Kleine grüne Moosbällchen

[jpg] Es dauerte etwas bis sich die polnische Delegation des Kolobrzeger (ehemals Kolberg) Gymnasiums im Schwelmer Sitzungssaal eingefunden hatte. Der Bürgermeisterempfang durch Bürgermeister Jochen Stobbe stand an.

Es war der Gegenbesuch des polnischen Gymnasiums welches die Gustav-Heinemann-Hauptschule als Partner hat.

Im Rahmen des Comenius-Regio-Programms der EU sind die beiden Schulen in regem Austausch verbunden.

Klimawandel ist das Thema, welches sich die beiden Schulen auf die Fahnen geschrieben haben, was einen intensiven Austausch beinhaltet.

      

So betonte Bürgermeister Jochen Stobbe auch die positive  Begegnung im vorigen Jahr in Kolobrzeg (ehemals Kolberg) und lobte die Freundlichkeit während des Empfangs. Man könne im Austausch viel voneinander lernen  und habe schon viele Gemeinsamkeiten bei vielen Problemen erkannt.

Kolobrzeg ist zwar eine Küstenstadt, hat aber in der Vergangenheit  nach dem Krieg viele Fehler bei der Stadtentwicklung gemacht, die durch die Schwelmer nachvollzogen werden konnten. So ist auch das Problem der Asbestverseuchung in Bauten hier wie dort ein Problem, was angegangen werden muss.

                     

Die Schwelmer Realschule wurde erst kürzlich total saniert und hat ein großes Loch in die Haushaltskasse gerissen. Kolobrzeg hat das gleiche Problem, da die nach dem Krieg erstellten Plattenbauten auch mit Asbest gebaut wurden.  Denn dort musste, da die Stadt zu 90% zerstört war, schnellstens neuer Wohnraum geschaffen werden. Jedoch galt der Baustoff Asbest in den 50er und 60er Jahren als unbedenklich. Auch war die Umwelt damals kein Thema für alle politischen Parteien, hier wie dort.

Es soll aber nicht nur bei diesem Thema bleiben, vielmehr wird weitergehend das Thema Umgang mit endlichen Ressourcen auf der Agenda des Austausches stehen, so Bürgermeister Stobbe. So wolle man die Wasseraufbreitung mit der Salz-Elektrolyse im Schwelmer Hallenbad vermitteln und die umwelttechnischen Möglichkeiten in der Umsetzung anhand eines geschlossenen Energiekreislaufes in einem Industriebetrieb bei der Firma Erfurt den Teilnehmern näher bringen.

Während des Besuches hatten die Gäste aus Polen der deutschen Delegation eine einfache aber präzise natürliche Messungsmethode näher gebracht. Moosbällchen wurden an verschiedenen Stellen der Landschaft entnommen und zur Analyse in ein dänischer Labor geschickt. Die Analyse zeigte sodann sowohl die Belastung des Bodens und damit auch der näheren Umgebung.

                       
   Ewa Kaminska                   Foto:Linde Arndt    Romuald Kociuba /  BM Jochen Stobbe   Foto: Linde Arndt  

Ewa Kaminska, Kolobrzeg, erwiderte, dass man schon viel unternommen habe und gut von dem Partner lernen konnte. Durch Romuald Kociuba wurde dem Bürgermeister ein Gastgeschenk überreicht, welches dieser auch dankend annahm. An die Begrüßung schloss sich das gemeinsame Mittagsmahl an, wobei die Gespräche fort geführt wurden. Die Delegation machte sich sodann auf den Weg zur Ennepetaler Kluterthöhle, die mit einer Führung ihren Höhepunkt haben sollte.

Ein Gespräch mit den Mitgliedern der  Biologischen Station in Ennepetal sollte sodann zu einem ersten gemeinsamen  Gespräch des Kennenlernens führen. Die polnischen Gäste  bleiben noch bis Ende der Woche und haben ein umfangreiches Besuchs- und Gesprächsprogramm, welches ihnen die Umweltaktivitäten der deutschen Partner näher bringen soll. So wird ihnen die Organisation der Aufforstung in unseren Wäldern gezeigt. Zu dem Besuchsprogramm wird auch die Zeche Zollverein in Essen gehören, die Bestandteil des Kulturhauptstadtjahres 2010 ist. Der Besuch des Stadtzentrums von Essen und ein gemeinsames Abendessen im Parkhotel soll dann  der Abschluss sein.

Die Abschlussgespräche finden jedoch am Freitag statt.
Vorgesehen ist ein Gegenbesuch der deutschen Delegation um die Gespräche weiter zu intensivieren.

Als Dolmetscherinnen fungierten Hanna Meyer von der Verwaltung, Hedwig Stisch von der Gustav-Heinemann-Schule und Anna Pettke von der Biologischen Station in Ennepetal.

Anmerkung der Redaktion:

Das polnische Schulsystem ist mit dem deutschen  nicht vergleichbar. Es existiert weder ein dreigliedriges System noch eine Gesamtschule wie es in Deutschland üblich ist. Vielmehr gehen die polnischen Schüler in eine Grundschule um sodann in ein so genanntes Orientierungsgymnasium. Deshalb ist es möglich, dass eine Hauptschule auf ein Gymnasium trifft.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

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