Beiträge

Time Never Waits – Michael Schlieper and Friends

Zu seinem 80. Geburtstag lädt Michael Schlieper mit teilnehmenden Künstlerkollegen zu einer interessanten Kunstausstellung in die Galerie im „Alten Stadtbad“ nach Hagen-Haspe.


 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal und Hagen-Haspe

.

.

.

.

.

Ennepetaler Kunstausstellung der Wahrheit auf der Spur

Der Vorstand des KunstraumEN mit einigen Unterstützern bei der Pressekonferenz zu den Ausstellungen WAHRHEIT Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Kennen sie Antigone? Sollten sie aber. Es ist eine Tragödie des antiken griechischen Dichters Sophokles (497 – 405  v. u. Z. ). In dieser Tragödie begründet Sophokles eine Macht die bis heute die größten Herrscher erzittern lässt – die Moral. Die Moral ist ungeschrieben, sie steht über allen Gesetzen der Menschen, nach den ersten Aufzeichnungen der Griechen gilt sie als göttliche Macht. In der Tragödie Antigone des griechischen Dichters Sophokles, löste die Missachtung der Moral einen Krieg und den Tod einer ganzen Herrscherfamilie des damaligen siebentorigen Theben aus.

Zum Moralkatalog gehört auch die Wahrheit, sie wird jedoch nur indirekt in den Büchern der Religionen, die ja Einfluss auf alle Kulturen haben, begründet. Im  hebräischen Tanach, in der christlichen Bibel und im islamischen Koran, gibt es fast das gleiche – das Gebot Gottes„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Es ist eine klare Aufforderung der Wahrheit zu folgen. Und da diese Gebote direkt von dem einen Gott kam, stehen sie über den menschlichen Gesetzen. Das Gegenteil von Wahrheit ist die Lüge, benutzt man sie bricht man das göttliche Gesetz, indem man eine Sünde begeht. Da die Sünde, hier Lüge, jedoch nur individuell begangen werden kann, ist die Ausübung jedweder Wahrheit auch nur für das Individuum maßgeblich.

Dass es mit der Wahrheit nicht so genau genommen wird, ist seit Jahrhunderten gang und gäbe. Man benutzt die Wahrheit, um etwas zu erreichen, was man sonst nicht erreicht hätte. Durch Weglassung von Wahrheiten werden gar Menschen manipuliert. Teilwahrheiten werden gar als Fakten verkauft.

Wir sehen ganz schön alt aus, wenn wir nicht das Gesagte überprüfen könnten; denn Glauben ist kein Weg, er setzt wieder Vertrauen voraus.

In unserer Jetzt-Zeit haben sich die Begriffe verändert, Lüge nennt man nun Fake-News oder Post-Faktische Informationen und das weite Feld der Verschwörungstheoretiker. Man bringt diese Begriffe mit der Presse in Zusammenhang, was zwar richtig ist, jedoch nicht unbedingt gewollt ist. Hier sei auf den Kampagnenjournalismus in der heutigen Zeit verwiesen.

Sie sehen, die Wahrheit ist ein Minenfeld voller Fallstricke, die, kaum eingehalten, zu größten gesellschaftlichen Verwerfungen, bis hin zu Kriegen führen kann. Denken wir an den Irak Krieg der ja mit Lügen begründet wurde.

 

Was hat die Kunst in Ennepetal daraus gemacht, wie haben die Künstler dieses Thema reflektiert und hat es sie gar inspiriert? Ich denke ja.

Die niederländischen, belgischen und deutschen Künstler haben das Thema in vielfältiger Weise verarbeitet. Sichtbar wird dadurch, es gibt nicht nur eine Wahrheit, sondern Wahrheit ist überall und ist nicht immer sichtbar.

Vernissage „Holländer neben der Wahrheit“ im Kunstraum EN Foto: Linde Arndt

Nun geht es bei der Ausstellung nicht nur um 1 Ausstellung, vielmehr finden wir bei der am Freitag, dem 1. September 2017 zur Eröffnung gebrachten Ausstellung „Holländer neben der Wahrheit“ einen Vorgeschmack zur Hauptausstellung „Wahrheit Thruth“, die am Freitag, dem 15. September 2017  im Industriemuseum eröffnet wird. Die am 1. September beginnende Ausstellung kann man in den Räumlichkeiten der Künstlervereinigung Kunstraum an der Bergstraße 32, Ennepetal-Voerde, besuchen. Beide Ausstellungen enden am 24.09.2017.

Zur Ausstellung selber: Die aus der Provinz Holland kommenden Niederländer haben einen Reigen aus Wahrheiten an Exponaten geschaffen.

Original von Anne Mannaerts
Foto: Veranstalterkatalog

So erstellt Anne Mannaerts aus weggeworfenem „Müll“ eine neue Wahrheit, indem sie aus einer Vielzahl von Wahrheiten eine neue Wahrheit/Exponat schafft. Scheinbar nutzlose Dinge finden sich zu einem bunten, grazilen und verspielten Miteinander ein. Frans Kegels sieht im Zufall seiner in einer Form, durch den Guss, geschaffenen Werke, einen Weg zu einer neuen Wahrheit zu kommen. Glenn Priester, erarbeitet in seinen Werken Schichten von Landschaften so, als wenn jede Schicht ein Eigenleben entwickelt hätten. Alles geht in ein Gesamtwerk über, durch die Trennung in einzelnen Schichten erhält man eine Faszination. Dies sind nur drei der sieben niederländischen Künstler, die in der Galerie in der Bergstraße ausgestellt haben. Sie sind willkürlich von mir ausgewählt worden, um als Appetithappen vor ihren Augen zu erscheinen.

Kommen wir zur Hauptausstellung „Wahrheit Thruth“ die im Industriemuseum,  Neustraße 53, 58256 Ennepetal am 15. September 2017 um 18:00 Uhr zur Eröffnung gelangt.

Hierzu hat der Niederländer Marten van Noort eine anspruchsvolle Einleitung über das Thema Wahrheit erstellt, van Noort bezieht sich auf Platon (427- 347 v.u.Z.), der die Malerei [sic] als Imitation, weit von der Wahrheit, jenseits des Verstandes, positioniert sieht. Van Noorts Einleitung ist für mich Inspiration aber auch, mangels anderer Informationen, Wegweisung zu dieser Ausstellung gewesen.

„Die Wahrheit gehört nur mir“, so die Belgierin Andrea Macken. In ihren Werken zeigt sie das Aufgewühlte und sich Verlierende der Natur, welches sich aber bei Macken zu einem Ganzen zusammen fügt.

Danielle Raspé aus Belgien zeigt uns mit ihren Werken aus verbogenem Draht, die Vernichtung des Gesamtmetalls, wobei das Metall für die heutigen Kriege die Tod und Elend bringen stehen soll. Es gibt in der Realität keinen Trost. Bei Raspé steht das Weiche von Federn, die die Metallwerke umfangen als tröstendes Angebot zur Verfügung.

Originale von Franka Op de Bekes Foto mit freundl. Genehmigung von KusntraumEN

Franka op de Beke aus den Niederlanden holt ihre Werke aus Fotos, der zweite Blick ergibt eine neue Perspektive, die sie dann zum Malprozess geleitet. Dabei schafft sie unbewusst neue Realitäten, die zwar räumlich erkennbar sind, jedoch eine Wirklichkeit zeigen die vergangen und diffus erscheint. Und irgendwo erscheint eine Gesellschaft, die zwar elitär erscheint, nur sie scheint vergangen und in einem Licht, welches ihre Unwirklichkeit zeigt.

So erstellt Maartens van Noort seine Bilder aus Bildern bekannter Maler wie Lorrain (1600 – 1682) oder Corot (1796-1875), indem er deren Bilder abstrahiert und damit in eine neue Wirklichkeit überführt. Van Noort stellt hier die Frage nach der Essenz dieser großen Maler, die ja auch Suchende waren und kommt in der Beantwortung zu einer eigenen künstlerischen Wahrheit.

So kann man den jetzt schon erkennbaren Ansatz der Ausstellung „Wahrheit Thruth“ als gelungen bezeichnen, zumindest macht dieser Ansatz neugierig auf die Hauptausstellung, die ja am Freitag, dem 15. September eröffnet wird.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

.

.

.

.

.

.


  • „Hölländer neben der Wahrheit“
      Kunstraum-EN, Bergstraße 32, 58256 Ennepetal
    Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 17:00 bis 19:00 Uhr
                                                        Sonntag 11:00 bis 13:00 Uhr


      

  • Wahrheit Thruth“
    im Industriemuseum Ennepetal
    Ausstellung vom Freitag 15.September 2017 bis Sonntag dem 24. September 2017

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag         16:00 bis 20:00 Uhr
                          Samstag und Sonntag        14:00 bis 18:00 Uhr


 

„Lebensspuren“ – Malerei, Zeichnungen, Objekte Silvia Straube Holbach

Plakat zur Ausstellung Silvia Straube Holbach

Plakat zur Ausstellung Silvia Straube Holbach

[Schwelm] Die in Trier geborene und in Schwelm lebende freiberufliche Künstlerin Silvia Straube Holbach stellt unter dem Titel „ Lebensspuren“ ausgewählte Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung und Objekte aus.

Schwerpunkte der Ausstellung, die den Schaffensprozess der vielseitigen Künstlerin seit fast zwei Jahrzehnten begleiten, sind Mensch und Körper, Natur und Umwelt, meist stilisiert, verfremdet oder aufgelöst.  Spuren hat Frau Straube Holbach auch mit der Leitung von Malkursen und Projekten hinterlassen wie „ Kunst für Senioren“ in der Seniorenresidenz am Ochsenkamp, gefördert von Schwelms Ehrenbürger Herrn Wilhelm Erfurt und den vom BBK in Berlin ausgewählten „ Bäumlingen“, gefördert vom BMBF.

Nach zahlreichen Einzel und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, Organisation und künstlerischer Leitung von Ausstellungen und Präsentationen möchte die Künstlerin nun einen Überblick über ihre Spuren des Lebens im schönsten Haus der Stadt Schwelm geben.

www.straubeholbach.de

Portrait Silvia Straube Holbach

Portrait Foto: Archiv Silvia Straube Holbach

Vita :

–        1965 geboren in Trier, lebt und arbeitet in Schwelm

–        Freiberufliche Künstlerin

–        Arbeitsbereiche : Malerei , Zeichnung, Objekte

–        Themenschwerpunkte : Mensch und Körper, Natur und Umwelt

–        Zahlreiche Einzel und Gruppenausstellungen im In und Ausland

–        Organisation und künstlerische Leitung von
Ausstellungen und Präsentationen

–        Aufbau und Leitung von Projekten und Malkursen

–        Bis 2014 Mitglied im Kunstraum EN e.V. ,
2013-2014 Vorstandsmitglied

–        Mitglied des Gevelsberger Künstlerkreises

–        Mitglied im AK „ Museum- Frauengeschichte im Industriezeitalter“

 

Eröffnung am
Freitag, 16.01.2015, 19 Uhr im Haus Martfeld

Begrüßung : Jochen Stobbe, Bürgermeister der Stadt Schwelm

Einführung in die Ausstellung : Heike Rudolph, Journalistin

Musikalisches Rahmenprogramm : Jasmin Brieda ( Gesang ) Detlef Wiedenhaupt (Gitarre, Städtische Musikschule Schwelm )

Bei der Eröffnung wird kein Eintritt erhoben.

Ausstellungszeitraum : 17.01.2015-15.03.2015

Öffnungszeiten : Samstag und Sonntag 12-17Uhr

Kosten : 1 € pro Person

 

 

 

 

 

 

 

 

Save-the-Date: DAS DETROIT-PROJEKT

logo-schauspielhaus-bo

[ 5. September 2013, Bochum]
Vier europäische Opel-Städte auf der Suche nach der Zukunft. Ein einjähriges internationales Stadt- und Kunstfestival in Bochum mit Partnern aus Deutschland, England, Polen, Spanien und den USA

DAS DETROIT-PROJEKT ist ein einjähriges internationales Stadtprojekt und Kunstfestival in Bochum. Es stellt Fragen und sucht Antworten zur Zukunft der Stadt, der Arbeit und der Kunst und verbindet vier europäische Opel-Städte. Denn nicht nur in Bochum, sondern auch in Zaragoza (Spanien), in Ellesmere Port (Großbritannien) und Gliwice (Polen) fürchten die Menschen, ihre Arbeit zu verlieren. Auch diese Städte und Länder suchen ihren Weg ins 21. Jahrhundert. Gemeinsam mit ihnen werden Möglichkeiten und Chancen für die Zukunft entwickelt.
Vom 10. bis 12. Oktober 2013 eröffnen das Schauspielhaus Bochum und Urbane Künste Ruhr das DAS DETROIT-PROJEKT zusammen mit Gästen aus den europäischen Opel-Städten Zaragoza, Ellesmere Port und Gliwice sowie aus Detroit. Sie laden ein zu einem internationalen Bankett, einem Symposium und zu einem Live-Art-Fest in der Bochumer Innenstadt, zu Konzerten und Partys und zu einem Nightwalk durch Bochum-Ehrenfeld.
Das Eröffnungswochenende vom 10. – 12. Oktober 2013 beginnt mit einem internationalen Bankett im Foyer des Schauspielhauses Bochum: Internationale Gäste sowie Freunde und Partner aus Bochum werden zu „slow food and slow thinking“ – einem Abendessen für nachhaltig gute Ideen, Musik und Gespräche eingeladen sein.
Am Freitag, 11. Oktober 2013 bietet das öffentliche und internationale Symposium „Motorcities im Aufbruch – International Lab (1st edition)“ im Schauspielhaus einen ganzen Tag lang die Gelegenheit, mit internationalen Experten ins Gespräch zu kommen. Am Abend stellen sich die Macher und Partner von DAS DETROIT-PROJEKT in „We are the city“ in den Kammerspielen vor. Insbesondere berichtet Tyree Guyton vom „Heidelberg Project“ aus Detroit über seine 27-jährige künstlerische Arbeit.
Währenddessen und im Anschluss laden die Geschäfte und Gastronomien rund um das Schauspielhaus zum „Nightwalk“ in Bochum-Ehrenfeld ein mit Kunst, Musik, Party, Essen, Shopping und mehr.
Am Samstag, 12. Oktober 2013 heißt es mit über 50 Künstlern „Think global, act local!“ in der Fußgängerzone der Bochumer Innenstadt: Aktion, Kunst und Musik unter anderem mit der Theorie- und Praxisgemeinschaft Dr. Fahimi, der Fräulein Wunder AG, lunatiks produktion, Maiden Monsters, Mobile Albania, Studio Umschichten, Sebastian 23 sowie Schauspielern des Ensembles. Am Abend beendet GUSTAV mit einem Konzert in den Kammerspielen und entspannende DJ-Sounds im Tanas die Eröffnung des Stadt- und Kunstfestivals.

 

Lebewohl, Museum am Ostwall

museum-am-ostwall

Besucher der Finissage „Das Beste zum Schluss“ im ehemaligen Museum am Ostwall Dortmund
Foto: Linde Arndt


[jpg] Eigentlich gibt es das Museum am Ostwall nicht mehr. Nur das Gebäude befindet sich noch am Ostwall. Das Museum ist schon längst in das Dortmunder U umgezogen. Direktor: Prof. Dr. Kurt Wettengl hat schon mehrere Ausstellungen kuratiert, zuletzt „Stadt in Sicht“, die bis zum 4. August geht, wo Kunstwerke aus der Sammlung der „Deutschen Bank“ von Feininger bis Gursky gezeigt werden.

Nein, es ist das alte Gebäude am Ostwall, welches 1949 die erste Ausstellung zeigte. Damals gab es noch Kunst gegen Kohle. Recklinghausen hat das auch im Theaterbereich, immerhin dieses Jahr zum 67. mal, gemacht und jedes Jahr kommen die Künstler wieder, nicht mehr wegen der Kohle. Gleichwohl wird es Kohle geben und es werden wieder Zehntausende nach Recklinghausen kommen und den Festspielhügel besiedeln, aber auch die Stadt belagern. Den Spirit von 1949 oder den 50ern gibt es nicht mehr, vereinzelnd trifft man Zeitzeugen, die den Aufbruch der damaligen Zeit bezeugen können, in Recklinghausen oder Dortmund.

Axel M. Mosler im Gespräch mit einer Besucherin Foto: Linde Arndt

Axel M. Mosler im Gespräch mit einer Besucherin
Foto: Linde Arndt

Der Lenkungsausschuss „Starke Orte“ um Axel M. Mosler (Dortmund) und Werner Block (Bochum) wollten nur diese eine Ausstellung als „Das Beste zum Schluß“ bringen.  „Schickt uns eure drei besten Bilder“ so war der Ruf an die vielen, vielen Künstler im Ruhrgebiet. Im Rahmen von „Das Beste zum Schluß“ fand derzeit im ehemaligen Museum am Ostwall eine letzte Kunstausstellung zum Thema statt. Die Ausstellung zeigte Werke der Malerei, Fotografie, Skulpturen, Objekte, Zeichnungen, Grafiken und Installationen. 120 Exponate von 72 Künstlern die von einer Jury ausgewählt wurden.

Wer das Museum kannte, fand die hell erleuchtete Atrium Eingangshalle inspirierent. Sie war selber Ausstellungeraum und wirkte, wenn Menschen die Kunstwerke in Augenschein nahmen. Ebenso die hohen Wände, von denen unzählige quatratische Fenster den Blick auf die Kunst im Atrium frei gaben.
Und jetzt die letzte Ausstellung der „Starken Orte“ mit dem Projekt „Urbane Räume“.

Die Exponate waren durchaus qualitativ als sehr hoch wertig einzuordnen, die Zeugnis über die künstlerische Kraft ihrer Künstler ablegten. Die Finissage am 21. Juli zeigte jedoch Besucher die etwas wehmütig und nostalgisch die Werke nochmals betrachteten. Ich selber hatte meine ganz persönliche Vergangenheitsbearbeitung mit den Werken von Dina Nur, 5 teilig und o.Titel aus Stahl und Kunststein.

Welchen Standort ich zu dieser Skultur auch einnahm, es ergaben sich immer wieder andere Perspektiven. Es dokumentierte irgendwie die Beweglichkeit und Veränderung der Ansichten und machte so die Gewissheit schmerzlich, dass dieser Ort der Ausstellungsmöglichkeit nun Vergangenheit ist.

Dass das Museum am Ostwall für 20 Mio Euro, einschließlich dem Park mit den alten Bäumen verkauft werden soll, wollte ich nicht akzeptieren.
Übrigens soll es danach abgerissen werden. Für den Spirit der 50er Jahre gibt es keinen Platz mehr in unserem System. Schade eigentlich. Ach was, lebe wohl Museum am Ostwall.

3.484 Unterstützer setzen sich für den Erhalt des Museums ein und im Museum lag eine Unterschrift mit weiteren 1.100 Unterschriften der Besucher – ist das nichts?

Zum Abschluss sangen vier Ruhrkabarettisten das Lied: “Das alles und noch viel mehr würde ich machen, wenn ich König vom Ruhrpott wär´” Klar, das Ostwall Museum erhalten.
ruhrkabarettisten

Mitglieder des GEIERABEND – Ensemble Foto: Linde Arndt




Jürgen Gerhardt für EN-Museum aus Dortmund

Ober- und Unterwelt in Ennepetal

[jpg] Jedes Wochenende hat der Ennepetaler ein Problem: Was mache ich nur? Es ist schönes Wetter oder auch schlechtes Wetter und irgendwas möchte ich machen oder irgendwer soll mich unterhalten. Was spannendes, anregendes, nachdenkliches, freudiges, provozierendes, kurz was mich dahin führt in Ennepetal zu bleiben. Kein Problem, so meint diesmal die Redaktion. Mischen wir uns doch einmal in die Wochenendplanung der EnnepetalerInnen ein.

 

Die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld gehört ja inzwischen zu einer festen Adresse für Kunst und Kultur und so wird am

Freitag, den 27. April von 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr

 

 auf dem Vorplatz der Milsper Hauptgeschäftsstelle

 das erste 1. KUZO-Fest geben. [Eröffnung der KunstZone]

   
     

Mit dabei ist Betty, ein Sparschwein, welches gerne ihr Klein-oder Großgeld in seine Inneren aufnimmt. Der Betrag den sie einschmeißen ist ganz nach ihrem Belieben, wenn sie sich vorher ein Gläschen Wein, der Musik der JAZZ-Polizei gelauscht oder die ausgestellten Fotos des Ennepetaler Fotografen Uwe Sebeczek bewundert haben. Aber dies wird nicht alles sein, was die Veranstalterin die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld aufbietet. Es warten Überraschungen der anderen Art auf Sie und Sie aber auch Sie. Soweit die Oberwelt.

Es wird so kurz vor 17:00 Uhr sein, wenn es heißt die Beine in die Hand zu nehmen um sich auf den Weg zur Kluterthöhle zu machen. Die JAZZ-Polizei wird über die Brücke voran gehen wo uns die ersten Kunst Begeisterten erwarten um bei der Ausstellungseröffnung, also der Vernissage der

 

Höhlenkunst – STARKE ORTE 2012“ die für 17:00 Uhr

 

geplant wurde, dabei zu sein.

 

   
     

Hier wird erst einmal die stellvertretende Direktorin des Duisburger Lehmbruck Museums Claudia Thümler Sie mit ihrer Einführungsrede auf die Unterwelt einschwören. Oh Gott, sagt jetzt so mancher, es geht um Kunst. Nein, weit gefehlt, es geht nicht allein um Kunst, sondern um Geschichten erzählen aber auch um Unterhaltung im weitesten Sinne oder um das berühmt, berüchtigte Kopf-Kino in uns. Wenn es dann in die Höhle geht, erwarten sie Spanner, Löffler, Gabler, Menschen ohne Nabelschnur in einer Nabelschnur, Spinnenmenschen, Schattenmenschen, Materialisierungen, Weltreisen, unbekannte Klänge, also eine Welt voller Fantasien die Spannung pur verspricht. Als die Vorbesichtigungen, Fototermine stattfanden, waren alle Menschen begeistert von den ausgestellten Kunstwerken. Die Redaktion denkt: Das wird jede und jeden begeistern. Übrigens, die Künstler werden alle anwesend sein und freuen sich auf die interessanten Gespräche mit ihnen allen. Es sind 20 Künstler die in der ganzen Welt herum gekommen sind und deren Persönlichkeiten zu solchen fantastischen Kunstwerken führten.

   
     

Sie müssen aber nicht unbedingt in die Höhle, wenn ihnen die Höhle zu eng oder zu duster ist, sie können auch vor der Höhle mit gleich gesinnten interessante Gespräche führen. Über die Kunst, die Kultur oder auch nur über Ennepetal im Besonderen. Für deftige Schnittchen, Wein, Wasser und Saft ist auch hier gesorgt.

Was bleibt? Lassen sie sich auf Kunst und Kultur in Ennepetal ein, woanders gibt es das immer. Und weil es das woanders immer gibt, ist es für Ennepetal was Besonderes.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

©  Fotos Linde Arndt

Winterschlussverkauf bei den Kultureinrichtungen

Die Zeit der Buchhalter

Nun das Jahr der Kulturhauptstadt ist gerade ein Jahr herum, die Arbeit der RUHR.2010 GmbH wurde vor wenigen Tagen an die Nachfolger übergeben und befindet sich nun in der vorbestimmten Liquidation, da geht ein kräftiger Ruck durch den Kulturwald. Vielen von uns ist die Mahnung von Fritz Pleitgen noch im Ohr, „ …nach dem Ende der RUHR.2010, die wieder an geformte Einheit der gesamten Kulturszene im Ruhrgebiet nicht zu filetieren“. Doch diese  dunkle Ahnung wird jetzt um ein vielfaches übertroffen!

Einsparen um jeden Preis?

v.l.n.r.: Prof. Dr. Kurt Wettengl (Museum Ostwall im Dortmunder U); Dr. Hartwig Fischer (Museum Folkwang, Essen); Jutta Laurinat (Flottmann-Hallen Herne); Dr. Hans Günter Golinski (Kunstmuseum Bochum); Leane Schäfer (Kunstmuseum Gelsenkirchen); Prof. Dr. Ferdinand Ullrich (Kunsthalle  Recklinghausen); Dr. Christine Vogt (LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen)

Die kurzfristige Einladung der Ruhrkunstmuseen zu einem Pressegespräch mit dem Thema „Schließung von ganzen Häusern“ erwischte viele von uns recht kalt. Das die 53 Städte und Gemeinden alle nicht ein dickes Kapitalpolster haben, weil sie in den letzten Jahren oftmals zuviel gezockt oder einfach Investitions- und Betriebskosten nicht als Einheit gesehen haben, ist hinlänglich bekannt. Auch die Folgekosten der ehemals blühenden Kohle- und Stahlindustrie müssen von den Städten verdaut werden. Das man jedoch nunmehr auf allen Entscheidungsebenen, sei es in den Kommunen, den Regierungsbezirken, den Landschaftsverbänden und dem Land darüber nachdenkt, dem Ruhrgebiet und dem Land NRW einen irreparablen Schaden zuzufügen, ist absolut unverständlich. An einem oder mehreren nicht ganz so klaren Schreibtischen hat man darüber nach gedacht, das eine oder andere Museum der insgesamt 20 Ruhrkunstmuseen ganz zu schließen. Hier waren es natürlich zuerst die kleineren Häuser wie Hagen oder Mülheim, doch jetzt denkt man laut über die Schließung eines mittleren Hauses wie Bochum nach.

Gleich über welches Haus da nachgedacht wird, es ist für das Land Nordrhein-Westfalen mehr als nur ein Armutszeugnis! Wir haben im Ruhrgebiet den Niedergang der Montanindustrie erlebt und die Kultur in dieser Region war und ist ein Teil dieser Bewältigung. Durch die IBA-Emscherpark und die Kulturhauptstadt 2010 haben die Menschen in der Region wieder den Mut geschöpft, der notwendig ist um den Begriff „Metropole Ruhr“ mit Leben zu füllen! Die Kulturlandschaft im Ruhrgebiet ist so vielfältig und breit gefächert wie sonst nirgendwo in  Europa. Wir wollen einmal von rechtlichen Konsequenzen und den damit verbundenen finanziellen Folgen gegenüber der EU absehen, denn hier könnten Schadensersatzforderungen im Nachgang zur Kulturhauptstadt auf das Land und die Kommunen zukommen.

Standhafte Leuchttürme?

Aber welchen Geldbetrag könnte man wirklich einsparen, wenn man nur eins oder gleich alle zwanzig Museen schließen und die Sammlungen auf dem freien Markt verramschen würde? Kein  einziger „Roter Heller“ könnte eingespart werden! Es würden eher noch größere Lasten auf die Kommunen zukommen. Die Museen haben je nach Größe zwischen 20 und 80 eigene Mitarbeiter die dem freien Markt dann zur Verfügung stünden. Hierzu kommen noch eine Vielzahl von kleinen und mittleren Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben, die den Museen als Leuchttürme der Kulturlandschaft zuarbeiten. In diesen Betrieben wäre auch der eine oder andere Mitarbeiter nicht mehr notwendig und dies beträfe auch einige Redaktionen in den unterschiedlichen Medien. Die Arbeitslosenzahl bekäme also eine gute Zuwachsrate. Der Imageverlust einer ganzen Region wäre auf Generationen  hin dauerhaft geschädigt. Doch dieses wilde Szenarium hätte noch weitergehende Folgen. Der gerade aufblühende Wirtschaftsbereich Tourismus würde in direkter Talfahrt in der Versenkung verschwinden. Der Einwohnerverlust einiger Kommunen bekäme noch einen zusätzlichen Schub, denn die mangelhafte Attraktivität der Region würde viele junge Familien zum Weggang bewegen. Die Leuchttürme werden sich als sehr standhaft erweisen können, auch wenn an ihrem Fuße jemand kratzt oder das Bein hebt. Es ist also eher anzunehmen, diese Manöver sollen nur von den eigentlichen Zielen ablenken. Neben den Leuchttürmen gibt es eine Vielzahl an kleinen Initiativen, die eine solch öffentliche Aufmerksamkeit für sich nicht in Anspruch nehmen können und genau die lässt man ganz einfach vom Wagen fallen. Aber sehr geehrte Entscheidungsgremien hier ist es wie im Fußball, ohne Jugendarbeit gibt es keine Spitzenvereine.

Bei diesem Ansinnen bekommt der Schäferwitz No. 9 eine neue Qualität:

"Es war einmal ein Schäfer, der einsam seine Schafe hütete. Plötzlich hielt neben ihm ein Hummer-Jeep. Der Fahrer, ein junger Mann im feinsten Zwirn und edlen Schuhen, er stieg aus und sagte zum Schäfer: Wenn ich errate, wie viele Schafe Sie haben, bekomme ich dann eins? Der Schäfer überlegte kurz und sagte: „In Ordnung“. Der junge Mann nahm sein Notebook aus dem Jeep, ging via UMTS ins Internet auf eine NASA-Seite, scannte die Gegend mit dem GPS-Satellitennavigationssystem ein und öffnete eine 60 seitige Exel-Tabelle. Dann spukte sein Minidrucker einen langen Bericht aus, den er durchlas. „Sie haben 1.586 Schafe!“ Der Schäfer antworte: „Das ist richtig, suchen Sie sich ein Schaf aus“. Der junge Mann suchte sich ein Tier und lud es in seinen Jeep. Als er sich verabschieden wollte, sagte der Schäfer zu ihm: „ Wenn ich ihren Beruf errate, geben Sie mir dann das Schaf zurück?“ „Abgemacht“, meinte der sportliche junge Mann. Der Schäfer sagte: „Sie sind Mc-Kinsey-Unternehmensberater!“ – „Das ist richtig, wie haben Sie das so schnell raus bekommen?“ – „Ganz einfach“, erwiderte der Schäfer, „erstens kommen Sie hierher obwohl Sie niemand gerufen hat, zweitens wollen Sie ein Schaf als Bezahlung dafür, daß Sie mir etwas sagen was ich ohnehin schon weiß und drittens haben Sie keine Ahnung von dem was ich hier mache, denn Sie haben sich meinen Hund geschnappt.“ (Quelle taz 26.02.2004)

Fazit: Die Förderung von Kunst und Kultur ist Wirtschaftsförderung in reinster Form, denn ohne bildende und darstellende Kunst wird es keine Wirtschaft, gleich welcher Art geben. Seit Jahrtausenden sind die Beiden untrennbar miteinander verbunden. So können die Florentiner  heute noch von den Investitionen der Medicis in die Kunst vor 500 Jahren zehren.

Ein Gastbeitrag von Clodwig Francon für EN-Mosaik

© Foto Datapool: Der Oetsch

 

Im Ennepe-Ruhr-Kreis kann der Kulturrucksack gepackt werden

 (pen) Im Ennepe-Ruhr-Kreis können Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren ab 2012 den „Kulturrucksack“ packen. Eine gemeinsame Bewerbung des Kreises sowie der Städte im Rahmen des gleichnamigen Landesprogramms war erfolgreich.

„Damit zählen wir zu den insgesamt 29 Pilotregionen in Nordrhein-Westfalen“, freut sich Landrat Dr. Arnim Brux. Ziel des Programms ist es, Kindern und Jugendlichen kulturelle Angebote zu eröffnen. Dafür stellt das Land zukünftig jährlich landesweit drei Millionen Euro zur Verfügung, gut 71.000 Euro fließen in den Ennepe-Ruhr-Kreis. Kreis und Städte wollen die Fördermittel nutzen, um Veranstaltungen und Projekte der kulturellen Bildung auf die Beine zu stellen und vorhandene Strukturen weiterzuentwickeln.

„Wir möchten den Jugendlichen ein hohes Maß an Eigeninitiative und Mitbestimmung einräumen und sie die Erfahrung machen lassen, erfolgreich Einfluss auf die Gestaltung des Gemeinwesens nehmen zu können. Außerdem möchten wir sie unterstützen, wenn es darum geht, ihre Talente zu entdecken“, skizziert Andreas Roters, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur, Sport, Medien und Integration im Schwelmer Kreishaus, die Zielsetzung.

Auch soziale, kulturelle oder religiöse Unterschiede sollen Thema sein und so ein Beitrag zur Integration geleistet werden. 2012 sollen alle Veranstaltungen unter dem Leitmotiv „Zukunftserwartung – Zukunftsangst“ stehen. Zudem planen Kreis und Städte ein Jugendkulturfest EN, auf dem sich alle Mitwirkenden mit Musik, Film und Theater präsentieren können. „Leitmotiv und Fest sowie eine Kultur- und Informationsbörse, auf der Kultureinrichtungen aus dem gesamten Kreisgebiet ihre Angebote für Schulen, Kinder und Jugendliche vorstellen, bilden eine kreisweite Klammer. Die wichtigsten Akteure sind aber natürlich die Städte. Sie bringen Einrichtungen und Initiativen der kulturellen Bildung zusammen, machen Jugendliche darauf aufmerksam, wie sie sich beteiligen können und entscheiden über die Unterstützung von Projekten und Veranstaltungen in ihrer Stadt“, so Roters. Bereits im Antrag für das Landesprogramm findet sich eine Vielzahl konkreter Ideen aus den Bereichen Musik, Artistik, Tanz, Literatur, bildende Kunst oder Theater, die mit Hilfe des „Kulturrucksackes“ in Angriff genommen oder ausgeweitet werden könnten. Genannt werden beispielsweise das Coaching von Rock- und Popbands sowie Sängern, die Produktion eines Hip-Hop-Samplers, das Mitwirken von Jugendlichen an den Wittener Tagen der Kammermusik, Circusworkshops, ein Handyfilmfestival, eine Nacht der Poesie, mehrsprachige Leseabende, die Aufnahme von Hörbüchern, Kurse für kreatives Schreiben, Graffity-Projekte und ein Theaterfestival. Um den Kulturrucksack erfolgreich zu schultern, soll nach dem Motto „Informieren, Anregen, Austauschen“ verfahren werden. Dies gilt sowohl für die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ämtern in einer Stadt, für die Kooperation zwischen den Städten wie auch für die Kommunikation zwischen den Teilnehmern. Stichwort „Bedeutung kultureller Bildung“ Die Bedeutung der kulturellen Bildung für die Persönlichkeitsbildung, für die Entwicklung der Kreativität und für den Wissenserwerb wird zunehmend anerkannt. Entsprechende Erkenntnisse haben unter anderem Projekte wie ´Jedem Kind ein Instrument´ oder ´Kultur und Schule´ geliefert.

„Damit die positiven Effekte zum Tragen kommen, ist es entscheidend, Kindern und Jugendlichen die Tür zu Kunst und Kultur so früh und so weit wie möglich zu öffnen“, nennt Roters die Motive für die Bewerbung um den „Kulturrucksack“. Die Teilnahme sei insbesondere deshalb interessant, weil das Landesprogramm mit den 10 bis 14-jährigen die Kinder und Jugendlichen im Auge habe, für die Angebote der kulturellen Bildung vergleichsweise rar sind. „Und“, so Roters, „diese wenigen Angebote treffen auf eine Altersgruppe, die sich schwer tut mit den gängigen Formen der kulturellen Bildung.“ Hier wollen Kreis und Städte jetzt gemeinsam ansetzen und mit neuen Ideen und bewährten Strukturen Interesse wecken.

Die Kniende und ihre Gesellschaft

[Gastbeitrag von Will Rumi]
Lehmbruck mit …Matisse, Brancusi, Debusy, Archiipenko, Rodin, Nijinsky… in Paris


Das Lehmbruck-Team                                                               
Foto © en-mosaik

Es war schon eine sehr spannende Epoche, die Zeit zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. In allen großen Metropolen war eine große Aufbruchstimmung zu spüren. Von dieser Stimmung blieb keine Kunstrichtung und keine Ausdrucksform verschont. Für die Künstler wurde immer wichtiger sich gegenseitig auszutauschen. Die Inspirationen des einzelnen Künstlers, sei es die Bildhauerei, die Malerei, die Musik, der Tanz oder das Theater fand im Schmelztiegel der jeweiligen Metropole statt.



Viele Künstler auch aus der damals noch schwarzen Ruhrmetropole zog es nach Paris, um dort die eigene künstlerische Weiterentwicklung auf eine breitere Basis zu stellen. So zog es auch Wilhelm Lehmbruck vom Rhein an die Seine, um sich einerseits dem Wettbewerb zu stellen und anderseits all die Dinge die in dieser Metropole den Odem der Kunst ausmachten in vollen Zügen aufzunehmen.
 
  
Foto © en-mosaik                                               Foto © Lehmbruck Museum

Wer von wem und in welchem Maße inspiriert wurde, das ist durch Ateliergemeinschaften oder gemeinsame Ausstellungen belegt. Auch die verschiedenen Briefwechsel zwischen Künstlern, Galeristen und Mäzen belegen das enge Geflecht in dieser Zeit. Darüber hinaus gab es in Paris dieser Zeit auch den intensiven Austausch zwischen den verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen. Zu diesem Geflecht gehörten unter anderem Maler und Bildhauer wie Matisse, Delaunay, Koschinsky, Herbin, Rodin, Picasso, wie auch die Komponisten Stravinsky, Debussy, Ravel, Satie. Die Welt des Tanzes mit seinen neuen Choreographien spielt eine ebenso große Rolle, wie die neuen Entwürfe in der Architektur. In welcher Form die Auseinandersetzung mit den Impressionisten und Expressionisten statt gefunden hat, wäre eine weitere spannende Frage.


Foto © Lehmbruck Museum

Den Entwicklungssprung in seinen Arbeiten von Darstellung nach antiken Idealen, hin zu einem eigenem Stil und der damit verbundenen neuen künstlerischen Ausdrucksform von Lehmbruck wird umso deutlicher, wenn man in direkter Gegenüberstellung die „Große Stehende“ von 1910 und die „Kniende“ von 1911 betrachtet und genau dieser vergleichende Blick auf beide Arbeiten ist in der Ausstellung möglich.


Foto © Lehmbruck Museum                     Foto © en-mosaik

Nach meiner Überzeugung ist die Kniende das Abbild einer Tänzerin, deren vollkommene Anmut in Mimik und Gestik von Wilhelm Lehmbruck über die Vergänglichkeit des Augenblickes hinaus festgehalten wurde. Es ist diese besondere Körpersprache im Ausdruck dieser Tänzerin, die in ihrer Bewegung mit sich Selbst und der Musik vollkommen in Einklang ist. Dies würde umso deutlicher, stünde die Kniende nicht auf einen Sockel und auf gleicher Ebene mit dem Betrachter, sondern auf der Bühne des Theaters. Durch den veränderten Blickwinkel auf die Anmut der Knienden bekämen wir das Gefühl, die Figur versetzt uns mit ihren Odem wieder in das Jetzt ihrer Entstehung.

 


Foto © en-mosaik

Ein Hauch dieses Odem weht durch die Räume, in denen uns ein kleines Stück dieses Lebensgefühls mit dieser Ausstellung nun näher gebracht wird. Das hundertjährigen Jubiläum der Knienden bietet genau den Anlass, um für eine kurze Zeit in das künstlerische Schaffen dieser Epoche einzutauchen.


Foto © Lehmbruck Museum

In der eigens für diese Aufführungen hergerichteten Galerie des Lehmbruck Museums, werden über den gesamten Zeitraum der Ausstellung sieben sogenannte „Salonkonzerte“ aufgeführt. Die Jubiläumsausstellung wird somit zu einem kunsthistorischen Gesamtwerk, dessen Erfolg allerdings erst zum Ende der Ausstellung in seiner Gesamtheit gewürdigt werden kann.


Foto © Lehmbruck Museum

Der kunsthistorisch interessierte Besucher hat derzeit zwei Möglichkeiten einen Blick auf die Zeit des ausgehenden 19ten Jahrhunderts bis zum Beginn des ersten Weltkrieges zu machen, hier in Duisburg die Lehmbruck Ausstellung und in Wuppertal die Sisley Ausstellung. Dies ist nicht der einzige Brückenschlag, denn die kreative Luft des damaligen Paris wird heute in der Ruhrmetropole ungeachtet aller Oberflächlichkeiten erneut entfacht.

Ausstellungszeitraum
24.09.2001 bis 22.01.2012

Ort
Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40
Telefon 0203 283 2630
info@lehmbruckmuseum.de
www.lehmbruckmuseum.de

Öffnungszeiten
Mo + Di nur für angemeldete Gruppen
Mi, Fr, und Sa 12 bis 19 Uhr
Do 12 bis 21 Uhr
So 11 bis 19 Uhr

Eintritspreise
Erwachsene 8,- bzw. 5,- Euro

         
   Foto © en-mosaik

Will Rumi / Redaktion / der Ötsch

Kunst und Kultur hautnah, das ist kein Zufall

[la] Es war ein lauer Sommerabend, auch wenn es erst Juni ist. Die letzten Sonnenstrahlen  erwärmten die Terasse vor der Alten Schmiede in Breckerfeld, hüllten sie inmitten der sattgrünen und bunten Natur in ein idyllisches Flair  und gaben so das perfekte Ambiente zur 2. Sommer- und Kultur-Pressekonferenz, welche die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld für Donnerstag, den 9.6.2011 anberaumt hatte.

Und sie waren alle da, die heimischen Medienvertreter des Print- und Online-Bereiches. Und das war auch gut so, denn was uns vom Team der Sparkasse  eröffnet wurde ist schon von beachtlicher Bedeutung.

Hätte die Sparkasse nicht vor einiger Zeit eingegriffen, wäre Ennepetal um einen  großen Teil von Darbietungen im kulturellen Bereich ärmer.

So aber mauserte sich diese Institution zu einem Multiplikator der heimischen Kultur- und Kunstszene.

Die KULTGARAGE

Ennepetal kann froh sein, dass es die KULTGARAGE gibt, oder besser gesagt, die Fortführung dieser Grundidee, denn fortan bleibt der Name erhalten, auch wenn die Veranstaltungen aus Gründen der Brandschutzauflagen weder in der ehemals dazu eingesetzten Tiefgarage noch im als Alternativadresse angedachten Industriemuseum stattfinden können.

So hat man spontan eine Lösung ergriffen, die sich jetzt als wirklich optimal erweisen soll.

Der Veranstaltungsraum im Souterain der Sparkasse wurde  per Licht und professioneller Bühnentechnik zu einem Kultraum umgestaltet.

Die von den Besuchern der ursprünglichen "Kultgarage" besonders geschätzte außergewöhnlich familiere Atmosphäre, in der man seinem Idol ganz nahe ist, wurde auch hier erreicht, ja man kann sagen, sogar übertroffen.

Es gehört  dazu, dass die Gäste mit Getränken und den traditionellen Laugenbrezeln liebevoll bewirtet werden.

     
                                 Aufführung 13.5.11 Franziska Mense-Moritz

Ebenso dazu gehört, dass jeder  Gast nach der Veranstaltung per "Plus" oder "Minus" Button die sich auf seinem Stuhl befinden,  seine Bewertung für die Darbietung abgibt, da zum Jahresende der beste Kabarettist prämiert wird. Man kann diese Veranstaltungen schon jetzt als Geheimtipp nicht nur für Ennepetal bezeichnen. Und einer der Akteure, Carsten Michel von der Stadt Ennepetal, der die Kabarettveranstaltungen immer mit ganzem Herzen geplant und begleitet hatte, ist froh, dass es durch die Initiative der Sparkasse  in diesem Bereich weiter geht.

Waren bei der  ersten Aufführung von Franziska Mense-Moritz am 13.5.2011 an der Abendkasse noch einige Karten zu erstehen, so dass die Veranstaltung anschließend mit 120 Besuchern ausverkauft war, so ist bei der heutigen Session mit Sebastian Pufpaff [Prix Pantheon 2010 Preisträger] schon im Vorfeld kein Platz mehr verfügbar.

   
  v.l.: Heike Gräfe / Johannes Dennda / Oliver Teske / Bodo Bongen / Udo Sachs  

Die "MUSEUMSWOCHE"

Aber es gibt nicht nur Neuigkeiten  von der Kultgarage zu berichten. Die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld bemüht sich auch in anderen Sparten die Kunst und Kultur ihren Kunden und Bürgern nahe zu bringen, denn wie heißt ihr Slogan:  Nähe ist kein Zufall.

Und so wird eine Idee ab dem 4. Juli 2011 in die Tat umgesetzt. Vier mal im Jahr  – immer zum Quartalsbeginn – findet die sogenannte "Museumswoche" statt. Hier wird ein interessantes Gemälde/Bild aus dem K.E. Osthaus-Museum  zur Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse
Ennepetal-Breckerfeld geholt

Immer am ersten Tag der Museumswoche wird Frau Lipps, Mitarbeiterin des K.E.Osthaus-Museums Hagen das Bild besprechen, so dass auch Schulklassen sich über die Kunst und Zeitgeschichte vor Ort informieren können.

Herr Schlothauer, Lehrer des Reichenbach Gymnasiums, hat sich bereits mit seinem Kunstleistungskurs zu diesem Termin angemeldet. Als erstes wird ein Kunstwerk mit dem Titel "Tankstelle" von dem Objekt- und Aktionskünstler HA Schult ausgestellt.

 Der Konzertbus

Oliver Teske drückte seine Freude darüber aus, das es jetzt auch möglich wird, seinen Breckerfelder Bürgern den Service eines Konzertbusses bieten zu können.Fahrtrouten und Termine können an der Theaterkasse erfragt bzw. im Internetauftritt unter www.theater-hagen.de
und demnächst auch auf www.sparkasse-ennepetal.de eingesehen werden.

Kunst auf der Kulturbühne

Und es geht noch weiter:  Heike Gräfe und Johannes Dennda  vom Marketing-Team der Sparkasse begleiten zukünftig auch das Ennepetaler Theater-Abo, das unter dem Titel "Kunst auf der Kulturbühne" stattfinden wird.

Und dann kam eine ganz besondere Ankündigung:

Das Jubiläum

Ab sofort beginnt der Vorverkauf für die "Jubiläumsveranstaltung" mit Mirja Boes, am 8.12.2011.

An diesem Tag feiert die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld ihr Jubiläum von exakt 155 Jahren. Die Karten können in allen Geschäftsstellen der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zum "Jubiläumspreis" von 13 Euro erworben werden.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

alle Fotos © Linde Arndt