Gevelsberger Neujahrsempfang 2013

[jpg] Es war ein besonderer Neujahrsempfang am 10. Februar 2013  in Gevelsberg. Die Zeichen standen ganz auf dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag und auf Europa. 50 Jahre ist der Élysée-Vertrag nun jung, eine reine Erfolgsstory die auch die europäische Einigung beflügelte. Und Gevelsberg lebt dieses Europa als Idee, Traum, als Projekt in seinen Städtepartnerschaften. 2013 jährt sich der Freundschaftsvertrag mit der französischen Partnerstadt Vendôme zum 40. mal, damit zehn Jahre nach den Élysée-Verträgen.


Bürgermeister Claus Jacobi und Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren
  Bürgermeister Claus Jacobi begrüßte ganz besonders die Festrednerin, die Ministerin für Bundesangelegen- heiten, Europa und Medien, Frau Dr. Angelica Schwall-Düren und die weiteren anwesenden Ehrengäste. Auf fast 70 Jahre Frieden blicken wir in Europa zurück und auf 50 Jahre  Élysée-Vertrag. Und es verging kaum Zeit als die ersten privaten Schritte nach Vendôme gemacht wurden.
 Erste Gespräche und gegenseitige Besuche mündeten schließlich und endlich in dem Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Städten. Heute, so Jacobi, sehen wir alle besorgt auf die nationalen Tendenzen in einzelnen europäischen Staaten.

 De Gaulle und Adenauer wollten die immer wieder befeuerte Feindschaft beider Völker überwinden, indem sie sich demonstrativ die Hand reichten. Heute sind Freundschaften in den beiden Städten entstanden die weit über das übliche Maß an Städtepartnerschaft hinausgehen. So werden im Sommer wahrscheinlich 400 Gevelsberger mit Bussen nach Vendôme reisen um dort mit ihren französischen Freunden die Feierlichkeiten  zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zu begehen. Aber das war ja nicht alles. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs machten sich die Gevelsberger wieder auf um mit dem polnischen Szprotawa (Sprottau) in der polnischen Woiwodschaft Slask. Auch hier wieder waren die Gevelsberger Privatinitiativen maßgeblich an dieser Freundschaft beteiligt. Konsequenterweise wurde auch die weitere Städtepartnerschaft mit dem sizilianischen Butera aus der Provinz Caltanissetta betrieben. Heute ist Gevelsberg fest mit dem heutigen Europa vernetzt und kann von sich behaupten, dass es den europäischen Gedanken lebt. Ein weiteres Anliegen der Gevelsberger wird die Vernetzung der europäischen Jugend sein um den Gedanken „Europa“ weiter zu führen. So war es für Gevelsberg eine Selbstverständlichkeit sich am 22.09.09 mit seinem Städtischen Gymnasium in Düsseldorf als "Europaschule in NRW" neben anderen Schulen zertifizieren zu lassen.

Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren nahm als Festrednerin den Faden des Élysée-Vertrages von Bürgermeister Jacobi auf und erinnerte an die durch den deutsch-französischen Fernsehsender „ARTE“ gemachte Umfrage über das gegenseitige Befinden der beiden Völker. Es ist ein durch und durch positives Bild welches die jeweiligen Völker von dem anderen haben. Nur wir alle sind dazu aufgerufen nicht in Selbstzufriedenheit zu verfallen; denn das Erreichte muss weiter entwickelt werden.

So wird es erstmalig ein gemeinsames deutsch-französisches Geschichtsbuch geben, der gemeinsame Fernsehsender „ARTE“ wird erweitert und der hohe Stellenwert des Jugendwerkes, der den Jugendaustausch befördert, ist eine Stärkung des europäischen Gedankens.

 
Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren

Das es demnächst auch einen deutsch-polnischen Jugendaustausch geben wird ist nicht mehr als konsequent. Dieser Jugendaustausch  macht Freundschaften unter den europäischen Völkern erlebbar. Gevelsberg hat sich für dieses aktive Europa entschieden und damit für ein stabileres und friedlicheres Europa in Vielfalt. Gevelsberg hat die Entfernungen überwunden, die sich zwischen ihren Städtepartnern befinden und damit die Hindernisse auf das Zusammenleben weggeräumt. Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren plädierte für eine Vision eines sozialen Europa,s in der sie  den Grundsatz „Einheit in Vielfalt“ verwirklicht sehen möchte. So wies die Ministerin auf das Leitprogramm für "Europaaktive Kommunen in Nordrhein-Westfalen" ihres Hauses hin, in der demnächst die Kommunen eine Auszeichnung für ihre europäischen Aktivitäten erfahren und damit eine Förderung erfahren. Sonderpreise wird es  für die Vernetzung und den Informationstransfer mit den Kommunen geben. ( Bewerbungen sind jährlich bis zum 9. Mai, also dem offiziellen Europatag, einzureichen  d. Redaktion).

Bürgermeister Jacobi dankte der Ministerin und versprach sich für diese Auszeichnung ganz besonders zu bemühen.

Wir möchten das Rahmenprogramm des Neujahrsempfanges  besonders hervorheben, indem wir auf die Mitglieder der Europaschule, also des städtischen Gymnasiums Gevelsberg hinweisen. Es war ein durchaus ansprechendes und herausragendes Rahmenprogramm welches sogar professionellen Anforderungen entsprechen kann.


Musikalisch trat hervor:
Jahrgangsstufe 10: Ann-Kathrin Keppke (Querflöte), Marie Hibbeln (E-Piano), Kathrin Rometsch (Geige),
Marc Gräfingholt (Gitarre), Kris Kersting (Gajon)

 
Europagedichte fielen auf durch: Jahrgangsstufe 9: Jan-Patrick Hatting, Paula Asbeck,  Christian Bertram, Esther Zappe,; alle 15 Jahre –   2 Gedichte im Wechsel „Europa“ von Kurt Tucholsky  und  „Europa der Freiheit“ von Gerhard Ledwina

  Vortrag Oberstufenschüler Französischgrundkurs 13 waren  vollständig anwesend.

Jonas Käufer, Eva Sowa und Marius Muszynski hielten einen Vortrag über die gemeinsame deutsch-französische Geschichte.

Und dann war da noch die Vorstellung der „Friedenssterne“ durch BM Jacobi und Schüler/innen der Klasse 5 b (insgesamt 7 Schüler anwesend) (selbstgebackene Sterne der 5. Klasse, die den Gästen gegen Spende für Schüleraustauschprojekte angeboten wurden, Lehrerin Frau Krüger).

Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich bei den SchülerInnen ganz herzlich und die Ministerin trug sich in das goldene Buch der Stadt Gevelsberg ein.

   

Als Rene Reuter auf seinem Saxophon die Europahymne intonierte war  dem einen oder anderen Gevelsberger schon der Europäer anzumerken; denn alle standen sie ernsthaft für ihre Hymne auf.

Es war ein gewisses Feeling wie zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli in einer französischen Kleinstadt, es hätte mich nicht gewundert wenn sich Bürgermeisterin Catharine Lockhart von Vendôme gezeigt hätte. Im Geiste war sie zumindest dabei.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
[Fotos: © Linde Arndt]

siehe auch die Fotogalerie:  http://www.lindearndt.de/index.php?/category/61