Sparkasse als Retter der Kultur in Ennepetal?

[jpg] Nachdem sich die Stadt Ennepetal aus dem Kulturbereich fast gänzlich zurück gezogen hat, entschloss sich die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld die Lücke zu schließen. Die Sparkasse wird zukünftig selber als Ausrichter von Kulturveranstaltungen auftreten, wobei sie die Stadt als Juniorpartner im Boot belässt.

Rückblickend stellte Johannes Dennda mit Heike Sonnenschein (beide für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld tätig) für 2010 fest, dass das Projekt "Kultgarage" und "Kultgarage extra" gut angenommen wurde.

Die aufgetretenen Kabarettisten fanden immer so an die 100 bis 120 Zuschauer in der Sparkassengarage. Nur mit der Sparkassengarage geht es so nicht mehr weiter, es müsste in den Brandschutz investiert werden. Diese Investition würde sich jedoch nicht lohnen und so hat man das Industriemuseum angedacht.

Der dortige Raum würde eine Zuschauerzahl von bis zu 400 Personen bieten, also ausbaufähig sein, so Carsten Michel, Stadt Ennepetal.
Man würde aber dort mit 120 Personen anfangen um ein intimes Flair für das Kabarett beibehalten zu können, was bei den bisherigen Veranstaltungen besonders gut bei den Besuchern angekommen war.

Aber auch dort müssen noch Investitionen getätigt werden, denn der Notausgang war bisher  nur provisorisch.

Hier sucht man nach einer dauerhaften Lösung mit der Stadt. Alternativ wäre Haus Ennepetal als zweite, aber nicht favorisierte,  Lösung möglich. Hier gibt es jedoch am 24. Juni ein „Kulturgarage extra“ mit Bernd Stelter im Haus Ennepetal.

Wie dem auch sei, das Programm für 2011 steht zumindest.

In den Räumlichkeiten der Sparkassen wird es  9 Kunstausstellungen in 2011 geben, die über die Geschäftsstellen Milspe, Breckerfeld und Büttenberg verteilt werden. Für das Kultgaragenprojekt sind 5 Künstler in 2011 terminiert. Ob und wie weit die Sparkasse weitere Bereiche des Ennepetaler Kulturbetriebes abdecken wird, darüber wird noch nachgedacht. Auf der Agenda steht noch immer die Idee von Johannes Dennda einen Strassenmalwettbewerb in der Fußgängerzone auszurichten. Auch denkt man darüber nach, die eine oder andere Musikveranstaltung zu unterstützen.

       
   v.l.n.re: Stefanie Zoller (Stadt), Carsten Michel (Stadt), Johannes Dennda (Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse),
Johannes Kraft (stellvertr.Bürgermeister),
Max Uthoff (Gewinner Sparkassen-Fuchspreis)., Michael Steinke (Gewinner Sparkassen-Fuchspreis), Heike Sonnenschein (Öffentlichkeitsarbeit Sparkasse)
 

Es wurde aber auch noch der nachträglich aufgelegte Sparkassenpreis über 500,– Euro für besondere Leistungen in der Kultgarage verliehen. Von den vier in 2010 aufgetretenen Kabarettisten erhielten Max Uthoff mit seinem derzeitigen Programm:"Sie befinden sich hier!" und Michael Steinke mit seinem derzeitigen Programm: "Funky! Sexy! 40!", sodann diesen erstmalig verliehenen Preis überreicht.

Und obendrein überreichte der erste stellvertretende Bürgermeister der Stadt Ennepetal, Johannes Kraft (CDU), einen selbstgegossenen Fuchs als auch ein Buch über die Stadt Ennepetal, nachdem er eine Laudatio über die Kabarettisten gehalten hatte.

Der Ehrung und der Programmvorschau folgte ein gemeinsames Essen der Beteiligten im Hause "Cafe Hülsenbecke"

 

Man darf gespannt sein, wie sich der zukünftige Kulturbetrieb unter der Ägide der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld entwickeln wird. Interessant wäre auch zu wissen ob die Ennepetaler Sparkasse die vom Sparkassenverband Westfalen – Lippe herausgegebene Linie, eine eigenständige Kulturarbeit zu erbringen, umsetzen wird.

Anlässlich eines Pressegespräches betonte der Verbandsvorstand Dr. Rolf Gerlach die zukünftige eigenständige Kulturarbeit der örtlichen Sparkassen. Er betonte aber auch, die Kooperationsbereitschaft mit den öffentlichen Trägern der Kulturarbeit im Zusammenhang einer höheren Zielsetzung. So war die Sparkasse Bochum auf Betreiben von Herrn Goldmann, dem Vorsitzenden des Vorstandes, eine Kooperation in diesem Sinne eingegangen. Nahe läge eine Kooperation der drei Südstädte Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg im Kulturbereich. Wie gesagt, wir werden sicherlich noch weiter die Entwicklungen beobachten. Denn Fakt ist, die Stadt Ennepetal kann auf Grund des nicht mehr als rudimentär zu nennenden Kulturbudgets keine eigenständige und weitergehende Kulturarbeit mehr leisten.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

 

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