Trotz des ungünstigen wirtschaftlichen Umfeldes, ein gutes Ergebnis

 
Thomas Biermann [Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Gevelsberg] und Michael Hedtkamp [ Mitglied  des Vorstandes] können sich über das Bilanzergebnis 2012 freuen                                                                                                         Foto: © Linde Arndt
 

[jpg] Die Wirtschaft in Deutschland lahmte  2012.  Die Dynamik der deutschen Volkswirtschaft ließ in den Quartalen 2012 stetig nach. Nach plus 0,5 Prozent zum Auftaktsquartal 2012 ging das BIP-Wachstum zum Vorquartal zunächst auf 0,3 Prozent und im dritten Quartal auf 0,2 Prozent zurück  und endete im vierten Quartal mit Minus 0,6 Prozentpunkten. Für das gesamte Jahr 2012 brachte es die deutsche Volkswirtschaft jedoch noch auf ein Wachstum von 0,7%. Auch die Arbeitslosenzahlen sprangen wieder über die magische Grenze von 3 Mio. Die Zinsen sind auf dem niedrigsten Niveau, was finanzwirtschaftlich zu erheblichen Problemen führt.  Glimpflich sahen die volkswirtschaftlichen Zahlen in Deutschland deshalb so aus weil die Exportquote mal wieder alles aus dem Feuer gerissen hat.

Vor diesem Hintergrund legte der Vorsitzende des Vorstandes Thomas Biermann der Sparkasse Gevelsberg die Bilanz 2012 vor. Es ist das 155. Geschäftsjahr der Sparkasse Gevelsberg und ein Jahr auf welches man zahlenmäßig stolz sein kann.
Denn die vorgenannten volkswirtschaftlichen Zahlen brachten viele Bankinstitute in die Verlustzone; denn das Vertrauen ist ein wesentlicher Faktor im Bankensektor. Und dieses Vertrauen ist es was die Sparkasse Gevelsberg besser dastehen lässt als so manch eine andere Bank. So konnte die Sparkasse Gevelsberg ihren Marktanteil im Privatkundengeschäft von 62% auf 66% steigern. Die Bilanzsumme zog von 843,5 Mio Euro auf 874,4 Mio Euro an, was einer Steigerung um 3,7% entspricht. Wichtiger sind jedoch die Zahlen aus der Entwicklung der Kundenforderungen und Kundeneinlagen. So konnten die Kundeneinlagen, also das was man umgangssprachlich als „Spargroschen“ benennt, um 4,7% auf 640,9 Mio Euro gesteigert werden. Ein Unternehmensziel der Sparkasse Gevelsberg, und dies äußert sich in dem Anstieg der Kundeneinlagen, ist, die Sinnhaftigkeit des Sparens zu erhalten. Bei den derzeitig exorbitant niedrigen Zinsen kann man das als reinen Vertrauensbeweis der Kunden gegenüber der Sparkasse Gevelsberg ansehen. Auf der anderen Seite der Bilanz stiegen die Kundenforderungen um 3,4% auf 586,4 Mio Euro. Diese beiden Zahlen zeigen ein grundsolides Sparkassenhandeln, welches auf Nachhaltigkeit und Verstetigung der Zahlen im Bankgeschäft hinweist. 8,5% Wachstum im Kreditbereich der Gevelsberger Unternehmer zeigen, dass die Gevelsberger Unternehmer besser als viele andere Unternehmer in der deutschen Volkswirtschaft agieren – sie sind ganz klar auf Wachstumskurs.

Michael Hedtkamp, Mitglied  des Vorstandes, referierte sodann über die Entwicklung im Vermögens- und Wertpapiergeschäft:  Mitte 2012 hatten die Finanzmärkte wieder an Attraktivität gewonnen. Dies wurde damit erreicht indem die EZB (Europäische Zentralbank)  die Zusage unbegrenzt Schuldenpapiere zu kaufen durch EZB-Präsident Mario Draghi erteilt wurde. Es war ein Zeichen von Stärke welches die EZB aussandte und führte zu einer Eindämmung der Spekulation gegen den Euro. Zurück zur Sparkasse Gevelsberg: Hier sieht die Sparkasse Gevelsberg ihre Kunden überwiegend im festverzinslichen Bereich ohne großes Risiko. Es ist eine freundlich positive Entwicklung in diesem Geschäftsfeld. LBS und die Provinzial haben ein gutes Jahr 2012 vorzuzeigen, allerdings konnten die hohen Zahlen von 2011 nicht wieder erreicht werden. Im Online Bereich werden wir unser Angebot etwas verbessern, hier bereiten wir ein  neues Angebot für diese Zielgruppe vor.
Auch in 2012 haben wir durch unser umfangreiches kulturelles Engagement in Gevelsberg ein klares und deutliches Signal der Zugehörigkeit zu Gevelsberg angezeigt. So wird es 2013 wieder eine Ausstellung geben: Diesmal wird der bekannte Schauspieler, Maler und Musiker Armin Müller-Stahl seine Bilder in unserem Hause ausstellen.

Erwähnenswert wäre noch die Kapitalquote nach Basel III die 16,6% betrug und damit die Forderung der Mindestquote weit übererfüllt. Für 2013 wagte der Vorsitzende der Sparkasse  Thomas Biermann eine vorsichtig positive Aussicht. Die Unabwägbarkeiten sind zu groß um eine seriöse Einschätzung abzugeben. So reduzierte die Bundesregierung ihre Prognose für das laufende Jahr von 1,0 auf 0,4 Prozent. Man wird sehen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg.

Anmerkung:

 

 [la] Während in der 3. Etage des Sparkassengebäudes das Pressegespräch statt fand, gingen im ehemaligen Kassen- und Kundenbereich die umfangreichen Umbauarbeiten weiter. (wir berichteten). Im Anschluss an das Gespräch  machten wir einen kurzen Abstecher auf die gegenüber liegende Straßenseite (ehemalige Räumlichkeiten der Dresdner Bank), wo zum reibungslosen Ablauf der Tagesgeschäfte für die Kunden der Sparkasse Gevelsberg eine Interrims-Filiale eingerichtet wurde.

 "Das ist die Errichtung einer Filiale mit der kürzesten Laufzeit", wie Thomas Biermann mit einem Schmunzeln bemerkte.
[Foto durch Anklicken vergrößern]

 

Jahresgabe des Vereins für Heimatkunde

     [jpg] Es war wieder soweit. Relativ früh, nämlich am 12. Februar, stellte der Verein für Heimatkunde Schwelm e.V. seine diesjährige Jahresgabe in Heftform vor.
5 Artikel sind es diesmal geworden, liebevoll und sorgfältig zusammen getragen um den Schwelmern Zeugnis ihrer Stadtgeschichte zu geben.
So würdigte der anwesende Schwelmer Bürgermeister Jochen Stobbe die Arbeit, die hinter diesen Beiträgen steht.

 Weiten Raum nahm  die Erfassung der Fauna an ausgewählten Standorten von Schwelm ein. Eine wissenschaftliche Arbeit von Peter Schäfer. Die Schwelmer Kolpingfamilie, der Schwelmer Pfarrer Tobien, die Tagebücher Carl Gustav Kleine oder auch die Erinnerungen an den Schwelmer Bürger Franz Josef Degenhardt. Es sind alles Artikel die eine Stadt wie Schwelm zum Leben erweckt, der Stadt also ein Profil geben.

                      
Bürgermeister Jochen Stobbe,  Anne Peter und Dr. Wolfgang Fenner
 

Leider konnten an dieser, als Autorentagung firmierten Sitzung nicht alle Autoren krankheitsbedingt teilnehmen, was der Herzlichkeit des kollegialen Vortrages nicht schadete. Das neue Buch hat 80 Seiten, eine Auflage von 735 Stück, es ist das 61. Heft in Folge und kann in der Geschäftsstelle des Vereins für Heimatkunde e.V. im Haus Martfeld  oder im Buchhandel unter ISSN: 0343-2785 zu einem Preis von 9,90 Euro erstanden werden. Herausgeber ist Dr. Wolfgang Fenner.

 

 
Gesprächspartner der Pressekonferenz am 12. 02.2013 des Verein für Heimatkunde Schwelm e.V.
 

 

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Schwelm

[Alle Fotos © Linde Arndt]

Gevelsberger Neujahrsempfang 2013

[jpg] Es war ein besonderer Neujahrsempfang am 10. Februar 2013  in Gevelsberg. Die Zeichen standen ganz auf dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag und auf Europa. 50 Jahre ist der Élysée-Vertrag nun jung, eine reine Erfolgsstory die auch die europäische Einigung beflügelte. Und Gevelsberg lebt dieses Europa als Idee, Traum, als Projekt in seinen Städtepartnerschaften. 2013 jährt sich der Freundschaftsvertrag mit der französischen Partnerstadt Vendôme zum 40. mal, damit zehn Jahre nach den Élysée-Verträgen.


Bürgermeister Claus Jacobi und Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren
  Bürgermeister Claus Jacobi begrüßte ganz besonders die Festrednerin, die Ministerin für Bundesangelegen- heiten, Europa und Medien, Frau Dr. Angelica Schwall-Düren und die weiteren anwesenden Ehrengäste. Auf fast 70 Jahre Frieden blicken wir in Europa zurück und auf 50 Jahre  Élysée-Vertrag. Und es verging kaum Zeit als die ersten privaten Schritte nach Vendôme gemacht wurden.
 Erste Gespräche und gegenseitige Besuche mündeten schließlich und endlich in dem Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Städten. Heute, so Jacobi, sehen wir alle besorgt auf die nationalen Tendenzen in einzelnen europäischen Staaten.

 De Gaulle und Adenauer wollten die immer wieder befeuerte Feindschaft beider Völker überwinden, indem sie sich demonstrativ die Hand reichten. Heute sind Freundschaften in den beiden Städten entstanden die weit über das übliche Maß an Städtepartnerschaft hinausgehen. So werden im Sommer wahrscheinlich 400 Gevelsberger mit Bussen nach Vendôme reisen um dort mit ihren französischen Freunden die Feierlichkeiten  zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zu begehen. Aber das war ja nicht alles. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs machten sich die Gevelsberger wieder auf um mit dem polnischen Szprotawa (Sprottau) in der polnischen Woiwodschaft Slask. Auch hier wieder waren die Gevelsberger Privatinitiativen maßgeblich an dieser Freundschaft beteiligt. Konsequenterweise wurde auch die weitere Städtepartnerschaft mit dem sizilianischen Butera aus der Provinz Caltanissetta betrieben. Heute ist Gevelsberg fest mit dem heutigen Europa vernetzt und kann von sich behaupten, dass es den europäischen Gedanken lebt. Ein weiteres Anliegen der Gevelsberger wird die Vernetzung der europäischen Jugend sein um den Gedanken „Europa“ weiter zu führen. So war es für Gevelsberg eine Selbstverständlichkeit sich am 22.09.09 mit seinem Städtischen Gymnasium in Düsseldorf als "Europaschule in NRW" neben anderen Schulen zertifizieren zu lassen.

Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren nahm als Festrednerin den Faden des Élysée-Vertrages von Bürgermeister Jacobi auf und erinnerte an die durch den deutsch-französischen Fernsehsender „ARTE“ gemachte Umfrage über das gegenseitige Befinden der beiden Völker. Es ist ein durch und durch positives Bild welches die jeweiligen Völker von dem anderen haben. Nur wir alle sind dazu aufgerufen nicht in Selbstzufriedenheit zu verfallen; denn das Erreichte muss weiter entwickelt werden.

So wird es erstmalig ein gemeinsames deutsch-französisches Geschichtsbuch geben, der gemeinsame Fernsehsender „ARTE“ wird erweitert und der hohe Stellenwert des Jugendwerkes, der den Jugendaustausch befördert, ist eine Stärkung des europäischen Gedankens.

 
Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren

Das es demnächst auch einen deutsch-polnischen Jugendaustausch geben wird ist nicht mehr als konsequent. Dieser Jugendaustausch  macht Freundschaften unter den europäischen Völkern erlebbar. Gevelsberg hat sich für dieses aktive Europa entschieden und damit für ein stabileres und friedlicheres Europa in Vielfalt. Gevelsberg hat die Entfernungen überwunden, die sich zwischen ihren Städtepartnern befinden und damit die Hindernisse auf das Zusammenleben weggeräumt. Ministerin Frau Dr. Angelica Schwall-Düren plädierte für eine Vision eines sozialen Europa,s in der sie  den Grundsatz „Einheit in Vielfalt“ verwirklicht sehen möchte. So wies die Ministerin auf das Leitprogramm für "Europaaktive Kommunen in Nordrhein-Westfalen" ihres Hauses hin, in der demnächst die Kommunen eine Auszeichnung für ihre europäischen Aktivitäten erfahren und damit eine Förderung erfahren. Sonderpreise wird es  für die Vernetzung und den Informationstransfer mit den Kommunen geben. ( Bewerbungen sind jährlich bis zum 9. Mai, also dem offiziellen Europatag, einzureichen  d. Redaktion).

Bürgermeister Jacobi dankte der Ministerin und versprach sich für diese Auszeichnung ganz besonders zu bemühen.

Wir möchten das Rahmenprogramm des Neujahrsempfanges  besonders hervorheben, indem wir auf die Mitglieder der Europaschule, also des städtischen Gymnasiums Gevelsberg hinweisen. Es war ein durchaus ansprechendes und herausragendes Rahmenprogramm welches sogar professionellen Anforderungen entsprechen kann.


Musikalisch trat hervor:
Jahrgangsstufe 10: Ann-Kathrin Keppke (Querflöte), Marie Hibbeln (E-Piano), Kathrin Rometsch (Geige),
Marc Gräfingholt (Gitarre), Kris Kersting (Gajon)

 
Europagedichte fielen auf durch: Jahrgangsstufe 9: Jan-Patrick Hatting, Paula Asbeck,  Christian Bertram, Esther Zappe,; alle 15 Jahre –   2 Gedichte im Wechsel „Europa“ von Kurt Tucholsky  und  „Europa der Freiheit“ von Gerhard Ledwina

  Vortrag Oberstufenschüler Französischgrundkurs 13 waren  vollständig anwesend.

Jonas Käufer, Eva Sowa und Marius Muszynski hielten einen Vortrag über die gemeinsame deutsch-französische Geschichte.

Und dann war da noch die Vorstellung der „Friedenssterne“ durch BM Jacobi und Schüler/innen der Klasse 5 b (insgesamt 7 Schüler anwesend) (selbstgebackene Sterne der 5. Klasse, die den Gästen gegen Spende für Schüleraustauschprojekte angeboten wurden, Lehrerin Frau Krüger).

Bürgermeister Claus Jacobi bedankte sich bei den SchülerInnen ganz herzlich und die Ministerin trug sich in das goldene Buch der Stadt Gevelsberg ein.

   

Als Rene Reuter auf seinem Saxophon die Europahymne intonierte war  dem einen oder anderen Gevelsberger schon der Europäer anzumerken; denn alle standen sie ernsthaft für ihre Hymne auf.

Es war ein gewisses Feeling wie zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli in einer französischen Kleinstadt, es hätte mich nicht gewundert wenn sich Bürgermeisterin Catharine Lockhart von Vendôme gezeigt hätte. Im Geiste war sie zumindest dabei.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg
[Fotos: © Linde Arndt]

siehe auch die Fotogalerie:  http://www.lindearndt.de/index.php?/category/61

Denken ist nicht gerade seine Stärke


Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen  Foto: © Linde Arndt
  [jpg] "Hier möcht´ ich nicht tot über´n Zaun hängen!" So habe der Moderator Frank Laufenberg, der das Gespräch mit Klaus Voormann anlässlich der Voormann Ausstellung in der Sparkasse führte, dies von jemanden gesagt bekommen. Der auch anwesende Wilhelm Wiggenhagen hörte das nicht gerne. Ob er sich Gedanken darüber gemacht hatte wird er wohl keinem sagen wollen. Stattdessen teilt er seine einsame Weltsicht über Ennepetal seinem Portal oder Blog mit. Nun, Wilhelm Wiggenhagen ist ein recht einfacher Mensch der gut und gerne auf einer einsamen Insel leben könnte. Als herausragende gastronomische Köstlichkeit nannte er einmal ein gegrilltes halbes Hähnchen. Und dieser Wilhelm Wiggenhagen fabuliert und fantasiert über eine nicht vorhandene Lebensqualität in Ennepetal.
Die Ennepetaler Lebensqualität wird allgemein damit umschrieben indem man einfach sagt: "Ennepetal ist schön." Und damit ist auch schon alles erledigt.

Warum Ennepetal schön ist, vermag bis heute niemand von dieser Bevölkerungsgruppe zu sagen. Wilhelm Wiggenhagen machte auf seinem Blog den Anfang.

Ennepetal ist deshalb schön, weil:

  • Wir ein Gymnasium haben an welchem 402 Schüler die nicht aus Ennepetal sind hier lernen.
  • Kindergärten und die U3 Einrichtungen in Ennepetal genügend Kapazitäten haben, so dass keine Wartezeiten für Eltern entstehen.
  • Die überwiegende Zahl der Käufer und Bauherren aus dem Gebiet „Bauen mit der Sonne“ nicht aus Ennepetal kommen.
  • Und dass das Industriegebiet Oelkinghausen weitaus mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftige hat als in anderen Städten.

Daraus folgt: Wenn man wohnen, arbeiten und die Kinder aufbewahren kann, kann man von einer umfassenden und guten Lebensqualität sprechen, so Wilhelm Wiggenhagen.
Nun haben wir ja seit 2008 eine Fußgängerzone die uns zum schlendern, verweilen und einkaufen animieren soll. Kein Auto stört mehr oder fährt uns über die Füße, wenn wir das eine oder andere gute Teil in den diversen Schaufenstern ansehen. Die Auswahl wird dann manchmal zur Qual.
Das diese Auswahl sehr bescheiden, wenn nicht sogar überhaupt nicht vorhanden ist, wollte Wilhelm Wiggenhagen jedoch nicht wahrhaben. Und das sich Ennepetaler über das mangelhafte Angebot in der Fußgängerzone beschwert haben sollen, wollte Wilhelm Wiggenhagen so nicht stehen lassen. Man könne Ennepetal doch nicht auf diese Fuzo reduzieren, man müsse doch die obigen 4 Punkte beachten um zu dem gleichen Schluss wie Wilhelm Wiggenhagen zu kommen.
Tatsächlich steht Wilhelm Wiggenhagen mit dem Rücken zur Wand. Nichts hat Wilhelm Wiggenhagen bisher geleistet und 2015 wird es wieder eine Bürgermeisterwahl geben. Dann wird man ihm alle die Dinge anlasten die von ihm weggeredet wurden.

  • Die Fuzo hat keine nennenswerte Belebung erfahren, eher das Gegenteil ist der Fall.
  • Die Fuzo wurde ohne flankierendes Wirtschaftskonzept erbaut, an einen Plan B wusste man noch nicht einmal zu denken.
  • Das Image der Stadt Ennepetal scheint noch weiter gesunken zu sein, ein Gegensteuern ist auch hier nicht angedacht.
  • Die Identifikation der Ennepetaler mit ihrer Stadt scheint auf dem Nullpunkt zu sein.
  • Urteilt man nach der Statistik so ziehen und zogen schon immer vermehrt junge Menschen von Ennepetal weg. Die in der Siedlung „Bauen mit der Sonne“ können den Wegzug der jungen Menschen nur verlangsamen, jedoch nicht stoppen oder umkehren.
  • Die Schülerabgänge des Gymnasiums die als Nicht-Ennepetaler einzustufen sind, kommen nicht als Zuzug zurück. Sie nehmen die Leistung der Stadt Ennepetal und gehen dann wieder in ihre Städte.
  • Die Ennepetaler Wirtschaft „brummt“. Schaut man jedoch mal auf die Parkplätze, so erfährt man, es sind überwiegend  auswärtige Arbeitnehmer. Aus einer nicht repräsentativen Befragung hat EN-Mosaik erfahren, ein Zuzug nach Ennepetal wird noch nicht einmal im Ansatz von den Arbeitnehmern angedacht. Allein der Gedanke löste bei einigen Schaudern aus. Hier kann man schon sagen, Ennepetal erbringt Leistungen die andere Städte nachfragen. Wir bilden für unsere Firmen aus, mehr aber auch nicht.
  • Das nun die Siedlung „Bauen mit der Sonne“ seine Käufer hat, ist alleine einem Faktor geschuldet. Die anderen Städte weisen solch ein geschütztes Baufeld nicht aus – mehr aber auch nicht. Was ist wenn die Kinder in dieser Siedlung groß geworden sind? Richtig sie werden wegziehen.
  • Oelkinghausen ein Vorzeigeprojekt der Stadt Ennepetal. Nein, mal im Ernst hat denn noch niemand bemerkt, dass sich einige Firmen, wie die Firma Peter mit ihren Arbeitnehmern, von Ennepetal verabschiedet hat? Und die niedrigen Gewerbesteuersätze? Sie sind nur ein Entscheidungskriterium für einen Unternehmer, aber nicht das Entscheidende. Hat denn noch niemand bemerkt, dass in Oelkinghausen bereits Leerstände von Fabrikgebäuden vorhanden sind?

Und jetzt reduzieren Ennepetaler Ennepetal auf die Fußgängerzone in Milspe, weil diese ein totaler Flop ist. Richtig und mit Recht. Denn diese Fußgängerzone steht stellvertretend für das totale Versagen des Rates und der Stadtverwaltung. Man kann auch das Zönchen oder das Citycenter in Voerde nehmen, man kann auch die Mittelstrasse nehmen oder andere Quartieren. Konnte früher der Ennepetaler seine Grundnahrungsmittel fußläufig käuflich erwerben, so muss er heute in der Regel kilometerweit fahren um sich ein Steak zu holen. Nicht alle wollen ihre Nahrungsmittel bei Aldi und Co. erwerben. Nicht alle wollen sich bei dem einzigen Textiler in Milspe mit nur einer Hose, wenn überhaupt, im Angebot zufrieden geben Nicht alle wollen sich bei einem Stadtfest mit den bekannten chinesischen 1,– Euro Artikeln abgeben und sich mit versalzenen Bratwürstchen den Bauch voll schlagen. Dies nur eine kleine Auswahl an Ungereimtheiten die die reichste Stadt im EN-Kreis seinen Bewohnern zu bieten hat.

Und woran liegt das? An einer Verwaltung die eine Wirtschaftspolitik betreibt mit der man in anderen Städten nur Hohn und Spott erntet. Ein Rat mit Ratmitglieder die weder Lebenserfahrung, noch Sach- und Fachverstand aufbringen können um ein Ruder für diese Stadt rumzureißen. Die beiden großen Volksparteien CDU und SPD lassen mit ihren Mitgliedern doch Führungsqualitäten stark vermissen. Keine Ideen, keine Konzepte und kein Durchsetzungsvermögen gegenüber einer Verwaltung die sich in ihrem Nichtstun sonnt. So wie ich das mitbekommen habe war der „Workshop“ in der Sparkasse über die Fußgängerzone ein Spießrutenlauf für die anwesenden Ratsmitglieder und die Stadtverwaltung. Ihnen wurden klar die fehlenden Maßnahmen aufs Butterbrot geschmiert, die zu diesem wirtschaftlichen Desaster geführt haben. Nebenbei, von einem nicht so billigen Gutachter, für den man sich über Jahre einen Streetworker hätte leisten können. Nebenbei muss man die Ennepetaler Gutachteritis schon als krankhaft bezeichnen. Erst setzt man etwas in den Sand um sodann einen Gutachter zu holen der einem das Versagen bestätigt. Haben wir denn keinen Psychiater der die Rathaustruppe therapieren kann? Das Gesundheitssystem kann doch noch nicht so zusammen gebrochen sein.
Also lieber Herr Wiggenhagen, etwas Gehirnschmalz muss doch noch vorhanden sein um die Probleme der Stadt zufriedenstellend lösen zu können. Wenn man ein Problem nicht selber lösen kann, sollte man sich zumindest einen externen ins Haus holen. Es ist genug Geld verbrannt und herum gedoktert worden, es wird Zeit für einen richtigen Anfang. Ich meine was will Wilhelm Wiggenhagen mit seiner 14 Millionen Truppe denn noch, das Gehalt gibt es bis ans Lebensende. Lasst uns den Leuten einen kleinen Bonus geben, damit sie in Zukunft die Finger von Problemen lassen. Und die politischen Parteien? Lasst sie doch über was unverfängliches diskutieren und abstimmen, meinetwegen um den Sieger für ein Wasserhalmaspiel zu ermitteln. Das schadet nicht und hat etwas unterhaltendes.
Tja, und bis dahin wird die Fuzo weiter als das Projekt gesehen, welches stellvertretend für das Versagen von Rat und Stadt steht. Von wegen, Ennepetal wird auf die Fuzo reduziert. Für eine nennenswerte Lebensqualität fehlt in Ennepetal eine ganze Menge an Bauteilen. Ausbildung, schlafen und arbeiten sind Voraussetzungen für die Firma Foxconn in China aber nicht in Ennepetal.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Ennepetal

Die ersten zaghaften Schritte aufeinander zu

 
Presse- und Mediencenter im großen Saal  des European Council am 7.2.2013      Foto: © Linde Arndt
 

[jpg] Es geht um Geld, um viel Geld. Die Regierungschefs wollen übereinkommen den Rahmen des Haushaltes 2014 – 2020, also eine 7-jährige Finanzplanung, zu verabschieden. Die Betonung liegt auf wollen. Denn noch liegen die einzelnen Interessengruppen der EU weit auseinander. Es geht um das Sparen in allen Variationen und Kategorien. Der britische Premier David Cameron möchte sparen um die Zahlungen des Vereinigten Königreichs  auf Null zu drücken. Und zwar auch auf das Risiko hin, dass das Vereinigte Königreich geächtet wird. Er ist in einer zwiespältigen Situation. Einerseits ist Cameron und die Mehrheit seines Volkes von Europa überzeugt aber andererseits stehen die meisten konservativen Tories Europa skeptisch, wenn nicht sogar feindlich, gegenüber.

Man ist sich jedoch einig, dass Großbritannien aufgrund seiner vielfältigen, gewinnbringenden Wirtschaftsbeziehungen zur EU nicht so einfach ausscheren kann.
Eine rund 40 – 60% Exportquote an der rund 3 Millionen Jobs hängen, lassen sich so einfach nicht beiseite schieben.

Kommen wir zu der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die ja auch zu dm Lager der Sparer um jeden Preis gehört.

Auch von ihr ist eine Zielmarke des Sparens von unter 1 Billion Euro um jeden  Preis für den Haushalt 2014 – 2020 zu vernehmen. Allerdings legt sie sich, wie von ihr gewohnt, nicht auf eine konkrete Summe fest. 860 Milliarden Euro sind aus diesem Lager genannt worden.

 
LUXEMBOURG | Prime Minister Jean-Claude Juncker
Foto: © Linde Arndt

Kommissionspräsident José Manuel Barroso (c) Linde Arndt
  Auf der anderen Seite steht die große Gruppe der Wirtschaftsförderer um den französischen Präsidenten François Nicolas Hollande, dem sich viele der kleinen Mitglieder angeschlossen haben. Er möchte kein Sparen um jeden Preis auf Kosten der strukturell unterentwickelten Mitglieder, er möchte eine aktive und offensive Wirtschaftspolitik umgesetzt sehen. Und das kostet nun mal Geld.
Mit Recht, wie viele Ökonomen sagen. Wenn es nicht gelingt Staaten wie Griechenland oder auch Italien in ihren Bemühungen die eigenen Wirtschaftskrisen in den Griff zu bekommen, zur Seite zu stehen, könnte Europa wegsterben, wovor der französische Kulturphilosph Bernard-Henri Lévy und 12 Mitstreiter in seinem Manifest eindringlich warnt. Kommissionspräsident José Manuel Barroso weist auf die 5,7 Millionen junge Menschen in der EU hin, die ohne  Arbeit sind.

 

   

Und dann sind da noch die „kleineren“ EU Staaten, die sich analog wie die „Großen“ verhalten.
Es ist die Präsidentschaft von Irland, die mit ihrer Administration dieses Treffen vorbereitet hat. Alles sollte jedoch nicht dramatisiert werden, noch besteht kein erhöhter Zwang zur Einigung, obwohl dies einige der angereisten Regierungschefs schon so sehen wollen.

Das EU Parlament aus Straßburg sendet bedrohliche Signale mit seinem anwesenden Präsidenten Martin Schulz aus, indem ein Veto gegen diesen Haushalt angekündigt wird. Schulz sieht sich an der Seite des französischen François Nicolas Hollande, die beide einen Rahmen um die 1 Billion Euro sehen. Gemäß Schulz wird das EU Parlament nicht alle Vorschläge für den Haushalt goutieren.

Zwischen allen Fronten kreist der Präsident des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, der die Ressorts zu weiteren Sparanstrengungen motivieren muss. War am Donnerstag zu erst noch keine Zahl vom Präsidenten des Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, zu erwarten, so legte er überraschenderweise am Donnerstag einen Haushaltsrahmen für die Jahre 2014 – 2020 von 960 Mrd. Euro an Verpflichtungsermächtigungen auf den Tisch. Schaut man sich alles an, so wir zum ersten mal der Haushaltsrahmenplan um 34 Mrd.Euro geringer ausfallen. Man muss sehen.

Am Freitag haben sich denn auch die Regierungschefs auf diese Zielmarke geeinigt.  Für den Präsidenten Martin Schulz  besteht damit eine Lücke von 52 Mrd. Euro. Hier muss man abwarten.

Die Zielmarke ist zwar abgesegnet, tatsächlich geht es jetzt ins Detail, worauf die Regierungschefs sich letztendlich auch noch einigen müssen. Zur Erinnerung  – der Haushalt für das Jahr 2013 wurde erst nach zähen Verhandlungen im Vermittlungsausschuss Mitte Dezember 2012 verabschiedet und bedarf noch der Veröffentlichung. In Brüssel, Luxemburg und Straßburg laufen die Uhren eben anders, viel, viel langsamer.

Es wird sicher noch weitere dramatische Wochen und Monate in Brüssel geben, in denen der eine oder andere Regierungschef Öl ins Feuer gießen wird. Die eine oder andere Indiskretion wird uns übermittelt um die Richtung zu beeinflussen. Der Kesseldruck wird also noch erhöht. In einem sind sich jedoch alle einig, Europa kann sich einigen. Nur will sich Europa auch einigen?

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Brüssel

Big Brothers Big Sisters Deutschland – Mentoren für Kinder und Jugendliche

Ludwigshafen, 4. Februar 2013

DEUTSCHLAND RUNDET AUF übergibt 250.000 Euro-Spende an Big Brothers Big Sisters Deutschland – Spendensumme ermöglicht 250 neue Mentoren für Kinder und Jugendliche mit Bedarf

In Rekordzeit konnten Spenden in Höhe von 250.000 Euro für Big Brothers Big Sisters Deutschland gesammelt werden: die Kunden der DEUTSCHLAND RUNDET AUF Handelspartner rundeten in nur 73 Tagen 6,25 Millionen mal bis zu 10 Cent auf. Damit wird 250 Kindern, die in besonderem Maße von zusätzlicher Unterstützung profitieren, eine Teilnahme an unserem Mentorenprogramm ermöglicht.

Am Freitag übergab Henryk Seeger, Leiter der Mittelverwendung bei DEUTSCHLAND RUNDET AUF in München einen Scheck in Höhe von 250.000 Euro an Dr. Dr. Christoph Glaser,  Geschäftsführer von Big Brothers Big Sisters Deutschland. „Wir danken allen Spendern, die mit nur wenigen Cents beim Aufrunden Teil einer großen Idee geworden sind und damit gemeinsam eine bessere Zukunft für Kinder schaffen“, sagte Christoph Glaser.

Big Brothers Big Sisters Deutschland vermittelt Kindern und Jugendlichen in herausfordernden Lebenssituationen ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren, die ihnen regelmäßig und zuverlässig Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Die Mentoren stärken das Selbstvertrauen der Kinder und tragen dadurch auch zu einer nachweislichen Verbesserung ihrer schulischen Leistungen bei. Mit den 250.000 gespendeten Euro werden 250 neue Tandems auf den Weg gebracht und fünf neue Standorte ausgebaut: Messestadt Riem, Hamburg Wilhelmsburg, Frankfurt Höchst, Mülheim an der Ruhr und Stuttgarter Norden.


DEUTSCHLAND RUNDET AUF

DEUTSCHLAND RUNDET AUF ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die durch ein innovatives Spendenprogramm zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Probleme in Deutschland beiträgt. Dabei steht die Zukunftssicherung benachteiligter Kinder und Jugendlicher im Fokus.

Die Spendengelder werden über eine Kooperation mit deutschen Handelsunternehmen generiert. Endrechnungsbeträge können von den Kunden durch den einfachen Hinweis „Aufrunden bitte!“ an der Kasse um maximal zehn Cent aufgerundet werden. Jeder aufgerundete Cent kommt zu 100% sorgfältig ausgewählten und unabhängig qualitätsgeprüften Spendenprojekten zugute. Ein hochkarätiges Kuratorium entscheidet auf Empfehlung ausgewiesener und unabhängiger Experten über die Vergabe der Spendengelder von DEUTSCHLAND RUNDET AUF. Die Verwendung der Mittel und deren Wirkung werden öffentlich auf der Webseite unter www.deutschland-rundet-auf.de dokumentiert.

DEUTSCHLAND RUNDET AUF wurde 2009 von Christian Vater ins Leben gerufen und wird vom Handelsverband Deutschland (HDE) unterstützt. Bei diesen 19 Händlern können die Verbraucher in über 12.000 Filialen an rund 40.000 Kassen aufrunden: bonprix, DEPOT, dodenhof, Douglas, Jochen Schweizer, Görtz, Kaufland, KiK, Marc O’Polo, Netto Marken-Discount, Peek&Cloppenburg KG Hamburg, PENNY, POCO Einrichtungsmärkte, RENO, SinnLeffers, SportScheck, toom Baumarkt, WITT WEIDEN und WMF.

 
Informationen zu Big Brothers Big Sisters Deutschland

Big Brothers Big Sisters Deutschland ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. 2007 startete sie in Deutschland in der Region Rhein-Neckar, 2008 folgte die Rhein-Main-Region mit dem Standort Frankfurt. Seit 2009 gibt es BBBSD auch im Ruhrgebiet mit Sitz in Essen sowie in Hamburg und Stuttgart. Das Mentoringprogramm wird von Stiftungen und Unternehmen unterstützt und ist auf Spenden angewiesen. Big Brothers Big Sisters wurde 1904 in New York gegründet. Inzwischen gibt es das Mentorenprogramm in mehreren Ländern; weltweit engagieren sich zurzeit über 280.000 Erwachsene als ehrenamtliche Mentoren.

[Zur Verfügung gestellt  von Miriam Schifferdecker BBBSD]

Der Beginn der Moderne ist da wo unsere Gegenwart beginnt

 
 v.l.: Festspielleiter Dr. Frank Hoffmann / Ulrich Khuon / Oliver Reese / Markus Langer / Martin Kušej                 Foto:   © Linde Arndt
 

[jpg] Es ist wieder soweit. Die Ruhrfestspiele sind am Horizont zu sehen. Dieses Jahr werden die Festspiele vom 1. Mai bis 16. Juni 2013 stattfinden. Im Schlepptau wird wieder das „schräge Festival“ Fringe vom 21. Mai bis 8. Juni seine Zelte den Besuchern in der Innenstadt und am Festspielhaus öffnen. Seien sie wieder wie immer, nämlich, neugierig auf das was für uns gespielt wird. Hatte man in 2012 noch den Fokus auf das Thema: "Im Osten was Neues – Von den fernen Tagen des russischen Theaters in die Zukunft" gelegt, steht diesmal alles im Fokus des Themas „Aufbruch und Utopie.“

Es geht um die „Moderne“ die 1880/1890 bis 1933 einen ungeheueren Schub für die internationale Kultur brachte und damit auch für Deutschland. Wobei Deutschland eines der größten Zentren in der Kulturentwicklung war. Deutschland das große Land der Dichter und Denker, dieses Land welches immer weltbewegende kulturelle Impulse gab. Der Beginn wird in etwa an dem Dramatiker Gerhart Hauptmann festgemacht, Ibsen aber auch Fallada waren weitere Stationen und das Ende dieser Zeit markiert Ödön von Horváth in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts – deutschschreibende Künstler waren die Avantgarde. Es war aber auch die Zeit der aufkommenden Sozialkritik, der großen industriellen Entwicklungen und des wissenschaftlichen Sozialismus eines Karl Marx. Was aber die Festspielleitung geschickt in das Zentrum der Festspiele einbindet ist die neue Rolle der Frau in der Gesellschaft in der damaligen Zeit. Es waren Zeiten der Eitelkeiten, des Glamours neben Zeiten großer sozialer Spannungen. Das utopische war sowohl aufbauend als auch zerstörerisch. Danach fiel Deutschland zurück in die tiefste Barbarei der Nazizeit.

Der rote Faden der diesjährigen Festspiele ist der Aufbruch und die Utopie. Sie sind Teil einer Allgemeinbetrachtung, indem das Theater die damaligen Probleme aufgreift und sie in seinen Werken  umsetzt. Wo wir diese Zeit verherrlichen, öffnen uns die Dramatiker die Augen und führen uns die von uns geschaffene Welt vor.

Und so ist das Credo vieler Stücke: Wolltet ihr diese Welt? Und diese damalige  Welt könnte eine Blaupause der heutigen Welt sein. Äußerlichkeiten und Marginalien haben sich verändert, inhaltlich scheinen wir stehen geblieben zu sein.

Zu den Frauen in diesem diesjährigen Festival. Die Produktionen zeigen starke Frauen in den Stücken, die auch von starken Schauspielerinnen wie, Nina Hoss und Birgit Minichmayr, Sibylle Canonica, Cornelia Froboes, Jacqueline Macaulay, Angela Winkler oder Hannelore Hoger und Miriam Goldschmidt –  um nur einige zu nennen –  gespielt werden. Kennenlernen durften wir Maria Milisavljevic, die mit einer Uraufführung in der neuen Halle König Ludwig 1/2 ihres Stückes „Brandung“ sicherlich glänzen wird.

 
Plakat Brandung       Foto:  © Linde Arndt

Zum Festival und einzelnen Stücken.

Wir sprechen von starken Frauen, stark in vielerlei Hinsicht.

Da ist Ibsens „Hedda Gabler“ mit Nina Hoss und dem deutschen Theater Berlin.
Hedda eine Frau die einen hilflosen, unselbstständigen und durchschnittlichen Mann heiratet der ihr nichts bedeutet. Hedda eine stolze Frau fügt sich bis das Gegenteil von ihrem Mann in ihrer beider Leben eintritt. Es kommt wie es kommen muss, Lügen werden gewandelt, Verdrängtes bricht auf und Hedda will in diesem für sie wertlosen Leben nicht mehr sein.

Gerhart Hauptmann „Rose Bernd“ soll heiraten nur sie liebt einen anderen, nämlich den Mann ihrer Ziehmutter. Die junge Frau wird bei diesem Verhältnis erwischt und darauf erpresst. Sie erstickt an den nun folgenden Verhältnissen und zieht sich in den Wahnsinn zurück. Hauptmann interpretiert Sigmund Freud, den Begründer der modernen Psychologie.

„Geschichten aus dem Wiener Wald“ von  Ödön von Horváth hier eine Frau an der sämtliche Träume schon zerschellt sind. Desillusioniert schaut man auf ein Leben welches noch gelebt werden müsste aber nicht mehr gelebt wird.  Ödön von Horváth zeichnete die Akteure dieses Stückes in einem sozialen Umfeld, welches Menschen nur auf das Funktionieren reduziert. Dieses Stück macht auch in unserer Zeit nachdenklich.

Karl Schönherr „Der Weibsteufel“ , „Der Mann – sein Weib – ein junger Grenzgänger. Schauplatz: Die Stube“ Es geht um Geld, Macht und Sex, eine Frau die die Männer in ihrem Sinne manipuliert.
Männerrituale werden aufgebrochen und gegen Männer verwendet, die in ihrer Rückständigkeit in irgendeiner Vorzeit stehen geblieben sind.

Und das wollten sie sicher immer schon wissen. Carl Sternheim „Die Hose/Bürger Schippel“
Der typische deutsche Untertan der in der Öffentlichkeit ein sozial mitfühlender Mitbürger und hinter seiner Wohnungstür jedoch brutal und rücksichtslos ist. Nach unten treten nach oben bücken, so arbeitet sich Schippel zur Macht. Es ist das Monster welches die Nazis an die Macht gebracht  und den Rückhalt geboten hat. Ein Kind des Faschismus.

Sophie Rois liest im kleinen Haus aus „Die Geschichten von der 1002. Nacht“ von Joseph Roth.
Rois ist geradezu prädestiniert für diese Lesung. Das Freudenmädchen Mizzi wird durch einen Schah zu einer reichen Frau und die Welt verliert ihre Realität. Alles ist arabesk und verspielt, die Wirklichkeit hat einen Sprung bekommen.

Zwischendurch möchte ich noch eine Neuerung und zukünftige Umorganisation mitteilen, wir haben ja jetzt immerhin die 67. Ruhrfestspiele. In Zukunft wird es in der Halle König Ludwig 1/2 der  ehemaligen Lehrwerkstatt  an der Alten Grenzstrasse, die hergerichtet wurde während der Festspielzeit, alle Uraufführungen geben. Und leider wird der alte Saalbau, mit der die Ruhrfestspiele begonnen haben, abgerissen – schade.

  Und in dieser Halle König Ludwig 1 – 2 wird es mehrere spannende Uraufführungen geben, eben das oben beschriebene Stück „Brandung“ von  Maria Milisavljevic.

Hannelore Hoger wird im Theater Marl von Yasmina Reza ein weltweit viel beachtetes Stück „Ihre Version des Spiels“ mit dem St. Pauli Theater zur Aufführung bringen.

Und in der Vestlandhalle wird  von Franz Xaver Ott „Ein Dorf im Widerstand“ gespielt.
Das kleine Dörfchen Mössingen hatte als einzige Stadt in Deutschland dem nationalsozialistischen Regime mit einem Generalstreik Widerstand entgegen gesetzt.

Um es einmal klar zu sagen: Mit 100 Produktion und 318 Aufführungen in 16 Spielstätten haben die Ruhrfestspiele wieder die Redaktionen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit getrieben. Nach Durchsicht aller Pressematerialien haben wir, wie alle anderen Redaktionen, ein Riesenproblem: Es gibt keine Aufführung die wir ablehnen wollten oder nicht empfehlen würden. Redakteure haben eine natürliche Neugier und diese Neugier würde uns in alle Aufführungen treiben um der Welt mitzuteilen welches faszinierendes Stück man gesehen hat. Es sind Stücke von denen man nur gehört hat; SchauspielerInnen deren Spiel man mit Freude mit erleben würde. Nur jeder Tag hat 24 Stunden und Artikel müssen auch geschrieben werden – nicht nur Festspielartikel.

Um unseren Lesern jedoch die Qual der Wahl zu lassen, haben wir das Festivalheft mit
de
m Ruhrfestival 2013: http://www.ruhrfestspiele.de/publikationen/downloads/rr_2013_web.pdf verlinkt.

Noch etwas. Die Koproduktion „Danses Nocturnes“ mit Charlotte Rambling und der US amerikanischen Cellistin Sonia Wieder-Atherton muss aus terminlichen Gründen entfallen. Stattdessen  wird „LE NAVIRE NIGHT/DAS NACHTSCHIFF von Marguerite Duras mit Fanny Ardant und der  US amerikanischen Cellistin Sonia Wieder-Atherton gezeigt.
Auch hier muss man sagen ein unnachahmlich sinnliches und intimes Stück, ein Dialog einer Stimme mit einem Cello, wurde von den beiden Damen konzipiert.

 
Die Macher des Fringe-Festival v.l. Sebastian Ackermann, Dr. Frank Hoffmann, Meinhard Zanger                      Foto:  ©  Linde Arndt
 

Aber es gibt ja noch ein zweites Festival, nämlich das 9. Fringe Festival

Hier vorab: Es sind  25 Produktionen aus 11 verschiedenen Ländern in 135 Aufführungen in 5 Spielstätten.

Dieses Festival hat sich gemausert. Neben Edinburgh und d’Avignon als ältere Off-Festivals hat sich  das Fringe Festival in Reklinghausen nunmehr etabliert. 200 Bewerbungen aus 32 Ländern standen zur Auswahl und haben der Jury Kopfzerbrechen gemacht.
Heraus gekommen sind liebevolle, fantasievolle oder auch fantastische Teilnehmer der freien Theaterszene die ihres gleichen suchen.

Da erzählt die National Peking – Opera Company Alexander Puschkins Erzählung vom „Fischer und seinem Fischlein“, eben eine Adaption des Grimmschen Märchens vom“Fischer und seiner Frau“.
Ein Stück für Kinder und junggebliebene Erwachsene.

Oder „Die Schneiderin Gardi Hutter“ eine schweizer Clownin die auf und absteigt und dadurch in den Fäden des Lebens sich verstrickt. Auch hier für Kinder und junggebliebene Erwachsene.

Irisch Dance mal anders mit  der post-pop-generation mit Elektro, Pop und zeitgemäßem Folk. Die Gruppe „ UP & OVER IT“ aus Irland, mit Suzanne Cleary und Peter Harding wird ein absolut neues Level von Irisch Dance eröffnen.

Musik und Kabarett  mit Cornelia Schirmer und Anne Weber. „Schuld daran sind wir,Jungs! Anne und Coco aufm Kiez“ im Foyer der Sparkasse Vest. Diesmal sind eben nicht die anderen Schuld.

Boggie und Blues spielt Siegfried Gerlich zum Gesang der beiden frechen Hamburgerinnen.

Ups, eine Sprachjonglage mit Marcus Jeroch. Po-ich, Poe-du, Poe-sie man sollte sich ruhig verhalten sonst verliert man sich in den gewundenen und wirren Worten und Sätzen.

Isobel Cohen/Großbritannien ein großes Talent des Physical Theatre zeigt „Within Range“  eine Performance über den Berliner Mauerfall von 1989. Es ist eine hochprofessionelle Choreografie.

Ein Puppenspiel und Maskentheater im Rohbau der Recklinghausen Arcaden. Perpetuum Mobile, Ton und Kirschen Wandertheater. Es ist ein bizarres Theater in der eine Szene in die nächste übergeht. Ein Spiel der Objekte, in der die Sinnlichkeit vorherrscht.

Auch das Fringe Festival ist so vielfältig und qualitativ hochwertig geworden, so dass es unmöglich wird eine Veranstaltung auszulassen. Schmerzhafte Entscheidungen werden hier abverlangt.

Man sollte im Programmheft selber stöbern und spontan entscheiden. Auch hier wollen wir nur Empfehlungen aussprechen und den Leser damit animieren sich ein paar schöne Stunden zu gönnen.

Hier der Link zum Fringefestival: http://www.ruhrfestspiele.de/publikationen/downloads/fringe_2013_web.pdf

Am Samstag, dem 15. Juni 2013, 20.00 Uhr findet als Open-Air-Veranstaltung im Stadtgarten das Abschlusskonzert mit den FANTASTISCHEN VIER statt.

Einmal mehr hat die Festivalleitung mit Dr. Frank Hoffmann gezeigt, der Geist der Ruhrfestspiele der vor 67 Jahre beschworen wurde lebt auch heute noch. Wie sagte Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin in einem anderen Zusammenhang: Vielleicht sind wir die Verbinder. Wir, die  dem Besucher den Spiegel zeigen den er zur Orientierung oder Neujustierung im Hinblick auf Kultur und auch Theater braucht. Es soll ein produktives Rätsel sein, dass nicht unbedingt beantwortet werden muss.
Und Markus Langer von der Evonik Industries AG sieht durch das Theater einen Impuls von draußen um brennende wirtschaftliche Fragen anders zu beantworten als mit eingefahrenen Antworten.

 

Der Kartenvorverkauf hat schon begonnen.

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Recklinghausen.

„It’s Tea Time“ mit den Posaunisten

Getreu ihrer biblischen Konnotation wird die Posaune in der Filmmusik gerne dann eingesetzt, wenn es an Endzeitszenarien geht: Der letzte Tag ist nah!
Diese Assoziation weisen Gastgeber Edeltraud Kwiatkowski und Jürgen Pottebaum aber von sich, wenn sie beim nächsten Fünf-Uhr-Tee am 14. Februar die Posaunisten des philharmonischen orchesterhagen begrüßen:

 


Martin Kraus      Foto: Stefan Kuehle
 
Daniel Seemann Foto: Stefan Kuehle
 
Edgar Wehrle   Foto: Stefan Kuehle

Martin Kraus, Daniel Seemann und Edgar Wehrle werden sich um 17.00 Uhr auf dem Sofa im Theatercafé des theaterhagen einfinden.
Von diesen Herren darf zumindest erwartet werden, dass sie ihre vielfältigen Hobbys und Aktivitäten außerhalb des Orchesters bereitwillig „hinausposaunen“. Soviel sei schon einmal verraten: Ein Alphorn-Fan und ein Musikpädagoge befinden sich unter den Blechbläsern.

Dem großen Beethoven und seiner 5. Sinfonie haben wir es zu verdanken, dass die Posaunen seit der Romantik einen etablierten Platz in den Sinfonieorchestern haben. Dass wir sie dort auch wirklich nicht missen möchten, werden die Gäste mit Kostproben ihres Könnens unter Beweis stellen.

Karten zu 5,00 € inkl. einem Getränk unter 02331/207 3218 oder www.theater.hagen.de
sowie an allen Hagener Bürgerämtern, Tel: 02331 207- 5777.

Gitarrenfestival in Gevelsberg mit gutem Ruf

[jpg] Zum dritten mal findet das Gitarrenfestival Gevelsberg statt. Ein besonderes Anliegen ist den Veranstaltern der Nachwuchs. So wird wie selbstverständlich ein „Jugendwettbewerb Gevelsberg 2013“  vom 15. bis 17. Februar 2013 für Gitarrenensemble ausgeschrieben. Die Anmeldung war zwar am 31.Januar 2013 abgelaufen, die Veranstalter sehen aber den später eingehenden Anmeldungen tolerant entgegen. Wer sich also noch bewerben möchte sollte sich über diesen Link http://jugendwettbewerb-gevelsberg.de/media/Anmeldeformular%202013.pdf das Formular runterladen, ausfüllen und auf den Weg bringen.
So wird der Jugendwettbewerb wieder in fünf Altersgruppen durchgeführt:

Altersgruppe GS         Grundschüler (u.a. Jeki)
Altersgruppe I              11 – 13 Jahre
Altersgruppe II             14 – 16 Jahre
Altersgruppe III            17 – 21 Jahre
Altersgruppe IV            Studierende an einer deutschen Musikhochschule

             
v.l. Thomas Biermann (Sparkasse Gevelsberg) / Bürgermeister Claus Jacobi / Dagmar Tewes
und Frank Gerstmeier                                                                         Foto: © Linde Arndt
 

Inzwischen hat sich dieser Jugendwettbewerb einen überregionalen guten Ruf erworben, indem wie selbstverständlich Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet hier eingegangen sind. So können wir auch wieder die künstlerische Leitung in den bewährten Händen von Dagmar Tewes und
Frank Gerstmeier sehen, an deren Seite Bettina Bothe, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs „Kultur, Sport und Schulverwaltung“ der Stadt Gevelsberg, hilfreich wirkt, so Bürgermeister Claus Jacobi. Frank Gerstmeier sieht in Gevelsberg optimale Bedingungen für die Teilnehmer. Die meisten Anmeldungen wurden im Duobereich abgegeben. Los geht es mit der ersten Runde am 16. Februar 2013, was bei uns allen Freude aber auch Spannung auslöst. Aufgrund des guten Rufes des Wettbewerbes konnten wir in der D’Addario & Company, einen neuen Sponsor finden,der einer der führenden Saitenhersteller aus den USA ist. Trotz des Sparkassenumbaus werden wir wieder ein Konzert im Finanzzentrum der Sparkasse zur Aufführung bringen:

                          Sonderkonzert mit dem
                          Duo Montes – Kircher
                          (Venezuela, Deutschland)
 
                          Samstag, 16.02.2013, 18.00 Uhr
                          EnnepeFinanzCenter der Sparkasse
                          Mittelstr. 2 – 4, Gevelsberg
 
                          Eintritt frei.

Grundsätzlich haben wir uns entschieden Sach- oder Förderpreise, wie zum Beispiel die Teilnahme an einem Festival im Ausland, zu gewähren. Dies hat den Vorteil, dass die Spieler weiter zusammen bleiben um ihr Spiel zu vervollkommenen, führte Frank Gerstmeier aus.
Für die Sparkasse Gevelsberg sprach der Vorsitzende des Vorstandes    Thomas Biermann: Wir sehen wie dieser Wettbewerb sich in drei Jahren einen gewissen Ruf erspielt hat, den wir gerne gefördert haben und auch weiter fördern. Wir als Sparkasse sehen aber auch mit Freude auf die Bereicherung die die Gitarrenspieler bei unseren Veranstaltungen bringen.
http://jugendwettbewerb-gevelsberg.de/

Jürgen Gerhardt für EN-Mosaik aus Gevelsberg

 

Flashlights für einen Sideman

 

 
Klaus Voormann umringt von Fotografen, im Gespräch mit dem Moderator Frank Laufenberg (SWR)           Foto:  ©Linde Arndt
 

[la] Es ist zwar schon einige Tage her, trotzdem sollte es unbedingt noch einmal hervor gehoben werden. Zumal die Kunstausstellung von Klaus Voormann mit wirklich beachtenswerten Werken noch bis zum 21. Februar 2013 in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld zu besuchen ist.

 

Am 27. Januar 2013 fand ein besonderes  Highlights der EnnepeKultur [bestehend aus Stadt Ennepetal und Sparkasse] in den Räumlichkeiten der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld statt.

Dieses Feeling unseren  Usern/Lesern zu übermitteln ist nicht einfach. Denn eigentlich wären es drei gesonderte Storys, die hier über Klaus Voormann geschrieben werden müßten,

  • den Sideman der Beatles und anderer großer Musik-Gruppen
  • den Sohn der auf den Spuren seiner Wurzeln in Ennepetal forscht, wo sein Vater und ein Teil seiner Verwandtschaft her stammt.
  • den bildenden Künstler mit ausgezeichneten Werken die einer Würdigung wert sind

Warum der Hauptpunkt des Events an letzter Stelle steht, ergibt sich aus meiner nachfolgenden Schilderung.

Aber jetzt erst einmal der Reihe nach:

               

Bereits am Donnerstag vor der Vernissage ordnete Klaus Lewerentz aus Kamen, Fachmann für künstlerische Hängungen von Ausstellungen,  im Auftrag von  Klaus Voormann die Kunstwerke an und verwandelte die Kundenhalle und vor allem die Empore in eine Galerie der besonderen Art. Hier wurden die Werke nicht steril nach einheitlicher Größe und Art sortiert angebracht, sondern bunt und vielfältig gemischt, was eine besondere Lebendigkeit erzeugte.

Nun wartete man gespannt auf die Besucher, denn es hatten sich  bereits im Vorfeld unwahrscheinlich viele angekündigt. Unter anderem auch Mitglieder des Beatle-Fan-Clubs. In der Kundenhalle, wo der Empfang stattfand, war eine große Videowand aufgebaut um bei diesem Event audio-visuelle Technik mit einzubinden.

Und genau damit und dem Tape von "The Sideman´s Journey" begann die Veranstaltung. Es ist die Story, wo Klaus Voormann auf Anregung seiner sympathischen Ehefrau Christina nach seinem 70. Geburtstag noch einmal eine Rundreise querbeet durch die Lande zu einigen seiner früheren Kollegen und Mitstreiter macht, um alte Erinnerungen aufzufrischen und in einem spannenden Video zusammen zu fassen und neu aufzulegen. Und alte Erinnerungen erfassten sofort beim Abspann des Videos auch die Zuschauer. Man schaute gebannt zur Leinwand und wippte rhytmisch mit Körper und Füßen nach der Musik. Erstaunlich, dass sich alle so im Zaum hielten und nicht die Halle rockten.  
Klaus und Christina Voormann Foto: © Linde Arndt

Die Musik ließ Erinnerungen aufleben und zog die Anwesenden in ihren Bann.
Inzwischen tauchten immer wieder Besucher unterschiedlichen Alters auf, die alte Schallplatten, Bücher, Cover CD´s, DVD´s oder sonstige Attribute bei sich trugen, die sie gerne von Klaus Voormann, wo er doch schon einmal so greifbar nahe war, signieren lassen wollten. Unabhängig davon hatte Christina Voormann aber auch ein Eckchen in der Ausstellungshalle eingerichtet, wo  weitere interessierte Besucher Merchandise-Artikel über Klaus Voormann erstehen konnten und sich diese dann ebenfalls signieren ließen. Schon rasch stellte sich heraus, die meisten gehörten zu seiner stillen FAN-Gemeinde oder waren gekommen um den ehemaligen Sideman der Beatles und anderer bedeutender Musikgruppen persönlich kennen zu lernen. Und so waren es auch nicht allein die zahlreichen Fotojournalisten der Medien, die ihre Fotos schossen, sondern überall blitzten mitgebrachte Fotoapparate oder Handys auf um ein eigenes Bild von Klaus Voormann zu erhaschen.

         

Dann ging man zum eigentlichen Programm über. Sparkassendirektor Oliver Teske  hieß die Anwesenden willkommen und bekundete seine Freude darüber, so einen hochkarätigen Künstler in seinem Hause begrüßen zu dürfen. Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen ergriff anschließend das Wort. Er betonte besonders, wie schön es sei, dass Klaus Voormanns familiäre Wurzeln aus Ennepetal stammen.

Dann gab es noch ein Vorspann-Video zu dem Film "All You Need Is Klaus" und anschließend übernahm Frank Laufenberg (SWR) die Moderation des Interviews mit Klaus Voormann.

     

Auch hier ging es um sämtliche Facetten der musikalischen Laufbahn von Klaus Voormann, wobei seine künstlerische Laufbahn als Maler, Grafiker und Designer nur leicht gestreift wurde. Dafür kamen aber die Fans der Beatles-Ära und der Rockmusik voll auf ihre Kosten.

Kommen wir jetzt zu dem Teil, der letzten Endes den Startschuss für den Besuch und die Ausstellung von Klaus Voormann in Ennepetal gegeben hatte. Wie bereits in unserem Artikel "Auf der Suche nach den Wurzeln eines bedeutenden Mannes" ausführlich berichtet, hatte Frank Mertens aus Ennepetal in Erfahrung gebracht, dass der Vater und Großvater von Klaus Voormann aus Ennepetal stammen. Klaus Voormann persönlich hatte bisher wenig eigene Verbindungen zu Ennepetal, lediglich, dass er bei der Hochzeit seines Bruders Max seinerzeit in Ennepetal weilte. Nun sollte der Besuch von Klaus Voormann und Frau Christina anlässlich der Vernissage seiner Ausstellung in der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld ein besonderes Ereignis für den Künstler werden.

      

Zur Ausstellung waren überraschend sein Bruder Michael mit Frau Gertrud aus Albersweiler (Landau) und Bruder Max Voormann und dessen Frau Ursula (übrigens eine waschechte Ennepetalerin) aus Essen  angereist. Renate Leithold, die Cousine von Klaus Voormann, hatte sich auch auf den Weg gemacht. Sie waren sich alle etliche Jahre nicht mehr begegnet und so war es für sie persönlich ein ganz besonderer Tag. Dieser endete dann auch damit, daß die Veranstalter mit ihnen gemeinsam eine Erinnerungstour durch Ennepetal und Breckerfeld machten, wo Berührungspunkte ihrer Familie waren, wie das ehemalige Geburtshaus des Vaters und andere Stätten. Anschließend gab es noch ein gemeinsames Essen, so dass die Brüder und ihre Frauen in Erinnerungen schwelgen konnten. Für Ursula Voormann war der Tag besonders inspirierend, hatte sie doch bei der Ausstellung viele Menschen wieder getroffen, die sie aus ihrer Jugendzeit kannte. Es waren beglückende Momente des Wiedersehens.

So klang die Ausstellungseröffnung aus mit vielen zufriedenen Gesichtern. In einem Gespräch in unserer Redaktion stellte ich fest, dass ich mich bei meinen diversen Vorankündigungen irgendwie auch mehr auf den Beatles-Sideman Klaus Voormann und die Musik fixiert hatte, wobei es doch der bildende Künstler sein sollte, der es ermöglicht, dass so einmalige, die damalige Zeit dokumentierende Werke in höchster Qualität hier in Ennepetal ausgestellt werden.
Hier ein paar Einblicke in seine Werke:

     

Weitere Fotos der Eröffnungsveranstaltung können Sie unter http://www.lindearndt.de/index.php?/category/60 aufrufen.

Noch ist für wirkliche Kunstinteressierte Zeit genug, diese Ausstellung zu besuchen, denn bis zum 21. Februar 2013 sind die Werke noch zu besichtigen.

Es wäre schade, wenn Sie sich dieses Erlebnis entgehen lassen würden.

 

Linde Arndt für EN-Mosaik aus Ennepetal