1. Kulturkonferenz mit Focus auf 2020

 

 
Teilnehmer der 1. Kulturkonferenz in Essen                                                                                                                          Foto: © Linde Arndt
 

[la] Es ist zwar schon einige Zeit her, dass in Essen die 1. Kulturkonferenz RUHR stattgefunden hat, wir möchten aber dieses Ereignis vor Abschluss des Jahres 2012 gerne noch dokumentieren.

Nachdem wir das Kulturhauptstadtjahr RUHR2010 von Anfang bis Ende gelebt haben, unser Bildarchiv mit tausenden von aufregenden Zeitdokumenten gefüllt und viele Artikel und Kommentare dazu verfasst haben, begleiten wir auch jetzt die Bemühungen, den Geist der Metropole Ruhr weiter leben zu lassen.

So fand also am 15. September 2012 die erste Konferenz statt, in der über Projekte, Netzwerke und Synergien aus dem Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 gesprochen wurde und wie diese nachhaltig zu nutzen seien. Eingeladen hatten das nordrhein-westfälische Kulturministerium und der Regionalverband Ruhr (RVR). Auf dem Welterbe Zollverein fanden sich mehr als 450 Teilnehmer ein und  diskutierten, aufgeteilt in mehrere Foren, am Nachmittag über die Zukunft der regionalen Kultur nach RUHR.2010 und  die Themen:

  • Forum „Urbane Künste Ruhr – Experimente,
    Möglichkeitsräume und regionale Allianzen“
    Impuls und Leitung: Katja Aßmann, Künstlerische Leitung Urbane Künste Ruhr und
                                    Lukas Crepaz, Geschäftsführer Kultur Ruhr GmbH
    (s. hierzu auch die PDF-Dokumentation der Metropoleruhr)
  • Forum „Kultur- und Kreativwirtschaft:  Zukunft durch Innovation“
    Impuls und Leitung: Prof. Dieter Gorny, Geschäftsführer der european centre for
                                    creative economy GmbH (ecce) Thomas Westphal, Geschäftsführer                  
                                    der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr)
    (s. hierzu auch die PDF-Dokumentation der Metropoleruhr)
 
Katja Aßmann       Foto: © Linde Arndt
   
Axel Biermann                Foto: © Linde Arndt
   
Prof. Dieter Gorny      Foto: © Linde Arndt

Der Vormittag begann mit einem Beitrag  des RVR, der erstmals öffentlich das Konzept des Großprojektes "Metropole Ruhr 2020" vorstellte, welches gemeinsam von Städten, Wirtschaft, Wissenschaft und regionaler Kultur getragen wird. Das erste Programm mit dem Thema "StadtKlima" soll bereits im Jahre 2014 starten. Die Teilnehmer der Konferenz stimmten diesem Vorschlag zu.

(Über die  Kultur-Kooperationen in der Metropole Ruhr gibt es bereits von der RUHR REVUE eine Übersichtskarte die wir Ihnen hier als pdf zur Verfügung stellen.)


Pius Knüsel             Foto: © Linde Arndt
   Pius Knüsel, Direktor der Kulturstiftung Pro Helvetia und Autor der umstrittenen Thesen zum „Kulturinfarkt“, hielt einen Impulsvortrag über
   "Kulturinfarkt" versus "Fähigkeit zur kulturellen Innovation"
wobei er thematisch die Herausforderungen künftiger staatlicher Kulturförderung besonders hervor hob aber auch in Frage stellte.

Ihm entgegnete Prof. Heiner Goebbels, der Intendant der Ruhrtriennale, zu den Fragen nach der Mittelverteilung zwischen etablierter und freier Kultur, indem er die Meinung vertrat, dass eine Förderung sich nicht an der Größe der Häuser, sondern an der künstlerischen Qualität und kulturellen Innovation ausrichten sollte.

(Die Rede von Pius Knüsel finden Sie als pdf in unserem Download-Bereich.)

Als nächstes befasste sich ein Podium, bestehend aus Kulturministerin Ute Schäfer und Kulturdezernenten der Städte Oberhausen (Apostolos Tsalastras), Essen (Andreas Bomheuer), Dortmund (Jörg Stüdemann), Bochum (Michael Townsend) ,  sowie des Kreises Unna (Rainer Stratmann), mit den Erwartungen der Kommunen und des Landes an die regionale Kultur.

Oliver Scheytt, ehemaliger Geschäftsführer der RUHR 2010 GmbH, führte die Moderation.

 
Ministerin Ute Schäfer und Prof. Dr.  Oliver Scheytt              Foto: © Linde Arndt

Es wurden aber auch Stimmen laut, die meinten, dass nur über die neue Säule "Urbane Räume" diskutiert wurde und dass  die im Jahr 2010  im Kulturhauptstadtjahr hervorgetretenen "Starke Orte" irgendwie vernachlässigt würden. Den Vorwurf wies Markus Ambach (MAP) zurück indem er fand, dass sich die "Starken Orte" erst einmal organisieren sollten. Indirekt zweifelte er die Ernsthaftigkeit des Auftretens der Vertreter der "Starken Orte" an. 

Über allem aber steht, was Oliver Scheytt anlässlich der 1. Kulturkonferenz betonte, dass es wichtig ist, den Geist der Kulturhauptstadt weiter in die Zukunft zu tragen.

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Essen

[Weitere Fotos der Veranstaltung finden Sie in der Fotogallery Linde Arndt]