Auftaktveranstaltung »Zukunft gestalten zwischen Ennepe und Ruhr«

[Gevelsberg]
Die Region Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg (Asbeck, Silschede), Sprockhövel und Wetter (Esborn) bewirbt sich als »LEADER-Region« für die Förderperiode 2014-2020.

Am Montag, den 1. Dezember 2014, beginnt die Arbeit an einer gemeinsamen Strategie für die Zukunft der Region. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Vereinsvertreter und Unternehmer eingeladen, um 19:00 Uhr in das Haus Ennepetal (Gasstraße 10, Ennepetal) zu kommen.

LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, aus dem vielfältige regionale und lokale Projekte gefördert werden können. Voraussetzung ist aber zunächst, dass sich die Region im Wettbewerb mit anderen Regionen Nordrhein-Westfalens durchsetzen kann und als LEADER-Region ausgewählt wird.

Für die Bewerbung, die bis Mitte Februar 2015 einzureichen ist, muss eine gemeinsame Entwicklungsstrategie erarbeitet werden. Es sind Entwicklungsziele und Handlungsfelder festzulegen, die den Rahmen für die zukünftige Förderung von Projekten in der Region bilden sollen.
In den kommenden Wochen sind Ideen zu entwickeln, wie die Region als Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum gestärkt werden kann. Ausdrücklich gefragt sind hier die Vorstellungen engagierter Menschen aus Vereinen, Unternehmen, Landwirtschaft, Kommunen, regionaler Politik und Bürgerschaft, die gemeinsam das Ziel haben, die Zukunft der Region zu gestalten.
Im ersten Erarbeitungsschritt, zu dem die Auftaktveranstaltung einen wichtigen Beitrag leisten soll, geht es darum, die besonderen Potenziale der Ortsteile und der umgebenden Landschaft zu identifizieren, die im Sinne von „Stärken des Raumes“ gepflegt und weiter ausgebaut werden sollten. Weiterhin ist zu diskutieren, welche besonderen Herausforderungen (z.B. Leerstand, demographischer Wandel, Sicherung der Grundversorgung, Mobilität, Breitband-Internet) sich in den vergangenen Jahren ergeben haben bzw. für die nähere und weitere Zukunft absehbar sind. Ziel muss es sein, Wege zu finden, die Lebensqualität und Attraktivität der Orte als Wohnstandort (Ortsgestaltung, Infrastruktur, „Wohlfühlatmosphäre“) nachhaltig zu fördern.
Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang bereits bestehende Initiativen und Maßnahmen, die von bzw. mit der örtlichen Bevölkerung entwickelt wurden und mit Unterstützung aus der LEADER-Förderung ausgebaut werden könnten.
Weitere Themenschwerpunkte könnten in der Verbesserung sozialer Rahmenbedingungen speziell für Kinder und Jugendliche liegen. Außerdem ist an einen Ausbau von Naherholungs- und Tourismusangeboten (gezielte Erweiterung von Infrastruktur, Erhöhung der Qualität, Ausbau von Kooperationen etc.) zu denken. Ebenso zu berücksichtigen sind Maßnahmen zum Umwelt- und Naturschutz, zu erneuerbaren Energien (Nahwärme, E-Mobilität etc.) sowie im wirtschaftlichen Bereich zur Bewältigung des Fachkräftemangels.

Damit in den kommenden Wochen eine in allen Punkten ausgefeilte Entwicklungsstrategie als Grundlage für die erfolgreiche Bewerbung als LEADER-Region erarbeitet werden kann, braucht es also Ideen für innovative Maßnahmen und Projekte. Es muss deutlich werden, dass sich die Bevölkerung der fünf Städte gemeinsam auf den Weg macht, Lösungen für die wachsenden Herausforderungen zu finden und dabei aktiv Potenziale nutzt, die sich aus dem Zusammenschluss ergeben.

Die Bürgerinnen und Bürger der Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Sprockhövel und Wetter sind daher aufgerufen, die Chance zu nutzen und möglichst zahlreich an der Auftaktveranstaltung teilzunehmen, denn hier wird intensiv über Zielsetzungen und Maßnahmenschwerpunkte diskutiert. Auch die konkrete Festlegung von Projekten wird bereits eingeleitet und dann in Folgeveranstaltungen vertieft.
Die Termine der Folgeveranstaltungen („Regionalforen“), die an unterschiedlichen Orten in der Region stattfinden, werden gesondert bekanntgegeben.

Als Anlage fügen wir die Einladung im pfd-Format bei.

Advent im Höhendorf Rüggeberg

rg-kirche

v.l.Fördervereins-Vorsitzender Jens Knüppel / Margot Steffen vom Kirchcafé / Fördervereins-Vorstandsmitglied Jürgen Burggräfe und Pfarrer André Graf

[la]  13. Rüggeberger Adventmarkt
Er war schon immer etwas Besonderes, der Rüggeberger Adventmarkt. Und da in den anderen Stadtteilen (ausser im Industrie- museum) keine Weihnachtsmärkte angedacht sind und der  Förderverein der Ev. Kirche Rüggeberg e.V. sein Programm in diesem Jahr noch weiter ausgebaut hat, könnte Rüggeberg   ein noch größerer Anziehungspunkt sein als bisher.

Die Befürchtungen in den Vorjahren, dass der gleichzeitig stattfindende Weihnachtsmarkt im Hülsenbecker-Tal Besucher abziehen würde, hatte sich nicht bestätigt, sondern durch die Einrichtung des Shuttleservice hatte es einen regen Besucheraustausch zwischen den beiden Veranstaltungen gegeben.

Nun ist man gespannt, wie es in diesem Jahr wird, da ja die Waldweihnacht nicht mehr stattfindet.

Am Samstag, 29. November von 14-19 Uhr und Sonntag, 30. November von 11-19 Uhr, findet der  Adventmarkt rund um die Kirche statt. Inzwischen kann man schon von Tradition sprechen.

Musikalische Aspekte
Eröffnet wird das adventliche Treiben am Samstag um 14 Uhr durch den CVJM-Posaunenchor.

Musik verbindet alle Menschen, egal welchen Alters. So hat Conny Born-Maijer  sich seit der Bauspielplatzaktion im  Sommer darum gekümmert, mit den  Kindern der Schul-Kontaktstunde einen kleinen Chor aufzubauen. Dieser ist mit Unterstützung der Grundschule weiter aktiv. Es können sich auch weitere interessierte Schüler aus Rüggeberg anmelden. Beim Adventmarkt  werden erstmals 3 bis 4 Lieder unter der Leitung von Conny Born-Maijer und Conny Weustenfeld vorgetragen. Die Akteure sind sicher schon ganz aufgeregt vor ihrem ersten öffentlichen Auftritt.

Samstag um 16:00 Uhr: Kinderchor
Samstag um 18:00 Uhr Gemeinsames Singen für Jedermann
Sonntag um 16:30 Uhr: Konzert Good News Chor

Zusätzliche Aktionen beim 13. Rüggeberger-Adventmarkt:

Weihnachtliche Geschichten / Andachten (ca. 10 Minuten, in der Kirche):
Samstag: 15 Uhr, 17 Uhr
Sonntag: 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr

Diese Angebote werden durch verschiedene Akteure aus der Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg gestaltet. Die Kindergärten Rüggeberg und Oberlinhaus werden sich an diesem Programm beteiligen und natürlich  auch Pfarrer André Graf.

Es gibt kostenlose Bastelaktionen  für Kinder im Gemeindehaus an beiden Tagen. Hier soll der Baumschmuck gefertigt werden, der später am 4, Advent den Weihnachtsbaum in der Kirche schmücken soll.

Selbstverständlich ist das beliebte Kirchcafé im Gemeindehaus an beiden Tagen geöffnet.
Auch sonst gibt es ein reichhaltiges, vorweihnachtliches Programm von all dem, was man von einem Adventmarkt erwarten kann. Und da die Rüggeberger ein Händchen dafür haben ein stimmiges Programm zusammen zu stellen und Aktionen und Angebote für Jung und Alt einzuplanen, dürfte jeder auf seine Kosten kommen.

Angebote bzw. Aussteller:

Kirchcafe (Förderverein Kirche)
Bratwurst, Currywurst, Pommes (Förderverein Kirche)
Glühweinstand (Familie Cramer – Förderverein Kirche)
Kinderunterhaltung (Kindergarten / Förderverein Kirche)
Handarbeiten (Kreativkreis)
Reibekuchen und Kinderpunsch (Kindergarten Rüggeberg)
Crepes (Förderverein Grundschule Rüggeberg)
Honig (Hilkema)
Suppe,  Obst,  Nüsse und Likör (Jürgen Burggräf und Bettina Beckbauer / Förderverein Kirche)
Waffeln & Heißgetränle (CVJM Rüggeberg)
Glasbläserarbeiten (Anita Dahms)
Holzarbeiten
Deko
Töpferarbeiten (Familie Burgmann)
Gebäck (Landfrauen)
Kräuterprodukte & Bratäpfel (Olaf Mann)
Brot (Sabine Balke).

Der Christliche Büchertisch ist an beiden Tagen vorhanden.

Der diesjährige Adventmarkt besteht wieder aus zahlreichen Teilnehmern und Ausstellern. Die kleine  adventlich geschmückte Budenstadt mit Kunsthandwerk und Weihnachtsdeko, sowie  Ständen mit kulinarischen Köstlichkeiten werden auch in diesem Jahr zahlreiche Gäste begeistern.  Es wird nach Waffeln, Bratäpfeln und Glühwein duften und die Sinne der Besucher betören.

Bereits für das kommende Jahr haben sich neue Interessenten vormerken lassen. Es spricht sich eben herum, wo Aussteller/Akteure und Besucher zufrieden sein können.

Über 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer  werden wieder ihren vollen Einsatz zeigen, um den Besuchern einen besinnlichen, gemütlichen Adventmarkt zu bieten.

Mit dem Erlös werden viele verschiedene Projekte in Rüggeberg unterstützt. Vorrangig ist z. Zt. die Innenrenovierung, insbesondere Isolierung,  der unter Denkmal stehenden Kirche. Voraussichtlich wird mit den Arbeiten im Mai kommenden Jahres begonnen. Man rechnet mit einer Dauer von bis zu vier Monaten. Nach den bisherigen Berechnungen und vorliegenden Angeboten geht man davon aus, daß eine Summe von ca. 180.000 Euro  benötigt wird. Zur Hälfte werden diese Kosten vom Förderverein getragen und man hofft, daß durch den Erlös des Adventsmarktes die noch fehlende Summe zu dieser Hälfte erreicht wird.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ept.-Rüggeberg

 

 

 

 

 

 

 

Wir leben im Überfluss, Handlungsinitiativen im Fachhochschulzentrum Münster

[jpg] Erinnern sollten wir uns, als unsere Eltern oder Großeltern uns die Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln beibrachten. Reste wurden nicht weggeschmissen, sondern am nächsten Tag wieder aufgewärmt. Beim Bäcker kaufte man Brot vom Vortag, es war schmackhafter weil sich die Zutaten besser verteilten. Heute schmeißt der Bäcker die restlichen Brote weg. Jetzt sollte man nicht so weit zurück gehen, als es die Milch noch in der Milchkanne gab.

Verfalldatum  Foto;:Archiv en-mosaik

Verfalldatum Foto: Archiv en-mosaik

Die Menschen wussten wie die verschiedenen Lebensmittel aussahen, riechen oder schmecken mussten. Das alles haben wir verlernt. Man schreibt uns ein Haltbarkeitsdatum auf die Lebensmittelverpackungen, welches  dazu führtdas wir  diese Lebensmittel schon vor dem Erreichen dieses Datums entsorgen. Ach ja unsere Landwirte, die entsorgen ja auch noch krumme Gurken, Möhren oder Äpfel und Birnen die für den Konsumenten nicht so schön erscheinen.
Und so landen Jahr für Jahr 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, nur in Deutschland versteht sich. Die 11 Millionen werden natürlich einkalkuliert, erhöhen also die Preise. Setzt man solche Zahlen neben andere Zahlen, könnte man verzweifeln. 800 Millionen Menschen hungern auf der Welt und sterben an diesem Hunger. Trotz der 11 Millionen Tonnen Nahrungsmittel die wir wegwerfen, sind über 50% der Deutschen übergewichtig.

Minister Johannes Remmel  Foto: Linde Arndt

Minister Johannes Remmel Foto: Linde Arndt

Minister Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW von Bündnis90/Die Grünen stieß denn auch die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Problems an. Es geht um Abfallvermeidung von Nahrungsmitteln, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit.
Als Vorbemerkung wurde festgestellt, dass zu jeweils 50% die Landwirtschaft und der Verbraucher diesen Prozess befördern. Dabei könnten wir pro Person 300,– Euro im Jahr einsparen, wenn wir nur ein wenig  unsere „lieb“ gewonnenen Gewohnheiten ändern würden.
Ein paar Beispiele: Salate die in Form oder Größe nicht so schön sind, müssten vom Landwirt nicht untergepflügt werden. Verbraucher kaufen oder kochen zu viel und schmeißen die Reste weg. 14% an Backwaren, 11% an Fleisch oder Fisch, 11% Milchprodukte, 49% Obst und Gemüse und 15% an Fertiggerichten und selbstgemachten Speisen werden gemäß einer Untersuchung der Firma Cofresco weggeschmissen.

In zwei Workschops wurden die vielfältigen Aspekte dieser Nahrungsmittelvernichtung aufgearbeitet und es wurden erste Ergebnisse präsentiert.

Podiumsdiskussion der Workshop-Ergebnisse – für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln

Moderation: Dr. Tanja Busse, Journalistin

Michael Radau, SuperBioMarkt AG, Münster
Ezzedine Zerria, Akademisches Förderungswerk, Gastronomiebetriebe, Bochum
Rike Kappler, Cibaria Vollwertbäckerei Münster

Der Schaden durch diese Vernichtung ist gewaltig, nämlich 25 Milliarden Euro nur für Deutschland. Die anderen 27 EU Staaten tragen entsprechend ihrer wirtschaftlichen Entwicklung einen nicht minder geringen Schaden dazu bei.
Es ist ja nicht nur ein Geldwerter Schaden zu registrieren, vielmehr werden mit jedem weggeworfenem Lebensmittel auch Wasser, Energie und andere Rohstoffe weggeworfen. 30 % der Ackerfläche werden weltweit unnötig genutzt. Denken wir an den Regenwald in Südamerika der nicht nieder gemacht werden müsste. Die Klimakatastrophen würden nicht solche verheerende Auswirkungen haben, weil der CO2 Verbrauch um Millionen Tonnen verringert würde. Entwicklungsländer könnten sich wieder selber ernähren, weil sie ihre Nahrungsmittel nicht mehr exportieren müssten. Und was können wir tun oder was sollten wir tun?

Eintopf  - Foto: Archiv en-mosaik

Eintopf – Foto: Archiv en-mosaik

Es sind nur die Gewohnheiten die wir verändern müssten. Das kostet keine Zeit und auch keinen größeren Arbeitsaufwand.
Wenn die Mahlzeiten Reste bringen, frieren sie sie ein oder kochen am nächsten Tag die Reste, früher gab es in den Familien eine Durcheinandermahlzeit. Reste wurden im Eintopf oder der Suppe verbraucht. Stellen sie im Kühlschrank Übersicht her, indem sie Waren mit kurzen Datum nach vorne stellen. Lassen sie sich nicht von den Sonderangeboten zu größeren Einkaufsmengen verleiten. Frisches Gemüse verliert von Tag zu Tag an Nährwert. Lernen sie wie man mit allen Sinnen Nahrungsmittel erfahren kann. Eine Tomate riecht nicht wie ein Sellerie, es sind Feinheit die unsere Nase erspüren kann. Ach ja, wenn sie in der Nähe einen Hofladen haben, dort gibt es noch krumme Gurken oder Möhren, die zu essen sicher mehr Spaß macht als die geraden schönen Gurken. Spitze wären sie, wenn sie es verstehen, wieder gemeinsam mit der Familie die Mahlzeiten zu zu bereiten. Es macht Spaß, denn wir lernen wieder wie wichtig Lebensmittel sind, denn sie heißen nicht umsonst Lebensmittel. Das EU Parlament hat in einem Beschluss gefordert bis 2025 50% der Lebensmittelverschwendung zu verringern.

Was wir nicht verstehen können sind die politischen Akteure auf der Lokalen Ebene. Da waren einmal Grüne Akteure die den bewussten Umgang mit der Natur auf ihre Fahnen geschrieben haben, die allerdings in vielen Städten verschwunden sind.
In drei Punkten könnte die lokale Politik die Verbraucher auf einen Weg der Lebensmittelabfallvermeidung führen und ein Umdenken herbeiführen:

  • die Kommunikation zwischen den Akteuren verbessern, indem man wieder die Sinne der Verbraucher anspricht.
  • Maßnahmen für ein besseres Verständnis von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum auf die Agenda setzen,
  • die Förderung von Regional- und Direktvermarktung sichtbar machen und verstärken.

Übrigens viele Zivilisationskrankheiten sind meistens auf übermäßige und falsche Ernährung zurück zu führen. Also, „essen sie sich gesund“.


Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Münster

Vollsperrung Engelberttunnel in Gevelsberg 25. + 26.11.2014

[Gevelsberg]

Die Stadt Gevelsberg teilt mit:

Wir haben soeben die Nachricht vom Landesbetrieb Straßenbau NRW erhalten, dass wegen einer Tunnelwartung der Gevelsberger Engelberttunnel am Dienstag (25.11.2014) und am Mittwoch (26.11.2014) jeweils in der Zeit von 9 Uhr bis 15 Uhr voll gesperrt sein wird. Eine Umleitung wird eingerichtet. Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm lässt unter anderem die Beleuchtung, die Lüfter und die Löschwasserversorgung warten.

Glückwünsche und Gratulationen für DHL

 

[Schwelm]  „Postgelbe“ mechanisierte Zustellbasis nach sieben Monaten Bauzeit fertig

 

Mit guten Worten und vielen Glückwünschen wurde DHL-Abteilungsleiter  Wolfgang Loges bedacht, der zur Fertigstellung des neuen Logistikzentrums der Deutschen Post (DHL) in die Rheinische Straße eingeladen hatte. Die Einrichtung auf dem Gelände des früheren Bahnhofs Loh ist die erste mechanisierte Zustellbasis im Ennepe-Ruhr-Kreis und läuft derzeit mit 50-prozentiger Auslastung im Testbetrieb. Den Standort im alten Postgebäude an der Bismarckstraße nutzt DHL fortan nicht mehr.

 Die Post ist pünktlich: Die mechanisierte Zustellbasis Schwelm wurde in nur sieben Monaten Bauzeit errichtet. Es freuen sich neben Wolfgang Loges, Bürgermeister Jochen Stobbe und Matthias Dötsch (alle drei am Stehtisch) die zahlreichen Gratulanten. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Die Post ist pünktlich: Die mechanisierte Zustellbasis Schwelm wurde in nur sieben Monaten Bauzeit errichtet. Es freuen sich neben Wolfgang Loges, Bürgermeister Jochen Stobbe und Matthias Dötsch (alle drei am Stehtisch) die zahlreichen Gratulanten. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

 

Der Gästekreis war groß: Da waren die zahlreichen Mitarbeiter der DHL-eigenen Einrichtungen, Bürgermeister Jochen Stobbe mit Mitarbeitern der Fachabteilungen, Fraktionsvorsitzende aus dem Schwelmer Stadtrat, Matthias Dötsch von der Firma Kadans (Investor), Geschäftsführer benachbarter Unternehmen, GSWS-Geschäftsführerin Christine Beyer und viele weitere.

Wolfgang Loges dankte allen beteiligten Kräften sehr herzlich für ihren Einsatz. Immer wieder betonte er, wie schnell die neue mechanisierte Zustellbasis Schwelm entstanden sei. DHL ließ es sich nicht nehmen, die Gäste in Gruppen durch das große, gelbe Gebäude zu führen und die Mechanismen der Anlieferung und Verteilung der Pakete zu erläutern.

 

Bürgermeister Jochen Stobbe pflichtete Loges bei: Eines müsse man der Deutschen Post lassen: Sie sei pünktlich! Im Frühjahr dieses Jahres wurde der erste Spatenstich für das Logistikzentrum getan. Damals habe die Öffentlichkeit erfahren, dass der Betrieb im November aufgenommen werden solle. Das Richtfest im Juni habe pünktlich in der Zeit gelegen, und nun im  November stünde man im fertigen Gebäude. DHL habe Vertrauen in den Standort Schwelm bewiesen. Die Schwelmer Politik hatte grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

 

Stobbe: „Der Plan einer mechanisierten Zustellbasis war intensiv zu prüfen. Nicht unerwähnt bleiben dürfen hier die umfangreichen gutachterlichen und verwaltungsseitigen Arbeiten zu allen wichtigen Aspekten des Unterfangens. Nicht vergessen dürfen wir auch die belangvollen Abstimmungsprozesse mit unseren wichtigen Wirtschaftsunternehmen aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die ihre je eigene Stimme eingebracht haben. Auch und gerade in einer Stadt vom Größenzuschnitt Schwelms sind das unabdingbare Prozesse, um die Interessen aller Beteiligten miteinander zu vereinbaren“.

 

Schwelm erfahre seit einiger Zeit einen Zugewinn an Gestaltungsenergie, so der Bürgermeister: „Wir waren uns immer darüber im Klaren, dass dieser in der Vergangenheit unterschiedlich bewirtschaftete Grund und Boden eine neue Nutzung verlangte, substanziell und optisch. Als wir vor einigen Monaten hier standen, äußerte ich meine Überzeugung, dass wir hier am Bahnhof Loh ,noch nicht am Ende des Weges‘ angekommen seien. Und in der Tat dürfen wir mit einem gewissen Optimismus feststellen, dass die Rheinische Straße als Standort den einen oder anderen Unternehmer ernsthaft interessiert. Inzwischen wissen wir, dass es hier bald ein weiteres verbindliches Engagement geben wird.

 

Seit einiger Zeit bewegt sich etwas in der Stadt. Bestimmte Bereiche fokussieren sich gestalterisch, sie werden wieder definierter und damit für uns Bürger greifbarer, erkennbarer. Ich wünsche mir, dass diese Entwicklung sich fortsetzt.“

 

Schwelm, den 18. November 2014

 

 

 

 

Gefunden !

Foto: Linde Arndt

v.L.: Ragujan (8 Jahre) und Ragin (13) und Frau Saraswati Albano-Müller Foto: Linde Arndt

 

[la] Wenn man das Privathaus am Rande der Schwelmer Altstadt betritt,  erinnern viele liebenswerte Details und Symbole an die Heimat der Gastgeberin. Als Willkommensgruß gibt es immer Tee mit feinem Gebäck und man wird stets freundlich empfangen.

Saraswati Albano-Müller, die in Benares in Indien geboren wurde, lebt seit über 30 Jahren in Deutschland, in der Kreisstadt Schwelm.
Sie ist mit dem Unternehmer Dr. Armin Albano-Müller verheiratet. Weit über Schwelm hinaus  ist sie für ihre ständigen Bemühungen bekannt, ein besseres Verständnis zwischen den verschiedenen Kulturkreisen und Religionen zu schaffen. Toleranz hat bei ihr einen ganz besonders hohen Stellenwert. Sie lebt Verständnis und Liebe zum nächsten Menschen, egal welcher Nation oder Religion er angehört.
Ihre Nähe strahlt Wärme und Geborgenheit aus und so kann man nicht umhin, sich bei ihr wohl zu fühlen.

 

Hörprobe  Foto: Linde Arndt

Hörprobe Foto: Linde Arndt

Es ist schon eine spannende Begebenheit, wenn deutschsprachige Gedichte des Lyrikers Johann Wolfgang von Goethe eine ganz besondere Bedeutung, gerade im Leben einer gebürtigen Inderin,  haben.
Immer wieder hat sie Jugendliche oder Kinder mit Migrationshintergrund in ihrem Haus, denen sie Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe vorliest und erklärt. Und immer wieder sind es diese Jugendlichen, die mit Begeisterung diesen Versen lauschen und sie schon rasch auswendig lernen und wieder geben. Richtig stolz sind sie darauf. Und das können sie auch, denn sie geben die gelernten Strophen nicht nur einfach wieder, sondern sie haben inzwischen ein innigliches Verständnis für diese Verse entwickelt.

So war es eine Freude, den mit seinem eigenen Empfinden und Verständnis erklärten Worten des Goethe-Gedichtes „Gefunden“ von Ragujan (8 Jahre) zu lauschen. Er hat seine eigene Story daraus gemacht, die aber mit dem Gedicht total identisch war.

Ragin, der ältere Bruder (13 Jahre) freute sich sehr, mir das Gedicht: „Der Zauberlehrling“  schon bis zur Hälfte problemlos aufsagen zu können und beteuerte mit großem Eifer, dass er den Rest nun auch rasch lernen wollte. Und gerade der Zauberlehrling ist in seiner Art nicht gerade leichte Kost. „Walle! walle Manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße.“ usw.

Natürlich waren nicht nur die beiden jungen Menschen begeistert, die sicher auch von der besonderen Atmosphäre im Hause Albano-Müller verzaubert waren, auch ihre Lehrmeisterin, Frau  Saraswati Albano-Müller, war voller Stolz und Freude.

Sie sprach davon, gerne auch andere Jugendliche in die Kunst und Bedeutung der Verse einzuweihen und das sie sogar gerne an einen anderen Ort ausweichen würde, evtl. die Bücherei in Schwelm, wenn die Zahl der Wissbegierigen größer würde.

Für mich war dieser Nachmittag mit den beiden Goethe-Fans beeindruckend und ich wünsche dem Projekt von Frau Albano-Müller den Erfolg, den es verdient. Es wäre schön, wenn viele Jugendliche und Kinder den Weg zu ihr fänden.

Für interessierte Erzieher, Eltern oder Jugendliche die Telefonnummer zum Direktkontakt: 02336-2200
 
 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm
  
Hier das ganze Gedicht:

Gefunden

Vorlesung Foto: Linde Arndt

Vorlesung Foto: Linde Arndt

Ich ging im Walde
so vor mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
ein Blümlein stehn,
wie Sterne blinkend,
wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
da sagt‘ es fein:
Soll ich zum Welken
gebrochen sein?

Mit allen Wurzeln
hob ich es aus,
und trugs zum Garten
am hübschen Haus.

Ich pflanzt es wieder
am kühlen Ort;
nun zweigt und blüht es
mir immer fort.

(Johann Wolfgang von Goethe)

 

Ein Baum voller Hoffnung

Traurige Kinderaugen  Foto: Linde Arndt

Traurige Kinderaugen Foto: Linde Arndt

[la] Nur noch wenige Tage und ganz wenige Wochen und Weihnachten nimmt wieder seinen Platz im Kalender und unserem Leben ein. Das ist die Zeit, wo viele Kinder die bange Hoffnung haben, ob der Weihnachtsmann wohl auch ein Geschenk für sie bereit hält.
Die finanziell schlechte Situation in vielen Familien lässt die Kinder befürchten, dass sie leer ausgehen werden und so schleicht sich eine leise Traurigkeit in ihre kleine Seele.

Wir alle wissen, es gibt nichts Schöneres als glänzende Kinderaugen aus denen das Glück und die Freude strahlt. Und hier kann jeder von uns mitwirken.

Ein Wunschbaum des Kinderschutzbundes Ennepetal  Foto: Linde Arndt

Ein Wunschbaum des Kinderschutzbundes Ennepetal Foto: Linde Arndt

Auch in diesem Jahr setzt sich der Deutsche Kinderschutzbund Ennepetal, wieder  mit seiner Weihnachtswunschbaum-Aktion ein.
Dieses Jahr ist ein Rekordjahr, es sind über 500 Kinder, die einen Wunschzettel ausgefüllt haben.

Manchmal sind es ganz kleine Wünsche, die ein Kind schon glücklich machen können. Meinetwegen ein Malset und 1 Zeichenblock, oder Bastelbögen, oder oder oder. Darum schauen Sie doch mal im Bärti vorbei. Vielleicht können auch Sie ein Kind mit Ihrem Beitrag glücklich machen.

Die Verteilung der Zettel startet am 24. November 2014 im Bärti, Voerder Str. 58, 58256 Ennepetal.

Petra Backhof vom Kinderschutzbund, Ortsverband Ennepetal teilte mit, dass der Weihnachtsbaum in diesem Jahr im Bärti-Laden aufgestellt wird.
„So ist das gesamte Geschehen viel näher am „echten Wunschbaum“, die Kindergartenkinder können den Baum besser schmücken, da der Baum im Bärti kleiner sein wird und wir können die Gäste im Warmen versorgen. Insgesamt wir alles etwas kleiner und gemütlicher. Die Einweihung findet statt am 28.11., ab 14.30 Uhr.“

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Einsicht-Ansicht-Aussicht eine Jahresausstellung in Gevelsberg

Galerie im Gevelsberger Rathaus  Foto: Linde Arndt

Galerie im Gevelsberger Rathaus Foto: Linde Arndt

[jpg] Wie jedes Jahr schließen sich die Gevelsberger Künstler zu ihrer Jahresausstellung zusammen.

Das Rathaus bietet sich als zentraler Ausstellungsort geradezu dafür an. Die diesjährige Ausstellung steht unter dem Thema „Einsicht-Ansicht-Aussicht“.

Chor

„The Good Girls“ Foto: Linde Arndt

Eröffnet wurde die Vernissage von dem Frauenchor „The Good Girls“ unter der Leitung von Sabine Steinbrink mit dem französischen Chanson „Oh, Champs Elysée“ von Joe Dassin. Klar wurde das Chanson für Gevelsberg adaptiert, indem man ein leichtes und beschwingtes „Oh, Gevelsberg, oh, Gevelsberg“ daraus machte. Der Applaus war ihnen, wie auch bei den anderen Darbietungen, sicher.

Bürgermeister Claus Jacobi sah denn auch den Chor als Bereicherung für Gevelsberg und die Künstler als weiteren Reichtum den die Stadt doch so attraktiv machte. Kunst ist eine freiwillige Ausgabe in einer Kommune, was der Bürgermeister jedoch nicht gelten lassen wollte. Er sieht die Politik in der Pflicht, Kunst als Pflichtleistung einzuführen. Kunst als festen Platz in jeder Kommune, so sein Credo. So hob er die Anwesenheit der Nachwuchskünstlerin Sarah Liphardt und der Gastkünstlerin Marlies Blauth hervor.

Marlies Blauth mit ihren Panoramabildern, die gleiche Landschaften in den unterschiedlichen Jahreszeiten zeigen, erweiterte und bereicherte die Ausstellung. Kennen gelernt hatten sich Marlies Blauth und der Gevelsberger Künstlerkreis anlässlich einer Ausstellung in einer evangelischen Kirche.

Und Sarah Liphardt, die Nachwuchskünstlerin, erst 22 Jahre, sie sieht ihre Malerei oder die Kunst als ein Teilen der künstlerischen Ansichten. Und dieses Teilen erweitert die eigene als auch die fremde Sicht.

Ein besonderes Highlight war ein Exponat im Foyer. Dort hatten die Gevelsberger mit einer Interaktionskunst ein gemeinsames Bild erschaffen. Das Bild wurde von dem Gevelsberger Künstler Markus Nottke mit Licht richtig in Szene gesetzt. Dieses Bild zeigt ein heiteres, fröhliches und inniges Zusammenleben der Gevelsberger. Offen, sozial und multikulturell so die Botschaft in diesem zeitgenössischen Bild, dafür steht Gevelsberg ein, so der Bürgermeister.

Und weiter, lassen wir gemeinsam in ein Gespräch kommen indem wir die dargestellten Werke interpretieren und unsere Sicht dem Gegenüber mitteilen. Dies alles sollte zu einer Inspiration führen, die es uns ermöglicht Kraft für unseren weiteren Lebensweg zu finden.

Anschließend bedankte sich Cornelia Bildheim im Namen des  Gevelsberger Künstlerkreises für die Unterstützung durch die Stadt.

In der Ausstellung sangen die „Good Girls“ noch das eine oder andere Lied aus ihrem reichhaltigen Repertoire von immerhin 100 Liedern. Es war, wie das interaktive Gemälde, ein buntes, heiteres und geselliges Treiben zwischen den Exponaten.

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 


 

,,Einsicht – Ansicht – Aussicht“
 Künstler des Gevelsberger Künstlerkreises


Comelia Bildheim -Acryl und Mischtechnik, u.a. sizilianische Reiseimpressionen
Gilda Hippenstiel – Aquarellarbeiten
Markus Nottke – Serien mil Neonacrylfarbe, verstärkt mit Schwarzlicht
Renate Schmidt-V. – Objekte und plastische Arbeiten, mit zum Teil zeitkritischen Aspekten
Anke Bilstein-Blaufelder – Mischtechnikarbeiten mit eingearbeiteten Naturmaterialien
Silvia Straube Holbach -Acryl und Mischtechnikarbeiten
Ursula Tempelmann – Aquarellarbeiten und Zeichnungen
Mario Wolf – Fotografie mit dem Thema: Industriekultur
Nachwuchskünstlerin:  Sarah Liphardt – farbintensive Porträts mit Acrylfarbe auf Papier
Gastkünstlerin:               Marlies Blauth – Landschaft – Farbräume im Panoramaformat

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. November 2014 im Rathaus zu folgenden Zeiten zugänglich:
montags – donnerstags  10:00 – 12:00 Uhr  und 14:00 – 18:00 Uhr
freitags, samstags, sonntags und feiertags, 10:00 – 12:00 Uhr

 

Manchmal sollte man sich erinnern – auch in Ennepetal

Logo EuGH

Logo EuGH

[jpg] Erinnern wir uns mal, als die Sinti und Roma in Ennepetal einzogen. Das Geschrei war groß. Hysterisch gingen die Leute verbal aufeinander los. Dabei hatten die Sinti und Roma ziemlich viel Elend in Duisburg erlebt. Im „Problemhaus“ „In den Peschen 3-5“ wurden Sinti und Roma unter den Rechten und der Rotlichtgröße Branko Barisic ohne Ende schikaniert. Letztendlich „flohen“ sie nach Ennepetal-Hasperbach. Kaum hier angekommen, rüsteten die Rechten auf. In den sozialen Medien wurde offen dazu aufgerufen die Häuser anzustecken.

Am Rande kam das Thema EU auf den Plan die EU sollte ja Schuld sein an der Misere. Frei nach, wenn die EU und der Euro nicht wären, hätten wir diese Leute nicht am Hals. Letztendlich sind die Sinti und Roma damit vom Regen in die Traufe gekommen. Nicht ganz. Die Stadt Ennepetal reagierte, indem sie die Kinder der Sinti und Roma einschulte. Denn, das hatten die wenigsten erkannt, diese Menschen waren Bürger der EU. Und für diese galt nun einmal die Freizügigkeit innerhalb der 28 Staaten der EU.

Und dann kam dieses bayrische Element der Menschenverachtung, mit dem Spruch, „Wer betrügt, fliegt“. Denn alle „netten Zeitgenossen“ unterstellten den Sinti und Roma Sozialhilfe oder Hilfen für die Grundsicherung zu bekommen. Und wieder, die EU hätte das so angeordnet oder wir Deutschen wären nicht mehr frei. Aufklärung wurde als Besserwisserei abgetan. Bis heute verstummen diese Stimmen nur deshalb, weil Stadt und Öffentlichkeit eine starke Front gegen diese rechten Stimmen machten.

 

" Foto: Gerichtshof der Europäischen Union"

“ Foto: Gerichtshof der Europäischen Union“

Unserer Redaktion wurde ein Urteil des EuGH in genau dieser Sache zu geschickt. In der Sache Elisabeta Dano, Florin Dano gegen das Jobcenter Leipzig wurde die Klage von Elisabeta Dano, Florin Dano abgewiesen und nach Leipzig zurück überwiesen. Die beiden Danas (Mutter und Sohn) hatten sich seit fünf Jahren in Deutschland aufgehalten und ihre Existenzsicherung durch das Kindergeld und einen Zuschuss der Verwandten über „Wasser“ gehalten. Nach fünf Jahren wurde es den Verwandten offensichtlich zuviel und sie wollten keine Unterstützung mehr gewähren. Elisabeta Dano, Florin Dano gingen zum Jobcenter und beantragten ALG II nach SGB II, also Hilfe zur Grundsicherung. Das Jobcenter lehnte mit der Begründung ab, Elisabeta Dano, Florin Dano hätten sich nicht um eine Arbeit in den fünf Jahren bemüht. Also sollten sie für ihre Existenzsicherung selber aufkommen. Elisabeta Dano, Florin Dano klagten, die Klage wurde an den EuGH überwiesen, der nun entschieden hat. Die beiden Kläger bekommen kein Geld.

Es ist aber nicht so, dass man jetzt pauschal sagen kann, dass grundsätzlich keine Hilfe zur Grundsicherung erbracht werden kann. Vielmehr kann es in bestimmten Fällen zu einem positiven Bescheid kommen. Deshalb hat das EuGH auch entschieden, der Einzelfall soll Grundlage jeder Entscheidung sein.

Damit müsste ja auch jedem klar sein, die EU handelt nach Recht und Gesetz. Und dieses Recht haben unsere Bundeskanzler alle so gewollt, indem sie ihre Zustimmung freiwillig gegeben haben.

Für Interessierte habe ich das gesamte Urteil als auch die uns zugesandte Pressemeldung eingebunden.



Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

 

Koalition der Willigen in Ennepetal

 [jpg] Es ist immer die gleiche Leier in Ennepetal. Fünf Jahre haben die Ennepetaler einen politischen Rückschritt ertragen müssen. Einige hielten es nicht mehr aus und sind weggezogen. Wer geblieben ist hat sich auf niedrigem Niveau angepasst, es ist nicht weit zu den Nachbarstädten.

Fragt man die Politik, so waren es immer die anderen die Ennepetal nach hinten gebracht haben oder letztendlich die Ennepetaler selber. Jeder im Rat oder der Stadtverwaltung hat sofort einen Schuldigen parat. Von den einzelnen Parteien konnte man kein Parteiprofil ausmachen. Und diese Profilosigkeit übertrug sich auch auf die Stadt. Mitleid musste man haben, wenn Ennepetaler nach ihrem Profil oder auch Image befragt wurden. Die Kluterhöhle musste für die Profillosigkeit herhalten, deshalb auch die neuen Ortseingangsschilder. Ennepetal mit den Höhlenbewohnern auf einer Insel der Glückseligen?

2008/2009 brach die Wirtschaft in Deutschland ein, ein Minus von 5,1% hatte Deutschland zu verbuchen.

Daniel Heymann [CDU]  Foto: Linde Arndt

Daniel Heymann [CDU] Foto: Linde Arndt

Ennepetal tat so, als wenn das Tal der Ennepe die Stadt vor der Rezession und der Finanzkrise schützen würde. Die Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit von Politik und Verwaltung brachte Ennepetal ein bis dato nicht dagewesenes Chaos. Von außen mussten Kräfte zu Hilfe eilen um einen Haushalt bei der Aufsichtsbehörde durch zu bekommen. Die Gewerbesteuer war eingebrochen und auf einem Stand, der noch nicht einmal die Pflichtausgaben erlaubte. Kredite mussten her und ein Haushaltssicherungskonzept wurde erstellt. Der Gipfel war die in diesem Zusammenhang gegründete AÖR zur Kapitalbeschaffung. Diese ganzen Konstrukte um den Haushalt wurden dann von der Firma Pricewaterhouse Coopers erstellt, weil Ennepetal die Kernkompetenz für solche Jobs fehlte. 300.000,–Euro kostete das die Stadt, ein Unding.

Dabei wusste jeder mit Allgemeinbildung, dass der Fokus der Stadt Ennepetal auf die Gewerbesteuer mit einem hohen Risiko behaftet ist. Denn gesamtwirtschaftliche Rezessionen oder Einbrüche ziehen Gewinneinbrüche bei den Unternehmen nach sich, was letztendlich zu einer Verringerung der Gewerbesteuer führt. Rund 50% weniger an Gewerbesteuerzahlungen durfte der Stadtkämmerer in Ennepetal verbuchen. Ein Pauckenschlag und Fiasko. Alternativen hätten jetzt her gemusst. Und das wären die Schlüsselzuweisungen gewesen, die aus der Einkommensteuer und dem Hauptwohnort berechnet werden. Schlüsselzuweisungen, dafür brauchte man aber Einwohner die Einkommensteuer zahlen, junge leistungsfähige Einwohner. Nur die hatte und hat Ennepetal nicht ausreichend. Die Stadt Schwelm bekam 3 Mio Euro und die Stadt Gevelsberg bekam 5 Mio Euro an Schlüsselzuweisungen. Warum? Weil diese beiden Städte attraktiver sind und dort Menschen wohnen die Einkommensteuer bezahlen. Ennepetal hatte nach der Wahl 2009 die Chance an seiner  Attraktivität zu arbeiten um Menschen nach Ennepetal zu locken. In den 5 Jahren hat man sich mit allem möglichen beschäftigt, nur nicht mit der Attraktivität oder einem Image der Stadt. Im Gegenteil. Man hat weiterhin das „graue Maus Image“ gepflegt. Jetzt hat sich der Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, der von der CDU auf das Schild gehoben wurde, verabschiedet und tritt nicht mehr an.

 

Ulrich Röhder [Bd.90/Die Grünen]  Foto: Linde Arndt

Ulrich Röhder [Bd.90/Die Grünen]
Foto: Linde Arndt

Und jetzt? Ennepetal hat einen neuen Rat mit keiner eindeutigen Mehrheit. Und wie das so ist, wenn keine eindeutige Mehrheiten vorhanden sind, rauft man sich zusammen um die Stadt zu entwickeln, von der man immerhin gewählt wurde. Nicht so in Ennepetal, dort denkt man nicht an die Stadt, dort denkt man nur an das eigene Ego.

Der Redaktion liegt ein Kooperationsvertragsentwurf der Parteien CDU/FDP/FWE und Bündnis90/Die Grünen vor. In diesem wird vereinbart eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatin von der CDU zu unterstützen – Imke Heymann. Imke Heymann? Die Redaktion hat lange recheriert um heraus zu bekommen, wofür und was Frau Heymann politisch schon mal gesagt hat oder auch getan hat. Wir haben nichts gefunden. Wir haben uns gefragt, warum ein Newgirl für solch einen Posten ausgeguckt wurde. Warum Heymann(CDU), Röhder(Grüne), Hüttebräuker (FWE) oder Haas (FDP) nicht selber antreten wollen. Denn eines ist sicher, die Jahre bis 2020 braucht eine starke und kompetente Persönlichkeit. Und das ist das Problem der Parteien, unter ihrem Personal befindet sich weder eine starke noch eine kompetente Persönlichkeit. Dann geht es nach den Einkünften und der stärksten Partei. Die CDU hat demnach das Vorschlagsrecht. Und da Daniel Heymann (CDU) mehr als seine Frau verdient, musste Imke Heymann (CDU) in den Ring. Die restlichen CDUler sind im Rat sowieso nur Dekoration.

Zweiter Grund. Er liegt in der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung begründet. Denn es ziehen dunkle Wolken am Wirtschaftshimmel auf. So wird den Deutschen ein Wachstum von nur 1,2% bis 1,5 % prognostiziert. Darin eingerechnet sind nicht die Ukraine/Russland Krise unter der die gesamte EU leidet. Schlägt diese Krise weiter durch, so rechnet man mit einer Rezession. Aber nicht nur diese Krise spielt eine Rolle, es ist das schwache Wachstum der gesamten EU (0,1% für 2013 und – 0% für 2014), die hohe Arbeitslosigkeit in den südlichen Ländern der EU. In Deutschland sind die Umsätze im Maschinenbau dramatisch eingebrochen, auch andere Branchen melden Rückgänge. Positiv ist, wenn die Bundesregierung ein Investitionsprogramm auflegen will, allerdings zu spät und zu schwach. Dabei haben wir einen Investitionsstau in allen Bereichen der Republik. Und die Steuerschätzung hat bis 2018 einen Steuerrückgang nach der Mai Schätzung von 21 Mrd. Euro ergeben. Mit sehr hohen Imponderabilien. Und die Probleme des Finanzsektors, stehen immer noch außen vor. Die EZB nimmt einen Zinssatz von 0,05 % bei dem Leitzins. Und wenn die Banken ihr Geld parken, müssen sie 0,2% Strafzins zahlen. Einmalig in der Geschichte der Zentralbanken.

Rolf-Dieter Hüttebräuker  Foto: Linde Arndt

Rolf-Dieter Hüttebräuker [FWE]
Foto: Linde Arndt

Das ist noch nicht alles. Es reicht aber, denn alle Daten schlagen auch auf die lokalen Finanzen durch. Also auch auf Ennepetal, die Insel der Glückseligen.

Wenn also eine Anita Schöneberg (SPD) oder Imke Heymann (CDU) diesen BM Job bekommt, müssen neben den üblichen Entscheidungen langfristige Entscheidungen der Haushaltssicherung getroffen werden. Auch die Weichen für Schlüsselzuweisungen müssen gestellt werden. Und nicht zu vergessen die Infrastrukturmaßnahmen, die Straßen sind in den letzten Jahren nicht besser geworden.

Diese anstehenden Entscheidungen benötigen aber auch eine breite Mehrheit (Neben breiten geistigen Kapazitäten), da kann sich eine Kommune keine Eitelkeiten leisten. In den letzten 15 Jahren war es einfach, es ging ja politisch um nichts, außer ein paar Kanaldeckel zu erneuern oder ein Blumenbeet anzulegen.

 

Da sehen wir uns den Kooperationsvertrag an, der ja an und für sich ein Koalitionsvertrag ist. Aber da die Ennepetaler Parteien es nicht so genau mit der Transparenz haben, wurde daraus ein „geheimer Kooperationsvertrag“. Dieser Vertrag schreibt eine Polarisierung vor, nach der Regel: Wenn die SPD was beantragt, sind wir alle dagegen und wenn wir was beantragen sind wir natürlich alle dafür. Alle 4 bis 6 Wochen treffen sich 2-3 Personen je Partei um sich strategisch und politisch abzustimmen. Die aus dem Rathaus der einzelnen Partei zufließenden Informationen, werden an alle Kooperationspartner verteilt. Dann werden den Parteien im Vertrag einzelne Themen zu gewiesen, FWE = Kultur und Sport, FDP = Kein Thema, Bündnis90/Die Grünen = Ökologische Themen, die CDU= Wirtschaftsförderung und Familenpolitik.

Ein Witz wenn man den Vertrag liest, die Günen nur noch ein ökologisches Thema? Das wäre zwei Schritt zurück, waren die Grünen doch dabei ihre Kompetenzen zu erweitern. Sven Giegold (Grüne) habe ich doch gerade im Finanz- und Steuerbereich glänzen gesehen und Ska Keller (Grüne) habe ich im Wettbewerbsrecht gehört. Und der alte Grüne Reinhard Bütikofer referierte mit rudernden Händen von den Wirtschaftvorteilen einer grünen Wirtschaft. Oh, Sorry, das waren ja Politiker der Partei Bündnis90/Die Grünen. In Ennepetal gibt es davon ja nur die Mutation einer Grünen Partei.

Mehr haben die Ennepetaler Grünen nicht drauf? Über die FWE mit Kultur und Sport muss man nicht reden. Das wäre eine Zumutung. Die FDP, klar, die stand noch nie für etwas, sie war ja immerhin nur eine Klientelpartei. Lustig ist da noch die CDU für Wirtschaftsförderung, die ja in den letzten 15 Jahren gründlich daneben ging. Familienpolitik für die CDU?, ja, klar, Frauen an den Herd und die Jungs raus zum arbeiten.

Michael Haas [FDP] Foto: Linde Arndt

Michael Haas [FDP]
Foto: Linde Arndt

Also was sollte dieser Vertrag? Es ist ein Verhinderungsvertrag. Denn es kommen 21 Stimmen im Rat zusammen, genau die Hälfe, gegen die SPD ( Wobei die AFD mit dem Bürgerlichen Block stimmen wird, man schämt sich noch die AFD anzusprechen). Die SPD hat wiederum 16 Sitze, evtl die Linke und die Piraten dazu, wären es 19 Sitze, zwei weniger. Alle gegen die SPD und alle für die Blockade im Stadtrat und damit alle gegen Ennepetal! Der Stillstand bis 2020 ist vorprogrammiert.

Die vier Partner CDU/FDP/FWE und Bündnis90/Die Grünen verpflichten sich ausdrücklich für die Wahl der Bürgermeisterin Imke Heymann, finanzielle und personelle Hilfen für die gemeinsame Kandidatin nach ihren Möglichkeiten bereitzustellen. Darüber hinaus verpflichten sie eine enge und breite Abstimmung der gemeinsamen politischen Ziele.

Nur einmal taucht in diesem Vertrag das Wort Ennepetal auf, „…gemeinsam zu formulierende Ziele für Ennepetal…“, also irgendwann wollen wir was für Ennepetal formulieren aber nicht unbedingt umsetzen.

Man kann den Vertrag nicht verstehen, weil es angeblich erwachsene Menschen sind und angeblich Profis im Politikgeschäft. Die gemeinsame Kandidatur Imke Heymann (CDU) kann man nachvollziehen, weil die personellen Ressourcen der einzelnen Parteien erschöpft sind, deshalb eine Kandidatin der Not. Den Mut jemand von draußen zu holen, können die vier „Koalitionäre“ nicht aufbringen.Es ist also eine „Koalition“ der Willigen und Bequemen, die eine führende Hand benötigen.

 

Was nun die Zusammenarbeit im Rat der Stadt betrifft, ist das wohl einer mangelnden Erfahrung der Vertragspartner geschuldet. Es werden in modernen Kommunen keine Kooperationen oder Koalitionen mehr geschmiedet, es wird nur eine temporäre projektbezogene Zusammenarbeit definiert und favorisiert. Dies hat den Vorteil der Bündelung von sachbezogener Kompetenz über Parteigrenzen hinweg. Und Projekte gibt es massig in Ennepetal, die alle auf eine Lösung warten.

Das dieser Kooperationsvertrag bei den Parteimitgliedern der vier Parteien höchst umstritten ist, konnte man in der Redaktion an der Resonanz nach dem Artikel ( http://en-mosaik.de/breaking-news-30-oktober-2014/) vom 30.Oktober erkennen. 4 Kopien dieses Kooperationsvertrages wurden uns zugeschickt, wovon 2 alleine von der CDU kamen. Die Fraktionsvorsitzenden der vier Parteien scheinen sich nicht mit ihren Parteimitgliedern abgestimmt zu haben, es rumort in den vier Parteien.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal