Bundespräsident Joachim Gauck bei der Premiere von „Die Fremden“

v.l.; Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Bundespräsident Joachim Gauck und Bürgermeister Werner Arndt Foto: (c) Linde Arndt

v.l.; Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Bundespräsident Joachim Gauck und Bürgermeister Werner Arndt Foto: (c) Linde Arndt

Uraufführung von „Die Fremden“ am 2. Sept.´16 in der Kohlenmischhalle der ehemaligen Zeche Auguste Victoria in Marl

[Marl, 16. August 2016] Am 2.9.16 wird die Musiktheaterkreation „Die Fremden” in der Kohlenmischhalle der ehemaligen Zeche Auguste Victoria in Marl uraufgeführt. Zur Weltpremiere erwartet die Ruhrtriennale hohen Besuch aus Berlin: Bundespräsident Joachim Gauck und Daniela Schadt.

Die Inszenierung von Johan Simons basiert auf dem Roman „Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung“ des algerischen Autors Kamel Daoud, der eine Antwort auf Albert Camus‘ weltberühmten Klassiker „Der Fremde“ verfasst hat. Darin gibt Daoud Camus‘ namenlosem Araber einen Namen und eine Biografie, er erzählt die Geschichte einer algerischen Familie von der Kolonialzeit bis heute. Die Uraufführung „Die Fremden“ bringt den „Fall Meursault“ nun erstmals in Deutschland auf die Bühne und mit ihm drängende Fragen von kultureller Identität in Zeiten von Post-Kolonialismus, Flucht und Integration. Heute stehen die Namen- und Gesichtslosen – die Fremden – millionenfach an unseren Grenzen, haben eine Geschichte, eine Identität, eine Kultur. Was uns unweigerlich zu der Frage führt, wer denn wir eigentlich sind? „Die Fremden“ ist politisches Musiktheater aus dem Herz und vom Rand Europas.

Johan Simons, Intendant der Ruhrtriennale 2015-2017: „Ich freue mich sehr darauf, den Bundespräsidenten bei der Ruhrtriennale zu begrüßen. Das ist natürlich eine Ehre für uns, dass er zur Premiere von „Die Fremden“ kommen wird. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Kunst sich mit aktuellen Themen, die die Menschen beschäftigen, auseinandersetzt. Joachim Gauck hat sich mehrfach zur Angst vor „Überfremdung“ geäußert und die Integrationsfähigkeit beider Seiten eingefordert. Unsere Aufführung setzt sich auch mit dieser Herausforderung auseinander, die Perspektive des Anderen einnehmen zu können und zu verstehen. Außerdem bin ich darauf gespannt, wie der Bundespräsident, der früher auch Pastor war, auf die kritische Diskussion um religiöse Ideologien in dem Stück reagieren wird. Die Ruhrtriennale 2016 ist noch politischer geworden, das unterstreicht auch der Besuch des Bundespräsidenten. Künstler wie auch Politiker treibt heute die gleiche Frage um: Was wird aus Europa?“

Neben dem Bundespräsidenten werden unter anderem Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Kamel Daoud, Autor des Romans „Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung“, Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl (SPD), sowie Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft, anwesend sein.