Kleine Perlen in Ennepetal

[jpg] In Ennepetal habe ich mich eingestellt nichts zu erwarten. Das ist gut so, denn so kann ich auch nie enttäuscht werden. Und so nahm ich meinen ersten Termin am 31.Oktober in der Musikschule Ennepetal um 11:00 Uhr wahr. Ich kam so 5 Minuten zu spät, wofür ich mich aber heute erst einmal entschuldigen möchte (mea culpa). Ein Lehrerkonzert als Saxophonkonzert war im Vortragssaal der Musikschule angekündigt worden.
      
Sonja Meier-Maletz, Piano
Rüdiger Scheipner, Altsaxophon

Sie spielten im Vortragssaal Stücke vorwiegend französischer Impressionisten und wer mag des Neoklassizismus des vorigen Jahrhunderts. Alle drei Stücke bei denen wir anwesend waren hatten eines gemeinsam, sie wurden zuerst einmal für das Klavier geschrieben. Im Laufe der Jahre wurden vielfältige Variationen zur Aufführung gebracht in denen ein zweites Instrument zugeordnet wurde. Die Wurzeln dieser Musik ist die Hinwendung zu einer Musik die mehr der Unterhaltung dienen sollte. Nicht die Romantik eines Wagners oder die Impressionen eines Debussy sollten bestimmend sein.

Wir waren nur 45 Minuten bis zur Pause da und waren überrascht von der Qualität der Aufführung. Iberts kleiner weißer Esel (Le Petit Ane blanc) wurde hervorragend interpretiert und mag da als Beispiel dieser Aufführung dienen.

Sowohl die Pianistin Meier-Maletz als auch der Saxophonist Scheipner befanden sich in einer sehr guten Spiellaune, die die Schönheit der Stücke näher brachten. Man muss wissen, es stecken kleine Geschichten hinter Iberts aber auch Maurices Kompositionen. Meistens sind es Erinnerungen an die Kindheit, die Musiker haben nun die Aufgabe diese Geschichten so wieder zu geben, wie der Komponist sie angelegt hat. Es sind keine abgehobenen Stücke wie in der Romantik, es sind Stücke die der Unterhaltung dienen sollen. Sie sollen kurzweilig und manchmal erheiternd sein. Und diese 45 Minuten waren kurzweilig, sie vergingen wie im Fluge.
Und so ist das mit meiner Einstellung die ich Eingangs schilderte, mit ihr kann man zwar nie enttäuscht werden, ist aber vor einer positiven Überraschung nie gefeit.

Im Nachhinein machte es mich jedoch etwas traurig, dass der Vortragssaal nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war. Woran liegt das? Die Ennepetaler Bevölkerung ist  nicht anders als in anderen Städten, dort lässt man sich solch eine Aufführung nicht entgehen. Ich denke es lag an der Öffentlichkeitsarbeit ( Mal wieder ) und nicht an dem Interesse der Ennepetaler. Es sind kleine Perlen der musikalischen Erzählkunst, die man nicht stiefmütterlich behandeln sollte.

Für diese wunderbaren 45 Minuten will ich mich an dieser Stelle herzlichst bedanken.

 

Hier die Stücke die wir gehört haben.
 

Jacques Ibert (1890-1962)

Histoires (1909 -1922)

1.    La Meneuse de Tortues d‘ Or
2.    Le Petit Ane blanc
3.    Le Vieux Mendiant
4.    Dans la Maison triste
5.    Le Palais abandonné
6.    Bajo la Mesa
7.    La Cage de Cristal
8.    La Marchande d’Eau fraîche

………………………………………..

Eugène Joseph Bozza
(1905  – 1991 )

Fantaisie italienne (1939)

"    Moderato
"    Allant
"    Allegro

……………………………………….

Paule Maurice
(1919-1967)

Tableaux de Provence (1954 -1959)

1.    Farandoulo di Chatouno (Farandoulo des jeunes filles)
2.    Cansoun per ma mio (Chanson pour ma Mie)
3.    La Boumiano (La Bohemienne)
4.    Dis Alyscamps l’amo souspire (Des Alyscamps l’Ame soupire)
5.    Lou Cabridan (Le Cabridan)

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

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