Legenden kicken um den SuperPott 2010 im rewierpowerSTADION

Update:

Auf Grund der Witterungsbedingungen fällt der SuperPott 2010 aus und wird zu einem späteren Termin nachgeholt.

 

 [la] Eine ziemlich spannende Austragungen des Fußballs  wird wohl das Kicken um den SuperPOTT 2010 werden. Erinnerungen an besondere Ereignisse werden wach, wenn am 19. Dezember 2010 um 15:00 Uhr im rewirpowerSTADION in Bochum das

                                          Benefizturnier – SuperPott 2010

anlässlich des Finales der Kulturhauptstadt Europas 2010 – RUHR 2010 ausgetragen wird.

Immerhin treten die Mannschaften des VfL Bochum, von Borussia Dortmund und vom FC Schalke 04 an, die vor rund 13 Jahren Europa aufmischten. Jetzt stehen sich Dariusz Wosz, Michael Zorc, Marc Wilmots und Co. noch einmal gegenüber und spielen um den SuperPott 2010.

Im Sommer 1997 blickte ganz Fußball-Europa neidisch auf das Ruhrgebiet. Borussia Dortmund hatte gerade die Champions League gewonnen, die Eurofighter des FC Schalke 04 triumphierten im UEFA-Cup-Finale und der VfL Bochum zog zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in den Europapokal ein.

2010 steht das Ruhrgebiet durch das Kulturhauptstadt-Jahr erneut im Fokus der europäischen Öffentlichkeit. Was lag da näher, als die Helden von ´97 im Rahmen eines Turniers gegeneinander antreten zu lassen…

 


Die teilnehmenden Mannschaften im Überblick:

 

FC Schalke 04:
Jens Lehmann, Matthias Schober, Thomas Dooley, Yves Eigenrauch, Johan de Kock, Marco Kurz, Thomas Linke, Michael Prus, Frank Schön, Olaf Thon, Ingo Anderbrügge, Michael Büskens, Arnold Dybek, Oliver Held, Marco van Hoogdalem, Radoslav Latal, Andreas Müller, Jiri Nemec, Miguel Francisco Pereira, Uwe Scherr,
Uwe Weidemann, Marc Wilmots, Martin Max, Mike Möllensiep, Youri Mulder, Ralf Regenbogen, David Wagner, Huub Stevens

 

Borussia Dortmund:
Wolfgang de Beer, Stefan Klos, Julio Cesar, Wolfgang Feiersinger, Jürgen Kohler, Martin Kree, Steinar Pedersen, Matthias Sammer, René Schneider, Vladimir But, Steffen Freund, Jörg Heinrich, Paul Lambert, Andreas Möller, Knut Reinhardt, Stefan Reuter, Lars Ricken, Frank Riethmann, Paulo Sousa, René Tretschok,
Carsten Wolters, Michael Zorc, Stéphane Chapuisat, Heiko Herrlich, Jovan Kirovski, Lars Müller, Yahaya Mallam, Karlheinz Riedle, Ibrahim Tanko, Christian Timm, Ottmar Hitzfeld

 

VfL Bochum:
Thomas Ernst, Uwe Gospodarek, Max Eberl, Frank Fahrenhorst, Christian Herrmann, Mathias Jack, Thomas Stickroth, Tomasz Waldoch, Delron Buckley, Thordur, Gudjonsson, Karsten Hutwelker, Zoran Memic, Kai Michalke, Peter Peschel, Thomas Reis, Olaf Schreiber, Filip Topalovic, Dariusz Wosz, Henry Baluszynski, Georgi Donkov, Nesat Gülünoglu, Peter Közle, Danny Winkler, Roland Wohlfarth, Klaus Toppmüller


Jeder tritt gegen jeden an.
Die letzte Begegnung des Benefizturniers ist das Aufeinandertreffen von Schalke 04 und Borussia Dortmund. Eine Begegnung mit hoher Bedeutung, da somit erstmalig die beiden Sieger aus Champions League und UEFA Cup aus dem Jahre 1997 gegeneinander antreten.

Folgender Spielplan ist vorgesehen:
         


Veranstaltungsbeginn ist ca. 15.00 Uhr. Geplante Anstosszeit 16.00 Uhr / 16.30 Uhr – abhängig von der eventuellen Live Übertragung.

Bevor die „großen 3“ auflaufen, wird ein familientaugliches Rahmenprogramm geboten, mit dem Ziel das u.a. auch ein oder zwei namhafte Künstler sich bereit erklären an diesem Tag für eine gute Sache aufzutreten.

Die 3 Fanbeauftragten von Schalke, Dortmund und Bochum werden in die Gestaltung des Rahmenprogrammes eingebunden und zu dem eine zu unterstützende Person/Familie oder Projekt aus dem Umfeld des jeweiligen Vereines benennen, die aus den Erlösen des SuperPOTT 2010 unterstützt werden.

Eintrittskarten ab € 8,00

Ticket Hotline :01805/951848 (14ct./Min) und an allen bekannten CTS Vorverkaufsstellen, sowie über Schalke
04, Borussia Dortmund und dem VfL Bochum.

In Bochum :
VfL Bochum-Fanshop am Stadioncenter
Bochum Marketing, Huestr. 9 in 44787 Bochum
Falter Bücher und Presse im Bochumer Hbf Buddenbergplatz 1
Karstadt Sports im Ruhrpark Bochum

 

Haben wir eine gemeinsame Zukunft?

[jpg] Manchmal habe ich das Gefühl ich werde fremd gesteuert. Da sehe ich in der Stadt in der ich wohne, wie fast alle damit beschäftigt sind die Zukunft der Stadt zu verspielen. Sich egoistisch in der Jetztzeit bereichern wollen ohne daran zu denken, dass spätere Generationen noch hier leben müssen.
Und dann? Dann bekomme ich einen Termin für einen Kongress auf den Tisch, der sich mit eben der Zukunft und deren Gestaltung befasst. Auf der einen Seite Selbstaufgabe zum Preis eines kurzen egoistischen Vorteils in der Gegenwart und auf der anderen Seite hunderte Köpfe die sich brennend mit unserer Zukunft befassen.
So besuchten wir das Pressegespräch der Stiftung Mercator in der Wolffs Lounge der Philharmonie in Essen. "Our Common Future"  ist eines der sieben Projekte der Stiftung Mercator im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Es sollte ein wissenschaftlicher Höhepunkt werden, welcher auch als  erstes Fazit des Kulturhauptstadtjahres anzusehen ist.

Unsere Gesprächspartner waren:

Dr. Norbert Lammert, Präsident des deutschen Bundestages
Dr. Bernhard Lorentz,Geschäftsführer der Stiftung Mercator
Dr.h.c. Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr.2010 GmbH

Moderation und Kommunikation: Christiane Duwendag

        
  v.l.n.r: Christiane Duwendag / Dr. Bernhard Lorentz/ Dr. Norbert Lammert/ Dr.h.c. Fritz Pleitgen  

Die Mercator Stiftung hatte sich in viele Projekte des Kulturhauptstadtjahres mit über 3 Mio. eingebracht und wollte hier eine erste Bilanz ziehen. Aber nicht nur das, vielmehr will man einen Blick in die Zukunft werfen. Die nächste Dekade muss geplant werden, auch im Hinblick auf das weitere Vorgehen im Zusammenhang mit der Metropole Ruhr. "Our Common Future"  ist ein Kongress der mit 200 Referenten den Versuch unternimmt gestaltende Vorgaben zu machen. Die Stiftung fokussiert auf zwei große Themenbereiche, einerseits Klimawandel und andererseits Integration und Migration.

                       

In Hannover hat der Kongress parallel als Nachfolge der Expo begonnen, in Essen betrachtet man diesen Kongress als  Nachfolge nach dem Kulturhauptstadtjahr. Strategisch muss die Umwandlung der Ruhrregion weiter entwickelt werden. Jedes Jahr wird die Mercator Stiftung 20% des Förderkapitals in die Region stecken. Ziel wird es sein, eine Wissensplattform aufzubauen, die im Jahre 2020 die hellsten Köpfe der Welt anzieht.
Pleitgen betonte, dass das Projekt "Our Common Future" ein Höhepunkt am Ende des Jahres darstellt. Es passt haargenau in das Kulturhauptstadtjahr, dass im Rahmen dieses Kongresses mit dem  Projekt "Global Young Faculty" eingeht. Die rund 100 Nachwuchswissenschaftler aus der Metropole Ruhr präsentieren auf diesem Kongress ihre ersten Forschungsergebnisse hochrangigen Wissenschaftlern des In-und Auslandes aus den Arbeitsgruppen Klima, Technologie, Kultur und Gesellschaft, Wirtschaft und Gesundheit. Das Kulturhauptstadtjahr wird mit diesem Kongress eine Tür aufmachen, die weit in die nächsten Jahre geöffnet sein wird. Die Metropole Ruhr wird letztendlich auch ein Wissenschaftsstandort sein, wobei die Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) neben der Mercator Stiftung starke Kooperationspartner sind.

Das 10 Mio. Besucher die Veranstaltung besucht haben sei nicht so wichtig, vielmehr sei es wichtig, dass die Bevölkerung sich so eingebracht hat in ihre Metropole. Jetzt sollte am Ende des Jahres eine Diskussion angestoßen werden, über die Bedeutung der Kultur in dieser Metropole.

                      
     

Bundestagspräsident Norbert Lammert unterstrich, dass das Kulturhauptstadtjahr sowohl von innen als auch von außen sehr positiv wahrgenommen wurde. Die Öffnung und die Inszenierung der Metropole Ruhr war und ist ein Ereignis, welches seines gleichen sucht. Erstmals haben alle Kommunen es fertig gebracht sich gemeinsam zu präsentieren, dadurch wurden Potenziale sichtbar, die in der Wahrnehmung so nie vermutet wurden. Dadurch hat die Region überzeugt. Damit hat sich aber auch die Region von seiner industriellen Vergangenheit verabschiedet. Aber sie hat sich damit nicht aufgemacht zu einer Verlängerung der Vergangenheit. Der Kongress als solches sollte nicht der Schlusspunkt sein, vielmehr stellt er einen Doppelpunkt dar der einen Aufbruch in die nächste Dekade vermitteln soll.

Die Frage was in den 10 Jahren bis 2020 passieren sollte kann nur so beantwortet werden, indem nur noch auf Kooperationen der Städte und Kreise eingezahlt wird. Denn die Kooperationen und das hinten an stellen des Lokalpatriotismus hat erst die Stärke der Region hervorgebracht. Die Finanzierung der weiteren Aktivitäten, die von einer "Basisstation" organisiert werden müsste, sollte vom Land, den Städten, den Kreisen und dem Regionalverband plus den ergänzenden Aktivitäten der Stiftungen und Privatunternehmen erfolgen. Die Mittel werden sicherlich keine übermäßige Belastung der einzelnen Teilnehmer der öffentliche Hand sprengen, so Norbert Lammert.

Was die Metropolen im Rheinland angeht gab es gemeinsame Aktivitäten, die in Zukunft auch weiter verfolgt werden. Kooperationen soll es nicht nur innerhalb der Metropole geben, Kooperationen kann und wird es auch von Metropole zu Metropole geben.

Es war ein schwieriges Wochenende, war doch am 6. November der ganztägige Finanzausschuss in Ennepetal. Als ich jedoch morgens in den Ratssaal kam und diesen alten Raum, mit furnierten Spanplattentischen sah, die Tagesordnung durchlas und merkte hier ist alles abgefahren, fiel es mir leicht wieder nach Essen zu fahren um dem Kongress zu folgen. Themen wie Migration, Integration, Netzwerke und deren Entwicklung oder die Dynamik der religiösen und politischen Konflikte, alles Workshops mit hervorragenden Köpfen die ihre Keynotes vortrugen.

Hier offensives Vorgehen an Probleme, kämpfen um bessere Lösungsansätze und innovative Denkansätze die jeden in den Workshops herausfordern und in Ennepetal das gemeinsame Sparschweinschlachten in einem Ratssaal der mit Möbeln wie aus dem Sozialkaufhaus ausgestattet zu sein scheint. Irgendwie kam mir das so vor wie, dort Rinderfiletspitzen und hier dreimal aufgewärmte Erbsensuppe. Und dann dieses träge Denken und diese offensichtlichen Denkverbote die fast einer mentalen Retardierung entsprechen. Die Unterschiede konnten nicht größer sein.

Und das schlimme daran, man sieht kaum jemanden in Ennepetal der offensiv die Probleme der  Zukunft meistern will. Wegducken und aushalten ist die erste Devise.

Migration und Integration, mein Gott, das Thema der Zukunft schlechthin, der Kampf um die klügsten Köpfe der Migranten in unserem Lande. Gemäß des renommierten Prognoseinstitutes ist die Fertilitätsrate in einigen Städten auf unter 1,0 gesunken. Junge leistungsfähige Menschen verlassen die unattraktiven Städte ihrer Eltern. Zunehmend beschleunigt sich der demografische Wandel in einigen Städten. Migranten könnten die Lücken schließen, nur in den meisten Städten fehlen die Konzepte um Migranten zu integrieren und damit zu binden. Gut ausgebildete Migranten wandern aus, weil sie sich hier nicht akzeptiert fühlen. Bei den türkisch stämmigen Migranten wandern mehr aus als hier einwandern. Und in Ennepetal (aber nicht nur hier) wählt man einen Integrationsrat der mit Köpfen ausgestattet sein wird, die dem alten Denken verhaftet sind. Wie sagte Cosimo Palomba in einem Vortrag auf dem er seine Vision 2025 vorstellte? Wir müssen uns damit abfinden, dass wir morgen nur noch alt und weniger sind. Aufgabe als Zukunftsplanung? Eine gemeinsame Zukunft in den Alten- und Pflegeheimen? Das kann es doch nicht sein:

Ennepetal hat eine Zukunft, aber doch nur wenn die dementsprechenden Weichen gestellt werden. Die Untersuchungen des Prognoseinstitutes haben gezeigt, dass Ennepetal in einem Gebiet liegt welches auf eine Ausrichtung wartet. Diese Ausrichtung kann sowohl in Richtung einer sterbenden Stadt als auch in die einer prosperierenden Stadt vorgenommen werden.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen

[alle Fotos: © Linde Arndt]

Wir feiern uns mal selber mit einem Journalistenpreis

[jpg] Ende 2008 entschieden wir uns EN-Mosaik aufzulegen, es war eine Idee die während der Eröffnung der Ennepetaler Fußgängerzone entstand. Zuerst waren nur zwei Bereiche angedacht: Wirtschaft und Politik, jedoch sollte nur der lokale Part abgedeckt werden. Während des Wahlkampfes merkten wir, die beiden Sparten  als auch die räumliche Eingrenzung beengte uns in unserem weiteren Bestreben.

Wir nahmen den Kulturbereich mit in unser Programm auf. Folgerichtig akkreditierten wir uns für das Kulturhauptstadtjahr bei der Ruhr2010 GmbH. Zwar hatte ich persönlich bereits als freier Journalist für zwei Zeitschriften in der Medienbranche auftragsgebunden gearbeitet, im Pressebereich, also direkt vor Ort, dagegen waren wir Newcomer und sahen uns auf einmal den etablierten Pressejournalisten gegenüber. Bei den  ersten Pressegesprächen und -konferenzen mussten wir uns orientieren, wobei uns die neuen Kollegen ohne Probleme in ihren Kreis aufnahmen. Dann kam die Feuertaufe: Die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres im Januar 2010 mit dem Tief Daisy. Linde Arndt als Fotojournalistin auf der Tribüne und ich als Journalist im Pressecenter. Wir hatten uns viel vorgenommen und konnten auch das meiste umsetzen. Aber so ging es nicht nur uns. "Die können auch Wetter" so schrieb Jens Dierksen von der WAZ am 11. Januar. Und EN-Mosaik war dabei die auch Wetter konnten.

Dann folgten viele, viele schöne Projekte, manchmal war es zuviel, nicht nur für  uns. Die gesamte nationale und internationale Presse begleitete das Kulturhauptstadtjahr mit Print, Online, Video und Audio. Und bis zum 29. Oktober wurden es rund 111.000 Artikel und Beiträge, national und international. Was lag da näher als von RUHR2010 unter Federführung von Marc Oliver Hänig einen internationalen Journalistenpreis auszuloben. Er wurde "Lorry" genannt, nach der Lore die die Kohle zu Tage förderte. "Schreiben Sie Kulturgeschichte!" – lautete die Aufforderung und auch wir reichten unsere Geschichte ein. Produziert wurde die Veranstaltung zur Preisverleihung der lorry von "dasjanding.events", Jan Pauly.

Am 29. Oktober sollte der Preis in der Duisburger Gebläsehalle im Landschaftspark Duisburg-Nord verliehen werden. Eine Woche vorher erhielt auch EN-Mosaik die Einladung für diese Verleihungsfeier. Neben Deutschland waren u.a. auch Italien, Polen, Schweden und Russland eingeladen worden. Wie üblich war vorher nicht bekannt wer die PreisträgerInnen sein würden.

Auf der Fahrt nach Duisburg faselten wir zwar immer darüber vielleicht selber Preisträger zu sein, rechneten aber nie wirklich damit. Auch wurde der Online Bereich mit dem Printbereich zusammen vergeben, was natürlich unsere Chancen erheblich verkleinerte. Aber –  und das war uns sehr wichtig – wir waren dabei und sahen damit unsere Arbeit gewürdigt.

                
   Gruppenbild der Sieger und Initiatoren                                                                            Foto: © Linde Arndt  

Es wurden in drei Kategorien Preise, die mit einer Geldsumme verbunden war, vergeben.
Wir haben uns die Beiträge der GewinnerInnen der drei Kategorien besorgt und wollen es nicht versäumen ihnen allen diese hier bei uns einzustellen.


In der Kategorie Print und Online wurde:

Chantal Louis von der Zeitschrift "Emma" mit dem Beitrag: "Mein Pott"  geehrt.

In diesem Beitrag erzählt sie sehr lustig wer eigentlich die Hosen im Pott an hatte: Die Frauen.

Ein Auszug:

"Diese Welt, bevölkert mit robusten Frauen, die ihre Gärten umgruben, Mäuse erschlugen und Kohleeimer schleppten, färbte zwangsläufig auf uns Kinder ab. Ich halte es für keinen Zufall, dass die Mädchen in unserer Siedlung nicht nur selbstverständlich mit den Jungs Fußball spielten, sondern auch die meisten Tore schossen und in unserer Straßentruppe überhaupt irgendwie das Sagen hatten."

Chantal Louis zeichnet ein Frauenbild im Ruhrgebiet, welches noch heute Bestand hat. Das Ruhrgebiet hat Frauen hervorgebracht die an Selbstständigkeit nicht zu überbieten sind. Für mich ein sehr gut gezeichneter Pott aus Frauensicht. Nicht der mit dem Presslufthammer malochende Mann steht im Vordergrund, sondern die Frau die diese Maloche erst ermöglicht. Sie ist der wahre Held.
Der Beitrag wurde von einem Schauspieler vorgelesen.

Ulrich Reitz Chefredakteur der WAZ würdigte die Arbeit von Chantal Louis und übergab den Preis und das Preisgeld.


In der Kategorie TV/Vodcast wurden:

Konrad Lischka und Jens Radü von Spiegel-Online mit dem Beitrag "Wir sind das Ruhrgebiet" geehrt.

Sie zeigen  das pulsierende Ruhrgebiet mit seinen vielfältigen kulturellen Möglichkeiten auf.

Hier der Link  –   es lohnt sich.

 


 

In der Kategorie Radio/Podcast  erhielt:

Platz 1: Julia Lührs – Alte Klänge aus dem Kohlenpott (WDR 5)

 

Der Klang des Ruhrgebiets: Richard Ortmann auf einer akustischen Reise durch die Region

http://static1.ruhr2010.de/fileadmin/user_upload/ruhr2010.de/multimedia/Sonstige_Flash-Dateien/lorry_alte_klaenge.mp3

Player starten (00:01:16; mp3; 1,2 Mb)

Es ist eine Soundcollage mit akustischen Eindrücken des Ruhrgebietes.


Während der Feierlichkeiten wurden uns immer wieder Amuse gueule  gereicht, während hinten ein Bergmann-Buffett aufgebaut war. Abgerundet wurde der Abend auch mit Live-Musik. Es war aber bei allen Beteiligten ein kleines Gefühl der Traurigkeit vorhanden. Hatte doch jeder seine eigene Art an den Abschied zu denken, denn es sind nur noch zwei Monate bis zum Jahresende.

Fritz Pleitgen meinte zwar in 2011 wird es noch in kleinerem Maßstab etwas geben, aber jeder wusste die großen Veranstaltungen sind vorbei. Die Loveparade in Duisburg, die einen Makel auf das Kulturhauptstadtjahr geworfen hatte, kam noch einmal ins Gespräch. Hier hatte als einziger Fritz Pleitgen eine moralische Verantwortung übernommen wobei auch die Presse überwiegend sich damit solidarisch erklärte und darüber berichtete. Verhalten sprachen wir über das Erlebte, die Schweigeminute vor der Sinfonie der Tausend. Das Durcheinander mit dem BKA als wir unsere Kameras checken lassen mussten weil der Bundespräsident kam.

Es war so viel für jeden von uns  in den vergangenen Monaten passiert. Durchweg waren wir jedoch alle stolz einen guten Job gemacht zu haben, der dem deutschen Kulturhauptstadtjahr immerhin 7,5 Millionen Besucher gebracht hat. Gedanken wie es mit der Metropole Ruhr weitergehen soll kamen auf. Alle wussten das Projekt "Metropole Ruhr" ist noch nicht erledigt. Es ist noch viel zu tun um auch dem letzten der 5 Mio. Bewohner seine Metropole bewusst zu machen.

Was die Ruhr 2010 in diesem Jahr geleistet hat, wird sicher so nicht mehr zu leisten sein. Die Politik hat sich noch nicht entschieden, es sind in Düsseldorf andere Ansprechpartner vorhanden. Auch in Düsseldorf ist durch den Wechsel eine Orientierungsphase zu verzeichnen. Wesentlich ist, und dass war allen Beteiligten klar, Kultur kann etwas bewegen und Bewegung brauchen wir in unserem Land.

EN-Mosaik positioniert sich auch seit 2 Monaten neu, viele neue Ideen sind schon besprochen worden und erste Verbindungen wurden geknüpft. Das ist ja das schöne im Kulturbereich, er ist immer im Wandel. Das heißt nicht, dass das Alte aufgegeben wird, nein, aus dem Alten entsteht immer etwas Neues.

Und als Journalist ist man immer ein Begleiter aber auch der erste Zuschauer der dem User oder Leser dies übermittelt. Wir alle hatten hervorragende Arbeitsbedingungen gehabt, kaum Einschränkungen, selbst Sonderwünsche wurden meistens erfüllt.

Als Ennepetaler wünschte ich mir nur 10% der Arbeitsbedingungen in meiner Wohnstadt vorzufinden. Aber das bleibt sicher nur Wunschdenken.

Mal sehen was morgen kommt, es wird sicher wieder spannend, anders spannend.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Duisburg-Nord

Und hier unsere Fotogallery von der LORRY-Preisverleihung
[alle Fotos © Linde Arndt]

                        

Ehrung des Internationalen Kritikerverbandes: RUHR.2010-Projekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“

Eine weitere schöne Ehre und Ehrung, die RUHR.2010 (Kulturmarke des Jahres) Ihnen  nicht vorenthalten möchte:

Der Preis der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (aica) für die Besondere Ausstellung 2010 geht an das RUHR.2010-Kunstprojekt „B1 | A40 – Die Schönheit der großen Straße“. Die Jury rühmt Kurator Markus Ambach für seine „abenteuerliche, vielschichtige Erzählung“. 28.000 Besucher hatten die ungewöhnlichen Interventionen im öffentlichen Raum, genauer: entlang des Ruhrschnellwegs, ebenso gespannt und gebannt begleitet wie das Feuilleton.

 

Ehrung des Internationalen Kritikerverbandes: RUHR.2010-Projekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“ zur Besonderen Ausstellung 2010 gekürt.

Der Preis der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (aica) für die Besondere Ausstellung 2010 geht an das RUHR.2010-Kunstprojekt „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“. Der unabhängige Verband der deutschen Kunstkritiker vergibt die Auszeichnung einmal jährlich an eine besonders herausragende Kunstausstellung.

                  

Das ungewöhnliche Projekt von Kurator Markus Ambach hatte den Ruhrschnellweg an unterschiedlichsten Orten von Duisburg bis Dortmund zwischen Juni und August mit Installationen und Interventionen als die neue Metropolen-Mitte inszeniert.

In der Begründung lobt Aachener Kunstkritikerin und frühere Preisträgerin Renate Puvogel die Komposition der Gesamtausstellung, die Projekte an sechs Standorten entlang der A40 umfasst: „Die Einzelprojekte ergänzen sich zu einer abenteuerlichen, vielschichtigen Erzählung; sie ist als ein übergreifendes, so ernst wie distanziert fröhliches, vielschichtiges Forschungsprojekt angelegt. Ambach zeigt eine Region, die sich, wie er sagt, entlang der großen Straße auf Grund ihrer mannigfaltigen Potenziale sozusagen ‚selbst erfindet’.“ [Wir berichteten darüber]

Die Ausstellung im öffentlichen Raum richtete ihren Fokus auf die unbekannten Räume entlang der A40, die sich unbemerkt im Schatten der Öffentlichkeit entwickelt haben und die sich die Anwohnern mit subtiler Autonomie, Selbstverantwortung und einem gehörigen Maß an Einfallsreichtum im Umgang mit prekären urbanen Situationen aneignen. Wie die Jury würdigt, zeigt die Ausstellung, dass es „diese Mikroorganismen sind […], die dem Gebiet ihren Charme verleihen, und mehr noch, die es überlebensfähig und menschenwürdig machen.“

Ob mit den Bewohnern des Dorfes Werthacker im Kreuz Kaiserberg in Duisburg oder der Tunergemeinde am Dückerweg in Bochum, stets bezog der Kurator Markus Ambach die Anwohner in seine Konzeption ein und entwickelte mit ihnen und den Künstlern gemeinsame Projekte. Im Kreuz Kaiserberg beispielsweise mobilisierte die Künstlerin Jeanne van Heeswijk mit Interviews, Recherchen, einem Dorffest und einer
dokumentierenden Ausstellung in der Kirche den „Widerstand des kleinen Glücks“ gegen den drohenden Abriss des einzigen Gemeinschaftsraums.

„Wir freuen uns sehr über diese besondere Auszeichnung, die zeigt, welche herausragende Bedeutung kontextbezogenes Arbeiten im öffentlichen Raum nicht nur im Kunstkontext hat. Die Auszeichnung gilt den Künstlern, ihrer engagierten Arbeit mit dem schwierigen Umfeld der „großen Straße“, dem Team von B1|A40 und ganz speziell den Anliegern und Menschen, die sich mit unzähligen dezentralen Praktiken und Handlungen
den schwierigen Raum entlang der A 40 wieder angeeignet haben und Partner der Ausstellung auf Augenhöhe waren. In ihrer kreativen, engagierten und selbstbewussten Arbeit liegt das große Potenzial des Ruhrgebiets, das mehr ins Zentrum des Interesses gerückt werden muss“, sagt Markus Ambach, Kurator und Projektautor B1|A40.

Die Verleihung des Preises findet im Februar 2011 statt.


RUHR.2010-Projekt „B1|A40“ zur Besonderen Ausstellung 2010 gekürt

Vom 12. Juni bis 8. August wurden insgesamt 18 Kunstwerke an sechs Standorten gezeigt, darunter Werke von Künstlern wie Rita McBride, den Niederländern Jeanne van Heeswijk und dem Atelier van Lieshout. Etwa 28.000 Besucher sahen die Ausstellung und das vielfältige Begleitprogramm auf der Open Stage am Motel Bochum und am Rhein-Ruhr Zentrum in Mülheim, bei Bustouren und Wanderungen im Kreuz Kaiserberg.

Am Freitag, 19. November 2010, wird der Katalog zu „B1|A40 – Die Schönheit der großen Straße“ im Gelsenkirchener stadbauraum präsentiert. Ab 18.30 Uhr diskutiert der Kurator Markus Ambach gemeinsam mit Stadtplanern und Künstlern über das Verhältnis von Kunst und Stadtplanung und deren nachhaltige Wirkung und stellt anschließend den Katalog zur Kunstausstellung vor. Der mit circa 250 Seiten umfangreiche Kunstkatalog wird im Jovis Verlag veröffentlicht und für 35 € im Handel erhältlich sein. ISBN 978-3- 86859-077-7 (Deutsch/Englisch).

B1|A40 wurde realisiert von MAP Markus Ambach Projekte unter der Trägerschaft der Stadt Bochum im Verbund mit den Anrainerkommunen der A40/B1 und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Es wurde gefördert durch die RUHR.2010, die Kunststiftung NRW, das MBV NRW, die Landesinitiative StadtBauKultur NRW und das Niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft (OCW).

Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben. Die Kulturhauptstadt Europas
RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren:
Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe

 

RUHR.2010: Gewinner des Ritter Rost-Malwettbewerbs stehen fest

Schon das ganze Kulturhauptstadtjahr wirbt Ritter Rost als blechstarker Kulturbotschafter für RUHR.2010. In Zusammenarbeit mit Jörg Hilbert und dem TERZIO Verlag entstanden so vier kleine Erklärbücher für Kinder. Darin gibt Ritter Rost zahlreiche Ausflugstipps und erlebt spannende Abenteuer in der neuen, etwas anderen Kulturmetropole Ruhr. 

In jedem der Erklärbücher wurde dabei zu einem Malwettbewerb aufgerufen. In den vier Kategorien "Ritter und andere Figuren aus der Geschichte", "Lustige Musikinstrumente", "Die schönsten Blechbauten Schrottlands" und "Fabelwesen im Zirkus" erreichten die RUHR.2010 GmbH insgesamt über 250 Einsendungen aus ganz Deutschland.

Die Einsendungen einer Schulklasse der Hans-Böckler-Realschule Bochum sind ganz besonders aufgefallen. Der Klasse 6a unter der Leitung der Kunstlehrerin Ricarda Meyer wurde am Freitag, 5. November in Bochum ein Sonderpreis verliehen. Außerdem wurden die weiteren Gewinnerkinder ausgezeichnet, die aus ganz Deutschland angereist kamen, um ihre Preise entgegenzunehmen.

Die Platzierungen in den vier Kategorien:

"Ritter und andere Figuren aus der Geschichte"
1. Platz: Gustav Klingenhöfer (5 Jahre alt) aus Ronshausen
2. Platz: Nils Igelmund (7 Jahre alt) aus Köln
3. Platz: Sebastian Heidrich (9 Jahre alt) aus Essen

"Lustige Musikinstrumente"
1. Platz: Nicole Weiß (6 Jahre alt) aus Heilbronn
2. Platz: Veronika Hinkel (6 Jahre alt) aus Teunz
3. Platz: India Wieczorek (8 Jahre alt) aus Essen

"Die schönsten Blechbauten Schrottlands"
1. Platz: Leonie Ludwig (11 Jahre alt) aus Mönchengladbach
2. Platz: Philipp Weiß (9 Jahre alt) aus Heilbronn
3. Platz: Mathilda von Wnucklipinski (9 Jahre alt) aus Rheinbach

"Fabelwesen im Zirkus"
1. Platz: Anna-Lena Abheiden (11 Jahre alt) aus Fresenburg
2. Platz: Luis Juszczak (8 Jahre alt) aus Marl
3. Platz: Amber Oßenkamp (7 Jahre alt) aus Overath

   
  Ritter Rost Malwettbewerb-Gewinner                                                                             Foto: Ruhr2010 ©  Manfred Vollmer Vollmer  

Die Gewinnerbilder können auf www.ruhr2010.de/junge-kulturhauptstadt angesehen werden. Alle Preisträger gewannen ein Familienticket für die große Mittelalterausstellung AufRuhr 1225! im LWL-Museum für Archäologie in Herne sowie Ritter Rost-Artikel aus dem Online-Shop von RUHR.2010 (www.ruhr2010.de/shop).

Die Jury setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Jörg Hilbert (Autor und Illustrator der Ritter Rost-Erzählungen und weiteren Kinderbüchern sowie Musicals), Boris Quest ("BOBORI", Clown aus Essen und Familienvater), Dorothee Schrage (Grundschullehrerin und SchulKulturService der Stadt Essen), Ursula Bendorf-Depenbrock (Dipl. Designerin, Leiterin der städt. Malschule Oberhausen, Projektleiterin RUHR.2010-Projekt "arTWINS") sowie Svenja Reinecke (RUHR.2010 GmbH).


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Das war MELEZ2010 – grosses Festival zum Abschluss

Mit einem großen viertägigen Abschlussfest endete am Sonntag, 31. Oktober MELEZ.2010 Festival der Kulturen n der Jahrhunderthalle Bochum. Bewegung, Begegnung und das gemeinsame Miteinander standen vier Wochen im Mittelpunkt

Auch zum Abschluss des Kulturhauptstadtprojekts MELEZ.2010 durften sich die Besucher auf Veranstaltungen freuen, die so ungewöhnlich waren, wie ein Großteil des MELEZ-Gesamtprogramms. Oder haben Sie schon mal an einem Riesentisch wie Zwerge gesessen, in einer Disco ohne Musik getanzt, Breakdance als künstlerische Performance auf großer Bühne erlebt? Oder auf einem Bahnsteig Salsa-Tanzen gelernt und bei fremden Menschen am Küchentisch Platz genommen? MELEZ.2010 hat die Menschen bewegt und verbunden. Mit viel Schmunzeln, Lachen, Tanzen, Fragen und Verständigung hat das Festival zum fünften Mal die Kulturen miteinander ins Gespräch gebracht, Einblicke gegeben und Türen geöffnet. Humoristische polnische Lesungen, türkische Gewürze, Speck essen und Wodka trinken, griechischen Rebetiko hören… die Melange der kleinen Weltreise durch die Kulturen in der Metropole Ruhr wurde von den Gästen im MELEZ-Zug und bei über 20 Veranstaltungen "Neben der Strecke" genossen und wertgeschätzt.

                                               

            

Alle Kulturen hatten sich am Sonntag noch einmal zum "Worldwide Soundclash" zusammengefunden, um auch das Festivalende in Bewegung zu feiern. Namhafte internationale DJs wie Poirier & Face T (Montreal/CAN) und DJ Russ Jones (London/GB) und waren zu Gast, um die Jahrhunderthalle Bochum mit angesagten Rhythmen und Beats aus den Metropolen der Welt zu beatmen.

Regelmäßiger MELEZ-Besucher war auch RUHR.2010-Geschäftsführer Oliver Scheytt: "MELEZ hat weit in die Zukunft der Metropole Ruhr geblickt. Diese ist interkulturell. MELEZ hat gezeigt, wie aus dem Zusammenspiel der Kulturen ein inspirierendes und attraktives kulturelles Milieu entsteht. Der MELEZ-Zug ist zu einem Symbol geworden, für den Aufbruch und die Ankunft von RUHR.2010 und für die Weiterfahrt in die kulturelle Vielfalt, die uns auszeichnet. Das Kulturhauptstadtjahr geht zwar seinem Ende zu, doch die multikulturelle Metropole Ruhr ist quicklebendig."

Regelrecht ins Herz geschlossen wurde der MELEZ-Zug mit seinen kunterbunten Themenfahrten. Viele Gäste waren so begeistert, dass sie immer wieder an Bord kamen, um die überraschenden Programm-Fahrten zu erleben, ob Liebes-, Balkan-, oder Transorient-Express-, russische, polnische oder Zollverein-Fahrt. Teilnehmende französische Künstler aus Marseille wollten den Zug direkt mit nach Frankreich nehmen, um ihn dort zur Kulturhauptstadt 2013 einzusetzen. Was mit dem MELEZ-Zug tatsächlich passiert, wird aktuell aufgrund vieler Nutzungsanfragen geprüft. Auch die Deutsche Bahn, MELEZ-Kooperationspartner, zeigte sich überrascht von der Resonanz: "Bahn und Kultur – das passt", so Dieter Harder, Projektleiter bei der DB Regio NRW. "Im Rahmen der Zusammenarbeit mit RUHR.2010 ist es uns als DB Regio NRW gelungen den Kulturzug erfolgreich auf die Schiene zu setzen. Der Umbau mit Künstlern von RUHR.2010 und 60 Bahn-Azubis aus NRW, sowie die vielen Fahrten durch das Ruhrgebiet haben den Fahrgästen ein einmaliges Erlebnis bereitet. Rund 100 Kollegen der Bahn waren an diesem Projekt in unterschiedlicher Weise beteiligt und sind begeistert."

Alle Erwartungen übertroffen hat der 3. Bundesfachkongress Interkultur, der sich vom 27. bis 29. Oktober in Bochum mit Fragen rund um die kulturelle Teilhabe u.a. in Kulturinstitutionen beschäftigte. Noch nie hatte der Fachkongress eine so lange Teilnehmerwarteliste, um gemeinsam über die zukünftige Entwicklung mit Politikern, Wissenschaftlern, Journalisten, Künstler und Mitarbeiter von Kultureinrichtungen zu beraten. Eine wichtige Botschaft der Konferenz, war die Bekanntgabe der Gründung einer Akademie für Interkultur für das Land Nordrhein-Westfalen ab 2011.


 

Kooperationspartner: Deutsche Bahn | DB Regio NRW, Stiftung Mercator, Generalconsulat der Niederlande NL-RUHR, Istanbul Kulturhauptstadt Europas 2010.

 

Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben. Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren:
Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe

 

RUHR.2010 ist „Kulturmarke des Jahres“

Die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 wurde am Abend des 28. Oktober 2010 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Berliner TIPI am Kanzleramt als "Kulturmarke des Jahres 2010" geehrt. Vor über 600 geladenen Gästen aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien nahm Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH, den Preis entgegen. Ausgezeichnet wurde RUHR.2010 für die identitätsstiftende Markenentwicklung, die außergewöhnliche Markenführung und die Etablierung einer beispielhaften Kulturmarke. Veranstalter ist die Agentur Causales mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Post DHL, des ZEIT Verlages und des Tagesspiegel.

105 Bewerber aus dem gesamten deutschsprachigen Raum haben sich an dem Wettbewerb um die erfolgreichste Marketingstrategie, den engagiertesten Kulturvermittler und die kreativste Investitionsform in Kultur beteiligt. Kriterien für die eingereichten Wettbewerbsbeiträge waren neben Markenidentität, Markenerscheinung, Markenkompetenz auch die kreative Form der Kulturvermittlung und Kulturinvestition. Die Preisträger wählte eine achtzehnköpfige Expertenjury aus.

           
            Pressefoto:  www.kulturmarken.de / Causales

"Wir sind stolz auf die tolle Auszeichnung ,Kulturmarke des Jahres‘. Damit wird ein langer und intensiver Weg belohnt. Außerordentlich dankbar bin ich dem sehr qualifizierten und hoch motivierten Team von RUHR.2010. Entscheidend für unseren Erfolg war, dass wir so viele Partner aus der Kulturszene, in den Städten, in Wirtschaft und Bürgerschaft, für Europas neue Kulturmetropole RUHR motivieren konnten", so Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH, anlässlich der Preisverleihung.

Jede Vision braucht Menschen, die an sie glauben.
RUHR.2010 dankt ihren Hauptsponsoren: Deutsche Bahn AG, E.ON Ruhrgas AG, HANIEL, RWE AG, Sparkassen-Finanzgruppe

 

Alajacquard – ein Rückblick

[la] Immer wieder hat RUHR2010 im  Kulturhauptstadtjahr bewiesen, wie vortrefflich sie Netze knüpfen und Fäden spinnen können und so war es nicht verwunderlich, dass die "Beinahe-Kulturhauptstadt" Görlitz  in ein Gemeinschaftsprojekt eingebunden wurde, das hier vor Ort zu großer Beachtung gefunden hat.

Nach den anfänglich im Mai 2010 in Görlitz vieler Orts stattgefundenen Ausstellungen (s. auch die Seite http://www.alajacquard.com/] fand das  einzige Gemeinschaftsprojekt statt, das im Rahmen von RUHR.2010 zwei  traditionsreichen Textilindustriegebiete an Neiße und Ruhr verbindet. Diese Verbindung wurde ebenso im Bereich der Kunst durch polnische, tschechische und deutsche Kooperationspartner dokumentiert und so war die im Industriemuseum Ennepetal auf Initiative des Kreisheimatbundes Ennepe-Ruhr präsentierte Kunstausstellung unter der Projektleitung von Frau Ulrike Brux und dem Künstler Professor Bernhard Matthes, der die einzelnen Projekte aus Görlitz hier im Industriemuseum zu einem komprímierten Gesamtbild zusammenführte, für Ennepetal und den Ennepe-Ruhr-Kreis ein besonderes Highlight im Kulturhauptstadtjahr 2010. (Wir berichteten).

Ein ganz besonders  beeindruckendes Erlebnis während der Vernissage war die Inszenierung des Balletts von Xin Peng Wang, der das Thema feinfühlig und präzise aufbereitet hatte, so dass der ausdrucksstarke Tanz der Tänzerinnen Monica Fotescu-Uta ( Primaballerina) und Risa Tateishi mit der absolut identische musikalische Untermalung von Webstuhlgeräuschen den Besucher stark an das Thema heranführte.

Diese Bilder haben mich sehr angesprochen und so habe ich (in Ermangelung einer Videokamera) aus den von mir erstellten Momentaufnahmen eine kleine Präsentation als Slideshow angefertigt.

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Wir von EN-Mosaik haben Xin Peng Wang im Kulturhauptstadtjahr schon einige Male mit seiner Compagnie erleben können und freuen uns, dass dieser großartige Künstler hautnah von uns in Dortmund seine Wirkungsstätte hat, so dass wir auch in Folgejahren die Möglichkeit haben seine Inszenierungen zu erleben.


Ein weiterer Teil des Alajacquard-Projektes in Ennepetal war am 2.10.2010 die Lesung im Industriemuseum

„Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne.“ (H. Heine) Musik und Literatur aus der Zeit der Weberaufstände.

   
 Dr. Hartmut Krüpe-Silbersiepe (Lesung) 
Foto: © Linde Arndt
   Knut Hansen (Klavier)
Foto: © Linde Arndt
 

 Im spärlichen Licht, dass sich mühsam durch die mit bunten gewebten Stoffen verhängten Fabrikfenster  einen Weg bahnte, saß bei gemütlichen  Kerzenlicht Dr. Hartmut Krüpe-Silbersiepe und las Texte aus der Zeit der Weberaufstände insbesondere aus den Oberschlesischen  Regionen. Obwohl mit diesen Texten in Zusammenhang mit der Kunstausstellung eine Verbindung zu den neuen computergesteuerten Webstühlen geschaffen wurde, verhielt es sich während dieser Zeit jedoch so, dass es sich hierbei eher um Hungeraufstände handelte, die die Menschen auf Grund des nicht mehr gesicherten Grundeinkommens (Trotz der mitarbeitenden Familienangehörigen) die Grundbedürfnisse, wie essen und trinken, nicht mehr befriedigen konnten. Nach Aufzeichnungen aus der damaligen Zeit, waren 30 Silberstücke die absolute Armutsgrenze, der Verdienst eines damaligen Webers in diesem Gebiet betrug jedoch nur 3 Silberstücke. Eine sehr große Deckungslücke.
Und irgendwie hat die damalige Situation leichte Parallellen zu unserer heutigen Situation, wo ebenso die Armut immer größere Kreise zieht und Unmut in der Bevölkerung geschaffen wird.

Der erst 18 Jahre alte Pianist Knut Hansen (bereits Preisträger mehrerer Bundeswettbewerbe) hat  die Texte mit Kompositionen von Bach, Beethoven, Chopin und Szenen aus den Kinderliedern von Schumann untermalt.

Als die Not und Kälte die einem aus den Texten entgegen schlug  allmählich den gespannten Zuhörer ergriff, merkte man auf einmal spürbar, dass es ebenso der überdimensional große Raum der Ausstellungshalle war, der an diesem sehr frischen Tag ohne Sonnenlicht die Kälte des alten Gemäuers wieder spiegelte. So muckelten sich alle Zuhörer warm ein, der Klavierspieler wärmte während der Pausen seine sensiblen Hände mit Handschuhen, und so verstärkte gerade diese Situation noch die Dramatik der Geschichte.

Schade nur, dass so wenig Besucher diesen interessanten Vortrag besucht hatten. Es ist halt schwierig die Kunst in Ennepetal zu etablieren, wenn zum gleichen Zeitpunkt an andere Stelle eine Art Oktoberfest stattfindet.

Herr Professor Matthes hatte beim Pressegespräch vor der Vernissage mit Bürgermeister Wiggenhagen ein Gespräch und verdeutlicht, dass es für Ennepetal schon wichtig sein könnte – nachdem endlich Räumlichkeiten vorhanden sind – hier eine Ausstellungs- und Begegnungsstätte für zeitgenössische Kunst zu etablieren.

Vielleicht hat Herr Matthes ja den langen Atem der notwendig sein wird, hier wirklich etwas Nachhaltiges auf die Beine zu stellen. Und vielleicht findet man ja auch noch eine Lösung, die Räumlichkeiten im Winter zu beheizen. Für einen schnellen Rundgang durch eine Ausstellung würde es zwar reichen, aber in Ruhe verweilen wäre in diesem Fall nicht so glücklich.

Ich wünsche mir auf jeden Fall für Ennepetal noch viele gute Ausstellungen dieser Art wie Alajacquard und denke, dass ich damit nicht alleine stehe.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik

[alle Fotos © Linde Arndt]


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Das ging schon unter die Haut …

[la] Schon als ich bei der Pressekonferenz Zaungast bei den Proben zu "Zäune" sein durfte machte sich ein leicht beklemmendes, tief berührendes Gefühl bemerkbar und so beschloss ich – obwohl wir zur gleichen Zeit  in Dortmund zur "Ballettgala XIII" akkreditiert waren – Hagen´s Premiere dieses außergewöhnlichen Projektes den Vorzug zu geben ………..und ich habe es nicht bereut.

Was die Jugendlichen innerhalb so kurzer Zeit  (2 – 3 Wochen Vorlauf waren angesagt) auf die Beine gestellt hatten, war einfach beeindruckend. Immerhin ist keiner von denen vom Fach, weder ausgebildeter Tänzer noch Sänger und hat auch so bisher keine Berührungen mit dem Theater gehabt. Sie sind allesamt ins kalte Wasser gesprungen, haben  fast bis zur Erschöpfung geprobt und haben dann mit einer Inszenierung brilliert, die ihresgleichen suchen kann.

Ja, es war ein Erlebnis und ich kann nur jedem empfehlen, sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen.
Immerhin ist es – wie so vieles in diesem Jahr, wo auch RUHR2010 eingebunden ist – etwas Einmaliges, das so bald nie wieder erlebt werden kann.
    

Noch ist eine knappe Zeitspanne wenn Sie  sich selbst von diesem meisterhaften Projekt faszinieren lassen wollen. Bis zum 29.10.2010 ist noch Gelegenheit dazu. Die einzelnen Termine haben wir am Ende unseres Artikels "Zäune" vermerkt.

Nun aber ein paar Worte zu der fantastischen Veranstaltung, die ein Gesamtkunstwerk war. Denn nicht nur die beeindruckende Leistung der jungen Menschen, die mit ihrer überzeugenden Ehrlichkeit   zum Zuschauer herüber kam, auch die Auswahl der Worte, die Sprüche, die Schreie, die Musik  – es gibt wohl keinen, der nicht emotional berührt wurde. Die dunkle Fabrikhalle, die durch dezent aber sehr wirkungsvoll eingesetzte Lichtreflexe und Bühnennebel illuminiert wurde, dann die im Hintergrund auf beiden Seiten der Stirnwand ablaufende und prägnant auf das Thema abgestimmte Videoinstallation, das rote Seidentuch, das zu gegebener Zeit von der Decke herunter fiel und sich über die Darsteller legte; die einheitlich in schwarze Kutten gehüllten Tänzer, die die drei Religionen trennten und doch vereinten, das kleine zarte Mädchen in weißer Robe, die die Szene ab schritt und mit Ihrer  berührenden Stimme  die Botschaft  des Stückes als Vermittlerin zwischen Darstellern und Zuschauern nahe brachte. Alles, einfach alles, war einmalig und bewundernswert und oftmals spürte man einen Kloß im Hals und versuchte die Tränen zurück zu halten.

Es war eine stille unausgesprochene Bitte an uns Menschen nach zu denken, dem nach zu spüren und zu erkennen, dass es möglich ist, gemeinsam zu leben, egal welcher Herkunft und Religion man ist. Und gleichzeitig war es das wehe Gefühl, dass es zwar möglich, aber auch nur ein Traum ist, denn die Außenwelt verändert sich nicht allein durch ein Theaterstück.

Aber…………. die Hoffnung stirbt zuletzt!

Es war so ein toller Erfolg für die jungen Menschen, die das erste Mal in ihrem Leben erfahren konnten, was Anerkennung und Lob durch Bravorufe und stehende Ovationen bedeutet, die wieder und immer wieder sich vor dem Publikum verbeugen mussten, weil der Applaus nicht enden wollte.

Ich hätte so gerne Bilder von den wunderschönen Szenen der Premiere gemacht, aber eines Teils war ich viel zu sehr gebannt von dem, was da vor mir passierte und andererseits wäre es schade gewesen, diese Spannung mit Kameraklicken zu stören.

So habe ich aber die Gelegenheit genutzt, bei der Premierefeier einige Schnappschüsse zu machen.

Und da fiel die Spannung von allen ab, Lachen und Scherzen erfüllte den Raum, ausgelassene Partystimmung und nun konnten die Darsteller, die zuvor eines der ernsthabtesten Themen mit großer Überzeugung vermittelt hatten, wieder das sein, was sie sind "Jugendliche unserer Welt". Spannend das zu beobachten und schön zu sehen, wie gut sie miteinander klar kamen.

Das wichtigste Attribut war jetzt allgemein das Handy, nicht weil man mit zu Hause oder sonst jemandem telefonieren wollte – nein, es wurde geknippst, geknippst und geknippst. Im Zeitalter des Fotohandys und Internet die Möglichkeit schlechthin, später Erinnerungen zu tauschen, egal ob sie  aus Modi’in (Israel), Berlin-Zehlendorf oder Hagen sind.

Wer noch mehr Informationen über die "Zäune-Darsteller" erfahren möchte, dem empfehle ich den Link zu http://www.zaeune.blogspot.com/

Nun aber meine Fotos von der Premiere-Feier:

[alle Fotos copy Linde Arndt]

 

Linde Arndt von EN-Mosaik aus Hagen

 

Dank sei auch nochmals an die Marketingabteilung von RUHR2010 gesagt, die für alle Jugendlichen als Anerkennung einen RUHR2010-Sticker gesponsert hatten.

Das alte Paris ist hin……

[jpg] Geschichte wiederholt sich nicht, so sagt man. Die Geschichte hatte jedoch Epochen, die man gerne nachträglich nochmals erleben möchte. Etwas was immer wieder fasziniert sind die Aufbruchzeiten die immer wieder in der Menschheitsgeschichte vorgekommen sind. Es sind Weichenstellungen die bis in die heutige Zeit wirken, die etwas hinterlassen was den Gestaltungswillen des Menschen als Faszinosum erscheinen lässt.

Eines dieser großen geschichtlichen Ereignisse ist die Umgestaltung von Paris im 19. Jahrhundert. Das ehemalige, alte  Paris war in seinem Zentrum eine verwinkelte Stadt mit gebogenen Gassen, die noch aus der Zeit stammten als der dörfliche Charakter sichtbar oder erahnbar war. Denn Paris ist immerhin mindestens über 2000 Jahre alt. Es könnte aber noch älter sein, was jedoch nicht klar datiert werden kann. Gesichert ist nur das Paris von den Römern Lutetia Parisiorum genannt wurde und das seit 53 vor unserer Zeitrechnung.

Zurück zum 19. Jahrhundert. Es war ein Jahrhundert voller Umwälzungen. Und eine dieser Umwälzung war die weit in das nächste Jahrhundert reichende Umgestaltung von Paris. Napoleon III mit seinem Präfekten und Stadtplaner  Georges-Eugène Haussmann griffen derartig in das alte Stadtbild von Paris ein, dass Räume entstanden die bis heute das Bild von Paris prägen. Georges-Eugène Haussmann war zwar in seinem Handeln genial aber viele seiner Eingriffe in die Stadt blieben bis heute sehr umstritten. Beispiel: Haussmann organisierte Paris als absoluten Mittelpunkt Frankreichs. Dies hatte zur Folge, dass alle Verbindungen über Paris laufen mussten, was bis heute noch nachwirkt. Denn die anderen Städte waren nur unzureichend miteinander verknüpft. Aber lassen wir das und wenden wir uns wieder Paris und der damaligen Zeit zu.

Deleuil erfand die elektrische Beleuchtung, Nièpce und Daguerre erfanden die Fotografie oder Eiffel erbaute eines der heutige Wahrzeichen Paris, den Eiffelturm. Diese umwälzenden Neuerungen bewegten auch die Kunst. Und so ist es nicht verwunderlich das der Impressionismus, eine Stilrichtung in der Malerei, in dieser Zeit seine Geburt hatte. Der Impressionismus war, bedingt durch seine themenhaften und stilistischen Neuerungen,  der Wegbereiter der modernen Kunst. Er bewegte die damalige Kunst in allen Bereichen wie die Musik, Literatur oder die Fotografie und den Film. Alle schauten den Veränderungen welche die Metropole Paris erbrachte zu und begleiteten diese Einschnitte in diese Stadt. Es waren widersprüchliche Gefühle welche die Menschen und damit die Künstler erlebten. Einesteils gab es eine Begeisterung für die Veränderungen, andererseits gab es eine Traurigkeit für das für immer Vergangene. Manet, Pissarro, Monet, Caillebotte oder Degas, um nur einige zu nennen, sahen und malten die Eindrücke die sie mit der Verwandlung von Paris erlebten. Aber auch die Fotografen standen nicht abseits, so hielten  Gustave Le Gray, Edouard Baldus, Charles Marville, Louis-Emile Durandelle, Henri Rivière oder Eugène Atget die Veränderungen der Stadt auf ihren Fotos fest. Wenn man so will waren sie diejenigen die eine fotografische Dokumentation erbrachten.

So hat es sich das Folkwang Museum zur Aufgabe gemacht analog zu den Bestrebungen für eine Metropole Ruhr im Kulturhauptstadtjahr 2010, welches einen bedeutenden Impuls erbringen soll, den Impuls der damaligen Zeit im damaligen Paris in Form der Ausstellung

Bilder einer Metropole
Die Impressionisten in Paris

zu präsentieren.

Folkwang zeigt in dieser Ausstellung eindrucksvoll den Wandel der Metropole Paris und das im Herzen der Metropole Ruhr.

Und so ist die Ausstellung angeordnet als wenn der Besucher einen Rundgang durch das damalige Paris des Aufbruchs und der Veränderung machen würde. Da sind die Brücken, die Plätze, die Strassen, die Parks aber auch die Idylle der Vororte in ihrer Entstehung aber auch Vollendung zu sehen. Die Fotografie zeigt die imposanten industriellen Bauten, wie Brücken, Bahnhöfe oder Häuser.

Einige der Bilder haben wir bei der Pressekonferenz stellvertretend eingefangen um den roten Faden einmal sichtbar zu machen.

  Nächtlicher Zauber zeigt hervorragend die Stimmung die durch die Weltausstellung von 1900 ausgelöst wurde.

Der Eiffelturm im Hintergrund vor ihm eine Brücke und auf der Seine Boote, alle beleuchtet. Die Elektrizität war noch etwas was nicht selbstverständlich war. Man machte die Nacht zum Tag. Auf der Brücke drängen sich Menschen die allesamt der Stimmung des Besonderen erliegen.

Die Horizontale der Brücke scheint hier einen Weg zwischen dem Vergangenen und dem Zukünftigen darzustellen. Der Beginn der Moderne.

Maxime Maufra   
Nächtlicher Zauber Weltausstellung 1900
   
   

 In dem Restaurant Chez le père Lathuille umwirbt ein junger Mann eine junge Frau.

Was an der Stimmung besonders hervortritt sind die weichen Farben und die des Lichtes, die dem Werben des jungen Mannes einen zärtlichen Ausdruck verleihen.

Typisch für ein impressionistisches Werk.

Édouard Manet
Chez le père Lathuille
   

 

Die junge Fotografie zeigte die ganzen Ausmaße der damaligen Bauten.

Es ist ein Albuminabzug von einem Glasnegativ. Offensichtlich war der Fotograf von den Dimensionen dieses Bauwerkes sehr beeindruckt, so zeigt es zumindest seine Perspektivauswahl.

Louis-Emile Durandelle
Discontbank Bauarbeiten
   

  Der Gegensatz des schweren Stahlträgers und die Leichtigkeit der Passanten die in der Sonne flanieren, deutet an, dass die  Menschen die neue Zeit wie selbstverständlich angenommen haben.
Gustave Caillebotte
Der Pont de l´Europe
   

  Aber die neue Zeit brachte auch neue Probleme. Streiks und Aufstände in Paris brachten neue Formen des Arbeitskampfes.

Auf der linken Seite sieht man formiert die Staatsmacht der doch mehr ungeordneten Gruppe der Streikenden gegenüber.

In der Mitte ein großer freier Platz, der die Sprachlosigkeit dokumentieren könnte, die zwischen den Parteien herrschte. Fast teilnahmslos stehen die Bürger dem Treiben gegenüber.

André Devambez
Der Angriff
   

 

Eine Besonderheit dieser Ausstellung sind die stereoskopischen Aufnahmen.

Linde Arndt hat einmal versucht mit der  Kamera ein dahinter liegendes Bild auf zu nehmen.

Normalerweise muss man durch ein Glas schauen um die Bilder zu sehen. Es sind besondere Bilder die die damalige junge Fotografie erstellte.

     

Die Entscheidung, welche Bilder wir fotografieren sollten, sind von uns gefühlsmäßig gemacht worden. Die  Bilder sollen also einen winzigen Einblick in diese Ausstellung  gewähren. Die ganze Pracht aber auch das Gefühl für die damalige Zeit ist jedoch nur möglich indem man sich wie ein Spaziergänger von dieser Ausstellung führen lässt. 16 Themen in 13 Räumen beleuchten ein Paris im Aufbruch der damaligen Zeit. Und dieses Führen ist die Stärke dieser Ausstellung. Nach diesem Spaziergang wird Paris zwangsläufig eine Metropole sein, die seine damaligen Vorstädte vereinnahmt hat. Man sollte jedoch nicht vergessen, wir befinden uns im Kulturhauptstadtjahr 2010. Und es ist nicht schwer den Faden  der in dieser Ausstellung liegt aufzunehmen und ihn in den Städten der Metropole Ruhr weiter zu spinnen. Diese Metropole wird jedoch keinen Vereinnahmungsprozess anstreben, vielmehr wird es im Endstadium eine polyzentrische Metropole geben. 

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Januar 2011 geöffnet.
Weiter Informationen entnehmen sie bitte der Internetpräsenz: http://www.museum-folkwang.de

Hier noch ein paar Fotos von der Pressekonferenz im September.
[Alle fotos © Linde Arndt]

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Essen