Detmolder Entwicklungshilfe für Schwelm

  [jpg] Nun wissen wir alle die Brauerei Schwelm hat am 30.September 2011 ihre Tore für „immer“ geschlossen. Allerdings wollten sich einige Menschen in der Stadt und Region nicht damit abfinden und machten sich mit einer gehörigen Portion Ungeduld auf den Weg, die Geschichte des Schwelmer Bieres weiter zu befördern. Heraus kam, das ein gebürtiger Gevelsberger Braumeister aus Düsseldorf, ein zugezogener Geschäftsführer der damit jetzt Schwelmer Bürger ist und eine Brauerei aus Detmold, die gemeinsam ein Paar neue Biere brauten und abfüllten. Kurzerhand wurden die Bierflaschen mit einem Etikett versehen, welches einen Schwelmer Ursprung signalisieren sollte.
v.l.: Braumeister Stefan Hammermeister und Unternehmer Frank Hense   Foto:  © Linde Arndt    

Um dem Betrieb auch einen juristischen Mantel zu geben, gründete man eine Vertriebsgesellschaft mit dem Namen „SchwelmeBräu GmbH und Co. KG „.

So konnte man schon mal Umsätze tätigen. Auf Nachfrage wurden wir aufgeklärt: Es sind Schwelmer Bürger die sich um diese Biere gekümmert haben. Und weiter, in einer Rekordzeit von zwei Monaten hatten diese Bürger dieses Bier auf die Beine gebracht. Respekt, Respekt, würde ich erst einmal sagen – erst einmal.

Und so wurde das neue Bier für den 22. Dezember 2011 in einem bekannten Schwelmer Getränkevertrieb angekündigt. Vorher kurz telefoniert, wem wir ein paar Probierflaschen mit bringen sollten, und gut war´s. Und mit einem Auftrag von 5 Flaschen, plus eine für uns selber machten wir uns auf den Weg. Wir waren gespannt, in vielerlei Hinsicht.

Es waren zwei verschiedene Geschmacksrichtungen die im Angebot waren, einmal ein Kupferbier, welches für das Bernstein stehen sollte und einmal ein Messingbier, welches für das Pils stehen sollte. Auf dem Hof des Getränkevertriebes angekommen, wurde unsere Fotojournalistin von Frau Lingnau vom Vorstand der noch zu gründenden Genossenschaft darauf hingewiesen, ja einen positiven Artikel über das Bier zu schreiben.

Der letzte Artikel war nicht so im Sinne der guten Frau Lingnau, deshalb mochte man unsere Art des Journalismus nicht. Wir sind jedoch der Meinung, dass auch unsere User informiert werden sollten, also störte uns das wenig. Zumal denn die Westfälische Rundschau mit ihrem Artikel (http://www.derwesten.de/staedte/schwelm/schmeckt-noch-besser-als-vorher-id6184905.html) in der Region schon genug Werbung gemacht hatte.

Also können wir getrost dem normalen Journalistenhandwerk nachgehen indem wir so schreiben wie es halt Journalisten machen.

Nachdem wir auf dem Hof waren, machten wir uns auf den Weg unsere 6 Flaschen käuflich zu erwerben. Für sechs 0,5 ltr. Bügelflaschen Bier mussten wir sage und schreibe 9,72 Euro bezahlen. Das sind pro Flasche Bier 1,62 Euro, davon geht zwar noch der Pfand ab, aber immerhin. Das ist ein absolut galaktischer Feinkostpreis für 0,5 ltr. Bier, der damit den Spitzenreiter, der 0,89 Euro für 0,5 ltr. Flasche ein nimmt, ablöst.

Wir fragten, wie solch ein hoher Preis zustande kommt? Die Antwort: Es würde eine Rücklage( ! ) gebildet oder im Preis wäre ein Prozentsatz kalkuliert der für eine neue Brauerei in Schwelm zurück gelegt würde. Ob die Käufer damit einen Anteilsschein an der zukünftigen Brauerei erwerben würden, vermochte man uns nicht zu sagen. Überhaupt hatte jeder etwas zu sagen und fühlte sich bestens informiert. Anders war es als wir nach dem Vergleich der gebrauten Biere fragten. Bei unseren 5 Abnehmern und bei den auf dem Hof befragten wurde das Bier als ganz normales und gutes Bier eingestuft. Bei der Unterstützergruppe fand man das neue Bier als ein herausragendes Bier. Was an dem Bier so herausragend sei, wussten die Unterstützer jedoch nicht zu sagen. Wobei über Geschmack lässt sich sicher trefflich streiten. Als wir die Frage stellten, ob der Geschmack diesen Preis rechtfertigt, wurde das von allen verneint. Auch die Aufmachung des Produktes war dem ehemaligen Produkt nachempfunden, also nichts besonderes.

So muss sich die Vertriebsgesellschaft sicher Gedanken machen, wie das Risiko einer Investition in eine neue Brauerei, nicht auf Konsumenten abgewälzt werden kann. Es ist schon eine Besonderheit wenn man über einen exorbitant höheren Preis an eine Investitionssumme kommen will die man noch nicht einmal nennen mag.

       Eine Besonderheit war noch zu bemerken, der Getränkehof hatte noch jede Menge Kästen von dem ehemaligen Schwelmer Bier, die von den Konsumenten gerne zu einem erschwinglichem marktüblichen Preis abgenommen wurden.

Auf dem Getränkehof waren während der Zeit unseres Besuches rund 70 Besucher anwesend, die sich an einem Grillrost und einer Zapfanlage ein gemütliches Schwätzchen hielten.

Neben Bürgermeister Jochen Stobbe mit seiner Frau und Kind sahen wir noch Heinz Joachim Rüttershoff (CDU) – stellv. Fraktionsvorsitzender und Pressesprecher die sich für die Aktivitäten der Unterstützergruppe interessierten.

[Vergrößern durch Anklicken] Foto: © Linde Arndt    

Ich denke Frau Lingnau kann mit diesem Artikel voll zufrieden sein, zumal die Unterstützergruppe konstruktive Kritik so liebt, wie mir mehrfach versichert wurde.

Lobhuldelig ist dieser Artikel allerdings nicht, dafür zeigt er Fehler auf die man sicher gerne abstellen will.

Denn, ich denke die Gruppe will sicher noch morgen am Markt bestehen und ihr Schwelmer/Detmolder Bier verkaufen.

   

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm. 

 

Schwanengesang in Schwelm?

Nachfolgend veröffentlichen wir einen Aufruf der‭ ‬-‭ ‬Initiative zum Erhalt der Schwelmer Brauerei‭ ‬-,‭ ‬der uns von einer Natascha Krieger‭  ‬per email zugeschickt wurde:


„‬Am kommenden Freitag,‭ ‬den‭ ‬30.09.2011‭ ‬findet ab‭ ‬20‭ ‬Uhr eine letzte Aktivität von Verbündeten zum Erhalten der Schwelmer Brauerei vor der Schließung statt.‭ ‬Ort des Geschehens ist  vor dem Verwaltungsgebäude der Schwelmer Brauerei am Bürgerplatz.‭
Wenn es nach dem Insolvenzverwalter und nicht eindeutig auszumachenden Interessenkreisen geht,‭ ‬endet an diesem Tag die letzte mehr als‭ ‬180-Jährige Braukultur in der Region.‭
Diesmal haben sich die Verantwortlichen der‭ „‬Schließungsgegner‭“ ‬für eine andere Form des Protestes als einer lauten Demo entschieden.‭
Dazu heißt es in einem Aufruf:‭ „‬Wir haben in den letzten Wochen und Monaten gezeigt,‭ ‬dass WIR demonstrieren,‭ ‬argumentieren,‭ ‬plöppen und durchhalten können.‭
Wir haben gemeinsam die Öffentlichkeit über die bevorstehende Schließung der Brauerei informiert.‭ ‬Haben die Medien und Politiker sensibilisiert‭ ‬…‭ ‬und vllt.‭ ‬auch etwaige Investoren.‭
Nichts davon geschah umsonst und zeigte Wirkung.‭ ‬Die seriöse Presse‭ (!) ‬berichtete objektiv darüber.‭ ‬Die Parteien bekundeten‭ "‬Unterstützung‭"‬.‭ ‬Nun wird sich bald zeigen‭ (‬müssen‭)‬,‭ ‬ob das Engagement jedes Einzelnen von UNS das drohende Schicksal der Brauerei und ihrer Mitarbeiter hat mit abwenden können.‭
Lasst uns diesen,‭ ‬sicherlich historischen Termin,‭ ‬30.‭ ‬September‭ ‬2011‭ ‬als jenen Tag würdigen,‭ ‬dass WIR gemeinsam Gesicht‭ & ‬Flagge gezeigt,‭ ‬und trotz widriger Umstände niemals aufgegeben haben.‭
Bringt an diesem Freitagabend weiße Lichter mit,‭ ‬als Symbol für:‭
Glück und Neuanfang.‭ … „

 Da der kommende Freitag der Tag der endgültigen Schließung der Brauerei ist,‭ ‬wünscht man sich eine stimmungsvolle Atmosphäre.‭ ‬Allerdings keinen Trauermarsch.‭ ‬Aufgerufen wurden die Anwesenden,‭ ‬mit weißen Kerzen‭ ‬/‭ ‬Windlichtern ausgestattet teilzunehmen.‭
 Zu anfangs werden kurze Statements von Verein-‭ ‬und Mitarbeitervertretung gehalten.‭
 Im Anschluss daran folgt eine Lesung aus dem Buch‭ „‬Andere Schweinereien und die Insolvenz‭“ ‬von Ana Lyse ( Yvonne Daniel….d. Redaktion ).‭
 Danach schließt sich der in Wuppertal beheimatete und in Schwelm lebende Autor Wolfgang Todtenhausen mit einem Leseteil aus seinem Roman‭ "‬Stachelherzen‭" ‬an.‭ ‬Nicht zuletzt deshalb,‭ ‬weil der Brunnen der Schwelmer Brauerei,‭ ‬einen inspirierten Bezug zur Romanhandlung hat,‭ ‬und darin ein Widersacher ein unrühmliches Ende in einem Braubrunnen nimmt.‭
 
-‭ ‬Initiative zum Erhalt der Schwelmer Brauerei‭ ‬-‭“

Es scheint so als wenn die‭ ‬-‭ ‬Initiative zum Erhalt der Schwelmer Brauerei‭ ‬-,‭ ‬die offensichtlich identisch mit der Facebook Gruppe ist zum Schluss, bis auf Kleinigkeiten, eine seriöse Schiene fährt.
Die Fragen bleiben:‭ ‬Wo waren die Mahnwachen,‭ ‬wo die Aktionen wie Nachtschichten,‭ ‬Liederabende,‭ ‬Diskussionen,‭ ‬Lesungen und,‭ ‬und,‭ ‬und, nach den Plöpp Aktionen und der ersten Demo‭? ‬Denn nur diese Aktionen hätten die notwendige Ernsthaftigkeit und Seriosität aber auch Aufmerksamkeit und, einem potenziellen Investor die Motivation gegeben die Brauerei zu übernehmen.‭ ‬Und weil diese Gruppe sich so verhielt wie sie sich verhielt,‭ ‬erfuhr sie auch nicht welche Chancen von Seiten der Wirtschaft einem ernsthaften Gesprächspartner geboten worden wären.‭ ‬Alles drehte sich bei dieser Gruppe um die eine Frage:‭ ‬Wer war Schuld an welchem Vorfall‭? ‬Die mehr als spannende Fragen und daran anknüpfenden Aktionen:‭ ‬Welche Ideen haben wir für den Erhalt der Brauerei‭? ‬Welchen Investor brauchen wir‭? ‬Wie viel Kapital braucht ein Investor? Wie erreichen wir über die Region einen Investor der die Brauerei eigentümerfinanziert zukunftsfest machen kann‭? Haben wir einen branchenkundigen Geschäftsführer? Wie viel und welches Personal steht noch zur Verfügung?
Die Gruppe hatte ja Werkzeuge an der Hand die eine positive Zielsetzung aber auch den Weg dahin, innerhalb kürzester Zeit europaweit bekannt gemacht hätte,‭ ‬sie hatte auch die personellen Ressourcen die mit dem neuen Internet,‭ ‬wie Web‭ ‬2.0‭ ‬oder social Networking,‭ ‬auf Du und Du gewesen sein müssten.
Stattdessen hatte die Gruppe von Grund auf einen stark ausgeprägt kultivierten Pawlowschen Reflex.‭ ‬Gab man ihnen positive und konstruktive Informationen fanden diese keinen Widerhall.‭ ‬Bei negativen Informationen die zu der negativen destruktiven Grundeinstellung passten wurden diese auch sofort dankbar angenommen und verarbeitet.‭ ‬Diese negativen Informationen fanden dann breiten Raum in den weiteren Erörterungen der Gruppe.
Nun hat man mir aus der Gruppe heraus vorgeworfen‭; ‬ich wüsste ja nicht was die Gruppe im Hintergrund kommunizieren würde.‭ ‬Das ist wohl wahr.‭ ‬Aber,‭ ‬wenn eine Gruppe eine negative Außendarstellung betreibt wie will sie denn bitte positive Ziele erreichen‭? Da nützt es nichts wenn man auf eine vermeintlich positive Innendarstellung hin weist. ‬Ja,‭ ‬man hatte zeitweise den Eindruck,‭ ‬ein Investor sollte nur das Kapital vorbei bringen um der Gruppe sodann die Brauerei als Spielwiese zu übergeben.‭
Und dann war da noch eine große Gruppe die aus dieser Aktion für sich einen Vorteil suchte,‭ ‬vielleicht auch fanden.‭ ‬Jochen Hussong stand ganz vorne mit seinem Westfalenhof Schwelm,‭ ‬Lars Brandenburg mit seiner Internetfirma der offensichtlich die Vorteile des Web‭ ‬2.0‭ ‬nicht kennt,‭ ‬Michael Zander,‭ ‬auch er hätte das Web‭ ‬2.0‭ ‬kennen müssen,‭ ‬mit seiner Beraterfirma oder meine Nachbarin,‭ ‬die zwar spät aber nicht zu spät,‭ ‬dahinter kam,‭ ‬dass man mit dieser Gruppe eine größere Aufmerksamkeit erringen konnte.‭ ‬Es waren keine Altruisten die das Sagen in der Gruppe hatten – weiß Gott nicht.
Und so wird am‭ ‬30.‭ ‬September nicht nur‭  ‬der Schwanengesang auf die Brauerei angestimmt,‭ ‬vielmehr ist es auch ein Schwanengesang auf das Versagen einer Bürgerbewegung für den Erhalt der Schwelmer Brauerei.‭

‭Aber es gibt ja noch ein Morgen nach dem 30. September – auch für diese Gruppe.

‭Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

Verschwörungstheoretiker, Realitätsverweigerer und Verfolgungsbewahnte?

[jpg] Die Brauerei Schwelm wird, wenn nichts Wesentliches dazwischen kommt, am 30. September 2011 abgewickelt. Dann werden sämtliche beweglichen Wirtschaftsgüter versteigert um damit die Gläubiger zu befriedigen. Wie viel Prozent die Gläubiger auf ihre Forderungen bekommen ist noch nicht auszumachen. Tatsache ist jedoch, es wird ein nicht unwesentlicher Betrag sein den die Gläubiger nicht wieder sehen. Und danach? Danach geht es ans Planen, für einen evtl. Neuanfang der Brauerei Schwelm. Wie der aussieht, weiß allerdings noch niemand.

Nur eine nicht auszumachende Gruppe weiß das ganz genau. Die Facebook Gruppe, die immerhin mit 8.000 Mitglieder gehandelt wird. 8.000 Mitglieder? Wir sind dem ganzen Treiben einmal nachgegangen und haben uns gefragt woher diese Mitglieder kommen. Es ist verblüffend einfach wie man ohne gefragt zu werden Mitglied solch einer Gruppe werden kann. Und weil das so leicht geht kann man sich einen Freundeskreis im Dutzend auf sein Facebook-Konto holen. Auf dem Facebook-Konto (Gruppe) „Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei“ habe ich mehrere dieser Einträge gefunden. Da wurden mal eben 12, 54 oder auch 123 Mitglieder mit einem Klick von einem Gruppenmitglied als Freunde in die Gruppe eingefügt. Im Internet nennt man das Faken um etwas anderes vor zu machen oder zu erreichen. So sind die 8.000 Mitglieder in dieser Höhe denn doch sehr fragwürdig. Das Schlimme daran: Es werden damit auch Menschen diskreditiert die es Ernst mit dem Erhalt ihrer Schwelmer Brauerei meinen, die also ihre Brauerei erhalten wollen. Aber das ist der Facebook Gruppen InhaberIn anscheinend egal, Hauptsache es gibt Spaß auf anderer Leute Kosten.

Mal was anderes. So langsam dämmert es einigen in der Gruppe. Wenn die Facebook Gruppe so an die 8.000 User beträgt, wieso kommen immer weniger Menschen zu den angekündigten Demos? Bei 8.000 User sind 10 – 20%, also rund 1.600 User, als Teilnehmer einer Demo ein normaler Wert. Tatsächlich kamen am 14. September nur ~178 User zur Demo. Auch hier wieder ein Hinweis auf die gefakten Zahlen. Die Frage ist nun, wie viel User gibt es tatsächlich, die sich für den Erhalt der Schwelmer-Brauerei einsetzen wollen? 100, 1.000, 2.000 oder gar 6.000 User? Ich denke, es wird niemand mehr wissen, bei all dem rein klicken von „Freunden“ die nichts dagegen tun können.

Aber das ist ja noch nicht alles was diese Gruppe um die „Unternehmensberaterin“ Yvonne Daniel und Daniela Althaus, neuerdings Dany Ama O Brasil oder auch Schlufine zu bieten hat.

Da wird immer wieder von Investoren gesprochen die sich an die Gruppe wenden um die Schwelmer Brauerei zu retten. Nur von keinem Investor ist die Bonität bekannt. Wie viel Kapital jemand mitbringen wollte. Woran die angeblichen Verhandlungen gescheitert waren. Welche Kenntnisse der Investor mit gebracht hatte. Wollte er selber einsteigen oder hatte er einen sachkundigen Geschäftsführer? Da sollen schon mehrere Investoren bei dem Insolvenzverwalter vorgesprochen haben. Fragt man nach, sind nur die allen schon bekannten Investoren auf dem Radar.

Dann sollte eine Genossenschaft gegründet werden. Gesetzlich heute kein Problem mehr. Nur, wie viele Leute sich bisher gemeldet haben und für wie viel Kapital die Leute stehen, dies alles steht in den Sternen. Logischerweise werden die Verhandlungen alle geheim geführt, weil die Investoren und auch die Genossenschaftsmitglieder, sich ja nicht an einem Pranger wieder finden wollen . Nur wie die angeblichen Gespräche verlaufen sind, woran diese Gespräche gescheitert waren, wer weiß es? Keine Angaben. Warum auch. Hätte man dann doch fragen können ob dies alles zutreffend wäre. Üblich und alltäglich werden bei solchen Gesprächen zumindest die Stimmung oder der Verlauf angegeben. Oder gab es gar keine Investoren?

Und dann wird es im Laufe der Zeit, nachdem sich kein Erfolg einstellte, ein bisschen konspirativ und kriminell.

Da wird obige Yvonne Daniel verfolgt, es wird in ihrem Privatleben umgegraben, Nachbarn werden ausgefragt. Auf die Frage: Wann, wo und wer? Diese Frage mag Frau Daniel doch nicht beantworten. Nur eben kurz durchgegeben, dass man doch sehr leide. Man nennt dies eine Paranoia.

Es kommt aber noch dicker. Bürgermeister Stobbe hat nach der Facebook Gruppe angeblich 25 Mio. Euro für ein neues Rathaus in der Tasche. Klar, dass der Bürgermeister diese 25 Mio Euro doch der Brauerei zur Verfügung stellen sollte. Und weil das doch auch der „8.000er“ Facebook Gruppe zuviel oder zu wenig war, meinte ein Teilnehmer das man doch schon einmal bitte einen Kunstrasen in irgendeinem Stadtteil anschaffen möge. Verwundert stellt man im Rathaus fest, die 25 Mio Euro gibt es nicht.

Aber was es ganz konkret gibt: Sind die seit Tagen eingehenden Anrufe in welchen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung auf die unflätigste Art und Weise beschimpft werden. Selbstverständlich haben das städt. Angestellte auszuhalten, die werden ja von uns Steuerzahlern bezahlt. Nur was können die dafür wenn eine Brauerei geschlossen werden soll? Dieses Verhalten nennt man auch Stalking.

Überhaupt hat Frau Daniel ein gutes Timing indem sie halbfertige Informationen in die Facebookgruppe reinstreut um die Gruppe bei Laune zu halten.

Am 13. September streut sie mal kurz die Information vom 19. August über einen angeblich abgewiesenen Investor per Facebook rein:

 

Die PN habe ich erhalten von einem bis zu diesem Zeitpunk sehr interessierten Investor, dessen Namen ich am 18. August dem BM mitgeteilt habe. Am 19. August bekam ich diese PN. Den Namen des Verfassers werde ich nicht mitteilen, ausser vor Gericht oder wenn er selbst es veröffentlichen möchte.

 Logisch, der Investor hat natürlich sofort erkannt womit er es zu tun hat, so schreibt er nur Frau Daniel:

 

…Beenden Sie Ihr Projekt, es wird keinen Sinn mehr haben. Ich habe heute ein Dokument erhalten.
Vertrauen Sie mir, auch wenn Ihnen versichert wird, dass ein Fortführungsinteresse besteht, die Genossenschaft wird, sollte Sie zustsande kommen nur Geld versenken!
Es tut mir leid für Sie, aber Sie rennen gegen Wände, so sehr der Rpckhalt auch ist!
Verwenden Sie Ihre Zeit sinnvoll und dort wo es noch was hilft.

Und weiter am nächsten Tag eine Rückfrage:

" Darf man fragen, was dieses Dokument beinhaltet. Könnte sein, dass man ihnen absichtlich falsche Informationen liefert. Seit gestern kennt der Bürgermeister ihren Namen."

 

Hier die Antwort des Investors:

Der Bürgermeister ist involviert. Aber es geht weiter. Sie stochern da in einem Wespennest, die Chance zu gewinnen liegt bei einer Nahen Unmöglichkeit!
…das hat keinen Sinn und Sie legen sich mit Leuten an, die alle kaputt machen können….

Solchen Humbug habe ich im Zusammenhang mit einem Investment noch nie gelesen. Denn, es fehlen sämtliche weitergehende Informationen. Auch ist der Kontext nicht stimmig. Als da wären:

Warum wurde die Information einen Monat zurück gehalten?

Warum wurde der BM nicht angerufen  um von ihm eine Stellungnahme zu bekommen?

Inwiefern macht das Investment keinen Sinn? Ist schon ein anderes Investment geplant, wenn ja welches? Woran liegt es, an der Kapitalhöhe? Wieso rennt man gegen Wände? Wer blockiert und mit was? Der Bürgermeister ist involviert? In was? Es wird von einem Wespennest gesprochen. Was ist dort bemerkt worden? Welche Personen agieren in diesem Nest? Und zu guter Letzt: Mit welchen Leuten legt sich wer an, die was oder wen kaputt machen können? Und was heißt in diesem Zusammenhang kaputt machen? Diese Fragen hätte jeder normale Mensch schon rein aus Neugier diesem Investor gestellt.

   
  Facebook-Gruppe   Demo-Treffpunkt Bahnhof Schwelm am    14.09.2011  17:32 Uhr                                    Foto: EN-Mosaik                                                                                     

Dann kam die Demo am 14.September. Es waren am Bahnhof Schwelm so an die Hundert Leute, wir fotografierten das aus dem Auto mit der Handykamera. Allerdings behagte dies niemandém und schon kamen auch drei der Damen auf uns zu um uns zu der Demo „einzuladen“. Das wir keine Zeit hatten wollten die Damen nicht gelten lassen, zogen aber trotzdem wieder von dannen.

Und dann kam die Ratssitzung am 15.September. Dem Bürgermeister wurde die Frage zu diesem Investor und dem Treffen gestellt. Und? Tatsächlich war an diesem Tag eine Abordnung des Betriebsrates, wohlgemerkt des Betriebsrates, im Rathaus beim BM. Diese Abordnung nannte einen französisch klingenden Namen der der Investor sein sollte oder wollte. Man sprach über dieses und jenes aber nichts konkretes. Klar waren sich alle Beteiligten einig, dass die Brauerei erhalten bleiben sollte. Was anderes kam bei allen Beteiligten auch nicht in Frage.Weitergehende Gespräche, sei es telefonisch oder mündlich fanden nicht statt, so Stobbe in seiner Erwiderung. Das war es! Und jetzt? Wo war das Gespräch im Wespennest? Wo waren die „mafiösen“ Strukturen? Nichts war. Man setzte sich brav obwohl jeder 3 Fragen und auch 3 Nachfragen hatte. Jetzt erwartete jeder die Gruppe wüsste wie hoch der Investor einsteigen wolle. Was für ein Geschäftsmodell dieser ominöse Investor vorgelegt hatte. Einen Namen hatte keiner erwartet. Aber doch zumindest ein Schreiben in welchem die Namen geschwärzt waren. Nichts aber auch gar nichts kam.

Und was wurde jetzt daraus gemacht? In der Facebook Gruppe, in der Öffentlichkeit?

Selbstredend, alle Anderen haben nicht das gesagt, was man hören wollte. Aber was wollte man denn hören? Das alle anderen ausgemachte Schufte sind und dies auch bitte zugeben sollten? Logischerweise lügen die aus dem Rathaus laut Facebook Gruppe. Und da man einen Namen als Sündenbock brauchte war es eben Bürgermeister Stobbe. Und schon sind wir in der Politik. Da nicht nur der Gerstensaft sondern auch die angebliche Volksseele kocht, lässt sich mit der Bewegung auch politisches Kapital schlagen. Logischerweise sucht eine Partei mit diesem Thema dann auch den politischen Gegner zu diskreditieren. Denn, die nächste Wahl kommt bestimmt. Aber wie wäre es erst mal mit der Wahrheit von Seiten der Facebook Gruppe?

Lustig sind auch die 25 Millionen die von irgendeinem der Facebooker in den Ring geworfen wurden. Die 25 Millionen sollen für ein neues Rathaus ausgegeben werden. Und wo soll das Rathaus hin? Klar, nach den Facebookern auf dem Gelände der Brauerei. Dann fragt man sich, warum überhaupt ein Rathaus oder Politiker notwendig sind? Klar, will man das verhindern und der Bürgermeister soll doch bitte schön in einem Aktenkoffer der Facebook Gruppe die 25 Millionen übergeben. Und überhaupt, warum werden die 30 Leute der Brauerei Schwelm nicht sofort von der Stadt eingestellt? Das Ganze gipfelte denn auch in einem treffenden Kommentar: ... ich könnte soooooo viel erzählen… aber lassen wir das … später mal…

 

Was hat die Gruppe nunmehr erreicht?

Ich denke mir, jeder Investor wird sich dreimal überlegen ob er in solch einem gesellschaftlichem Umfeld investieren sollte. Denn wenn die Kundenbindung sich nur an solchen Personen festmachen lässt, kann man die Marke „Schwelmer Bier“ vegessen. Die paar Hektoliter kann auch eine Großbrauerei in Lohnarbeit brauen und abfüllen. Dafür braucht man keine ganze Brauerei. Die Facebook Gruppe „FÜR DEN ERHALT DER SCHWELMER BRAUEREI „ wäre gut beraten, wenn sie eine ernsthafte und seriöse Gruppe aufmachen würde und sich von Fakern und Bashern distanzieren und trennen würde. Erst dann würde ein Investor ernsthafte Kunden erkennen die eine Bindung zu dem Premium Bier dokumentieren.  
    Teilnehmer der 1. Demo   –                     Foto:EN-Mosaik

Auch für die Internet Community sind solche Gruppen ein Graus. Sie werden letztendlich auch als Trolle eingeordnet und gemieden. Denn eins ist sicher diese Gruppe bringt das Internet in Verruf. Aber und das ist eine traurige und bekannte Wahrheit: Das Internet ist nichts anderes als der virtuelle Spiegel einer realen Welt deren Richtung nicht mehr sichtbar ist.

 

Nebenbei bemerkt, wenn man sich mit so einem Thema befasst wird die Welt auf einmal ganz anders.

Gestern fuhr ich auf der Autobahn nach Essen. Und tatsächlich auch ich werde jetzt verfolgt. Hinter mir fuhren so an die 100 Fahrzeuge. Wenn ich hielt, und das passiert auf der A46 öfter,hielten die anderen Fahrzeuge auch. Das Gemeine ist dabei, keiner stieg aus um mich zu befragen. Die taten alle so als wenn sie mit mir nichts zu tun hätten. Aber ich weiß es ja jetzt besser, nach der Facebook Gruppen Lektüre. Und die müssen es ja wissen.

 

In diesem Sinne Happy Paranoia und viel Spaß.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

Wir haben uns alle soooo lieb

 [jpg] Es geht um die Schwelmer Brauerei, um die zweite Demonstration am 20. August 2011.

In der Zwischenzeit sind sehr viele Gespräche geführt worden, so meint man jedenfalls, als Journalist oder Zuschauer. Auch könnte man sich vorstellen, die Freunde des Schwelmer Bieres haben sich inzwischen soweit organisiert um den Betrieb zumindest ansatzweise zu übernehmen. Es ist ein Verein in Gründung gegründet worden, der sich mit der Erhaltung der Schwelmer Brautradition befassen sollte. Aha. Und auf dieser Demo gab es mehrere Menschen die was zu sagen hatten. Es gab aber niemand der den Mut haben konnte, die Schwelmer Brauerei in Eigenregie zu übernehmen. Nicht der Betriebsrat, nicht die Facebooker, nicht die Plöpper noch sonst wen hörte man: Wir haben uns zusammen getan und wollen den Betrieb in Eigenregie übernehmen.

      

Es waren in dieser Woche weniger Menschen (250) dem Aufruf zur Demo gefolgt, die Witterung war zu schön, sie rief geradezu nach einem Ausflug.

  Aber noch einmal zurück zu den Hintergrundgesprächen die auf allen Seiten geführt worden waren. Es ist ja nicht die absolute Sprachlosigkeit zwischen den Akteuren ausgebrochen.
Zuerst einmal zu dem Gerücht, es gäbe schon Investoren die aus der Immobilie Schwelmer Brauerei einen Shoppingtempel machen wollten.

 

Wenn an diesem Gerücht etwas Wahrheit sein sollte, so hat sie sich verdammt gut versteckt. Denn bei solch einer Investition wird grundsätzlich vorher ein Gedankenaustausch mit einer Stadt geführt. Die Stadt muss den Abriss genehmigen, die Stadt muss das Denkmal aus der Liste herausnehmen und muss noch dazu eine Begründung liefern. Die Stadt muss eine Nutzungsänderung, eine Bauplanung und noch eine Baugenehmigung genehmigen. Es sind also jede Menge Arbeiten vorab zu erledigen, die darüber hinaus auch noch kosten.

Also greift jeder Investor erst einmal zum Telefon und erörtert mit dem zuständigen Fachbereichsleiter und dem Bürgermeister sein Investment. Ob er denn auf Sicht eine Chance habe. Denn ein Antrag würde ja Kosten verursachen und kein Mensch hat Geld über. So war dieses Gerücht nichts  anderes als eine Geschichte die nur einen gewissen Unterhaltungswert hat.

Bürgermeister Stobbe kann weder die Brauerei kaufen, noch kann er Einfluss auf den weiteren Verlauf nehmen. Einer Stadt ist ja sogar gesetzlich verboten sich als Unternehmer zu betätigen. Abgesehen davon, dass Schwelm die Millionen nicht hätte um dieses Investment zu stemmen. Der Bürgermeister kann aber moderieren, er kann die Leute an den Tisch bringen, er kann vermitteln, er kann sich mit seiner ganzen Person für den Erhalt der Brauerei einsetzen. Und das hat er auch getan. Sein Telefon stand nach seinen Angaben und den Angaben aus seinem Umfeld in dieser Woche nicht still.

In der Zwischenzeit hätten sich aber der Betriebsrat und die Facebooknutzer organisieren können und  ein belastbares Konzept für die Weiterführung der Brauerei aufstellen können um dann den Gläubigern als auch dem Insolvenz- und Vermögensverwalter die Übernahme in Eigenregie kompetent zu signalisieren. Haben sie aber nicht getan. Vielmehr haben sie sich augenscheinlich in den Tiefen des sozialen Netzwerkes von Facebook getummelt um jede wie auch immer geartete Frage zu beantworten. Und die Anrufe die getätigt wurden?

Was soll man als Unternehmer sagen, wenn man aufgefordert wird den Betrieb weiter zu führen obwohl der in der Insolvenz ist. Wenn Menschen sich äußern die sich nicht einmal die Mühe gemacht haben sich über das Insolvenzrecht  umfassend zu informieren? Es waren aber noch mehr Ungereimtheiten zu registrieren.

Um es einmal klar zu sagen, der Brauerei müssen Gelder im einstelligen Millionenbereich zugeführt werden um die Weiterführung des Betriebes auf lange Sicht zu gewährleisten.Personell muss eine Geschäftsführung installiert werden, die aus dem Brauereigeschäft kommt, die die Bierkunden kennt aber auch betriebswirtschaftlich denken kann, sie muss teamfähig sein und gute Führungsqualitäten haben. Und wenn noch etwas Herzblut für die Brauereitradition vorhanden wäre, wäre das Ganze perfekt. Solche Leute liegen nicht auf der Straße. Die Brauerei Schwelm ist halt kein normales Investment, wo man eben mal schnell rein geht, Gewinn macht und wieder raus geht.

Und jetzt kommen wir wieder zu der Demo vom 20. August zurück.

 

Es waren rührende Szenen auf dem märkischen Platz zu beobachten. „Wir haben uns alle so lieb“ wurde in Menge gerufen. Alle strahlten sich an, nahmen sich in den Arm und herzten sich. Nicht das ich was gegen emotionale Aufwallungen habe, nein, nur alles zu seiner Zeit. Und die Zeit für Gefühle war eben noch nicht gekommen. Hörte man den Akteuren zu, so war nur der Wille zu hören auch Morgen wieder ein Schwelmer Bier zu trinken. Kein Wort über Investitionen die getätigt werden müssen, kein Wort über den Verlauf von Gesprächen die mit dem Insolvenz- und Vermögensverwalter, der Stadtverwaltung, den Banken oder den Gläubigern geführt wurden oder werden. Kein Wort über einen Kapitalbedarfs- oder Finanzierungsplan. Nur, wir haben uns doch so lieb.

Wenn die Facebooknutzer eine Chance haben wollen, so sollten sie sich schleunigst besinnen und die Arbeit machen die sie schon am Anfang hätten machen müssen. Im Recht gibt es den Begriff „ernsthaftes und begründetes Interesse“. Dieses Interesse sollten die Akteure der Facebookgruppe sich erst einmal erarbeiten um dann als Verhandlungspartner akzeptiert zu werden. Sie sollten erst einmal aufhören Feindbilder aufzubauen, denn diese Feinde könnten morgen an einem Verhandlungstisch ihr Gegenüber sein.

Wenn die Facebooknutzer das jedoch nicht können, so sollten sie das machen was alle Gruppen dieser Art machen: Man trifft sich, klopft sich auf die Schulter und bestätigt sich gegenseitig, trinkt sich ein Bierchen, gerne Schwelmer, und hat sich soooo lieb.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 Fotos Linde Arndt

 

Schwelmer Brauerei – Weitere Demo am 20.08.2011 11:30 Uhr

Schon die erste Demo am 13.8.2011 hat gezeigt, dass auch viele Schwelmer Bürger bereit sind, ihre Solidarität zum Kampf um den Erhalt der Schwelmer Brauerei zu bekunden.

Inzwischen haben die Medien für eine starke Veröffentlichung gesorgt und weit über Schwelm hinaus Aufmerksamkeit erlangt. Und es werden immer mehr die sich hier stark machen. Schwelm wird beobachtet.

            

Und so ist – nachdem die Mitgliederzahl bei Facebook auf 7.751 gestiegen ist (Stand 19.8.2011 11:13) – und  auch die Politik  am kommenden Samstag vertreten sein wird –
also

          am Samstag, 20.08.2011  auf dem MÄRKISCHEN PLATZ in SCHWELM

eine weitere Demo/Kundgebung "Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei" angesagt.

                                                  Beginn ist um 11.30 Uhr.

Laut Aussage der Organisatoren heisst es:

"Es werden auch einige Redner zu euch sprechen.

Wir vom Organisationsteam würden uns über eine überwältigene Teilnahme freuen! Rafft euch auf. Kommt alle mit Kind und Kegel. Wir wollen

 

  • dass weiterhin gutes SCHWELMER Bier gebraut wird!
  • Wir wollen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben!
  • Wir wollen verhindern, dass das Brauereigelände zum Spekulationsobjekt wird.
  • Wir wollen möglichen Ivestoren zeigen, dass eine ganze Region hinter dieser kleinen, aber feinen Brauerei steckt!

Das alles wollen wir LAUT ABER FRIEDLICH machen. Krawallmachern bieten wir hier keine Plattform! Macht alle mit! Kommt von Nah und Fern. Erzählt euren Familien, euren Freunden und euren Nachbarn davon. NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!!!"

Unterdessen gibt es auch Überlegungen, eine Genossenschaft zu gründen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

Morgen Demo in Schwelm [Schwelmer Brauerei]

Aus der  facebook-.Gruppe „Für den Erhalt der Schwelmer Brauerei“ kommt die Meldung:

Morgen, Samstag, den 13. August (10 Uhr) soll eine angemeldete Demonstration stattfinden. Hier wollen  Fans und Freunde des Schwelmer Biers auf sich und ihre Belange aufmerksam machen und für den Erhalt der Brauerei kämpfen. Treffpunkt ist am Neumarkt in Schwelm auf dem Gehweg direkt vor der Brauerei. Wenn möglich, auch auf dem Brauereigelände,! Von da aus bewegt man sich circa eine Stunde durch die Brauereigasse bis zum Märkischen Platz, durch die Fußgängerzonen bis zum Bürgerplatz und von dort aus wieder Richtung Brauerei. Die Demonstranten werden von zwei Polizeibeamten begleitet die aufpassen, das verkehrstechnisch alles in Ordnung geht.

Die Initiatoren freuen sich auf zahlreiches Erscheinen bitten aber schon im Vorfeld darum, auf den Gehwegen zu bleiben, Bürger nicht zu belästigen, friedlich zu sein und „keinen Blödsinn zu machen“. Hier sollte es aber keine Bedenken geben, denn das die Schwelmer Biertrinker sich zu benehmen wissen, hat das friedliche Verhalten der vorangegangen "Plöpp-Mobs", besser gesagt "Fläsch-Plöpps", in Schwelm und Umgebung ja schon eindrucksvoll bewiesen.

Soweit die Info von  der Facebook-Initiative.

Erster Flashmob im EN-Kreis für die Brauerei Schwelm

[jpg]  Schwelm, 5. August 2011
Na ja, Flashmob wollten sie das nicht nennen, also tauften sie das Ganze kurzerhand in Fläshplopp um. Über Facebook hatten sie für die „Demo“ aufgerufen und es kamen auch rund 50 Leute auf dem Parkplatz des Akzenta Getränkemarktes in der Prinzenstraße zusammen. Alle als ausgewiesene Kenner des Schwelmer Bieres, die sich auch mit dem dementsprechenden T-Shirt auswiesen. Und da standen sie und gingen gemeinsam in den Getränkemarkt um die vorletzten Kästen ihres Schwelmer Bieres rauszuholen.

Um das Ganze etwas dramatischer zu gestalten stellte man sich in einem Halbkreis auf und machte statt einer La ola eine La Plopp-Welle,  indem rundum nacheinander die Bügelflaschen mit einem vernehmbaren Plopp geöffnet wurden. Logischerweise wurde das geliebte Schwelmer auch in vollen Zügen genossen.

Hier ein kleines Video-Schnipsel das Linde Arndt vor Ort aufgenommen hat.

           [flv:/wp-content/video/flaeshplopp.flv 500 320]  

Es war das erste mal, dass die Anwesenden einen Flashmob machten, wie wir aber gesprächsweise erfuhren sollte dies nicht das letzte mal sein. Flashplopp wollte man es deshalb nennen, weil man nicht mit  den Flashmobs der Anonymus Gruppe verglichen werden will. Der nächste Flashplopp könnte jedoch um einiges größer werden, so die Organisatoren, deren es zur Zeit genug gibt.

"Lassen wir also alle guter Dinge sein, damit das Schwelmer Bier uns erhalten bleibt,"  so ein Wuppertaler, der aus Langerfeld auf den Parkplatz kam.

   

Und weiter geht es auf Twitter und Facebook mit dem nächsten Termin, nämlich am Montag, dem 8. August 2011 vor dem Getränkemarkt „Marktkauf“ an der B7 Kölnerstrasse von 19:30 bis 20:00 Uhr (Räusper, sowas kündigt man doch nicht an). Da der Marktkauf das Schwelmer nicht mehr gelistet hat, bietet es sich an, eine Flasche Schwelmer zum Ploppen mit zu bringen.

Unschön war allerdings, dass sich jemand ran gemacht hatte und T-Shirts mit dem Original Schwelmer Logo gedruckt hatte. Logischerweise gab es direkt eine Abmahnung. So was tut man ja auch nicht.

 

Hier Links falls sie sich weiter solidarisieren wollen:

 

Twitter-Account der Mitarbeiter der Schwelmer Brauerei

https://www.facebook.com/groups/114312021994890/?ap=1                               *1

Brauerei-Aus: Eine Niederlage für Schwelm – Kommentar vom Schwelmer Kaffeeröster

 

*1 Bei Facebook müsstet Ihr Euch registrieren

 

Und hier der Solidaritätsaufruf des Betriebsrates der Schwelmer Brauerei:

01.08.2011 17:32:26
Liebe Schwelmerinnen und Schwelmer,
liebe Freunde des Schwelmer Bieres!

Wie Sie bereits aus der Presse erfahren haben, ist Schwelm dabei einen der traditionsreichsten Betriebe zu verlieren.

Die Schwelmer Brauerei, die seit 1830 im Herzen der Stadt ihr hervorragendes Bier braut, soll es zukünftig nicht mehr geben. Wir Mitarbeiter sind nicht bereit, uns kampflos in dieses Schicksal zu fügen. Wir haben den Glauben nie verloren, das in Schwelm auch zukünftig profitabel gebraut werden kann.

Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, uns an Sie zu wenden.

Damit die Tradition nicht zur Geschichte wird.

Unser Schwelmer Bier hat Freunde, nicht nur in unserer Region. An unseren Produkten kann es also nicht liegen, dass die Insolvenz uns ereilte. Vielmehr drängt sich uns der Verdacht auf, dass ganz andere Pläne dazu geführt haben, dieses Unternehmen platt zu machen.

Wir prüfen zurzeit alle Möglichkeiten, eine Fortführung der traditionsreichen Brauerei sicherzustellen. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Entscheiden Sie sich bei ihren Einkäufen bitte für die Produkte der Schwelmer Brauerei. Fragen Sie deshalb im Handel gezielt nach den Produkten der Schwelmer Brauerei. Durch Ihre Solidarität helfen sie uns, die Brauerei Schwelm, unsere Arbeitsplätze und damit die Existenz unserer Familien zu sichern. Dies gilt ebenso für die Familien unserer Zulieferer und Dienstleister.

Unsere Handelspartner, die seit vielen Jahren treue und zuverlässige Freunde der Brauerei sind, bitten wir um eine Solidaritätserklärung. Zeigen Sie Ihrer Region, dass Sie sich den Erhalt der Brauerei Schwelm wünschen und auch zukünftig unsere Produkte in Ihrem Sortiment führen möchten.

Schon jetzt bedanken wir uns bei der Sparkasse Wuppertal für das signalisierte Entgegenkommen und Verhandlungsbereitschaft.

Sei ein Schwelmer, trink ein Schwelmer!

Der Betriebsrat der Brauerei Schwelm
Kontakt: daniel@sos-betriebsrat.de

Andreas Schreiter
Alexander Kemper
Dirk Podszuweit
Walter Niepmann

 

…………………………………Ende des Aufrufes……………………………………………….

 

Falls wir neue Infos bekommen, melden wir uns. Versprochen.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

[alle Fotos © Linde Arndt]