Grußwort des Gevelsberger Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2012 / 2013

[Gevelsberg]                                                                                                                         


Bürgermeister Claus Jacobi  Foto: Linde Arndt
  Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Dezember sollte eigentlich ein Monat der Besinnung und des Nachdenkens sein. Leider gelingt es uns aber meistens erst an den Weihnachtstagen selbst, zur Ruhe zu kommen. Fern ab der alltäglichen Hektik können wir die vergangenen Monate dann Revue passieren lassen und Neues für das kommende Jahr planen.

Gewiss wird jeder von Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit dem zu Ende gehenden Jahr sehr persönliche – sowohl schöne als auch weniger schöne Momente – verbinden. Und ganz gewiss war das ablaufende Jahr für unsere Heimatstadt Gevelsberg in vielerlei Hinsicht bewegend und prägend.

So konnten wir uns auch in 2012 wieder mit ganz vielen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Vereinswesen als eine durchweg bunte und attraktive Stadt präsentieren. Der Besuch des Vizekanzlers der Bundesrepublik Deutschland a.D. Franz Müntefering und seine lobende Worte über die Entwicklung Gevelsbergs waren gleich zu Anfang des Jahres schon ein Highlight. Aber auch die folgenden Ereignisse wie die Wiedereröffnung des Schwimm In Gevelsberg, die Rückkehr der Alltagsmenschen sowie die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Städtischen Musikschule bewegten die Menschen in unserer Stadt. Bei den zahlreichen Aktionen entlang der Mittelstraße – Frühjahrsmarkt, Boulevard, Martinsmarkt und Mondscheinbummel – konnten sich besonders auch die Gäste aus der Region von der Schönheit und Lebendigkeit unserer Stadt überzeugen und die autofreie Innenstadt mit uns gemeinsam genießen. Schön, dass wir in Gevelsberg bei der Attraktivierung unserer Stadt soweit vorangekommen sind.

Leider gab es in 2012 aber auch sehr traurige Momente, die uns alle berührt haben. Auf der Gevelsberger Kirmes, die seit Jahrzehnten von tausenden Besuchern als Fest der Freude und Begegnung gefeiert wird, ereignete sich am Kirmesdienstag das tragische Gondelunglück mit sieben Verletzten. Durch das couragierte Handeln aller Einsatzkräfte, aber auch durch das besonnene Verhalten der Kirmesgäste und Ersthelfer konnte den betroffenen Menschen glücklicherweise unverzüglich geholfen werden.

Dies, aber auch der so schreckliche Unfall, bei dem der kleine, vierjährige Enes am Timpen bei einem Verkehrsunfall sein junges Leben verlor, sollen beim Rückblick auf 2012 ganz bewusst nicht unerwähnt bleiben. So tragisch und bedrückend die Geschehnisse für uns alle waren, so überwältigend waren aber auch die menschlichen Reaktionen der Gevelsbergerinnen und Gevelsberger. Über alle nationalen, religiösen und kulturellen Grenzen hinweg haben die Bürgerinnen und Bürger der türkischen Familie des Jungen beigestanden und damit ein Zeichen gesetzt: Dass nämlich in Gevelsberg jeder fest auf das Mitgefühl seiner Mitbürger vertrauen darf und ganz besonders dann nicht allein bleibt, wenn er in Not, Trauer oder Verzweiflung ist.

Für diese große Geste, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, möchte ich Ihnen heute ganz besonders danken. So hat sich gerade in den Momenten der Trauer und Fassungslosigkeit die stärkste Eigenschaft unserer Stadt gezeigt: Solidarität und Mitmenschlichkeit.

Auf diese Werte vertrauend, lassen wir uns bei aller berechtigten Besorgnis weder von der europaweiten Finanzsituation noch von der chronischen und strukturellen Unterfinanzierung der Kommunen unserer Region entmutigen. Immerhin hat Gevelsberg es vor wenigen Tagen wieder einmal geschafft, auch für 2013 einen kommunalrechtlich ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, der von einer sehr breiten politischen Mehrheit getragen wurde. Dies erlaubt es uns, übrigens als eine der ganz wenigen Städte in Nordrhein-Westfalen, unsere örtlichen Belange eigenverantwortlich und ohne einschränkende Vorgaben höherer staatlicher Ebenen gestalten zu können. Und nur dank dieser Situation dürfen wir in Gevelsberg 2013 an ganz wichtigen Projekten weiter arbeiten. So freuen wir uns in den nächsten zwölf Monaten auf die Fertigstellung weiterer Abschnitte des Ennepebogens, auf die Einweihung der Mehrgenerationenfläche an der Dammstraße im Stadtteil Vogelsang oder am Fortgang der Bauarbeiten für eine ganz neue, attraktive Hagener Straße zwischen Nirgena und Drehbank. All dies ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich für 2013 wiederum große Feierlichkeiten ankündigen. So dürfen wir im kommenden Jahr das 40-jährige Partnerschafts-jubiläum mit unseren Freunden aus Vendôme begehen und dazu mit rund 500 Gevelsberger Gästen an den Loir reisen. Viele von Ihnen werden dabei sein.

Mit solch freudigen Aussichten auf ein ereignisreiches Jahr 2013 in unserer Stadt wünsche ich Ihnen im Namen von Rat und Verwaltung, aber natürlich auch ganz persönlich Gesundheit, Zufriedenheit, Erfolg und Gottes Segen sowie an den bevorstehenden Weihnachtstagen eine besinnliche und friedvolle Zeit.

 

Herzlichst

Ihr

 

 

Claus Jacobi

Bürgermeister