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Erlebnisprogramm „Unter freiem Himmel“ -Außergewöhnliches Picknick im Bochumer Westpark

Der RVR macht Theater: Außergewöhnliches Picknick im Bochumer Westpark setzt Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel" fort

Bochum (idr). Die ganze Welt ist eine Bühne – das gilt am 2. Juli erst recht für den Westpark in Bochum. Für das TheaterPicknick, zu dem der Regionalverband Ruhr (RVR) Bewohner und Gäste der Metropole Ruhr einlädt, verlegt das Bochumer "Rottstraße5 Theater" seine Spielstätte auf die Industriebrache.

   
  Schauspieler Felix Lampert vom "Rottstraße5 Theater" beim Probeliegen im Westpark Bochum.
TheaterPicknick setzt Erlebnisprogramm "Unter freiem Himmel im Emscher Landschaftspark" fort.
Foto: RVR / GoBetween
 

Von 19 bis 22 Uhr zeigen die Schauspieler zwischen Picknick-Decken und -körben zwei Stücke: den Streifzug durch die Musikgeschichte "Metal de la Chanson" und das Drama "Angry Young Men: Wodka in Dublin", bei dem die Zuschauer einen Mann kennenlernen, dessen Leben den Bach runtergeht und der eine wild-verrückte Nacht in Dublin erlebt. Zwischen den ungewöhnlichen Aufführungen und zum entspannten Ausklang gibt es atmosphärische Musik passend zum Sommer im Park. Getränke und kleine Speisen werden auch vor Ort angeboten. Der Eintritt ist frei.
Das TheaterPicknick ist Teil des RVR-Erlebnisprogramms "Unter freiem Himmel", mit dem der Verband den Emscher Landschaftspark noch bekannter machen will.
Infos zu Park und Programm: www.emscherlandschaftspark.de

Fackelführung an der Jahrhunderthalle

Eine neue Führung der Bochumer TouriInformation wird am 16. April 2011 um 21 Uhr aus der Taufe gehoben. Der klangvolle Titel: „Fackeln und Finsternis – Spannender Rundgang über das Gelände rund um die Jahrhunderthalle Bochum“.

Ausgedacht haben sich das alles fünf Mitglieder der Schulklasse in dem noch jungen Berufsbild Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit. „Neben der Abschlussprüfung ist es wichtig, dass die Auszubildenden die gelernten Theorien am Ende auch in der Projektarbeit in die Praxis umsetzen“, erläutert Jörg Höhne, Klassenlehrer und Bildungsgangleiter vom Alfred-Müller-Armack Berufskolleg Köln.

Nach erfolgreicher Konsumentenanalyse mit 361 Befragten aus Bochum, den angrenzenden Ruhrgebietsstädten und anderen Orten in NRW zeigte sich, dass knapp 73% Interesse an einer Abend- und Nachtführung rund um die Jahrhunderthalle Bochum haben. Rund 90 Minuten dauert die Tour und kostet neun Euro pro Person.

Für die richtige Atmosphäre sorgt eine Ölfackel, die jedem Teilnehmer zu Beginn der Führung ausgehändigt wird. Die neue Führung lädt zu einer Reise in die Vergangenheit der Bochumer Stahl- und Montanindustrie ein, in die Geschichte des Bochumer Vereins mit Informationen über die Gebäude und Menschen, die rund um die Jahrhunderthalle in den Kraftanlagen gearbeitet haben. Das alles wird auf eine witzige, aber auch zugleich spannende Art und Weise von der speziell für diesen Rundgang geschulten Gästeführerin erzählt.

Leider werden dieses Jahr nur drei öffentliche Führungen angeboten werden, an denen jeweils maximal 20 Personen teilnehmen können. Auf die Idee mit der Ruhrtriennale zu kooperieren und nach der Theatervorstellung in einer lauschigen Sommernacht „hinter die Kulisse(n)“ zu blicken, ist die Projektgruppe bislang nicht gekommen. Noch nicht.

Videointerview mit Jessica Maibom

[flashvideo file=wp-content/video/fackeln_xvid.flv /]
Gastbeitrag von Alexej A. Tschernjak.


Gastprofessur für Dr. Margot Käßmann im Namen von Max Imdahl

Sie war einmal die erste Frau in einem hohen Kirchenamt und ist nun die erste Gastprofessorin
die im Namen von Max Imdahl fachübergreifend an der RuhrUniversitätBochum
für ein Jahr Vorlesungen und Seminare anbietet.

Das Thema der Antrittsvorlesung „Multikulturelle Gesellschaft Wurzeln, Abwehr und Visionen“ zeigt schon in welche Richtung Frau Käßmann gehen will. Es wäre zu wünschen das sie zu den Begriffen Akzeptanz, Toleranz, Mitgefühl, Glaube und Liebe vieles an die Teilnehmer weitergeben kann. Wenn es notwendig erscheint auch über den Begriff „SozialEthik“ Gespräche führen, obwohl dieses Thema an jeder politischen Ecke fast täglich bemüht wird. Dies aber doch nur weil sie nirgendwo mehr vorhanden ist.

   
  v.l.: Prof.Dr.Isolde Karle Dekanin der Ev.-Theologischen Fakultät /  Prof. Dr. Margot Käßmann, Max-Imdahl-Gastprofessorin der RUB /
Prof. Elmar Weiler Rektor der RUB / Dr. Josef König, Pressesprecher der RUB                                                    Foto: © Zdena David
 

Im Sinne des Namensgebers zu arbeiten und zu lehren stellt an die Gastprofessoren eine große Herausforderung dar.

Max Imdahl lehrte von 1965 bis zu seinem Tod 1988 Kunstgeschichte als erster  Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte an der neugegründeten RuhrUniversität Bochum. Er war zugleich auch Leiter der modernen Abteilung der Kunstsammlungen der RuhrUniversität.
Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählten die Ottonik, die Malerei Giottos, die Malerei des niederländischen Barock und der französischen Klassik und die Kunstentwicklung seit dem späten 19. Jahrhundert.
(Wikipedia)

Wir wünschen Frau Käßmann nunmehr Seminarteilnehmer, die selber Denken oder es lernen
wollen. Darüber hinaus gute Gespräche über die wichtigen Themen unseres Lebens. Vielleicht
kann jetzt und hier der Grundstein gelegt werden, das zukünftige Studentengenerationen nicht
mehr Seminare zu dem Thema „Soft Skills“ besuchen müssen. Da sie das hierzu notwendige
Rüstzeug bereits mitbringen. Wir dürfen uns also auf ein spannendes Jahr mit der ersten
fachübergreifenden Gastprofessorin freuen.

 
v.l.:Prof.Dr.Isolde Karle Dekanin der Ev.-Theologischen Fakultät /
Prof.Dr. Margot Käßmann, Max-Imdahl-Gastprofessorin der RUB

                                                                      Foto: © Zdena David
  Will Rumi im Gespräch mit Prof.Dr. Margot Käßmann
                                                                    Foto: © Zdena David

Denen die immer wieder die Vergangenheit bemühen sei gesagt;
„Der einzige Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Sünder ist, dass jeder Heilige eine
Vergangenheit hat, jeder Sünder eine Zukunft“
(Oskar Wilde)

In diesem Sinne Glück Auf.

Will Rumi für EN-Mosaik aus Bochum

Uraufführung des „Opfergang“ und Musik bewegt die Seele

Es gibt sie noch die Momente im Leben, die man am besten mit dem Satz beschreibt;
„Manchmal ist eine Melodie ebenso entscheidend für das Leben, wie ein Garten voller Blumen“

Das Symphoniekonzert der Bochumer Symphoniker mit den Solisten Jörg Widmann, Klarinette; Peter Hoare, Tenor; Gerd Grochowski, Bassbariton; Pjotr Prochera, Bariton und Egidius Kwartet mit Jon Extabe Arzuga, Robert Coupe, Hans Wijers und Donald Bentvelsen boten unter der Leitung von Steven Sloane einen einzigartigen Genuß.

Der Hör-Genuß

Für die Einstimmung zu diesem Konzertabend sorgte Jörg Widmann als er seine Komposition „Fanthasie“ in den Raum brachte. Die Virtuosität und Leichtigkeit mit der die Klarinette erklang war für den Zuhörer immer Feuer und Wasser gleichzeitig.
Das Klarinettenkonzert von Mozart, war wohl das letzte Werk vor seinem Tad und war auf den führenden Klarinettisten und Freund Anton Stadler ausgerichtet. Durch Verwendung verschiedenster Register der Klarinette und einer sparsamen kammermusikalischen Orchesterbesetzung kann sich die Klarinette mit warmen und weichen Tönen voll entfalten.

        
  Hans Werner Henze (li.) und Steven Sloane (re.) beim Applaus nach der deutschen
Erstaufführung von Opfergang, 16.12.2010 / Foto: Ursula Kaufmann
 

Die Krönung eines Jahres und eines Lebens

Doch die Krönung dieses Abends war die Uraufführung von Hans Werner Henzes Konzert der „Opfergang“. Das Libretto nach dem dramatischen Gedicht von Franz Werfel brachte die Worte des Dichters mit einer grandiosen Klangfülle so tief unter die Haut, das einem klar wurde wir sind nur kleine Menschlein nicht mehr! Jede Seele die sich durch dieses Werk berühren ließ, blieb nicht mehr die gleiche.

Für alle die mit Herkules im Rücken uns Petra ein wenig trotzen wollen, am heutigen Abend gibt es im Audimax der Ruhr Universität Bochum noch ein weiteres Konzert.

Bochumer Symphoniker 16. und 17. Dezember 2010, 20 Uhr
Audimax der Ruhr-Universität Bochum

Jörg Widmann: Fantasie für Klarinette solo (1993)
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622 (1791)
Hans Werner Henze: "Opfergang", Dramatisches Gedicht von Franz Werfel
(Deutsche Erstaufführung) (2009)
Musikalische Leitung: Steven Sloane

Karten sind erhältlich über die Bochumer Symphoniker unter 0234 – 3333 5555,
unter www.bochumer-symphoniker.de, über die RUHR.2010-Tickethotline 01805 – 15 2010
(Festnetzpreis 0,14 EUR/Minute, Mobilfunk abweichend) oder unter www.ruhr2010.de/tickets.

 

Will Rumi

 

Mit Volldampf in die Zukunft / Atemberaubende Show in der Jahrhunderthalle Bochum

 [la] Wir waren bei der Ankündigung und Pressekonferenz RUHR.2010: „URBANATIX – die Show“ – mit Volldampf in die Zukunft dabei und hatten Gelegenheit fünf der jungen Artisten live in einer Session zu erleben, die uns direkt auf den Geschmack gebracht hat,  die zu erwartende Show in der Jahrhunderthallte Bochum auf keinen Fall zu versäumen.

                                  
 

 v.l.n.r.: Dr. Ottilie Scholz [OB Bochum] / Rémi Martin [Artist] /Christian Eggert [Regisseur] /
Dr. Oliver Scheytt [GF Ruhr2010] /Andreas Kuchajda  GF Bochumer Veranstaltungs-GmbH]

Foto: © Linde Arndt

 

Es ist noch einmal ein Salto, den die Metropole Ruhr zum Ausklang des Kulturhauptstadtjahres schlägt.
Bereits im Mai 2010 startete das Kulturhauptstadtprojekt „URBANATIX – die Show“  unter dem Motto „Entdecken. Erleben. Bewegen“. Das diese Show nicht nur den Zeitgeist junger Leute, sondern auch den der Junggebliebenen und für Kultur aufgeschlossenen Menschen trifft, dokumentieren im Grunde die  seit Mai  fünf ausverkauften Shows mit einer enormen positiven Resonanz.

Das war auch der Grund für die Macher von RUHR2010, kurz vor Ende des Kulturhauptstadtjahres, selbst noch einmal in dieses Projekt einzusteigen, um es noch vielen Besuchern präsentieren zu können.

Die Vorbereitungen für diese zweite Runde laufen inzwischen auf Hochtouren, denn bereits vom 10. bis 19. Dezember 2010 laufen die Veranstaltungen in  der Jahrhunderthalle in Bochum.
Die Oberbürgermeisterin von Bochum, Frau Dr. Ottilie Scholz, hat sich von Anfang an für dieses Projekt stark gemacht und schätzt sich glücklich, dass die Initiative durch RUHR2010 noch vielen Menschen Gelegenheit bietet, diese atemberaubende Show zu erleben.

Das ist Street-Art & World Artistik, die man erlebt haben muss.

Inmitten der Vorweihnachtszeit beleben 43 junge Street-Artisten aus 23 Ruhrgebietsstädten zusammen mit zehn internationalen, weltweit erfolgreichen Akrobaten mit insgesamt 13 Veranstaltungen die Jahrhunderthalle in Bochum. Dieses Mal werden an den Wochenenden auch Aufführungen zu familienfreundlichen Spielzeiten statt finden.

Projektinitiator und Regisseur, Christian Eggert, stellte am 18.11.2010 in der Jahrhunderthallte die Neuheiten der Show vor.
"Wir freuen uns sehr, dass die beiden außergewöhnlichen Artisten Rémi Martin und Eike von Stuckenbrok, Publikumslieblinge aus der letzen URBANATIX-Show, wieder mit dabei sind. Alle anderen internationalen Top-Artisten, u.a. aus Frankreich, den USA und Kanada, sind neu und bringen jahrelange Erfahrungen aus
Produktionen (u.a. Cirque du Soleil) rund um den Erdball mit.“

Die internationalen Künstler proben derzeit noch ihre Choreographien zur Musik von URBANATIX in der Ferne, am 6. und 7. Dezember kommen sie dann nach Bochum.

Die Street-Artisten aus dem Ruhrgebiet, im Alter von 16 bis 29 Jahren, freuen sich auf Ihre Idole und die spannenden Momente der Zusammenarbeit. Innerhalb der letzten Monate wurden auch hierzulande neue Choreographien entwickelt und hart geprobt. Entstanden sind spektakuläre Bilder. Motive aus dem Kulturhauptstadtjahr finden kreative Umsetzungen in den Projektionen, auch die medial-inszenierte Unterwasser-Szene gibt der Show ein ganz neues Gewand.

Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH meint dazu:

"Die unumstrittene Symbiose aus perfekt vorbereiteter, authentischer Show und der außergewöhnlichen Atmosphäre unserer Spielstätte wird URBANATIX und der Stadt Bochum noch viel Freude bereiten. Davon sind wir überzeugt“

Bei der Stadt Bochum und Ruhr2010 geht es bei diesem Projekt insbesondere um Nachhaltigkeit, wovon beide Stellen überzeugt sind.

Welche Bedeutung URBANATIX für die Stadt und die Kulturmetropole Ruhr hat und wie mit URBANATIX die Nachhaltigkeit eines RUHR.2010-Projekts für Teilnehmer und Bevölkerung erfahrbar gemacht wird, schilderten Dr. Ottilie Scholz und Oliver Scheytt überzeugend. Frau Scholz sagte weiter ihre Unterstützung zu, damit dieses Projekt nachhaltig in der Stadt etabliert wird.
"URBANATIX ist eine Kombination aus einzigartigem Showformat und Jugendprojekt, wie ich sie in der Form
noch nicht erlebt habe! Dieses atemberaubende Kulturhauptstadtprojekt – made in Bochum – hat ganz zweifellos Weltklasse-Niveau. Ich freue mich darüber, dass die Show im Dezember fortgesetzt wird und bin stolz darauf, dass dieses herausragende Projekt in unserer Stadt von Bochumern für Bochum und die Region konzipiert und umgesetzt wurde.“

Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR2010 bemerkte hierzu:

"URBANATIX enthält nicht nur einen Rückblick auf das Jahr der Kulturhauptstadt mit vielen Bildern voller Emotionen. Diese Show ist ein neues Format, das Straßenkünstler mit professionellen Street-Artisten zusammenbringt. Es ist europäisch vernetzt, bündelt kreative Energien und verquickt die Kunstformen: die Kombination von Artistik, Tanz, Musik und Medienkunst.“

Wünschen wir, das viele Besucher sich das Gesamtkunstwerk URBANATIX anschauen und dass sich  die
jungen Breakdancern, Bikern, Parkourläufern, Freerunnern,Trickern, Skatern, Beatboxern, Tänzern und Weltklasse-Akrobaten dank riesiger Trampolins in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft katapultiert.


URBANATIX Showtermine:

Fr.   10.12. (20h)
Sa. 11.12. (17h) und Sa, 11.12. 20h (PREMIERE)
So. 12.12. (17h und 20.)
Di.  14.12. (20h)
Mi   15.12. (20h)
Sa. 18.12. (17h und 20h)
So. 19.12. (17h und 20h)

Tickets für „URBANATIX – die Show“ sind unter der Tickethotline +49 (0)1805-234 400,
bei allen bekannten CTS-VVK-Stellen sowie über die Tickethotline von RUHR.2010 unter
+49 (0)1805 15 2010 (Festnetztarif 0,14 €/Min., Mobilfunkpreis max. 0,42 €/Min.) und unter
www.ruhr2010.de/tickets erhältlich.

Kartenpreise: 24,50 € – 39,50 € inkl. aller VVK-Gebühren.
Infos unter: www.ruhr2010.de, www.urbanatix.de, www.jahrhunderthalle-bochum.de


 

 

Ein paar Eindrücke von der Session am 18.11.2010
[alle Fotos copy Linde Arndt]

                     

Es war uns möglich, den Trailer vom Veranstalter von  Urbanatix zu erhalten, den wir Ihnen hier präsentieren, damit Sie schon einmal einen kleinen Vorgeschmack bekommen.

[flashvideo file=wp-content/video/Urbanatix_Trailer_2010_V2.flv /]
Wenn Sie noch mehr Einzelheiten wissen möchten, besuchen Sie doch die Homepage
http://www.urbanatix.de/

Linde Arndt von EN-Mosaik aus Bochum

Legenden kicken um den SuperPott 2010 im rewierpowerSTADION

Update:

Auf Grund der Witterungsbedingungen fällt der SuperPott 2010 aus und wird zu einem späteren Termin nachgeholt.

 

 [la] Eine ziemlich spannende Austragungen des Fußballs  wird wohl das Kicken um den SuperPOTT 2010 werden. Erinnerungen an besondere Ereignisse werden wach, wenn am 19. Dezember 2010 um 15:00 Uhr im rewirpowerSTADION in Bochum das

                                          Benefizturnier – SuperPott 2010

anlässlich des Finales der Kulturhauptstadt Europas 2010 – RUHR 2010 ausgetragen wird.

Immerhin treten die Mannschaften des VfL Bochum, von Borussia Dortmund und vom FC Schalke 04 an, die vor rund 13 Jahren Europa aufmischten. Jetzt stehen sich Dariusz Wosz, Michael Zorc, Marc Wilmots und Co. noch einmal gegenüber und spielen um den SuperPott 2010.

Im Sommer 1997 blickte ganz Fußball-Europa neidisch auf das Ruhrgebiet. Borussia Dortmund hatte gerade die Champions League gewonnen, die Eurofighter des FC Schalke 04 triumphierten im UEFA-Cup-Finale und der VfL Bochum zog zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in den Europapokal ein.

2010 steht das Ruhrgebiet durch das Kulturhauptstadt-Jahr erneut im Fokus der europäischen Öffentlichkeit. Was lag da näher, als die Helden von ´97 im Rahmen eines Turniers gegeneinander antreten zu lassen…

 


Die teilnehmenden Mannschaften im Überblick:

 

FC Schalke 04:
Jens Lehmann, Matthias Schober, Thomas Dooley, Yves Eigenrauch, Johan de Kock, Marco Kurz, Thomas Linke, Michael Prus, Frank Schön, Olaf Thon, Ingo Anderbrügge, Michael Büskens, Arnold Dybek, Oliver Held, Marco van Hoogdalem, Radoslav Latal, Andreas Müller, Jiri Nemec, Miguel Francisco Pereira, Uwe Scherr,
Uwe Weidemann, Marc Wilmots, Martin Max, Mike Möllensiep, Youri Mulder, Ralf Regenbogen, David Wagner, Huub Stevens

 

Borussia Dortmund:
Wolfgang de Beer, Stefan Klos, Julio Cesar, Wolfgang Feiersinger, Jürgen Kohler, Martin Kree, Steinar Pedersen, Matthias Sammer, René Schneider, Vladimir But, Steffen Freund, Jörg Heinrich, Paul Lambert, Andreas Möller, Knut Reinhardt, Stefan Reuter, Lars Ricken, Frank Riethmann, Paulo Sousa, René Tretschok,
Carsten Wolters, Michael Zorc, Stéphane Chapuisat, Heiko Herrlich, Jovan Kirovski, Lars Müller, Yahaya Mallam, Karlheinz Riedle, Ibrahim Tanko, Christian Timm, Ottmar Hitzfeld

 

VfL Bochum:
Thomas Ernst, Uwe Gospodarek, Max Eberl, Frank Fahrenhorst, Christian Herrmann, Mathias Jack, Thomas Stickroth, Tomasz Waldoch, Delron Buckley, Thordur, Gudjonsson, Karsten Hutwelker, Zoran Memic, Kai Michalke, Peter Peschel, Thomas Reis, Olaf Schreiber, Filip Topalovic, Dariusz Wosz, Henry Baluszynski, Georgi Donkov, Nesat Gülünoglu, Peter Közle, Danny Winkler, Roland Wohlfarth, Klaus Toppmüller


Jeder tritt gegen jeden an.
Die letzte Begegnung des Benefizturniers ist das Aufeinandertreffen von Schalke 04 und Borussia Dortmund. Eine Begegnung mit hoher Bedeutung, da somit erstmalig die beiden Sieger aus Champions League und UEFA Cup aus dem Jahre 1997 gegeneinander antreten.

Folgender Spielplan ist vorgesehen:
         


Veranstaltungsbeginn ist ca. 15.00 Uhr. Geplante Anstosszeit 16.00 Uhr / 16.30 Uhr – abhängig von der eventuellen Live Übertragung.

Bevor die „großen 3“ auflaufen, wird ein familientaugliches Rahmenprogramm geboten, mit dem Ziel das u.a. auch ein oder zwei namhafte Künstler sich bereit erklären an diesem Tag für eine gute Sache aufzutreten.

Die 3 Fanbeauftragten von Schalke, Dortmund und Bochum werden in die Gestaltung des Rahmenprogrammes eingebunden und zu dem eine zu unterstützende Person/Familie oder Projekt aus dem Umfeld des jeweiligen Vereines benennen, die aus den Erlösen des SuperPOTT 2010 unterstützt werden.

Eintrittskarten ab € 8,00

Ticket Hotline :01805/951848 (14ct./Min) und an allen bekannten CTS Vorverkaufsstellen, sowie über Schalke
04, Borussia Dortmund und dem VfL Bochum.

In Bochum :
VfL Bochum-Fanshop am Stadioncenter
Bochum Marketing, Huestr. 9 in 44787 Bochum
Falter Bücher und Presse im Bochumer Hbf Buddenbergplatz 1
Karstadt Sports im Ruhrpark Bochum

 

Schuhe auf den Strassen des Glücks, 3 Ufer | 1 Fest Kemnade International vom 3. September bis 5. September 2010

[jpg] Endlich ist es soweit, die letzten Informationen über das 3 Ufer|1 Fest Festival sind raus. Die Veranstalter waren bis in die letzten Tage mit vollen Kräften mit der Vorbereitung hierzu  beschäftigt. War es doch bis Ende Mai nicht sicher ob dieses Fest stattfinden konnte ( EN-Mosaik berichtete ). Erst durch die außergewöhnlich großzügige finanzielle Unterstützung der Stadtsparkasse Bochum war das Fest im letzten Moment gerettet worden.

Die Veranstaltergemeinschaft von 3 U f e r | 1 F e s t – der Ennepe-Ruhr-Kreis, die Städte Hattingen und Witten sowie der Bahnhof Langendreer in Kooperation mit der Stadt Bochum sind froh darüber, trotz der kurzen Vorbereitungszeit ein so abwechslungsreiches Programm präsentieren zu können.

Und was für ein Fest wird den Zuschauer geboten! An drei verschiedenen Spielorten finden sich die unterschiedlichsten kulturellen aber auch außergewöhnlichsten Highlights.

      

Am 3. September um 17:30 Uhr geht es mit einer Podiumsdiskussion, Haus Kemnade des NRW Kultursekretariats los. Es geht um Kultur der Nationen in unserer Region die sich multikulturell  darstellt. Hier findet man den Kulturhauptstadtgedanken wieder. Überhaupt passt dieser Event gut in das laufende Programm der Kulturhauptstadt.

Um 20.00 Uhr treten die Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket  in dem Wasserschloss Kemnade auf. Der iranischen Taar-Virtuose Keyvan Saket wird mit seinem Saiteninstrument die Werke abendländischer Komponisten wie Chopin oder Bach zusammen mit den Bochumer Symphonikern neu interpretieren. Saket, der einen internationalen Ruf genießt, macht das zum ersten mal und sieht diesen Auftritt eher als Ausnahme.
Parallel findet in Haus Kemnade die Ausstellung "Von der Gambe bis zu Grönemeyer" statt. Diese Ausstellung will die lebendige Musiktradition der Stadt Bochum verdeutlichen.

                       http://en-mosaik.de/wp-content/uploads/image/kemnade-3ufer/Kemnade1.jpg

Am 4.und 5.September findet von 14:00 bis 19:00 Uhr in und um das Bootshaus Oeveney mit dem IFAK e. V. "Die bunte Kinderwelt" statt. Mitmachprogramme für Kinder von 0-14 Jahren mit Kleinkindecke, Kinderschminken, Ausgrabungen, Glücksrad, Gestaltung des
großen Paradiesvogels und jeder Menge Kreativangebote für große und kleine Kids.

Um 15:00 Uhr spielt das Theater hier eine Rolle für alle Altergruppen "Na und Theater", das Stück "Glück für den Pechvogel". Es ist ein liebevolles Stück von Sabine Jäckel das einen fantansievollen Zauber aus dem Alltäglichen nahe bringt – Spannung mit einbegriffen.
Um 17:00 Uhr finden anatolische Klänge ins Ohr der Zuhörer, Hüsnü  Isik & Band, der seit 1972 eine feste Größe ist, spielt auf.
"Der Welt entrückt – Adjiri Odametey verzaubert mit ausdrucksstarker Musik", so beschreibt die Süddeutsche Zeitung ein Weltmusik-Konzert von Adjiri Odametey. Er tritt um 17:30 Uhr mit melodischen Liedern auf der zweiten Bühne auf, begleitet mit afrikanischer Harfe, Daumenklavieren, Percussion-Instrumenten, aber auch mit modernen Instrumenten wie Akkustik-Gitarre und mitreißenden Percussion-Stücken.

Zirkus ist um 18:00 Uhr im Bootshaus angesagt. Ratz Fatz – hier trainieren und treten Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren gemeinsam auf. Sie teilen die Begeisterung für Zirkustheater, die  Verknüpfung von sportlichen Bewegungskünsten und clowneskem Theaterspiel. Die türkische Tanz- und Musikgruppe Erguvan Türk Halk Oyunlari Ekibi  bereichert das abwechslungsreiche Programm.

Um 18:15 Uhr geht es auf einer anderen Bühne weiter. Das Programm der COMPANIA präsentiert sich dann mit einem Stil-Mix mit zumeist eigenen Texten. Diese besingen "Schuhe auf den Straßen des Glücks", dann einen alten Bekannten, der sich immer "köstlich amüsiert", diesmal nicht in Pankow, sondern in Heiligendamm beim G-8-Gipfel, interpretieren einen Brecht-Eisler-Song als französischen Musette-Walzer und beleuchten die schauerlichen Seiten altdeutschen Märchenguts. Das Land der Barden und Druiden wird mit einer "suite celtique" zelebriert, und an den europäischen Osten erinnert der "klezmer freilachs", erweitert um eine bekannte jiddische Weise von Jtschak Katsenelson.
COMPANIA BATACLAN ist eine 7-köpfige Band aus Bochum/ Witten/ Dortmund/ Fröndenberg.

Weiter geht es 18:45 Uhr mit: Pulse of Brazil & HeartBeat of Bahia Banda Pelodum. Sie  ist mit Sicherheit als Ausnahmeband in der Deutschen Musikszene zu bezeichnen, die über eine außergewöhnliche musikalische Bandbreite verfügt und dennoch im Herzen den lebhaften afro-brasilianischen Rhythmen aus Bahia treu bleibt – ungekünstelt und voller Emotionalität. Der Einfluss der afrikanischen Kultur ist omnipräsent und stark mit dem bahianischen Lebensstil verwachsen, was bis heute unüberhör- und -sehbar in der Musik- und Tanzkultur Bahias ist.

19:30 Uhr  fetzt Watcha Clan, sie  gehören zu den vielversprechendsten Fusion Bands der Jetzt-Zeit.Auf der Bühne entfacht der Clan mit Gitarre, Kontrabass, Harmonium, Keyboards, Mac, Sequencern, Schlagzeugresten, Querflöte und Gesang ein Live- Gewitter aus Drum’n’Bass, Jungle, arabischen Melodien, Hip Hop, Dub und Reggae/Ragga, das seinesgleichen sucht. Und das mit nur noch 3-4 Musikern! 

Dann 19:30 im Bootshaus wird es besinnlich und amüsant, der türkische Autor, Poet und Komiker Ilhan Atasoy bringt nach Auftritten von Berlin über Karlsruhe bis Wuppertal jetzt sein Solo-Programm aus politisch garantiert unkorrekter Satire, Dichtung, Wahrheit und Musik auf die Bühne. Atasoys Blickwinkel ist satirisch verzerrt. Wer hier nichts zu lachen hat, dem ist nicht zum lachen zu Mute.

Um 21:00 Uhr ist im Bootshaus Theater angesagt. F r e i e R a d i k a l e " p a r a d i e s p f a d f i n d e r " Unter der Regie von Katja Lillih Leinenweber wechselt Schauspielerin Charis Nass zwischen den verschiedenen Figuren auf dem brutal-idyllischen Sehnsuchtsschlachtfeld. Das skurrile Solo führt den Zuschauer mit abgrundtief schwarzem Humor mitten hinein in den alltäglichen, aber doch irgendwie anderen Familienwahnsinn.

Auf der Bühne findet um 21:00 Uhr das Konzert von Cumbia Cosmonauts statt. In ihrem Herkunftsland Kolumbien laufen die aktuellen Cumbia-Hits selbst vielen Salsa-Evergreens den Rang ab, und auch im Rest von Lateinamerika ist die afrokaribische Volksmusik schon lange schwer populär. Die Cumbia gründet auf ursprünglich afrikanischen Rhythmen, die durch indigene Einflüsse und europäische Instrumente wie Gitarre und Akkordeon angereichert wurden. Daraus entwickelten sich die verschiedenen Spielarten der Cumbia, die auf dem ganzen lateinamerikanischen Kontinent ihre Anhänger fanden.

Damit haben wir den 4.September erst einmal geschafft, die Ohren sind voll, das Blut kocht und die Seele hatte auch seine Nahrung bekommen.

Am 5. September schleichen sich jedoch Entzugserscheinungen ein und dem kann Abhilfe geschaffen werden.

Um 15:30 Uhr geht auf der Bühne mit NEXT GENERATION weiter. Hier setzen sich die Jugendlichen von X-Vision mit der Frage nach ihrer eigenen Zukunft auseinander und entwickeln daraus eine Bühnenshow aus Songs, Texten und Choreografien.
16:30 Uhr Trovači, seit 7 Jahren wirft die Düsseldorfer Combo einen einzigartigen "balkanisierten"Blick auf den deutschen Alltag, auf Gastarbeiterklischees und Herzschmerz-Themen. Mit über 100 live Gigs bundesweit, einer NRWTour mit der WDR Big Band, und dem rockigsten Grand-Prix Auftritt aller Zeiten 2008 ist Trovači die erfolgreichste Combo der Jugo-Diaspora.

18:00 Uhr gibt es das D u b i o z a K o l e k t i v: Das Kollektiv – 2003 von Bandmitgliedern aus Zenica und Sarajevo gegründet – ist eine der bekanntesten Musikgruppen aus Bosnien und macht inzwischen mit ihrem Mix aus Dub, Reggae und Rock europaweit Furore. Neben ihrem außerordentlichem Musiktalent schafft es die Band vor allem auch mit ihren provokanten Texten zu überzeugen. Oft handeln sie von der Ungerechtigkeit und Instabilität in ihrem Land, kritisieren Nationalismus und treten für Verständigung und Toleranz ein. Die authentischen Statements gepaart mit dem mitreißenden Sound begeisterten zuletzt die Menschen in Norwegen, Dänemark und Schweden. Und das wird am Kemnader Ufer nicht anders sein …

Jetzt ist das Bootshaus um 18:30 Uhr mit M u r a t  K a y i dran: Der einzige evangelische Türke weit und breit gibt Geschichten zum Besten, in denen er von Familienfeiern hüben wie drüben berichtet und Christen wie Moslems gleichermaßen die Leviten liest. Dabei ist er Westfale durch und durch, was so weit geht, dass er seinem ehemaligen Chef – immerhin Sauerländer – viel zu Deutsch war.Trotz allem bleibt die Nase wie sie ist, und so berichtet hier einer aus dem Grenzland zwischen zwei Kulturen, wo Westfalen und Anatolien einander erschreckend ähneln …

19:00 Uhr auf der Bühne: T r a n s o r i e n t O r c h e s t r a + S e l i m S e s l e r
Unter dem Motto "Der Orient beginnt im Ruhrgebiet" nimmt das Transorient Orchestra – die interkulturell besetzte Weltmusik-Bigband aus dem Großraum Ruhrgebiet – seine Zuhörer mit auf eine spannende musikalische Reise zwischen Orient und Okzident.

Das Boothaus wartet um 20:00 Uhr mit: P a r v a n e h H am i d i

"Ich bin Parvaneh.

Seit 24 Jahren lebe ich in Deutschland, habe zwei Diktaturen überlebt, habe eine Revolution, einen Krieg, 12 Jahre Helmut Kohl, 7 Jahre Rot-Grüne Koalition und 4 Ehemänner überlebt. Habe einen schrägen Humor. Das kommt daher, dass ich aus einem schrägen Land komme. Seitdem ich in Deutschland lebe, interessiere ich mich mehr und mehr für Chemie. Allein wegen des Satzes: "Zwischen uns stimmt die Chemie nicht …".
Ich bin das Beste was der Iran exportiert hat."

Dann 20:30 auf der Bühne: B a n d i s t a

Bandista ist ein 2006 gegründetes Musik-Kollektiv aus Istanbul. Die insgesamt 7- köpfige Band sieht ihre Wurzeln in der kulturellen Vielfalt Anatoliens, betonen aber dennoch ihre internationalistische Haltung. Das lässt sich auch hören: Zum einen an ihren Texten, in denen sie gegen Nationalismus und für eine gerechtere Welt ansingen und zum anderen an ihrem Sound. Der variiert nämlich von Django bis Reggae, von Bratsch bis Ska, Dub und Afrobeat und ist immer wieder unterlegt von traditionellen anatolischen Klängen.

Jetzt haben wir aber nur die Programmpunkte aufgeführt, die allesamt umsonst besucht werden können, und auf zwei Bühnen und im Bootshaus Oeveney stattfinden. Ausnahme das Konzert der Bochumer Symphoniker mit Keyvan Saket , hier wird Eintritt genommen. Rund um den findet man auch noch internationale gastronomische Stände die manch neues Gericht in die Augen und den Magen springen lassen könnten. Es wird ein kommen und gehen sein. Denken Sie daran wir haben es im Ruhrgebiet immer international gehalten, wichtig war und ist der Mensch auf den man sich verlassen konnte. Und auf Unterhaltung pur können wir uns bei dem Programm verlassen.

    

 

 

            

 

 

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum

                                                                                                                    [alle Fotos: © Linde Arndt

 

Berührungen, die nicht immer gelingen

[jpg] An und für sich wäre die Bochumer Synagoge ganz einfach zu finden gewesen, die Adresse hatte ich auf der Presseeinladung, Bochumer Synagoge, Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum. Nur die von mir befragten Bochumer kannten weder den Erich-Mendel-Platz noch die Bochumer Synagoge. Ich wusste aber, dass ich ganz in der Nähe sein musste. Als ich in einer Stichstraße bis zum Ende fuhr sah ich die Synagoge. Die Architektur ist immer unverkennbar. Aber, und das ist für mich immer das beschämende, die Sicherheitsvorkehrungen auch. Hohe Zäune, fast unüberwindbar, an jeder Ecke Beleuchtung mit Kameras. Durch die Sicherheitsvorkehrungen weiß man manchmal nicht wo der Eingang ist. Die Synagoge steht auf einem Hügel, wie gesagt mit Sicherheitseinrichtungen.
Neben dem Hügel, ein weiterer Hügel, auf dem das Bochumer Planetarium steht, übrigens ohne diese Sicherheitsvorkehrungen. Jüdisches Gemeindeleben ist noch immer nicht ein normales Gemeindeleben in dem Gläubige ihrer Religion ohne Einschränkungen nachgehen können.
Wann wird wieder Normalität über deutsche Bürger mit jüdischer Religion einkehren?
 
"Musik & Kultur der Synagoge" die II.Biennale, sollte nach dem erfolgreichen Auftakt 2008, in Bochum und Gelsenkirchen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres inhaltlich und regional erweitert präsentiert werden.
Das Programm haben wir als Flyer im PDF angehängt (Musik_und_Kultur_der_Synagoge.pdf)

Zum Gespräch standen bereit:

  • Hanna Sperling, Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe, Mitglied im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland
  • Dr. Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH
  • Dr. Manfred Keller, Evangelischen Forum Westfalen, Künstlerischer Leiter Biennale Musik & Kultur der Synagoge

Eine musikalische Kostprobe erfuhren wir vom Chor "Bat Kol David" der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe, der uns in die Vielfalt der synagogalen Musik einführte.

Der Chor wurde 1996 von Rabi Henry G. Brandt gegründet und hat heute 25 Mitglieder die aus den unterschiedlichsten Gemeinden, hauptsächlich des Ruhrgebietes, kommen. Im Zusammenhang mit der II. Biennale wird der Chor 2 Konzerte geben.

Dr. Keller von der evangelischen Kirche Westfalen betonte: Kulturarbeit ist auch das Gespräch zwischen den Religionen, wobei die Musik eine Brückenfunktion hat. Es gilt den kulturellen Wert der  Minderheitsgesellschaft in die Mehrheitsgesellschaft zu transportieren, was letztendlich zu einem Mehrwert in der Gesamtgesellschaft führt.

 

   Synagogal Ensemble Berlin

Durch diese Kulturarbeit wird der Funke auf die anderen Kulturträger überspringen. Wandel durch Kultur, dazu gehört auch das gegenseitige Befruchten mit den unterschiedlichen kulturellen Bereichen, wie Musik, Literatur oder Theater.

Frau Hanna Sperling betonte den Gewinn für die deutschen jüdischen Gemeinden, denn sie sind in einer Phase des stetigen Auf- und Umbaus. Seit dem Fall des eisernen Vorhangs haben sich viele osteuropäische Juden auf den Weg gemacht und die deutschen Gemeinden verstärkt. Es sind überwiegend sehr gut ausgebildete Künstler, die der Zentralrat in einem Künstlerpool führt und auf die die Gemeinden jederzeit zu greifen können. Aber das jüdische Gemeindeleben ist noch sehr weit entfernt um von einem normalen Gemeindeleben sprechen zu können. Waren es am Anfang nach der Shoa noch die Probleme die wenigen Überlebenden zu einem Neubeginn zu bewegen, so steht man heute vor dem Problem, die neuen Gemeindemitglieder aus der ehemaligen Sowjetunion zu integrieren. Die Leistungen die die einzelnen Gemeinden in den letzten 20 Jahren erbracht haben, sind immens. So hat Bochum heute wieder 1.200 Gemeindemitglieder, allerdings gehören die Gemeinden Hattingen und Herne zu der Gemeinde Bochum.
 
Am 9.Mai 2010 geht es atemberaubend los, mit: "We will remember them" im Museum Bochum mit Avitall Gerstetter. Diese unvergleichliche Stimme eröffnet den Biennale Reigen im Kulturhauptstadtjahr mit ihrem reichhaltigen und umfangreichen Repertoire traditioneller Lieder aber auch eigener Kompositionen. Begleitet wird sie von Mike Lindup, bekannt durch die Band "Level 42". Rhani Krija sorgt für den richtigen Rhythmus, Krija spielt in der WDR Big Band, spielte aber auch schon mit Musikgrößen wie Sting, HerbieHancock, Annie Lenno, Charlie Mariano oder Klaus Doldinger.

Drei renommierte hochkarätige Chöre werden auftreten, wie das Synogogal Ensemble Berlin welches am 30. Mai um 18:00 Uhr in der Synagoge Dortmund auftrat.

 

Dann wird der international anerkannte Leipziger Synagogalchor unter der Leitung von Kammersänger Helmut Klotz am 19. und 20. Juni in Essen und Gelsenkirchen auftreten. Und als letztes wird der schon vorgenannte Chor "Bat Kol David" der Jüdischen Gemeinden Westfalen-Lippe am 16.Mai in Dorsten und am 27.Juni in Bochum auftreten.
Aber es sind nicht nur diese beiden Bereiche die unser Kulturhauptstadtjahr bereichern, es ist dieses Mal ein wahres Füllhorn an kulturellen jüdischen Ereignissen die uns dargeboten werden. Es lohnt sich.

Neu ist auch, dass bei einigen Veranstaltungen kulinarische Spezialitäten aus der jüdischen Küche auf den Besucher warten.

Avitall Gerstetter, © Jim Rakete    

Es sind unsere jüdischen Gemeinden die sich im Ruhrgebiet einbringen, die unser Ruhrgebiet noch reicher machen. Die Spannung die das Kulturhauptstadtjahr aufbietet scheint nicht aufzuhören, ein Höhepunkt jagt den anderen und macht damit den Reichtum unserer Ruhrgebietsregion sichtbar. Jetzt nach vier Monaten ist schon sichtbar, welchen Gewinn dieses Kulturhauptstadtjahr gebracht hat und das Jahr ist noch nicht zu Ende.

Ich würde mir wünschen, dass die Zäune und Kameras oder auch die Polizeistreifen vor den Synagogen nicht mehr notwendig sind, so dass Religionsangehörige ihrer selbstgewählten Religion nachgehen können. Das Ruhrgebiet war immer eine Region der Toleranz, hier war und ist vieles möglich was wo anders nicht geht. Diese Zäune, Kameras und Polizeistreifen waren zuerst im Kopf und mit unserer Solidarität können sie eingerissen werden.

Lassen Sie sich von den vielen Veranstaltungen inspirieren und nehmen Sie an dem Teil, was unsere jüdischen Gemeinden zum Kulturhauptstadtjahr beitragen.

Als ich mich  im Gemeindesaal  mit den anderen Teilnehmern unterhielt merkte ich, es sind noch immer unsichtbare Mauern zwischen uns, und diese Mauern verhindern die Berührungen. Ich muss mir eingestehen, dass ich sehr wenig über meine jüdischen Mitmenschen weiß.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Bochum