Der Bürgermeisterwahlkampf, es bewegt sich was im EN-Kreis

BürgermeisterkandidatInnen vorgestellt von der Jungen Union  Foto: (c) Linde Arndt

BürgermeisterkandidatInnen vorgestellt von der Jungen Union Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Zumindest die CDU stellt ihre Kandidaten in zwangloser Umgebung vor. Die SPD steht mehr oder weniger in den Fußgängerzonen um den zufällig vorbeikommenden Bürgern Rede und Antwort zu geben. Flyer, Luftballons und Kugelschreiber und ein paar zustimmende Worte gibt es gratis. Es ist schon ein Kreuz mit diesem Kreuzchen auf den Wahlzetteln. Auf der einen Seite halten die Parteien dem gemeinem Wahlvolk immer wieder vor nicht zur Wahl zu gehen, nur vergessen sie dabei, dass es für eine Wahl auch was zum wählen geben muss.

Nils Buchartowski Foto: (c) Linde Arndt

Nils Buchartowski, Vorsitzender der „Junge Union Ennepe-Ruhr“ Foto: (c) Linde Arndt

Zweckmäßigerweise sollte der Wähler wissen was er da wählt. Inhalte über Person oder Projekte sollte man schon mal herausrücken und letztendlich auch konkretisieren und sich auch nicht über den politischen Gegner definieren. Letztendlich bleibt festzuhalten, ein Kugelschreiber macht noch keine politische Aussage. Die CDU des EN-Kreises mit ihrem rührigen Vorsitzenden der „Junge Union Ennepe-Ruhr“  Nils Buchartowski sah das offensichtlich ein und lud zu einer Wahlkampfveranstaltung in das Café und Restaurant Hülsenbecke ein. Rund 100 potenzielle Wähler aus dem EN-Kreis fanden sich denn auch ein.



An KandidatInnen hatte die Junge Union eingeladen:

  • Landratskandidatin Dr.Babett Bolle (CDU) *
  • Bürgermeisterkandidat für Hattingen Dirk Glaser ( parteilos ) für die CDU
  • Bürgermeisterkandidatin und derzeitige Amtsinhaberin für Herdecke Katja Strauss-Köster (parteilos)
  • Bürgermeisterkandidatin für Schwelm Gabriele Grollmann (parteilos)
  • Bürgermeisterkandidat für Breckerfeld André Dahlhaus (CDU) *
  • Bürgermeisterkandidatin für Ennepetal Imke Heymann (CDU)

* fehlten aus persönlichen Gründen

Im Artikel wollen wir uns mit der üblichen Vorstellungsrunde, als auch mit der zuletzt durch den Kreisvorsitzender der CDU, Nils Buchartowski aufgeworfenen Frage der Flüchtlingsproblematik aus Sicht der jeweiligen Kandidatinnen und dem Kandidaten befassen. Nils Buchartowski lag doch sehr die Frage auf dem Herzen, wie man die ankommenden Flüchtlinge integrieren kann, zumal denn die im öffentlichen Raum mitleidlosen Stammtisch-Diskussionen immer wieder im Vordergrund stehen.

 



Gabriele Grollmann [parteilos], Bürgermeisterkandidatin für Schwelm  Foto: (c) Linde Arndt

Gabriele Grollmann [parteilos], Bürgermeisterkandidatin für Schwelm Foto: (c) Linde Arndt

Gabriele Grollmann Bürgermeisterkandidatin für Schwelm:

Frau Grollmann ist 56 Jahre, hat eine Tochter und ist parteilos. Die Städte Gladbeck und Münster waren ihr Wirkungskreis in der Verwaltung, wo sie im weitesten Sinne für den Bereich Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum zuständig war und ist. Aus diesem recht gut dotiertem aber auch aufregendem Amt hat sie sich entschieden für das Wohl der Schwelmer Bürger etwas zu tun.
Ihre Zielsetzung ist zuerst einmal, wo man personell aber auch leistungsmäßig Einsparungen vornehmen kann. Denn Schwelm wäre, wenn es nach den Regeln der Wirtschaft gehen würde, schon längst insolvent. Die Verwaltung muss verschlankt werden, wobei dem Bürger mitgeteilt werden muss, dass Leistungen keine Ewigkeitsgarantie haben können.


Flüchtlingsproblematik
Auch ich bin nicht mehr mit der rosaroten Brille unterwegs, so Frau Grollmann. Weiter führte sie aus: Als „Law and Order“ Mensch aus dem Ordnungsamt bin ich schon mal mit einer schusssicheren Weste unterwegs. Wir alle, die mit dieser Thematik befasst sind, machen immer wieder eine Gradwanderung zwischen unseren Gefühlen die dieses furchtbare und sichtbare Leid in uns auslöst und den Anforderungen die das Amt von uns verlangt. Das was ich in der Presse und den Sozialen Medien lese, erschreckt mich. Eine Erklärung für diese erschreckenden Zeilen liegt für mich in der Angst der Verfasser vor der Andersartigkeit der Flüchtlinge, die diese Menschen so schreiben lässt. Eine andere Hautfarbe, eine andere Kultur stellen diese Menschen immer wieder in Frage, verunsichern und ängstigen diese Menschen. Aggressionen die nur schwer zu steuern sind, sind die Folge. Die Flüchtlinge schlafen teilweise unter den ihnen zugewiesenen Betten, weil sie nicht wissen, dass man bei uns in den Betten schläft. Dies mussten wir (Ordnungsamt) erst erlernen um darauf angemessen zu reagieren. Wir mussten lernen wie wir die Menschen unterbringen können, nicht jeder kann es mit jedem. Das kann (Muss nicht) gefährlich sein; denn wir haben erst einmal keine sprachliche Möglichkeit Unklarheiten zu beseitigen. Deshalb sollte Sprache der erste Schritt in die Integration darstellen. Aber, zu allem kommt noch, wenn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble seine schwarzen Zahlen präsentiert wobei wir jeden Cent zweimal umdrehen müssen, der uns trotzdem letztendlich für unsere Arbeit mit den Flüchtlingen fehlt. Sie schließt mit einem Apell in Richtung Bund und Land, die Kommunen doch bitte finanziell nicht alleine zu lassen.  

 

 

Strauss-Köster  Foto: (c) Linde Arndt

Dr. Ing. Katja Strauss-Köster (parteilos] Bürgermeisterkandidatin für Herdecke Foto: (c) Linde Arndt

Bürgermeisterkandidatin und derzeitige Amtsinhaberin für Herdecke Dr.-Ing. Katja Strauss-Köster:
Frau Strauß-Köster ist 45 Jahre, verheiratet, hat zwei Kinder, ist gebürtige Herdeckerin und ist parteilos. Sie ist die derzeitige Amtsinhaberin in Herdecke.
Es ist heute mutig das Amt des Bürgermeisters anzustreben. Denn es gibt manchmal unliebsame Entscheidungen, die manche Bürger nicht mittragen mögen. Hier hat man dann mit Anfeindungen der übelsten Art zu rechnen. Gottseidank ist das nicht immer so. Wir (Die Herdecker) haben ein großes Bauprojekt in Herdecke mit Uferpromenade an der Ruhr umgesetzt. Es war für Herdecke eine große Anstrengung. Viele Herdecker sagen, jetzt ist einmal genug. Wir denken aber, wir sollten weiter Gas geben. Durch die immensen personellen Sparanstrengungen in der Herdecker Verwaltung, haben wir heute die Belastungsgrenzen der bestehenden Mitarbeiter überschritten. Hier sollten wir jetzt aufpassen; denn wir können keine täglichen Motivationstouren einlegen. Auf der anderen Seite werden uns durch den Gesetzgeber weitere Sozialleistungen aufgebürdet, die unseren Gesamthaushalt doch sehr stark belasten. Hier können wir in Schieflage geraten, wenn wir nicht gegensteuern, führte Frau Strauss-Köster aus.


Flüchtlingsproblematik
Während meiner sechsjährigen Amtszeit habe ich (Strauss-Köster) die „rosarote“ Brille im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik abgelegt. Die Problematik sollte differenzierter betrachtet werden. Welcher Beweggrund war vorhanden, als sich die Menschen von ihrer Heimat auf den Weg gemacht haben? Ich weiß, die Stimmung ist am kippen und wir sollten daran arbeiten, dass die Stimmung nicht umkippt. Es gibt eine breite Palette von Menschen die zu uns kommt, die uns fordert. Das geht vom Gewalttäter über den Drogenabhängigen bis hin zu einer ganz normalen Familie oder Einzelpersonen. Unser tägliches Brot ist die alle 14 Tage kaputt gegangene Waschmaschine, der Streit zwischen den unterschiedlichen Religionangehörigen oder auch Ethnien den wir schlichten müssen, die unterschiedlichen kulturellen Einstellungen. Als Bürgermeisterin war es für mich neu, als Frau abgelehnt zu werden. Willkommenskultur ja, aber das Ganze mit weniger Euphorie. Ein Wort zur Lokalpresse, die hier kurz in den Heimen aufschlagen, ein Foto von dieser Waschmaschine machen, um dann unhaltbaren Zustände anzuprangern. So wird der Sache, die Flüchtlinge vernünftig zu integrieren, geschadet. Es ist nicht einfach, bemerkte Frau Strauss-Köster.

 

 

Dirk Glaser

Dirk Glaser [parteilos] Bürgermeisterkandidat für Hattingen Foto: (c) Linde Arndt

Dirk Glaser Bürgermeisterkandidat für Hattingen
Herr Dirk Glaser ist 57 Jahre, verheiratet, parteilos und lebt in Hattingen.
Es ist schon klar, dass es eine schwierige Kiste wird, dieses Bürgermeisteramt auszuführen. Aber Bange machen gilt nicht. Ich bin ein Mann des Ausgleichs, der Kommunikation. Gemeinsame Projekte zu entwickeln ist  einer meiner Stärken geworden. Vorgenommen habe ich mir den vorhandenen finanziellen und personellen Spielraum besser zu nutzen. Ich wünsche mir, dass wir uns gemeinsam gegen Bund und Land positionieren, wenn uns wieder Leistungen abverlangt werden die von uns nicht oder nur unter Verzicht anderer Leistungen, finanziert werden können. Die Thematiken in Hattingen sind ähnlich den in den anderen Kreisstädten. 100 Stellen sollen in Hattingen sozialverträglich abgebaut werden, wovon 50 schon abgebaut wurden. Interkommunale Zusammenarbeit und die Förderung des Ehrenamtes sollten wir vordringlich angehen. Mein Credo ist die Gemeinsamkeit, die sowohl innerhalb als auch außerhalb von Hattingen aktiviert werden müsste, stellte sich Herr Glaser vor.
Flüchtlingsproblematik
Die Flüchtlingsproblematik sieht Glaser auf einem guten Weg; denn Hattingen hat eine ausgeprägte Willkommenskultur. Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir mit allem helfen. Mit Patenschaften, die sich schon gebildet haben, müssen wir die direkte Ansprache fördern, so Glaser, so Dirk Glaser.

 

 

Imke Heymann [CDU] Bürgermeisterkandidatin für Ennepetal  Foto: (c) Linde Arndt

Imke Heymann [CDU] Bürgermeisterkandidatin für Ennepetal Foto: (c) Linde Arndt

Imke Heymann für Ennepetal

Frau Imke Heymann ist 42 Jahre, verheiratet, CDU, und lebt in Ennepetal Auch sie betont die Gemeinsamkeiten innerhalb der Stadt, geht aber weiter indem sie die Nachbarstädte in ihre Zielvorstellung der gemeinsamen Handlungsfähigkeit einbezieht. Für sie ist dieses gemeinsame handeln ein absolutes Muss. „Es kann sein das wir etwas aufgeben, aber und das ist wichtig, wir gemeinsam können dann etwas gewinnen. Ennepetal muss nach außen besser vermarktet und verkauft werden. Mit dem hochkarätigen Besuch von unserer Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen haben wir den Wert unserer Stadt verbessert. Das bringt der Stadt Selbstbewusstsein und macht den Ennepetalern den Blick frei auf seine an und für sich schöne Stadt. Das sollte jedoch der erste Schritt sein, womit der Ennepetaler seine Stadt überzeugend touristisch vermarkten kann. Das wird eine meiner Aufgaben werden, positive Publicity für die Stadt zu schaffen, die mich dann zur Bürgermeisterin gewählt hat. Hilfreich wird mir meine berufliche Erfahrung sein; denn ich habe jahrelang für hunderte von Menschen die Verantwortung getragen und trage sie heute noch. Die Erfahrung befähigt mich eine Stadtverwaltung Ennepetal mit seinen rund 400 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 100 Millionen € zu führen, aber auch zwischen Rat der Stadt und der Verwaltung zu moderieren und auszugleichen. Durch meinen Blick von „draußen“ sind mir viele Dinge in Ennepetal unverbaut sichtbar, dies wird für Ennepetal und mich von Vorteil sein. Mein ausgeprägter Ehrgeiz führt mich zu Vorgängen, die zwar schon abgelegt sind, diese nochmals mit einem anderen und neuen Blick zu betrachten. Neues kann durch diese Vorgehensweise entstehen. Darüber hinaus werden ich nach den Wahlen mit allen Parteien sprechen um das Gemeinsame herauszuarbeiten, was letztendlich umgesetzt werden könnte. Es muss weiter gehen, wir sollten nicht weiter von der Substanz unserer Vorgänger leben. Weitere Eckpunkte werden die Partizipation und die Transparenz in den Entscheidungen der Verwaltung für die Ennepetaler sein. Frischer Wind heißt auch: Türen und Fenster auf um dem Ennepetaler zu zeigen, es ist alles frei. Alt- und Neubürger müssen von Ennepetal überzeugt sein um gerne in dieser Stadt wohnen und leben zu wollen. Die Zukunft von Ennepetal zu gestalten wird eine meiner vordringlichen Aufgaben sein“.

Flüchtlingsproblematik
Ich habe mir die Flüchtlingsunterkünfte in Ennepetal angesehen. Die Zustände haben mich entsetzt. Haben doch die Flüchtlinge zu Hause alles abgebrochen und sich auf einen Weg voller Risiko gemacht, weil die Perspektiven in ihren Heimatländern kaum ein Überleben sichern. Wir reden von Menschen die uns hier nicht zur Last fallen wollen, sondern ihr eigenes Leben mit ihrer Leistung gestalten wollen. Wir sollten das Problem auf eine andere Ebene bringen, indem wir die Ennepetaler mit den Neuankömmlingen zusammen bringen. Auch unsere Unternehmen sollten ihre Pforten öffnen um den Flüchtlingen Möglichkeiten im Arbeitsbereich aufzuzeigen.“ Frau Heymann verwies des weiteren auf das besondere Los der Flüchtlingskinder, die ja nun nichts an ihrem Los ändern können und immer auf fremde Hilfe angewiesen sind. „Sprache ist der Schlüssel für ein gedeihliches miteinander, Kinder sind dabei evtl. der Einstieg zum Verständnis. Hier ist die Stadtverwaltung mit ihrer gesamten Palette von sozialen Leistungen gefragt, die zwar anders angewendet, aber doch strukturell gleich ist.


Fazit: Es ist schon faszinierend wenn man sieht, wie vier unterschiedliche Persönlichkeiten sich auf den Weg machen um sich aktiv in unser aller Gemeinwesen einzubringen. Ist es doch nicht unbedingt eine Position die auf Rosen gebettet ist, vielmehr sind manchmal knallharte Entscheidungen zu fällen mit denen man sich sicherlich keine Freunde machen kann. Ein Fehler zum falschen Zeitpunkt und das Image ist perdu. Schwierigkeiten hatten alle vier KandidatInnen mit der Flüchtlingsproblematik. Zugegeben das Flüchtlingsproblem ist ein „vermintes Feld“, schwierig zu kommunizieren, aber ein gewisses Grundwissen sollte schon vorhanden sein. „Gutmenschentum“ kann nicht alleiniges Ziel sein. Denn dieses Problem kam nicht über Nacht, es hat sich schon jahrelang angekündigt. Immer mal wieder wurde über die riesigen Flüchtlingsströme berichtet die heute auf 50 Millionen angewachsen sind. Heute spricht man von einer Völkerwanderung, deren Ursachen weitgehend bekannt sind. Die Ursachen werden jedoch durch die Nebenschauplätze, wie Schlepperbanden, Grenzsicherung, Finanzierung der Seenotrettung oder auch die neuen Mauern an der Europäischen Grenze, von den Verantwortlichen in Brüssel, Berlin, London oder Paris nur dürftig kaschiert. Auch durch die neueren Querschüsse aus den übergeordneten politischen Lagern, durch Bundesinnenminister Thomas de Maizière oder den Bayrischen Innenminister Joachim Herrmann, werden immer wieder nur die Stammtische bedient. Diese führen letztendlich zu noch größeren Schwierigkeiten in den Kommunen. Den rechten Rand unserer Gesellschaft zu bedienen könnte irgendwann mal zu einem Flächenbrand führen. Da war doch mal was? Begrifflichkeiten, wie Migration, Asyl, Flucht, Schengenabkommen, Dublin II und III oder die Verträge von Lissabon sollten schon bekannt sein. Das Bürgermeisteramt ist eben nicht mehr ein Amt in dem nur repräsentiert wird. Die Grüßgott-Tante oder den Grüßgott-Onkel gibt es nicht mehr – ein Full Time Job. Wer diese antiquierte Einstellung von einem Bürgermeister hat, wird über kurz oder lang mental überfordert sein und sich orientierungslos nach dem Ende der Amtszeit sehnen. Also, anfassen und entscheiden mit Mut ist angesagt und nicht ablenken lassen.

 

Noch etwas in eigener Sache. Ich habe mich mit diesem Artikel etwas schwer getan, weil ich wegen des politischen Proporzes keinen SPD Artikel hatte. Die SPD war in Gesprächen nicht zu bewegen ein ähnliches Format wie das der JU zu organisieren.  Letztendlich kam es mit der Ennepetaler SPD Kandidatin Anita Schöneberg zu einem Pressegespräch nach einem SPD Frühstück. Frau Schöneberg und ihre „Pressesprecherin“ lieferten für mein Empfinden ein katastrophales Gespräch. Wir wollten das Gespräch „out off the record stellen,  jedoch Frau Schöneberg bestand darauf, dies auch zu schreiben.

In Witten hat die SPD Schwierigkeiten mit der doppelten SPD Kandidatur, Hattingen, Schwelm signalisierten ein klares nein. Also bleibt nur die CDU die unser „Non Profit“ Angebot nutzt. Dies nur weil wir einige emails hatten die sich über die fehlende Präsenz der SPD KandidatInnen wunderten. Ach ja, „Non Profit“ deshalb, weil wir auf unsere Demokratie großen Wert legen. Und, wir haben nun einmal eine Parteiendemokratie.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

„Die Post ist da!“ Am 19. August „Altes neu entdeckt“ im Haus Martfeld

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Jürgen Kuss spricht über „Geschichte der Post in Schwelm“

 

Die Wilhelm-Erfurt-Stiftung, der Verein für Heimatkunde und das städtische Kulturbüro laden herzlich ein zum nächsten Leseabend der Reihe „Altes neu entdeckt! Historische Literatur – moderne Themen“ am Mittwoch, dem 19. August, um 18:00 Uhr im Haus Martfeld. Die bei Bürgerinnen und Bürgern sehr beliebte Reihe startet damit nach der Sommerpause in die Herbstsaison.

 

Der frühere langjährige Kulturamtsleiter und spätere Leiter des städtischen Fachbereichs Finanzen, Jürgen Kuss, spricht über die nicht unbedeutende Rolle Schwelms in der Geschichte der Post. Die erste urkundliche Erwähnung einer Schwelmer Poststelle führt in den Dreißigjährigen Krieg. Viele ältere Schwelmer kennen noch die Standorte, an denen die Post im vergangenen Jahrhundert in Schwelm angesiedelt war. Jürgen Kuss spricht auch über den Wandel, den die Post von ihren Anfängen bis zum größten Logistik- und Postunternehmen der Welt genommen hat. Akzentuiert wird der Vortrag musikalisch vom Schwelmer Panikorchester mit kurzen Postgrüßen (Auszüge aus „Die Post im Walde“).

 

Die Veranstaltung dauert eine Stunde. Der Eintritt von zwei Euro ist für die Restaurierung von Büchern der Historischen Bibliothek im Haus Martfeld gedacht. Wie immer können sich Besucher nach der Veranstaltung eine Stärkung im Martfeld-Restaurant gönnen.

 

Schwelm, den 11. August 2015

 

 

 

Bürgermeister Dr. Fischer: “Theater für Hagen unverzichtbar.”

(HL.) Hagen. Für 25 neue Ensemble-Mitglieder am Theater Hagen war dieser  Donnerstag Vormittag bedeutend. Aber nicht nur für sie. Auch für das Theater Hagen insgesamt und damit für die Kultur von Stadt und Region ist es ein Zeichen, dass es mit dem weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Theater Hagen innovativ weitergeht. Weiter in eine neue Spielzeit 2015 / 2016 mit einem Programm das alle Menschen und Generationen anspricht. Mit neuen Menschen, die sich darauf freuen, hier an dieser wichtigen Kulturstätte Theater leben und gestalten zu dürfen. Erfahrene Theaterleute, die schon die Magie des Theaters und den Zauber des Rampenlichts kennen. Aber auch junge Menschen, die eben diese Magie und Begeisterung zu ihren zukünftigen Berufen geführt haben. Die mit einem großen, erprobten Ensemble und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten das Publikum mit auf die Reise nehmen wollen; fort vom Alltag und hin in ferne Geschichten, Welten und Abenteuer. Die endlich zeigen wollen was in ihnen steckt und die allesamt mit ihren eigenen Ideen und ihrer Kreativität das Theater Hagen bereichern und beleben werden. Die Gesichter der 25 “Neuen” spiegelten diese Freude und die Erwartungen wieder.

Eine Ensemble-Begrüßung, wie an diesem Donnerstag Vormittag, ist eine gute Tradition im Großen Haus des Hagener Theaters. Ein ständiger Wechsel sei in einem Theater ganz normal erklärt Intendant Norbert Hilchenbach später im TV58.de-Videointerview. “Vor uns liegt ein langes und mindestens so arbeitsreiches Jahr wie es bisher war”, prognostizierte Hilchenbach in seinem Grußwort an das Ensemble am Donnerstag. Am Ende hoffe man aber auf so viele Auszeichnungen wie im Vorjahr blicken zu können.

Bürgermeister Dr. Hans-Dieter Fischer unterstrich in seinem Grußwort, daß der neue Spielplan eine hohe Qualität garantiere. Es sei ein Programm für Jedermann, wie es bereits Intendant Norbert Hilchenbach versprochen habe. Das Hagener Ensemble habe sich viel vorgenommen. Allerdings komme auch mit dem Beginn der Spielzeit wieder der Sparzwang ins Gespräch. Dr. Fischer erinnerte aber auch daran, dass unter allen Auszeichnungen die im vergangenen Jahr an das Theater Hagen gingen, das Theater Hagen zum beliebtesten Theater und Opernhaus gewählt wurde. “Das Theater ist für Hagen unverzichtbar”, so Dr. Fischer. Das Ensemble habe viel zu bieten und spreche alle Menschen an. “Diese Stadt braucht das Theater und ich möchte, dass meine Kinder und Kindeskinder das noch erleben”, apellierte Dr. Fischer emotional.

In einem kurzen Grußwort seitens des Theaterfördervereins wünschte Helga Feyerabend den “Neuen” einen guten Start. Die neuen Ensemblemitglieder würden schnell erleben, in welchem tollen Haus sie nun arbeiten.

Aufklärung tue in der heutigen Zeit Not, unterstrich Intendant Norbert Hilchenbach. “Wo soll sie vermittelt werden…?”. Dieser Verantwortung werde man sich am Theater Hagen bewußt sein. Hilchenbach wies nochmal darauf hin, dass das Hagener Theater den niedrigsten Pro-Kopf-Zuschuss im Land benötige und es nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschland zu den besten Theatern zähle. Er unterstrich aber auch, was man hier alles trotz der Millionenkürzungen  auf die Beine gestellt habe.

Hier nun die neuen Emsemble-Mitglieder:

Barros Gustavo Tänzer
Casquilho Ana Isabel Tänzerin
Doede Jiwon Kim Tänzerin
Doede Nikolaos Tänzer
Eitan Tal Tänzerin
Esteves Miguel Tänzer
Freire Ricardo Campos Tänzer
Gerts Mihhail 1. Kapellmeister und stellv. GMD
Günther-Vieweg Kristina Dramaturgin lutz
Kanniga Lisa Maskenbildnerin
Küblbeck Jörg Abt.L. Personal u. Organisation
Mingo Uwe Technischer Direktor
Nahyun Kim 3. stellv. Konzertmeisterin (1/2 St)
Nakamura Toshitaka Tänzer
Paschen Dominique Azubi Veranstaltungstechnik
Reyer Julia Rica Jahrespraktikum Malersaal
Sauerbier Sophie Ankleiderin/Sachbearbeiterin Fundus (Elternz.-Vertretung)
Schalenbach Saskia BufDi Marketing
Scheck Elisabeth BufDi Kostümabteilung
Schuhmann Victoria Azubi Veranstaltungstechnik
Schwarz Rahel Regieass. u. Abendspielleiterin, Assistentin Dramaturgie
Stampoulis Leandra BufDi lutz
Vihavainen Ilkka Sänger, Bass
Wittenberg Frederik Referent der Musikdirektion
Wragge Ina Referentin für PÖ und Dramaturgin

Durch die Stadt, zweimal die Runde

EN-tchen am Gesundheitstag 2015  Foto: (c) Linde Arndt

EN-tchen am Gesundheitstag 2015 Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Es ist Gesundheitstag in Ennepetal. Und wie das so ist, in Ennepetal, macht man noch einen drauf. Ein Bauern- und  Gänsemarkt treibt mit Honig, Wurst und Gebasteltem die Besucher zum Eingang des Marktplatzes. Dort wird der Bürgermeisterinnenwahlkampf ausgetragen. Eine Kandidatin fängt jeden Besucher schrill und aufgekratzt mit Vornamen ein um nach den neusten Krankheiten oder den Rezepten an der allseits bekannten Küchenfront zu fragen. Die liebe Rita oder der liebe Klaus sollte doch wissen, dass sie die beste Kandidatin am 13. September wäre. Roter Luftballon für den süßen Kleinen und ein Flyer für den Ehemann, und ab dafür. Ruhig und abwartend die andere Kandidatin die über diese Stadt sprechen möchte, die ihr so fremd sein soll aber doch so vertraut ist. Denn Ennepetal ist überall.

Man kennt sich und ist sich in diesen Städten doch so fremd. Weiter, Stand für Stand bis zur Bühne auf der das Getrappel einer Trachtengruppe einige Besucher zum Halten bringt. Zwei Schritte noch und ein junger fitnessgestählter Mensch versucht seine Glückskekse los zu werden. Gegenüber stehen zwei Frauen und versuchen die Ennepetaler von der Alkoholabstinenz zu überzeugen. Ob alle Ennepetaler Alkoholiker sind? Auch die Kinder? ich weiß es nicht. Wer will das schon wissen?  Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen zeigt die ihm bekannten Fahrradstrecken, alle schon erradelt. Kartenmaterial mit Routenmarkierungen liegen aus. Nebenan erklärt ein Angestellter der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG (Das hält genau in dieser Stadt), es gibt eine Höhle und ein Freibad. In der Höhle kann  man gratis ein paar Minuten Probe liegen. Nebenbei hat er die Tourenkarten für die Radfahrer, die der Nachbar gebrauchen könnte. Dafür wird der Besucher mit unendlich vielen Seifenblasen aus einer Maschine angelockt. Es geht weiter bis zum neuen Bürgerbüro in welchem Vorträge vor ein paar Besuchern gehalten werden. Nun kommt man an einen  Kosmetikstand der mit den Flyern von einer der beiden Bürgermeisterkandidaten überzeugen will. Die Flyer bleiben liegen, Gottseidank gibt es eingelegte Oliven und ein paar Schminktipps.

Fußgängerzone am Gesundheitstag 2015  Foto: (c) Linde Arndt

Fußgängerzone am Gesundheitstag 2015 Foto: (c) Linde Arndt

Es ist heiß und schwül, die Luftfeuchtigkeit hat 70% erreicht. Irgendwie auf geheimes Kommando setzen die Ennepetaler sich nun auf die vorhandenen  Bänke um Luft zu holen oder ein Bäuerchen zu machen. Der Wurstverkäufer auf dem Markt erlebt noch einen kurzen Ansturm. Danach fällt alles wieder in die Ennepetaler Lethargie.

Und als der Besucher an seinem abgeparkten Fahrzeug steht, fragt er sich: Was war das, was du gerade erlebt hast? Kurze Überlegung, Blick auf die Einladung. Es war der 5. Gesundheitstag in Ennepetal. Nichts von bleibendem Wert. Verzweifelt flüchtet der Besucher in die Nachbarstadt.


Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal







Spieglein, Spieglein ich hab´s satt. Sag, wer ist die Beste für unsere Stadt

[la] Die Zeit rast mit Riesenschritten und bald, sehr bald werden wir es wissen. Eine von den beiden Kandidatinnen (jemand anderes steht ja nicht zur Wahl) wird den BürgermeisterInnen-Thron erklimmen.

"Spieglein, Spieglein ..." Fotocollage (c) Linde Arndt

„Spieglein, Spieglein …“
Fotocollage (c) Linde Arndt

Das ist gewiß. Aber ist sie dann auch die Beste für unsere Stadt? Jeden Morgen und Abend befrage ich den Spiegel. Aber die Zeiten, dass er Auskunft auf irgendwelche  Fragen gibt, sind längst Vergangenheit, Geschichte. Spiegel reden heute nicht mehr – zumindest nicht in der Art wie es früher bei Schneewittchen war. Ich glaube, dass letztendlich in Ennepetal entschieden wird, ob es mehr Bürger gibt, denen Tradition, Bekanntes und  Anhaften von Althergebrachtem wichtiger ist als Veränderungen, Erneuerungen, Visionen und Fortschritt. Visionen waren schon immer ein Fremdwort für Ennepetal. Man tat, was man immer tat und falls es einem mal nicht wirklich recht war, passte man sich eben an. „Man kann es ja nicht ändern“. Und das ist so schade! Woanders weiß man schon lange, dass der Bürger – oder besser die Bürger gemeinsam – durchaus die Möglichkeit haben Veränderungen zu bewirken. Fehlt uns der Mut?

"Spieglein, Spieglein..." die Zweite Fotocollage (c) Linde Arndt

„Spieglein, Spieglein…“ die Zweite
Fotocollage (c) Linde Arndt

Aber wer sagt uns denn, dass nicht beide Kandidatinnen große Veränderungen vorhaben, die endlich die Stadt nach vorne bringen und das Gesicht unserer Stadt, unser Image nach draußen verbessern? Wer sagt, dass nicht gerade die, die als bodenständig und keiner Veränderung aufgeschlossen angesehen wird,  diejenige ist, die große, beachtliche Pläne für unsere Stadt hat? Aber warum sagt sie es dann nicht. Warum ruht sie sich auf ihren Lorbeeren aus? Das ist keine Garantie für ihren Sieg. Die Zeichen stehen auf Stdaumenurm und täglich verändert sich draussen die Lage. Während die eine Seite den Wahlkampf zu verschlafen scheint (Wahlkampf kann man es ja wirklich nicht nennen, eher ausharren in der Gewissheit oder Hoffnung, „sie werden mich schon wählen, wen sonst“)  geht die andere Kandidatin mit strategischem Plan Step by Step dem Ziel entgegen. Das aufgebaute Netzwerk und das Spielen auf sämtlich möglichen Kanälen ist schon beachtlich. Wer das Ziel  aber letztendlich erreicht ist Entscheidung der Wähler. Und es kommt darauf an, will Ennepetal überhaupt eine Veränderung?   Und so werden wir uns noch eine Weile mit dem beschäftigen, was Ennepetal schon immer gut konnte. „Abwarten“.  Geschehen lassen was geschieht! So haben wir es viele Jahre getan. Es wird Zeit neue Wege zu gehen. Aber die Entscheidung nimmt uns keiner ab und der Spiegel spricht nicht mehr.

Linde Arndt für Ennepetal






„155 Jahre Sparkasse“: Vorstand ehrt langjährige Mitarbeiter

Blumen für die Jubilare: Die beiden Vorstände Michael Lindermann und Lothar Feldmann  gratulieren Alexander Trappmann, Hans-Günther Unverfert, Kerstin Reitze und Manfred  Schreiber zu langjährigen Dienstjubiläen.  (Foto: Sparkasse)

Blumen für die Jubilare: Die beiden Vorstände Michael Lindermann und Lothar Feldmann gratulieren Alexander Trappmann, Hans-Günther Unverfert, Kerstin Reitze und Manfred Schreiber zu langjährigen Dienstjubiläen. Foto: (c) Anne Peter Städtische Sparkasse zu Schwelm

 

[Schwelm] Im Rahmen einer feierlichen Zusammenkunft ehrte der Vorstand der Städtischen Sparkasse zu Schwelm fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für deren langjährige Dienstjubiläen. Auf 25 Jahre Tätigkeit bei der Städtischen Sparkasse zu Schwelm blicken Melanie Tintiunyk, Kerstin Reitze und Alexander Trappmann zurück, während Hans Günther Unverfert und Manfred Schreiber ihre 40-jährigen Dienstjubiläen begingen.

 

Vorstandsvorsitzender Lothar Feldmann betonte, dass eine langjährige Mitarbeit in einem Unternehmen heutzutage nicht mehr selbstverständlich sei. Daher sei die Treue der Mitarbeiter der Sparkasse gegenüber gar nicht hoch genug zu bewerten. Langjährige Mitarbeiter zeichneten sich dadurch aus, dass sie trotz der rasanten Entwicklungen im Finanzwesen immer in der Lage seien, ihre Erfahrungen und Kenntnisse an die jüngeren Mitarbeiter zu vermitteln. Damit fungieren sie nicht nur als wichtige Stützen im Unternehmen, sondern nehmen gleichzeitig noch eine Vorbildrolle ein.

Diese vielen Jahre Berufserfahrung stellten zudem ein wichtiges Kapital für die Sparkasse dar, ergänzte Vorstandsmitglied Michael Lindermann. Die Geehrten seien gerade in Zeiten des Wandels mit ihrer hohen Flexibilität die Garanten des Unternehmenserfolges.

 

!!!Achtung Bewerbungsfrist läuft am 31.08.2015 aus!!!

RC-Gev
Rotary sucht Teilnehmer für Group Study Exchange (GSE) in Oregon (USA)

[Gevelsberg] Sind Sie kurz entschlossen, zwischen 25 und 40 Jahre alt und können eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen? Wenn Sie jetzt noch mindestens 2 Jahre Berufserfahrung nachweisen können, haben Sie die Voraussetzungen, am Group Study Exchange von Rotary International im nächsten Jahr in Oregon USA teilzunehmen. Beim GSE geht es um 4 Punkte

  • Berufsspezifischer Informationsaufenthalt im Ausland

  • Einblick in Kultur und Strukturen des Gastlandes

  • Entwicklung persönlicher und beruflicher Beziehungen

  • Gedankenaustausch / Völkerverständigung

So kann jeder erkennen, dass es darum geht ein Land mit seinen Eigenheiten, Menschen und Arbeitsverhältnissen kennenzulernen. Dieses Angebot findet statt in der Zeit vom 22.April – 22.Mai 2016 und geht nach USA in den Distrikt Oregon. Mit einer geringen Eigenbeteiligung haben die jungen Menschen die Chance, einmal mit Rotariern aus den USA das Land zu erfahren. Direkt im Anschluss daran findet vom 22. Mai bis 19. Juni der Gegen­besuch der Amerikaner in Deutschland statt. Auch dabei wird wieder ein interessantes Programm geboten. Die Unterbringung der Teilnehmer in den USA und der Gäste in Deutschland erfolgt jeweils bei den rotarischen Familien vor Ort.

Was brauchen Sie noch für die Qualifikation als Teilnehmer? Sie sollten engagiert und team­fähig sein. Vor allem müssen Sie aber bereit sein, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht an Rotarier, die nicht teilnehmen dürfen. Hier soll bei Menschen Interesse geweckt werden, die so die einmalige Chance haben, preis­günstig und exklusiv nach USA zu kommen und dort einmal in die Wirtschaft der Region rein­zuschnuppern. Aus dem Kreis aller Kandidaten werden am 05.09.2015 in einem Round-Table-Gespräch insgesamt 4 Teilnehmer und 2 „Ersatzleute“ ausgewählt.

Ansprechpartner beim Rotary Club Gevelsberg ist Karl Raab, der über die Homepage des Clubs www.rotary-gevelsberg.de erreichbar ist.

Der diesjährige GSE führte das Team nach Sydney in Australien. Wer dazu Näheres lesen will, findet einen interessanten Bericht auch auf der Homepage des Rotary Clubs Gevelsberg.

Der Group Study Exchange ist die hervorragende Chance, das Land und seine Menschen kennenzulernen. Der Aufwand der Bewerbung ist es wert!

Rotary:

Rotary ist eine weltweite Vereinigung berufstätiger Männer und Frauen. Von seinen Mitgliedern werden heraus­ra­gende berufliche Leistungen, persönliche Integrität, eine weltoffene Einstellung sowie die Bereitschaft zu gemein­nützi­gem Engagement erwartet. Toleranz gegenüber allen Völkern, Religionen, Lebensweisen und demokra­ti­schen Parteien ist für Rotary oberstes Gebot. Seit der Gründung des ersten Clubs durch vier Freunde vor mehr als 100 Jahren in Chicago hat sich Rotary zu einem weltumspannenden Netzwerk engagierter Männer und Frauen ent­wickelt, die eine gemeinsame Vision verfolgen. Sie wollen denen zur Seite stehen, die sich nicht selbst helfen kön­nen: im lokalen Umfeld der eigenen Gemeinde und in internationalen humanitären Hilfsprojekten. Der Rotary Club Gevelsberg wurde 1957 gegründet. Er hat Partnerschaften zu den Rotary Cubs Minehead in Großbritannien und Vendome in Frankreich.

Rotary Club Gevelsberg, Präsident Joachim Sedlaczek, Clemens-Bertram-Str.18, Gevelsberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen „Kessel Buntes“ – Ausstellung im Torfhaus

Galerie "Torfhaus" im Westfalenpark Dortmund  Foto: (c) Linde Arndt

Galerie „Torfhaus“ im Westfalenpark Dortmund Foto: (c) Linde Arndt

[Dortmund] Vom 11.08 bis zum 17.08.2015 findet in der Galerie Torfhaus die Ausstellung „Einen Kessel Buntes“ statt. Da haben Jenny Heinzl, Bettina Broekelschen und Petra Reth für die Besucher des Torfhauses so einiges zusammengestellt. Jenny Heinzl verzaubert mit ihren Fotografien den Betrachter. Bettina Broekelschen hat mit ihren Kohlezeichnungen Augenblicke in Emotionen verwandelt. Petra Reth gibt mit ihrem starken Pinselstrich dem bunten Treiben noch mehr Lebendigkeit hinzu.
Eine Mischung aus Farben, Erlebnissen und Phantasie sollen das Torfhaus eine Woche strahlen lassen, in allen Farben….. in der Zeit von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist die Ausstellung täglich geöffnet.

„Libber“ Gevelsberg und die Jugend

v.l. Bürgermeister Claus Jacobi  Foto: (c) Linde Arndt

v.l. Detlef Raufelder, Horst-Albert Jung,Bürgermeister Claus Jacobi, Detlef Kottsieper Foto: (c) Linde Arndt

[jpg] Gevelsberg hat mit einer Dokumentation über das Jugendzentrum “Libber” begonnen. Horst-Albert Jung hat sich aufgemacht und in allen möglichen Archiven gestöbert um die Geschichte der Gevelsberger “Jugendheime” zu dokumentieren. Erst einmal bis 1978, aber immerhin. Bürgermeister Claus Jacobi  stellte denn auch die fehlende Aufarbeitung in vielen Bereichen der Stadt Gevelsberg fest. So dankt die Stadt Gevelsberg für die Aufarbeitung des Bereiches Jugendzentrum “Libber” bis 1978, so Bürgermeister Claus Jacobi.

Im Büro des Bürgermeisters waren noch der  Stadtarchivar Detlef Raufelder und Jugendamtsleiter Detlef Kottsieper anwesend. Detlef Raufelder sollte schon mal die ersten Seiten dem Archiv zuführen.

Wenn man die Zeilen liest und selber im Stoff Jugendheime, Jugend oder Jugendbewegung zu hause ist, kommt man neben den üblich nostalgischen Erinnerungen auch in den Bereich Anteil an der Gesamtgesellschaft. Die Erwachsenenwelt hatte für Jugendliche immer nur nach Kämpfen die Freiräume übrig die man nicht mehr benötigte.

Es war das Jahr 1949, also als die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, als die Stadtvertretung Gevelsberg mit der “Freie Deutsche Jugend” (FDJ) einen Pachtvertrag schloss. Eine Baracke wurde den damaligen Jugendlichen als Jugendheim überlassen.

Zum 2. August 1951 traten “Die Naturfreunde” in den Pachtvertrag ein. Denn die  “Freie Deutsche Jugend” (FDJ) wurde 1951 durch die Bundesrepublik verboten, hatten sie sich doch vehement gegen die Wiederbewaffnung eingesetzt. Später wuchs die FDJ in der DDR auf 2,3 Millionen Mitglieder an. Nach Wegfall der Mauer löste sich die FDJ auf.

Damals waren die deutschen Väter noch nicht alle aus der Gefangenschaft zurück gekehrt. Die damaligen Jugendlichen waren hoch politisch und trauten der Vätergeneration nicht mehr. Auch “Die Naturfreunde” waren und sind ein weitgehend politischer Verein, der eine starke antimilitärische Position vertrat und auch heute noch vertritt. So war es selbstverständlich, wenn “Die Naturfreunde” sich der Ostermarschbewegung anschlossen.

Warum schreibe ich das, hat das was mit dem “Libber” zu tun? Nun, Jugendbewegungen hatten und haben immer einen Hintergrund. Jugend hat aber auch etwas mit dem natürlichen Freiheitsdrang, mit Grenzverletzungen zu tun. Leider werden Jugendliche immer mal wieder eingeengt, verdrängt und in ihren Freiräumen beschnitten.

Das in der Dokumentation diese Konflikte aufgezeichnet wurden, ehrt den Verfasser. Richtigerweise wurden auch die damaligen Vernetzungen mit den Gewerkschaften erwähnt, die einer normalen Belastung nicht stand  hielten. Dies führte schließlich zur Gründung des Jugendclubs “Liberté” und wurde dann später in “Libber” umbenannt. Während der 68er Bewegung gab es schon ein Jugendparlament unter sehr engagierten “Jugendleitern” die öfter mit der Stadtverwaltung im “konstruktiven” Streit lagen. Schon damals wurde um ein selbstverwaltetes Jugendzentrum gestritten und gerungen, Vorbild war die “Börse” in Wuppertal, die sich in Räumlichkeiten des damaligen Viehhofs befand.

Es waren unendliche Aufstände der Stadtverwaltung, des Rates mit den Jugendlichen, die letztendlich zu einer dauerhaften Bleibe in der alten Friedrichschule in der Schulstraße führten.

Obwohl die Stadtverwaltung und der damalige Stadtrat keine gute Figur in der Causa “Libber” machte, kann die Stadt Gevelsberg als solches stolz auf die damaligen Jugendlichen sein. War es doch der friedliche Streit der letztendlich zu einer guten Lösung im Sinne der Jugendlichen führte. Sind sie es doch die Jugendlichen die  heute im wesentlichen den kreativen Bürger ausmachen, der sich auch heute noch seine Freiräume in der Stadt erhalten hat. Denn Jugendliche werden einmal erwachsen haben Qualifikationen erworben die ihrer Heimatstadt zur Ehre gereichen. Und das nur weil zur rechten Zeit die Freiräume da waren die für ein Fortkommen notwendig sind.

Schade, dass diese Aufzeichnungen nicht redigiert und gebunden werden, sie hätten es verdient.

 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg