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Prominente lesen beim „Auftakt!“ im Theater Hagen

  [Hagen] Im Rahmen der Veranstaltung „Auftakt!“ (Tag der offenen Tür) am Samstag, 22. August ab 15 Uhr im und um das Theater Hagen herum, finden ab 19.15 Uhr Lesungen im Lutz statt. Dafür konnten prominente und in Hagen bestens bekannte Autoren und Schauspieler gewonnen werden:

Finn-Ole Heinrich  Foto: theaterhagen/ Henning

Finn-Ole Heinrich Foto: theaterhagen/ Henning

Lutz Hübner (Namensgeber und Mentor der Spielstätte Lutz) und Finn-Ole Heinrich, von dem zuletzt das Stück „Räuberhände“ zu erleben war. Das Lutz startet mit diesen Lesungen die Spielzeit 2015/16, in welcher es seinen „halbrunden“ Geburtstag feiert, besteht es doch seit 15 Jahren. Und Höhepunkte dieser besonderen Saison werden eben im Frühjahr Uraufführungen von Finn-Ole Heinrich („Ein Helm“) und Lutz Hübner („Projekt Hagen“) sein.

Sabin Tambrea Foto: theaterhagen

Sabin Tambrea Foto: theaterhagen

Bei dieser „Auftakt!“-Veranstaltung wird Finn-Ole Heinrich seine Erzählung „du drehst den kopf, ich drehe den kopf“ vortragen, und Lutz Hübner liest gemeinsam mit seiner Frau, Co-Autorin und Schauspielerin Sarah Nemitz und dem Schauspieler Sabin Tambrea aus seinen kabarettistischen Texten „Dramoletti“. Der Bayerische Filmpreisträger Tambrea sammelte erste schauspielerische Erfahrungen im Lutz, steht seit vielen Jahren auf der berühmten Bühne des Berliner Ensembles und hat sich zu einem Shootingstar des deutschen Films entwickelt.

 

Der Eintritt dazu ist frei.

 

 

logi

Traumhafte Reise durchs Gehirn mit “Gaks und Giks”

Gaks und Giks 2 Foto theaterhagen / ©  Klaus Lefebvre

Foto theaterhagen / © Klaus Lefebvre

(Gastbeitrag / HL.) Hagen. Ein paar Besucher mehr hätten es zur Premiere von “Gaks und Giks” im Lutz, der Jungen Bühne am Theater Hagen, schon sein dürfen. Gut zur Hälfte war das Lutz an diesem Sonntag Vormittag nur verkauft. Dabei wird in der Hagener Inszenierung des Schauspielstücks mit Musik von Thorsten Bihegue eine Menge geboten.

Bereits im Foyer zeigt ein eindrucksvoller Film um was es geht: Ein Professor erklärt  dem Lutzvater Werner Hahn das Gehirn, den Zentralcomputer des Menschen; für jeden verständlich.

Auffällig bunt ist das Bühnenbild. Auch hier wird schnell klar: Es geht um den “Denkkasten”. Übrigens im Verlgeich zu anderen Lutz-Produktionen ein sehr aufwändiges und multifunktionales Bühnenbild, das wieder von Jeremias H. Vondrlik gestaltet wurde.

Die beiden Protagonisten Hardy Karl-I-Bond und Loris Quorai, mit denen “Gaks und Giks” auskommt, spielen zwei sehr unterschiedliche Professoren, die so unterschiedlich sind, wie die beiden Gehirnhälften. Jeder von ihnen erklärt  das Gehirn auf seine Weise und dabei ergänzen sie sich. Hardy Karl I Bond (bereits aus vorherigen Lutz-Produktionen wie z.B. der “Lucy-Triologie” bekannt) sticht mit seinen Gags und seiner Komik wieder ab der ersten Minute heraus. Aber auch seine musikalischen Fähigkeiten kann er wieder unter Beweis stellen.

Größenverhältnisse, Aussehen des Gehirns, alles wirkt zum Anfang wie Unterricht. Aber leicht verständlich und mit Humor, so dass der “Stoff” ganz leicht dahin findet, wo er hingehört: eben ins Gehirn des Zuschauers. Das alles gelingt nicht ohne Musik. Kurze Rapps wirken da wie “Denkzettel”.

Was läuft eigentlich in den verschiedenen Hirnregionen ab, wenn man Angst vor Spinnen hat? Auf gehts: Durch das Auge ab ins Gehirn. Eindrucksvolle Ton- und Lichteffekte machen die Reise durch den Denkapparat annähernd zu einem Traum. Und was da alles so zu finden ist: Alte Erinnerungen und und und…

Ausstatter Jeremias H. Vondrlik und das junge Technik-Team im Hintergrund zeigen in dem Stück wieder einmal, was in ihnen steckt. Erstaunlich, welche Möglichkeiten das Lutz mit seiner kleinen, großartigen Bühne hat.

Kann Testosteron-Überschuss schön klingen? Sind Verliebte krank? Fragen, die Erwachsene genauso bewegen wie Kinder und Jugendliche. Deshalb ist es auch diesmal wieder ein Stück im Jugendtheater aber kein reines Stück für Kinder und Jugendliche.

Wie bereits erwähnt bringen die beiden Protagonisten “Gaks und Giks” auf allen Ebenen mit großer Professionalität auf die Lutzbühne. Knappe 60 Minuten Abenteuer, Wissenschaft, Schauspiel, Musik, Humor und eine traumhafte Reise durchs Gehirn geben nach unserer Meinung “Gaks und Giks” im Lutz das Prädikat “Sehr empfehlenswert”. In seiner Gesamtheit hat die Lutz-Inszenierung von “Gaks und Giks” das Zeug auf große Reise zu gehen. Preisverdächtig!

Weitere Termine in dieser Spielzeit: 23., 24, 25. Juni 2015 – jeweils 10 Uhr

Tickets und Infos: http://www.theaterhagen.de

“Zwei Männer sehen schwarz” – weiteres Glanzstück von Autor Werner Hahn

Migration unverfroren lässig, cool auf den Punkt gebracht

Foto: Theater Hagen

Foto: Theater Hagen

 

 

(Hans Leicher) Hagen – “Lass doch mal den Kongo raus” – ein Satz den in Werner Hahns neuester Migrationssatire, die an diesem Sonntag Abend im lutzhagen uraufgeführt wurde, nicht genügend Menschen hören können. Denn wenn sie ihn hören, dann erleben sie auch das rund 90-minütige Stück über eine Theater-AG, die eigentlich nur ein heißes Thema wie Menschenhandel auf die Bühne bringen will, dann aber (ob der Besetzung des Stücks) unweigerlich mitten im Thema steht.

“Lass doch mal den Kongo raus” – dabei geht es (wie es in der Stückbeschreibung steht) um “Spaß in den Backen”, “Verrücktheit im Blut und Swing in den Knochen”. Genau dieses Gefühl bringen alle zehn Protagonisten ab der ersten Szene dem Publikum rüber. Sie haben es eben im Blut. Bis auf einen Darsteller haben alle anderen afrikanische Wurzeln. Von Beginn an agieren sie lässig und cool, so als würden sie niemals etwas anderes machen, als auf der Bühne stehen. Im wahren Leben sind sie eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die bisher einige Distanz zur Profi-Schauspielerei hatte. Bisher. Denn spätestens nach der Uraufführung haben sie alle erkannt, dass Theater “einfach geil ist”.

Interessant unterteilt ist das Ensemble in die vierköpfige Band “Le Diamont Blanc”, die bereits beim Einlass für die richtige Einstimmung sorgt. Zudem sind es drei Sängerinnen bzw. Schauspielerinnen: Chaira Ndongala, Schekina Ndongala und Debby Kuyitila. Die drei Darstellerinnen, die ihren Weg über ihre Christliche Gemeinde in Bochum nach Hagen gefunden haben und bereits im Projekt “Ohrenbilder” zu erleben waren, überzeugen auf den Punkt genau. Mit einer scheinbar schier unverfrorenen Lässigkeit und Leichtigkeit bringen sie ihre Songs augenscheinlich aus dem Stand heraus; zudem in einer hervorragenden Choreogafie. In der ersten Szene ist das Publikum noch abwartend und schüchtern, dann aber gibt es regelmäßigen, kräftigen Szenenapplaus.

Dritter Part auf der Bühne sind die (auch nicht gerade unmusikalischen) jungen Herren Hardy Karl-I-Bond und Joel Karl-I-Bond (beide sind schon duch einige Lutz-Produktionen bekannt) und Loris Qoraj.

Neben den relativ kurzen Szenen, die sich mit den nicht gerade leichten Thematiken wie Migration, Menschenhandel und der damit verbundenen Prostitution beschäftigen, gibt es jede Menge Musik. Dabei kommen Humor und Satire in keinem der Parts zu kurz. Bleiben wir beim “Neudeutsch”, so sind es geile Texte von Werner Hahn, die wach machen und das in Worte fassen, was wir (vielleicht wegen der grausamen Hintergründe) nicht einmal gedanklich fassen können. Werner Hahn hat hier Wege der Sprache und Formen gefunden, die das Erfassen möglich machen.

Hervorzuheben ist aber neben vielen wichtigen Details, das gelungene und fließende Zusammenspiel, der drei Parts auf der Bühne. Sie sind ein Ensemble, sie bilden eine Einheit und bringen somit eine faszinierende Harmonie in das Stück. Das alles unterstützt von einer perfekt funktionierenden Technik im Hintergrund, deren Ausleuchtung, Licht- und Toneffekte auf dem Punkt sind. Das Gesamtbild vor einem wieder einmal, trotz engem Budget, toll gestalteten Bühnenbild von Jeremias H. Vondrlik vermittelt das Gefühl eines professionellen Weltstadt-Theaters.

Erwähnt sei hier noch einmal die hervorragende Aufteilung zwischen den Szenen und der Musik, die fließend und oft traumhaft ineinander gehen. Betrachtet man die Songs und den Sound, so würde manch einer gerne die entsprechende CD gleich nach dem Stück an der Theaterkasse kaufen.

Trotz aller Faszination, die in diesem Stück auf die Lutz-Bühne gebracht wird, werden die Themen Migration, Menschenhandel, Ausbeutung, Prostitution, und auch das was vielleicht so mancher Migrant als Heuchelei in diesem Land empfindet, wenn er die Realität unseres so hoch gelobten Landes erfahren muss, klar und deutlich auf den Punkt gebracht.

“Zwei Männer sehen schwarz” ist nicht nur sehenswert. Es sollte einfach jeder sehen!

Weitere Termine:

15.11.2013  –  19:30 Uhr
22.11.2013 –  12:00 Uhr
22.11.2013 –  19:30 Uhr

07.01.2014  –  12:00 Uhr
08.01.2014  –  12:00 Uhr

 

“Gretchen 89ff.” Das LUTZ startet in die neue Spielzeit

[Hagen – Gastbeitrag von Hans Leicher]

_DSC1384_DSC1430_DSC1520_SKU1085_SKU1110 Start der neuen Spielzeit an diesem Samstag auch im LUTZ, der Jungen Bühne am theaterhagen. Auch auf der “kleinen” Bühne die für Hagen und die Region weit mehr als ein Jugendtheater bedeutet wird es bis zum nächsten Sommer ein abwechslungsreiches und spannendes Programm geben, das viele Überraschungen bringen wird.Die Auswahl des Stücks für den Spielzeit-Start an diesem Samstag (21. September) um 19:30 Uhr mit Lutz Hübners “Gretchen 89ff.” ist schon einmal eine Punktlandung. Einerseits ist es kein reines Jugendtheaterstück, andererseits spricht es auf mehreren Ebenen aber gerade Junge Menschen ab 14 an. Quer durch alle Generationen wird das Publikum von Aha-Effekt bis Schenkelklopfer alles geboten bekommen. Mit dieser Mischung erreicht Lutz Hübner genau das, worauf es ankommt: Keine Publikumsberieselung von der Bühne, sondern das Publikum mitzunehmen, es zu erreichen und nachhaltig zum Denken zu bringen. Die sogenannte “Kästchen-Szene” aus Goethes “Faust” wird zum Kern des Stücks. Goethes “Faust”, ein Klassiker gerade in bestimmten Jahrgängen vieler Schulen.“Schwere Kunst” mögen sich so manche Schüler denken, wenn sie mit dem Pflichtstoff konfrontiert werden. “Gretchen 89ff.” zeigt diese einzige Szene zehn Mal, jeweils mit anderen Theatertypen. Von Traditionalisten über Neurotiker bis zu Unfähigen und zeigt auf kurzweilige Art und Weise auf, wie Kunst entsteht. Damit spricht Lutz Hübner auch und gerade die Generationen an, die “Faust” vielleicht schon in unterschiedlichen Inszenierungen erlebt haben und vielleicht mit der Fragestellung “was wollte mir der Künstler damit sagen” ein Theater verlassen haben. Aber: Auch wenn “Gretchen 89ff.” in sich verschiedene Inszenierungen einer Szene in sich birgt, gibt es auf jeder Bühne wieder eine eigene Inszenierung dieses Stücks, das übrigens zu einem der größten Stücke von Lutz Hübner zählt. Miriam Michel führt in der gegenwärtigen Fassung des LUTZ die Regie, und wer die kreative, hinterfragende sowie zieloriente Theaterfrau kennt, der weiß was das LUTZ-Publikum ab diesem Samstag erwartet. “Wir Darsteller profitieren von dieser verrückten Theaterfrau”, gibt LUTZ-Vater Werner Hahn im Gespräch Preis.

Und damit sind wir bei der Besetzung: Sonja Bohé und Werner Hahn persönlich stehen in den 90 Minuten auf der Bühne. Beim “Auftakt” zur Eröffnung der neuen Spielzeit konnten die Besucherinnen und Besucher schon einmal in eine Probe für “Gretchen 89ff.” hineinschnuppern. Und schon bei der Probe überzeugten Sonja Bohé und Werner Hahn. Soviel darf verraten werden, dass es eine willkommene Gelegenheit geben wird, Werner Hahn in allen seinen Schauspielerischen Facetten zu erleben. Mit “Gretchen 89ff.” sei es ein “kühner Versuch zum Beginn der Spielzeit” meint Werner Hahn. Bei soviel Gutem, das zusammenwirkt ist ein Scheitern des Versuchs bereits undenkbar. Mehr wissen wir aber nach der Premiere an diesem Samstag.

 

„Clyde und Bonnie“ am 27. Januar 2011

Ein dickes Lob bescheinigte die Presse dem neuen Jugendstück „Clyde und Bonnie“, das am 22. Januar 2011 im lutz Premiere feierte. Jenna Schulz und Arne Obermeyer, die beiden Jungdarsteller, erzählen eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier junger Menschen, die sich von der Gesellschaft ausgestoßen fühlen und keine Perspektive in ihrem Leben haben. Verspielt imitieren sie u.a. das berühmte Gangster-Paar Bonnie und Clyde aus den 30er Jahren und sorgen dabei – trotz ihrer schwierigen Lebensverhältnisse – für einen rasanten zuweilen urkomischen Schlagabtausch.
     

Für die Vorstellung am 27. Januar 2011 um 19.30 Uhr im lutz gibt es noch Karten!

Weitere Termine: 2.2. (12 Uhr), 8.2. (12 Uhr), 9.2. (19.30 Uhr), 24.2. (12 Uhr), 25.2. (19.30 Uhr), 29.3. (12 Uhr), 31.3. (19.30 Uhr).

 

Karten unter 02331/ 207-3218 oder www.theater.hagen.de