anbahnen, hat ’soziales Gewissen‘ keine Chance. In einem Verein auf städtische Zuschüsse zu verzichten, weil diese „im sozialen Bereich“ sinnvoller verwendet werden könnten, halte ich in Ennepetal für undenkbar: Es wird dafür keine Mehrheit geben.
    Redaktion (#21): „[…] ohne Probleme [werden] im sozialen Bereich Gelder gestrichen, der Sport jedoch [wird] unbehelligt gelassen.“ Nun, das ist eine Folge des oben beschriebenen Netzwerks. Welcher lobbyistische Hinterbänkler wird denen, die sein Image pflegen, den Geldhahn zudrehen?
    Sie fragen (#21), „[…] ob beim Sparen der Kommunen nicht auch der Fussballsport überproportional zur Kasse gebeten werden sollte.“ Aus meiner Sicht würde es schon genügen, wenn städtische Zuschüsse ohne lobbyistische Seilschaften öffentlich, kritisch gewichtet und verteilt würden, wobei soziale Belange (wie die Redaktion schon andeutete; #21) einen höheren Stellenwert als Sportvereine haben sollten.

    Abschließend möchte ich noch ein paar Umdrehungen an der Gebetsmühle machen:
    Wo ist die SPD-Opposition? Na klar, die SPD ist ins Netzwerk eingebunden und kann in diesem Kontext ihrer Oppositionsaufgabe nicht nachkommen. Wer sein Image von Vereinsfreunden pflegen lässt, den ereilt das Schicksal unseres Bürgermeisters: Lächeln über die Schmerzgrenze hinaus …

  16. Avatar
    Horst Rodewig sagte:

    Ich möchte Ihnen zu Ihrem Artikel etwas Schützenhilfe zukommen
    lassen. Wie sicherlich viele Andere, in Ennepetal und Umgebung,
    wurden auch mir Freikarten für das Pfingstturnier übergeben.
    Heute am Samstag hatte ich mir die beiden Spiele angesehen.
    Sensibilisiert durch Ihren Artikel sah ich tatsächlich 2 Klassen
    in diesem Stadion. Auf der einen Seite des Stadions der VIP Bereich, die Mehrheit
    sprach hier von dem Prosecco Bereich, und auf der anderen Seite der ganz
    normale Bereich, hier sprach man vom Bier Bereich. Im VIP Bereich
    sprach man ganz zwanglos von den notwendigen Investitionen die im Stadion
    vorgenommen werden müssten um den TuS fit für die Zukunft zu machen.
    Diese Investitionsgespräch hielten sich im einstelligen Millionenbereich –
    aber immerhin. Wenn man z.Beispiel einen Kinderspielplatz sieht für den noch nicht einmal
    ein paar Tausender übrig sind, macht diese Investition ins Bremenstadion doch nachdenklich.
    Jetzt könnte man sagen, die Mehrheit der Ennepetaler wollen Fußball und
    im speziellen ihren TuS haben. Weit gefehlt. Die beiden Spiele wurden mal schätzungsweise
    von so an die 1.500 Besucher besucht. Und was verblüfft, die meisten, zumindest die
    ich angesprochen habe, hatten einen Freikarte.
    So sage ich einmal ganz locker, wie Sie das immer tun, dieser TuS ist nur für
    ganz wenige Leute eine Heimstatt. Und wenn das so ist, sollten Sie auch selber
    dafür bezahlen. Und im übrigen, die meisten waren Fans vom BVB, von Schalke
    oder vom FCB. Im Grunde wie Sie es schon sagten, nur der Spitzenfußball hat
    in unserer Gesellschaft Bestand.
    Und weil das so ist, wäre ich dafür, dass der TuS für die Nutzung des städtischen
    Geländes auch eine Nutzungsgebühr bezahlen sollte.

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