Es wird Zeit sich neu aufzustellen

[jpg] Wenn man etwas Hintergrundrecherche betreibt, stellt man bei einem Unternehmen wie der Sparkasse Gevelsberg fest, dieses Unternehmen hat mit seinen über 155 Jahren viel zu erzählen.
Da erfährt man wie die Stadtsparkasse Gevelsberg eine ganze Zeit die Milsper und Rüggeberger mit Geld versorgt hatte. Man erfährt wie vor 150 Jahren die Sparkasse in einem Wohnzimmer mittels eines Eisenkoffers aufrecht erhalten wurde. Aber man erfährt auch, wie zu Zeiten der Währungskrise von den Firmen die Lohngelder in Wäschekörben abgeholt wurden. Es gab schwierige Zeiten die es zu überwinden galt, der Wind blies der Sparkasse Gevelsberg manchmal ganz kräftig ins Gesicht. Eines war jedoch sicher in diesem Unternehmen – der Wandel. Der Wandel war immer ein behutsamer Wandel der mit der Zeit ging. Der Kunde, sein Wohl und Wehe, stand an oberster Stelle. Er sollte seine Bankgeschäfte in einem ruhigen, sicheren Umfeld abwickeln können.
Nun fällt die Nachricht auf das Jahresende, dass die Sparkasse Gevelsberg sich eine Neugestaltung ihrer Räumlichkeiten ausgedacht hat.  In dieser Zeit ist man etwas besinnlicher, deshalb die etwas nostalgische Betrachtung am Anfang des Artikels.

           

Collage: Linde Arndt, Bildmaterial: Stadtsparkasse Gevelsberg

 

Wenn die linke Halle 1957 damals noch überwiegend für  Bargeld (Es war die Zeit des „Lohntütenballs“) geprägt war, so wurde in der mittleren Halle 20 Jahre später der bargeldlose Geldverkehr (Girokonto) schon alltäglich, 22 Jahre später  – der Bildschirmarbeitsplatz hatte die Sparkasse erobert und das Homebanking trat in der Sparkasse an.
Immer hatte die Sparkasse den Wandel bravourös gemeistert. Jetzt 2012 ist ein weiterer Wandel und eine Neugestaltung notwendig.

          

Bildmaterial: Stadtsparkasse Gevelsberg

 

So teilte denn der Vorstandsvorsitzende Thomas Biermann der herbei gerufenen Presse mit, dass im Januar 2013 die ersten Arbeiten beginnen werden. Nachdem die Stadtsparkasse die Anforderungen und Ziele für einen Umbau an 5 renommierte Architekten zwecks Ausarbeitung eines Planungsentwurfs übermittelt hatte, setzte sich relativ schnell der Entwurf des Architektenbüros Bock-Neuhaus-Partner, Coesfeld, durch. Dies stellt nach dem Bau des Finanzcenters im Jahre 2007 einen weiteren Modernisierungsschritt dar. Drei wesentliche Punkte sollten verbessert werden:

  • Die Servicequalität
  • Die Kommunikation
  • Die Diskretion

Die gesamte Schalterhalle wird umgebaut. 1,7 Mill. Euro hat die Stadtsparkasse Gevelsberg dafür eingeplant.
Damit  der Kundenbereich nicht zum Erliegen kommt, werden die gegenüberliegenden Räumlichkeiten der ehemaligen Dresdner Bank während der Bauzeit bezogen. Die Kunden müssen also nur über die Straße gehen. So legte Thomas Biermann schlüssig dar wie der Wandel der Bankbranche den Wandel der Inneneinrichtung bestimmt. Durch die Durchdringung der Digitalisierung in der Gesellschaft wurde eine viel höhere Anforderung an die Kommunikation notwendig. Dem zentralen Element Information wird durch den Umbau der Sparkasseninnenräume Rechnung getragen. Auch die Kasse mit ihrem Bargeld wird noch einmal zurück gefahren, weil der Bargeldverkehr über die Kasse seit dem letzten Umbau rückläufig ist. Statt drei Kassenplätze wird es nur noch 1 – 2 Plätze geben. Im Zuge des Umbaus wird die Barrierefreiheit von beiden Seiten an 7 Tagen und 24 Stunden in der Woche gewährleistet. So wird die Versicherung, die sich jetzt im hinteren Bereich befindet, in den vorderen Bereich der Kundenhalle umziehen. Durch ein neues Zugangssystem ist der SB Bereich nach dem normalen Feierabend von allen anderen Bereichen getrennt. Auch tagsüber wird es ein neues Zugangssystem geben, wodurch der Zugang in die oberen Etagen aus Zufall nicht mehr möglich ist. Alle Automaten im SB Bereich werden durch Automaten der neueren Generation ersetzt, auch hier ein qualitativer Sprung nach vorne. Es wird 24 Stunden ein Münzrollengeber vorgehalten. Es wird zukünftig einen Kurzberatungsplatz geben. Hier wird beispielsweise ein neues Mietkonto eröffnet oder ein Überweisungsträger o.ä. ausgefüllt.

Die alte Beleuchtung wird durch eine neue tageslichtgesteuerte Innenraumbeleuchtung ersetzt. Durch Betreten der Kundenhalle werden dann keine wesentlichen Differenzen zwischen dem Außen- und Innenbereich mehr wahr zu nehmen sein. Die Akustik wird überarbeitet, damit Kundengespräche wesentlich diskreter geführt werden können.
Der Telefonbereich  wird neu organisiert, indem er mit einem  Team einen eigenen räumlichen Bereich  außerhalb des zentralen Schalterbereiches einnimmt. Damit soll der Eindruck vermieden werden, die Kundenberater würden telefonieren und wären nicht ansprechbar. Die gesamte Schalterhalle ist videoüberwacht und hat dann keine überwachungstechnischen Nischen mehr.

 
Das Umbaukonzept wird vorgestellt. v.l.: Ulrich BoernerMichael Hedtkamp
(Vorstand) und Thomas Biermann  (Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Gevelsberg)                                                                                                                              Foto: © Linde Arndt
 

Der Kassenbereich wird die Kundenhalle nicht mehr dominieren, vielmehr werden die Automaten des SB Bereiches auf der einen Seite und der Service-Informations Bereich auf der anderen Seite die Kundenhalle in den Mittelpunkt stellen. Durch die  Farbgestaltung in Verbindung mit den weichen Formen der Inneneinrichtung und die Lichtgestaltung wird eine Sensibilitäts-Stimmung erreicht, die ein vertrauensvolles Arbeiten möglich macht. Nachhaltigkeit ist das Stichwort welches auf die Stadtsparkasse Gevelsberg zutrifft, heißt, den Wandel im Finanzbereich, sowohl inhaltlich als auch organisatorisch, wird es immer wieder geben, das Ziel wird jedoch immer der Service am Kunden sein.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg