[la] Die Zeit ist im stetigen Wandel und wir passen uns diesem an oder sind abgeschottet und ausgegrenzt. Längst hat das digitale Zeitalter unsere Welt erobert.  Wenn Angela Merkel noch vor kurzem von sich gab „das Internet ist für uns alle Neuland“, so hat sie  sich längst angepasst und ihre Meinung revidiert.

So gehören Tablets, Smartphones in unser Alltagsbild und Begriffe wie #Hashtag, Twitter, Follower, Facebook, Selfies, Emotions, Likes, Replies, Retweets, Web2, Google+, Crossmedia, Instagram oder Pinterest – um nur die geläufigsten zu nennen – haben längst ihren Einzug in unseren Sprachschatz und unser Leben gehalten.

Da begegnete uns kürzlich  in Hagen und jetzt in der VHS Gevelsberg der HASHTAG #hinsehen, der nicht nur zum Hinsehen, sondern auch zum Nachdenken auffordert, oder aber auffordern sollte.

Eröffnung der Ausstellung #hinsehen in der VHS Gevelsberg Foto: (c) Linde Arndt

Eröffnung der Ausstellung #hinsehen in der VHS Gevelsberg Foto: (c) Linde Arndt

Unter dem Projekttitel „Demokratie leben“ hatte es in den letzten Wochen zahlreiche Informationen und Veranstaltungen in Gevelsberg gegeben, mit welchen dokumentiert wurde,  wie wichtig Zivilcourage ist. Durch diese Projekte hat sich bei vielen Bürgern das Bewußtsein verändert und die Sinne für unsere Umwelt wurden geschärft.  In einer außergewöhnlichen  Aktion sind 30 Menschen  in Gevelsberg Teil dieser Botschaft geworden und haben ihr Gesicht gezeigt und das in einer ganz besonderen Form. Mit dem künstlerischen Aspekt „#hinsehen“ (sprich:  Hashtag hinsehen) von Beba Ilic wurde noch einmal ein ganz besonderer Akzent auf die Veranstaltungsreihen gesetzt.

Am 24.11.2015 fand die Vernissage  im Foyer, Bürgerzentrum, Mittelstrasse 86-88 statt und es war wieder mehr als voll, so voll, dass viele interessierte Bürger keinen Sitzplatz mehr ergattern konnten.

Bürgermeister  Claus Jacobi  eröffnete die Ausstellung und dankte  dem gesamten Förderverein der Volkshochschule Ennepe-Ruhr-Süd e.V. für die Ausrichtung dieser Aktion im Rahmen von „Demokratie Leben“, insbesondere stellvertretend Iris Baeck, Melanie Beinert und dem VHS-Direktor Achim Battenberg.

Keine Frau, seit dem ich auf der Erde bin, ist mir so lange hinterher gelaufen wie Du.

Mit diesen Worten an Melanie Beinert erklärte Beba Ilic, wie es zu dieser Aktion in der VHS gekommen ist. Nach ihrem anfänglich überschaubaren Start Ende 2014 in der Werkstatt + Galerie Kooperative K in Hagen  gab es schon etliche Ausstellungen zu Gunsten sozialer Projekte. Auch Berlin war darunter und New York steht auch auf ihrer Agenda. Inzwischen stapeln sich  auf ihrem Schreibtisch dutzende von Anfragen und Projektangeboten. Man will sie haben, die außergewöhnliche quirlige, kreative Fotografin, die über ihren Beruf hinaus längst als Künstlerin anerkannt ist.

Gewalt, Tierquälerei, Hunger, Behinderung und Benachteiligung – viel zu viele Menschen schauen weg. Mein Ziel ist es, noch mehr Menschen wach zu rütteln, selbst aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Egal, ob es um Rassismus, Tierquälerei, Klimaschutz oder Krieg geht. Das langfristige Ziel ist, meine Arbeit für einen guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Nur wenn alle daran mitwirken, kann die Welt lebenswert für alle sein“, diese Worte von Beba Ilic und ihre außergewöhnlichen Arbeiten hatten Melanie Beinert überzeugt und beflügelt, sie unbedingt nach Gevelsberg zu holen. Hierfür hatte sie sich stark gemacht und der Erfolg des Abends war ihr und ihren Mitstreitern vom Förderverein der VHS gewiss.

v.l. Beba Ilic und Melanie Beinert Foto: (c) Linde Arndt

Bilder, die für sich sprechen

melanie-bIn ihrem Job hat Melanie Beinert intensivst mit Sprache und Sprachkursen zu tun. Umsomehr hat sie bei den Fotos von Beba Ilic fasziniert, dass diese Bilder ohne Sprache auskommen und doch so viel erzählen.

Die beeindruckende Technik, zwei übereinandergelegte Fotos so auszuarbeiten, dass der Ursprung, z.B. die die Augen oder den Mund verschließenden Hände so fototechnisch aufgelöst werden, dass der Mensch sich nicht ganz abwendet, sondern letztendlich doch hinschaut.

Erinnerungen an die Vernissage 24.11.2015

Ein stimmungsvoller Abend mit ernstem Hintergrund. Eine illustre, bunte Gesellschaft  – gelebte Demokratie.

Auf der linken Seite einige Impressionen in einem Foto-Video zusammengefügt, mit werbefreier Youtube-Musik  „Soul Ballad“ von John Deley and the 41 Players.

Nicht gesucht, aber gefunden …..

… haben sich zwei Künstler, deren Herz und Gedanken auf einer Wellenlänge liegen.

Der Journalist Bernd Hoffmann hatte Beba gesagt: „Du brauchst einen Schirmherrn, jemand der in der Öffentlichkeit steht und sich für soziale Projekte interessiert und stark macht.“
Da war Tom Barcal. Kennengelernt haben sie sich auf dem Kurzfilmfestival in Hagen. So hat Beba Ilic Tom Barcal ihre Idee und ihr Projekt erklärt und er war sofort dabei, weil es auch seiner Grundeinstellung  entspricht, sich  für Zivilcourage und Menschlichkeit einzusetzen.
Seitdem planen sie gemeinsam und er unterstützt sie durch seine Anwesenheit als Schirmherr bei ihren Veranstaltungen.

Hinter jedem Menschen verbirgt sich ein ganz besonderes Schicksal und eine unglaubliche Geschichte…

Als Beba Ilic  bei der Vernissage in Gevelsberg über ihr Projekt berichtete, erzählte sie auch dass Oberbürgermeister Schulz in Hagen sie gefragt hatte, ob sie nicht schon einmal daran gedacht hätte, die Fotos in einem Buch zu dokumentieren. Genau das wäre ihr Ziel. Aber dafür brauche sie viel Zeit, denn sie möchte dann nicht nur den Menschen ein Gesicht, sondern auch einen Namen geben und vor allem würde sie brennend  die Geschichte interessieren, die hinter jedem Menschen steht. Allein, wenn wir die 30 Fotos der in Gevelsberg portraitierten Menschen sehen, kann man den Wunsch nachvollziehen.

Ein Wort zum Schluss:
Es wäre schön, wenn viele User sagen, wie ihnen diese Aktion gefällt, welche Mission sie daraus entnommen haben und wie man diese Botschaft weiter tragen kann.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Gevelsberg


2 Kommentare
  1. Avatar
    Eva Müller sagte:

    Das war wirklich eine Super-Ausstellung. Eine gelungene Aktion. Schön, dass Melanie Beinert so hartnäckig war und schön, dass Beba Ulic darauf eingegangen ist, so konnten wir uns alle an diesen tollen Fotos erfreuen.

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