Schön schreiben kommt nach schön reden

 

In der Tat ist es so, dass  es wichtig ist eine positive Einstellung zu haben und zu vertreten. Jeder kennt den schönen Spruch von dem halbleeren oder halbvollen Glas. Die gleiche Situation vor Augen und doch zwei ganz unterschiedliche Betrachtungsweisen.

Nun wird unserer Redaktion vorgeworfen, dass alles "miesepetrig" betrachtet und geschrieben wird. Erst einmal wehre ich mich gegen das Wort "alles", eine durchaus verbale Lüge.
Dann  sehen wir es als unseren Job, so lange noch eine Möglichkeit ist, Bewusstsein zu erzeugen, evtl. Fehler aufzuzeigen und die Möglichkeit zur Korrektur, bzw. Einsicht zu geben, den sogenannten "Finger in die Wunden" zu legen. Nicht um irgend welche Personen zu discreditieren, sondern sie ein wenig an den Schultern zu rütteln und ein anderes Bewußtsein zu erzeugen.

Wenn alles in Ordnung wäre – obgleich nirgendwo gibt es eine so heile Welt – könnten wir uns getrost in die Sonne legen und den Tag genießen. Wenn wir aber mit den anderen verkünden "Oh wie schön ist Panama…" was bitte würde sich ändern?

Fehler machen ist nicht das Schlimme an der Sache, wenn man daraus die richtigen Konsequenzen zieht. Wenn man den Mut hat sie einzugestehen und zeigt, dass man eine Korrektur einbauen will und kann, dann ist das schon etwas Grosses.

Die meisten von denen, die nur das Schöne hier in Ennepetal aufzeigen sind mittlerweile darin verfallen viele Dinge einfach schön zu reden, damit sie anschließend für die Aussenwelt in der Presse oder anderen Medien schön geschrieben werden. Gott sei Dank gibt es wirklich enorm viel Schönes hier in Ennepetal, sonst wäre ich längst weggezogen und Gott sei Dank stehe ich persönlich auch auf dem Standpunkt, dass jeder mit Eigeninitiative, Mut und Kreativität viel für das Gesamtbild einer Stadt tun kann, was im kleinen Ansatz ja auch bereits erfolgt. Aber ich bin nicht so blind, dass ich nicht weiss, dass davon Vieles erst gar nicht in Angriff genommen worden wäre, hätte es nicht unsere anfänglichen "Meckereien" gegeben.

Da in den letzten Jahren viele Dinge leider den "Dornröschenschlaf" geschlafen haben und einiges erst davon aufzuwecken, bzw. aufzuarbeiten ist, wäre es falsch, einfach darüber hinweg zu sehen.

Ich persönlich habe durchaus Sympathien für den Kandidaten Wiggenhagen als Mensch und auch als Beigeordneten. Wenn er mich aber als Bürgermeister überzeugen will, dann fehlt da noch eine Kleinigkeit. Er müsste nicht wie ehemals Michael Eckhardt ständig in der Öffentlichkeit parat sein, sondern seinen vor einigen Wochen ausgesprochenen Worten Gewicht verleihen, als er sagte:
" Wir haben viel für Ennepetal getan, aber es ist auch vieles im Argen. Wenn ich Bürgermeister werde, würde ich sofort vieles ändern und auch eine Umbesetzung verschiedener Personen vornehmen, bzw. mich von denen trennen".

Diese Worte haben nicht nur mir persönlich stark imponiert, sondern auch die über 50 Anwesenden, die sich sicherlich damals entschieden haben, "den wählen wir".

Wenn er an diesem Thema arbeiten würde und erklären könnte, was  er zu verändern gedenkt, (und zwar nicht so pauschal, wie es in seiner Homepage als Programm steht, sondern Fakten nennt) vielleicht brauchte er sich dann nicht mehr um eine wohlwollende Presse so stark zu bemühen, sondern es wären echte, positive Fakten, die ihn auf den Bürgermeisterstuhl heben würden.

So lange aber bleibt es einfach dabei – schön schreiben kommt nach schön reden und das wiederum ist nur für bezahlte Medien, gutgläubige oder abhängige Bürger oder solche, die seine Mehrheit nicht anzweifeln – sei sie auch nur gering – und dann vom Sieger in irgend einer Art und Weise hofiert oder bevorteilt werden wollen. Aber da erzähle ich ja jetzt nichts Neues oder Ungewöhnliches.

Es sind zwar nur noch wenige Tage bis zur Wahl, aber Zeit genug sich zu outen.

 

Linde Arndt

 

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