Sich einen in die Tasche lügen, das können sie.

[jpg] Nun wohnen wir ja hier auf der Ennepetaler Hochebene in Voerde. Da macht der Wind den Kopf frei und die Ohren offen. Er, der Wind, trägt uns News aber auch Geschwätz zu, das einem manchmal den Kopf schütteln lässt.

Da läuft doch die Frau des CDU Fraktionsvorsitzenden Walter Faupel, unseres aller geliebten  "Silberrückens" im "Dorf" herum und meint wir würden ja Ennepetal nur schlecht schreiben. Wie bitte?

Über Gottes schöne Landschaft haben wir noch nie schlecht geschrieben, die gehört ja auch zu keiner Partei.
Über die Menschen die Tag für Tag ihr Leben meistern müssen, haben wir auch nicht schlecht geschrieben, können wir auch nicht, weil wir vor diesen Achtung haben. Aber was heißt bei dieser netten und sicher sympathischen Frau denn schlecht schreiben? Es heißt bei ihr, wir schreiben immer gegen die politische Kaste, und besonders gegen ihren Mann unseren geliebten "Silberrücken" Walter Faupel von der CDU. Tja, und jetzt haben wir ein Problem.

Nämlich wir sind der Meinung Herr Faupel (CDU) hatte in den letzten 10 Jahren das Sagen im Rat der Stadt Ennepetal und damit auch die Verantwortung. Und diese Verantwortung ist das Problem, unser Problem, weil wir unter Verantwortung etwas mehr verstehen als das was unser guter "Silberrücken" bis jetzt "angestellt" hat.
Wenn nämlich jeder Einwohner für sein Tun, im Beruf oder auch im Privatleben, die Verantwortung tragen muss, also bei Fehlverhalten den Kopf hinhalten muss, so muss ein Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt dies allemal. Es sei denn unser guter "Silberrücken" Herr Faupel (CDU) erklärt den Rat der Stadt kurzerhand zu seiner "persönlichen Spaßveranstaltung"

Ob die gute Frau dies wohl so gemeint hat? Aber warum hat sie das so nicht erklärt?

Da machen wir uns am Samstag, dem 14.6.09 mal wieder auf um zusehen was sich so "inne Milspe" tut.
Und schwups, sind wir wieder beim Thema und müssen wieder unsere Tastatur malträtieren.

Da behaupten doch alle politischen Parteien und die Stadtverwaltung immer mal wieder, hört sich immer wieder gut an, man müsse die heimische Wirtschaft (Handel und Handwerk) fördern. Gemeint ist, Ennepetaler Unternehmen oder auch Unternehmen im Kreis, bevorzugt bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zu bedenken.

Unser Parkhaus in Milspe hatte durch den Knöterichbewuchs so mit der Zeit einen gewissen Charme bekommen, und sah nicht mehr so wie ein Luftschutzbunker aus. Das behagte vielen nicht. Also musste der Knöterich weg und eimerweise Farbe drauf. Ein Antrag wurde im Rat der Stadt eingebracht, der schließlich in einer Ausschreibung, die wir leider nicht einsehen konnten, mündete .Abgesehen davon, dass wir ja sparen müssen.

Jetzt würde sich jeder von uns normal Sterblichen denken, diesen Auftrag hat eine Ennepetaler Firma oder eine aus dem EN-Kreis bekommen, weil …  wegen der heimischen Wirtschaft. Weit gefehlt.

Die Gerüste erstellte eine Firma Theiß aus Velbert und die Malerarbeiten eine Firma Hetzel GmbH & Co.KG aus Essen, den Knöterich entfernen inklusive. Im Hof steht der Wagen des Arbeiters aus Bochum. Ein Subunternehmer? Aber wie war das denn mit der heimischen Wirtschaft? Essen und Velbert, haben wir diese Städte okkupiert? Wohl kaum.

Ja, sagten mir die Ratspolitiker die ich befragte, das ist halt so, wir müssen eben den Billigsten nehmen und die Essener waren eben halt die Billigsten. Nun könnte ich mich zurücklegen, weil ja alles gut gelaufen ist.

Sind doch unsere einheimischen Unternehmer selber Schuld, warum zahlen sie noch so hohe Löhne oder warum schmeißen sie ihre Leute nicht raus und nehmen einen billigen Subunternehmer?

Tja, ist es aber nicht. Denn die Aussagen unserer Politikerkaste sind richtig aber auch falsch.

Das Vergaberecht gibt nämlich viel mehr her als nur dem Billigsten den Vorrang zu geben.

Wenn ich nämlich eine offene Vergabe mache, so kommt es auf die Formulierung dieser Vergabe an. Wenn ich nun dort nur "billigst" formuliere, muss ich mich nicht wundern wenn ein Unternehmer der heimischen Wirtschaft nicht gefunden werden kann. Auch finden sich im Vergaberecht viele, viele Bestimmungen die mich wohl in die Lage versetzen der heimischen Wirtschaft den Vorrang zu geben. Es ist da etwas Fantasie und Kreativität gefragt, was übrigens mit dem Prozess des Denkens zu tun hat.Und das Denken ist bei der politischen Kaste und der sie umgebenden Verwaltungsangestellten, schon lange nicht mehr gerne gesehen. Befehl und Gehorsamkeit ist angesagt.

Offensichtlich ist dies aber zuviel Arbeit für den Rat der Stadt und die Stadtverwaltung, die Textbausteine dieser Forderung anzupassen, nämlich die heimische Wirtschaft zu fördern. Also belässt man es bei "billigst".

Und jetzt kommt es wieder, die Verantwortung für dieses Tun. Die hat nun mal die stärkste Fraktion und der dazu gehörige Fraktionsführer, und das ist wiederum unser guter alter "Silberrücken" Walter Faupel von der CDU?

Und lieber Rat der Stadt, liebe Stadtverwaltung unsere heimische Wirtschaft ist nicht billig, sondern in ihrer Kalkulation angemessen. Das mal so nebenbei.
Es kann aber auch sein, wir haben keine Maler, Gerüstbauer und Gärtner in Ennepetal oder im Kreis. Glaube ich nicht.

Und wenn man schon solche Lippenbekenntnisse und Sprachhülsen in die Welt setzt, so sollte man sich zumindest darum kümmern, dass dies nicht bei den Lippenbekenntnissen bleibt.

Und das ist es, was ich immer wieder kritisiere, die machen ihren Job nicht  im Rat der Stadt oder in der Stadtverwaltung. Das ist eben der Unterschied zwischen Lieschen Müller bei Schlecker, die wenn sie ihren Job nicht richtig macht, gefeuert wird und einem Walter Faupel den es nicht die Bohne interessiert was er da so redet und tut.  Der hat keine Konsequenzen zu befürchten. Wenn er wenigstens sagen würde, die heimische Wirtschaft interessiere ihn nicht, weil eben "Wir kennen nur billig", dann würde ich ihn wegen seiner ehrlichen Art loben . Nur ob er dann auch wieder gewählt werden würde, ist eine andere Frage.

Oder doch?
 

16 Kommentare
  1. Avatar
    EIN ENNEPETALER sagte:

    Können sie das erst seit gestern?

    Ich empfehle einen kleinen Ausflug in unsere Stadtgechichte:

    Das Millionending, DIE ZEIT, Ausgabe 32, 1978
    http://www.zeit.de/1978/32/Das-Millionending?page=1

    Teure Frührentner, DIE ZEIT, 29.02.1980 Nr. 10
    http://www.zeit.de/1980/10/Teure-Fruehrentner

    Sie sprechen oben in Ihrem Text von „Lippenbekenntnisse[n] und Sprachhülsen“ und stellen fest: „Das ist eben der Unterschied zwischen Lieschen Müller bei Schlecker, die wenn sie ihren Job nicht richtig macht, gefeuert wird und einem Walter Faupel den es nicht die Bohne interessiert was er da so redet und tut.“

    1980 ging es nicht um „Lieschen Müller“, sondern um den Beigeordneten Mehner und den Stadtdirektor Kormann. Beide wurden vom Rat der Stadt Ennepetal gefeuert. Die Initiative ging von der CDU aus, Walter Faupel war dabei.

    Damals wie heute „Lippenbekenntnisse und Sprachhülsen“ ohne Ende! Sie schreiben: „[…]unsere heimische Wirtschaft ist nicht billig, sondern in ihrer Kalkulation angemessen.“ Auch beim Bau des Hauses Ennpetal waren heimische Firmen kaum beteiligt. Der Millionen-Segen ging an ihnen vorbei.

    „[…] die machen ihren Job nicht im Rat der Stadt […]“, das haben die Ennepetaler damals schon gemerkt. Skandale rund um das Haus Ennepetal sind bis heute nicht richtig aufgeklärt. Die Beteiligten verstecken sich im Nebel wechselseitiger Schuldzuweisungen.

    Wir brauchen mutige „Nestbeschmutzer!

  2. Avatar
    EIN ENNEPETALER sagte:

    Können sie das erst seit gestern? (II)

    Mehner-Blog 19.06.09:
    „Mehner als rechts- und abwägungssicherer Verwaltungsjurist und Verwaltungsfachmann, ehemaliger Baudezernent garantiert die Planungs- und Investitionssicherheit.“

    Wir erinnern uns:
    Als Chef des Bauamts beaufsichtigte Mehner den Bau von Haus Ennepetal. Unter seiner Aufsicht verdreifachten sich sich die Baukosten von geplanten 7 auf über 20 Millionen. Der Rat feuerte ihn 1980, sein Gehalt wurde bis zum 65. Lebensjahr weiter gezahlt: ca. 2 Millionen fürs NICHTSTUN.

    2009 bewirbt sich Mehner als Bürgermeister und „garantiert die Planungs- und Investitionssicherheit“. Leben wir in einer verkehrten Welt?

  3. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Also heißt das weil Mehner und Kormann 1980 was auch immer gemacht haben sei allen nachträglich so auftretenden verziehen?

  4. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Es geht um die heutigen Ausschreibungen und nicht um die vergangenen Vorkommnisse.

  5. Avatar
    EIN ENNEPETALER sagte:

    @ 4 Redaktion

    „Es geht um die heutigen Ausschreibungen und nicht um die vergangenen Vorkommnisse.“
    Auf Sonntag folgt Montag. Kreise sind rund. Milspe liegt in Ennepetal. usw.
    Niemand bezweifelt das!

    Was heute in Ept. in der Politik abgeht, wird halbwegs verstehbar, wenn man die Vergangenheit eben nicht ausblendet! Die „Kalkwerke“, wie Sie sie an anderer Stelle treffend genannt haben, kalkulieren erfolgreich mit dem Vergessen, mit dem Verdrängen, mit der Schere im Kopf ihrer Wähler. Wenn wir unsere gedankliche Auseinandersetzung mit dem Haus Ennepetal auf ein Zeitfenster von 5 – 10 Jahren beschränken, tun wir Faupel & Co einen Gefallen.

  6. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Klar, und die Erde ist eine Scheibe.

    Nein, Sie haben irgendwo recht, nur allein in den letzten 5 – 10 Jahre ist soviel an Mist gemacht worden, dass ich niemals in ältere Zeiten vordringen könnte. Was das Haus Ennepetal betrifft, besteht der Verdacht, dass Gelder in nicht vorstellbarer Größe in diesen Bau versenkt worden sind. Um aber eine viel weiterführende betriebswirtschaftliche Aussage machen zu können,müsste man schon mit einer richterlichen Anordnung die Stadt aufsuchen.
    Die politischen Parteien des derzeitigen Rats, eine Art Männerveranstaltung aus dem vorigen Jahrhundert, haben aber auch nicht die Kraft und den Willen eine grundlegende Richtungsänderung herbeizuführen.
    Und dann ist da noch die Bequemlichkeit, das Beharrungsvermögen oder auch die Ignoranz der politischen Akteure die eine weitere positive Entwicklung verhindern.

  7. Avatar
    Dr. Ingo Mehner sagte:

    Ist ja erfreulich, so am Marktplatz zu sitzen, die Beach Boys zu hören, und den Gute-Nacht-Plausch zwischen J.G. und dem E. zu lesen, an einem Glas vino blanco zu schlürfen und in bester politischer Gesellschaft über das lästern zu dürfen, was man da so vorgesetzt bekommt.
    Jaja, die 80er und die 68er. Was waren die so wichtig, Herr G. und Herr E. Wie jung Sie doch waren! Und wie vergesslich man wird über die Jahre. Nicht wahr? Ich erinnere mich auch nur an das, was mir gefällt. Ärgern Sie sich ruhig weiter über Mehner und „seine“ Pension. Ich genieße sie. Habe sie mir redlich verdient. Und Sie sind nur neidisch. Gute Nacht!
    I.M. (heißt nicht was Sie denken…)

  8. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Neidisch, nein, weiß Gott, solche Anwandlungen hatte ich noch nie,noch nicht einmal im Ansatz.

    Was mich allerdings nur so nebenbei so umtreibt, ist die Suche nach Informationen über das Haus Ennepetal.
    Das ist ein Projekt mit vielen, vielen kleinen Facetten. Selbst heute, wo Jahr für Jahr sicher unsere Steuergelder in diesen Bau versenkt werden, ist keine einzige klare Information zu bekommen. Für mich ist das sehr verwunderlich, um es mal milde auszudrücken. Und da das so ist, wie es ist, bin ich immer wieder interessiert, ob ich nicht doch das eine oder andere Puzzle oder Facette bekomme um ein Bild zu bekommen.
    Ihre Frühpension ist für mich ohne Belang, von mir aus kann man Ihnen ruhig ein paar Mrd. geben, ich gönne es ihnen ohne wenn und aber.

  9. Avatar
    EIN ENNEPETALER sagte:

    @ 7 I.M.

    „Ich erinnere mich auch nur an das, was mir gefällt.“

    Ich bedanke mich für Ihre Offenheit!
    In EN-MOSAIK formuliern Sie wohltuend authentisch.

  10. Avatar
    Dr. Ingo Mehner sagte:

    Moin, moin, J.G.
    Es ist fast halb sechs. Die Vögel singen. Es ist hell.
    Fragen Sie doch mal die Zeitzeugen, wenn Sie etwas über das gelbe Haus wissen wollen und nicht die Politiker. Die lügen nur.
    I.M.

  11. Avatar
    Dr. Ingo Mehner sagte:

    Sorry, den Witz an dem Beitrag habe ich doch glatt vergessen. Bitte vor „Die lügen nur.“ einfügen
    „Aber das wäre für einen 68er ein bisschen zu einfach.“
    Nicht wahr? So wirds runder.
    I.M.

  12. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Ach Herr Mehner, wenn es doch so einfach wäre.Viele dieser Zeitzeugen haben inzwischen ihre Brille mit rosa eingefärbt.

  13. Avatar
    EIN ENNEPETALER sagte:

    O.K. drehen wir den Film!
    Der Regisseur weist die Akteure ein.

    „Es ist fast halb sechs. Die Vögel singen. Es ist hell.“ Outleave verflucht den vino blanco,
    mühsam greift er sein Notebook …

    Wie war das mit dem gelben Haus … ?

  14. Redaktion
    Redaktion sagte:

    Vor lauter Vergangenem vergessen Sie aber die Gegenwart und die Zukunft.
    Irgendwie muss es schön sein, sich an einem Feind abzuarbeiten.
    Heute habe ich wieder eine Nase von der Stadtverwaltung gesprochen, die flunkern auf Deubel komm raus.

  15. Avatar
    Dr. Ingo Mehner sagte:

    Die flunkern nicht nur. Uwe durfte sich gestern von einem der Schwarzhemden anhören, die gemeinsame Präsentation von Zach/ Mehner und EN(H) hätte besser auf den Marktplatz gehört. Das ehrt uns. Aber sie gehört vor die Haustür derer, die die Musik bestellen und vor deren Geschäfte und nicht auf die Bühne derer, die sich im Glanze von Steuergeldern sonnen.
    J.G., ich werde in Wuppertal genau hinsehen, was Bürger zustande bringen. Irgendwo haben Sie mich neugierig gemacht.
    Vico und Uwe denken derweil über den „ENnepetaler Gabeltisch“ von Strohmeyer bis zur Hagener mit dem Altenvoerder Ast nach.
    Einen schönen Montag allerseits.
    I.M.

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