Überall blühen Rosen für Dich wenn Du sie siehst

[jpg] Es gibt eine Anekdote von den Franzosen, welche die französische Lebensart etwas trifft.

Wenn die Franzosen in den Krieg gezogen waren, haben sie vom Staat zugesichert bekommen, pro Tag ein Fass Wein angeliefert zu bekommen. Nun hat so ein Krieg es an sich, dass Soldaten von der Versorgung durch den Feind abgeschnitten werden. Dann war also nichts mit dem Wein. Als die französischen Soldaten dies merkten, wollten sie nicht mehr kämpfen, ja, sie ließen die Waffen schweigen. Sie waren nahe dran nach Hause zu gehen. Als den Generälen dies zu Ohren kam, brach helles Entsetzen aus. Schnell wurden Angriffe organisiert um die Soldaten wieder an die Versorgung an zu binden. Als am Tage darauf der Wein angeliefert wurde, wurden auch prompt die Kämpfe von den französischen Soldaten wieder aufgenommen. Wie gesagt, es ist eine Anekdote. Aber sie beschreibt in etwa das Lebensgefühl der Franzosen.

                
  Fröhliche Gesellschaft bei KiR hoch 4                                                                       
 

Und um dieses Lebensgefühl ging es am Freitag im Gemeindehaus in Rüggeberg als die Gruppe KiR hoch vier zu einem französischen Abend mit dem Thema: „La vie en rose“ eingeladen hatte. Unter der bewährten Moderation von Hans Baum wurde der Abend zu einer musikalischen, kulinarischen aber auch lyrischen Reise durch Frankreich. Johannes Heller mit Gitarre und Stefan Mayer-Stoye am Klavier und am Saxophon spielten auf.

               
Stefan Mayer-Stoye mit Saxophon
      Johannes Heller mit Gitarre                   

Johannes Heller, der sich als Frankreichexperte entpuppte, unterhielt das Publikum kurzweilig mit Geschichten aus Frankreich. Er wusste aber auch das Publikum zum mitsingen zu animieren, indem er den Anwesenden bekannte französische Lieder mit seiner Gitarre vortrug und die Gäste zum Refrain mitsangen. Johannes Heller brachte aber auch immer die Übersetzung als auch die Geschichte hinter den Liedern. Es waren die anderen Oldies der vergangen 60er – 80er Jahre die uns in Erinnerung gerufen wurden.

Gilbert Bécaud, Daniel Gérard, Edith Piaf oder die für einige unter den Gästen noch bekannten Lyriker und Sänger und Freunde des französischen Chanson, wie Jacques Brel und Georges Moustaki. Dieses Genre bezeichnet die französische Art musikalische Geschichten zu erzählen. Es waren Geschichten die etwas Traurigkeit und Frohsinn in einem vermitteln, eine Traumwelt, die den Künstler als Reisenden in eben dieser Welt zeigte. Diese Geschichten berühren und nehmen einen mit.

    

Kulinarisch wusste Ulrike Kaiser in der Küche zu überzeugen (Bild links mit Blumenstrauss), wobei die JungrüggebergerInnen sich wie immer liebevoll um alle Gäste kümmerten.

 

 

   
     

 

Stichwort Boule-Spiel. Dieses französische Spiel mit den Kugeln scheint in Rüggeberg angekommen zu sein. Es ist ein Spiel mit den Kugeln, das mehr oder weniger die Franzosen auf- oder anregt aber auch gleichzeitig den Müßiggang der Franzosen zeigen soll. Jeder kann es mit machen, es ist ein klassenloses Spiel und es ist eine gewisse Philosophie hinter diesem Spiel vorhanden.

Flugs fanden sich auch in dunkler Nacht ein paar Spieler die sich nach Ende der Vorstellung vor der Tür zu einem Boulespiel verabredeten.

 

 


Wussten Sie, dass auf dem Sportplatz von Rot Weiß Rüggeberg eine Ennepetaler Frauenmannschaft Fußball spielt? Nein? Ich habe mich davon überzeugen können.

Am Sonntag, dem 29.Mai um genau 15:10 standen die Frauen des FFC (Frauen Fußball Club) Ennepetal gegen SG (Sportgemeinschaft) Boelerheide 1898 auf dem Platz. Als das Spiel zu ende war, stand es 13:1 für den FFC Ennepetal. Die Mädels von Ennepetal legten nur eben mal eine Trainingseinheit hin. Am Rande erfuhr ich, dass diese Frauenmannschaft vor 2 Jahren durch die Initiative von Volker Ischebeck und Willi Vering ins Leben gerufen wurden. Denn die Frauen waren in den diversen Vereinen In Ennepetal verteilt und es machte Sinn vom TuS, Blau-Weiß Voerde oder den anderen Vereinen einen starken Frauen Verein zusammen zu stellen.

So war es toll anzusehen, mit welcher Spielfreude die Ennepetalerinnen Fußball spielten. Sie beherrschten das spielen mit Ball aber auch ohne Ball professionell und waren strategisch sehr gut aufgestellt. Gefragt, was der Unterschied zwischen dem Männer- und Frauenfußball wäre, wusste mir keiner so richtig eine Antwort zu geben. Es kam lediglich der körperlich athletische Unterschied zur Sprache hervor.

Nein, ich glaube, Frauen spielen Fußball und Männer kämpfen beim Fußball. Es ist die Freude und der Spielwitz am Fußballspiel was Frauen zu einer anderen Fußballkultur bringt. Männer dagegegen haben das sogenannte „Messer zwischen den Zähnen“ beim Fußballspiel.

Nach dem Spiel wurde gegrillt, das Wetter war ja auch danach.

Gegenüber hatten die CVJMler oder Cevim Leute ihr 100 jähriges gefeiert, was ich allerdings ausließ. Denn Frauen beim Fußball und in Ennepetal ist schon außergewöhnlich, hätte ich nicht vermutet.


  Und dann ging es weiter.

Ich traf sie, die BoulespielerInnen in Rüggeberg, die voller Spaß bei der Sache waren.

Am Freitag wollten sie nicht, dass ich vorbei kam. Ich habe meine Drohung wahr gemacht und bin doch vorbei gekommen. 

Sie hatten gemütlich ihre Stühle am Rande abgesetzt und man sah aus dem einen oder anderen mitgebrachten Beutel eine Flasche Wein heraus gucken.

Es war ein netter Verein wo man den einen oder anderen lockeren Spruch auf den Lippen hatte um den Wurf dementsprechend zu kommentieren.

 

                    

Es war 18:00 Uhr als ich Rüggeberg bei strahlendem Sonnenschein wieder in Richtung Voerde verließ. Auf der Fahrt war ich allerdings sehr nachdenklich.

Denn wie kommt es wenn die Stadt krampfhaft Events organisiert aber solch liebenswürdige Events nicht auf der Agenda hat. Auf der Agenda stehen alle möglichen Dinge, nur die Dinge die die Stadt attraktiv machen könnten führen ein Schattendasein. Wofür haben wir eigentlich ein Citymanagement? Wer soll eigentlich die Stadt attraktiv darstellen oder Imagepflege betreiben?

Schaut man sich die Internetseiten der anderen Städte an, scheinen Welten zwischen der Stadt Ennepetal und den anderen Städten zu liegen. Ach ja, es gibt eben noch schlechtere Städte die es auch nicht besser machen, so die Stadtverwaltung immer wieder. Schade halt, manch einer oder eine richtet sich nach den Besseren und hört nie auf gut zu sein. Und so hat sich in Rüggeberg etwas entwickelt, was in den anderen Stadtteilen Schule machen könnte.

Und übrigens, am Donnerstag, dem 2. Juni findet das „op de Dieken“ Kegeln in Rüggeberg auf dem Rot Weiß Platz statt. Es geht schon morgens um 10:00 Uhr los. Sie wissen nicht was das ist? Ja, warum gehen sie denn nicht dahin?

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Das Copyright aller Bilder dieses Beitrages liegt bei
EN-Mosaik / Linde Arndt