Beiträge

Alexandra Popp – Den Jungs zeigen was eine Harke ist

[jpg] Mit 4 Jahre stand eine Alexandra Popp mit einem Ball am Rande des Sportplatzes Silschede in Gevelsberg, während andere Mädchen ihre Puppe frisierten. 15 Jahre später ist sie Fussballweltmeisterin des Fifa U20 Turniers. Und am Freitag, dem 13.August 2010, war es soweit. Rund 400 Gevelsberger  empfingen ihre Weltmeisterin auf dem Rathausvorplatz auf der Bühne. Die heutige Jugendmannschaft stand Spalier als die Weltmeisterin mit dem Bürgermeister die Bühne erklomm. Jubel brandete auf als die WM Hymne "Waka,Waka" erklang.

     
         

Die Jugendmannschaft des FC Schwarz Weiß Silschede baute sich vor dem Bürgermeister und der frischgebackenen Weltmeisterin auf. Die Gevelsberger waren ganz aus dem Häuschen und machten die Laola Welle. Na, wann hat man schon eine Weltmeisterin in seinen eigenen Reihen.

                       

In seiner Empfangsrede zeichnet Bürgermeister Claus Jacobi den Weg der Gevelsbergerin auf. Sie ist zwar in Witten geboren aber nur weil dort das Krankenhaus war, ansonsten ist sie eine waschechte Gevelsbergerin. Sie betonte mit einem zwinckernden Auge, eine Silschederin zu sein. Nach Silschede ging es zum FFC Recklinghausen, wo sie wiederum wechselte und schließlich beim FCR Duisburg 01 landete. Dort spielt sie nunmehr im Mittelfeld aber auch in der Abwehr. Gespielt hat die 19 jährige  auch schon in der A-Nationalmannschaft.

Jetzt ging es  um die U20 Weltmeisterschaft. Alexandra Popp ist erst 19 Jahre, spielt aber schon als Profi in der 1. Mannschaft  des FCR Duisburg 01. Die Duisburger Frauen haben in 2009 den Uefa Pokal und auch den DFB Pokal geholt – also eine Spitzenmannschaft im Frauenfussball.

Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft ging es direkt weiter nach Nord Irland wo es ein weiteres Spiel gegen Glasgow gab, dann eine kurze Pause und am Wochenende geht es gegen die Leverkusenerinnen um Punkte im heimischen Stadion wo Alexandra Popp vor dem Spiel nochmals geehrt wird. Die Beine sind ihr zwar noch etwas schwer, aber, so sagte sie, es wird schon.

10 Tore hat sie auf der Weltmeisterschaft geschossen und hat auf den unterschiedlichsten Positionen gespielt. Sie war die herausragenste Spielerin des Fifa Turniers und bekam neben der Torschützentrophäe  auch eine Trophäe als beste Spielerin.
Da stand eine würdige Vertreterin der Stadt Gevelsberg und des deutschen Frauenfussballs.

Ja, der Frauenfussball. Er wurde ehemals von den Jungs belächelt und ist heute eine feste Größe im Spielbetrieb des DFB. Kamen vor zehn Jahren nur einige hundert zu einem Spiel, so füllen die Frauen heute auch ganze Stadien. Sie spielen genauso athletisch wie ihre männlichen Kollegen aber nicht so verbissen. Den Frauen ist das Spiel wichtiger und nicht die Allüren die manch einem der Männer wichtiger sind.

Und so sieht man bei Alexandra Popp auch noch das Blitzen in den Augen, den Spaß den ihr diese Sportart bringt. Sie spielt überall, wo die Mannschaft sie braucht und gibt dort ihr Bestes. So spielte sie Stürmerin und stellte ihre Unberechenbarkeit während des Turniers unter Beweis, was ihre Gegnerinnen zur Verzweiflung trieb. Ihre Spielweise war souverän und körperbeherrscht, so dass die Ballverluste minimal waren. Und, was noch wichtiger war, sie besaß immer die notwendige Übersicht auf dem Spielfeld und spielte mannschaftsdienlich.

Neben Kim Kulig war Alexandra Popp die Entdeckung dieses Turniers, wobei für beide, Popp als auch Kulig, der Gewinn der Weltmeisterschaft im eigenen Land der eigene Traum war.

Bürgermeister Claus Jacobi konnte seinen Stolz nicht verbergen wusste sich auch immer wieder einzubringen. Mit Freude geleitete er Alexandra Popp zum goldenen Buch der Stadt Gevelsberg, welches auf der Vorseite den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz als Eintrag hatte.

     

Nun trug sich die Weltmeisterin ein, logisch mit links, genauso wie ihre Torschüsse. Und dann wurde noch eine riesige Torte in Form eines Fussballfeldes hereingebracht, welche der Bürgermeister und Alexandra Popp anschnitten. Die Jugend des FC Schwarz Weiß Silschede, bekamen logischerweise die ersten Stücke dieser Torte; denn die haben ja vielleicht den nächsten Weltmeister unter sich.

Vom Bürgermeister gab es obendrein noch einen großen Schokoladenfussballpokal, der dankend angenommen wurde.
Danach gab Alexandra Popp noch eine ganze Weile Autogramme an die Anwesenden, so wie es halt ein Profi macht, da gibt es keine Unterschiede zwischen Mädels und Jungs.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

 

Hier eine kleine Fotogalerie:

[alle Fotos © Linde Arndt]