Da wo´s Geld ist, ist auch die Beratung

v.l.:

v.l.:Vorstandsvorsitzender Lothar Feldmann von der Städtischen Sparkasse zu Schwelm, Karl-Heinz Jung, Manfred Becker und Jascha Volkenborn von der LBS, sowie Vorstandsmitglied Michael Lindermann von der Städtischen Sparkasse zu Schwelm Foto: © Linde Arndt

[la] Nur für einen Tag, dafür aber in geballter Form mit zahlreichen Attraktionen und lohnenswerten Informationen, findet die „Immobilia 2014“ am Samstag, 24. Mai 2014 von 10:00 bis 17:00 Uhr im Hause der Städtischen Sparkasse zu Schwelm, Hauptstraße 63 statt. Es ist nicht nur eine Messe, sondern volles Programm rundherum.
Und dieses Power-Angebot findet nicht nur in der Kundenhalle, sondern auch in den neu renovierten, oberen Veranstaltungsräumen statt, also über zwei Etagen.

Vorstandsvorsitzender Lothar Feldmann, Vorstandsmitglied Michael Lindermann, sowie Jascha Volkenborn – Karl-Heinz Jung und Manfred Becker von der LBS stellten gestern das Programm vor und erläuterten die Einzelheiten.
„Schwelm braucht eine Immobilia“ – so war der Tenor der Ausrichter der LBS.  „Noch nie waren die Gegebenheiten so herausfordernd und hervorragend wie zur Zeit. Durch das attraktive Baugebiet Winterberg und die tollen Konditionen, die den Anlegern und Bauinteressierten zur Zeit geboten werden können“ betonte Lothar Feldmann.

Ja, die Konditionen lassen besonders aufhorchen. Immerhin erklärt die Städtische Sparkasse zu Schwelm sich zu einer ungewöhnlichen Maßnahme bereit, sie will als Präsenzinstitut vor Ort Konditionen an den Kunden weitergeben, wie sie sonst üblicherweise nur von Online-Banken geboten werden. Aber es geht nicht alleine um das Geld, sondern auch über die kompetente Beratung in allen Angelegenheiten rund um die Immobilie.

Und die Nachfrage ist da. Das sieht man allein daran, wenn man den Zuspruch zum Baugebiet Winterberg betrachtet.
Ursprünglich sollte das Bauvorhaben Winterberg in 4 Etappen erfolgen. Auf Grund des großen Interesses wird es jetzt in einem Rutsch realisiert.
Im Wohngebiet Winterberg im Süden von Schwelm entstehen 6 hochwertige Neubau-Doppelhaushälften, 131 qm Wohnfläche, 45 qm Nutzfläche, Grundstücksgrößen zwischen 322 qm und 504 qm.
Diese Doppelhaushälften sind schlüsselfertig, in massiver Bauweise, mit Keller, guter Wärmedämmung, dreifach verglasten Fenstern, Heiztechnik mit Wärmepumpe.
Als Beispiel: Haus2 mit einer Grundstücksgröße von 322 qm würde € 333.000,00 kosten. Es fällt keine Käufercourtage an und ebenso keine zusätzlichen Erschließungskosten.
Ende Mai wird mit dem Bau des ersten Objektes am Winterberg begonnen. Bis Ende September soll das 6. Haus bezogen werden können. Das Versprechen von Vorstandsmitglied Michael Lindermann, jedem Vertragspartner, der bis Weihnachten sein Haus bezieht einen Weihnachtsbaum (undekoriert) persönlich vorbei zu bringen, wurde nochmals wiederholt.

Zusätzlich zum Projekt „Winterberg“ gibt es aber auch noch in Ennepetal das Projekt „Loher Höhe“. Auf dem Grunstück Loherstraße 145 / Jahnstraße 8 in Ennepetal-Voerde ist ein Mehrfamilienhaus mit 7 Wohneinheiten projektiert. Dieses Gebäude wird mit Handwerkmeiterbetrieben aus dieser Region massiv nach neuesten Vorgaben der EnEV gebaut. Auch hierüber können Sie sich anlässlich der Immobilia 2014 umfangreich informieren.

Auch für Kapitalanleger gibt es sehr schöne Angebote.

Zwei Vorträge finden im Raum „Zum Parlament“ im Kundencenter, um 11:00 – 11.30 und 14:00 – 14:30 Uhr statt. Thema „Rechtliche Fallstricke beim Immobilienkauf“ und „Baufinanzierung und staatliche Förderung“.
Bitte vorher unbedingt am Info-Point anmelden, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, damit die Interessierten die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen.

Als Zusatzbonbons gibt es noch die Möglichkeit Segway zu fahren. Die Tewes-Band „Dixieland“ sorgt für schwungvolle Unterhaltung. Einen Kaffeegutschein gibt es auf den Einladungen. Zwei i-Pads sind zu gewinnen, für die Kinder wird es Gasluftballons geben.

Von der Sparkasse und LBS sind mehr als 20 Mitarbeiter im Einsatz. Hinzu kommen noch Mitarbeiter von S-Bau und den Ausstellern.

Hier die Liste der Aussteller:
LBS
S-Probis
Westfälische Provinzial-Versicherung
Haus & Grund
AVU und Wirtschaftsförderungsagentur EN
Erfurt & Sohn
Karl Krebs
Boldt & Fassbender
Raumdesign Dohmen
Dachdecker Frank Rupprath
Gartenbau Neysters
Gartenbau Gaia
Sachs Sanitärtechnik
Kreispolizeibehörde
Weber Haus
Gussek-HAus
Energiesparhaus Plus

Im Pdf-Format bieten wir Ihnen auch noch den Flyer zur Ansicht (oder zum Ausdruck) an.

auch wenn am 24. Mai hier im Kreis so einiges an Veranstaltungen los ist, sollten Sie nicht versäumen zur Immobilia zu gehen. So kompakt werden Sie so bald nicht wieder informiert.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Schwelm

 

 

Es ist Zeit für eine politische Bilanz und die Perspektive im EN-Südkreis

Europaplakat Merkel/Martin Schulz und Jean-Claude Juncker

Europaplakat Merkel/Martin Schulz und Jean-Claude Juncker

 

[jpg] Kommunalpolitik funktioniert anders als die Landespolitik. Sie ist nicht so sehr parteienorientiert, vielmehr ist diese Politik mehr problem- und an der Sache orientiert. Da kann es schon mal passieren, dass ganz links mit rechts temporär zusammen geht. Auch gilt die Phrase, „If it ain’t broke, don’t fix it!“ vielen deutschen bekannt als „Never change a running system“, was nichts anderes heißt als, wenn es funktioniert, lass es in Ruhe, ein wesentlicher Punkt in der Kommunalpolitik. Vom kommunalen Bereich kommen die Politiker, die man später auf höherer Ebene wieder trifft. Die haben nicht immer das demokratische Rüstzeug mit gebracht und stehen manchmal verwundert in ihrer neuen politischen Umgebung orientierungslos herum. Aber was soll es. Demokratische Regeln sind auf allen Ebenen gefragt, denn diese allseits bekannten Spielregeln sind es, die unsere Demokratie ausmachen. Da ist die Transparenz, die das Vertrauen der Wähler befeuert. Da ist die Teilhabe an dem städtischen Gemeinwesen, so wird eine hohe Identifikation erreicht. Es sind noch viele Punkte die eine wesentliche Rolle spielen. Ein Punkt sollte man nicht außer Acht lassen, die Lokalpresse, die mit ihrer kritischen Distanz (So vorhanden) einen wesentlichen Faktor für die Wahrhaftigkeit des lokalen politischen Systems darstellt.

Die Organtreue darf nicht unerwähnt bleiben, hier steht die Verwaltung gleichberechtigt neben der Politik. Die eine bedingt die andere, mit einem sehr hohen Maß an Vertrauen.

 

Am 25. Mai 2014 haben wir neben der Europawahl die Kreis- und Kommunalwahl. In der Europawahl erleben wir das erste mal, dass eine Wahl mit Gesichtern versehen wurde. Debatten fanden statt zwischen den Spitzen der europäischen Parteien. Jean-Claude Juncker (EVP), Martin Schulz (SPE), Guy Verhofstadt (ALDE), Ska Keller (Europäische Grüne) und Alexis Tsipras (Europäische Linke) stellten sich den Fragen von Isabelle Kumar, Chris Burns und Mark Davis von Euronews und Monica Maggioni von RAI mit Conor McNally von der RTE in bisher zwei Sendungen. Zum ersten mal wurden auch Moderatoren für die sozialen Netzwerke in die Sendung einbezogen. Über Twitter kamen bis zu 60.000 Tweets in die Sendung, die grafisch mit einer Cloud dargestellt wurden.

So weit würde man in der Kommunalwahl nicht gehen, haben wir doch  auf dieser Ebene das Internet erst entdeckt und die Schiefertafel noch nicht ganz weggelegt. Wobei die eine Stadt etwas weiter ist als die andere, in der Regel wird das Internet mehr als Bürgermeister PR Seite gepflegt.

Und die Parteien? Auch die sind seit Wochen mit ihren Plakaten, Kugelschreibern oder Luftballonen unterwegs um Wähler zu akquirieren. Selbstredend haben alle alles richtig gemacht und der politische Gegner hat alles falsch gemacht oder einen daran gehindert alles richtig zu machen.

Selbsttäuschungen über die letzte Sitzungsperiode kann man in allen von uns beobachteten Städten erleben.

 

Ausschuss-Sitzung Schwelm Foto: © Linde Arndt

Ausschuss-Sitzung Schwelm Foto: © Linde Arndt

Schwelm

Hier registriert man im Rat eine bürgerliche Mehrheit von CDU/FDP/BfS/SWG mit 20 Stimmen, der eine Minderheit mit SPD/Grüne/Linke mit 18 Stimmen gegenüber stehen.

Geschafft hat die bürgerliche Mehrheit in der vergangenen Sitzungsperiode rein gar nichts, außer wenn man die Blockadehaltung als Schaffensprozess einstuft. So ist es auch der destruktiven Haltung der bürgerlichen Mehrheit geschuldet, wenn das Brauereigelände heute als Wunde in der Stadtmitte die Stadt als solche abwertet. Die Diskussionen um die Schulreform, um Investitionen oder auch die Haushaltsberatungen zeigen nur eines, der Rat hat kein Vertrauen zu seiner Stadtverwaltung. Dabei hat der Rat viele handwerkliche und atmosphärische Fehler gemacht die den Eindruck erwecken um die Stadt Schwelm sollte man einen großen Bogen machen. Die beiden Parteien BfS und SWG sind ein gutes Beispiel wie eine mal sicher mit sehr viel Energie angetretene Partei von „unten“ nach einer gewissen Zeit verbrannt ist. Beide saßen zuletzt nur noch im Rat um auch nur mal was zu sagen, konstruktives konnte man nicht mehr bringen, also hängte man sich an die Bürgerlichen dran und war nur noch eingeschränkt verbal anwesend. Ich denke die Initiative „Bürger“, die noch frisch und unverbraucht ist, wird die Nachfolge antreten. Die CDU und die FDP mit ihren Frontmännern Flüshöh und Schwunk sollten doch endlich entscheiden ob sie bis zur Bürgermeisterwahl, die ja erst in einem Jahr stattfindet, weiter Entwicklungen für die Stadt Schwelm verhindern wollen oder endlich mit der politischen Arbeit beginnen wollen. Was die FDP betrifft muss sagen, es reicht nicht immer nur zu sparen um sich dann mit einem Kunstrasen oder einer Dreifachsporthalle bei den Sportlern beliebt zu machen. Die SPD hat es offensichtlich verlernt für eine Sache zu kämpfen, allerdings muss man einschränkend sagen, es fehlen die Mehrheiten. An der Schulreform konnte man schon sehen wie unterschiedlich die Betrachtungen waren. Die Hauptschule und Förderschule ist nun weg. Ausgegliedert. So hat Schwelm nur ein eingeschränktes Schulangebot.

Transparenz der politischen Entscheidungen: kaum

Teilhabe an den politischen Prozessen: nur einseitig und dann nur rudimentär

Empfehlung: Den Schwelmern würde ich mit einem Magenkneifen die SPD empfehlen, damit endlich Mehrheiten vorhanden sind, um die Stadt nach vorne zu bringen. Aber auch um der SPD die Gelegenheit zu geben endlich einmal zu zeigen wie man verantwortungsbewusst Politik betreibt.

CDU und FDP traue ich eine verantwortungsbewusste Politik wegen der gezeigten Widersprüchlichkeit nicht zu. Nur Sparen oder Sport reicht nicht für eine Stadt.

Ausschuss Ennepetal Foto: © Linde Arndt

Ausschuss Ennepetal Foto: © Linde Arndt

 

Ennepetal

In Ennepetal läuft es im Gegensatz zu Schwelm genau anders herum. Hier hat der Rat nichts zu sagen, er ist ein reiner Abnickverein für die Stadtverwaltung. Da kommen zwar ab und an die richtigen Fragen oder auch Anträge, wenn der Stadtverwaltung dies nichts nutzt, kommen solche Fragen oder Anträge nicht in den Bearbeitungsmodus. Auch werden die öffentlich gestellten Fragen oder Anträge nicht öffentlich beantwortet – Rhetorik ist angesagt. So hat unsere Redaktion viele gestellte Fragen und Vorgänge notiert, die nicht wieder auftauchten. Wahrscheinlich hat die Stadtverwaltung dies in einem „netten“ persönlichen Gespräch mit dem Frage- oder Antragsteller geklärt – oder auch nicht. Im übrigen war und ist die Stadtverwaltung mit sich selber beschäftigt, Autokratie schlägt die Demokratie.

Bedingt durch das hohe Gewerbesteueraufkommen, war Ennepetal sehr anfällig gegen Wirtschaftskrisen. 2009 wurde die Stadt denn auch in das Haushaltssicherungskonzept (HSK) getrieben. Weil die Ennepetaler das aber nicht verstehen wollten (konnten), mussten sie erfahren, wie ihr vorgelegter Haushalt ihnen von der Aufsichtsbehörde um die Ohren geschlagen wurde. Wenn es nicht für gutes Geld Firmen geben würde, die alles wieder richten können. Und so musste einer der ersten Adressen in Deutschland, die Firma PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft („PwC“) für sehr, sehr viel Geld Ennepetal zur Seite stehen um den Haushalt bei der Aufsichtsbehörde durch zu bekommen.

Dann regte man sich über die L699 auf, Straßen NRW wollte diese Straße nicht herrichten. Nach drei Jahren ist die L699 endlich bis zur Peddenöde erneuert. Rat und Stadtverwaltung hatten anscheinend die Tonart gewechselt. Ach ja, aus uralten Zeiten (2006) kamen auf einmal die Zockergeschäfte (Swap Geschäfte) zum Vorschein. Hatte man einmal Gewinne eingesteckt, so wurden auf einmal Verluste sichtbar. Die Klage läuft heute noch. Die FUZO ist ein Dauerthema, hier werden die Folgegenerationen noch Spaß haben.

Und dann wurde ein „Filetstück“ an die Firma Berlet im Innenstadtbereich „verhökert“. Millionen wird der Rat und die Stadtverwaltung für diese Firma an Subventionierung zahlen, obwohl zu Anfang erklärtermaßen keine Subvention fließen sollte. Was solch ein Geschäftsmodell taugt muss man nicht näher erläutern.

Kleine Unternehmen können in Ennepetal von solchen Subventionen nur träumen.

Die AÖR habe ich vergessen. Es ist eine Gesellschaftsform im politischen Raum, die einer Gelddruckmaschine gleich kommt. Es gibt einen Verwaltungsrat der seine Sitzungsgelder (steuerfrei) selber bestimmen kann, es werden Aufgaben vom Rat in die AÖR verschoben. Transparenz? Fehlanzeige, ausgesuchte Ratsmitglieder können genüsslich der „Mauschelei“ nachgehen. Und der Rat? Der hat es  durchgelassen. Es winkten ja Sitzungsgelder?

Der Generationswechsel ging bei der CDU total schief, Walter Faupel hatte die Situation falsch eingeschätzt und die Fraktion flog ihm um die Ohren. Die anderen Fraktionen freute es natürlich, Häme und Schadenfreude machte die Runde. Verständlich. Was aber hatte die SPD zu bieten? Außer Anträgen die nicht verfolgt wurden, wusste sie nichts zu bringen. Auch die FDP, die wie überall nur an das sparen dachte, aber letztendlich mit dem Spargedanken kaum was am Hut hatte.

Die 5 Jahre vergingen wie im Flug und eine Katastrophe nach der anderen reihte sich aneinander, wobei die Lokalpresse dies nicht interessierte.

In der letzten Ratssitzung reflektierte Walter Faupel (CDU) seine vergangenen 39 Jahre Rat, nur Gutes wusste er über sich zu berichten – was denn sonst. Wilhelm Wiggenhagen musste denn auch über die vergangene Sitzungsperiode von 5 Jahre berichten, die, logischerweise für ihn doch recht gut ausgefallen waren. Und der Rat? Schweigen.

Transparenz der politischen Entscheidungen: Diffus wäre das richtige Wort für Ennepetal

Teilhabe an den politischen Prozessen: Ist nicht gewollt, man will unter sich bleiben.

Empfehlung: Im letzten Jahr kristallisierte sich ein Neuanfang bei der CDU heraus. Das Unversöhnliche ist gewichen und man spricht wieder miteinander. Das ist gut, so sollte es in einer lebenden Demokratie auch sein. Gleichzeitig hatte Daniel Heymann (CDU) die Fraktions- und Parteiarbeit aufgenommen. Ob diese Arbeit 5 Jahre anhält ist nicht auszumachen. Fakt ist es gibt einen positiven Neuanfang, der die polterige Art des Generationswechsel vergessen macht. SPD, FDP, Grüne und FWE konnten keine lokalpolitischen Themen platzieren, die mitreißend von den Wählern wahrgenommen werden könnten.

Eindeutig würde ich die CDU als Partei empfehlen.

 

Ratssitzung in Gevelsberg Foto: © Linde Arndt

Ratssitzung in Gevelsberg Foto: © Linde Arndt


Gevelsberg

Im Grunde könnte Gevelsberg als Blaupause für viele Kleinstädte dienen. Bürgermeister Claus Jacobi vereinigt in seiner Person das Amt mit seiner Persönlichkeit. Er ist Bürgermeister von Gevelsberg aus Überzeugung, was anderes will er auch nicht sein. Seine Führung würde man in der Wirtschaft als „Management by Exception“ einordnen. Er kann es halt, er wirkt motivierend, er integriert, er regt an aber nicht nur einseitig, vielmehr lässt er es zu wenn Gevelsberger was machen, bringt sich moderierend ein, wenn es irgendwo hakt. Und die Parteien? Die Ratsparteien haben in der vergangenen Sitzungsperiode eine gute politische Zusammenarbeit gepflegt. Unstimmigkeiten wurden durch Kompromisse ausgeräumt. Unangefochten hat die SPD mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Gerd Vollmerhaus ihre Mehrheit nicht dazu genutzt die anderen Ratsparteien zu unterdrücken. Man ist in Gevelsberg, wie im lokalen Bereich üblich,  zuerst einmal Gevelsberger und dann Parteimitglied. FWE und FDP haben sich zusammen geschlossen und die politische Losung, wir wollen sparen, heraus gegeben. Nur wofür und wo will diese neue Partei sparen, das weiß sie nicht zu beantworten. CDU, die übrigens in der vergangenen Sitzungsperiode eine Häutung vor genommen hatte, betont wie überall die Gemeinsamkeit, was ja auch in Gevelsberg zutrifft. Es ist ein gut funktionierendes politisches System des Gebens und Nehmens. Augenscheinlich sind auch die Gevelsberger mit ihrem Rathaus zufrieden. Also, „Never change a running system“, kommt hier klar zum tragen.

Transparenz der politischen Entscheidungen: Sehr hohe Transparenz

Teilhabe an den politischen Prozessen: Offen in allen Bereichen

Empfehlung: Die SPD ist hier klarer Favorit. Hat sie doch in der vergangenen Zeit gute Politik gemacht und die sollte sich mit einem dementsprechenden Kreuz auch auszeichnen.

 

Presseplätze beim Kreis  Foto: © Linde Arndt

Presse beim Kreis Foto: © Linde Arndt

EN-Kreis

Hier kann man nicht viel sagen, den Kreis in zwei Ausschüssen erleben zu dürfen, war alles. Das einzige was einem als Pressevertreter auffällt, die Arbeitsbedingungen für die Presse sind eher schlecht. Heißt man will die Presse nicht?

 

Ausschuss in Brüssel  Foto: © Linde Arndt

Ausschuss in Brüssel Foto: © Linde Arndt

Europa

In Deutschland fährt die CDU einen Wahlkampf mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel, was das soll konnten mir die Abgeordneten der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) (EVP) auch nicht schlüssig erklären. Hatten sie doch Jean Claude Juncker zu ihrem Spitzenkandidaten ausgewählt. Aber dieser Umstand ist in Brüssel nur eine Petitesse, die nicht diskutiert wird. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich gegen einen Automatismus zwischen der Spitzenkandidatur von Schulz und Juncker und der Besetzung des Posten des Kommissionspräsidenten ausgesprochen. Und Merkel hat in Brüssel ein starkes Mitspracherecht. Eher werden die europäischen Probleme diskutiert, wie eine soziale europäische Agenda die in eine soziale Union übergeleitet werden könnte. Eine gemeinsame Flüchtlings- und Asylpolitik die diesen Namen auch verdient. Die Bankenunion und der noch ausstehende Stresstest der Banken wird mit Spannung gesehen. Auch die Verhandlungen über das gemeinsame Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) oder das parallel verhandelte Dienstleistungsabkommens (TiSA) werden mit sehr gemischten Gefühlen von Parlament und Kommission beobachtet. Der Euro, der in den letzten Jahren so viel gescholten wurde, ist letztendlich doch eine europäische Erfolgsgeschichte, der es Europa ermöglichte den monetären Angriff auf das europäische Finanzsystem abzuwehren. Und was ist mit Airbus, mit Galileo oder Kopernikus aber auch Erasmus, sie stehen für eine erfolgreiche EU Politik in Brüssel und Straßburg. Horizon 2020, ein 80 Milliarden Projekt welches jetzt in Brüssel angestoßen wurde, googlen sie mal und lesen sie diese Vorlage, sie werden sich wundern was einfache EU Abgeordnete sich so alles ausdenken.

Was aber bei allen Abgeordneten und der Kommission schlecht ankommt, ist die Wiedererstarkung des Nationalismus einzelner Nationen. Die EU entwickelt Europa nur so langsam, wie der Schwächste Staat es erlaubt. Ein Europa auf Biegen und Brechen sollte es nicht geben, denn Europa wird keinen zurücklassen.

Über allem dominiert die Ukraine Krise das politische Tagesgeschehen. Dabei werden die Ereignisse in der Ukraine sehr differenziert gesehen, jeder ist bestrebt keine neuen/alten Feindbilder aufzubauen, in Brüssel, und nur dort.

Trotz allem ist Europa nicht das Problem, sondern die Lösung. Sehr gut sieht man das an der Ukraine Krise; denn wenn von Anfang an Brüssel, und nur Brüssel, die Krise ohne die USA gemanagt hätte, hätten wir heute sehr viele tote Ukrainer weniger. Die Ukraine ist ein europäisches Problem und kein US-Amerikanisches Problem. Denn Brüssel und die USA haben nicht unbedingt die gleichen Interessen oder Probleme.

Vielleicht sehen wir uns ja am Sonntag bei einer der drei Wahlfeten in Schwelm, Ennepetal oder Gevelsberg.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik und european-mosaic aus dem EN-Kreis

Die Ruhrtriennale verlost 50 Festivalpässe an Studierende bis einschließlich 27 Jahren

Foto: Ruhrtriennale

Foto: Ruhrtriennale

[Essen] 15. Mai 2014 –
Verein der Freunde und Förderer lädt zum dritten Mal 50 Studierende ein, alle Veranstaltungen der Ruhrtriennale bei freiem Eintritt zu besuchen. Gelsenkirchen/Bochum/Duisburg/Essen/Gladbeck,

Seit 2012 finanziert der Verein der Freunde und Förderer der Ruhrtriennale dieses Angebot, das 50 Studierenden den Besuch aller
verfügbaren Veranstaltungen des Festivals bei freiem Eintritt ermöglicht.
Die Resonanz auf das Angebot war in der Vergangenheit groß: Rund 750 Bewerbungen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Studienrichtungen gingen im letzten Jahr ein. Eine Umfrage belegt, dass 60% der Gewinner die Ruhrtriennale ohne Studierendenpass nicht besucht hätten. 92% möchten die Ruhrtriennale 2014 auch ohne Festivalpass wieder besuchen.

Der Studierendenpass ist nur eines von drei Angeboten der Ruhrtriennale für Studierende bis
einschließlich 27 Jahren, des Weiteren gilt:
– eine generelle 50%ige Ermäßigung
– Last-Minute-Karten für 10 € ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse
– Surrogate Cities Ruhr-Spezial: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis einschließlich 27 Jahre erhalten Tickets zu 10 € in allen Kategorien

Die Anmeldung zur Verlosung ist mit den Angaben zu Vor- und Nachname, Universität, Studiengang, Matrikelnummer und Geburtsdatum über studentenpass@ruhrtriennale.de möglich.
Der Einsendeschluss ist der 23. Mai 2014. Die Gewinner werden Anfang Juni bekannt gegeben.

Dorma – Eine Krone für den Fussball in Brasilien

[la] Für viele Fans heißt es beim Fußball: „Dabei sein ist alles“ und sie machen sich – egal wo die Weltmeisterschaften stattfinden auf den Weg zum Ort des Geschehens

Die rote Krone, das Wahrzeichen und Logo der Weltfirma DORMA aus Ennepetal, ist auf jeden Fall dabei und steht bereits jetzt schon im Finale. DORMA ist in neun Fußballstadien in Brasilien vertreten.

 Maracanã Stadion in Rio de Janeiro (Bildrechte: Fernandes Arquitetos)

Maracanã Stadion in Rio de Janeiro (Bildrechte: Fernandes Arquitetos)

Es geht darum die beste Fußballmanschaft der Welt zu sein, wenn vom 12. Juni 2014 bis 13. Juli 2014 32 Mannschaften aus aller Welt um den heiß begehrten Titel zu erlangen. Wer dann im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro diesen Titel am 13. Juli 2014 verliehen bekommt, muss sich vorweg also qualifizieren.
Es gibt aber schon einen Teilnehmer, der sich für dieses Ereignis schon qualifiziert hat. Es ist die Firma DORMA, die in neun von zwölf Fußballstadien mit ihren Zugangslösungen vertreten ist.

DORMA Glasschiebewände in den VIP-Logen, so wie Automatiktüren, Türschließ- und Fluchtwegsysteme und auch Glasbeschläge
sind allein im Endspielstadion in Rio de Janeiro verbaut. DORMA ist also eng am Geschehen beteiligt und ist auch in weiteren acht Arenen mit zahlreichen Zugangslösungen vertreten. Hierzu gehören die Spielstätten in Belo Horizonte, Brasilia, Cuiabá, Curitiba, Fortaleza, Natal, Porto Alegre sowie Salvador da Bahia.

„Wir sind sehr stolz, dass DORMA in der Mehrzahl der Stadien in Brasilien vertreten ist und wir mit unseren Produkten zu dem Komfort und der Sicherheit von knapp drei Millionen Zuschauern beitragen“, sagt DORMA CEO Thomas P. Wagner. „Hier zeigt sich, dass DORMA weltweit über eine hervorragende Reputation sowie profundes Know-How in der Ausstattung von Stadien und Sportstätten verfügt. Mit unseren Experten vor Ort und unserem globalen Netzwerk aus Architektenberatern können wir neben innovativen Produkten vor allem unsere ganzheitlichen Lösungen ins Spiel bringen“, so Wagner weiter.

Im Stadion in Rio de Janeiro werden im Jahr 2016 auch die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele stattfinden, somit ist DORMA auch bei diesem sportlichen Großereignis wieder dabei.

 

DORMA ist schon lange traditionell bei sportlichen Großveranstaltungen mit Zugangslösungen vertreten. Bei den olympischen Sommerspielen in London sowie den Winterspielen im russischen Sotchi, sowie bei einigen Stadien der letzten Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine, waren es die Zugangslösungen von DORMA, die den Zuschauern und Sportlern u.a. die Türen öffneten.

Aber auch Deutschland schwört auf die Zugangslösungen von DORMA, die unter anderem in den Stadien in München, Dortmund, Leverkusen, Mainz, Stuttgart, Nürnberg, Kaiserslautern, Hamburg und Bremen im Einsatz sind.

Das gerade der Fußball eine solch bedeutende Rolle für das Unternehmen einnimmt liegt sicher auch an der Partnerschaft mit Borussia Dortmund, die von dem Unternehmen seit der Saison 2012/13 gepflegt wird.

 

Über DORMA

DORMA ist der zuverlässige weltweite Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen, die bessere Gebäude ermöglichen. Das Unternehmen mit über 100-jähriger Tradition bietet ganzheitliche Lösungen rund um das Öffnen und Schließen von Türen an – von Türbändern über Türschließer bis hin zu automatischen Türsystemen sowie Zeit- und Zutrittskontrollsystemen. Zudem bietet DORMA horizontale Schiebewandsysteme an.
Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012/2013 (30.06.) einen Umsatz von 1.031,9 Mio. Euro. Die international operierende DORMA Gruppe mit Sitz in Ennepetal ist in über 50 Ländern präsent und beschäftigt weltweit rund 7.000 Mitarbeiter.

 

Die Ambivalenz der Stadt Schwelm

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Satelittenaufnahme Anlage Martfeld  (c) Google-Maps

[jpg] Wenn man die Geschichte von Haus Martfeld liest, liest man eine Geschichte einer durchaus sozialen Stadt Schwelm. Man erfährt von Wilhelm Erfurt und seiner Stiftung, der ein ziemlich verrottetes Haus Martfeld mit Tatkraft und Mitstreitern wieder aufbaute. Später lässt er den Haferkasten restaurieren, der Bibliothek wird das Antiquariat erhalten. Man erfährt von Eduard Schwamborn, der mit seinem Verein die Friedhofskapelle restaurierte, die vorher noch nicht einmal mehr als Funkerbude genutzt werden konnte. Man erfährt von dem derzeitigen Schwelmer Bürgermeister Jochen Stobbe oder dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Gerd Philipp, die mit noch weiteren Mitstreitern die Gräfte (Wassergraben) von Haus Martfeld von Unrat und Abfall beseitigten – Jahr für Jahr. Schüler des Märkischen Gymnasiums stellten sich hin und machten für Besucher den Sinn der Gräfte von Haus Martfeld sichtbar. Es sind nicht alle die wir hier aufzählen können, die das Schloss so herrichteten das man es heute für ein Kleinod der Stadt Schwelm sieht. Ein Wahrzeichen für das jede Stadt einstehen würde. Der Aufbau dieses Kleinods ist ein klassischer Aufbau im Sinne des Denkmalschutzes, getragen von der Mehrzahl der Bürger.

Bürgermeister Jochen Stobbe beim 5. Stadtgespräch  Foto: Linde Arndt

Bürgermeister Jochen Stobbe beim 5. Stadtgespräch
Foto: Linde Arndt

Nur was nutzt das Denkmal wenn es nicht einer sinnvollen Nutzung zu geführt wird. Hans Neveling, der Leiter der unteren Denkmalbehörde und Stadtkonservator in Wuppertal, prägte immer den Anspruch, ein Denkmal ist niemals tot, vielmehr lebt es mit seiner Nutzung. Dahinter steht, ein Denkmal sollte sich selber wirtschaftlich tragen.

Haus Martfeld könnte etwas mehr an Besucherverkehr vertragen als es sich heute  darstellt. Und so war es ein Glücksfall, dass die biologische Station des EN-Kreises aus Ennepetal ein neues Zuhause suchte. Der Blick war auf die Kreisstadt gerichtet und letztendlich auf den Park um Haus Martfeld.

Wie gesagt, ein Glücksfall. Es entstand eine Win-Win Situation, die zwei zusammen brachte, die sich wunderbar ergänzen.

So wurde das 5. Schwelmer Stadtgespräch zum Anlass genommen, die Entscheidung der Ansiedlung der biologische Station vorzustellen. Es sollte ein Gespräch über die Inhalte und die Arbeit der Station werden. Und es sollte über die Lösung, wie die Stadtion sich in das Ensemble des Hauses Martfeld einfügt, gesprochen werden. Es kamen an die 100 Bürger der Stadt Schwelm. Änderungswünsche wollte man hören, ob man nicht was besser machen könnte.

Dirk Janzen, Biologische Station  Foto: Linde Arndt

Dirk Janzen, Biologische Station Foto: Linde Arndt

Auf der Agenda standen noch mehr Themen, Martfeld war jedoch das Hauptthema. Und zu diesem Hauptthema hatte man den Leiter der Station Dirk Janzen eingeladen, der über die Station Auskunft geben wollte. Die Redaktion von EN-Mosaik war auch gespannt was es nach Ennepetal denn neues geben würde, ob sich die Inhalte oder Zielsetzungen verändern würden. Immerhin wollte man ja eine neue Station bauen.

Es kam jedoch ganz anders. Eine Gruppe von Anwesenden dominierte die Versammlung, indem sie Randthemen zu Hauptthemen orchestrierte. Die Brücke über die Bahnstrecke zum Haus Martfeld, die von der Westfalenpost als baufällig erachtet wurde, war ein Thema. Tatsächlich hält die Brücke noch 10 Jahre aus und müsste dann untersucht werden. Was sicher sehr wichtig ist, nur erst in 10 Jahren. Man wollte aber doch heute wissen wie man dann Martfeld mit dem Auto erreichen könnte. Dann wollte man wissen wie es mit den Parkplätzen bestellt war, die ja für jedes Gebäude nach dem Baurecht bereit gestellt werden müssten. Die Gruppe hatte sich gut vorbereitet, sie wusste es müssen 17 Plätze sein, so hörte man. Das diese Plätze nur virtuell bereit gestellt werden, wurde so nicht dargestellt. Man sah sich schon zwischen den 17 Autos zu geparkt. Logischerweise folgte jetzt die Frage nach dem erhöhten Verkehrsaufkommen, der Eindruck verstärkte sich, es geht rhetorisch nunmehr um die Gestaltung einer Hauptverkehrsstraße. Ängste machten sich angeblich breit, dass man zu-geparkte Garageneinfahrten oder auch einen erhöhten Publikumsverkehr ertragen müsste. Das die Planung aus 5 Vorplanungen favorisiert wurde, wollte man nicht hinnehmen ohne die restlich 4 Planungsvorschläge gesehen zu haben.

Modellansicht Park  Foto: Linde Arndt

Modellansicht Park Foto: Linde Arndt

Modell der geplanten Station  Foto: Linde Arndt

Modell der geplanten Station Foto: Linde Arndt

Und jetzt meldete sich ein Besucher, ob man nicht einmal über die Station sprechen könne. Na man wird doch noch mal über die Ausgleichsparkplätze reden dürfen, das wäre wichtig, so die dominierenden Fragesteller. Und weiter ging es mit Verkehr, Parkplätzen, Besuchern, Bussen und Zufahrten wenn die Brücke mal nicht mehr befahrbar wäre. Nach fast 100 Minuten also über 1 ½ Stunden Brücke, Parkplatz und Co. meldete sich eine weitere Besucherin „ungeduldig“ und wollte über die Station sprechen. Ein einsamer Applaus, war die Folge.Inzwischen waren schon an die 20 Besucher gegangen, sie hatten das Interesse an diesem Stadtgespräch verloren. 124 Minuten, also über 2 Stunden waren nunmehr vergangen, kaum ein Wort war über die biologische Station gesprochen worden, jetzt wollten die Schwelmer nach Hause. Bürgermeister Stobbe bedankte sich und wünschte noch einen guten Abend. Was folgte, waren noch einzelne Gespräche bei der noch Informationen ausgetauscht  und die bereitgestellten Modelle besichtigt wurden.

Im Gespräch mit der dominierenden Gruppe erfuhr ich, diese Gruppe waren Anwohner und Besucher des Martfeld Parkes. Als helfende Hände waren sie sich zu schade; denn das, so sagte mir ein Paar, wäre ja wohl städtische Angelegenheit. Tolle Einstellung.

Anwohner und Gäste des Stadtgesprächs  Foto: Linde Arndt

Anwohner und Gäste des Stadtgesprächs Foto: Linde Arndt

Unter den Anwesenden waren auch die Stiftungsmitglieder verschiedener Schwelmer Stiftungen, die sich durch den Gesprächsverlauf sicherlich geohrfeigt sehen konnten. Denn so viel Egoismus und Gleichgültigkeit wie in diesen Gesprächen auftrat, schadet dem Erhalt des Kleinodes Haus Martfeld. Denn der Erhalt von Haus Martfeld, so ist das nun mal bei Gebäuden, muss irgendwie finanziert werden. Und das geht nun nur über eine sinnvolle kulturelle Nutzung, die zahlende Besucher anzieht. Die Stadt Schwelm kann den Erhalt nicht sichern, aber zahlende Besucher können es sehr wohl. Die Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Natur und Kultur, der Schwelmer Verschönerungsverein, der Verein für Heimatkunde oder die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz stehen nicht immer mit prall gefüllten Geldbeutel herum um die Kulturpflege von einigen egoistischen Schwelmer Bürgern zu übernehmen, wenn solch ein Kulturgut wie das Ensemble Haus Martfeld wieder dem Verfall ausgesetzt wird. Die Liebe zu einer Stadt wie Schwelm sollte doch über die virtuellen Parkplätze stehen und zwar hier und heute.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

ElShalom Wieberneit – große Ausstellung in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld

[la]  Gemeinsam mit der Stadt Ennepetal wird in der Hauptgeschäftsstelle der  Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld am 18. Mai 2014 eine hochkarätige Bilderausstellung von ElShalom Wieberneit eröffnet. Der Titel  lautet: „Große Retrospektive – Werke ab 1946“ und zeigt  Werke, die der Künstler bisher in Museen, Kirchen und öffentlichen Gebäuden ausgestellt hat und über die sowohl Rundfunk als auch Fernsehen mehrfach berichteten.

Mit einer Vernissage am 18. Mai 2014 um 11:30 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Die Begrüßung erfolgt durch den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld, Herrn Bodo Bongen und den Bürgermeister der Stadt Ennepetal, Wilhelm Wiggenhagen.

Uwe Schumacher hält die Laudatio. Musikalisch wird die Vernissage durch die Gevelsberger Formation „Max“ untermalt.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Mai 2014 zu den Öffnungszeiten der Sparkasse zu besichtigen.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Höhendorf Rüggeberg zwei Tage mit Gemütlichkeit

[jpg] Hoffentlich geht das gut. Es wird der 13. Rüggeberger Bauern- und Erlebnismarkt werden, der sich vom 17. Mai 2014 um 13:00 Uhr bis zum 18. Mai 2014 um 19:00 Uhr auf tut. Diesmal wird es parallel auf der L699 die Veranstaltung „Ennepetal auf Rollen und Rädern“ geben.

Was bewundernswert ist, die Rüggeberger haben es geschafft das zwei Termine abgestimmt unter einen Hut kamen. So kamen Diplom-Betriebswirt (FH) Volker Külpmann von der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und Betriebs-GmbH & Co. KG und der Förderverein überein, einen Pendelbus von der Peddenöde bis zur Sparkasse in Rüggeberg am 18. Mai 2014 im 30 Minuten Takt verkehren zu lassen. Und was noch besser ist, in der Werbung wollen die beiden zusammen gehen und aufeinander aufmerksam machen.

Die Hauptakteure des Bauernmarktes.  Foto: Linde Arndt

v.l.Fördervereins-Vorsitzender Jens Knüppel, Fördervereins-Vorstandsmitglied Jürgen Burggräfe und Pfarrer André Graf, davor Margot Steffen vom Kirchcafé Foto: Linde Arndt

Über 30 Aussteller werden wieder in Rüggeberg rund um die Kirche erwartet. Es wird wieder, mit Kinderschminken, Ponyreiten, Hufeisenwerfen oder mit einer Tierschau ein Unterhaltungsteil den Besuchern ob groß oder klein Freude bereitet. Zum Verkauf werden neben Honig, Erdbeeren, Spargel, Gewürze, Töpferwaren, Schmuck oder handwerkliche Gartendeko angeboten.
Aber auch das Kirchencafe bietet an beiden Tagen Kaffee und Kuchen an, wobei der christliche Büchertisch zum stöbern und zum kaufen zur Verfügung steht.
Und für die Kinder wird extra eine Strohburg aufgebaut in der sie nach Herzenslust rumtoben können.
Es wird sicher ein unterhaltsames Wochenende für die ganze Famlie.

13. Bauern- & Erlebnismarkt vom 17.Mai bis 18.Mai 2014
Samstag 13:00 – 19:00 Uhr und Sonntag 11:00 – 19:00 Uhr

Der Veranstalter, der Förderverein der Evangelischen Kirchengemeinde Rüggeberg e.V., freut sich denn auch, dass durch die Markterlöse die Renovierung der Rüggeberger Kirche im Sommer 2015 in Angriff genommen werden kann. Damit wäre die Kirche die 1827 erbaut wurde wieder in einem guten Zustand.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal-Rüggeberg

 

Klavier-Festival Ruhr 2014 startet glanzvoll und „mit Links”

[Essen] Leon Fleisher, Nicholas Angelich und die Neue Philharmonie Westfalen unter Dennis Russell Davies begeistern mit einhändigen Klavierkonzerten von Prokofjew und Ravel

Mit Klavierkonzerten für die linke Hand allein eröffneten Leon Fleisher, Nicholas Angelich und die Neue Philharmonie Westfalen am Freitagabend (9. Mai) das Klavier-Festival Ruhr 2014, das mit dieser besonderen Klavierliteratur an die vielen Verletzten des nunmehr 100 Jahre zurückliegenden Ersten Weltkriegs erinnert.

In der Jahrhunderthalle Bochum begeisterte der große Pianist, Dirigent und Pädagoge Leon Fleisher, Preisträger des Klavier-Festivals Ruhr 2002, durch seine Interpretation von Sergej Prokofjews 4. Klavierkonzert (für die linke Hand). Sein hoch renommierter Meisterschüler Nicholas Angelich ließ im Anschluss den Farbenreichtum des Klavierkonzerts von Maurice Ravel aufleuchten. Die Neue Philharmonie Westfalen umrahmte die Klavierkonzerte mit Sergej Prokofjews Suite aus der Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ und Maurice Ravels feurig auftrumpfender „Rhapsodie Espagnole“. Die Leitung hatte amerikanische Dirigent Dennis Russell Davies. Als Zugabe spielten Leon Fleisher und Nicholas Angelich den Slawischen Tanz Nr. 10 von Antonín Dvořák für Klavier zu vier Händen.

 

v.l.:Leon Fleisher, Nicholas Angelich und den Dirigenten Dennis Russell Davies. Im Hintergrund die Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen  Foto (Copyright: KFR/Frank Mohn)

v.l.:Leon Fleisher, Nicholas Angelich und den Dirigenten Dennis Russell Davies. Im Hintergrund die Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen Foto (Copyright: KFR/Frank Mohn)

Unter der Schirmherrschaft von Traudl Herrhausen präsentiert das diesjährige Klavier-Festival Ruhr bis zum 12. Juli ein Programm mit insgesamt fünf Schwerpunkten. Das weltweit wichtigste Pianistentreffen erkundet die Klavierliteratur für die linke Hand, feiert den 150. Geburtstag von Richard Strauss, präsentiert einen exklusiven Beethoven-Gipfel, wendet sich intensiv dem Thema Etüden zu und veranstaltet acht hochkarätige Jazzkonzerte.

Erstmals stellt das Klavier-Festival Ruhr einen Großteil seiner Education-Aktivitäten für Schüler, Studierende und Erwachsene unter ein Jahresthema. Das spartenübergreifende Projekt „Ein Jahr mit Ligeti“ entstand in enger Zusammenarbeit mit dem französischen Pianisten und Ligeti-Experten Pierre-Laurent Aimard. Es umfasst einen öffentlichen Meisterkurs, ein Familienkonzert, eine „Große Ligeti-Nacht“ und knüpft zudem an den großen Erfolg seines Inklusionsprojekts in Duisburg an.

Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Rundfunk und Presse waren beim Auftaktkonzert zugegen, unter ihnen Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, der Präsident der Kunststiftung NRW Dr. Fritz Behrens, der Vorsitzende des Siemens-Aufsichtsrats Dr. Gerhard Cromme sowie zahlreiche Persönliche Mitglieder des Initiativkreises Ruhr und viele der rund 250 Mitglieder des Gründerkreises und des neuen Silver Circle der Stiftung Klavier-Festival Ruhr.

Der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats des Klavier-Festivals Ruhr Dr. Herbert Lütkestratkötter erinnerte daran, dass das Programm des weltweit größten und wichtigsten Pianistentreffens erst möglich wurde durch die tatkräftige Unterstützung des Initiativkreis Ruhr, durch 58 Sponsoren und Förderer, durch eine Reihe von Partnerstiftungen sowie durch die neuen Mitglieder des Silver Circle. Dr. Lütkestratkötter lobte den „unermüdlichen Einsatz und Elan“ von Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg und seinem Team. Zugleich drückte er seine Freude darüber aus, dass Ohnesorg das Angebot des Stiftungsrats zu einer erneuten Vertragsverlängerung angenommen hat.

Das Klavier-Festival Ruhr 2014 umfasst 65 Konzerte in 23 Städten auf 28 Podien an Rhein und Ruhr. Davon sind 16 Veranstaltungen bereits jetzt ausverkauft. WDR, Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur werden zahlreiche Konzerte im Hörfunk übertragen. Der diesjährige Preis des Klavier-Festivals Ruhr geht an den polnischen Pianisten Krystian Zimerman, der am 3. Juni in der Historischen Stadthalle Wuppertal konzertiert.

Mehr Stadt in der Stadt, gelebte Urbanität

Das Team Foto: Linde Arndt

v.l.: Klaus Fiukowski, Andreas Belz Christine Richert, Bürgermeister Claus Jacobi, sowie Franz Wüstenberg und Tim Herbig von der Gruppe „The O‘Reillys“ Foto:© Linde Arndt

[jpg] Am Samstag, dem 10. Mai ist es in Gevelsberg soweit. Der Ennepepark wird der Stadt Gevelsberg neu gestaltet zurück gegeben. Die gesamte Anlage umfasst nunmehr eine neue Grünfläche, Spielstätten aber auch einen Gastrobetrieb. Es wird ein Mittelpunkt in einer ständig in Bewegung erscheinenden Stadt Gevelsberg sein.

Eine nette Besonderheit wird es geben, nämlich, einen Schlossgarten für Verliebte die sich einander versprochen haben. So wird ein Teil eines Gabionenelements für die sicherlich vielen Liebesschlösser freigegeben. Ein Schild wird auf die entsprechende Stelle hinweisen. Es ist einfach, man kauft sich ein Schloss, lässt es gravieren oder  beschriftet (der heimische Schlüsseldienst in Gevelsberg ist darauf vorbereitet) oder bemalt dies vielleicht selbst, bringt dieses an das Element an und wirft den Schlüssel in die am Ende des Elements befindliche Dose. Ja klar, in der Regel werden die Schlüssel in einen Fluss oder Teich geworfen aber Gevelsberg hat zu viel glückliche und verliebte Menschen, so dass man es nicht wagt die vielen Schlüssel in die Ennepe werfen zu lassen (Staugefahr). Wer es trotzdem tut, der erntet eine Drohgebärde von der Stadt 🙂 .

Vorfreude auf die Highland Games - Foto: André Sicks

Vorfreude auf die Highland Games – Foto: © André Sicks

Bürgermeister Claus Jacobi ist es ganz besonders wichtig, dass der Park für alle Generationen erstellt worden ist und freut sich auf ein Fest, bei dem  alle Generationen vertreten sind und auf die Präsentationen aller Beteiligten. Der Ennepebogen soll eine Kontaktfläche zur Sparkassenterasse und in gemeinsame Aktivitäten mit einbezogen sein.

Samstag, 10.05.2014

13 bis 18 Uhr Skaterparty des Städtischen Jugendzentrums mit “Freedom Skateboards”-Contest
Es sind Artisten ihres Faches der Streetart und sie sorgen mit innovativer und energiegeladener moderner Bewegungskunst für Furore.

14 Uhr Ausstellungseröffnung “Klaus Peter Thaler – 50 Jahre Leben für den Radsport“ im EnnepeFinanzCenter der Stadtsparkasse Gevelsberg

14:30 bis 18:30 Uhr E-Bike Driveact der AVU im Ennepepark

14 bis 18 Uhr Highland Games im Ennepepark –  ausgerichtet vom Clan McLaren (Schottisch Gaelic: Clann mhic Labhrainn)
Hier erwarten uns  mindestens 6 Mannschaften (á 6 Personen), es kann noch bis 10 nach gemeldet werden. Bisher handelt es sich um eine bunte Mischung aller Altersgruppen und Teilnehmer. Die erstaunliches leistenden Mannschaften freuen sich allen einmal die ganz im Zeichen der schottischen Highlands stehenden Sportarten, wie Baumstämme werfen, Strohsäcke schleudern, Seilziehen u.v.w. zeigen zu können. Die Highland Games werden entlang der Ennepe rund um die Sparkassenterasse ausgetragen.  Es wird ein tolles sportliches Event und zeigt die pure Lebensfreude, die dem schottischen Leben nachempfunden wurde.

14 bis 20 Uhr Irish Market auf der Sparkassen-Terrasse

Bühnenprogramm:

15:30 bis 16 Uhr Piper and Irish Dancer

16 bis 17 Uhr offizieller Festakt zur Einweihung des Ennepeparks mit Begrüßung der neuen Alltagsmenschen der Künstlerin Christel Lechner und Eröffnung des Gevelsberger Schloßgartens durch Bürgermeister Claus Jacobi. Ein prominentes Paar wird das erste Schloss anbringen. Es gilt eine Aufforderung an alle Liebespaare, ihr Schloss mitzubringen.

Wie jetzt schon werden mit der Künstlerin Christel Lechner die Alltagsmenschen in Gevelsberg Einzug halten. Neu ist, es werden zwei neue Alltagsmenschen in Gevelsberg einziehen. Es soll eine Überraschung werden.

17 bis 18 Uhr G-Faktor Allstars

Sie sind den Gevelsbergern, zumindest den jungen, an allen Ecken schon ins Ohr gekrochen.

18:30 bis 20:30 Uhr  The Ceili Family

Eine seit 1996 tourende Band, die ihre Lieblingsstücke von Christy Moore, Pogues, Dubliners & Co.nennen, haben mittlerweile auch ein ordentliches eigenes Repertoire. Und wie selbstverständlich eigene CDs. Sie sind international mehrfach schon gelobt worden und man kann nicht genug Support für diese Band machen.

21 bis 23 Uhr The O`Reillys and the Paddyhats

Eine Irish Folk Punk Band mit Wurzeln in Gevelsberg, die ihre Gigs aber auch schon in Moskau und Madrid zum Besten gaben. Nein, sie sind bodenständig geblieben und so hopsen und singen ihre Zuhörer wie ehedem nach den Klängen der Band.

Die Schönheit der grünen Oase mitten in der City kann man aus nachfolgenden Bildern schon ersehen. Wenn die Flatterbänder entfernt sind, die Bühne auf dem Spielfeld  und die Utensilien für die Highland Games aufgebaut sind, wird der attraktive Freizeitpark voller Leben sein.

Gastronomisch werden sich:

Feinkost Hedtstück,

Café Kartenberg,

Fleischerei und Partyservice Ellinghaus

am Samstag dem 10. Mai 2014 ins Zeug legen

Sonntag, 11.05.2014

10 bis 11 Uhr Open-Air-Gottesdienst

11 bis 13 Uhr Jazz-Frühstück mit W. Ossenberg and his Old Friends und leckerem Frühstücksangebot initiiert durch den Bauverein Gevelsberg eG und präsentiert durch Café Kartenberg. Ein Muttertag der besonderen Art.

12 Jahre hat die Planung und der nachfolgende Bau des Ennepeparks gedauert und zeigt eine Stadtmitte die zum verweilen einlädt. Es ist ein Pol des Miteinanders zwischen Jung und Alt, Ruhe und Ruhelosigkeit, ein Treffpunkt für alle. Am Rande und doch mitten drin.

Wie immer wird sich der Gevelsberger mit seinen Nachbarn gerne von solchen urbanen Perlen  einnehmen lassen und gehörig feiern.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

Europa bedeutet mehr als nur ein paar Richtlinien

Tagung des Ausschusses bei der EU in Brüssel  Foto: Linde Arndt

Tagung des Ausschusses bei der EU in Brüssel Foto: Linde Arndt

[jpg] Vor Ostern sprach mich ein Kollege, der im lokalen Bereich arbeitet, an. Ob ich den neusten Schwachsinn der EU kennen würden. Nein, erwiderte ich. Die wollen jetzt nur noch Kaffeemaschinen produzieren lassen, die die Heizplatten nach 15 Minuten ausschalten, so mein Gesprächspartner. Dabei schaute er mich erwartungsvoll an. Über mein Smartphone sah ich den Bericht der EU ein um ihm dann zu antworten: Es geht um das Energiesparen. Und ob er denn wisse, wenn man diese Idee umsetze, das Europa tausende Tonnen von Co2 sparen könne? Er fand es trotzdem nicht so toll wenn er solch eine Kaffeemaschine hätte. So ist es wenn man die Zusammenhänge nicht wissen will und stattdessen sein Vorurteil pflegt.

Solche und andere Gespräche habe ich im letzten Jahr dutzendfach geführt und konnte niemanden von Europa und der EU überzeugen. Wie kommt das?

Es ist ein diffuses Gefühl was Menschen Brüssel ablehnen lässt. Es ist die größere Einheit von 28 Staaten und rund 500 Millionen Menschen die den Europäer zurück schrecken lässt. Und es sind die mangelnden Informationen über Brüssel, Straßburg, Frankfurt oder auch Warschau, eine gewisse Unaufgeklärtheit der Bürger. Sicher ist die EU an der Aufklärung nicht ganz unschuldig, wenn man sich manche Publikation ansieht.

Aber, und das ist für mich irritierend, die nationalen Politiker aller Parteien verstehen es den Bürger gegen Brüssel aufzuhetzen. Der Nationalstaat wird als hilflos gegenüber Brüssel dargestellt. Brüssel als Krake, die alles regulieren will.

Alles dummes Zeug der jeweiligen nationalen Politiker um die Menschen zu manipulieren. Denn wenn der Regierungschef eines Nationalstaates NEIN zu einer Richtlinie sagt, landet die Richtlinie in der Tonne. Alle Vorlagen müssen durch den Rat der Europäischen Union, der auf dem Consilium in Brüssel tagt. Mit Einstimmigkeit im Rat werden die Richtlinien verabschiedet, ein Staat der EU kann eine Richtlinie zu Fall bringen, wenn er NEIN sagt.

Die krumme Gurke und sonstige Einzelvorschriften wurden vom Rat abgesegnet, also von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten François Hollande oder dem britischen Premierminister David Camaron. Und das sind nur drei der 28 Regierungschefs.

v.l.: Angela Merkel, Francois Hollande und David Cameron  Foto: © Linde Arndt

v.l.: Angela Merkel, François Hollande und David Cameron
Foto: © Linde Arndt

Manchmal ist dieses Spiel unerträglich für die 751 Abgeordneten des europäischen Parlaments. Denn für die Fehler, die man noch nicht einmal gemacht hat, gescholten zu werden und für gute Ideen, die sich die Regierungschefs als Eigenverdienst ans Revers heften, nicht gelobt zu werden, macht den Parlarmentarier traurig und manchmal auch wütend.

96 deutsche Abgeordnete werden über die Listen nach der Europawahl 2014 nach Brüssel geschickt, 24 Parteien bewerben sich in NRW um Wählerstimmen. Neben den etablierten Parteien, wie CDU, SPD, FDP, GRÜNE und die Linke bewerben sich eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Parteien wie die NeoNazis oder christliche Parteien. Sperrklauseln, die in Deutschland fest verankert sind, wie die 5% Hürde des Bundestages, gelten für das Europaparlament ausdrücklich nicht – hier zählt am Ende jede Stimme. So hatte es das Bundesverfassungsgericht am 26. April 2014 unter Vorsitz von Richter Andreas Voßkuhle am Bundesverfassungsgericht gewollt.

Rund 60% der Vorlagen schaffen es durch den Rat, werden dann in nationale Gesetze der einzelnen Staaten umgesetzt. Die restliche 40% werden von Merkel und Co. abgelehnt.

Es sind Europawahlen am 25. Mai und wieder werden böse Spiele auf nationaler Ebene gespielt. So wird vorgegaukelt, der Kommissionspräsident, der derzeitige heißt Manuel Barroso, könne durch den Wähler bestimmt werden. Das ist falsch. Fakt ist, die Mitglieder des Rates, also die 28 Regierungschefs, bestimmen den Kommissionspräsidenten hinter verschlossenen Türen und zwar einstimmig.

v.l.: Martin Schulz und Jean-Claude Juncker  Foto: © Linde Arndt

v.l.: Martin Schulz und Jean-Claude Juncker
Foto: © Linde Arndt

Jean-Claude Juncker (Christlich Soziale Volkspartei), der ehemalige Eurochef und Martin Schulz (SPD) werden als wählbar für das Spitzenamt dargestellt. Sachlich ist auch das indirekt total falsch. Bei der deutschen CDU wird sogar noch einer drauf gesetzt, Bundeskanzlerin Angela Merkel wird indirekt als wählbar plakatiert. Ein Etikettenschwindel? Sicherlich erkennt man an solchen Verhaltensweisen nicht den Einsatz für Europa, den man sich wünschen würde. Europa ist für die Parteien nicht gerade ein Liebesprojekt für das man sich einsetzen sollte. Eben gerade sieht man in der Ukraine Krise wie die europäischen nationalen Spitzenpolitiker versagen und letztendlich den US-Amerikanern das Feld der Diplomatie in Europa überlassen. Mangels Selbstbewusstsein ist ihnen Europa egal. Wenn aber den Parteien Europa egal ist, wie soll sich denn dann der Wähler für Europa erwärmen?

Dann stellt sich doch die Frage, warum sollte der Wähler sich für Europa erwärmen und sein Parlament wählen?

 

Es gibt es, das Europa für das es sich einzusetzen lohnt.

Und aus dieser Behauptung kann man die Wahl am 25. Mai 2014 ableiten. Es ist das Europa, welches seit fast 70 Jahren Frieden hatte. Wenn man die ParlarmentarierInnen in den Ausschüssen und im Parlament beobachtet, was sie sagen, wie sie handeln und wie sie sich für eine Sache einsetzen, so sind sie sich der Verantwortung für unseren Kontinent bewusst. Sie sind engagiert und hochmotiviert etwas für Europa zu bewegen. Nicht alle, jedoch die überwiegende Mehrheit. Einige wenige sind noch mit Parteireflexen ausgestattet und denken in nationalen Kategorien, sie werden jedoch immer weniger.

Was ist mit den Grenzen? Auf dem Kontinent sehen wir an den Grenzen nur noch Ruinen der alten Grenzstationen und Wechselstuben aus längst vergessenen Zeiten. Womit wir das sind wo Europa hin wollte. Ein gemeinsamer Raum der gleiche Regeln hat, aber seine kulturellen Eigenheiten bewahrt. Die Vielfalt ist Europas Stärke.

Begonnen hat es mit der gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsunion ( WWU ) als konsequente Folge des Europäischen Binnenmarktes. Der Euro wurde eingeführt und die Verrechnung von Warenlieferungen und Dienstleistungen wurden vereinfacht. Kaum einer erinnert sich an die teilweise großen Kurssprünge der internationalen Währungen, die unsere Exporte und Importe manchmal unkalkulierbar machten. Heute haben wir trotz der Unkenrufe nach der Finanzkrise, einen harten Euro der stabil ist. Wobei der Euro in vielen Ländern die Leitwährung ist und den Dollar abgelöst hat. Was die USA nicht gerne sieht, da die Wechselkursgewinne nun in Europa anfallen.

Der Vorteil für die 500 Millionen Europäer? Wir können ohne Probleme, ohne Zölle in jedem Land der EU einkaufen oder verkaufen. Wir haben die Wahl, kein Papierkram mehr.

Nun das hört sich jetzt so an, als wenn alles so wunderbar und fehlerfrei laufen würde. Nein, weiß Gott nicht, es sind noch Fehler zu beseitigen. Die Finanzkrise hat uns Europäer gezeigt, dass wir die Hände nicht in den Schoß legen können. Ungeheure Anstrengungen der EU führen letztendlich zu einer starken Absicherung des Finanzsektors. Der letzte Schritt läuft noch – die Bankenunion.

Abgeordnete in einer Ausschuss-Sitzung   Foto: © Linde Arndt

Abgeordnete in einer Ausschuss-Sitzung
Foto: © Linde Arndt

Was war passiert? Ein Systemfehler, der sich aus dem Konstrukt der EU ergab, der die EU in den Abgrund hätte reißen können. Aber die EU hatte ja die EZB, die sich des Fehlers annahm und nachjustierte. Allerdings kann man heute sagen, hätten wir die EU und keine EZB gehabt, hätten wir in Europa eine Wirtschaftskrise erlebt, die einen weitaus größeren Schaden angerichtet hätte als der „schwarze Freitag“ von 1929. Die 500 Millionen Europäer solidarisierten sich und wehrten die Finanzkrise aus den USA erfolgreich ab.

Die Wirtschafts- und Währungsunion brachte aber noch andere Freiheiten, die Arbeitnehmerfreizügigkeit, die bis heute zu immer mal wieder größeren Aufregungen führte, besonders und gerade nach der Osterweiterung der EU 2004 und 2007. Es wurde die Ausnahmeregelung „2-3-2-Formel“ eingeführt. Deutschland nahm denn auch mit Österreich das Recht in Anspruch, die aus dem Osten kommenden Arbeitnehmer 7 Jahre von ihren Arbeitsmärkten fern zu halten. Trotz allem hatte auch Deutschland und Österreich der Osterweiterung zugestimmt. Ein einfaches NEIN der beiden vorgenannten Länder hätte die Osterweiterung unmöglich gemacht.

Am 31.12.13 liefen alle Fristen ab, so dass Bulgarien und Rumänien jetzt auch die volle Freizügigkeit genießen. Beide Länder sind jedoch die ärmsten Länder in der EU. Wie vorauszusehen war, haben wir nunmehr das Problem der Freizügigkeit in Deutschland und Österreich obwohl nicht mehr Arbeitnehmer aus dem Osten in die Länder kamen. Aber auch hier wurden handwerkliche Fehler sichtbar. Unverständlich, zumal alle Regierungschefs ihre Fachbeamten zu den jeweiligen Sitzungen nach Brüssel mitbringen, denn es soll ja entschieden werden.

 

  • Kindergeld

Das Prinzip, wenn Leistungen eines Staates vorhanden sind, gelten die auch für die in diesem Staat vorhanden EU Ausländer, also für alle EU Bürger. Das gebietet die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion, die auch die Deutschen wollten. Konkret: Wenn ein EU Bürger in Deutschland ist hat er auch ein Recht auf Kindergeld. Das Kindergeld bezieht sich nach dem Gesetz nur auf die Kinder, es ist egal wo sich ein Kind befindet. Beispiel, EU Eltern arbeiten als Spargelstecher in Deutschland, die Kinder sind bei der Oma in irgendeinem EU Land. Somit gibt es Kindergeld solange hier gearbeitet wird. Aber es gibt das Kindergeld auch, wenn die Eltern in Deutschland nicht arbeiten oder weiter gehend, es in dem anderen EU Land kein Kindergeld gibt. Ungerecht? Nein, wenn sich unsere Regierung was dabei gedacht hat, denke ich nicht. Nur unsere nationale Regierung äußert sich ja nicht, abgesehen davon macht sie ja keine Fehler. Eine Besonderheit von Fehlleistungen der 28 EU Nationen stellt die Problematik der Sinti und Roma dar. Immer wieder werden hier die bestehenden Problem der EU Brüssel angelastet um von dem eigenen Versagen abzulenken. Einmal sind die Sinti und Roma mehr oder weniger Asylanten und auf der anderen Seite kommen sie aus einem der 28 EU-Staaten. Welchen Status die Sinti und Roma bekommen ist manchmal verwunderlich. Letztendlich ist dieses Problem ein reines europäisches Problem, denn die Gebiete wo die Sinti und Roma herkommen befinden sich alle in Europa. Lösungen wurden in Brüssel erarbeitet, nur sie müssen auch von den Regierungschefs umgesetzt werden.

 

  • Aufenthaltsrecht

Es gehört zur Freizügigkeit der EU, ArbeitnehmerInnen können überall in der EU einen Arbeitsplatz suchen und auch annehmen. Im Gewerbebereich hat jeder EU Bürger Niederlassungfreiheit. Das hört sich gut an, in der Praxis waren jedoch ein paar Fehler sichbar geworden.

Wenn aus einem anderen EU Land ein Arbeitnehmer in einem anderen EU Land eine Stelle sucht und nicht findet, haben alle EU Staaten ein Problem. Irgendwann sind evtl. die finanziellen Reserven aufgebraucht und dieser Arbeitnehmer versucht über die Sozialsysteme seinen Lebensunterhalt zu sichern. Hat er eine gewissen Zeit in dem Land gearbeitet und in die Sozialsysteme eingezahlt, so wird er auch einen Beitrag zu seinem Lebensunterhalt aus den Sozialkassen bekommen. Ist das aber nicht der Fall steht er ohne auf der Straße. Der Gaststaat tut so als wenn er nicht da ist.

In der Regel passiert jetzt folgendes – der Arbeitssuchende wird versuchen sich am Arbeitsmarkt als Tagelöhner mit ganz niedrigen Hungerlöhnen zu verdingen um die Zeit zu überbrücken. Das geht eine kurze Zeit gut, dann wird er entweder obdachlos oder er rutscht ab in die Beschaffungskriminalität. Wo ist jetzt das Problem? Nun, er ist mittellos und ist nicht in der Lage die Heimfahrt zu finanzieren. Die Jobcenter oder Sozialämter können diesen Leuten keine Fahrkarte geben, weil die gesetzliche Grundlage fehlt. Bei den afrikanischen Flüchtlingen ist es da einfacher, die werden in einen Flieger gebracht und auf Staatskosten mit Begleitung nach Hause gebracht.

 

Beide Problemfelder sind Konstruktionsfehler der nationalen Staaten. Die Lösung wäre Brüssel. Denn Brüssel könnte zentral die in den 28 Einzelstaaten aufgetretenen Probleme vereinheitlichen und von dort auch die Umsetzung betreiben. So bekämen die Eltern ihr Kindergeld und die Arbeitnehmer ohne Arbeitsstelle würden wieder in ihre Heimatländer verbracht. Nur, das wollten die 28 EU Staaten nicht, sie wollten die Entscheidung in ihrem Machtbereich belassen.

 

Noch ein Wort zum Vorwurf über die „Regulierungswut“ der Brüsseler Administration. Die EU hat 28 Staaten und jeder dieser Staaten hat „Anspruch“ auf einen Kommissar in der Kommission. Selbstverständlich bekommt der Kommissar in der Kommission ein Büro mit Personal und ein Aufgabengebiet. Und das schafft Verordnungen und Regeln ohne Ende. Nur die Kommissare werden vom Rat, also wieder den Regierungschefs, eingesetzt.

 

Im Grund stehen die Parlamentarier des europäischen Parlaments immer außen vor und dienen der Kommission und dem Rat als Ideengeber und Problemlöser. Eine starke Position hat in diesem Spiel der Parlarmentspräsident, z.Zt. der deutsche Martin Schulz (SPD), sein Vorgänger war der Pole Jerzy Buzek (PO), beides Präsidenten des Ausgleichs, die sich nie gegen den Rat stellen würden. Beide wirken aber motivierend auf die Mitglieder des Parlaments ein. Und so kann man den Parlamentariern der EU eine gute handwerklich politische Arbeit attestieren.

Sie sind es, die Europa nach vorne bringen, die Europa leben, mit ihnen macht Europa Sinn. Wenn man einmal erlebt hat wie 4 – 5 Personen aus unterschiedlichen Staaten in den Ausschüssen über eine Sache diskutiert haben und letztendlich zu einem positiven Ergebnis kamen, geht man mit einem gewissen Stolz auf Europa aus dem Ausschusssaal.

Und deshalb sollte es für jeden überzeugend sein die 96 deutschen Abgeordnete für das europäische Parlament am 25. Mai 2014 zu wählen. Europa ist nirgendwo ein Problem, Europa ist die Lösung.

Schlussendlich muss man noch anmerken, viele Rechtspopulisten wollen ihr nationales Süppchen wieder kochen, aber auch unser westlicher Verbündete, die USA, steht der EU misstrauisch gegenüber. Denken ist Gott sei Dank noch nicht verboten. Wenn man etwas negatives über Brüssel erzählt sollte man immer an den römischen Staatsmann Cicero denken, der mit seinem Ausspruch „cui bono“ eine Verteidigungsrede verstärkte. Cui bono, wem nützt dieser vorgebrachte Sachverhalt? Europa braucht jedoch nicht nur Wähler, Europa braucht Menschen die sich für die europäischen Werte einsetzen. Der Jugendaustausch, der Studentenaustausch, die Städtepartnerschaften oder auch der Kulturaustausch, dies alles ist möglich um zusammen zu rücken, voneinander zu lernen oder aber nur mitzumachen.

 

Es ist unser und Ihr Europa, fühlen Sie sich angesprochen!

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel.