Ruhrorter Hafenfest No. 18

[WR] 790

Ein alt bekanntes Fest oder alles anders?

 

Das Ruhrorter Hafenfest findet 2011 im 18ten Jahr statt und bietet doch ganz neue Aspekte. Mit der klassischen Ausrichtung wird das Fest in diesem Jahr volljährig und somit gehen die Veranstalter gleich einen neuen Weg, denn das viertägige Wochenendfest in Ruhrort hatte bisher schon immer mehr zu bieten, außer Hafen, Schimanski, Maloche, Kohle und Stahl.

Ruhrort zeigt seine Lebensader bei Hafenerkundungen zu Land oder zu Wasser, Museumsführungen, Drachenboot-Regatta, Livemusik, Fischmarkt un auffe Bühne an Neumarkt gibbet jede Menge Lalla, un son paar Qautschköppe lesen wat for.

Nur die wenigsten haben sich in dieses städtebauliche Kleinod getraut.
Warum  eigentlich?

„manno hier kanze auffe Straße nachen Wech fragen un ob de Koslowski oder Jusef heiß de gib dich ne Antwort, un dat mitnen erstklassigen Ruhrpöttisch“

Doch wenze kommß, lernse auch ne andere Seite von Ruhrort kennen. De Kunstszene hat nämlich die Kittels annen Haken gehengt un kommt ausse Ateliers gekrochen stellt auffen Markt un inne Lädens mit die Handwerkers zusammen aus. Manno hab schon ma umme Ecke geögelt, da krisse jede Menge Kunst vor de Glubschen.

Aussteller auf dem 1. Kunst – und Kulturmarkt in Duisburg-Ruhrort am 21. August 2011 mit ihren Standnummern;1. Petra Anders,  2. Ingrid Beer,  3. Arno Bortz,  4. Nacir Chemao,  5. Annette Erkelenz,  6. Andrea Fehr,  7. Anne Friedrichsen,  8. Claudia Grundei,  9. Ingrid Handzlik,  10. Michaela Hansen,  11. Carolin Höbing,  12. Fritz Haubner,  13. Ortrud Kabus,  14.  Kelbassas Panoptikum,  15. konzept freude,  16. Edith Kreth-Finkeissen,  17. Jens-Maria Weber,  18. Elsa Lappat,  19. LISNOIR,  20. Ralf Lüttmann,  21. Herbert Menzel,  22. Ingrid Penders,  23. Angela Schäfer  “Atelier Flügel“,  24. Angela Schmitz,  25. Cornelia Schweinoch-Krönig,  26. Dirk Visser,  27. Gabriele Weide,  28. Gert Weien,  29. Wilfried Weiß,  30. Ernst Barten mit einer Kunstaktion,  31. BBK Düsseldorf,  32. Kulturwerkstatt Meiderich,  33. kath. öffentl. Bücherei Ruhrort,  34. Die MALzeitler – Diakonie Ruhrort,  35. Kultur-und Stadthistorisches Museum,  36. Roland Herden, 37. Patrica Vohwinkel + Christian Scherber,  38. Zepp Oberpichler,  39. Verlag Henselowsky & Boschmann,  40. Thorsten Trelenberg + Thorsten Krahwinkel,
 



Also von Freitach den 19. bis Montach 22. August gibbet zum Beispiel;
Feuerwerk im Hafen an Freitach – Ruhrorter Lichtermeer an Samstach, vorher Lesungen auffen Neumarkt un an Sonntach findße wat fürt Leib un Seele, un dann au noch Kunst zum sehn un hören.

Bühnenprogramm zum  1. Ruhrorter Kunstmarkt auf dem  Neumarkt am 21. Aug.2011
11:00     Eröffnung durch Jutta Stolle – Franz Haniel & Cie. GmbH
11:10     (Kinder-) Theater Kreuz & Quer spielt Gebrrr und Grimm
12:00     poetische Werkstatt Ruhrort            (Friederike Schmahl)
12:30     Oberpichler liest, singt und spielt die Gitarre
13:00     Thorsten Trelenberg liest über seine Wanderungen an Ruhr und Emscher
13:30     Aurelia Reuter Texte plus Musik
14:00     Thorsten Krawinkel  mit „Kurze Rede – Langer Sinn“
14:30     48Blues
15:00     Thora Blue mit eigenen Songs
15:45     Patricia Vohwinkel & Christian Scherber Crime
16:15     Peter Steinebach, Gitarre
16:45     Roland Herden Crime
17:15     Dùmbra ->Dorothee Becker + Guido Bleckmann
plus  S h a k t i  auf den Straßen


Annen Montach is fürde Blagens noch en bißken Kirmes.

Wennse dat genau Programm nochma nachlesens wills, da kannse unna www.hafenfest-ruhrort.de nachgucken.

Abba denke daran he quatschen se Ruhrpöttisch un dat Du is wat normales.
Alle Texte werden vor Ort allerdings in Hochdeutsch übersetzt.


Hochdeutsch:
Das Ruhrorter Hafenfest findet 2011 im 18ten Jahr statt und bietet doch ganz neue Aspekte. Mit der klassischen Ausrichtung wird das Fest in diesem Jahr volljährig und somit gehen die Veranstalter gleich einen neuen Weg, denn das viertägige Wochenendfest in Ruhrort hatte bisher schon immer mehr zu bieten, außer Hafen, Schimanski, Maloche, Kohle und Stahl.
Ruhrort zeigt seine Lebensader bei Hafenerkundungen zu Land oder zu Wasser, Museumsführungen, Drachenboot-Regatta, Livemusik, Fischmarkt un auffe Bühne an Neumarkt gibbet jede Menge Lalla, un son paar Qautschköppe lesen wat for.
Nur die wenigsten haben sich in dieses städtebauliche Kleinod getraut.
Warum?
„hier kann man jeden auf der Straße nach dem Weg fragen und ob er nun Koslowski oder Jusef heißt, er gibt dir eine freundliche Antwort meist auf Ruhrpöttisch“
Doch wer kommt, der lernt noch eine andere Seite von Ruhrort kennen. Die Kunstszene kommt aus ihren Ateliers auf die Straße und zeigt sich gemeinsam mit den Handwerkern gemeinsam auf dem Markt und den umliegenden Läden, die eigenes zu Galerien hergerichtet werden. Hier warten jede Menge Überraschungen auf die Besucher.
Am nächsten Wochenende von Freitag den 19. bis zum Montag den 22. August 2011 gibt es unter anderem;
Feuerwerk im Hafen an Freitag,
Ruhrorter Lichtermeer an Samstag, vorher Musik und Lesungen auf dem Neumarkt,
und am Sonntag gibt es viel für Leib und Seele, sowie den großen Kunstmarkt auf dem Neumarkt und in vielen Geschäften von Ruhrort (Verkaufsoffener Sontag)

am Montag bietet die Hafenkirmes viel Spaß
Das genaue Programm ist unter
www.hafenfest-ruhrort.de nachzulesen.



 Und hier der Flyer als pdf.

Glück Auf!

 

Will Rumi

Wikileaks und der eigentliche Skandal

[jpg] Früher, ja früher, war alles viel einfacher und sicher für viele auch besser. Spione hatten ihre Probleme an Akten oder sonstige Papiere heranzukommen. Da hangelten sich diese Helden oder auch manchmal Antihelden die Fassaden hoch und stiegen in Fenster ein, dass war damals lebensgefährlich. Aber spannend, wenn wir die Filme sahen. Sie knipsten mit  winzigen Kameras  und einer Taschenlampe im Mund Dokumente ohne Ende um die Neugier ihres Auftraggebers zu befriedigen. Mein Gott, wie lange ist das her. Ich seh´die Filme immer noch gerne, denn es waren noch richtige Helden und richtige Antihelden.

Und heute? Sämtliche Aufzeichnungen sind heute digitalisiert und sind auf mehreren Rechnern aus Sicherheitsgründen verteilt. Falls ein Rechner ausfällt werden die Dateien von einem anderen Rechner zurück gesichert. Keiner merkt was. Ausfallsicherheit in besonders sensiblem Bereich gleich 100%.

Da sitzt ein Gefreiter Bradley Manning in irgendeinem Büro in Bagdad und macht für einen Gefreiten seinen Job. Und wie das so üblich ist hat er einen Computer als Arbeitsmittel. Damit alles ganz  fix  an seine Vorgesetzten geht, ist er logischerweise auch mit dem Internet verbunden.

Und dann passiert es. Er steckt einen USB Stick in seinen Rechner und lädt Daten auf diesen USB Stick.
Wochen später erfährt die ganze Welt, dass die USA so mir nichts dir nichts mit einem Apache Hubschrauber eben mal kurz 2 Reuter Mitarbeiter massakriert hat. Und weil diese Ausbeute nicht reicht, massakriert man die hinzueilenden Helfer kurzerhand auch, nebst Kindern die sich in dem Rettungswagen befanden.
Logischerweise waren dies natürlich alles Terroristen, so die Sprachregelung.

Nun passieren im Krieg solche Untaten, nur die vor beschriebenen Täter werden in der Regel den Gerichten zu geführt. Die stellen zwar das Verfahren wieder ein, aber immerhin der Schein wurde gewahrt.
Zurück zu dem Gefreiten Manning. Sein USB Stick soll 16 Gb gehabt haben, einesteils ist das viel und kann aber auch wenig sein. Da dieser Gefreite mal gerade beim  Downladen war, lud er auch gleich alle Dokumente des Afghanistan Krieges, des Irak Krieges und noch die des Außenministeriums der USA herunter.


Julian Assange
 

Er schnappte sich seinen USB Stick und übergab ihn den Leuten von Wikileaks, klar das in Bagdad die Leute so auf der Straße herum standen.
Wikileaks, eine Organisation die sich damit beschäftigt, im Internet Dokumente zu veröffentlichen die die kleinen und großen Schweinereien der Regierenden der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nahm diese Dokumente in Empfang.

 Sie sichtete und veröffentlichte sie in Raten. Zuletzt rund 250.000 Dokumente des Außenministeriums der USA. Wir alle haben dies gehört und gesehen. Aber jetzt mal ehrlich, waren wir wirklich überrascht über die Inhalte? Nein, wohl eher nicht.

  • Die Personen in vorgenanntem Hubschrauber, die zwei Reuter Mitarbeiter und Andere ermordet hatten. Überrascht? Nein.
  • Die diversen Untaten, um das mal nett zu umschreiben, in Afghanistan oder im Irak. Überrascht? Nein.
  • Oder das die US Amerikaner von Merkel und Co. nichts hielten und sie mit dementsprechenden Attributen versahen. Überrascht? Nein.

Das unsere Bundeskanzlerin nicht gerade Kreativ ist oder unser Außenminister eitel und aggressiv ist, mein Güte, dass war uns doch allen bekannt. Spiegel und Co. mühten sich heftigst daraus einen Skandal zu machen, was US Amerikaner so alles nach Hause berichten. War das ein Skandal? Nein und nochmals nein.

                     

Was aber war der eigentliche Skandal?

Der eigentliche Skandal war, wie die Verantwortlichen der USA mit sicherheitsrelevanten Dokumenten umgehen. Wie leicht eine untergeordnete Stelle sich Dokumente der Klassifizierung "Streng geheim" kopieren konnte. Einfach so. Stick rein, Verzeichnis aufrufen, Verzeichnisse und/oder Dokumente kennzeichnen und auf den Stick kopieren. So wie ich hier ein Bild oder File auf einen Stick kopieren und jemanden weiter geben kann. Nun könnte ich meinen Rechner so konfigurieren, dass ich keine Kopie von ihm ziehen kann, tu ich nicht da ich alleine diesen Rechner nutze. Auf meinen Servern ist das schon etwas anderes. Dort sind weit höhere Sicherheitshürden aufgebaut, die zu überwinden schon eine gewisse Anstrengung und Fachwissen erfordert.

Aber die Server der US Regierung, nun, da dachte ich an Sicherheitsmaßnahmen, die meine doch bei weitem in den Schatten stellen würden. Da gibt es mehrfach gestaffelte Firewalls, die für jeden Angreifer eine unüberwindbare Hürde darstellen. Dokumente die mit dem auf Jahre sicheren Verschlüsselungsalgorithmus Advanced Encryption Algorithm (AES) 192 oder 256 bit verschlüsselt sind. Hardware vom Feinsten, die selber schon Hürden für Angreifer darstellen.

Das war alles falsch gedacht. Mit einem einfachen Stick den ganzen Sicherheitsaufwand, falls der überhaupt vorhanden war, umgehen. Das war es? Ja, das war es. Wenn dem so ist, wie sind den die Daten des Verteidigungsministeriums der USA gesichert? Kann ich mir einfach mal die Raketenstellungen besorgen oder gar den Zerstörungscode? Welche sicherheitsrelevanten Daten kann ich mir auf diese Art kopieren? Und das geht noch viel weiter, der Schaden beträfe ja nicht nur die USA, denn wir haben ja auch noch die Nato, wo noch andere Staaten betroffen sind.

Es ist nicht nur eine Blamage, es ist eine riesengroße Sauerei wie die USA mit Daten umgeht, die die ganze Welt gefährden könnten. Offensichtlich war den USA eine gute Sicherheitsphilosophie zu teuer, statt dessen haben sie sich einer Standardlösung bedient. Und diesen Leuten sollen wir zwecks Verbrechensbekämpfung unsere Daten übermitteln? Nein, das kann und darf nicht sein.

Und jetzt? Nun hält man sich damit auf den Wikileaks Gründer Julian Assange und diesen Gefreiten vor ein Gericht wegen Hochverrats zu stellen. Man will von dem eigenen Versagen ablenken. Heute ging auch der letzte Wikileaks Rechner vom Netz und es stehen nur noch die Mirror-Rechner zur Verfügung, das Paypal Konto über die ein Großteil der Spenden lief wurde geschlossen. Haftbefehl wurde gegen Julian Assange erlassen, wegen Vergewaltigung – wie durchsichtig. Der Gefreite Manning sitzt schon.
Was hätten die USA machen sollen?

Nun, sie hätten sich mit Assange zusammensetzen sollen und es gar nicht soweit kommen lassen dürfen. Dann hätten sie das einmal eins der IT Sicherheit erlernen müssen sichere Netze aufbauen, die klare Zuständigkeiten zuweist. Ein militärischer Aufklärer kann an Daten des Außenministeriums. Wie bitte?
Und die Presse? Die thematisiert das Ganze überhaupt nicht, die hält einen Deckel darauf und streitet sich ob der Spiegel richtig übersetzt hat. Dabei werden unsere Daten,ob Reisedaten, Bankdaten oder sonstige persönliche Daten schon längst an die USA übertragen. Die sind doch bei solch einer Sicherheit gar nicht sicher.

Die USA Hörigkeit unserer Regierungen als auch der Presse ist ja ganz nett, nur sie helfen weder den USA noch unserem Land. Wenn die USA unser bester Freund sein sollte, dann ist es Zeit Tacheles mit dem Freund zu reden. Meinem Freund hätte ich hierbei die Meinung gegeigt, nicht weil er mich mit Attributen belegt hat, sondern weil er mit vertraulichen Daten sorgfältigst umgehen sollte.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus dem Netz