Abschlussfest: Kulturrucksack wird in Ennepetal ausgepackt

Abschlussfest: Kulturrucksack wird in Ennepetal ausgepackt

(pen) Musik und Tanz, Gesang und Theater, Unterhaltung und Information – all dies wird Besuchern geboten, wenn sie am Samstag, 16. November, den Weg in das Ennepetaler Reichenbach Gymnasium finden. Die Schule ist an diesem Tag Schauplatz des Kulturrucksackfestes 2013. „Wie bereits bei der Premiere des Festes im letzten Jahr in Hattingen wird die Veranstaltung zeigen, wie vielfältig, bunt und kreativ die Kulturrucksäcke in den letzten Monaten in den neun Städten gepackt worden sind“, kündigt Jutta Erdmann, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung, an. Bei ihr und den übrigen Mitgliedern des Organisationsteams laufen momentan alle Fäden zusammen.

Auftakt ist um 14 Uhr. Dann präsentieren Kinder und Jugendliche aus insgesamt zehn Projekten auf der Bühne, was sie sich im Laufe des Jahres erarbeitet, was sie auf die Beine gestellt haben. Die Teilnehmer kommen aus allen Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises. Schwungvoll zugehen wird es beispielsweise beim Bollywood-Tanz. Hier folgen Jugendliche aus Sprockhövel dem Motto: Man nehme eine Prise Hollywood und einen Löffel indischen Tanz, rühre kräftig um und gebe noch einen Schuss Jazzdance hinzu. Nach Belieben mit Hip-Hop, Ballett, Salsa, Bauchtanz ergänzen, abschmecken und mit viel Spaß genießen.

Ähnlich rasant ist mit seiner Mischung aus Kampf, Tanz, Akrobatik und Musik das brasilianische Tanztheater Capoeira. „Entstanden ist Capoeira vor mehr als 400 Jahren als afro-brasilianische Sklaven zur Selbstverteidigung und Befreiung Kampftechniken entwickelten und diese mit tänzerischen Elementen und Musik tarnten“, erläutert Erdmann den geschichtlichen Hintergrund der Vorführung der Gruppe aus Wetter.

Hörenswert und Beleg für ihr breit gefächertes musikalisches Ausbildungsangebot dürfte auch das Gemeinschaftsprojekt von fünf Musikschulen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis sein. Städteübergreifend haben Ensembles aus Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Schwelm und Witten eine CD produziert. Eine Auswahl der Stücke wird im Reichenbach Gymnasium zu hören sein. Ebenfalls geboten werden der Kurzfilm „Freundschaft öffnet Türen“ und ein Tanz der Kulturen, der Vortrag von Gedichten und Schwarzlicht-Theater.

„Schon diese Beispiele für das Bühnenprogramm zeigen: Es lohnt sich, beim Kulturrucksackfest dabei zu sein. Weiteren Anreiz liefern die Stände, an denen sich die Besucher über einige Kulturrucksackprojekte informieren können“, wirbt Erdmann und lädt alle Interessierten zum kostenlosen Besuch der von Tom Hoppe moderierten Veranstaltung ein. Als Gäste begrüßen kann der radio ennepe-ruhr Chefredakteur neben den Teilnehmern und ihren Eltern auch Landrat Dr. Arnim Brux sowie die Bürgermeister beziehungsweise deren Vertreter aus den kreisangehörigen Städten.

Stichwort Kulturrucksack

Alle in Ennepetal präsentierten Projekte sowie rund 30 weitere sind in diesem Jahr von und in den Städten im Zusammenhang mit dem Landesprogramm „Kulturrucksack“ realisiert worden. Dank der erfolgreichen Bewerbung des Kreises und der Städte im Rahmen dieses Landesprogramms standen 2012 erstmals gut 71.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung, 2013 waren es 69.000 Euro. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren kulturelle Angebote zu eröffnen.

Die Bedeutung der kulturellen Bildung für die Persönlichkeitsbildung, für die Entwicklung der Kreativität und für den Wissenserwerb wird zunehmend anerkannt. Entsprechende Erkenntnisse haben unter anderem Projekte wie ´Jedem Kind ein Instrument´ oder ´Kultur und Schule´ geliefert. „Damit die positiven Effekte zum Tragen kommen, ist es entscheidend, Kindern und Jugendlichen die Tür zu Kunst und Kultur so früh und so weit wie möglich zu öffnen“, nennt Landrat Dr. Arnim Brux die Motive dafür, warum sich der Ennepe-Ruhr-Kreis als einer der ersten in Nordrhein-Westfalen für den „Kulturrucksack“ beworben hatte.

Die Teilnahme sei insbesondere deshalb interessant, weil das Landesprogramm mit den 10 bis 14-jährigen die Kinder und Jugendlichen im Auge habe, für die Angebote der kulturellen Bildung vergleichsweise rar sind. „Und“, so der Landrat, „diese wenigen Angebote treffen auf eine Altersgruppe, die sich schwer tut mit den gängigen Formen der kulturellen Bildung.“ Hier setzen Kreis und Städte jetzt gemeinsam an und wecken mit neuen Ideen und bewährten Strukturen Interesse.

Hier geht es zum flyer im pdf-Format:
KulturrucksackFest-2013